1 Grundwissen Geschichte 8. Klasse 1. Die Französische

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Grundwissen Geschichte 8. Klasse
1. Die Französische Revolution und Europa
Aufklärung
Eine Denkrichtung im 18. Jht., die die Vernunft zum
entscheidenden Maßstab des Denkens und Handelns der
Menschen macht, nicht mehr Glauben und Überlieferung als
Erkenntnisquelle nutzt. Die Aufklärer fordern die Freiheit und
Gleichheit aller Menschen und religiöse Toleranz.
Menschenrechte
Diese Rechte stehen jedem Einzelnen von Natur aus (= von
Geburt) zu, unabhängig von seiner Herkunft und Stellung in
Staat und Gesellschaft (z.B. Recht auf Leben, Gleichheit aller
Menschen, Glaubensfreiheit, Recht auf freie Meinungsäußerung)
Volkssouveränität
Alle Staatsgewalt geht vom Volk aus, das seinen Willen
direkt oder indirekt über gewählte Vertreter zur Geltung
bringt.
Verfassung
Sie legt den Aufbau des Staates fest, die Aufgaben der
Staatsorgane sowie die Rechte und Pflichten der Bürger.
Gewaltenteilung
Das bedeutet die Trennung der Staatsgewalt in Legislative
(Gesetzgebung), Exekutive (ausführende Gewalt) und Judikative (Rechtsprechung). Sie soll Machtkonzentration und
Willkürherrschaft vermeiden.
Bürgertum
Die Angehörigen dieser Schicht leben in der Stadt, haben oft
Besitz sowie eigene Rechte; sie bilden neben Adel und Klerus den 3. Stand.
Nation
Menschen, die sich durch gemeinsame Sprache, gemeinsame Kultur und Geschichte miteinander verbunden fühlen,
bilden eine Nation. Ein eigenes Territorium sowie eine politische Gemeinschaft gehören meistens dazu.
Nationalversammlung
Eine Versammlung gewählter Vertreter in einem Staat soll
eine neue Verfassung ausarbeiten. Sie entsteht oft durch
eine Revolution.
14. Juli 1789
Die Französische Revolution beginnt mit dem Sturm auf
die Bastille. Die Nationalversammlung setzt eine Verfassung (1791) durch, die bereits die Menschenrechte enthält
(Konstitutionelle Monarchie). In einer Schreckensherrschaft nach 1793 (Robespierre) werden zahllose Menschen
hingerichtet, auch König Ludwig XVI. (Guillotine).
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Kaisertum Napoleons
1804 krönt sich Napoleon nach einer Volksabstimmung zum
Kaiser, wodurch Frankreich eine Monarchie wird. Seine
Machtgrundlage beruht auf seinen militärischen Erfolgen
und auf einer durchorganisierten Zentralverwaltung. Nach
militärischen Niederlagen wird Napoleon 1814 abgesetzt und
nach Elba, später St. Helena verbannt, wo er auch stirbt.
Maximilian Graf von
Montgelas
Er ist von 1799 bis 1817 der wichtigste Minister in Bayern.
Mit Reformen in Justiz, Verwaltung, Wirtschafts- und Bildungssystem modernisiert er Bayern. Damit kann sich ein
geschlossener Staat entwickeln. Säkularisierung und Mediatisierung haben viele Gebiete zu Bayern gebracht.
2. Restauration und Revolution in Deutschland
1806
1815 Wiener Kongress
Kaiser Franz II. beendet das Heilige Römische Reich Deutscher Nation.
Führende Staatsmänner Europas versammeln sich in Wien,
um nach dem Ende der napoleonischen Herrschaft eine Neuordnung in Europa zu erarbeiten. Die Prinzipien der Restauration, der Legitimität und der Solidarität bestimmen die
Beschlüsse.
1832 Hambacher Fest In der politischen Massenkundgebung der Opposition aus
Liberalen und Bürgertum wird ein freiheitlicher deutscher
Nationalstaat gefordert.
1848/49 Revolution in Nach revolutionären Unruhen im März 1848 („Märzrevolution“) beugen sich die deutschen Monarchen zunächst den
Deutschland
liberalen Forderungen. Die Nationalversammlung in der
Paulskirche in Frankfurt verabschiedet eine Verfassung mit
Menschenrechten, kleindeutscher Lösung (ohne Österreich) und konstitutioneller Monarchie. Da die Fürsten die
Beschlüsse zurückweisen (König von Preußen lehnt die Kaiserkrone ab), scheitert das Parlament und wird gewaltsam
aufgelöst.
Deutscher Bund
Gegründet auf dem Wiener Kongress, umfasst 35 Staaten
sowie 4 freie Städte. Die Bundesversammlung in Frankfurt
besitzt kaum Macht, das Ziel ist eine gemeinsame Bekämpfung der Liberalen und Nationalen.
Liberalismus
Er will die Ziele der Aufklärung politisch umsetzen. Freiheit
und Selbstbestimmung stehen der Bevormundung im Absolutismus und den Privilegien des Adels entgegen. Forderungen sind u.a. die Menschenrechte, ein Verfassungsstaat
und eine freie Wirtschaftsordnung ohne Eingriffe des Staates.
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Nationalismus
Er will den Menschen ihre Gemeinsamkeiten als Nation bewusst machen und zu einem geschlossenen Nationalstaat
führen (ohne die vielen Fürsten). Später im 19. Jht. entsteht
eine übersteigerter Nationalismus, der die eigene Nation in
einer Rangordnung über alle andere Nationen stellt.
Restauration
Dies bedeutet die Wiederherstellung der politischen Zustände, wie sie vor der Französischen Revolution geherrscht haben. Sie umfasst die Epoche der europäischen
Geschichte zwischen 1815 und 1848.
3. Industrialisierung und soziale Frage
Industrielle Revolution Der Einsatz neuer Erfindungen (z.B. Dampfmaschine als
Antriebsmaschine) sowie von Maschinen und Fabriken verändert die Agrargesellschaft zur Industriegesellschaft. Ihre
Kennzeichen sind Massenproduktion und Fabrikarbeit. Die
Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen verändern
sich radikal.
Soziale Frage
Die veränderten Lebensbedingungen belasten vor allem die
Arbeiter. Niedrige Löhne, Massenarmut, Wohnungsnot,
Frauen- und Kinderarbeit werden von keiner Kranken- und
Rentenversicherung aufgefangen.
Sozialismus
Diese politische Richtung will die Gleichheit der Menschen
und ihre Lebensbedingungen herstellen. Dazu sollen das allgemeine Wahlrecht und soziale Reformen hinführen.
Kommunismus
Karl Marx und Friedrich Engels entwickeln ein utopisches
Modell, in dem alle Menschen gleichberechtigt sind. Hierzu
müsste man die kapitalistische Wirtschaftsproduktion radikal abschaffen, nicht durch Reformen verbessern.
Im 20. Jht. bezeichnet der Kommunismus vor allem die Gesellschaftsform, die nach der Oktoberrevolution 1917 in der
Sowjetunion errichtet wird und eine Diktatur der kommunistischen Partei bedeutet.
Arbeiterbewegung
Die Arbeiter organisieren sich in Gewerkschaften,
Genossenschaften oder Parteien, um ihre Arbeits- und
Lebensbedingungen zu verbessern. Außerdem suchen sie
eine politische Mitwirkung in einem demokratischen Staat.
4. Das deutsche Kaiserreich
1871 Reichsgründung Das Deutsche Kaiserreich wird in Versailles gegründet, der
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preußische König Wilhelm I. wird Deutscher Kaiser.
Deutsches Kaiserreich Die kleindeutsche Lösung (ohne Österreich) führt zu einer
(1871 – 1918)
Dominanz Preußens im Reich, das den Kaiser und den
Reichskanzler stellt. Der in allgemeinen Wahlen gewählte
Reichstag besitzt wenig Macht.
Otto von Bismarck
Er ist ein konservativer und monarchischer Politiker, der 1862
preußischer Ministerpräsident wird. Mit sehr geschickter
Diplomatie und aggressiver Kriegspolitik führt er die deutschen Staaten unter Preußens Führung zur Reichsgründung 1871. Bis zu seiner Entlassung 1890 prägt er maßgebend die deutsche Politik.
Reichstag
Das Parlament des deutschen Volkes zwischen 1871 und
1918 wird in allgemeinen Wahlen von Männern über 25
gewählt. Der Reichstag ist an der Gesetzgebung beteiligt
und übt das Budgetrecht aus, besitzt jedoch keinen Einfluss auf die Reichsregierung. Auch gegenüber Kaiser und
Bundesrat bleibt er machtlos.
Parteien
Menschen mit gleichen politischen Vorstellungen schließen sich in Parteien zusammen. Ihr Ziel ist es, über Wahlen
Einfluss im Parlament und der Regierung zu erhalten, um
ihre politische Ziele zu realisieren.
Seit 1871 kennt man in Deutschland vier Hauptgruppen:
Konservative, Liberale, Zentrum (katholisch) und Sozialisten.
Kulturkampf
Bismarck lehnt Parteien ab und versucht zunächst das Zentrum zu bekämpfen (1873- 1878). Zahlreiche Gesetze
benachteiligen die katholische Kirche. Schließlich muss die
Regierung nachgeben.
Sozialistengesetze
Bismarck versucht die Arbeiterpartei SPD und ihre Gewerkschaften zu zerschlagen. Trotz zahlreicher Verurteilungen
entsteht ein enger Zusammenhalt (Solidarität) unter den Mitgliedern.
Sozialgesetzgebung
Gesetze zur Kranken-, Unfall- und Rentenversicherung
sollen die Arbeiter in Notsituationen finanziell absichern. Bismarck greift damit Forderungen der Arbeiterschaft auf, um sie
von der SPD wegzulocken. Das misslingt.
5. Imperialismus und Erster Weltkrieg
Imperialismus
In dieser Epoche (1870 – 1914) versuchen die Industriestaaten die Herrschaft über Kolonien und andere Länder auszubauen. Damit wollen sie jeder für sich eine politische, wirt-
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schaftliche und militärische Überlegenheit über alle anderen
Staaten erreichen. Wachsende Feindschaft und Rüstung führen zur Kriegsgefahr und Kriegsbereitschaft.
1914 - 1918
Zeitraum, in dem der Erste Weltkrieg stattfindet.
1917
In der Russischen Revolution wird die Monarchie gestürzt
und ein kommunistischer Staat errichtet.
1918
In der Novemberrevolution stürzen vor allem die Arbeiterparteien die Monarchie in Deutschland; Kaiser Wilhelm II.
flieht ins Exil nach Holland.
Vertrag von Versailles
Er beendet nach langen Verhandlungen 1919 den Ersten
Weltkrieg. Das Deutsche Reich muss die alleinige Kriegsschuld anerkennen sowie Reparationen übernehmen. Gebietsverluste und Rüstungsbeschränkungen führen ebenfalls zu einer allgemeinen Ablehnung.
Andrea Link
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