KULTUR / FERNSEHEN WESTFALEN-BLATT Nr. 1 Samstag / Sonntag, 2./ 3. Januar 2016 Trapper John ist tot Shakespeare groß gefeiert Westfalen-Blatt 02.01.2016 London (dpa). 2016 wird schon wieder ein Shakespeare-Jahr: 2014 haben die Briten den 450. Geburtstag ihres Nationaldichters mit Pomp begangen, jetzt wollen sie ihn zum 400. Todestag (23. April) hochleben lassen. Es wird wieder kreativ. Unter dem Motto »Shakespeare lives« zeigen sie, dass seine Stücke bis heute berühren und nie veralten. Shakespeare ist eine mächtige britische Marke. Eine besondere Rolle wird, wie schon 2014, das Globe-Theater spielen, der hübsche Nachbau eines Theaters aus dem 16. Jahrhundert an der Themse. Auf 37 Bildschirmen über vier Kilometer die Themse entlang werden am 23. und 24. April 37 Kurzfilme gezeigt. Auch eine große Schulinitiative ist geplant: 100 000 Schulen weltweit bekommen ein Shakespeare-Paket, übersetzt in die Landessprache. Themen: Weltbürgertum, Macht, Identität, Gerechtigkeit. Wayne Rogers wurde 82 New York (dpa). Wayne Rogers, der als Arzt John »Trapper« McIntyre in der Fernsehserie »M.A.S.H.« bekannt wurde, ist tot. Der Schauspieler starb an Silvester im Alter von 82 Jahren an einer Lungenentzündung. In jungen Jahren ging Rogers nach New York. Ein anderer junger Mann, mit dem er sich eine Wohnung teilte, überredete ihn zur Schauspielerei: Peter Falk alias »Columbo«. Doch für Rogers reichte es lange nur zu Nebenrollen – bis 1972 »M.A.S.H.« (lief bei uns von 1990 bis 1993) kam. An der Seite von Alan Alda (als Hawkeye Pierce) spielte Rogers in der Kriegssatire einen ernüchterWayne ten Lazarettarzt Rogers Trapper John. »M.A.S.H.« basiert auf dem Buch von Richard Hooker und John Altmans Kinofilm von 1970, in dem Trapper die treibende Kraft hinter den Ereignissen (und Sprüchen) ist. Weil aber Alda gegenüber Rogers der bekanntere Schauspieler war, ging in der Serie dieser Part auf Alda über – und Rogers stieg aus. In dem Serienableger »Trapper John, M.D.« wurde die Rolle von Pernell Roberts, dem Adam aus »Bonanza«, gespielt. Unverkennbar eine Vorstudie zu dem monumentalen Bildnis . . . Lucas verreißt »Star Wars« . . . »Mutter, Peter Sussiek und ich« aus dem Jahr 1928. Trauer um Natalie Cole Sängerin wurde 65 Los Angeles (dpa). Die JazzSängerin Natalie Cole, Tochter des berühmten Pianisten Nat King Cole, ist tot. Sie starb im Alter von 65 Jahren an Herzversagen in Los Angeles. Hintergrund waren Komplikationen mit einer Nierentransplantation und ihrer Erkrankung an Hepatitis C, an der die ehemals Drogensüchtige litt. Zu Natalie Coles Hits zählten »This Will Be« und »Unforgettable«, den sie als virtuelles Duett mit ihrem Vater († 1965) sang. Dafür erhielt die Jazz-, Soul- und R & B-Sängerin drei »Grammys«; insgesamt holte sie neun. Doch ihr Nachname war Fluch und Segen zugleich, brachte viele Natalie KonzertbuchunCole gen mit sich, führte aber auch zu peinlichen Momenten: »Heute Abend: Die Tochter von Nat King Cole« stand über dem Eingang eines Nachtclubs, in dem sie auftreten sollte. Zuletzt musste Natalie Cole Konzerte absagen. Ihr Blick auf ihr Drogenleben war kritisch – auch gegenüber anderen Künstlern. Die »Grammys« für Amy Winehouse kritisierte sie als »falsches Signal«: »Wir müssen aufhören, schlechtes Benehmen zu belohnen.« Um 1929 herum entstand die Büste von Böckstiegels Mutter . . . . . . und diese Skizze stand am Anfang. Bis hin zum Faltenwurf der Kopfbedeckung orientierte sich der Künstler am eigenen Entwurf, auch wenn die fertige Büste das Gesicht etwas frontaler zeigt. Fotos: PAB Zwei wichtige Skizzen W e r t h e r (WB). Das Böckstiegel-Haus in Werther ist um zwei Attraktionen reicher: Der Peter-August-BöckstiegelFreundeskreis hat zwei Zeichnungen des bekannten Expressionisten gekauft und dem Museum als Dauerleihgaben zur Verfügung gestellt. Es handelt sich um eine Skizze zum Gemälde »Mutter, Peter Sussiek und ich« (Zeichnung Z 234) sowie um »Mutter«, eine Studie zur Plastik (Z 282). Mit der dauerhaften Präsentation in Böckstiegels Geburtshaus und Atelier in Arrode bei Werther wird dem Willen der bisherigen Eigentümer entsprochen. Sie legten besonderen Wert darauf, dass die Zeichnungen der Öffentlichkeit zugänglich bleiben. Die Blätter stammen aus Privatvon zwei bekannten Vorarbeiten besitz und wurden zunächst der zu diesem monumentalen GemälBöckstiegel-Stiftung angeboten, de aus dem Jahr 1928, in dem die jedoch über keinen AnkaufsBöckstiegel (1889-1951) zwei seietat verfügt und außerdem ihre ner wichtigsten Motive darstellt, Mittel auf das Museumsprojekt seine Mutter und den greisen konzentrieren muss. Nachbarbauern Peter Deswegen sprang Sussiek. Es gibt nur »Dank der Skizkurzfristig der Freunsehr wenige direkte zen wird Böckstie- Vorzeichnungen zu deskreis ein. Beide Werke wurden mittgels Arbeitsweise späteren Gemälden, lerweile restauratoso dass das in Bleitransparenter.« risch bearbeitet. und Rotstift gezeichDie Leihgaben des nete Blatt wichtige Museumschef Freundeskreises fülin die David R i e d e l Einblicke len zwei wichtige LüArbeitsweise des cken in der SammKünstlers vermittelt. lung des Böckstiegel-Hauses: Beide Die »Studie zur Plastik« ist ein Zeichnungen sind sinnvolle Ergänseltenes Beispiel für Böckstiegels zungen zu zwei im Nachlass des zeichnerische Beschäftigung mit Künstlers vorhandenen Werken, der Skulptur und eine rasche, aber beide sind Studien zu später vom sehr kraftvolle Studie für seine im Künstler fertiggestellten HauptFrühling 1929 fertiggestellte erste werken seines Schaffens. Plastik. Das mit weiten Strichen Die »Skizze zum Gemälde ›Mutbezeichnete Blatt zeigt Böckstieter, Peter Sussiek und ich‹« ist eine gels Liebe zu breiten Zimmer- Außer Merkur alle Planeten am Himmel – Sternschnuppen zum Monatsanfang S t u t t g a r t (dpa). Im Januar schmücken alle hellen Planeten den Morgenhimmel Einzige Ausnahme ist der sonnennahe Merkur. Der Planet zeigt sich in den ersten drei Januartagen gegen 17 Uhr tief am Südwesthimmel. Eine Dreiviertelstunde später ist er in den horizontnahen Dunstschichten nicht mehr zu sehen. Als erster heller Planet erscheint Jupiter um 23 Uhr über dem Osthorizont, zum Monatsende bereits um 22 Uhr. Jupiter ist vor dem Aufgang der Venus am Morgenhimmel der hellste Planet; sein Glanz übertrifft auch Karola Wille führt die ARD Freundeskreis erwirbt Vorarbeiten zu Werken des Expressionisten Böckstiegel Jupiter lässt Sterne blass aussehen Von Hans-Ulrich K e l l e r Burbank (dpa). Der Kassenschlager »Star Wars: Das Erwachen der Macht« hat ein vernichtendes Urteil von seinem wohl wichtigsten Kritiker erhalten. Der »Star Wars«-Schöpfer George Lucas, der sein Imperium vor drei Jahren an Disney verkaufte, bezeichnete die Entwickler als »weiße Sklavenhändler«, die ihn nicht ausreichend am Entstehungsprozess beteiligt hätten. Für den Terminus »weiße Sklavenhändler« entschuldigte er sich später: »Ich habe mich versprochen und einen sehr unangebrachten Vergleich bemüht.« In der Sache jedoch beharrte Lucas auf seinem Urteil: Das neue Spektakel sei ein Retro-Film. Besser wäre es gewesen, man hätte mit neuen Planeten und Raumschiffen ein wirklich neues Werk geschaffen. Das Interview mit dem PBS-Journalisten Charlie Rose wurde zu Weihnachten ausgestrahlt und in dieser Woche online veröffentlicht. den der Fixsterne. Zwei Stunden nach Mitternacht betritt Mars im Südosten die Himmelsbühne. Im Laufe des Monats nimmt seine Helligkeit deutlich zu, weil sich die Erde dem Mars nähert. Venus eröffnet ihren Jahresreigen als Morgenstern. Gegen 5.30 Uhr steigt sie über den Südosthorizont, Ende Januar erst gegen 6.15 Uhr. Saturn taucht ebenfalls am Morgenhimmel auf: Anfang Januar um 6.00 Uhr tief am Südosthorizont, zu Monatsende fast zwei Stunden früher. Am 9. Januar kommt es zu einer engen Begegnung mit Venus, die knapp nördlich am fernen Saturn vorbeiläuft. Anfang Januar flammen am Morgenhimmel die Meteore des Quadrantidenstromes auf. Ihr Ausstrahlungspunkt liegt im Sternbild Bootes, dem Rinderhirten. In der Nacht vom 3. auf den 4. Januar ist ab etwa 3.00 Uhr mit bis zu 100 Sternschnuppen zu rechnen. Allerdings stört in diesem Jahr helles Mondlicht die Beobachtung. Der winterliche Sternenhimmel entfaltet gegen 22 Uhr seine volle Pracht. Der Himmelsjäger Orion, halbhoch im Süden, ist das Leitsternbild des Winterhimmels. Auffällig leuchten seine hellsten Sterne, der rötliche Schulterstern Beteigeuze und der bläuliche Fußstern Rigel. Zwischen ihnen bilden drei Sterne in einer geraden Linie den Gürtel des mythischen Jägers. Dem Orion folgen die beiden Hunde. Im Großen Hund flackert bläulich-weiß Sirius, der hellste Stern am Himmel und nur knapp neun Lichtjahre von der Sonne entfernt. Ein wenig höher stößt man auf Prokyon, den Hauptstern des Kleinen Hundes. Hoch am Osthimmel erblickt man die beiden Sternenketten der Zwillinge mit ihren hellen Sternen Kastor und Pollux an den Enden der Ketten. Fast senkrecht über uns steht die gelblich leuchtende Kapella im Fuhrmann, eine Doppelsonne in 42 Lichtjahren Entfernung. Aldebaran, Hauptstern des Stiers, leuchtet orange und steht vor dem Sternhaufen der Hyaden. Die sechs hellen Sterne Aldebaran, Rigel, Sirius, Prokyon, Pollux und Kapella bilden das Wintersechseck. Am 10. Januar ist Neumond, Vollmond am 24. Januar. Die Sonne hat ihren Aufstieg zum Frühlingspunkt begonnen; die Tageslänge wächst um eine gute Stunde. mannsbleistiften und seinen Hang, sich bei Porträts weniger um jedes Detail als um die großen Formen und die charakteristischen Züge des Dargestellten zu kümmern. David Riedel, künstlerischer Leiter des Böckstiegel-Hauses, freut sich über die Leihgabe: »Es ist eine sehr schöne Möglichkeit, in späteren Ausstellungen die Vorzeichnungen und die fertiggestellten Werke des Künstlers im Kontext zu präsentieren und dem Betrachter damit die Arbeitsweise Böckstiegels näherzubringen.« Der seit mehr als 20 Jahren bestehende Böckstiegel-Freundeskreis, der mittlerweile gut 200 Mitglieder zählt, hat zahlreiche Projekte ermöglicht, darunter Ausstellungen, die Erstellung von Werkverzeichnissen und die Restaurierung wichtiger Werke. Aktuell beteiligt er sich finanziell an einem Museumsneubau in Werther (wir berichteten). Leipzig (dpa). Die MDR-Intendantin Karola Wille (56) ist neue Vorsitzende der ARD. Sie löst zu Jahresbeginn den NDR-Intendanten Lutz Marmor (61) an der Spitze des Senderverbundes ab. Der MDR wird nun zwei Jahre lang federführende Anstalt sein. »Der öffentlich-rechtliche Rundfunk kann und muss der soziale Kitt für eine immer komplexer werdende Gesellschaft sein: Er muss erkläKarola ren, was ist, WerWille te vermitteln und Meinungen widerspiegeln«, sagte Karola Wille am Freitag. Die Rolle der ARD für das Funktionieren der Demokratie und das Zusammenleben in der Gesellschaft nehme an Bedeutung zu. Der Sternenhimmel im Januar Anblick des Südosthimmels gegen 7 Uhr. Am 7. Januar gesellt sich die Sichel des abnehmenden Mondes zu Venus und Saturn, höher steht Mars in der Jungfrau. Mars Spica WAAGE Venus Saturn Antares S KORPION Südosten 23494 Quelle: Planetarium Stuttgart/Farago