AUSGABE 33 / September / Oktober 2016 SPIELZEIT DAS MAGAZIN DES LANDESTHEATERS SPIELZEITERÖFFNUNG 2016/17 DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG FOTO: KERSTIN SCHOMBURG VON RICHARD WAGNER WAS TRÄUMST, WAS TREIBST DU? VIELE NEUE GESICHTER IM ENSEMBLE, VIELE NEUE STÜCKE AUF DEN BÜHNEN: EN: R E I N N O B A T JETZ UEN« E N » E I D E I S TESTEN 02 8 4 7 9 – 2 31 Ab o 0 5 DIE SPIELZEIT 2016/17 HAT BEGONNEN! Als erste Premiere hat DAN GOGGINS MUSICAL-KOMÖDIE »NON(N)SENS« am 2. September im Detmolder Sommertheater in der Regie von Jasper Brandis das Publikum begeistern können. In einer »quirligen Revue« (LZ) können Sie fünf Nonnen auf der Bühne erleben, die eine Beneizshow auf die Beine gestellt haben, um vier Ordensschwestern bestatten zu können, die an Schwester Julias schlecht gewordener Fischsuppe verstarben – Ohrwurm garantiert! Die Spielzeit startete im Jungen Theater KASCHLUPP! am 8. September mit MARK WETTERS UND PAUL STEINMANNS Monolog für Kinder ab 4 Jahren »JEDA, DER SCHNEEMANN« . Jeda hat einen Traum: Er möchte einmal den Sommer erleben, was für einen Schneemann ja keine Selbstverständlichkeit ist. Die Inszenierung von Charlotte Van Kerckhoven bezaubert unser junges Publikum und deren Eltern gleichermaßen. MIT WAGNERS »DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG« setzt das Landestheater eine äußerst erfolgreiche und überregional beachtete Reihe von WagnerProduktionen fort. Erstmals seit der Spielzeit 1975/76 ist Wagners großangelegte komödiantische Gesellschaftsstudie seit dem 18. September wieder in Detmold zu sehen. Dieses Mal in einer Inszenierung von Kay Metzger, der in diesem Heft in einem Interview den Blick auf die Detmolder Wagner-Vergangenheit, -Gegenwart und -Zukunft richtet. Großzügig unterstützt wird das aufwändige Opernprojekt von dem Theaterfreunde e.V. und der Sparkasse Paderborn-Detmold. Das Grabbe-Haus wird am 28. September mit der URAUFFÜHRUNG VON MARTIN PFAFFS WESTERN »DESPERADOS« eröfnet. Schauspieldirektor Martin Pfaf hat nicht nur alle Western-Filme dieser Welt gesehen, er spielt in seinem Stück, bei dem er auch die Regie übernimmt, geschickt mit den Klischees dieses Genres. Begleiten Sie fünf ganz harte Männer, die auszogen, ihre Ehre wiederherzustellen, bei ihrer Odyssee durch Arizona … »DER JUNGE MIT DEM KOFFER« widmet sich einem sehr aktuellen Thema: Kinder auf der Flucht. Laut UNICEF sind rund ein Drittel der Gelüchteten, die über das Mittelmeer nach Europa kommen, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren – vielen von ihnen haben alleine, ohne ihre Familien, die gefährliche Reise nach Europa durchleben müssen. Ab dem 29. September können Sie »Der Junge mit dem Kofer« für Kinder ab 10 Jahren in einer Inszenierung von Charlotte Van Kerckhoven im Jungen Theater KASCHLUPP! sehen. Regisseur Andreas Kloos inszeniert HENRIK IBSENS MODERNEN KLASSIKER »HEDDA GABLER« , in dem gegensätzliche Lebensentwürfe auf Grundprobleme des bürgerlichen Selbstverständnisses trefen. Die Premiere ist am 30. September. Als erste Ballett-Produktion steht ab dem 14. Oktober »LET’S ROCK« auf dem Spielplan. Richard Lowes tänzerisch-musikalische Zeitreise widmet sich David Bowie – Trendsetter, Pop-Idol und Querdenker. VERDIS »RIGOLETTO« wird am 28. Oktober Premiere feiern. Inspiriert von Victor Hugos Drama »Le roi s’amuse« erzählt Verdi in dem 1851 uraufgeführten Melodramma die aufwühlende Geschichte eines sarkastischen Misanthropen, der nach dem Angrif auf die einzig ihm verbliebene Lebensfreude – die Tochter – zum grausam Rachsüchtigen wird. Für den Jahreswechsel haben wir etwas ganz Besonderes für Sie: Feiern Sie mit EMMERICH KÁLMÁNS SCHWUNGVOLLER OPERETTE »DIE CSÁRDÁSFÜRSTIN« in das Jahr 2017! Der Vorverkauf hat bereits begonnen. Also, sichern Sie sich schnell Ihre Tickets für den Silvesterabend! Wir freuen uns außerdem, einige neue Gesichter bei uns im Landestheater begrüßen zu dürfen – in diesem Heft stellen wir sie Ihnen vor. Viel Spaß bei der Lektüre! IHR LANDESTHEATER DETMOLD 2 3 DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG »VOM HYMNUS ZUM RHYTHMUS« »Das Landestheater bietet eine Riege von Schauspielerinnen auf, die mit Witz und Beweglichkeit daher kommen und vor allem […] stimmgewaltig und textverständlich artikulieren.« (Lippische Landes-Zeitung) »Das sollte man alles in zwei mitreißenden Stunden selbst erleben.« (Lippische Landes-Zeitung) RICHARD WAGNERS GROSSANGELEGTE KOMÖDIANTISCHE GESELLSCHAFTSSTUDIE ERSTMALS SEIT DER SPIELZEIT 1975/76 WIEDER IN DETMOLD ZU SEHEN! »Zum Einsatz kommen überzeugende Efekte mit sparsamsten Mitteln.« (Lippische Landes-Zeitung) NON(N)SENS Musical-Komödie von Dan Goggin Musikalische Leitung: Peter Stolle Co-Musikalische Leitung: Hye Ryung Lee Inszenierung: Jasper Brandis Choreograie: Gaëtan Chailly Ausstattung: Andreas Freichels Mit: Dubilier, K. Klinder, Labonte/Martin, Schubert, Straussová Vorstellungen: So, 25.9./ Sa, 8.10./ Mi, 19.10./ Do, 3.11./ Do, 24.11./ Fr, 2.12. »quirlige Revue« (Lippische Landes-Zeitung) 4 5 SPIELZEITERÖFFNUNG 2016/17 // DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG Co-Regisseur und hatte während seiner Abwesenheit große kreative Freiräume, was mir viel Freude bereitete. Die Inszenierung selbst war eher traditionell. Im Finale ließ es Everding dunkel werden und setzte Fackeln ein, um eine Assoziation zum Nationalsozialismus zu schafen. MIT DEN MEISTERSINGERN WERDEN SIE ALLE WAGNER-OPERN VOM HOLLÄNDER BIS ZUM PARSIFAL INSZENIERT HABEN, DIE MEISTEN DAVON AM LANDESTHEATER DETMOLD. WAS BEDEUTET DIES FÜR SIE UND WELCHES WERK, WELCHE INSZENIERUNG STEHEN BEI IHNEN PERSÖNLICH GANZ OBEN? EIN GESPRÄCH MIT KAY METZGER Ich hatte das nie zu träumen gewagt und bin zutiefst dankbar, dass das hier in Detmold alles möglich geworden ist. Damit konnte ich auch an eine Tradition anknüpfen, denn bereits unter der Ära Otto Hans Böhm gab es schon einmal eine beachtliche Wagner-Serie. Wenn man bedenkt, dass hier seinerzeit Josef Greindl den Hans Sachs gesungen hat, dann ist das schon was. Der ehemalige Generalmusikdirektor Erich Wächter hat mit seinen acht Wagner-Einstudierungen das Symphonische Orchester des Landestheaters Detmold zu einem hervorragenden Klangkörper geformt. Sein Nachfolger Lutz Rademacher setzt diesen Weg auf seine ganz eigene Weise fort, wobei »Salome« und »Elektra« dabei ganz wichtige Etappen bildeten. Ich denke, es gibt kaum ein Haus unserer Größenordnung, das in 15 Jahren eine solche Spielplanlinie derart konsequent und erfolgreich verfolgt hat. Das scheint ja ein besonderes Detmold-Phänomen zu sein. Womit hängt das Ihrer Meinung nach zusammen? Schwer zu sagen, denn Bühne und Theatersaal drängen sich ja als Wagnerspielstätte nicht sofort auf. Natürlich müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Ohne die Beharrlichkeit unserer kommunalen Träger und der Landesregierung wäre das nicht zustande gekommen. Hinzu kommt die großzügige Unterstützung durch den Theaterfreunde e.V. und die Sparkasse Paderborn-Detmold. Für das Orchester haben sich die Arbeitsbedingungen mit dem neuen Orchesterprobesaal und dem vergrößerten Orchestergraben deutlich verbessert. Das war ganz wichtig, das hat viel gebracht. Und dann liegt es ja immer 6 auch an den handelnden Personen: Unter Böhm war es Franz Wirtz, der für Wagner brannte, dann Erich Wächter, Lutz Rademacher und ich. Und diese Begeisterung steckt das Publikum an, nur so funktioniert es. Ganz unvorbelastet gehen Sie nicht in diese Inszenierung. 1994 inszenierten Sie zusammen mit August Everding am Meininger Theater die »Meistersinger«. August Everding wollte als Präsident des Deutschen Bühnenvereins mit dieser Arbeit ein Zeichen der Solidarität mit den neuen Bundesländern setzen, aber er konnte während der sechswöchigen Probenzeit wegen anderer Verplichtungen nur die erste und letzte Woche in Meiningen anwesend sein. Zum Glück fragte er mich, ob ich das mit ihm zusammen machen könnte. So wurde ich sein In der Tat hat der Schluss des Stückes zu großen ideologischen Auseinandersetzungen geführt. Wie werden Sie es damit halten? Sehr vieles ist dazu schon klug formuliert und auch strittig inszeniert worden, ich glaube bei diesem Aspekt nicht, etwas wirklich Neues erzählen zu können. Natürlich können wir angesichts mancher Anteile in Wagners Biographie und des braunen Schattens über Bayreuth einen Satz wie »was deutsch und echt« nicht wertfrei hören. In der Inszenierung gibt es kleinere Fingerzeige von bitterem Humor in dieser Hinsicht. Wichtiger sind mir aber andere Akzente: Es geht im Werk nicht nur um gegensätzliche Kunstaufassungen, sondern auch um unterschiedliche Lebensentwürfe. Aufallend bei den Gesängen von Stolzing ist die beschworene Nähe von Kunst und Natur, seine Texte sind gespickt mit Wald- und Naturassoziationen. Er tritt auch im wahrsten Sinne des Wortes als ‚Naturgenie’ auf, dessen freieres unverstelltes Empinden auf den Konformität der Städter trift. Am Ende des ersten Aufzugs, wenn es zum großen Eklat mit den besonders dogmatischen Meistern kommt, vergleicht sich Stolzing mit einem Vogel, der aus der »Gruft der Städte« zurück zur grünen Vogelweide lieht. Diesen Kontrast in den Aufassungen vom Dasein und künstlerischen Ausdruck möchten meine Ausstatterin Petra Mollérus und ich besonders hervorheben. »Meistersinger« ist die einzige Oper Wagners, die ganz im Diesseits angesiedelt ist, in der es keine Götter, Riesen, Nixen oder Zaubertränke gibt. Auf der Detmolder Besetzung taucht aber ein Kobold auf. Also doch ein Verweis auf eine andere Welt? Ja, den gibt es. Auch wenn das Werk in einem bürgerlichen Ambiente spielt, fallen doch die recht märchenhaften Anteile der Handlung auf: der Vater, der seine Tochter als Siegespreis auslobt, ein ortsfremder Ritter, der sich Hals über Kopf verliebt und binnen einer einzigen Nachhilfestunde zum Künstler wird. Dass es da nicht mit rechten Dingen zugehen kann, besingt Hans Sachs im Wahn-Monolog und verweist auf einen Kobold, der das Chaos angerichtet hat. Man spürt sehr deutlich, dass hier Shakespeare Pate stand. Ich hatte vor einigen Jahren bei meiner Inszenierung vom »Sommernachtstraum« die ganz frühe und wunderbare Übersetzung von Christoph Martin Wieland gewählt, der das Werk richtigerweise »Ein St. Johannis Nachts-Traum« nannte. Es ist kein Zufall, dass Wagner seine »Meistersinger« auch am Hochfest von Johannes dem Täufer spielen lässt. Und die Moral von der Geschichte? Walther von Stolzing durchläuft ja eine Wandlung und es stellt sich die Frage, mit welchem Resultat. Er beginnt mit seinen visionären Gesängen, die nicht so recht in die Enge einer Stadt passen, und erhält dann in der Schusterstube eine Nachhilfestunde von Hans Sachs. Egon Voss nennt diese Szene »Einführung ins bürgerliche Leben«. Das ist wunderbar beobachtet. Daher ist es mir wichtig, dass am Ende die Symbiose aus Parnass und Paradies nichts von der Weite und Grenzenlosigkeit der eingangs besungenen Naturwelt hat, sondern zusammenschrumpft in ein kleines bürgerliches Vorstadtgärtchen. Der Ausruf von Stolzing, dass er ohne Meister selig sein möchte, ist zwar instinktiv absolut richtig, doch in der Realität passt er sich den Konventionen an. Sie sprachen eben von Beckmesser. Wagner hat mit dieser Figur den Wiener Kritiker Eduard Hanslick im Blick 7 gehabt und er wird oft als lächerliche Figur oder gar als Karikatur dargestellt. Auf der anderen Seite scheint er ja für Pogner ernsthaft als Schwiegersohn in Frage zu kommen, ist unter den Meistersingern ein geachtetes Mitglied und in der Stadthierarchie weit oben. Ein Widerspruch? Man muss einräumen, dass es in den »Meistersingern« viel Schwarzweißmalerei gibt. Die Geschichte ist sehr plakativ: Eigentlich steht schon im ersten Aufzug fest, dass Walther siegt und Beckmesser verliert. So gesehen entstammt eine Figur wie Beckmesser eher dem Fundus der Commedia dell’arte. Eine Mischung aus Pantalone und Dottore. Mich erinnert er sehr an den Malvolio aus Shakespeares »Was ihr wollt«, der in seiner Mischung aus Liebe und Ehrgeiz alles Maß verliert und sich grauenhaft blamiert. Doch diese Figur darf man nicht überzeichnen und karikieren, sonst verliert ihr Absturz an Tragik. Das Gespräch führte Musikdramaturgin Elisabeth Wirtz. DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG Oper in drei Akten von Richard Wagner Musikalische Leitung: Lutz Rademacher Inszenierung: Kay Metzger Ausstattung: Petra Mollérus Chor: Marbod Kaiser Mit: Ballard, Bernard, Börner, Chailly, Chambers, Gottswinter, Gruber, Gnauck, Han, Hwang, Jören, Köhler, Schmittberg, Stasch, Stenzowski, Stephinger, Zehe / Chor, Symphonisches Orchester, Extra-Chor, Coruso e.V., Statisterie des Landestheaters Detmold Vorstellungen: So., 16.10./ So., 20.11.2016/ Sa., 17.2./ Sa., 11.2./ Sa., 20.5.2017 Die Produktion »Die Meistersinger von Nürnberg« wird unterstützt von SPIELZEITERÖFFNUNG 2016/17 // HEDDA GABLER GLÜCK NUR AM ENDE? LIEBER RISKANT LEBEN ALS MITTELPRÄCHTIG FUNKTIONIEREN: HENRIK IBSENS »Der große Jammer dieser Welt ist, dass so viele nichts anderes tun als dem Glück nachzujagen, ohne es zu inden«, konstatiert Henrik Ibsen während der Arbeit an »Hedda Gabler«. Das, was seine Figuren erstreben und (nicht) erlangen, als Glück oder Unglück empinden, unterscheidet sich kaum von dem, was auch uns immer noch antreibt, anzieht und abstößt. Versetzen wir uns gedanklich an einen heutigen Hochschulstandort, bzw. im Bürokratendeutsch in ein Mittelzentrum ohne nennenswerte extreme soziale Verwerfungen, samt Honoratioren, einem gewissen, eher begrenzten Angebot an Vergnügungsmöglichkeiten, einem überschaubaren Kreis kultivierter und gutsituierter, miteinander weitläuiger oder näher bekannter Menschen, dann fällt es nicht schwer, in dem Städtchen, das Ibsen als Schauplatz seines Stückes vorsieht, und in den Menschen, denen es vertraute Heimat ist, typisch bürgerliche Lebensformen samt ihren Anfechtungen und Gefährdungen, Beschränktheiten und Entgrenzungswünschen, die Aktualität gewisser Provinzorte wiederzuerkennen, die der eine als idyllisch und lebenswert ansieht, der andere als beklemmendes Kaf. Die Anschauungen darüber, was eine beglückende Position im Leben ist, divergieren erheblich. Das ist ofenkundig auch im Falle des jungvermählten Paares Jørgen und Hedda Tesman, geborene Gabler, so. Beide kommen aus den besagten besseren Kreisen des Städtchens, man ist hier verwurzelt, kennt viele aus Zeiten, als man jünger, vielleicht auch ungestüm und auf der Suche war. Doch nun heißt es, sich einzufügen in eine normale bürgerliche Existenz und das kleinstädtische Leben, einen entsprechenden Status zu erlangen, am besten ein Amt mit staatlicher Besoldung, ein nennenswertes Einkommen, die Berechtigung, weiter dazuzu- gehören zur oberen ‚Mittelschicht’. Die ersten Schritte in dieser Richtung sind bereits unternommen. Das Paar hat sich ein großzügiges Anwesen gekauft, eine Villa mit Grundstück, denn Jørgen Tesman konnte während der Hochzeitsreise seine Dissertation fertigstellen und bewirbt sich auf eine Professorenstelle an der ortsansässigen Hochschule. Klar, diese Investition war recht gewagt in Anbetracht der ja nicht ganz sicheren Berufung, und wie sich herausstellt, zur Gänze mit fremdem Geld vorinanziert, doch der junge Ehegatte möchte seiner Frau möglichst jeden Wunsch erfüllen, zumindest jene, von denen er weiß oder überhaupt etwas mitbekommt. Doch es sind nicht nur Heddas vorgeschobene Bedürfnisse nach das Haushaltsbudget sprengenden Luxusleistungen in Innenarchitektur, Mode und Abendgestaltung, die das bereits oberlächlich nurmehr mühsam zur Schau gestellte Eheglück zweifelhaft erscheinen lassen, es kommen unausgesprochene, wenngleich nicht gänzlich unerwartete Gefährdungen hinzu. Während der strebsam willige, aber ofenkundig gänzlich uninspirierte Jørgen Tesman sich redlich abmüht mit seiner wissenschaftlichen Vorzeigearbeit, die ihm die begehrte Stelle sichern soll, durchkreuzt ein alter Bekannter diese und andere Planungen der Eheleute: Eilert Løvborg, stadtbekannter Lebenskünstler, dessen nonkonformistische Anschauungen, Exzesse und Hang zu diversen Drogen neben der Abscheu vor dem Provinzmief ihn vor Jahren zum Weggang trieben, kehrt in die Stadt zurück, nunmehr aber als gefeierter Autor fachlich brillanter Studien, die sogar ein breites Publikum begeistern. Bewirbt er sich gar als Konkurrent Jørgen Tesmans auf den Professorenposten, will er ihn leichter Hand als mediokren Forscher und Schreiber bloßstellen? Droht der Robert Oschmann spielt Jørgen Tesman Spielt die Titelrolle in Ibsens »Hedda Gabler«: Karoline Stegemann erträumten gutbürgerlichen Existenz Tesmans mit Frau, Haus und vielleicht bald Nachwuchs so das Aus? Was hier unmittelbar aufeinandertrift, sind extrem gegensätzliche Existenzweisen, Charaktere und Talente. Erscheint Tesman schon im Umgang mit anderen Besuchern des jungen Ehepaares wie dem forsch-frivolen Richter Brack bieder und unbeholfen, so wirkt er neben dem charismatischen Freigeist Løvborg erst recht dröge. Wie konnte es nur zur Verbindung dieses blässlichen Wissenschaftshandwerkers mit der extravaganten Hedda kommen? Ibsen erfasst die Konstellation von Hedda und Tesman so: »Die bleiche, scheinbar kalte Schönheit. Große Forderungen an das Leben und die Lebensfreude. Er (…) als Mensch durchschnittlich, (…) als Gelehrter rechtschafen.« Løvborg hingegen »führt das Leben eines ‚Bohemiens‘. Hedda fühlt sich ebenfalls dorthingezogen, wagt aber nicht den Sprung.« Es gab aber für Hedda, wie sich erweist, bereits einmal die Chance zu dieser Alternative. Sie hätte mit Løvborg den Ausbruch, ‚Sprung’ aus der Provinz wagen können, damals, als er diese selbst hinter sich ließ. Doch sie fürchtete das Unwägbare, den totalen Absturz als Resultat eines solchen anarchischen Lebens. Und Løvborg entging diesem Los schließlich auch nur knapp und mittels der dienstbaren Helferin Thea Elvstedt, die sich für ihn aufopfert, damit er nun ofenkundig in ebenjene Bürgerlichkeit mit öfentlicher Anerkennung und Strebsamkeit gelangt, die er vormals vehement ablehnte. Wie begegnen sich Hedda und Løvborg nun aber wieder, was haben sie einander jetzt zu bieten? Sind sie, die früher fordernden, aufbegehrenden Charaktere, jetzt in Ehealltag und Ruhm genügsam und befriedet? Keineswegs, wie Ibsen in diesem Psychogramm zweier antibürgerlicher Gefühls-Extremisten zeigt. HEDDA GABLER Foto: Reiner Niklas ALS ANGEBOT ZUR REBELLION 8 9 Markus Hottgenroth spielt Ejlert Løvborg SPIELZEITERÖFFNUNG 2016/17 // HEDDA GABLER gewöhnlich sein. In diesem Sinne ist es für Hedda Gabler eine »Befreiung zu wissen, dass in der Welt doch noch etwas aus freiem Willen, aus Mut möglich ist. Etwas, das den Glanz unwillkürlicher Schönheit an sich hat.« Das könnte für den Revoltierenden Glück bedeuten, »die Größe (...), nach seinen eigenen Regeln zu leben« und zu enden gegen die Normen des Mittelmaßes, die politische Korrektheit und den Fluch der Gewöhnlichkeit, schlichtweg allem, was in der bürgerlichen Welt anno 1890 wie auch 2016 als erfolgreiche und erstrebenswerte Existenz gilt und doch dabei allzu oft »lächerlich und gemein« ist. Mit ihrer Unerbittlichkeit wider die Vernunftregeln, sich zu arrangieren, zu begnügen, ihrer Weigerung, relativ zu genießen und zu leben statt riskant und vollends, irritieren Ibsens destruktive Charaktere den selbstgenügsamen Betrachter und Konsumenten weiterhin empindlich, sie haben kein bißchen ihres rebellischen, asozialen Potentials eingebüßt, darin liegt ihre andauernd »DAS BESTE AUS NRW« – VON MÜNSTER BIS NACH KÖLN DAS AUSWAHLGREMIUM DES DIESJÄHRIGEN NRW-THEATERTREFFENS IN DETMOLD BEGINNT SEINE SICHTUNGSTOUR. Das NRW-Theatertrefen-Auswahlgremium ist unterwegs, um die besten Inszenierungen Nordrhein-Westfalens ausindig zu machen. Über die Spielzeit hinweg werden Theatermacher und -kritiker die vorgeschlagenen Neuinszenierungen der 19 nordrhein-westfälischen Bühnen sichten und dann die sehenswertesten Produktionen auswählen, die vom 19. bis 28. Mai 2017 in Detmold präsentiert werden. Bis ins neue Jahr hinein wird die Sichtung dauern, da dem Publikum natürlich die aktuellen Produktionen, die zum Teil erst Premiere haben werden, präsen- Genuss-Umfrage WIR WOLLTEN ES WISSEN... In der Spielzeit 2015/16 führten wir über mehrere Monate eine BesucherBefragung durch. Insgesamt 1000 Personen haben in diesem Zeitraum an unserer Genuss-Umfrage teilgenommen. An dieser Stelle möchten wir Ihnen die wichtigsten Ergebnisse präsentieren und uns bei allen Teilnehmern der Umfrage für ihr konstruktives und auch kritisches Feedback bedanken! Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass das Landestheater Detmold als kultureller Mittelpunkt der Region wahrgenommen wird und als Reisebühne weit über die Stadtgrenzen hinaus mit hochwertigen Auführungen begeistert. tiert werden. Anfang Februar wird dann in einer Programmzusammenstellung das weitere Rahmenprogramm vorgestellt. DAS BESTE AUS NRW — XXL Mit dem XXL-Abo können Sie sechs Theatertrefen-Vorstellungen nach Wahl erleben – ganz einfach nach dem Scheck-Abo-Prinzip: Sie haben die Möglichkeit, über die sechs enthaltenen Schecks vollkommen frei zu verfügen. Sie teilen den oder die Theaterabende mit einem Bekannten oder Sie nutzen Hervorragende Ensembles Auf die Frage nach der Zufriedenheit mit der Qualität der Ensembles antworten 94,5% mit sehr zufrieden bzw. zufrieden. Es erfüllt uns mit Stolz, dass unsere Ensembles so sehr begeistern und mit Qualität überzeugen. Einzigartige Atmosphäre Unser Publikum geht nicht nur mit einem hohen Grad an Zufriedenheit in Bezug auf die künstlerische Leistung nach Hause, 96% sind auch mit der Gesamtatmosphäre des Hauses zufrieden bis sehr zufrieden. Das ist ein mehr als beachtliches Ergebnis! Danke für die Treue! 52,2% der Befragten gaben an, ein Abonnement des Landestheaters zu nutzen. Und 49,5% besucht das Landes- 10 faszinierende kraftvolle Wirkung – rücksichtsloses Infragestellen – »Du und ich –?! Gier nach Leben –« und konsequentes Handeln: »Endlich eine Tat!« Dr. Christian Katzschmann HEDDA GABLER Schauspiel in vier Akten von Henrik Ibsen Inszenierung: Andreas Kloos Ausstattung: Beatrice von Bomhard Mit: Clemens, Hottgenroth, Kerkhof, Mamier, Oschmann, Stegemann PREMIERE: Freitag, 30. September 2016, 19.30 Uhr, Landestheater Einführungsmatinee: Sonntag, 25. September 2016, 11.30 Uhr, Haus der Immobilie, Bismarckstr. 5 Vorstellungen: Do, 6.10./ Mi, 12.10./ So, 30.10./ Fr, 4.11./ Sa, 12.11./ Sa, 10.12.2016/ Mo, 30.1./ Mi, 8.2./ So, 12.2.2017 die Schecks an sechs Abenden für das NRW-Theatertrefen für sich allein. Haben Sie sich Stücke und Termine für den Einsatz der Schecks nach Ihren Prämissen ausgesucht, nehmen unsere Mitarbeiter Ihre Reservierungswünsche gern entgegen, mit freier Platzwahl nach Maßgabe des verfügbaren Kontingents. Preis: 90 € für 6 Schecks! DAS BESTE AUS NRW — L Sie wollen sich das NRW-Theatertrefen auf keinen Fall entgehen lassen, aber es fehlt Ihnen einfach die Zeit, sich sechs Vorstellungen anzuschauen? Dann ist das Theatertrefen-Abo L mit 4 Schecks genau das Richtige für Sie: Sie können entweder vier Vorstellungen alleine besuchen oder zwei zu zweit oder … Preis: 60 € für 4 Schecks! theater mindestens einmal im Monat. Danke, dass Sie uns so engagiert weiterempfehlen! 53,1% der Befragten haben das Landestheater im vergangenen Jahr mindestens 3 Mal weiterempfohlen. Wir bleiben dran... Im Sinne unserer Besucher sind wir dabei, uns beständig weiterzuentwickeln: Sie können also in dieser Spielzeit gespannt sein auf neue Extras, wie der »Tanzcafé« oder der Reihe »Auf ein Glas Wein mit ...«. Wir bedanken uns ... ... bei unseren Besuchern, Mitarbeitern und Förderern, die all dies ermöglichen und freuen uns darauf, auch in Zukunft viele schöne Theatermomente mit Ihnen teilen zu können. k c o R s ' Let E W O L D R A H C I R ON V D N E B A T T E L L A EIN B Die Musikszene der vergangen Jahrzehnte hatte viele Helden: Charismatische Typen, die mit ihrer Ausstrahlung, ihren Songs, ihrem Lebensstil oft mehr als nur eine Generation begeisterten. Vor allem der Lifestyle mancher Stars und Sternchen der Musikindustrie steht im Vordergrund – Skandale und Exzesse sind keine Seltenheit, je skurriler die Bühnenigur auch im echten Leben auftritt, desto beeindruckender ist die Wirkung. Eine dieser Lichtgestalten war ohne Zweifel David Bowie, der im Januar 2016 starb – nur zwei Tage nachdem er sein letztes Album »Blackstar« veröfentlichte. Seine Musik prägte Generationen, war innovativ und immer ein bisschen »out of space«. Sein wohl bekanntester Song »Space Oddity« – zu Deutsch: »Weltraumkuriosität« – zeigt Bowies in seinen Songs immer wieder thematisierte Verbundenheit zu den Sternen: Es geht um einen iktiven Raumfahrer namens Major Tom, der außerhalb seiner Kapsel im All schwebt und die Verbindung zur Erde abbricht. Bowie schrieb den Song, nachdem er Kubricks »2001: Odyssee im Weltraum« gesehen hatte – was auch den Titel »Space Oddity« begründet: Es ist ein Wortspiel zum englischen Filmtitel »Space Odyssey«. Der Charakter des Raumfahrers Major Tom taucht immer wieder in den Songs von Bowie auf, sowie die häuig thematisierte Sehnsucht nach der Erkundung neuer Galaxien.. Doch nicht nur in der Musikszene wirbelte David Bowie ordentlich Staub auf, auch damalige gesellschaftliche Konventionen stellten für ihn kein Hindernis dar: David Jones, wie er mit bürgerlichem Namen hieß, erfand für sich immer neue Identitäten. Das Spiel mit den Geschlechterrollen prägte sein Image: Mit seinem Coming Out 1972 brachte Bowie die Queer-Bewegung ins Rollen und riss so die Mauern zwischen den konservativen Geschlechterbildern radikal nieder. Somit wurde er zum Vorbild für viele junge Menschen. »Let‘s Rock« ist eine Stückentwicklung von Richard Lowe mit dem gesamten Detmolder Ballettensemble, ein Abend über die Ikone David Bowie, über das Wandeln zwischen Erfolg und Niederlage und einen Menschen, der seiner Zeit immer ein Stück voraus war - und so scheinbar nie seinen Platz auf dieser Erde fand. Die Tänzerinnen und Tänzer werden sich dem Menschen David Jones, sowie seinen Bühneniguren auf verschiedenen Ebenen annähern: Tessa Veronika Janus‘ Kostüme zeigen die Vielfalt und Entwicklung der Kunstigur David Bowie. Manfred Kaderk hat einen eindrucksvollen Bühnenraum geschafen, der imposanter kaum sein könnte. Unterstützt wird der bildgewaltige Abend von Videoinstallationen, die Martin Kemner eigens produziert hat. »Let’s Rock« ist ein Ballettabend der anderen Art - sowohl Retrospektive auf das Leben eines Ausnahmekünstlers als auch eine Auseinandersetzung mit einem Charakter, der Generationen prägte und bis in die Gegenwart wirkt. Ein Journalist sagte nach dem Tod David Bowies: »Wahrscheinlich hat er sich auf den Weg zurück zu seinem Heimatplaneten gemacht. Er hat wohl einfach angefangen, sich hier unten zu langweilen.« LET’S ROCK Ein Ballettabend von Richard Lowe Choreograie: Richard Lowe Bühne: Manfred Kaderk Kostüme: Tessa Veronika Janus Video: Martin Kemner Mit: Balló y Cateura, Campos Sabas, Chailly, Fontarnau i Galea, Lusken, May, Pavlovska-Holowko, de Paz Solvas, Peytour, Pinxteren-Dujardin, Subatella Sánchez PREMIERE: Freitag, 14. Oktober 2016, 19.30 Uhr, Landestheater Einführungsmatinee: Sonntag, 9. Oktober 2016, 11.30 Uhr, Detmolder Sommertheater Vorstellungen: Di, 4.10./ Fr, 21.10./ Sa, 22.10./ Sa, 19.11./ So, 4.12./ Fr, 30.12.2016/ Do, 26.1./ Fr, 27.1./ Mi, 1.2./ Fr, 10.2.2017 11 wikipedia Sie passen nicht dauerhaft in die tristdumpfe kapitalistische Arbeits- und Konsumspirale als Lebensform, selbst wenn sie es mit einiger Energie und wider besseres Wissen durch Verehelichung oder Lohnarbeit versuchen. Beim Zusammentrefen dieser beiden Nonkonformisten erkennen sie sich im anderen wieder: jeweils in falschen Existenzumständen, nicht nur privat, sondern grundsätzlich, und darin fühlen sie, so Ibsen, eine tiefgreifende, über die ebenfalls bestehende erotische Anziehung hinausreichende Einigkeit, welche sie von allen anderen, den Tesmans und Bracks in ihrer Umgebung trennt: »Das Leben auf der gegenwärtigen Grundlage der Gesellschaft ist nicht wert, gelebt zu werden.« Der Zerrspiegel ihrer Existenz, und wenn es sein muss, auch diese selbst, ist zu zerstören, sollte es zum normalbürgerlichen Dasein und dessen Glücksversprechen keine lebbare Alternative geben. Lieber totale Destruktion, Aulösung im Exzess, als bescheiden, berechenbar, SPIELZEITERÖFFNUNG 2016/17 // HEDDA GABLER GIUSEPPE VERDI // RIGOLETTO GUISEPPE V ER DI RIGOLETTO ZWISCHEN VATER UND VERFÜHRER: DIE SOPRANISTIN MEGAN MARIE HART ZUR PARTIE DER GILDA IN VERDIS »RIGOLETTO« Hofnarr Rigoletto ist außer sich: Sein anmutiges Töchterchen Gilda, das er liebt und behütet wie nichts auf der Welt, ist aus seinem Hause geraubt und verführt worden. Ausgerechnet seinem Dienstherrn, dem Herzog von Mantua – einem unverbesserlichen Schürzenjäger, ist sie in die Fänge geraten. Die Ironie daran: Stand Rigoletto bisher dem Herzog auf dessen erotischen Eroberungsstreifzügen stets zur Seite mit bitterem Spott gegenüber eifersüchtigen Ehemännern und gekränkten Vätern, fällt es ihm nun schwer, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Er beschließt, Rache am Herzog zu nehmen. Die Folgen sind fatal. 1851 im Teatro La Fenice unter frenetischem Beifall des venezianischen Publikums uraufgeführt, markiert »Rigoletto« einen Meilenstein in Verdis Komponistenlaufbahn: Mit weiterentwickelter realistischer Tonsprache und optimierter Szenengestaltung bewirkt er eine präzise Zeichnung der Hauptcharaktere und somit gesteigerte Ausdrucksintensität. Verdi ist mit diesem, auf Victor Hugos Drama »Le roi s’amuse« basierenden, Opernwerk auf der Höhe seiner Meisterschaft angekommen. Musikalische Glanznummern, wie z.B. Gildas Was für eine Figur ist Gilda, wie würden Sie diese charakterisieren? Megan Marie Hart: Gilda ist sehr jung, fast noch ein Kind. Und sie hat es schwer, weil sie nichts von der Welt weiß, nichts von ihrer früh verstorbenen Mutter und von dem, was ihr geliebter Vater außer Haus macht. Rigoletto hat große Angst um sie und lässt nicht zu, dass ihr irgendetwas geschieht. So lebt sie abgeschottet in einer engen Welt und verlässt das Heim nur selten, um zur Kirche zu gehen. Gilda ist rein und unbescholten. Das macht sie interessant. Und dann tritt der Herzog in ihr Leben… Megan Marie Hart: Sie begegnet ihm in der Kirche und konstruiert von dem schönen jungen Mann ein romantisches Idealbild, was dieser sich zunutze macht. Als vermeintlich armer Student gewinnt er ihr Zutrauen und ihr Herz. Doch dann wird sie entführt – für Gilda ein Trauma: Ihre Illusion zerplatzt, das Traumbild dieses Mannes verzerrt zum Trugbild. Während ihr Herz noch bei ihm ist, zeigt die Realität sich gänzlich anders. Das ist für diese sehr junge, unerfahrene, ihre Identität suchende Frau kaum verkraftbar. Sich betrogen, wertlos und schmutzig fühlend wählt sie schließlich den Weg aus dem Leben. Der Aspekt der Errettung des Herzogs erscheint mir dabei als ein Vorwand; so muss sie die Tat nicht selbst ausführen. Was zeichnet die Gesangspartie aus und was bedeutet es für sie, diese nach 2013 nun erneut zu interpretieren? Megan Marie Hart: Gilda ist eine typische Frauengestalt Verdis: Diese sind ähnlich angelegt – z.B. die Traviata 12 Arie »Caro nome« oder die Canzone des Herzogs »La donna è mobile« haben zur außerordentlichen Popularität dieses Opus erheblich beigetragen. Freilich sind die Anforderungen an die Virtuosität der Solisten dabei hoch – hat doch Verdi die Hauptpartien den Darstellern der Urauführung exakt »auf den Leib«, bzw. die Stimme geschrieben. Wenn »Rigoletto« am 28. Oktober im Landestheater zur Premiere kommt, darf das Detmolder Publikum sich auf eine exzellente Besetzung mit Megan Marie Hart als reiner, engelhafter Gilda zwischen Vater und Verführer freuen. Für die in den USA aufgewachsene, u.a. bei Marilyn Horne ausgebildete junge Sopranistin ist es nicht die erste Einstudierung dieser Partie: Bereits 2013 gab sie die Gilda an der Annapolis Opera und wurde dafür mit reichlich Lob bedacht. Seit der Spielzeit 2015/16 fest am Landestheater, begeisterte sie zuerst als Mimi, trat dann als Chrysothemis, Rosalinda, Arminda sowie mit der Monooper »La voix humaine« hervor. Über die Figur Gilda, die Anforderungen der Partie und ihre Vorliebe für Verdi gibt sie Auskunft im Gespräch mit Öfentlichkeitsreferent Jens Kowsky. legt. Verdi hat seine Rollen für einen speziischen Sopran-Typus, den er im Kopf hatte, geschrieben – mit Koloraturen und hohen Tönen, die sehr laut, aber auch extrem leise sein können. Das singe ich gerne. Darüber hinaus liebe ich aber auch Puccini und Mozart, Bellini und Strauß… Herzlichen Dank für das Gespräch und Toitoitoi. Megan Marie Hart RIGOLETTO oder Desdemona. Sie beginnen leicht, mit Koloraturen, und nachdem etwas Dramatisches geschehen ist, wird die Stimme größer und größer. Das geforderte stimmliche Ausdrucksspektrum ist also recht breit. Besetzt man die Partie der Gilda, wie es oftmals geschieht, mit einem ganz leichten Koloratursopran, gelingt die Arie »Caro nome« zwar trelich, aber später, auch in den Ensembles, fehlt es dann häuig an Schwere und Intensität. Für mich ist die Gilda eine Traumpartie, die ich eng an die Partitur angelehnt interpretiere. Darüber hinaus freue ich mich auf die szenischen Proben. Bei meiner ersten Produktion geschah nichts, was nicht auch in der Partitur stand. Das war damals gut, weil ich dabei den Charakter deutlich sehen konnte – sowohl den der Figuren wie auch den der gesamten Oper. Nun bin ich ofen für alles. Es scheint, als gehöre Verdi zu ihren favorisierten Komponisten? Megan Marie Hart: Ja, ich liebe Verdi. Ich habe den Eindruck, dass seine Musik sich passgenau meine Stimme 13 Melodramma in drei Akten von Giuseppe Verdi in italienischer Sprache Musikalische Leitung: György Mészáros Inszenierung: Werner Pichler Ausstattung: Klaus Hellenstein Mit: Ajyba/Hart, Balla/Hwang, Blazyczek/Lee, Gmeiner, Gnauck/ Kortenhaus, Gruber, Han, Lee/Orthaus, Lück, Post/Rasanen, Stenzowski, Yu, Zehe / Symphonisches Orchester, Chor, Extra-Chor, Statisterie des Landestheaters Detmold PREMIERE: Freitag, 28. Oktober 2016, 19.30 Uhr, Landestheater Einführungsmatinee: Sonntag, 23. Oktober 2016, 11.30 Uhr, Kreishaus Detmold, Felix-Fechenbach-Str. 5 Vorstellungen: Fr, 11.11./ Do, 24.11./ Do, 22.12./ Mo, 26.12.2016/ Do, 12.1./ Mi, 8.3./ So, 9.4./ Mi, 3.5./Fr, 16.6.2017 Das Totenlied des harten Mannes Martin Pfaffs Western »DESPERADOS« erzählt die Geschichte von fünf harten Männern, die ausgezogen sind, ihre Ehre wiederherzustellen und feiert am 28. September 2016 Uraufführung im Grabbe-Haus Jeda, der Schneemann JEDA, DER DER JUNGE MIT SCHNEEMANN [4+] DEM KOFFER [10+] Der echte Kerl erstickt in der Zivilisation. Ausgedörrt und an Untätigkeit krepiert. Die Grundlage seiner Existenz besteht daraus, bewegungslos und wind- und regengeschützt schwarzweiße Buchstaben, Zahlen oder Pixel auf Bildschirmen herumzuschieben. Im Gegenzug erhöhen sich die Pixelzahlen auf dem Bankcomputer. Die tauscht er dann gegen Nahrung in luftdichten, grauen Plastiktüten ein. So weit ist es gekommen. Das ist aus ihm geworden. Auseinandersetzungen führt er kühl und schriftlich und wenn das nicht funktioniert, gibt er die Verantwortung an den Staat ab. Der regelt das dann für ihn. Die Selbstjustiz fristet ein Schattendasein im wöchentlichen Krimi, aber auch nur solange, bis der strahlende Verfechter des staatlichen Gewaltmonopols, der Kommissar im wehenden Trenchcoat, einschreitet. Ist es das, was echte Kerle brauchen? Nein, das ist es nicht. Echte Kerle sind für die goldgelbe Steppe gemacht, für orange leuchtenden Sand auf schrofen Felsen im Sonnenuntergang. Der Geruch von Pferden und der Geschmack von salzigem Schweiß auf den Lippen. Die Haut sonnengegerbt von langen Ritten in die unendlichen Weiten des wilden Westens. Echte Kerle fangen Bisons mit dem Lasso und braten das knusprige Fleisch über dem Lagerfeuer. Echte Kerle lassen sich nicht beleidigen. Sie stellen ihre Ehre selbst wieder her. Sie brauchen keine Zivilisation mit ihrem verweichlichten Beamtenapparat, um der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen. Und solche echten Kerle sind die Desperados. Als rächende Geister jagen sie über die Ebene, immer dem Horizont entgegen, hart und einsam. Bankräuber, Kartenspieler und Auftragskiller. Männer, die nicht lachen. Eigentlich niemals. Und über Gefühle nicht reden. Höchstens unfreiwillig. Und doch stehlen sie sich in ihre Träume, diese Schatten der Vergangenheit, Gesichter, von denen man sich wünscht, sie wären verschwunden. Nachts am Lagerfeuer zwischen den Gerippen der Getöteten kommt alles zur Sprache: Wer ist schon ein ganz harter Mann, wenn um ihn herum nur ganz harte Männer sitzen? In der Ferne säuselt der Totengesang der Mundharmonika. Ist es dann eine Flucht vor der Realität, 14 sich in die Weiten des wilden Westens zu stürzen? Oder lechzt der im 21. Jahrhundert gestrandete Outlaw in einem nach dem wahren, kraftvollen, abenteuerlichen Leben, einem regelrechten Lebenskonzentrat? Ist es das verlorene Leben, was er im Kino oder im Theater sucht? Anne Risse von Mark Wetter und Paul Steinmann von Mike Kenny Er tut alles, um einen schönen Sommer zu erleben und behilf mit einem Trick: Er trinkt Eistee. Aber nicht nur die Sonne macht ihm einen Strich durch die Rechnung. Auch sein Aktionsdrang und die wärmenden Gedanken an die bereits verlossene Liebe machen ihm mehr und mehr zu schafen. Als er schließlich ein Ei aus dem Meer angelt und sich sein Eisteevorrat dem Ende zuneigt, muss er sich entscheiden: Soll er unter Einsatz seines Restlebens das Ei ausbrüten? Oder kann er, der so gerne erfahren will, was sich in dem Ei beindet, seine Neugier zügeln? Das Ende kommt unweigerlich wie der nächste Winter, doch mitnichten pessimistisch. Denn es ist ja keine Hofnung, sondern Gewissheit: In einigen Monaten wird es wieder schneien. Und die Kinder können wieder einen Schneemann bauen und ihn zum Leben erwecken. Aktuell und märchenhaft, ernst und unterhaltend – die Geschichte um den Jungen Naz, der als unbegleiteter, minderjähriger Flüchtling sein Zuhause verlässt, vereint Poesie und Tagespolitik. In seinem Kofer beherbergt Naz Dinge, die ihn an seine Familie erinnern. Er hütet sie wie einen Schatz: die Uhr seines Großvaters, das Bild seiner Schwester und die Postkarte seines Bruders, den er hoft, in London anzutrefen. Doch sein größter Schatz sind die Geschichten, die ihm sein Vater erzählte. Naz identiiziert sich mit Sindbad, dem Seefahrer, der all sein Hab und Gut verkaufte und sich auf sieben Reisen begab. Aus allen Gefahren und jeder Falle fand Sindbad einen Ausweg. Er bindet sich an das Bein eines Vogels, um sich von einer Insel zu retten und er klammert sich an ein Brett, als er ins Meer geschleudert wurde. Sindbad überlebt all seine abenteuerlichen Reisen und ist Naz so ein Vorbild, in jeder noch so insteren Situation die Hofnung nicht zu verlieren. Auf seiner Flucht lernt Naz die etwas ältere Krysia kennen, die ebenfalls ohne ihre Familie unterwegs ist. Die beiden bilden eine Schicksalsgemeinschaft, helfen sich und schafen das gemeinsam, woran sie alleine scheitern würden. Und lacht Krysia anfangs über den naiveren Jungen, schätzt sie doch bald die Kraft, die in seiner Kindlichkeit und Fantasie liegt. Inszenierung: Charlotte Van Kerckhoven Bühne: Anne Brügel Kostüm: Tatiana Tarwitz URAUFFÜHRUNG DESPERADOS Ein Western für ganz harte Männer von Martin Pfaf Text und Inszenierung: Martin Pfaf Bühne: Anja Kreher Kostüme: Torsten Rauer Mit: Brandt, Jonas, H. Klinder, Roth, Schrenk URAUFFÜHRUNG: Mittwoch, 28. September 2016, 19.30 Uhr, Grabbe-Haus Mit: Adrian Thomser Vorstellungen: 28.1./ 26.2./ 12.3.2017 Junges Theater KASCHLUPP! Mike Kenny erzählt mit viel Spannung die unglaubliche Geschichte einer Flucht, in der allen Gefahren zum Trotz Freundschaft, Liebe und Hofnung sich ihren Platz schafen. können auf Wunsch Alle genannten Stücke n gebucht werden. auch zu weiteren Termine 30 28 997 oder unter Absprache unter 0 52 31 — stheater-detmold.de theaterpaedagogik@lande Charlotte Van Kerckhoven Regie: Charlotte Van Kerckhoven / Ausstattung: Tessa-Veronica Janus / Choreograie: Gaëtan Chailly Mit: Ehrlichmann, Pardula, Thomser Weitere Termine: Sa, 1.10./ So, 2.10./ Mi, 5.10./ Sa, 8.10. / So, 9.10./ Do, 13.10./ Fr, 14.10./ Mi, 2.11./ Fr, 4.11./ Mi, 9.11./ Fr, 11.11./ So, 13.11.2016, Grabbe-Haus PREMIERE: Donnerstag, 29. September 2016, 11.00 Uhr Junges Theater KASCHLUPP! Vorstellungen: 7.10./ 29.10./ 31.10.2016/ 11.2./ 11.3.2017 15 SINFONIE-KONZERT: MOZART – BEETHOVEN – MENDELSSOHN DER DIRIGENTISCHE SPITZENNACHWUCHS KOMMT NACH DETMOLD! Eintritt frei! Der deutsche Musikrat fördert mit dem Dirigentenforum seit nun mehr 25 Jahren junge Talente. Vom 5.-8. Oktober begleitet Lutz Rademacher, Generalmusikdirektor des Landestheaters, vier Stipendiaten durch einen Dirigier-Workshop. Mit dabei sind Johannes Braun, Gábor Hontvári, Sergey Simakov und Yu Sugimoto. Als Höhepunkt des Kurses werden sich die fünf Nachwuchsdirigenten dann mit Werken von Strauß, Mozart, Beethoven und Mendelssohn-Bartholdy dem Detmolder Publikum vorstellen. Moderiert wird der Abend von Lutz Rademacher. Künstlerische Leitung und Moderation: Lutz Rademacher mit: Johannes Braun (Student, Hochschule für Musik »Franz Liszt« Weimar), Gábor Hontvári (Student, Hochschule für Musik »Franz Liszt« Weimar), Sergey Simakov (Student, Hochschule für Musik Freiburg), Yu Sugimoto (Student, Hochschule für Musik und Theater Hamburg) / Symphonisches Orchester des Landestheaters Detmold DU BIST MEINE MUTTER GASTSPIEL DAS THEATER HAMELN GASTIERT MIT JOOP ADMIRAALS ERFOLGSSTÜCK IM GRABBE-HAUS Laut einer Schätzung der Weltgesundheitsorganisation litten 2015 weltweit 46,8 Millionen Menschen an einer Demenz. In Deutschland leben gegenwärtig fast 1,6 Millionen Demenzkranke, die Mehrheit davon ist von der Alzheimerkrankheit betrofen, fast 70% der Erkrankten sind Frauen. Demenz ist unheilbar. »Du bist meine Mutter« von Joop Admiral erzählt die Geschichte eines Sohnes, der seine an Demenz erkrankte Mutter jeden Sonntag im Plegeheim besucht und richtet damit unseren Blick auf eine Krankheit, die sich in den kommenden Jahrzehnten zu einer gesamtgesellschaftlichen Herausforderung entwickeln wird. Das Stück zeigt eine fragile Beziehung zwischen Mutter und Sohn, die nicht immer einfach war. Mit fortschreitender Krankheit gelingt es ihnen jedoch Nähe zuzulassen, wo es früher nicht möglich war. Für diese poetische und humorvolle Erzählung über Vergessen und Abschiednehmen, über Alter und Krankheit, Nähe und Distanz wurde Joop Admiraal mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem AdolfGrimme-Preis und dem Louis d’Or. Der Schauspieler Martin Kemner, der sowohl die Rolle der Mutter wie auch die des Sohnes übernimmt, ist dem Detmolder Publikum als ehemaliges Ensemblemitglied sicherlich noch in guter Erinnerung. Theaterdirektorin Dorothee Starke übernimmt mit »Du bist meine Mutter« ihre zweite Inszenierung für das Theater Hameln. Inszenierung: Dorothee Starke Mit: Martin Kemner Termine: Sa, 15.10./ Fr, 18. 11./ Sa, 19.11.2016 Grabbe-Haus Der Eintritt ist frei. Die Freikarten sind an der Theaterkasse erhältlich Konzert am 8. Oktober 2016, 19.30 Uhr, Landestheater GASTSPIEL DIE REISEN DES MARCO POLO ODER NICHTS ÜBER CHINA! EVA MATTES UND DIE LAUTTEN COMPAGNEY BERLIN PRÄSENTIEREN: MARCO POLOS WUNDERSAME ERZÄHLUNGEN AUS DEM REICH DER MITTE. Die Schauspielerin Eva Mattes begibt sich auf die Spuren des berühmten Venezianers, dessen Name noch heute eine kulturelle Brücke zwischen Europa und China schlägt. Marco Polos Erzählungen trägt sie in insgesamt elf Briefen einer fernen Geliebten vor. Sie präsentiert suggestive Reiseskizzen, betörend wie der Duft von Moschus, geheimnisvoll wie die Geistermilch des Großkhans und immer höchst vergnüglich, denn der Humor Karl Valentins reist mit. Passend dazu fusioniert die lautten compagney mit dem Sheng-Virtuosen Wu Wei die chinesische Mundorgel mit europäischer Barockmusik, sodass eine einzigartige Alchemie aus bekannten und exotischen Klängen entsteht. Eva Mattes ist bereits seit ihrem 12. Lebensjahr beim Film und am Theater tätig und wurde seitdem mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen geehrt. Das Schauspielhaus in Hamburg war eine der wichtigen Theaterstationen in ihrer Karriere. Sie arbeitete u.a. mit den Regisseuren Peter Zadek, Rainer Werner Fassbinder und Heiner Müller zusammen. Tatortfans kennen sie in der Rolle der Konstanzer Kommissarin Klara Blum, die sie von 2002 bis 2016 spielte. Sonntag, 13. November 2016, 18.00 Uhr, Landestheater 16 HÖHEPUNKTE IN DER VORWEIHNACHTSZEIT UND AN DEN FESTTAGEN DIE FEIERTAGE SIND AUCH AM THEATER FESTTAGE. DAS LANDESTHEATER BIETET EIN ABWECHSLUNGSREICHES PROGRAMM FÜR KLEINE UND GROSSE THEATERFANS. SICHERN SIE SICH RECHTZEITIG DIE BEGEHRTEN PLÄTZE IN DEN VORSTELLUNGEN IN DER BESINNLICHEN ZEIT: Emmerich Kálmáns schwungvolle Operette »DIE CSÁRDÁSFÜRSTIN« am 14.12., 19.30 Uhr/ 15.12., 15.00 Uhr/ 31.12.,17.00 Uhr und 21.30 Uhr, Landestheater Wolfgang Amadeus Mozarts »DIE KLEINE ZAUBERFLÖTE« am 4.12., 16.00 Uhr/ 11.12., 16.00 Uhr/ 12.12., 17.00 Uhr, Junges Theater KASCHLUPP! Dan Goggins Musical-Komödie »NON(N)SENS« am 2.12., 19.30 Uhr, Detmolder Sommertheater Richard Lowes märchenhaftes Ballett »CINDERELLA« am 3.12., 15.00 Uhr/ 25.12., 18.00 Uhr, Landestheater Eugene O’Neills »EINES LANGEN TAGES REISE IN DIE NACHT« am 4.12., 18.00 Uhr/ 8.12., 19.30 Uhr/ 9.12., 19.30 Uhr/ 11.12., 18.00 Uhr/ 16.12., 19.30 Uhr/ 17.12., 19.30 Uhr/ 18.12., 18.00 Uhr, Grabbe-Haus Ottfried Preußlers »DIE KLEINE HEXE« am 9.12., 16.00 Uhr, Junges Theater KASCHLUPP! Henrik Ibsens moderner Klassiker »HEDDA GABLER« am 10.12., 19.30 Uhr, Landestheater Lars Albaums und Dietmar Jacobs Erfolgskomödie »DAS ANDALUSISCHE MIRAKEL« am 20.12., 19.30 Uhr/ 29.12., 19.30 Uhr, Grabbe-Haus und am 31.12., 19.30 Uhr, Detmolder Sommertheater Richard Lowes David-Bowie-Hommage »LET’S ROCK« am 4.12., 18.00 Uhr/ 30.12., 19.30 Uhr, Landestheater Giuseppe Verdis »RIGOLETTO« am 22.12., 19.30 Uhr/ 26.12., 19.30 Uhr Landestheater Swinging Christmas mit dem »RAMBALD BELLMAN ORCHESTRA« FEAT. ROGER PABST UND LENARD STREICHER am 13.12., 19.30 Uhr Landestheater Albert Lortzings komische Oper »ZAR UND ZIMMERMANN« am 28.12., 19.30 Uhr, Landestheater Erich Kästners »DREI MÄNNER IM SCHNEE« am 16.12., 19.30 Uhr/ 18.12., 18.00 Uhr/ 27.12., 19.30 Uhr, Landestheater Richard Wagners »DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG« am 17.12.,16.00 Uhr, Landestheater Johann Strauß »DIE FLEDERMAUS« am 20.12., 19.30 Uhr/ 29.12., 19.30 Uhr, Landestheater 17 Telefonische Kartenbestellungen montags - samstags 9.00 - 13.00 Uhr montags - freitags 14.00 - 17.00 Uhr Telefon: 0 52 31 – 974 803 Öfnungszeiten der Theaterkasse dienstags - freitags 10.00 - 18.00 Uhr samstags 10.00 - 13.00 Uhr montags geschlossen STECKBRIEFE DER NEUEN ENSEMBLEMITGLIEDER (1) Name: LOTTE KORTENHAUS Engagiert als: Mezzosopran Erste Rolle/Partie am Landestheater: Beatrice aus »Sogno d’un mattino di primavera« Was war dein Traumberuf als Kind? Ganz klassisch: Tierärztin Machst du immer alles, was der Regisseur dir sagt? Ich bin für vieles zu haben, so lange ich den Grund, warum ich bestimmte Dinge tun soll, nachvollziehen kann. Wie sieht ein Premierentag typischerweise bei dir aus? Ich nehme mir Zeit. Ausschlafen, gemütlich frühstücken, eventuell etwas Yoga oder eine Runde joggen, mittags in einer kurzen Einheit die Stimme aufwärmen, Nickerchen, Kafee trinken und Kuchen essen, früh zu Abend essen und dann ab zum Theater. Wenn du drei Wünsche frei hättest… Ich hätte ein Haus auf Baltrum, könnte mich jederzeit überall hin beamen und natürlich gäbe es Weltfrieden ;-) Name: ANDREAS POST Engagiert als: Bariton Erste Rolle/Partie am Landestheater: Marullo in »Rigoletto« Was war dein Traumberuf als Kind? Entweder der nächste Robbie Williams oder Lehrer zu werden. Wenn du nochmal ganz von vorne anfangen könntest – was würdest du in deinem Leben anders machen? Mich wieder der Musik verschreiben, aber vielleicht mehr Klavier üben. Machst du immer alles, was der Regisseur dir sagt? Ja, ich mache immer gern alles mit und inde es spannend, alles auszuprobieren. Es ist eher so, dass ich manchmal mehr spiele als geprobt wurde oder Neues, wenn man mit den Kollegen eingespielt ist und das Stück es zulässt. Was ist dein Hausmittel gegen Lampenieber? Zu »Don´t stop me now« von Queen durch meine Wohnung tanzen. Und kurz vorher: Atmen. Wie sieht ein Premierentag typischerweise bei dir aus? Wenn möglich, lange ausschlafen; viel Stimmruhe, SalbeiHonig Tee, ein Spaziergang, vielleicht einige Stunden vorher einen großen Teller Nudeln essen, langsam und in Ruhe einsingen und mich dann in letzter Minute um die letzten persönlichen »Toi Toi Toi«-Geschenke für die Kollegen kümmern. Was machst du, wenn du unverhoft einen Tag frei hast? Meist leider die angesammelte Büroarbeit... Aber wenn es geht: Freunde und Familie besuchen und entweder raus in die Natur oder einen gemütlichen Tag auf dem Sofa verbringen. Am besten mit Kuchen. Wenn du drei Wünsche frei hättest… Einen hat mein Engagement hier am Theater schon erfüllt! Mein Leben lang von Musik und Singen leben zu können und so oft wie möglich in interessanten und spannenden Produktionen engagiert werden, am besten mit guten, netten und positiv-verrückten Sängerkollegen. Und: Mir immer meine kindliche Freude erhalten! Name: HUBERTUS BRANDT Engagiert als: Schauspieler Erste Rolle/Partie am Landestheater: Übernahme des Merciers aus »Dantons Tod« Was war dein Traumberuf als Kind? Geheimagent Machst du immer alles, was der Regisseur dir sagt? Ich probiere es zumindest einmal aus. Was ist dein Hausmittel gegen Lampenieber? Auf die Bühne gehen. Wie sieht ein Premierentag typischerweise bei dir aus? Genug schlafen, gut essen und dann it, ausgeruht und motiviert ins Theater kommen. Name: JEANNE SEGUIN Engagiert als: Sopran im Opernstudio Erste Rolle/Partie am Landes-theater: Marie in »Zar und Zimmermann« Was war dein Traumberuf als Kind? Ich wollte mal Architektin werden. Wenn du nochmal ganz von vorne anfangen könntest – was würdest du in deinem Leben anders machen? Gar nichts. Ich konzentriere mich lieber auf das, was ich jetzt und in der Zukunft machen kann. Machst du immer alles, was der Regisseur dir sagt? Natürlich! Und sonst würde ich es auch nicht verraten ;) Was ist dein Hausmittel gegen Lampenieber? Meistens hilft mir Meditation. Wie sieht ein Premierentag typischerweise bei dir aus? Vorfreude, Konzentration und die letzten Premierengeschenke vorbereiten. Wenn du drei Wünsche frei hättest… Für die Welt: Dass Terror und Intoleranz endlich aufhören. Für die Kunst: Dass wir immer mehr Brücke zwischen den Menschen und Kulturen bauen. Für mich: eine BahnCard 100. Name: GISELA DE PAZ SOLVAS Engagiert als: Tänzerin Erste Rolle/Partie am Landestheater: Einen von vielen David Bowies in »Let’s Rock«. Machst du immer alles, was der Regisseur dir sagt? Ich versuche es. Was ist dein Hausmittel gegen Lampenieber? Ich habe kein Lampenieber. Wenn du drei Wünsch frei hättest… Zuerst würde ich mich mehr Wünsche wünschen, dann Amy Winehouse im Himmel trefen und für einen Tag Rockstar sein. 18 SILVESTER – MAL GANZ ANDERS! SCHON PLÄNE FÜR SILVESTER? IN DIESEM JAHR BIETET IHNEN DAS LANDESTHEATER DETMOLD ETWAS GANZ BESONDERES: SIE ERLEBEN DEN JAHRESWECHSEL IN DER PAUSE DER OPERETTE »DIE CSÁRDÁSFÜRSTIN« VON EMMERICH KÁLMÁN. DIE VORSTELLUNG BEGINNT UM 21.30 UHR, SO DASS DER ERSTE TEIL RECHTZEITIG VOR MITTERNACHT ENDET UND IHNEN GENÜGEND ZEIT BLEIBT, SICH FÜR DEN COUNTDOWN ZU ERFRISCHEN. NATÜRLICH LADEN WIR SIE AUF DAS ERSTE GLAS SEKT IM JAHR 2017 EIN! SILVESTER-VORSTELLUNGEN: »DIE CSÁRDÁSFÜRSTIN« OPERETTE VON EMMERICH KÁLMÁN Vor dem Haus erwartet Sie ein kleines Leuchtspektakel, bevor es gegen 0.30 Uhr mit dem Finale der Operette im Theatersaal schwungvoll weitergeht. Wir sind uns sicher, dass Sie nach dem Schlussapplaus mit den mitreißenden Melodien Kálmáns im Ohr glücklich und beschwingt Ihren Heimweg antreten. Wem das alles zu spät ist, für den gibt es bereits um 17 Uhr eine Silvestervorstellung mit Kálmáns Operette, die gegen 20 Uhr endet, oder um 19.30 Uhr die erfolgreiche Komödie »DAS ANDALUSISCHE MIRAKEL« im Detmolder Sommertheater. 974 803 ENSERVICE 0 52 31 – TELEFONISCHER KART T IHRE TICKETS! SICHERN SIE SICH JETZ Impressum: Theaterzeitung des Landestheaters Detmold. Erscheint fünf mal pro Spielzeit als Beilage der Lippischen Landes-Zeitung Herausgeber: Landestheater Detmold, Spielzeit 2016/2017 Intendant Kay Metzger, Redaktion: Dramaturgie, Fotos: Björn Klein, Henrik Pfeifer, Kerstin Schomburg, Jochen Quast, Dramaturgie, Grafik: Michael Hahn, Hamburg Herstellung: Lippischer Zeitungsverlag Giesdorf GmbH & Co. KG Anzeigenleitung: Ralf Büschemann, Christian Erfkamp Anzeigenverkaufsleitung: Christian Erfkamp, Tel: 05231 911-0, Musikalische Leitung: György Mészáros Inszenierung: Wolf Widder Choreograie: Richard Lowe Bühne: Horst Vogelgesang Kostüme: Barbara Schifner Chor: Marbod Kaiser Mit: Belzer, Bernard/Hart, Dubilier, Gruber, Jören, Krampe/ Seguin, Klein, Lück, Orlishausen/Stenzowski, Post/Rasanen / Symphonisches Orchester, Ballett, Chor, Extra-Chor und Statisterie des Landestheaters Detmold 31.12.2016, 17.00 und 21.30 Uhr, Landestheater Karten gibt es für 30-60 € an der Theaterkasse. E-Mail: [email protected] Druck: Bösmann Medien und Druck GmbH & Co. KG, Tel. 05231 911-0, E-Mail: [email protected] / Auflage: 60 000 Erscheinungstermin: 24. September 2016