„Schuppenflechte – mein Alltag“

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FAQ Broschüre
„Schuppenflechte – mein Alltag“
Grußwort
Liebe Patientinnen und Patienten,
Psoriasis (Schuppenflechte) ist eine chronisch entzündliche Hauterkrankung, die ca. 2 – 3 % der Weltbevölkerung betrifft. Das heißt,
allein in Deutschland leidet pro Schulklasse fast einer an Psoriasis.
Wenn man sich diese Tatsache vergegenwärtigt, ist das keine kleine
Zahl. Dennoch ist das Wissen um diese Erkrankung in der Bevölkerung
erschreckend gering. Fälschlicherweise wird Psoriasis als ansteckende
Krankheit betrachtet oder ihre Entstehung auf mangelnde Pflege
zurückgeführt. Diese Gedanken verunsichern die Betroffenen und die
Scham wird groß, offen über die Erkrankung zu sprechen. Selbst den
behandelnden Ärzten werden Probleme mit der Hautkrankheit
verschwiegen oder erst nach längerer Zeit offenbart. Dabei ist es so
wichtig, dass Patienten mit Hauterkrankungen ihre Sorgen minimieren
können, um ein optimales Therapieergebnis zu erzielen. Andererseits
bleibt auch bei der geringen Zeit in der Sprechstunde oft das notwendige ausführliche Gespräch auf der Strecke. Daher erscheint uns
eine Informationsbroschüre, die die ganz speziellen Widrigkeiten im
Leben mit Schuppenflechte widerspiegelt, als eine wichtige Hilfestellung. Ganz bewusst haben wir hierbei die klassischen Fragen zur
Entstehung der Schuppenflechte ausgeklammert und unseren Schwerpunkt auf die Alltagsprobleme, die mit Schuppenflechte einhergehen
können, gelegt. Wir hoffen, dass wir mit unserem praktischen Ratgeber
Psoriasispatienten im alltäglichen Leben weiterhelfen können, und
wünschen uns für die Patienten und deren Angehörige, dass so
manche Hemmschwelle abgebaut werden kann.
Dr. med. Dagmar Wilsmann-Theis
2
Inhalt
1
Was bedeutet die Diagnose Schuppenflechte (Psoriasis)
für mich?
4
2
Ist Psoriasis vererbbar? – Warum ich?
5
3
Psoriasis-Arthritis (Gelenkschuppenflechte)
7
4
Welche Begleiterkrankungen gibt es?
9
5
Ich fühle mich oft niedergeschlagen und antriebslos.
Was kann ich tun?
12
6
Kommunikation – wie sage ich es meinen Mitmenschen?
17
7
Sexualität – wie kann ich mit meinem Partner
das Thema Psoriasis besprechen?
18
8
Ich habe Psoriasis – kann ich trotzdem Kinder bekommen?
20
9
Kann die Ernährung den Krankheitsverlauf beeinflussen?
22
10 Wirken sich Rauchen und Alkohol negativ auf die Haut aus?
26
11 Welche Rolle spielt Stress?
29
12 Ist Sport schlecht für die Haut?
32
13 Was muss ich im Urlaub beachten?
35
14 Glossar
40
15 Links / Kontaktadressen
42
Leila Parise
3
1. Was bedeutet die Diagnose
Schuppenflechte (Psoriasis) für mich?
Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronische, entzündliche Erkrankung, bei der sich erhabene, rötliche, teils juckende Hautveränderungen mit silbriger Schuppung, sogenannte Plaques, bilden.
Psoriasis ist nicht ansteckend. Patienten, denen die Diagnose gestellt
wird, müssen sich daher darauf einstellen, dass Schuppenflechte
nicht heilbar ist und ein Leben lang behandelt werden muss.
Die Krankheit kann auch in wiederkehrenden Schüben verlaufen,
wobei sich unterschiedlich lang andauernde akute Phasen mit Zeiträumen ohne oder mit wenigen Symptomen abwechseln können.
Die Erkrankung kann von Patient zu Patient sehr unterschiedlich
verlaufen und in Schweregraden von leicht über mittelschwer bis
schwer auftreten. Bei milden Verlaufsformen sind die Plaques eher
kleinflächig ausgeprägt, gemessen an der Körperoberfläche bis
maximal 10 %. Bei mittelschweren bis schweren Verlaufsformen
hingegen sind die Hautveränderungen im Gesamten großflächiger
(mehr als 10 % der Körperoberfläche) oder treten “nur” an bestimmten, empfindlichen (Genitalbereich) oder gut sichtbaren Stellen, wie
beispielsweise am Haaransatz oder an den Händen, auf.
Die persönliche Leidensgrenze und das Empfinden der Krankheit sind
damit ebenfalls von Patient zu Patient sehr unterschiedlich. Neben
den physischen Belastungen sind es zudem aber die psychischen
Belastungen – vor allem die Angst vor Ausgrenzung –, die dem
Patienten das Leben erschweren. Durch die Veränderung der Haut
steht der Patient sehr oft unter Stress. Ein Spaziergang durch die
Innenstadt oder ein Tag im Büro wird zur Tortur, da Betroffene überall
Blicke ihrer Mitmenschen vermuten.
Die genauen Ursachen der Entstehung der Erkrankung sind noch
nicht vollständig geklärt. Man geht aber von einer immunologisch
vermittelten Entzündungsreaktion aus, bei der sich die Haut von
Psoriasispatienten bis zu achtmal schneller erneuert als bei Gesunden. Dadurch kommt es zu einem Überschuss an neu produzierten
Hornzellen, welche sich letztendlich dann an der Hautoberfläche zu
Schuppen aufschichten.
4
2. Ist Psoriasis vererbbar? – Warum ich?
Die genaue Rolle der Vererbung bei der Psoriasis ist der Wissenschaft
immer noch ein Rätsel. Fest steht, dass die Psoriasis selbst nicht
vererbbar ist, die Veranlagung dazu allerdings schon.
Bereits vor mehr als 200 Jahren haben Ärzte erstmals familiäre
Häufungen der Psoriasis beschrieben. Aber erst seit Kurzem beginnen die Wissenschaftler zu verstehen, wie genau die Vererbungsmechanismen bei der Psoriasis funktionieren. Mehr als 10 verschiedene Variationen im genetischen Material von Menschen mit
Psoriasis wurden bislang identifiziert. Forscher gehen mittlerweile
davon aus, dass mindestens 10 % der Bevölkerung eines oder
mehrere dieser Gene, die eine Anfälligkeit für Psoriasis verursachen,
in sich trägt. Aber nur ein Bruchteil dieser Menschen erkrankt tatsächlich an Psoriasis.
Es ist also nicht möglich, durch eine Genanalyse den Ausbruch einer
Schuppenflechte vorherzusagen oder auch nur das individuelle Risiko
einer Erkrankung zu bestimmen. Wenn die Psoriasis ausschließlich
über die Vererbung übertragen würde, müssten eineiige
Zwillingsgeschwister von Psoriasis-Betroffenen ebenfalls immer eine
Schuppenflechte entwickeln. Dies ist aber nicht der Fall.
5
Auch können Menschen eine Psoriasis entwickeln, in deren Familie
bislang noch nie solch eine Erkrankung beobachtet wurde. Die
Schuppenflechte ist eine sogenannte multifaktorielle Erkrankung,
also eine, bei der verschiedene Ursachen zur Erkrankung führen.
Einer dieser Faktoren ist die vererbte Veranlagung. Zusätzlich hierzu
kommen jedoch in der Regel äußerliche Auslöser (sogenannte
„Trigger“) hinzu, wie z. B. Stress, Infektionen, Alkohol oder Sonnenbrand. Der Zusammenhang zwischen Trigger und Auslösung der
Erkrankung ist nicht immer offensichtlich, da zwischen beiden eine
längere Zeit liegen kann. Beispielsweise treten erst nach Abklingen
einer Erkältung (Trigger) erste Symptome auf.
Die moderne Forschung geht davon aus, dass ein Kind, bei dem eines
der beiden Elternteile an Schuppenflechte leidet, mit einer Wahrscheinlichkeit von über 10 % ebenfalls erkrankt. Sind beide Eltern
Psoriatiker, steigt dieses Risiko auf ca. 40 %.1
Nach einer Studie2 ist das Risiko, an Psoriasis zu erkranken, 19-mal
höher als in der Allgemeinbevölkerung, wenn ein Elternteil oder Geschwister von Psoriasis-Arthritis betroffen ist.
In einer anderen Studie3 fanden Forscher heraus, dass eine Reihe von
Genvariationen der Psoriasis mit anderen Autoimmun-Erkrankungen,
wie z. B. der Zuckerkrankheit oder entzündlichen Darmerkrankungen
verbunden sind. Dies ist ein Hinweis darauf, dass bestimmte
immunologische Erkrankungen möglicherweise ähnliche genetische
Ursprünge haben könnten. Aber trotz dieser neuen Erkenntnisse sind
der genaue Entstehungsmechanismus der Psoriasis sowie die
genetischen Verbindungen zu anderen Krankheitsbildern weiterhin
unklar. Es bleibt also noch viel zu erforschen.
3. Psoriasis-Arthritis
(Gelenkschuppenflechte)
Einen deutlicheren Hinweis auf eine genetische Verbindung gibt es
bei der Psoriasis-Arthritis, von der 20 – 30 %4 der Psoriasispatienten
betroffen sind. Bei diesen Psoriasispatienten ist die Hauterkrankung
von einer entzündlichen Beteiligung im Bereich der Knochen und
Gelenke begleitet. Man spricht in diesem Fall von einer PsoriasisArthritis (Gelenkschuppenflechte). Sie tritt in den meisten Fällen
mehrere Jahre nach der Hauterkrankung auf. Einige Menschen
entwickeln aber auch zunächst eine alleinige Psoriasis-Arthritis und
erst später eine Hautbeteiligung. Typisch für die Psoriasis-Arthritis
sind schmerzhafte Entzündungen der kleinen, peripheren Gelenke an
den Händen und Füßen sowie der Sprung-, Ellenbogen- und
Kniegelenke.
Häufig kommt es nicht nur zu einer Schwellung einzelner Gelenke,
sondern des gesamten Fingers oder der Zehe, die sogenannte
Daktylitis (auch als „Wurstfinger“ oder „Wurstzehe“ bekannt). Auch
die Weichteile können bei einer Psoriasis-Arthritis befallen sein, z. B.
die Sehnen und Sehnenansätze. Dies wird als Enthesitis bezeichnet.
Ist die Wirbelsäule betroffen, spricht man von einer PsoriasisSpondarthritis. Auch Schmerzen in den Kiefergelenken können auf
eine Psoriasis zurückzuführen sein.
Gerade bei der Psoriasis-Arthritis ist eine frühzeitige Diagnose und
Behandlung besonders wichtig, da sie schon innerhalb der ersten ein
bis zwei Jahre zu dauerhaften Gelenkschäden führen kann. Für den
Arzt ist sie aber unter Umständen nicht so einfach zu diagnostizieren.
Machen Sie Ihren behandelnden Arzt deshalb in jedem Fall darauf
aufmerksam, wenn Sie bei sich Symptome wie Gelenkschmerzen oder
-steifigkeit oder auch Schmerzen an der Achillessehne beobachten.
Um sich selbst zu überprüfen, können die Fragen5 auf der folgenden
Seite eine Hilfestellung bieten:
6
7
1.
Haben Sie schon einmal Gelenkschmerzen gehabt, die mit
einer Schwellung eines Gelenkes einhergingen?
2.
War bei Ihnen schon einmal ein ganzer Finger oder Zeh dick?
3.
Haben Sie schon einmal Gelenkschmerzen gehabt, die mit
einer Rötung eines Gelenkes einhergingen?
4.a Fühlten sich Ihre Gelenke schon mal nach dem Aufwachen
morgens steif an?
4.b Wenn ja, wie lange hielt/hält diese Steifigkeit an?
5.
Haben Sie schon einmal daran gedacht, dass Sie an einer
Gelenkerkrankung leiden könnten?
6.
Haben Sie schon einmal einen Arzt wegen Gelenkbeschwerden
kontaktiert?
7.
Wurde bei Ihnen jemals die Diagnose einer Arthritis gestellt?
8.
Haben Sie schon einmal Medikamente zur Behandlung von
Gelenkschmerzen eingenommen?
9.
Litten Sie schon einmal an mindestens 3 Tagen der Woche an
Rücken- oder Gesäßschmerzen?
10. Wenn ja,
... waren oder sind diese
Rücken- oder Gesäßschmerzen
in den frühen Morgenstunden
am schlimmsten?
... bessern sich diese bei Bewegung?
... dauern diese in Ruhe an?
... gehen diese mit einer
Steifigkeit am Morgen
einher?
Sollten Sie eine der Fragen mit „ja“
beantworten, denken Sie im nächsten
Schritt darüber nach, seit wann Sie
Beschwerden haben und teilen Sie Ihre
Beobachtungen Ihrem Arzt mit.
8
4. Welche Begleiterkrankungen gibt es?
Weil die Schuppenflechte an der Hautoberfläche sichtbar wird, war
man lange Zeit der Meinung, es handle sich „nur“ um eine
Hautkrankheit. Inzwischen weiß man jedoch, dass die Hauterscheinungen nur die sichtbare Ausprägung einer innerlichen
Erkrankung ist. Die Schuppenflechte ist eine komplexe chronischentzündliche Erkrankung, die auf einer Störung des körpereigenen
Immunsystems beruht. Dies hat zur Folge, dass die Psoriasis häufig
mit einer Reihe von Begleiterkrankungen einhergeht.
Ein erhöhtes Risiko besteht bei Psoriatikern für das Metabolische
Syndrom, Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes
mellitus (Zuckerkrankheit) und für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn. Viele dieser Krankheiten scheinen
miteinander in Verbindung zu stehen, die genauen Mechanismen sind
allerdings noch nicht im Detail geklärt. Bekannt ist auch eine erhöhte
Rate von Alkoholmissbrauch sowie Depression. Bei bis zu einem
Drittel (20 – 30 %)6 aller Patienten mit Schuppenflechte entwickelt
sich zudem eine schmerzhaft-entzündliche Erkrankung der Gelenke,
die sogenannte Psoriasis-Arthritis.
Metabolisches Syndrom
Das Metabolische Syndrom beschreibt das Phänomen, dass bestimmte
Krankheiten häufig gemeinsam auftreten, nämlich Bluthochdruck,
erhöhte Blutfettwerte und Diabetes mellitus (oder als Vorstufe davon:
eine verminderte Insulinempfindlichkeit). In den westlichen Industrienationen kommt dies recht häufig vor. Insbesondere Menschen, die
sich falsch ernähren und wenig bewegen, laufen Gefahr, ein Metabolisches Syndrom zu entwickeln.
US-Ärzte haben in einer großen Studie den Zusammenhang von
Metabolischem Syndrom und Psoriasis untersucht. Ihr Ergebnis: 40 %
der Studienteilnehmer mit Schuppenflechte hatten ein Metabolisches
Syndrom, unter den Studienteilnehmern ohne Psoriasis nur 23,5 %.7
Das Metabolische Syndrom war damit unter Psoriatikern fast doppelt
so verbreitet wie in der Normalbevölkerung. Als Ursache für diese
Häufung werden die chronischen Entzündungsprozesse bei der
Psoriasis, aber auch gemeinsame genetische Risikofaktoren vermutet.
9
Übergewicht
Es besteht eine enge Verbindung zwischen Übergewicht und der
Schuppenflechte. So sind Patienten mit Psoriasis häufiger von Übergewicht betroffen als Menschen ohne die Erkrankung. In einer Studie
mit 3.700 Psoriasispatienten in Deutschland war fast die Hälfte der
Studienteilnehmer übergewichtig, über alle Altersklassen hinweg.8
Risiko eines Herzinfarkts bei jüngeren Patienten wesentlich deutlicher
erhöht ist als unter älteren Patienten (im Vergleich zu NichtPsoriatikern) – ein Hinweis darauf, dass die Schuppenflechte selbst
ein eigener Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist.10
Was allerdings beim Verhältnis zwischen Psoriasis und Übergewicht
Ursache und Folge ist, konnte bislang noch nicht eindeutig geklärt
werden. Fest steht, dass Fettzellen nicht nur ein Speicher von
„überflüssiger Energie“ sind, sondern einen Einfluss auf die Entzündungsprozesse im Körper haben. Die Fettzellen setzen Botenstoffe
frei, die nicht nur den Hunger verstärken und immer mehr Nahrung
fordern, sondern die auch das Immunsystem dazu stimulieren,
größere Mengen an entzündungsfördernden Substanzen freizusetzen.
Übergewichtige leiden somit an einer dauerhaften entzündungsfördernden Situation, die auch entzündliche Reaktionen in der Haut
bewirken kann.
Diabetes mellitus
Wenn aber das Übergewicht die Entzündungsprozesse im Körper
befeuert, andererseits die Schuppenflechte die Faktoren erhöht, die
mit einer Gewichtszunahme verbunden sind, entsteht ein Teufelskreis,
der die Psoriasis verschlimmern kann.
Morbus Crohn ist eine entzündliche Darmerkrankung, deren Ursache,
Entstehung und Entwicklung größtenteils ungeklärt sind. Studien
zeigen allerdings ein um den Faktor 4 erhöhtes Erkrankungsrisiko bei
Psoriasis-Betroffenen.12 Dies gilt übrigens auch für andere entzündliche Erkrankungen des Verdauungstraktes, wie z. B. Colitis ulcerosa.
Aus diesem Grund ist es so wichtig, diesen Teufelskreis zu durchbrechen und abzunehmen. Damit fördern Sie nicht nur die Gesamtgesundheit, sondern können auch die Symptome der Psoriasis verringern. Studien9 zeigen, dass die medikamentöse Behandlung bei
übergewichtigen Menschen wirksamer sein kann, wenn sie mit einer
Gewichtsreduktion einhergeht.
Auch unabhängig vom Metabolischen Syndrom erkranken Psoriasispatienten häufiger an Diabetes als Nicht-Psoriatiker. Forscher
vermuten hier einen Zusammenhang bei Botenstoffen des Immunsystems. Dieser Zusammenhang scheint bei der schweren Psoriasis
besonders ausgeprägt zu sein. Laut einer britischen Studie haben
Patienten mit schwerer Psoriasis ein um 46 % erhöhtes Risiko, an
Diabetes zu erkranken.11
Morbus Crohn
Herzkreislauferkrankungen
Das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie z. B. Herzinfarkt,
Schlaganfall oder eine Arterienverkalkung ist bei Psoriasispatienten
erhöht. Und auch hier bleibt ungeklärt, wie die Erkrankungen genau
miteinander verbunden sind. Wissenschaftler vermuten aber, dass
das erhöhte Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht nur eine
indirekte Folge von anderen Phänomenen wie z. B. Übergewicht,
Rauchen oder mangelnder Bewegung ist, sondern in direktem
Zusammenhang mit der Psoriasis steht. So zeigen Studien, dass das
10
11
5. Ich fühle mich oft niedergeschlagen
und antriebslos. Was kann ich tun?
Jeder von uns möchte gerne für andere Menschen attraktiv erscheinen.
Wir sind verletzt, wenn wir zurückgewiesen werden. Menschen mit
Psoriasis aber machen sich oft Sorgen darüber, dass sich andere
Menschen – selbst Familienmitglieder und Freunde – durch das
Aussehen der psoriatischen Plaques abgestoßen fühlen könnten. Das
Gefühl, der Erkrankung ohnmächtig und wehrlos ausgesetzt zu sein,
verstärkt dabei sehr oft zusätzlich eine negative Stimmung, häufig
kombiniert mit dem Gefühl der Erschöpfung und Resignation. Die
beschriebenen Befürchtungen und Stimmungen können in ihrer
Ausprägung sehr unterschiedlich sein und einen erheblichen Einfluss
auf Aktivitäten im Alltag, auf das soziale Verhältnis zu anderen
Menschen, aber auch auf die eigene Einstellung gegenüber der
Therapie entwickeln. Ein schlechtes Körpergefühl, Minderwertigkeitskomplexe, Einsamkeit, Angst und Niedergeschlagenheit können
in der Folge zunehmen und ihrerseits wiederum erheblichen Einfluss
darauf haben, wie Betroffene mit der Erkrankung und der Therapie
der Psoriasis umgehen. Ein hierbei wesentlicher Aspekt ist das
Selbstvertrauen und das Selbstwertgefühl.
Einschränkung von Selbstvertrauen / Selbstwertgefühl
Die Psoriasis kann einen beträchtlichen Einfluss auf das Selbstwertgefühl haben – also darauf, wie Sie sich selbst einschätzen und wertschätzen. Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl tendieren
dazu, unsicher zu werden, an ihrer eigenen Wertschätzung zu zweifeln
und manchmal ein sehr negatives Bild von sich selbst zu haben.
Psychologen glauben, dass sich ein niedriges Selbstwertgefühl durch
bestimmte Denkweisen selbst verstärkt, so z. B.:
• sich ganz auf negative Aspekte zu konzentrieren
• sich kontinuierlich mit unerreichbaren Standards zu vergleichen
(Schauspieler, Models, etc.), oder
• von einem einzelnen negativen Ereignis auf allgemeine, negative
Rückschlüsse zu ziehen.
12
Wie kann ich Selbstvertrauen aufbauen?
Die kognitive Verhaltenstherapie beispielsweise ist eine Form der
Psychotherapie und versucht, in einer Reihe von Einzelschritten
negative Gedankenschleifen zu identifizieren und durch
angemessenere und positivere Denkweisen zu durchbrechen. Sie
basiert auf dem Konzept, dass sich Gedanken, Gefühle und
Verhaltensweisen gegenseitig beeinflussen. Dazu ist es wichtig:
• sich selbst besser kennen zu lernen, einschließlich der eigenen
Stärken, Fähigkeiten und Werte
• den Glauben an sich selbst und an ein positives Gefühl gegenüber
seinem Körper zu kultivieren
• eigene Problemlösungs- und Kommunikationsfähigkeiten weiter zu
entwickeln
Es gibt dabei oft keine schnelle Lösung. Der Prozess kann manchmal
mühsam erscheinen und braucht Zeit. Schritt für Schritt werden Sie
dabei lernen, negative Gedanken und Gefühle durch positive zu
ersetzen.
Auch wenn es zunächst schwer fällt: es ist durchaus möglich, negative
Gedankenmuster zu durchbrechen und das eigene Selbstvertrauen zu
stärken und es lohnt sich. Sie können lernen, Ihre Gefühle sowie
Ihren Umgang mit der Psoriasis aktiv zu verändern und damit einen
positiven Einfluss auf die Erkrankung auszuüben.
Depressive Störungen im Zusammenhang mit der Psoriasis
Bei einer depressiven Selbstwahrnehmung betreffen die Gedankeninhalte überwiegend das eigene Selbst, die Welt und die Zukunft. Bei
den Betroffenen überwiegt ein negatives Selbstbild, sie beurteilen
sich selbst oft als fehlerhaft, unzulänglich, wertlos und nicht
begehrenswert. Diese Denkweisen gehen unter Umständen so weit,
dass die Betroffene denken, es fehlen ihnen die Eigenschaften, um
glücklich zu sein. Häufig neigen sie dazu, sich zu unterschätzen und
13
übermäßig zu kritisieren. Persönliche Erfahrungen werden häufig
negativ interpretiert. Im subjektiven Erleben werden überwiegend
Enttäuschungen und Niederlagen empfunden, oft einhergehend mit
einer negativen Erwartungshaltung.
Ziel einer Therapie, wie beispielsweise bei der kognitiven Verhaltenstherapie, ist es, zu verdeutlichen, dass bestimmte negative Denkweisen
und irrationale oder negativ gefärbte Annahmen und Erwartungen
auch zu verstärkten Gefühlen von Minderwertigkeit und Bedrohung
führen können. Deshalb ist es wichtig, die negativen Gedanken und
Denkweisen zu identifizieren und gezielt in Frage zu stellen. Mit
dieser Technik können Denkweisen, die oft in einem Teufelskreis der
negativen Selbstwahrnehmung münden, unterbrochen werden. Dies
kann dazu führen, alternative, genauere und angemessenere
Gedanken zu entwickeln. Eine angemessene und positivere Selbstwahrnehmung kann sowohl den Umgang mit der Erkrankung als auch
die Aufrechterhaltung der Therapie erheblich erleichtern und damit
vielfältig zu einer höheren Lebensqualität beitragen.
Es ist normal und verständlich, wenn das Leben mit einer chronischen
Krankheit wie der Psoriasis zu Angst und Frustration führt. Die damit
einhergehenden „negativen“ Gefühle und Denkweisen können jedoch
sehr unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Sie können von einer
leichten Beeinträchtigung des seelischen Erlebens bis hin zu einem
Schweregrad, der dem einer depressiven Störung gleichkommt,
ausgebildet sein.
Einer Untersuchung in Deutschland zu Folge leiden Menschen mit
Psoriasis 1,8 mal häufiger an depressiven Störungen als nicht
Betroffene.13 Depressive Störungen gehören damit zu den häufigsten
Begleiterkrankungen der Psoriasis.
Eine depressive Störung kann grundsätzlich in allen Altersgruppen
auftreten. Statistisch gilt jedoch: je älter der Patient, desto anfälliger
ist er. In der bereits genannten Studie litten in der Altersgruppe bis
20 Jahre durchschnittlich knapp 2 % der Psoriasispatienten an
depressiven Störungen, in der Altersgruppe 41 bis 60 Jahre bereits
über 15 %, und bei der Altersgruppe über 81 Jahre sogar mehr als
22 %.
Wenn Sie jedoch an länger andauernden Phasen von depressiver
14
Stimmung leiden, bedarf es – wie bei jeder anderen Störung des
seelischen Erlebens – einer Intervention.
Wenn Sie sie sich in einer depressiven Stimmung und Verfassung
befinden, fällt es Ihnen möglicherweise besonders schwer, die Energie
und den Antrieb aufzubringen, um zum Arzt zu gehen oder mit einem
Vertrauten darüber zu sprechen. Gerade dann aber sollten Sie diesen
Schritt wagen, denn eine angemessene Behandlung ist dann wichtig
und kann Ihnen helfen, sich wieder besser zu fühlen.
Erkennen Sie die Symptome!
Zu den allgemeinen Symptomen einer depressiven Störung gehören:
• unangemessene Veränderungen Ihres Appetits und Gewichts
(d.h. schlechter Appetit und Gewichtsverlust oder starker Appetit
und Gewichtszunahme)
• Veränderungen Ihrer Schlafmuster (z. B. zu viel Schlaf, Probleme
beim Einschlafen, zu häufiges oder zu frühes Aufwachen)
• langsame Bewegungen, wie z. B. langsames Laufen oder
möglicherweise Erregung und Ruhelosigkeit
• verminderte Lust auf Sex
• mangelnde Energie, Müdigkeit und extreme Schwäche
• mangelndes Interesse an Dingen, die Ihnen eigentlich wichtig
waren, und die Unfähigkeit, fröhlich zu sein
• Angstzustände
• sich selbst über Kleinigkeiten schnell aufzuregen und gereizt und
ungewöhnlich angriffslustig zu sein
• Konzentrationsschwäche und Probleme beim Treffen von
Entscheidungen
• Gefühle von Wertlosigkeit, Schuld und Versagen
• hoffnungslos negative Zukunftserwartungen
• Hypochondrie oder eine ständige Beschäftigung mit
Befürchtungen bezüglich Ihrer Gesundheit
15
• Suizidgedanken und der Wunsch tot zu sein – wenn diese
auftreten, sollten Sie sich sofort in ärztliche Behandlung begeben
Wenn Sie über einen Zeitraum von mehreren Wochen und an den
meisten Tagen mehrere dieser Symptome aufweisen, leiden Sie
wahrscheinlich an einer depressiven Störung. Suchen Sie bitte Ihren
Arzt auf, schildern Sie Ihre Symptome und versuchen Sie, gemeinsam
sich ein Bild über die Ausprägung und die Art der Symptome zu
verschaffen und Handlungsmöglichkeiten zu identifizieren.
Scheuen Sie sich nicht, bei Fragen Ihren Arzt anzusprechen und
weitere professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sollte Ihnen der
Antrieb oder der Mut hierzu fehlen, fragen Sie eine vertraute Person,
ob sie Sie dabei unterstützen kann.
16
6. Kommunikation – wie sage ich es
meinen Mitmenschen?
Seelische Ausgeglichenheit ist für Psoriasispatienten sehr wichtig.
Betroffene sollten versuchen, Stress des täglichen Lebens zu
vermeiden oder ihm positiv entgegenzutreten – dabei kann ein offener
Umgang mit der Krankheit sehr hilfreich sein.
Das Wissen über die Psoriasis-Erkrankung ist bei großen Teilen der
Bevölkerung sehr eingeschränkt, was dazu führt, dass betroffene
Patienten oftmals nicht verstanden werden. Ergebnis dieser
Unkenntnis sind neugierige Blicke, Tuscheln und das Gefühl der
„Andersartigkeit“ beim Betroffenen. Um unangenehmen Fragen
vorzubeugen, empfiehlt es sich für Patienten offen mit der Erkrankung
umzugehen. Aktiv auf Mitmenschen zuzugehen und diese über
Psoriasis zu informieren und aufzuklären hilft dem Gegenüber, die
Erkrankung und die daraus resultierenden Bedürfnisse eines
Psoriasispatienten zu verstehen. Zudem kann es für den Patienten
ebenfalls eine Erleichterung sein, sich nicht mehr verstecken oder
verstellen zu müssen. Dies führt zu einem geringeren Grad an Stress
und kann sich auch positiv auf den Gesundheitszustand auswirken.
17
7. Sexualität – wie kann ich mit meinem
Partner das Thema Psoriasis besprechen?
Für einige Betroffene stellt die Psoriasis eine große Barriere für Nähe
und Intimität dar. Der Einfluss von Psoriasis auf das Liebesleben ist
also in der Regel nicht durch die Krankheit selbst hervorgerufen,
sondern durch das gesunkene Selbstbewusstsein und negative
Emotionen. Angesichts der Plaques auf der Haut fühlen sich die
Betroffenen nicht attraktiv. Sie möchten nicht, dass der Partner sie
nackt sieht, die Haut berührt, oder sie verlieren selbst die Lust auf
Intimkontakt.
beeinträchtigt ist. Die Studie zeigte aber auch, dass sich eine
erfolgreiche medikamentöse Behandlung der Schuppenflechte positiv
auf das Sexualleben der Betroffenen auswirkt. Diejenigen
Studienteilnehmer, die nach einem Monat medikamentöser Behandlung eine 75 %ige Verbesserung der Haut aufwiesen, berichteten
signifikant häufiger auch über eine deutliche Verbesserung ihres
Sexuallebens.14
Das Problem stellt sich umso drängender, wenn man gerade einen
neuen Partner kennen gelernt hat:
Genitale Psoriasis
„Wann muss ich dem anderen sagen, dass ich an Psoriasis leide?“,
„Und wenn er sich weigert meine Haut zu streicheln, weil er Ekel
empfindet?“,
„Und wenn er denkt, dass die Krankheit ansteckend ist?“ ...
Obwohl viele Betroffene den Mangel an Nähe und Intimität als
bedrückend empfinden, wird das Sexualleben dennoch nur selten von
Patienten thematisiert. Es fällt ihnen oftmals schwer, das Thema zur
Sprache zu bringen. Häufig fehlt auch, gerade beim Arztbesuch, die
Zeit für ein tiefergehendes Gespräch.
Ein anderer Fall ist der genitale Befall bei der Schuppenflechte. Hier
ist das Geschlechtsorgan direkt betroffen. Es bilden sich jedoch keine
Schuppen, sondern gerötete Stellen, die stark jucken können.
Die genitale Psoriasis kann dazu führen, dass Frauen und Männer
Geschlechtsverkehr als unangenehm empfinden. Bei Frauen kann die
regelmäßige Pflege des Vaginalbereichs hilfreich sein, während für
betroffene Männer die Verwendung eines Kondoms Abhilfe schaffen
kann.15 Jedoch sollte unter dem Kondom ein Gleitmittel verwendet
Um sich wohler mit der Krankheit zu fühlen und Nähe zuzulassen, ist
es wichtig, früh mit dem Partner über die Erkrankung zu sprechen
und ihn über die Natur der Krankheit aufzuklären. Patienten sollten
auch direkt mit dem Partner kommunizieren, an welchen Stellen der
Haut sie Berührungen als angenehm oder erregend empfinden, und
an welchen aufgrund von Plaques nicht.
In Internet-Foren von Selbsthilfegruppen findet sich darüber hinaus
eine Fülle von kleinen Tipps für Menschen, die sich in Intimsituationen
unsicher fühlen, z. B. den Gebrauch von Kerzen statt direktem Licht.
In einer US-Studie zum Thema unter Psoriatikern aus dem Jahr 2007
gaben ca. 35 – 70 % (je nach verwendetem Fragebogen) der
Studienteilnehmer an, aufgrund ihrer Krankheit sexuelle Probleme zu
haben. Damit ist klar, dass das Intimleben der Betroffenen deutlich
18
19
werden. Dabei ist es wichtig, dass das Kondom für die Verwendung in
Kombination mit Gleitmittel geeignet ist. Dies ist nicht bei allen
Kondomen der Fall. Fragen Sie im Zweifel Ihren Apotheker nach
einem geeigneten Schutz.
8. Ich habe Psoriasis
– kann ich trotzdem Kinder bekommen?
Viele Frauen und Männer haben Angst, dass sie die Schuppenflechte
auf ihre Kinder übertragen könnten. Tatsächlich kann, wie im vorangehenden Abschnitt beschrieben, die vererbte Veranlagung zur Krankheit an die eigenen Kinder weitervererbt werden, und es besteht für
diese ein erhöhtes Risiko einer Schuppenflechten-Erkrankung.
Davon abgesehen können Frauen mit Psoriasis genauso Kinder
bekommen wie andere Frauen auch. Da Psoriasis nicht ansteckend
ist, besteht keinerlei Risiko einer Übertragung der Krankheit durch
Körperkontakt oder Stillen. Die Krankheit hat auch keinen Einfluss
auf die Fortpflanzungsorgane. In der Vergangenheit gab es vereinzelt
Diskussionen darüber, ob die Psoriasis das Risiko einer Fehlgeburt
beeinflussen kann. In einer groß angelegten Studie aus dem Jahr
2007 mit 3.100 schwangeren Frauen kamen Forscher aber zu dem
Ergebnis, dass das Risiko einer Fehlgeburt bei Frauen mit Psoriasis
nicht erhöht ist.16
In einer Studie mit 47 schwangeren Frauen mit Psoriasis17 berichteten
tatsächlich 55 % der Studienteilnehmerinnen über eine Verbesserung
ihrer Symptome während der Schwangerschaft. Allerdings kam es
auch bei fast einem Viertel der Schwangeren zu einer Verschlechterung.
Die gleiche Studie bestätigte auch die Beobachtung, dass nach der
Geburt viele Frauen eine Verschlechterung der Psoriasis erleben. In
der Studie beobachteten 65 % der Frauen eine Verschlechterung,
während nur 9 % von einer Verbesserung berichteten.
Es lassen sich also scheinbar Tendenzen hinsichtlich hormoneller
Veränderungen beobachten. Da die Psoriasis aber in einem komplexen
Wechselspiel von genetischen, immunologischen und Umweltfaktoren
entsteht, sind allgemeingültige Voraussagen nicht möglich. Jede Frau
wird letztlich individuell auf die Schwangerschaft reagieren.
Unabhängig, ob Sie Mann oder Frau sind, sollten Sie Ihren Arzt
frühzeitig über einen möglichen Kinderwunsch informieren.
Er wird auch beurteilen, ob Ihre Behandlung während der Schwangerschaft unterbrochen oder auf ein anderes Medikament umgestellt
werden sollte. Die medikamentöse Behandlung der Psoriasis muss
Inwieweit sich die hormonellen Veränderungen während und nach der
Schwangerschaft auf die Schwere der Psoriasis auswirken, konnte
bislang nicht zweifelsfrei geklärt werden. Zwar haben Wissenschaftler
versucht, Verbindungen zwischen den hormonellen Prozessen und der
Psoriasis aufzuzeigen. Doch weiß man nach wie vor zu wenig darüber,
welche hormonellen Mechanismen die Erkrankung beeinflussen oder
auslösen können.
Viele Frauen berichten jedoch von einer Verbesserung ihrer Psoriasis
während der Schwangerschaft und einer leichten Verschlechterung
nach der Geburt. Diese Änderungen könnten von hormonellen
Schwankungen hervorgerufen sein, aber genauso gut könnten andere
Faktoren hier eine Rolle spielen.
20
21
unter Umständen während der Schwangerschaft unterbrochen
werden. Einige Medikamente – insbesondere solche, die bei der
Therapie mittelschwerer bis schwerer Formen der Psoriasis zur
Anwendung kommen – können zu angeborenen Schädigungen des
Babys führen.
9. Kann die Ernährung
den Krankheitsverlauf beeinflussen?
Das stark beschleunigte Hautwachstum bei der Psoriasis ist die
Folge von Fehlsteuerungen des Immunsystems. Auch die Ernährung
hat Einfluss auf das Immunsystem und kann – so vermuten
Wissenschaftler – den Krankheitsverlauf der Schuppenflechte
beeinflussen. Viele Betroffene stellen fest, dass die Ernährung
Auswirkungen auf den Zustand ihrer Haut hat. Allerdings gibt es
keine definierte „Psoriasis-Diät“ mit Erfolgsgarantie. Wenn Sie sich
aber an einige allgemeine Grundsätze halten und sich bewusst
ernähren, können Sie die Entzündungsprozesse im Körper günstig
beeinflussen. Eine medikamentöse Therapie kann so unterstützend
begleitet werden.
1) Gewicht in Balance halten
Besonders wichtig ist, dass Sie auf Ihr Gewicht achten.
Schuppenflechte und Übergewicht sind sehr eng miteinander
verbunden. Übergewicht wirkt sich nachweislich negativ auf den
Krankheitsverlauf bei der Psoriasis aus. Auch kann die Wirksamkeit
der medikamentösen Behandlung der Psoriasis bei übergewichtigen
Menschen reduziert sein. Umgekehrt zeigen Studien18 auch, dass die
medikamentöse Behandlung bei übergewichtigen Menschen häufig
wirksamer ist, wenn die Behandlung mit einer Gewichtsreduktion
einhergeht. Und schließlich verringern Sie durch Abnehmen auch das
Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes.
Übergewicht wird am einfachsten über den „Body-Mass-Index“ (BMI)
bestimmt. Der BMI berücksichtigt das Körpergewicht und die Körpergröße. Sie können Ihren BMI selbst bestimmen, indem Sie Ihr
Körpergewicht (in kg) durch das Quadrat der Körpergröße (in m2)
22
dividieren. Medizinisch sinnvoll ist es, einen Wert zwischen 18,5 und
25 zu erreichen. Ab einem BMI von 25 wird von Übergewicht gesprochen.
Vermeiden Sie Übergewicht, indem Sie Ihre Essensportionen und
Kalorienzufuhr kontrollieren, bewusst Ihre Lebensmittel auswählen
und sich viel bewegen.
2) Lebensmittel bewusst auswählen
Seit einiger Zeit ist bekannt, dass bestimmte Stoffe in der Nahrung
einen Einfluss auf entzündliche Prozesse im Körper haben. Da es bei
Psoriasis zu einer Entzündungsreaktion in der Haut kommt, kann es
unterstützend sein, Lebensmittel, die eine entzündungsfördernde
Wirkung haben, seltener zu essen. Lebensmittel, die eine entzündungshemmende Wirkung haben, sollten möglichst oft auf dem Speiseplan
stehen.19
„Gute“ und „schlechte“ Fette
Eine besondere Rolle im Entzündungsprozess spielen die unterschiedlichen Fette in unserer Nahrung. Der Körper bildet entzündungsfördernde Botenstoffe aus der Fettsäure Arachidonsäure. Diese Fettsäure ist eine essenzielle Fettsäure, die nur über den Verzehr von
tierischen Lebensmitteln wie Fleisch oder Wurst aufgenommen wird.
Eine vorwiegend vegetarische Ernährung vermindert die Aufnahme
von Arachidonsäure und somit die Bildung der Entzündungsbotenstoffe.
Andersherum konnten einige Studien die vorteilhafte Wirkung von
Fisch und Fischöl-Supplementen auf die Schuppenflechte und die
mit dieser Erkrankung oft einhergehenden entzündlichen Gelenkerkrankungen nachweisen. Verantwortlich sind wahrscheinlich
Bestandteile des Fischöls, die n-3-Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken.
Antioxidantien bevorzugen
Oxidativer Stress und sogenannte „freie Radikale“, die im Stoffwechsel
entstehen, können Entzündungen und damit einen Psoriasis-Schub
fördern. Antioxidantien können diese freien Radikale unschädlich
23
machen. Durch den Verzehr von frischem Obst und Gemüse wie
Karotten und Tomaten werden vermehrt Antioxidantien und Vitamine
mit antioxidativer Wirkung aufgenommen.
Empfehlungen für eine günstige Lebensmittelauswahl:
Alkohol vermeiden
• Vermeiden Sie fettreiche tierische Lebensmittel wie Schweineschmalz, Schweineleber, Eigelb oder fettreiche Fleisch- und Wurstsorten! Nicht mehr als zwei Portionen Fleisch oder Wurst pro Woche
sollten es sein.
Alkohol wirkt stark entzündlich und kann die Symptome der Psoriasis
nachweislich verschlimmern. Mehr hierzu im Abschnitt Alkohol &
Rauchen in dieser Broschüre.
• Fischtage einführen: Verzehren Sie 2-mal pro Woche Fisch wie
Makrele, Lachs und Hering! Diese Sorten sind besonders reich an
n-3 Fettsäuren.
Gluten aus Getreideprodukten als mögliches Risiko
• Wählen Sie Ihr Speiseöl gezielt aus: Verwenden Sie Raps-, Soja-,
Walnuss- und Leinöl, die reich an n-3 Fettsäuren sind! Raps- und
Sojaöl sind gute Quellen für Vitamin E.
Manche Psoriasis-Betroffene haben vermehrt Antikörper gegen
Weizengluten im Blut, was für eine gleichzeitig bestehende ZöliakieErkrankung sprechen könnte. Für den Fall, dass Antikörper vorliegen,
ergab eine Studie, dass eine glutenfreie Ernährung auch die
Beschwerden durch die Schuppenflechte verbessern kann. Fragen Sie
diesbezüglich Ihren Arzt und lassen Sie eine Antikörperuntersuchung
vornehmen, bevor Sie wichtige Lebensmittel aus Ihrer Ernährung
streichen.
• Essen Sie viel Obst und Gemüse – fünf Portionen Obst und Gemüse
am Tag sind ideal. Sie enthalten antioxidative Substanzen wie
Vitamin C, β-Carotin sowie weitere Vitamine, Mineralstoffe und
sekundäre Pflanzenstoffe.
• Bevorzugen Sie fettarme Milch und Milchprodukte!
• Trinken Sie täglich mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit in Form von
Wasser, verdünnten Fruchtsäften oder ungesüßtem Tee!
• Halten Sie sich bei alkoholischen Getränken zurück!
24
25
10. Wirken sich Rauchen und Alkohol
negativ auf die Haut aus?
Die negativen Auswirkungen von Alkohol und Zigaretten auf die
Gesundheit sind hinlänglich bekannt. Diese Warnungen ernst zu
nehmen, ist für Psoriasispatienten jedoch von besonderer Bedeutung.
Studien haben gezeigt, dass Alkohol und Zigarettenkonsum nicht nur
der Gesundheit generell schaden, sondern auch den Krankheitsverlauf
der Schuppenflechte negativ beeinflussen und sogar die Krankheit
auslösen können. Darüber hinaus wird dem Konsum von Alkohol und
Zigaretten ein negativer Einfluss auf die medikamentöse Behandlung
der Psoriasis zugeschrieben. Es gibt also eine ganze Reihe von
Gründen, warum Psoriatiker mit Alkohol und Zigaretten äußerst
vorsichtig umgehen sollten.
Rauchen
Es gibt verschiedene Studien, die den Zusammenhang zwischen
Rauchen und Psoriasis untersucht haben. Es wird dabei angenommen,
dass Nikotin sich negativ auf das Immunsystem und das Wachstum
der Hautzellen auswirkt, zusätzlich zur äußeren Irritation der Haut
durch den Zigarettenrauch. Tatsächlich kann die Haut schon von
Passivrauchen beeinträchtigt werden.
Rauchen aufhören, sowohl den Krankheitsverlauf an sich, als auch
die medikamentöse Behandlung positiv beeinflussen können.
Abgesehen von der Schuppenflechte an sich ist Rauchen auch
deshalb so schädlich für Psoriasispatienten, weil diese ohnehin einem
erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ausgesetzt sind.
Rauchen aber steigert das Risiko für Herzkrankheiten beträchtlich,
insbesondere wenn über lange Zeiträume und stark geraucht wird.
Auch deshalb sollten Psoriasispatienten ihrer Gesundheit zuliebe
möglichst mit dem Rauchen aufzuhören.
Dies gilt besonders für die Form der palmoplantaren pustulösen
Psoriasis, für die der negative Einfluss des Rauchens in Studien22
bestätigt wurde.
Alkohol
Ebenso wie beim Zigarettenkonsum haben Wissenschaftler auch beim
Alkohol Hinweise darauf gefunden, dass ein übermäßiger Alkoholkonsum sowohl den Ausbruch der Schuppenflechte fördern als auch
Raucher haben ein deutlich erhöhtes Risiko, an Psoriasis zu erkranken.
Statistisch entwickeln Raucher sogar doppelt so häufig eine Psoriasis
wie Nichtraucher.20 Selbst ehemalige Raucher haben noch ein um
39 % erhöhtes Risiko. Dies ist allerdings ein Durchschnittswert. Für
die Bestimmung des individuellen Risikos sind sowohl die Menge der
täglich gerauchten Zigaretten als auch die Anzahl der „Raucherjahre“
wichtig.
Nicht nur die Entstehung der Krankheit, auch ihr Verlauf wird von
Zigarettenrauch negativ beeinflusst. Psoriasispatienten, die einen
hohen Zigarettenkonsum aufweisen, entwickeln im Durchschnitt eine
schwerere Form der Psoriasis als Nichtraucher.21 Darüber hinaus kann
das Rauchen auch einen Einfluss darauf haben, wie gut eine
medikamentöse Therapie auf die Psoriasis wirkt.
Ärzte gehen deshalb davon aus, dass Patienten, wenn sie mit dem
26
27
den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen kann. Eine ganze Reihe
weiterer Argumente sprechen dafür, Alkohol bei Psoriasis nur mit
äußerster Vorsicht zu genießen:
• Psoriasis-Schübe
Viele Psoriasispatienten stellen fest, dass ein übermäßiger Konsum
von Alkohol Psoriasis-Schübe auslösen kann.
• trockene Haut
Plaques sind Stellen von trockener, schuppiger, roter Haut. Es ist
daher wichtig, die Haut möglichst feucht zu halten. Alkohol aber
hat den Effekt, die Haut zusätzlich auszutrocknen und stellt daher
für Schuppenflechte-Patienten eine zusätzliche Hautreizung dar.
Tabak und Alkoholkonsum haben also deutlich negative Auswirkungen
auf Krankheitsentstehung und -verlauf bei der Psoriasis. Umgekehrt
neigen Betroffene auch aufgrund der seelischen Belastungen überproportional häufig zum Konsum dieser Suchtmittel. So kommt ein
Teufelskreislauf in Gang, der oftmals nur noch schwer zu durchbrechen
ist.
Vor diesem Hintergrund mag es schwer erscheinen, alte Lebensgewohnheiten umzustellen. Aber genau deshalb lohnt es sich auch so
sehr. Denn wenn Sie es schaffen, diesen Teufelskreis zu durchbrechen,
tun Sie damit nicht nur etwas für Ihre Haut, sondern auch für Ihr
allgemeines Wohlbefinden und Ihr Selbstbewusstsein.
11. Welche Rolle spielt Stress?
• Einfluss auf Medikation
Alkohol kann den Effekt von Medikamenten, die bei der Behandlung
von Psoriasis zum Einsatz kommen, verlangsamen oder reduzieren.
Zudem besteht bei einigen dieser Arzneimittel die Gefahr von
Wechselwirkungen. Sprechen Sie diesbezüglich bitte mit Ihrem
Arzt oder Apotheker!
Zusätzlich zur Beeinflussung des Krankheitsverlaufs kann Alkoholkonsum auch in anderer Hinsicht schädlich sein.
Stress und Schuppenflechte sind eng miteinander verbunden. So
kann Stress z. B. zu Psoriasis-Schüben oder verstärktem Juckreiz
führen. Häufig berichten Betroffene auch, dass bei ihnen die
Krankheit in einer Lebensphase großen Stresses ausgebrochen ist.
Umgekehrt ist natürlich die Krankheit selbst auch für die Betroffenen
ein nicht zu unterschätzender Stressfaktor. Dies gilt in vielerlei
Hinsicht:
• Gewichtszunahme
• Stigma
Menschen mit Psoriasis haben ein erhöhtes Risiko für Übergewicht.
Bier und Wein haben viele Kalorien, was bei regelmäßigem Konsum
eine Gewichtszunahme nach sich zieht. Übergewicht wiederum
erhöht das Risiko für andere Krankheiten wie Herz-KreislaufStörungen oder auch Depression.
• Leberschäden
Einige der zur Behandlung der Psoriasis eingesetzten Medikamente
können die Leber belasten. Verbunden mit exzessivem Alkoholkonsum kann dies zu Leberschäden führen. Informieren Sie Ihren
Arzt, falls Sie regelmäßig Alkohol konsumieren.
Menschen mit Psoriasis leiden häufig unter mangelndem Selbstbewusstsein. Die Unsicherheit darüber, wie das Gegenüber auf die
Krankheit reagieren könnte, kann schon in alltäglichen sozialen
Interaktionen, z. B. beim Händeschütteln, Stress auslösen.
• Schmerz
Die chronischen Schmerzen, die – insbesondere bei einem Gelenkbefall – mit der Psoriasis verbunden sein können, führen ebenfalls
zu einem konstant erhöhten Stresslevel der Betroffenen.
• Behandlung
Auch die Behandlung selbst kann vom Patienten als stressig
empfunden werden. Einige der Therapien erfordern viel Zeit und
28
29
Engagement – z. B. Phototherapie-Sitzungen oder das Eincremen
der Haut mehrmals am Tag. Es ist mitunter auch schwierig, die
Arztbesuche etc. in den Alltag zu integrieren.
• Das Leben mit der Krankheit
Psoriasis ist eine chronische Erkrankung, für die es keine Heilung
gibt. Das Leben mit der Krankheit kann daher sehr frustrierend
sein, z. B., wenn einmal mehr ein neuer Schub kommt. Und selbst
wenn die Krankheit gerade gut unter Kontrolle gebracht ist, leben
viele Betroffene mit der ständigen Angst vor einem erneuten Schub.
Am effektivsten bekämpfen Sie Stress, indem Sie ihn vermeiden. Der
erste Schritt sollte daher sein, herauszufinden, was bei Ihnen
persönlich am meisten Stress auslöst – der Job, die Beziehung,
Familienkrisen oder eben die Psoriasis selbst. Sind die Stressverursacher erst einmal identifiziert, lassen sie sich zum Teil schon
besser vermeiden oder auch z. B. durch ein intensives Gespräch aus
der Welt schaffen.
Doch das ist nicht immer möglich, besonders nicht bei der Psoriasis
als Stressauslöser selbst! Daher ist es sinnvoll, Stressbewältigungsstrategien zu entwickeln. Dabei ist es wichtig, für sich persönlich
herauszufinden, was beim Stressabbau hilft.
Im Folgenden haben wir einige Tipps gesammelt, die Ihnen bei der
Stressbewältigung helfen können.
• Entspannungstechniken
Meditation, Tai Chi, Yoga oder andere Entspannungstechniken
können für Menschen mit Schuppenflechte sehr hilfreich sein. Aber
auch schon ein längerer Spaziergang oder ein Bad kann zu
Entspannung verhelfen.
• Sport
Bewegung eignet sich hervorragend zum Stressabbau. Lesen Sie
hierzu bitte den Abschnitt zu Sport in dieser Broschüre.
• Massage
Massage beinhaltet spezifische Techniken wie Akupressur und
Reflexzonenmassage. Dies ist ein ausgezeichneter Weg, um
Spannungen abzubauen. Suchen Sie sich am besten einen
Masseur / eine Masseurin, der/die schon einmal mit Menschen mit
Psoriasis gearbeitet hat.
• ein Arzt, dem Sie vertrauen
Um Stress zu reduzieren, müssen Sie Vertrauen in Ihre Behandlung
haben. Wenn Sie Zweifel an Ihrem Behandlungsplan haben, zögern
Sie nicht, eine zweite Meinung einzuholen.
• professionelle psychologische Hilfe
Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie professionelle Hilfe benötigen,
vereinbaren Sie einen Termin mit einem Therapeuten. Er kann
Ihnen dabei helfen, emotionalen Stress besser zu bewältigen. Ihr
behandelnder Arzt kann Sie bestimmt an einen erfahrenen
Psychologen in Ihrer Nähe verweisen.
• Betroffenenverbände
Sehr hilfreich kann auch der Austausch mit anderen Betroffenen
30
31
sein. In entsprechenden Verbänden finden Sie Kontakt sowie auch
eine Fülle von Informationen über die Krankheit und mögliche
Behandlungen.
• eine bessere Behandlung
Auch eine nicht zufriedenstellende Behandlung der Schuppenflechte
kann eine Ursache für Stress sein. Umgekehrt ist eine effektive
Behandlung aber auch ein gutes Heilmittel, nicht nur für die
Psoriasis, sondern auch für den damit verbundenen Stress.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie ein besseres Ergebnis von
Ihrer Therapie wünschen.
12. Ist Sport schlecht für die Haut?
Häufig sind Patienten mit Schuppenflechte vorsichtig, wenn es um
Sport geht. Viele haben gehört, dass starkes Schwitzen sich negativ
auf die Haut auswirken kann und vermeiden deshalb sportliche
Aktivitäten.
Doch Sport hat im Gegenteil vielfältige positive Auswirkungen auf die
Gesundheit von Psoriasis-Betroffenen: Die Bewegung tut dem
Herzkreislaufsystem, Stoffwechsel, Blutdruck und der Atmung gut.
Zudem kann Sport helfen, ein gesundes Körpergewicht zu halten.
Sport ist daher ein exzellentes Mittel, Herz-Kreislauf-Erkrankungen
oder auch Diabetes vorzubeugen – Krankheiten, für die Psoriasispatienten ein erhöhtes Risiko mitbringen (siehe Begleiterkrankungen).
Nicht zu viel vornehmen
Wie für alle Menschen gilt auch für Psoriasispatienten, dass eine
mäßige aber regelmäßige Belastung beim Sport sich vorteilhafter
auswirkt als vereinzelte, sehr hohe Belastungen. Versuchen Sie daher,
langsam einzusteigen und den Sport behutsam aber dafür nachhaltig
in Ihren Alltag zu integrieren.
Sanfter Einstieg
Sportliche Aktivitäten, mit denen die Beweglichkeit gefördert wird
(z. B. Yoga und Pilates) können einen guten Einstieg in ein aktiveres
Leben darstellen. Beginnen Sie z. B. mit 15-minütigen Trainingseinheiten und steigern sich dann allmählich. Schwimmen und
Walking sind ebenfalls tolle Möglichkeiten für einen sanften Workout.
Schwimmen eignet sich dabei besonders gut, wenn Sie keinen
gewichtsorientierten körperlichen Aktivitäten nachgehen können.
Herzgesundheit
Wenn Sie Ausdaueraktivitäten (z. B. kontinuierliche Bewegung für 20
Minuten, bei der Sie leicht außer Atem kommen, wie etwa Fahrradfahren, Joggen, Schwimmen, Aerobic) in Ihr Programm aufnehmen,
Doch geht es beim Sport keineswegs nur darum, körperlich fit zu
werden. Besonders wertvoll ist auch – gerade bei einer Erkrankung
wie der Psoriasis – der positive Einfluss auf die Psyche. So hilft
Bewegung nachgewiesenermaßen beim Stressabbau und auch bei
Depression. Als besonders wertvoll für das seelische Wohlbefinden
gilt dabei Sport, der in Gruppen ausgeübt wird, weil hier zusätzlich
auch Sozialkontakte gepflegt werden.
Im Folgenden finden Sie einige Tipps und Hinweise für einen guten
Start ins sportliche Leben.
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hilft das, Ihren Kreislauf und Ihr Herz zu stärken und ist gut für Ihre
Lungen.
Kraft und Ausdauer
Wenn Sie zudem noch kräftigende Aktivitäten (z. B. Pilates, leichtes
Gewichts- und Krafttraining) mit in Ihr Programm aufnehmen, führt
das zu Muskelaufbau und besserer Ausdauer.
Spaß muss sein
Für welche Aktivität Sie sich auch entscheiden, achten Sie darauf,
dass es Ihnen Spaß macht und Sie sich darauf freuen. Wenn der
Sport einmal zur Gewohnheit geworden ist und Sie merken, dass es
Ihnen gut tut, werden Sie feststellen, dass es viel einfacher ist, sich
selbst zu motivieren.
Machen Sie es nicht allein!
Sportlichen Aktivitäten gemeinsam mit Freunden nachzugehen, hilft
bei der Motivation – insbesondere, wenn Sie nicht an regelmäßige
Bewegung gewöhnt sind. Freunde können Sie sehr gut ermutigen und
Sie dazu bringen, auch dann weiterzumachen, wenn Sie selbst
Schwierigkeiten haben, sich aufzuraffen.
Ähnlich wie bei anderen Erkrankungen (z. B. Herzsportgruppen), gibt
es auch für Psoriasispatienten spezielle Sportgruppen, die zumeist
von örtlichen Selbsthilfegruppen organisiert werden.
Fragen Sie Ihren Arzt
Welche Art der Bewegung für Sie die beste ist, hängt von Ihrem Alter
und Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand ab. Menschen, die von
einer Psoriasis-Arthritis betroffen sind, können unter Umständen nur
sehr vorsichtig Sport treiben. Ihr Arzt wird Ihnen Auskunft darüber
geben, welche Belastung Sie sich zumuten können.
Aber auch der alltägliche Spaziergang sollte nicht unterschätzt
werden, denn er trägt ebenfalls zur körperlichen Fitness bei.
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Die Sorge um eine Hautbelastung durch den Schweiß sollte Sie
jedenfalls nicht vom Sport abhalten. Moderne, luftige SportFunktionskleidung und, nach dem Sport, eine Dusche sowie bei
Bedarf eine rückfettende Pflege sollten ausreichen, um die Hautbelastung durch den Sport auszugleichen. Lassen Sie sich aber auch
hierzu von Ihrem behandelnden Arzt beraten.
Schwimmen
Haben Sie keine Scheu, ins Schwimmbad zu gehen, wenn Sie gerne
schwimmen. Bei jedem Menschen lösen sich während des Badens
Hautschuppen. Es ist nicht damit zu rechnen, dass dies bei Psoriasispatienten vermehrt der Fall ist. Vor dem Baden gilt, was für alle
Badegäste selbstverständlich sein sollte, nämlich das gründliche
Abduschen. Damit lassen sich ggf. lose Schuppen abspülen.
Generell sollten Sie daran denken, sich nach dem Baden gründlich
einzucremen, damit Ihre Haut nicht austrocknet.
Wenn Sie die oben genannten Tipps beherzigen und den Sport in
Ihren Alltag integrieren, können Sie Ihre körperliche Fitness steigern,
Stress abbauen und das allgemeine Wohlbefinden verbessern.
13. Was muss ich im Urlaub beachten?
Grundsätzlich steht Ihrer Reiselust auch bei Psoriasis nichts im Weg.
Bevor Sie sich auf den Weg machen, sollten Sie aber einige Dinge
beachten.
Reiseziel
Wohin soll die Reise gehen? Im Grunde dorthin, wohin Ihr Fernweh
Sie zieht. Beachten Sie dabei aber, dass das örtliche Klima Ihre
Hautsymptome beeinflussen kann. Sonne (in Maßen) und Salzwasser
haben im Allgemeinen einen positiven Einfluss auf die Haut. Aber es
muss nicht zwangsläufig der klassische Strandurlaub sein. Auch das
35
Klima im Mittel- oder Hochgebirge mit seiner direkten Sonneneinstrahlung und milden Temperaturen ist für den Sommerurlaub
eine ausgezeichnete Wahl. Grundsätzlich gilt aber auch hier: Jeder
Mensch ist unterschiedlich. Probieren Sie ruhig verschiedene Orte
aus und finden Sie für sich heraus, welches Klima und welche
Umgebung Ihnen und Ihrer Haut gut tut.
Sonnenschutz
Viele Menschen stellen fest, dass sich Sonnenlicht positiv auf ihre
Psoriasis auswirkt. Aber Vorsicht: Sonnenbrände können zu Hautschäden führen. Achten Sie deshalb gerade in Ländern mit intensiverer Sonneneinstrahlung auf einen ausreichenden Sonnenschutz, um
die Sonne ohne schädigende Wirkung zu genießen.
• Setzen Sie sich nicht zu viel Sonne aus. Jeder kann einen
Sonnenbrand bekommen, aber Menschen mit einer hellen Haut
haben ein noch höheres Risiko für Sonnenbrand. Tragen Sie, wenn
die Sonne am stärksten ist (zwischen 11 und 14 Uhr), zusätzlich
zum Sonnenschutz geeignete Kleidung über empfindlichen Stellen,
z. B. ein T-Shirt oder einen Hut. Denken Sie daran, dass das
Sonnenlicht durch Glas, Wolken, Wasser und dünne Kleidung
dringen kann. Selbst Schatten bietet keinen vollkommenen Schutz.
• Verwenden Sie ein Sonnenschutzmittel. Tragen Sie einen dermatologisch getesteten Sonnenschutz mit einem Lichtschutzfaktor von
mindestens 30 auf. Cremen Sie sich mehrmals täglich neu ein,
insbesondere, wenn Sie im Wasser gewesen sind oder geschwitzt
haben. Ihr Arzt oder Apotheker wird Ihnen bei der Suche nach
einem geeigneten Sonnenschutzmittel (Creme, Salbe, Lotion)
behilflich sein.
• Beachten Sie, dass einige Behandlungsformen der Schuppenflechte
zu einer erhöhten Lichtempfindlichkeit der Haut führen können. Bei
Ihrem Arzt oder in der Apotheke erfahren Sie, ob dies auf Ihre
Behandlung zutrifft.
36
Weitere Tipps für den Urlaub
Chemische Reizung
Chemikalien in Swimmingpools können die Haut reizen und
austrocknen. Gehen Sie deshalb nicht zu lange ins Wasser und
duschen Sie, wenn Sie aus dem Wasser kommen. Trocknen Sie sich
ab und tragen Sie eine rückfettende Pflege und/oder einen Sonnenschutz auf.
Leichte Kleidung
Tragen Sie locker anliegende, leichte und bequeme Kleidung, durch
die die Luft gut zirkulieren und der Schweiß verdunsten kann. Wenn
Sie Hautläsionen an den Füßen haben, achten Sie darauf, bequeme
Schuhe oder Sandalen zu tragen, die groß genug für ein geringfügiges
Anschwellen der Füße bei heißem Wetter sind.
37
Ausreichend trinken
Worauf muss ich bei Biologika achten?
Denken Sie daran, dass Sie im Urlaub in heißeren Klimazonen mehr
schwitzen und Ihr Körper mehr Wasser verliert. Sorgen Sie deshalb für
eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, indem Sie mindestens zwei
Liter Wasser am Tag trinken.
Biologika sind moderne Medikamente, die zur Behandlung der mittelschweren bis schweren Psoriasis eingesetzt werden. Sie bestehen aus
Antikörpern, die meist unter die Haut injiziert werden. Sie können
diese Medikamente ggf. in den Urlaub mitnehmen und selbst
injizieren. Allerdings müssen Sie dabei beachten, dass BiologikaPräparate nur gekühlt (2 – 8 Grad Celsius) und lichtgeschützt
transportiert werden dürfen. Verwenden Sie dazu eine Kühltasche.
Fragen Sie bereits bei der Buchung nach, ob im Hotel eine
Kühlmöglichkeit für das Medikament besteht. Zur Sicherheit sollten
Sie zudem eine von Ihrem Arzt ausgefüllte Zollbescheinigung für das
Arzneimittel mit sich führen (ein Formular finden Sie in der Mitte
dieser Broschüre). Wenn Sie zeitlich flexibel sind, wählen Sie den
Zeitpunkt Ihres Urlaubs am besten so, dass er zwischen zwei
Injektionen liegt. Wie lang dieser Zeitraum ist, variiert von Präparat zu
Präparat. Hier gibt es z.T. erhebliche Unterschiede. Besprechen Sie
mit Ihrem Arzt, wie Sie eine Reise am besten in den Behandlungsplan
Ihrer Biologika-Therapie integrieren können.
Mückenschutz mitnehmen
Insektenstiche sind für jeden unangenehm, können bei Psoriasispatienten aber unter Umständen eine zusätzliche Belastung für die
Haut darstellen. Sorgen Sie deshalb im Urlaub für einen entsprechenden Mückenschutz. Besonders geeignet ist ein Schutz, der
nicht auf die Haut aufgetragen wird, z. B. Anti-Mücken Kerzen oder
Rauchspiralen.
Reisen Sie stressfrei
Planen Sie Ihren Urlaub so, dass er für Sie nicht in Stress ausartet.
Nehmen Sie sich im Zweifel lieber ein paar Reiseziele weniger vor.
Verweilen Sie länger an einem Ort und genießen Sie Ruhe und
Erholung. Eine gute Vorbereitung (Hotelbuchungen im voraus etc.)
kann ebenfalls helfen, Stress am Ferienort zu vermeiden. So können
Sie Ihren Urlaub maximal zur Erholung nutzen.
Medikamente
Medikamente & Pflege mitnehmen
Denken Sie daran, sich eine ausreichende Menge an Medikamenten
verschreiben zu lassen und bevorraten Sie sich entsprechend Ihrem
Bedarf mit Pflegeprodukten wie Cremes und Salben. Wichtig ist, dass
Sie kurz vor dem Urlaub keinen Therapiewechsel durchführen. Dies
gilt auch für Pflegeprodukte. Der Urlaub ist die falsche Zeit für
Experimente mit neuen Produkten, denn wirkt sich der Präparatewechsel schlechter als erwartet auf Ihre Schuppenflechte aus, können
Sie im Urlaub dann nur schwer zur bewährten Pflege zurückkehren.
38
Impfungen
Bei Impfstoffen unterscheidet man zwischen Lebend- und Totimpfstoffen. Lebendimpfstoffe bestehen aus Krankheitserregern, die
sich im Körper weiter vermehren können. Totimpstoffe dagegen sind
abgetötete Erreger, die sich nicht weiter vermehren können. Während
der Therapie mit einigen antipsoriatischen Systemtherapeutika, inkl.
Biologika, dürfen keine Lebendimpfstoffe, wie z. B. Gelbfieberimpfung verabreicht werden, d.h. die Therapie muss für einen
gewissen Zeitraum unterbrochen werden, damit die Impfung durchgeführt werden kann. Totimpfstoffe sind jedoch in der Regel kein
Problem. Informieren Sie sich in jedem Fall vor der Reise beim
Robert-Koch-Institut, den Tropeninstituten oder Zentren für
Reisemedizin, welche Impfungen für Ihr Reiseland empfohlen bzw.
vorgeschrieben sind. Sprechen Sie dann vor einer Impfung zuerst mit
Ihrem die Psoriasis behandelnden Hautarzt.
39
14. Glossar
Antikörper
Eiweißstoff, der sich spezifisch gegen eine
bestimmte Substanz im Körper richtet und
diese unschädlich macht
Plaque
Flächiges, erhabenes Hautareal, das bei der
Schuppenflechte zusätzlich gerötet und
schuppend ist >> Psoriasis
BalneoPhototherapie
Kombinierte Anwendung von Bade- und
Lichttherapie
Plaque-Psoriasis
Häufigste Form der Schuppenflechte mit
Auftreten von >> Plaques
Biologic (Biologikum)
Biotechnologisch hergestelltes Medikament
Psoralen
Botenstoff
Körpereigene Substanz, die der bio-chemischen
Signalübertragung zwischen den Zellen im
Körper dient
Medizinischer, ursprünglich aus Pflanzen
isolierter Wirkstoff, der die Lichtempfindlichkeit
der Haut erhöht
Psoriasis
Entzündungshemmende Hormone, die in der
Nebennierenrinde gebildet oder als künstlich
nachgebaute Substanzen hergestellt werden,
z. B. Kortison
Schuppenflechte, eine chronisch-entzündliche
Erkrankung, ausgelöst durch eine
Fehlsteuerung des >> Immunsystems
Psoriasis-Arthritis
(PsA)
Chronisch-entzündliche Erkrankung der
Gelenke von Psoriasispatienten, die auf eine
Fehlsteuerung des >> Immunsystems
zurückgeht.
PUVA
Kombinierte Behandlung mit >> Psoralen und
UV-A-Bestrahlung
Subkutane Injektion
Verabreichungsform, bei der das Medikament
unter die Haut gespritzt wird
Syndet
Synthetisch hergestellte Waschsubstanz
Systemische
Therapie
Innerliche Behandlung, bei der das
Medikament ins Körpersystem gegeben wird,
durch Tabletten, Spritzen oder Infusionen
Topische Therapie
Äußerliche Behandlung, bei der das
Medikament direkt auf die betroffene Stelle
aufgebracht wird
Trigger
Das Ausbrechen einer Krankheit auslösender
Faktor
Glukokortikoide
Autoimmunerkrankung
Krankheit, bei der sich das >> Immunsystem
gegen den eigenen Körper wendet
Immunsuppressivum
Medikament, das die körpereigene Abwehr
durch das >> Immunsystem unterdrückt bzw.
mindert
Immunsystem
Körpereigenes Abwehrsystem
PASI (Psoriasis Area
and Severity Index)
Messinstrument, das den Schweregrad der >>
Psoriasis bestimmt und auch die Wirksamkeit
eines Medikamentes in klinischen Studien
bewertet. In die Bewertung für den Schweregrad
fließen die Stärke der Rötung, Schuppung,
Verdickung der Haut und die Ausbreitung der
Psoriasis über die Körperoberfläche für die vier
folgenden Körperregionen: Arme, Beine, Kopf
und Rumpf ein.
Physikalische
Therapie
40
14. Glossar
Auf physikalischen Verfahren beruhende
Behandlungsform
41
15. Links / Kontaktadressen
1. Andressen C, Henseler T: Inheritance of psoriasis. Analysis of 2035 family histories. Hautarzt,
1982;33:214–217.
2. Studie in den Annals of the Rheumatic Diseases aus dem Jahr 2005.
Deutscher Psoriasis Bund e.V.
Seewartenstraße 10 · 20459 Hamburg
Tel.: 040 - 22 33 99 0 · Fax: 040 - 22 33 99 22 · www.psoriasis-bund.de
3. In der Fachzeitschrift Public Library of Science Genetics. Für diese Forschung untersuchten
Wissenschaftler an der Washington University School of Medicine in St. Louis die Gene von
223 Psoriasispatienten, darunter 91, die Psoriasis-Arthritis hatten, und verglichen deren
DNA-Varianten mit 519 gesunden Patienten.
Psoriasis Selbsthilfe Arbeitsgemeinschaft e.V. (PSOAG)
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prospective interdisciplinary epidemiological study of 1511 patients with plaque-type
psoriasis. The British journal of dermatology 2009;160,1040–1047.
Schmitzweg 64 · 13437 Berlin
Tel. / Fax: 030 - 61 28 30 90 · www.psoriasis-selbsthilfe.org
Selbsthilfegemeinschaft Haut e.V.
Neustraße 27a · 42799 Leichlingen
www.shg-haut.de
Autorinnen
5. GEPARD Patientenfragebogen, Härle et al.: Z Rheumatol 2009 DOI 10.1007/s00393-0090462-2.
6. Reich K, et al.: Epidemiology and clinical pattern of psoriatic arthritis in Germany: a
prospective interdisciplinary epidemiological study of 1511 patients with plaque-type
psoriasis. The British journal of dermatology, 2009;160,1040–1477.
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Dr. med. Dagmar Wilsmann-Theis
Psoriasis-Spezialsprechstunde
Klinik und Poliklinik für Dermatologie
und Allergologie der Universität Bonn
Sigmund-Freud-Straße 25
53105 Bonn
Tel.: +49 (0)228 - 28 71 53 70
Fax: +49 (0)228 - 28 71 17 60
www.uniklinik-bonn.de
Leila Parise
Uniklinik Köln
Klinik für Dermatologie und Venerologie
Psoriasis-Sprechstunde
Kerpener Straße 62
50937 Köln
Telefon: +49 (0)221 - 47 88 68 58
www.dermatologie.uk-koeln.de
42
11. Azfar RS, Seminara NM, Shin DB, et al.: Increased Risk of Diabetes Mellitus and Likelihood
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Mat.-Nr. 100111486
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Telefon: (0 21 37) 9 55-0
Telefax: (0 21 37) 9 55-327
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ANHANG in der Mitte der Broschüre mit Perforation
Ärztliches Attest – Medical certificate – Attestation médicale – Certificado médico
_________________________________________________________________
Name des Patienten / Patients name / nom du patient / nombre del paciente
_________________________________
Passport No.
Hiermit wird bescheinigt, dass die oben genannte Person die aufgeführten Medikamente und Materialien ausschließlich
für ihren Eigenbedarf zur Behandlung von Beschwerden und Vermeidung von Notfällen mit sich führt. Die Menge ist
der Reisedauer von ……. Tagen angemessen (zuzüglich einer Reserve für Notfälle).
To whom it may concern: This is to certify that the above mentioned person carries the listed medications and/or
medical equipment exclusively for his own personal needs in case of illness or emergency. The amount is adequate to
the duration (……. days) of the journey (plus a reserve for unexpected events).
A qui de droit: Ceci est pour certifier que la personne mentionnée ci-dessus a été fourni avec les médicaments et le
matériel médical listé pour usage personnel seulement dans l’éventualité de maladie, d’accident ou d’urgence. La
quantité correspond à la durée (..….. jours) du voyage (plus une réserve en cas d´urgence).
A quién corresponda: Por el presente se certifica que al viajero mencionado más arriba se le han suministrado los
fármacos y equipo médico indicados para uso exclusivamente personal en caso de enfermedad o para la prevención
de urgencias. La cantidad es adecuada para la duración del viaje de …... dias (además una reserva en caso de
emergencia).
Handelsname
brand name / nom comercial
nombre comercial
tägliche Dosierung
daily dose / dosage par jour /
dosis diaria
Gesamtmenge
total amount / quantité /
cantidad total
______________________________________________
Ort / place / lugar
______________________________________________
Datum / date / fecha
______________________________________________
Unterschrift des Arztes / doctor´s signature /
signature du médecin / firma del médico
Praxis-/Klinikstempel
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