R. Kessler, C:\ro\Si05\Andy\tephys\ZWEIPUNK\SchaltHysterese1.doc, S. 1/2 Einfaches mechanisches Modell eines „Schalters mit Hysterese“ Auftreten von „Prellen“ beim Schließen eines Schalters Das Modell für den Schalter ist ein Pendel, das „auf dem Kopf“ steht. Ein solches Pendel ist instabil. Es hat zwei stabile Lagen: Entweder liegt es am rechten „Anschlag“ an (roter Kreis), oder am linken Anschlag Der Anschlag wirkt wie eine Feder (D) mit Reibung (rar oder ral) Der Anschlag bewirkt das Drehmoment Mar bzw Mal. Betätigt wird der Schalter mit der seitlich wirkenden Kraft Fx. Das Pendelstab (Schalthebel) hat die Länge L, oben sitzt die Masse m. Winkelauslenkung ist x. Insbesondere erkennt man, dass dieser Schalter eine „Schalthysterese“ hat. Die Kraft zum Umlegen des Schalters hat zwei verschieden große Werte, so wie jeder „normale“ Lichtschalter auch. Dort wird die „Mitkopplung“ natürlich nicht durch die Schwerkraft realisiert, sondern durch eine Feder, s. rechtes Teilbild Mal Anschlag rechs m*g Fx Mar Anschlag links x Schalthebel m*g Gelenk Fx Mar Anschlag links Gelenk Schalthebel x Faden Rückhol-Feder, statt Schwerkraft Eine elektrische Realisierung eines Schalters mit Hysterese wäre ein „Schmitt-Tigger“, z.B. realisiert mit einem Operationsverstärker, s. etwa auf Seite 5 des Textes: http://www.home.hs-karlsruhe.de/~kero0001/OPSchalt/Typ_OP_Schaltungen.pdf Fx=aF*sin(2*pi*fx*t) {Fx= seitliche Kraft auf den Hebel des Schalters } x=x+w*dt { x= Winkel des Schalthebels, x=0: Schalthebel steht vertikal nach oben } xgr=x*180/pi { Winkel x im Gradmaß } Mar=ja(x-xar)*(Dar*(xar-x)-rvr*w) {Mar= Drehmoment infolge „Anchlag rechts“ : wenn Winkel x > xar, dann wirkt Feder D und Reibung rvr (viskose Reibung) } Mal=ja(xal-x)*(Dal*(xal-x)-rvl*w) {Mar= Drehmoment infolge „Anchlag links“ : wenn Winkel x < xal, dann wirkt Feder D und Reibung rva (viskose Reibung) } w=w+(m*g*L*sin(x)+Mar+Mal+Fx)*dt/(m*L*L) { w=Winkelgeschwindigkeit des Schalterhebels: Winkel x, AnschlagsMomente Mar und Mal und seitliche Kraft Fx} t=t+dt { dt nicht zu groß, sonst ungenau, ev. instabil } Umgekehrtes Pendel (Laenge L, Masse m) als Beispiel eines Lichtschalters mit "Schalthysterese" R. Kessler, C:\ro\Si05\Andy\tephys\ZWEIPUNK\SchaltHysterese1.doc, S. 2/2 Infolge zu geringer Reibung (rvr nur 0.01) ergibt sich beim rechten Anschlag eine deutliche Schwingung. Das bedeutet, dass der „Schalter“ nicht sofort fest auf dem mechanischen „Anschlag“ anfliegt, sondern mehrfach den Kontakt mit dem Anschlag verliert. Das bewirkt das „Prellen“, das auftreten kann, wenn ein mechanischer Schalter geschlossen wird. Das nachfolgende Experiment zeigt solches Prellen. Einfaches Experiment zum Demonstrieren des Prellens eines handelsüblichen handbetriebenen Schalters 10 k U2 U1 U2=5Volt Gleichspannung U1=5 Volt Sinus oder Dreieck y2 10 k S Schalter S, 2 mal ein. Schalter wird von Hand geschlossen y1 y1 und y2 mit Speicheroszi gemessen, getriggert mit Abflanke von y2, Triggerdelay 25 % der Zeitskala Zum Zeitpunkt 1 (s.Tabelle im Bild) wird Schalter von Hand geschlossen. Dadurch geht Spannung y2 auf Null, aber nach kurzer Zeit (ca. 0.04 Millisec.) öffnet Schalter wieder und schließt erneut zum Zeitpunkt 2 (s, Tabelle). Anschließend noch weitere 4 Schließvorgänge. Dann endlich bleibt der Schalter geschlossen. Kanal y1 (oberes Signal) zeigt ebenfalls mehrfaches Schließen und Öffnen, aber nicht etwa synchron mit dem anderen Schalter.