Berufsbilder Die Menschen hinter der Therapie Zwischen Chirurgie

Werbung
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Berufsbilder
Die Menschen hinter der Therapie
Zwischen Chirurgie und Medikament
Die Strahlentherapie im Porträt
Strahlen gegen Schmerz
Behandlung gutartiger Erkrankungen
Universitätsklinik für StrahlentherapieRadioonkologie Innsbruck
1
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Inhalt
06Strahlentherapie als Amphibienmedizin
Klinikdirektor Prof. Dr. Peter Lukas im Einführungsinterview.
imagine
08Partnerschaftliche Zusammenarbeit
Dr. Markus Wenke, Geschäftsführer der Elekta GmbH
Innsbruck, über die Zusammenarbeit mit der TILAK.
10Im Porträt
Die Strahlentherapie-Radioonkologie stellt sich vor.
13Diagnostik-Methoden
Die Basis für jede gute Behandlung ist eine
vollständige diagnostische Abklärung.
14
Alles im Plan
Warum ein Bestrahlungsplan so wichtig ist.
16Therapieablauf
Was den Patienten erwartet.
18
Hochpräzise Behandlung
Erfolge in der Strahlentherapie.
...advanced technology with
the patient in mind
20Brachytherapie
Die Therapie „von innen“
22Therapie gutartiger Erkrankungen
Mit Strahlen gegen den Schmerz
26Menschliche Unterstützung
Die Aufgaben der Strahlentherapie-Station
28 Unterstützende Angebote
Psychoonkologie, Mal- und Gestaltungstherapie,
Ernährungsberatung
Neuroscience
Oncology
Treatment Planning &
Information Software
Brachytherapy
30Im Interview
Patienten erzählen ihre persönlichen Geschichten.
32Berufsbilder
32: Radioonkologe
34: Medizinphysiker
35: Radiologietechnologe
36: Pflege
38: Forschung
39
Gelebte Partnerschaft
Strahlentherapie in Bozen.
40Linearbeschleuniger
Was sie sind und was sie können.
44
Brustkrebs geht alle an
Entstehung, Diagnostik und Behandlung von Brustkrebs.
48Männersache
Die Behandlung von Prostatakrebs.
50Reflect ROI
Professionelle Organisationsentwicklung.
Impressum: Herausgeber & Medieninhaber: eco.nova corporate publishing,
Hunoldstraße 20, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/290088, [email protected], www.econova.at.
Für den Inhalt verantwortlich: Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Innsbruck, o. Univ.-Prof. D.I. Dr. med. Peter Lukas. Projektleitung: Martin Weissenbrunner,
Mag. Sandra Nardin. Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen gilt die gewählte Form für
beide Geschlechter.
With Elekta, it’s reality.
Every day, more than 100,000 patients worldwide are diagnosed,
treated or receive follow-up with the help of an oncology or
neurosurgery solution from Elekta. Through innovation and
collaboration, we are advancing patient care.
Elekta GmbH Innsbruck
Klostergasse 4
A-6020 Innsbruck
e-mail: [email protected]
Experience the Elekta Difference
More at elekta.com
4513 371 1128 02:13
3
4
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Geneigte Leserinnen
und Leser!
Wir freuen uns sehr, Ihnen gemeinsam mit
der eco.nova Verlags GmbH und unseren
Partnern aus der Industrie ein Sonderheft
vorlegen zu können, in dem sich die Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie Innsbruck und alle in dieser Disziplin tätigen Berufsstände präsentieren. In
verschiedenen Beiträgen werden der Stellenwert der Radioonkologie in der Krebsbehandlung, die Patientenpfade innerhalb
der Klinik, die verschiedenartigen radioonkologischen Behandlungsmodalitäten, die
dazugehörigen Supportivmaßnahmen, die
Berufsbilder aller beteiligten Professionen
und die letzten Neuerungen der Klinik vorgestellt. Gleichzeitig schildern betroffene
Patienten ihre Erfahrungen mit den Behandlungen an unserer Klinik. Zusätzlich
wird über die in Zusammenarbeit mit der
Abteilung für Organisationsentwicklung
der TILAK im Projekt „Reflect ROI“ erarbeiteten neuen und modernen Organisationsstrukturen der Klinik berichtet.
Die Radioonkologie hat sich in den letzten
Jahren extrem weiterentwickelt und ist
aus der modernen Krebsbehandlung nicht
mehr wegzudenken. Als einzige derartige
Einrichtung in Tirol laufen hier alle Fäden
der onkologischen Behandlungsmethoden
zusammen. Gemäß dem Strukturplan Gesundheit des Österreichischen Bundesministeriums für Gesundheit ist jeder Patient
mit einer onkologischen Erkrankung einem
Tumorboard vorzustellen, dem auch ein Radioonkologe obligat angehört. Das bedeutet, dass unsere Klinik über Tumorboards
und Telekonferenzen in die Planung und
zum großen Teil auch die Durchführung
der Therapie jedes erkrankten Tirolers eingebunden sein muss. Dies ist eine große
Verantwortung, auf der anderen Seite aber
auch die Garantie für die bestmögliche Behandlung jedes Einzelnen, was sich in den
Publikationen des Tiroler Krebsregisters im
österreichischen Vergleich auch sehr gut
nachvollziehen lässt.
Um die Qualität der Behandlung an unserer Klinik noch weiter zu verbessern, hat
im Herbst letzten Jahres ein von den Mitarbeitern unserer Klinik initiiertes Brainstorming stattgefunden, das zu einem
vollständigen Überdenken unserer Organisationsstruktur geführt hat. Dieses Projekt mit dem Namen „Reflect ROI“ wird
Ihnen in diesem Heft näher vorgestellt. Im
Wir sind für unsere
Patienten da
Unser engagiertes, interprofessionelles
Behandlungsteam bietet unseren Patienten
eine zeitgemäße, individuell optimierte,
sichere und ganzheitliche Behandlung nach
höchsten Qualitätskriterien. In einem
respektvollen Miteinander betreuen wir
unsere Patienten während der Therapie und
darüber hinaus.
Wir begegnen einander
wertschätzend und kompetent
Unsere Mitarbeiter sind motiviert,
fachlich kompetent und zuverlässig. Sie
übernehmen mit großem Einsatz und
Fürsorge die Verantwortung für unsere
Patienten. Im interprofessionellen Team
pflegen wir einen wertschätzenden Umgang
miteinander. Wir fördern und
fordern unsere Mitarbeiter durch ein
kollegiales und kommunikatives Umfeld auf
persönlicher und fachlicher Ebene.
Wir bieten unseren Mitarbeitern ein
dynamisches, interessantes und vielfältiges
Betätigungsfeld mit starkem sozialem Bezug.
Wir handeln als
verlässliche Partner
Im Rahmen der interdisziplinären Zusammenarbeit sind wir kompetente und verlässliche
Partner mit einem umfassenden
Therapieangebot.
Rahmen der Durchführung des Projektes
ist auch das von den Mitarbeitern erarbeitete Leitbild entstanden, dessen Kernsätze
ich Ihnen hier präsentieren möchte:
» Wir sind für unsere Patienten da
»Wir begegnen einander wertschätzend
und kompetent
»Wir handeln als verlässliche Partner
»Wir agieren und verwalten im Interesse
unserer Klinik
»Wir forschen mit direktem klinischem
Bezug
Dass diese Sätze keine Floskeln sind, sondern gelebter Inhalt der Tätigkeit an unserer Klinik, dafür stehe ich und stehen
meine Mitarbeiter.
Ich hoffe, dass Ihnen diese Broschüre einen Einblick in unsere Tätigkeit gibt, die Unsicherheiten, die mit dem Begriff „Strahlen“
in der Medizin vorhanden sind, beseitigen
und die Angst vor einer radioonkologischen
Behandlung nehmen kann. Falls noch Fragen unbeantwortet bleiben sollten, können
Sie gerne mit uns Kontakt aufnehmen. 
Ihr
o. Univ.-Prof. DI Dr. med. Peter Lukas
Klinikdirektor
5
Leitbild
Wir forschen mit direktem
klinischem Bezug
Als Universitätsklinik kommen wir der
Verpflichtung einer zeitgemäßen, fundierten
und praxisorientierten Aus- und Fortbildung
nach. Der Fokus unserer wissenschaftlichen
Tätigkeit liegt in der Verbesserung und
Neuentwicklung von Behandlungsmethoden
und -verfahren mit hohem Bezug zur
klinischen Praxis.
Wir agieren und verwalten im
Interesse unserer Klinik
Wir arbeiten verantwortungsvoll mit den
uns von unseren Trägern zur Verfügung
gestellten Ressourcen und legen dabei Wert
auf größtmögliche, beidseitige
Transparenz hinsichtlich der damit
erbrachten Leistungen.
6
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Amphibienmedizin
Die Strahlentherapie ist eine medizinische Disziplin, die in einer ersten Assoziation eher negativ
besetzt ist, schlussendlich aber darunter leidet, im Grunde gar kein Image zu haben, weil sich
Patienten und Laien nicht wirklich vorstellen können, was dabei passiert. Wir sprachen mit
Univ.-Prof. DI Dr. Peter Lukas, Direktor der Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie,
wie sich das Fachgebiet mit vollem Namen nennt.
Mit dem Begriff „Strahlen“ im
Allgemeinen kann im Grunde
jeder etwas verbinden, mit der
Strahlentherapie im Speziellen
eher weniger.
Wie würden Sie einem Laien Ihr
Fachgebiet erklären?
Prof. Peter Lukas: Wir sind bereits
seit einiger Zeit damit beschäftigt, das
Image der Strahlentherapie zu verbessern,
oder besser gesagt, überhaupt eines zu
etablieren. Das gestaltet sich leider etwas
schwierig – vor allem deshalb, weil die
Strahlen, seit es Atombomben gibt, mit
einer negativen Besetzung kämpfen. Unsere grundsätzliche Meinung darüber, was
Strahlen anrichten und tun, ziehen wir aus
Vorkommnissen wie Nagasaki, Hiroshima
oder den jüngsten Reaktorunfällen in Japan. Das Thema ist hierzulande also relativ weit weg und eines, mit dem man sich
nicht auseinandersetzen will. Man muss
sich aber damit auseinandersetzen, nämlich dann, wenn man selber betroffen ist.
Und das löst zu Beginn große Angst aus.
Deshalb sind lange Aufklärungsgespräche
mit Patienten und Angehörigen für uns
essentiell, in denen wir genau informieren,
was unsere Therapieform wirklich ist.
Dabei sind zwei Punkte ganz wesentlich: Zum einen ist die Strahlentherapie
eine lokale Behandlungsmöglichkeit wie
die Chirurgie. Jeder Patient weiß vor einer anstehenden Operation, dass der
Chirurg nicht agieren kann, ohne dass
das Messer, das er benutzt, eine Wunde
produziert. Diese Wunde wird, wenn sie
abgeheilt ist, zu einer Narbe. Das akzep-
»
»
„Strahlentherapie ist wie Chirurgie,
was die Aus- und Nebenwirkungen
betrifft, und ist auf der anderen
Seite zu sehen wie ein Medikament.“
Univ.-Prof. DI Dr. Peter Lukas
„Bei entsprechender Aufklärung verlieren
die Patienten sehr schnell die negative
Behaftung und die Angst vor
der Strahlentherapie.“
tiert man und das ist auch ganz selbstverständlich. Dasselbe gilt letztlich für die
Strahlen. Diese müssen auf dem Weg zu
ihrem Wirkungsgebiet auch durch gesundes Gewebe und verursachen dort Defekte – die so genannte strahlentherapeutische Wunde. Diese heilt normalerweise
wie eine chirurgische Wunde in zwei bis
drei Wochen ab und kann ebenfalls wie
eine chirurgische Wunde eine mehr oder
weniger merkliche Narbe hinterlassen.
Narbengewebe ist im Allgemeinen Gewebe, das nicht mehr die vollen Eigenschaften eines gesunden Gewebes aufweist – das gilt für das chirurgische wie
strahlentherapeutische Narbengewebe.
Diese Narbe kann sehr unterschiedlich
ausfallen und wir bemühen uns im Aufklärungsgespräch, das mindestens eine
Stunde dauert und in dem wir schon sehr
genau wissen, wo und mit welcher Dosis
wir bestrahlen wollen, den Patienten darüber aufzuklären, welche Möglichkeiten
einer Narbenbildung es gibt. Das ist der
Aspekt der lokalen Therapie.
Nun hat die Strahlentherapie aber auch
den Zweck einer medikamentösen Therapie und steht damit irgendwo dazwischen.
Von Medikamenten wissen wir, dass sie in
der richtigen Dosierung und am richtigen
Ort angewendet für den Patienten Linderung und Heilung bringen, dass sie aber in
der falschen Dosierung oder am falschen
Ort angewendet schaden können. Die
Entwicklung in der Strahlentherapie hat
Gott sei Dank dazu geführt, dass sie in
vielen Fällen zur Heilung oder zumindest
zur Linderung führt. Dass sie jedoch konkreten Schaden anrichtet, ist quasi ausgeschlossen.
In welchen Fällen kommt die
Strahlentherapie vorrangig
zum Einsatz und wie viele Patienten werden bei Ihnen behandelt?
Wir wenden in der modernen Krebstherapie bei ca. 70 Prozent der Neuerkrankten
die Strahlentherapie an, um zu einer Heilung zu kommen. Das bedeutet, dass sehr
viele Patienten, die an Krebs erkranken, zu
uns – die wir die einzige Institution für Tirol sind – kommen. Hochgerechnet heißt
dies: Jeder Dritte (der Weg geht hin zu
jedem Zweiten) erleidet im Laufe seines
Lebens die Erkrankung Krebs. Wenn davon 70 Prozent eine Strahlentherapie bekommen, geht folglich jeder vierte Tiroler
irgendwann durch unsere Tür und wird bei
uns behandelt. Das ist ein Maßstab dafür,
wie wichtig die Strahlentherapie insgesamt geworden ist.
Und dann bekommen Sie
Räumlichkeiten im Keller …
Wir haben versucht, es hier nicht wie einen Keller erscheinen zu lassen, indem wir
einen Zugang geschaffen haben, der ebenerdig ist und in dem wir auch Tageslicht
in den Warte- und Behandlungsräumen
haben. Das heißt, man hat nicht mehr das
Gefühl, man ist im „Keller“, und de facto
ist man es auch nicht, wir sind im untersten Geschoß. Das hat aber vor allem ganz
pragmatische Gründe, warum wir uns hier
unten befinden: den Strahlenschutz. Man
tut sich auch finanziell sehr viel leichter,
wenn man eine Ebene nicht mehr zu dämmen braucht. Es gibt Strahlentherapien,
die sich im obersten Stock eines Gebäudes befinden. Die Schwierigkeit ist allerdings, dass dies statisch sehr problematisch ist, weil die Linearbeschleuniger, die
wir benutzen, sehr schwer sind.
Wie hat sich die
Strahlentherapie in
den letzten Jahren entwickelt?
Die Strahlentherapie ist die „Therapie
ohne Messer“ und als solche rasant im
Fortschreiten. Es gibt heute einige Erkrankungen, die man nur durch Strahlen oder
eine Kombination aus Strahlen- und Chemotherapie behandeln kann. Das typische
Beispiel dafür ist das frühzeitig entdeckte
Lungenkarzinom, das man mit denselben
Erfolgsaussichten bestrahlen kann, als
man es operieren würde. Ein anderes häufiges Beispiel ist das Prostatakarzinom.
Schlussendlich entscheidet hier der Patient, welche Therapieoption er lieber hat.
Wofür entscheiden sich
Patienten eher, wenn Sie die
Wahl zwischen „klassischer“
und Strahlentherapie haben?
Grundsätzlich ist es in unseren Breiten so,
dass „das Böse“ raus muss und man sich
erst dann sicher fühlt, wenn es aus dem
Körper entfernt ist. Das hängt vorrangig
mit unserer Erziehung und Kultur zusammen und ist anderswo nicht so. Bei den
Amerikanern etwa gilt ganz klar: Was wirkt
besser? Und wenn es gleich gut wirkt: Was
ist kostengünstiger? Also ein sehr pragmatischer Ansatz. Deswegen war in den USA
die Behandlung des Prostatakarzinoms
mit Strahlen sehr viel früher verbreitet als
bei uns. Langsam springt diese Denkweise
auch auf uns über. In England etwa zählt
ganz klar die finanzielle Komponente. Hier
werden 80 Prozent der Prostatakarzinompatienten strahlentherapiert, weil es die
billigere Behandlungsoption ist.
Die Strahlentherapie ist jedoch
nicht immer nur Krebstherapie.
Auch bei gutartigen Erkrankungen werden damit tolle
Erfolge erzielt.
Unser Fach heißt mit vollem Namen Strahlentherapie-Radioonkologie, wobei sich
die Strahlentherapie eigentlich darauf bezieht, dass wir auch gutartige Erkrankungen bestrahlen können – im Wesentlichen
die oft sehr schmerzhaften Sehnenansatzerkrankungen wie den Tennisellbogen
oder Fersensporn, die durch andere Therapieoptionen sehr schwer zu behandeln
sind. Beim Schulterschmerz, der durch
Überbeanspruchung entsteht, haben wir
z. B. eine dauerhafte Erfolgsrate von 80
bis 90 Prozent – und das bei einer recht
einfachen Behandlungsform. Der Patient
muss im ersten Zyklus sechs Mal zu uns
kommen (möglicherweise wird noch ein
zweiter Zyklus notwendig) und wird mit
einer sehr niedrigen Dosis bestrahlt. Wir
sehen dabei an bisher rund 10.000 behandelten Patienten nahezu keine negativen
Auswirkungen.

7
8
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Partnerschaftliche
Zusammenarbeit
Mitte Oktober bekam die Innsbrucker Universitätsklinik für Strahlentherapie und
Radioonkologie einen zusätzlichen Linearbeschleuniger. Das Gerät kommt von der Firma
Elekta, die mit der Abteilung ein langes, partnerschaftliches Verhältnis verbindet.
Gegründet wurde Elekta im Jahr 1972
vom schwedischen Neurochirurgen Lars
Leksell, der in den 1950er Jahren damit
begann, Positionierungsrahmen für Patienten der Neurochirurgie zu entwickeln.
Eine bahnbrechende Produktentwicklung
war das so genannte Gamma Knife® für
minimalinvasive Behandlungen an Kopf
und Gehirn: Der Patient wird in einem
Kopfrahmen fixiert, um anschließend
hochdosierte Gammastrahlung aus Kobaltquellen punktgenau und höchstpräzise auf das zu bestrahlende Volumen
im Kopf des Patienten zu verabreichen.
Seitdem hat sich das Unternehmen weltweit entwickelt und das Produktportfolio
deutlich ausgedehnt. Wir sprachen mit Dr.
Markus Wenke, seit vier Jahren Geschäftsführer der Elekta GmbH Innsbruck, über
das Unternehmen, dessen Produkte und
die Zusammenarbeit mit der TILAK.
Elekta ist mittlerweile weltweit tätig und ein führendes
Unternehmen in der Medizintechnikbranche – vor allem in
der Tele- und Brachytherapie.
Damit einher gingen zahlreiche
Firmenzukäufe.
Markus Wenke: Das ist richtig. In den
letzten zehn bis 15 Jahren haben wir unser
Produktportfolio gerade im Bereich der
Strahlentherapie ausgedehnt. Die Basis
dafür war der Zukauf der Strahlentherapie-Sparte der Philips Medizinsysteme
Ende der 1990er Jahre. Dadurch haben
sich die Produkt- und natürlich auch die
Kundenanzahl deutlich erhöht. In den letzten acht bis zehn Jahren kamen u. a. auch
Dr. Markus Wenke, Geschäftsführer Elekta GmbH Innsbruck
einige Softwarefirmen zum Konzern hinzu,
sodass wir heute das komplette Portfolio,
das in einer Strahlentherapie Anwendung
findet, anbieten können. Vor zwei Jahren
haben wir schließlich die holländische Firma Nucletron übernommen, die weltweit
führend im Bereich der Brachytherapie ist
und die unser Produktsortiment perfekt
ergänzt. Während die Tumoren bei der
Teletherapie mittels Linearbeschleunigern
von außen (nichtinvasiv) bestrahlt werden,
wird bei der Brachytherapie eine radioaktive Quelle in den Körper eingeführt und
verweilt eine vorausberechnete Zeitdauer
im Zielvolumen (siehe auch Beitrag zur
Brachytherapie auf Seite 20), die Strahlentherapie erfolgt somit von innen heraus.
Für beide Therapieformen gibt es je nach
Tumorart, -stadium und -lage empfohlene
Anwendungen.
Warum war das Interesse von
Elekta gerade an Softwarefirmen so groSS?
Einer unserer Kunden bemerkte kürzlich:
An erster Stelle stehen die Patienten,
danach kommen die Mitarbeiter, anschließend die Arbeitsabläufe innerhalb
der Abteilung und erst dann die Therapiegeräte. Die Hardware ist heutzutage
weitgehend ausentwickelt. Jetzt geht
es verstärkt darum, die Arbeitsabläufe
stringenter, effizienter und für den Patienten noch sicherer zu gestalten. Hier
spielt die Computerunterstützung eine
maßgebliche Rolle. Auf der einen Seite
steht ein Informationssystem, das sämtliche Arbeitsabläufe in einer Strahlentherapie von der Patientenaufnahme über
die Aufzeichnung der Bestrahlung bis zur
Abrechnung mit den Krankenkassen und
den Behandlungsplänen akribisch und
detailliert digital dokumentiert. Es wird
eine Art virtuelle Patientenakte erstellt
und damit eine papierlose Abteilung geschaffen. Auf der anderen Seite steht
das Therapieplanungssystem, mit dem
anhand von diagnostischen Bildern und
CT-Aufnahmen eine Behandlung penibel
genau geplant werden kann – was gerade
in der Strahlentherapie äußerst wichtig
ist. Der Arzt zeichnet die zu bestrahlenden Regionen und die zu schonenden
Organe auf den CT-Aufnahmen ein und
gibt neben verschiedenen Einstrahlrichtungen weitere Parameter wie Dosis,
Fraktionierung usw. vor, die Software errechnet anschließend anhand dieser Vorgaben die Dosisverteilung. Dieser Plan
wird wiederum an das Kontrollsystem
des Linearbeschleunigers geschickt, das
technischerseits die Bestrahlung steuert.
Eine reibungslos funktionierende Softwareumgebung ist für einen nahtlosen
Arbeitsablauf unabdingbar, deshalb war
der Schritt, sie selbst anzubieten, ein
durchaus logischer.
Wie kam es zur Zusammenarbeit
mit der TILAK?
Ich bin seit vier Jahren Geschäftsführer der
Elekta GmbH Innsbruck und zusammen
mit rund 25 Mitarbeitern für den Bereich
Schweiz, Österreich und das ehemalige Jugoslawien zuständig. Mein Vorgänger Dr.
Emil Hensler hat dieses Büro 1997 mit der
Gründung der Elekta GmbH Österreich
hier in Innsbruck installiert. Zuvor war er
als Medizinphysiker an der Universitätsklinik Innsbruck in der Strahlentherapie tätig
und ist quasi vom Kunden zum Mitarbeiter geworden. Er hat damit die langjährige Beziehung zur TILAK generell und zur
Strahlentherapie im Speziellen begründet.
Heute geht diese Zusammenarbeit weit
über eine Dienstleister-Kunden-Beziehung
hinaus, sie ist vielmehr zu einer Partnerschaft geworden.
Wie kann man sich diese Partnerschaft zwischen Elekta und
der Innsbrucker Strahlentherapie vorstellen?
Wir haben in der Vergangenheit immer
wieder mit der Strahlentherapie der Universitätsklinik Innsbruck und speziell mit
Professor Peter Lukas gemeinsame Entwicklungsarbeit geleistet – vornehmlich
im Bereich der Patientenpositionierung.
Um möglichst akkurat und zielgenau
bestrahlen zu können, sollte sich der
Patient während der Behandlung nicht
bewegen und trotzdem so bequem wie
möglich liegen können. Nun ist dieses
Empfinden sehr individuell. Deshalb gibt
es eine ganze Reihe an Positionierhilfen,
damit sich der Patient so gut wie möglich
entspannen kann und dennoch fixiert
ist. Ein Großteil davon wurde hier in Zusammenarbeit zwischen Elekta und der
Strahlentherapieabteilung
entwickelt.
Die TILAK spielt bei diesen Kooperationen natürlich als kommerzieller Partner
auch eine große Rolle.
Wie oft sind Sie mit der TILAK in
Kontakt und wie gestaltet sich
die Zusammenarbeit?
Kürzlich wurde der fünfte Linearbeschleuniger in der Innsbrucker Strahlentherapie in Betrieb genommen, im Laufe des
nächsten Jahres wird ein weiteres Gerät
ausgetauscht. Wir sind also in sehr regem
Kontakt – wobei die kurzen Wege zwischen meinem Büro und dem Krankenhaus
natürlich sehr praktisch sind. Ich arbeite
sehr gerne mit der TILAK zusammen, weil
die Gesprächsatmosphäre eine sehr angenehme ist. Das ist nicht zuletzt auch Professor Lukas zu verdanken, der sehr kreativ
ist, was die Erweiterung seiner Abteilung
angeht. Er versorgt die TILAK-Geschäftsleitung laufend mit Informationen über
nötige Anschaffungen, Erweiterungen
oder Erneuerungen, sodass diese immer
einen guten Überblick über das Geschehen hat, die Notwendigkeit von Anschaffungen nachvollziehen kann und diese
schlussendlich auch unterstützt. Das Team
funktioniert sehr gut, ebenso wie die Zusammenarbeit des Dreiergespanns TILAK –
Strahlentherapie – Elekta. Wir arbeiten
gemeinsam daran, die Abteilung der Strahlentherapie laufend auszubauen und weiterzuentwickeln.
Viele Menschen entscheiden sich
dennoch Eher für einen chirurgischen Eingriff als für die
Bestrahlung, wenn sie die Wahl
haben. Gibt es hier Erfahrungswerte aus anderen Ländern?
Derzeit spielt die Strahlentherapie in der
Krebsbehandlung in Mitteleuropa leider
eine zu Unrecht geringere Rolle gegenüber
der Chemotherapie oder chirurgischen
Eingriffen. Und das zu Unrecht, denn die
Strahlentherapie ist im Verhältnis zu anderen Therapieformen sicher kostengünstiger und noch dazu sehr effektiv, sie kann
zudem überwiegend ambulant durchgeführt werden. Dennoch begegnen ihr die
Menschen nach wie vor mit einer gewissen
Skepsis. Hier ist noch eine Menge Aufklärungsarbeit nötig.

9
10
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Mitarbeiter und Struktur
Die Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie zählt neben dem
Vorstand Prof. DI Dr. Peter Lukas 22 Ärzte, acht Medizinphysiker, 31 Radiologietechnologen, 29 Mitglieder der Pflege in
Ambulanz und Station sowie Mitarbeiter
in der Administration, im psychosozialen
und technischen Bereich. Ferner sind zwei
Strahlenbiologie-Labore angeschlossen.
Die einzelnen Berufsgruppen sind durch
eine enge Zusammenarbeit aufs höchste
miteinander verzahnt. Nur durch diesen
Teamgeist sind Behandlungsstandards
auf höchstem Niveau gewährleistet.
Außerdem erfolgt ein reger Austausch
mit anderen Fachgebieten in den so genannten Tumorkonferenzen, in denen für
jeden einzelnen Patienten ein Expertenteam die bestmögliche Therapiestrategie entwickelt.
Der Name
Die Fachbezeichnung StrahlentherapieRadioonkologie beinhaltet die Behandlung
gutartiger Erkrankungen („Strahlentherapie“) und die Tumortherapie („Radioonkologie“) mit Hilfe von unterschiedlich
energiereicher Röntgenstrahlung. Darüber
hinaus werden radioonkologische Behandlungen oft mit Chemotherapie kombiniert.
Ausbildung
Die Ausbildung von Jungärzten stellt
einen weiteren Schwerpunkt dar. Das
Fachgebiet der Strahlentherapie-Radioonkologie bietet wie kaum ein anderes
Fach vielfältigste Möglichkeiten, medizinisches Wissen, Technik und Forschung
mit verständnisvoller und umfassender
Patientenbetreuung zu verbinden.

Die StrahlentherapieRadioonkologie
stellt sich vor
i
Technische Ausstattung
Die modernste technische Ausstattung ermöglicht optimale
Behandlungsergebnisse. Dazu gehören:
Einrichtungen zur Bestrahlungsplanung
» Computertomograph (PHILIPS Brilliance BigBore)
» Therapiesimulator (ELEKTA/NUCLETRON – Simulix Evolution)
» Bestrahlungsplanungssysteme für die perkutane Therapie
(Philips Pinnacle 9.6/Brainlab RT Dose 4.5/Elekta Manaco 3.3)
» System zur Virtuellen Simulation (MEDCOM Prosoma)
» Brachytherapie-Bestrahlungsplanungssysteme
(ELEKTA/NUCLETRON Oncentra Masterplan, VARIAN Variseed)
» Radiochirurgie BRAINLAB iPlan RT Dose 4.5
Einrichtungen zur perkutanen Strahlentherapie
» 5 Elektronenlinearbeschleuniger, Photonenstrahlung mit einer Maximalenergie
von 15 MV, Elektronenstrahlung mit einer Maximalenergie von 20 MeV, alle mit
Multileaf-Kollimator (MLC) und Portal-Imaging-System zur Verifikation
(3x ELEKTA Precise Linac; 1x ELEKTA Synergy und 1x ELEKTA Versa HD jeweils
inkl. 3-D-kV-Bildgebung)
» Konventionelles Röntgentherapiegerät (XSTRAHL xstrahl 200)
Einrichtungen zur Patientenlagerung/3-D-Navigation
» US-Navigationssystem (ELEKTA Clarity)
» IR-Navigationssystem (ELEKTA/MEDICAL INTELLIGENCE IGuide)
» Roboter-Patientenliegetisch
(ELEKTA/MEDIAL INTELLIGENCE Hexapod und Hexapod Evo)
Einrichtungen zur Brachytherapie
» 2 Afterloadinggeräte (ELEKTA/THERANOSTIC Flexitron
» Ausrüstung zur Implantation von radioaktiven Seeds
(BARD Sourcelink/Quicklink)
Sonstiges
» Blockschneidesystem (MCP Automess 2D, 2.5D)
» Blutbestrahlungsgerät (IBL 437)
Dokumentationssysteme
Gerätenetzwerk
» Multimediales, digitales Patienteninformationssystem (NEXUS Medfolio)
» Linac-Datennetzwerk (ELEKTA MosaiQ)
Dosimetrie & Qualitätssicherung
» 2x Wasserphantom (IBA Blue Phantom)
» Linear- & 2-D-Halbleiter-Array (IBA LDA99, IBA Matrix Evolution)
» 3-D-Halbleiter Phantom (SCANDIDOS Delta4)
» Dosimeter (PTW Unidos, PTW Multidos)
Patientensicherheit
» ELEKTA Identify RFID-Registrierungs-/Sicherheitssystem
11
12
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Herzlich willkommen
An der Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie werden täglich rund
160 bis 180 Patienten ambulant und stationär behandelt. Empfangen werden sie an der
Anmeldung von einem Team, das mit seiner Freundlichkeit und Herzlichkeit stellvertretend
für die gesamte Abteilung steht.
»
Diagnostik-Methoden
„Bei uns steht der Mensch im
Vordergrund, nicht seine
Diagnose.“
Die Basis für jede gute radioonkologische Behandlung ist eine vollständige diagnostische
Abklärung. Das beinhaltet aufwendige Untersuchungen, wie eine Positronen-EmissionsTomographie mit Computertomographie oder eine Magnetresonanztomographie, aber
mitunter auch einfache Verfahren wie eine Röntgenaufnahme. Welche Methode gewählt
wird, hängt nur davon ab, welche Frage wir beantworten müssen, um eine optimale Therapie
durchführen zu können.
Sladana Mijatovic, Administration
i
StrahlentherapieRadioonkologie
In der Abteilung arbeiten unter Klinikvorstand Prof. DI Dr. Peter Lukas
mehr als 100 Mitarbeiter zum Wohle
der Patienten.
» 12 funktionstragende Oberund Fachärzte
» 12 Assistenzärzte und eine
Sekundärärztin
» Radiologietechnologen (RT)
» Ambulanzpflegekräfte
» Stationspflegekräfte
» Medizinphysiker
» Techniker
» Administrationskräfte
» Mitarbeiter aus den Bereichen Sozialarbeit, Psychologie, Psychotherapie
sowie Mal- und Gestaltungstherapie
» Strahlenbiologen
» Biomedizinischer Analytiker
» Assistenzprofessorin
» Personal auf Drittmittelstellen
Ein Krankenhaus ist im Allgemeinen ein
Ort, an den man nicht gerne kommt.
Vor allem die Abteilung der Strahlentherapie-Radioonkologie ist vielfach mit
Leid und großer Angst verknüpft, denn
auch wenn hier gutartige Erkrankungen
ebenso therapiert werden, so sind es in
der Regel Krebspatienten, die durch diese Tür kommen. Dennoch herrscht eine
Atmosphäre, die man so nicht vermuten
würde. Die Abteilung ist voller Herzlichkeit, Freundlichkeit und Energie, die
sich auf die Patienten überträgt. „Gerne
kommt hier natürlich niemand herein,
aber wir versuchen es den Patienten so
angenehm wie möglich zu machen“, so
Sladana Mijatovic, die durch ihre eigene
Lebensfreude und ihr erfrischendes Lachen sofort für eine positive Stimmung
sorgt. Vor allem, weil sie gerne hier arbeitet: „Das Arbeitsklima ist sehr gut,
keiner muss sich verbiegen und kann so
sein, wie er ist. Das macht das Arbeiten
sehr angenehm, das spüren auch die
Patienten. Freundlichkeit und Offen-
heit sind in unserem Beruf sehr wichtig.
Schließlich gehe ich auch in ein Geschäft
kein zweites Mal, wenn die Verkäuferin
unfreundlich ist“, zwinkert Mijatovic.
Für einige Patienten, die hierher kommen, ist der Gang bereits Routine, andere sind noch unbeholfen und haben
Angst. Diese zu nehmen ist nicht immer
einfach. Mijatovic: „Jeder Mensch ist anders, deshalb ist es schwierig, Tipps von
außen zu geben. Wir begegnen jedem
Patienten mit Respekt. Bei uns steht der
Mensch im Mittelpunkt und nicht seine
Diagnose. Das nimmt vielfach die Hemmung. Außerdem wird jeder Patient von
‚seiner’ Arzt durch die Therapie begleitet.
Das schafft Vertrauen. Auch das sehr umfangreiche Aufklärungsgespräch nimmt
viel Unsicherheit und es gibt sogar einen
eigenen Film, der den Ablauf in unserer
Station erklärt. Wenn sich ein Patient
richtig unwohl fühlt, gibt es in unserem
Haus mit Mag. Rita Gastl eine hervorragende Hilfe, die bei psychischen Problemen tolle Unterstützung leistet.“

Röntgenaufnahme
Um eine Röntgenaufnahme herzustellen, wird der Körper von Röntgenstrahlen
durchstrahlt und bremst dabei einen Teil
der Strahlung ab. Die Strahlung, die übrig
bleibt, wird auf einem Bildschirm dargestellt. So kann man Veränderungen an den
Knochen sichtbar machen.
Mammographie
Auch bei der Mammographie werden
Röntgenstrahlen eingesetzt. Man verwendet dabei besonders weiche Strahlen, um
die Brust gut darzustellen. Die Brust muss
dabei etwas flachgedrückt werden. Die
Mammographie ist das Standardverfahren
in der Brustkrebsvorsorge und wird oft mit
der Sonographie kombiniert.
Computertomographie
Die Computertomographie hat sich aus
den Röntgenaufnahmen entwickelt. Die
Röntgenstrahlen kommen dabei aus verschiedenen Richtungen. Ein Computer
kann daraus sogenannte Schnittbilder berechnen, die aussehen, als sei der Patient
in Scheiben geschnitten worden. Damit
kann man nicht nur Knochen abbilden,
sondern auch die inneren Organe und
Weichteile.
Positronen-EmissionsTomographie
Bei der Positronen-Emissions-Tomographie bekommt der Patient eine schwach
strahlende Substanz (Radiopharmakon) in
die Vene gespritzt. So können Funktionen
des Körpers dargestellt werden. Organe,
die von Krebs befallen sind, speichern
besonders viel von dieser Substanz und
leuchten förmlich. Dieses Verfahren kombiniert man oft mit einer Computertomographie, so kann man genauer erkennen,
wo der Krebsbefall sitzt.
Magnetresonanztomographie
Für die Magnetresonanztomographie wer-
den starke Magnetfelder eingesetzt. Es
gibt also keine Strahlenbelastung. Auch
mit diesem Verfahren kann man Schnittbilder herstellen, die die Struktur der Gewebe zeigen. Mit speziellen Messungen
kann man aber auch die Funktion zeigen.
Innere Organe und Weichteile lassen sich
damit gut beurteilen. Für Veränderungen
im Gehirn und im Rückenmark ist das Verfahren ideal.
Sonographie
Die Sonographie nutzt Ultraschallwellen,
um krankhafte Veränderungen des Körpers darzustellen. Wie in der Magnetresonanztomographie gibt es keine Strahlenbelastung. Die Sonographie liefert allerdings
keine Schnittbilder und wird seltener zur
Planung benutzt. Die Sonographie wird in
Kombination mit der Mammographie und
oft auch mit der Magnetresonanztomographie in der Brustkrebsdiagnostik benutzt.
Auch zur Darstellung von Metastasen in
Lymphknoten wird sie oft benötigt.

13
14
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Alles im Plan
Am Beginn jeder Bestrahlung steht die Bestrahlungsplanung. Dafür ist eine Computertomographie
erforderlich, die auch durchgeführt werden muss, wenn bereits diagnostische Untersuchungen
gemacht wurden. Die Computertomographie dient in diesem Fall nicht der Diagnostik, sondern der
Planung und Dosisberechnung.
„Für die Bestrahlungsplanung ist es wichtig, dass der Patient
exakt gelagert wird, und zwar genau so, wie er auch bei der
Bestrahlung liegt. Nur dann können wir den Tumor mit der
richtigen Dosis bestrahlen und trotzdem das gesunde Gewebe
schonen“, erklärt Physiker DI Rocco Weigel. Verwendet werden verschiedene Lagerungssysteme und Hilfsmittel, die teilweise an der Abteilung direkt entwickelt wurden. Besonders
bei der Hochpräzisions-Strahlentherapie, bei der im Sub-Millimeterbereich genau geplant wird, gibt es ausgeklügelte Systeme, in denen die Patienten optimal fixiert werden können.
Bereits bei der Computertomographie legt der behandelnde
Arzt den Mittelpunkt der Bestrahlungsfelder fest. So können
sofort Markierungen auf der Haut angebracht werden, die den
Patienten während der gesamten Bestrahlungsserie begleiten.
Auf dem Datensatz, den die Computertomographie liefert,
Stellvertretender leitender
Physiker DI Rocco Weigel
wird das sogenannte Zielvolumen eingezeichnet. Weigel: „Dieses Zielvolumen kann nur aus dem Tumor bestehen, kann aber
auch zusätzlich Gewebe und Strukturen, bei denen ein hohes
i
Spezialbehandlungen:
» Intensitätsmodulierte Strahlentherapie (IMRT)
» Volumetric intensity modulated arc therapy (VMAT)
» Stereotaktische Bestrahlung
Es ist einfach, einen Würfel zu bestrahlen, aber der Mensch ist kein
Würfel und die Zielvolumina, die bestrahlt werden müssen, haben
mit Würfeln nur selten Ähnlichkeit. So kommen Spezialtechniken
wie die IMRT ins Spiel, mit der der Strahl exakt an den Patienten
angepasst werden kann. Behandelte Bereiche bekommen so die
gewünschte Bestrahlungsdosis und Organe, die besonders empfindlich auf Strahlen reagieren, können geschont werden. Diese
Anpassung wird erreicht, indem ein Feld in mehrere kleine Felder
aufgeteilt wird, in sogenannte Segmente. So kann die Intensität
der Bestrahlung angepasst werden. Pro Patient und Plan können
sich bis zu 100 Segmente ergeben. Diese Genauigkeit hat ihren
Preis – der Zeitaufwand ist höher und nicht jeder Patient kann so
lange ruhig liegen.
Glücklicherweise entwickelt sich die Technik immer weiter und
so gibt es auch für schmerzgeplagte Patienten eine Lösung: die
VMAT – volumetric intensity modulated arc therapy. Bei dieser
Spezialbehandlung fährt der Kopf des Bestrahlungsgerätes und
damit jener Teil, aus dem die Strahlen kommen, um den Patienten, während er seine Strahlen abgibt. Das geht deutlich schneller.
Die Zeit, die bei der Bestrahlung gewonnen wird, muss dafür in
die Bestrahlungsplanung gesteckt werden. Dem Verfahren liegen mathematische Prozesse zu Grunde, die noch komplizierter
sind als der Name der Methode. Auch die Vorbereitungsarbeiten,
die behandelnde Ärzte und Medizinphysiker leisten müssen, sind
deutlich aufwändiger.
Stereotaktische Bestrahlungstechniken spielen bei der Behandlung sehr kleiner Tumoren eine Rolle. Sie werden bei Lungenkrebs
in Frühstadien, kleinen Lungen- und Lebermetastasen sowie für
Hirnmetastasen eingesetzt. Für diese punktgenaue Bestrahlung
kleiner Zielvolumina ist eine hochpräzise Lagerung erforderlich.
Dafür wurden spezielle Lagerungssysteme mit Vakuummatten
für den Körper und Maskensystemen mit Oberkieferfixierung
über Gebissabdrücke entwickelt. Die Bestrahlung am Linearbeschleuniger erfolgt meist mit Hilfe eines stereotaktischen Rahmens. Dafür kann man sich bei der Bestrahlung auf den Tumor
beschränken und behandelt so besonders nebenwirkungsarm.
Diese Methode ist allerdings nur sinnvoll, wenn nicht damit gerechnet werden muss, dass der Tumor sich schon in der Umgebung
ausgebreitet hat.
Risiko besteht, dass sie vom Krebs befallen sind, z. B. Lymphbahnen, enthalten. Auch Organe, die geschont werden sollen,
werden sorgfältig eingezeichnet. Häufig werden die Bilder aus
unserem Planungs-Computertomographen mit anderen Bildern, etwa einer Magnetresonanztomographie, fusioniert, d.
h. übereinander gelegt, um besonders exakt planen zu können.“ Diese Daten werden folglich an den Medizinphysiker
und Planungs-Radiologietechnologen übermittelt und auf den
Bestrahlungsplanungsrechner überspielt. Das Planungsteam
wählt verschiedene Einstrahlrichtungen, legt die Zahl der Bestrahlungsfelder und die Gewichtung (d. h. die relative Stärke) dieser Felder fest. Das Ziel der Bestrahlungsplanung ist
es, den Tumor mit der festgelegten Dosis zu bestrahlen und
dabei das gesunde Gewebe optimal zu schonen, um Nebenwirkungen zu vermeiden. Bei komplizierten Plänen gibt es sogar eine „Generalprobe“, wo die Bestrahlungsfelder mit Hilfe
eines Therapiesimulators (eines Durchleuchtungsgerätes) auf
den Patienten projiziert und angezeichnet werden. Nun muss
der zuständige Facharzt den Plan absegnen, bevor er an das
Bestrahlungsgerät, den so genannten Linearbeschleuniger,
überspielt werden kann. Posch: „Mit diesem Plan werden auch
digital hergestellte Röntgenbilder geschickt, sodass die Ärzte am Linearbeschleuniger überprüfen können, ob alles seine
Richtigkeit hat. Gibt es Abweichungen, kann sofort korrigiert
werden, noch ehe der Patient bestrahlt worden ist.“

Sponsored by
15
16
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Keine Angst
vor der Strahlentherapie
Die so genannte perkutane (= durch die Haut) Strahlentherapie oder Teletherapie
(tele = aus der Entfernung) ist die meistverwendete Anwendungsform der Strahlentherapie.
Die Bestrahlungsgeräte, die hier benutzt werden, sind Linearbeschleuniger (engl. Linear
accelerator, kurz „LINAC“), die die für die Therapie nötige ultraharte Röntgenstrahlung
(Photonen) oder Elektronenstrahlung erzeugen können.
i
Wer mehr zu seiner Behandlungsform
wissen will, dem stehen neben dem
Aufklärungsgespräch durch den Arzt
weitere Patienteninformationsmedien wie Broschüren und Merkblätter
und sogar Kurzfilme auf DVD zur Verfügung. Außerdem sind wir im Internet unter
www3.i-med.ac.at/strahlentherapie
zu finden.
Ablauf für den Patienten
Im Behandlungsraum befindet sich der
Patient in liegender Position auf dem
Behandlungstisch, gegebenenfalls mit
Kopfpolster, Knierolle, speziellen Armhalterungen bei Bestrahlungen im Brustkorb oder Maskensystemen für den Kopf/
Halsbereich. Je nach dem zu bestrahlenden Körperbereich kommen somit verschiedene Hilfsmittel für eine möglichst
entspannte und genaue Liegeposition
zur Anwendung, die auch gleichzeitig
den Zweck erfüllen müssen, dass nicht zu
bestrahlende Körperpartien außerhalb
des Strahlenfelds zu liegen kommen und
der Patient ruhig liegen kann. Die wichtigste und einzige Aufgabe des Patienten
bei der perkutanen Bestrahlung ist, völlig
still zu liegen! Selbst kleine Abweichungen in der Patientenposition bedingen
bereits Ungenauigkeiten, die unbedingt
erkannt und ausgeglichen werden müssen. Nur so ist eine exakte Bestrahlung
möglich!
Die genaue Körperposition wird sowohl
mittels eines Raumlasersystems anhand
der bereits im Rahmen der Planungscomputertomographie angebrachten Hautmarkierungen am Patienten überprüft
als auch anhand von Kontrollbildern,
die zumindest bei der Erstbestrahlung
und in Folge in regelmäßigen Abständen
angefertigt werden. Daher ist es auch
so wichtig, dass die so genannte „Hautzeichnung“ nicht beim Waschen entfernt
wird, sodass ein äußerer Orientierungspunkt für die Einstellung des Bestrahlungsgerätes sichtbar bleibt. Duschen ist
jedoch erlaubt!
Ist der Patient in der richtigen Position, kann die Bestrahlung beginnen. Der
Patient befindet sich dabei zwar allein
im Bestrahlungsraum, ist jedoch mithilfe von Kameras überwacht und mittels
einer Gegensprechanlage mit dem Personal im Schaltraum verbunden. Das Bestrahlungsgerät fährt dann alle ihm zugewiesenen Positionen an und strahlt in der
vorgegebenen Feldform die verschriebene Dosis ab. Pro Bestrahlungsrichtung
dauert der Bestrahlungsvorgang nur wenige Sekunden und ist absolut schmerzfrei für den Patienten. Wahrgenommen
wird meist nur das vom Gerät verursachte Arbeitsgeräusch, das es während der
Strahlung abgibt. Die Behandlungsdauer
ist in erster Linie abhängig von der Anzahl
der Bestrahlungsfelder bzw. -richtungen.
Nur bei sehr hohen Dosen spielt auch die
eigentliche Bestrahlungszeit eine Rolle.
Nachdem die Bestrahlungssitzung beendet ist, kann der Patient wieder von der
Liege aufstehen und den Behandlungsraum verlassen. „Eine wichtige Information für unsere Patienten ist, dass sie
selbst im Rahmen der perkutanen Strahlentherapie zu keinem Zeitpunkt selbst
strahlen und damit ein ungezwungener
Umgang mit anderen Menschen, insbesondere Angehörigen, kein Problem darstellt“, klärt OÄ Dr. Angela Ginestet auf.
Die Behandlungsdauer richtet sich nach
der individuellen Befundlage und beträgt
zwischen vier und acht Wochen, wobei in
der Regel eine tägliche Bestrahlung erfolgt (werktags). Die meisten Patienten
können selbst oder mit dem Krankentaxi
von und zur Bestrahlung kommen. „Sollte eine stationäre Aufnahme nötig sein,
steht uns unsere Bettenstation auch für
längere Behandlungszeiträume zur Verfügung“, so Ginestet.
Wirkmechanismus
der Strahlentherapie
Die Strahlentherapie ist prinzipiell eine
lokale Therapieform. Da nur kleine Körperpartien bestrahlt werden, ist mit
wenigen bis gar keinen Auswirkungen
auf das Allgemeinbefinden zu rechnen.
Trifft ionisierende Strahlung, wie sie hier
zur Anwendung kommt, auf menschliches Gewebe, entfaltet sie ihre Wirkung in erster Linie im Zellkern, in der
Erbsubstanz (DNA) der Zelle. Bestrahlt
man eine Körperregion, werden immer
Tumorzellen UND gesunde Zellen getroffen, wobei man sich die weitaus
höhere Reparaturfähigkeit gesunder
Zellen zunutze macht. Dadurch sterben
in erster Linie Tumorzellen, die den gesetzten DNA-Schaden nicht reparieren
können, während sich gesunde Zellen
zum Großteil regenerieren. Was Letztere
nicht wettmachen können, zeigt sich in
Form von lokalen Nebenwirkungen, die
je nach bestrahltem Gebiet sehr unterschiedlich ausfallen können. So kann es
bei der Bestrahlung von Lungentumoren
zu entzündlichen Reaktionen der Lunge
kommen, während bei der Bestrahlung
im Bauchraum vor allem mit Durchfällen
zu rechnen ist. Schwerere Hautreaktionen sehen wir nur mehr gelegentlich bei
Brustbestrahlungen, wo immer auch die
Haut der Brust zum bestrahlten Gebiet
dazugehört, sowie bei sehr oberflächlich
gelegenen Bestrahlungsarealen. 
OÄ Dr. Angela Ginestet
17
18
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
«
Hochpräzise Behandlungen
Strahlentherapeutische Behandlungen führen bei frühem
Lungenkrebs sowie Krebsansiedlungen im Hirn zu tollen Erfolgen.
MRI eines Patienten mit
einer Kleinhirnmetastase
vor der Radiochirurgie
und das MRI desselben
Patienten drei Monate
nach der Radiochirurgie
«
CT eines Patienten mit
einem Adenokarzinom
im linken Lungenoberlappen. Die rote Linie zeigt
das Bestrahlungszielvolumen. «
Ein Viertel aller Krebspatienten entwickeln im Laufe ihrer Erkrankung Hirnmetastasen, die sich meistens im Grenzbereich zwischen den Versorgungsgebieten
der Blutgefäße bilden. Ao. Univ.-Prof. Dr.
Meinhard Nevinny-Stickel: „Im Allgemeinen ist das Auftreten von Hirnmetastasen mit einer ungünstigen Prognose verknüpft. So beträgt die durchschnittliche
Überlebenszeit bei unbehandelten Hirnmetastasen etwa ein bis zwei Monate,
wobei die Prognose auch von weiteren
unabhängigen Variablen wie dem Patientenalter, dem Allgemeinzustand, der Tumorausbreitung, der Anzahl und Größe
der Hirnmetastasen und dem zeitlichen
Intervall zwischen der Diagnose des eigentlichen Tumors und dem Auftreten
der Hirnmetastasen bestimmt wird. Die
Abschätzung der Prognose spielt bei der
Auswahl der Therapie der Hirnmetastasen eine gewichtige Rolle.“
Ganzhirnbestrahlung
Bei dieser Therapieform wird das gesamte Gehirn inklusive Kleinhirn bestrahlt.
Zum Einsatz kommt die Ganzhirnbestrahlung bei schlechter Prognose bzw.
wenn sich bereits viele Metastasen gebildet haben. Auch nach operativer Entfernung einzelner Metastasen kann sie
angeschlossen werden. „Die Ganzhirn-
bestrahlung wird im Allgemeinen sehr
gut toleriert“, so Nevinny-Stickel.
Stereotaktische
Bestrahlung
Bei der stereotaktischen Strahlentherapie handelt es sich um eine Behandlungsmethode bzw. -technik, die eine präzise
Applikation der Strahlendosis in einem
eng definierten Zielvolumen erlaubt, wodurch benachbarte gesunde Strukturen
optimal geschont werden. Dies erlaubt
auch eine höhere Bestrahlungsdosis im
eigentlichen Zielvolumen. Dadurch ist
es im Rahmen einer radiochirurgischen
Behandlung möglich, die zur Behandlung
notwendige Dosis in nur einer Bestrahlungssitzung zu applizieren. NevinnyStickel: „Die Nebenwirkungsrate dieser
Behandlung ist weitaus geringer als der
operative Eingriff. Die Behandlung kann
bei einem großen Teil der Patienten ambulant durchgeführt werden.“
Alternativ ist es auch möglich, mittels
hypofraktionierter Radiochirurgie zu behandeln, also mehrere (bis zu fünf) Behandlungssitzungen durchzuführen. Die
einzelnen Bestrahlungen sollten in diesen Fällen als so genannte „Image Guided Radiotherapy“ durchgeführt, also
von bildgebenden Verfahren unterstützt
werden.
Ao. Univ.-Prof. Dr. Meinhard
Nevinny-Stickel
STRAHLENBEHANDLUNG
BEI LUNGENKREBS
Lungenkrebs wird in den frühen Stadien
(I und II) zumeist mit einer chirurgischen
Operation behandelt. Diese Therapie ist
jedoch mit erheblichen Nebenwirkungen
verbunden und kann daher nicht allen
Patienten zugemutet werden. Für diese
Patienten ist eine Hochpräzisionsstrahlentherapie eine sehr gute Behandlungsalternative, die auch gut operablen Patienten angeboten werden kann, da sie
bei geringen Nebenwirkungen sehr gute
Ergebnisse erzielt.
«
Patient, der unter dem
Bestrahlungsgerät zur Radiochirurgie positioniert
ist. Der stereotaktische
Ring ist invasiv an am Patienten fixiert. An dem Ring
ist das Zielgerät montiert,
mit dem der Patient mit
einer Genauigkeit, die
im Submillimeterbereich
liegt, positioniert wird.
Computergestützter 3-DBestrahlungsplan. In Pink
unterlegt der Bereich mit
der vorgesehenen Zielvolumendosis. Die rote
Linie zeigt die halbe Zielvolumendosis an.
Stereotaktische
Strahlentherapie
Schon seit einigen Jahrzehnten ist die stereotaktische Strahlentherapie oder Radiochirurgie im Schädelbereich bekannt
und als Methode etabliert (siehe oben).
„Nun ist es in den letzten Jahren durch
technische Weiterentwicklungen, vor allem in der Patientenlagerung und -fixation, gelungen, diese Behandlungstechnik
auch auf andere Bereiche zu übertragen“,
so Nevinny-Stickel. Das Ziel der Strahlentherapie ist die vollständige Vernichtung aller Tumorzellen. Theoretisch ist
dies durch Verwendung ausreichend hoher Strahlendosen bei jeder Tumorform
möglich. Da Tumore aber von gesundem
Normalgewebe umgeben sind, muss das
Volumen des mitbestrahlten Normalgewebes möglichst minimiert werden.
Extrakranielle stereotaktische Strahlentherapie
Da bei dieser Therapie hohe Einzeldosen
verwendet werden, ist eine präzise Patientenlagerung unbedingte Voraussetzung.
Nevinny-Stickel: „Die meisten Systeme
verwenden individuell angefertigte Vakuummatratzen, um die optimale Lagerung
und Fixation des Patienten zu gewährleisten, die entlang des gesamten Bestrahlungszyklus immer exakt gleich bleibt.
Durch eine Kompression im Bereich des
mittleren Oberbauchs werden die Zwerchfellatmung und damit auch die atemabhängige Mobilität des Tumors in der Lunge
minimiert. Wenn der Patient gelagert und
fixiert ist, wird in dieser festgelegten Bestrahlungsposition eine CT durchgeführt
und die Bilder in ein computergestütztes
3-D-Planungssystem eingelesen.“
19
Dosisverteilung einer Radiochirurgie-Planung für
eine singuläre Kleinhirnmetastase.
«
«
Kontroll-CT des Patienten
sechs Monate nach Ende
der Strahlentherapie. Der
ursprüngliche Tumor ist
nicht mehr sichtbar.
Ergebnisse
Die klinischen Ergebnisse der derzeit verfügbaren Studien sind durchwegs vielversprechend. Die erreichten lokalen Tumorkontrollraten sind sehr gut, bei gleichzeitig
geringen Nebenwirkungsraten. Nach drei
Jahren wird ein krankheitsspezifisches
Überleben von mehr als 70 Prozent und
nach fünf Jahren, abhängig von den Begleiterkrankungen, ein Gesamtüberleben von
30 bis 65 Prozent erzielt. Nevinny-Stickel:
„In den letzten Jahren wurden an unserer
Klinik weit über 100 Patienten mit einem
Lungenkrebs in einem frühen lokalisierten Stadium mittels Strahlentherapie behandelt. Bisher beobachteten wir nur bei
einem Patienten einen Wiederauftritt des
Tumors an seiner ursprünglichen Stelle,
der sich jedoch durch eine zweite Bestrahlungstherapie gut behandeln ließ.“ 
20
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
bösartigen Tumoren im Frühstadium als auch in Kombination
mit einer externen Strahlenbehandlung im fortgeschrittenen
Tumorstadium zur Anwendung. Sie ermöglicht eine Verabreichung von sehr hohen Dosen am krankhaften Gewebe. Diese
Dosissteigerung/Dosiseskalation ermöglicht höhere Heilungsraten; durch die hohe örtliche Präzision/Konformität dieses
Verfahrens werden auch die Nebenwirkungen niedrig gehalten.
Die Brachytherapie eignet sich in ausgewählten Fällen auch zur
Behandlung von strahlentherapeutisch vorbehandelten Patienten beim Wiederauftreten des Tumorleidens (Rezidivtumor).
Die therapeutische Zielsetzung ist hierbei oft die Linderung
von Symptomen und die Verbesserung der Lebensqualität.
Aus der Nähe
Im Gegensatz zur externe auch als Teletherapie bezeichneten Radiotherapie, bei der die
ionisierenden Strahlen außerhalb des Körpers erzeugt und von dort zum Körperinneren
geleitet werden, werden bei diesem Verfahren umschlossene Strahlenquellen in den Tumor
selbst oder in die unmittelbare Nähe des Tumors eingebracht.
»
„Die Integration der Brachytherapie in des multimodale Behandlungskonzept der onkologischen
Therapie verlangt nach einer engen und perfekt
koordinierten Zusammenarbeit unterschiedlicher
Fachdisziplinen. Nur mit einer aufeinander präzise
abgestimmten therapeutischen Vorgangsweise ist
die Einbindung dieser hocheffektiven Therapiemodalität in die Tumortherapie zu gewährleisten.“
OA Dr. Arpad Sztankay
Die physikalischen Eigenschaften der Strahlenquelle, die zur Behandlung verwendet wird, ermöglichen die Verabreichung von
sehr hohen, biologisch hochwirksamen Dosen am Tumor. Die
kurze Reichweite (brachio = altgriechisch für kurz) der Strahlen
und der dadurch bedingte sehr steile Abfall der Dosisleistung
gewährleistet die gleichzeitige Schonung des gesunden, von der
bösartigen Erkrankung nicht befallenen Gewebes (und der Organe), die an diesem angrenzen.
Die Brachytherapie, auch als Nahbestrahlung bezeichnet,
kommt als alleinige Behandlungsmodalität bei malignen/
Unterschied: Verabreichung
Je nach Applikationsart unterscheidet man in der Brachytherapie
zwischen verschiedenen Formen.
Unter „Kontakttherapie“ bezeichnet man die klassische Art der
Behandlung, wobei der Strahlenträger auf die Oberfläche des Tumors gelegt wird. Dies ist zum Beispiel bei der Behandlung von
Hauttumoren oder bei einigen Tumoren des Auges der Fall. Eine
spezielle Form der Kontaktbestrahlung ist die „intraoperative
Brachytherapie“, die im Rahmen einer Operation nach Entfernung eines bösartigen Tumors stattfindet. Ergänzend wird nach
vollständiger Wundheilung die Therapie in Form einer externen
Strahlentherapie fortgeführt.
Speziell angefertigte Applikatoren ermöglichen die Zuführung der Strahlenquellen auch in natürlich vorhandene Körperhöhlen, wie es bei der Behandlung von gynäkologischen Tumoren praktiziert wird. Diese Form wird als „intrakavitäre (cavum =
lateinisch Höhle) Brachytherapie“ bezeichnet. Auf ähnliche
Weise können die Strahlenquellen auch in schlauchförmige Organe eingeführt und somit Tumoren der Speiseröhre oder der
Bronchien behandelt werden. Diese Form der Nahbestrahlung
nennt man „intraluminale oder endoluminale Brachytherapie“.
Die „interstitielle Brachytherapie“ bezeichnet indes das invasive Einbringen von Strahlenträgern in den Tumor. Im Rahmen
dieser Therapieform werden Hohlnadeln oder Katheter in das
tumortragende Gewebe eingebracht. Dies erfolgt unter sterilen,
operativen Bedingungen in lokaler Betäubung oder in allgemeiner Anästhesie, also Vollnarkose.
Unterschied: physikalische Eigenschaften
Abhängig von den physikalischen Eigenschaften der zur Bestrahlung verwendeten Strahlenquellen unterscheidet man zwischen
zwei Formen der Brachytherapie.
Im Rahmen einer permanenten Implantation werden in kleine Metallkapseln verschlossene radioaktive Isotope mit niedriger Aktivität in das Gewebe eingebracht und dort belassen.
Hierbei entfaltet sich die biologische Wirkung der Strahlung im
Laufe mehrerer Monate. Mit dieser so genannten permanenten
Seed-Implantation können etwa Prostatakarzinome im Frühstadium geheilt werden.
Wird eine radioaktive Substanz mit einer hohen spezifischen
Aktivität verwendet, wird sie nur für eine kurze Zeit (transiente Implantation) in den Körper eingeführt und nach der Bestrahlung umgehend entfernt. Die Einführung der Strahlenquelle und die Durchführung der Bestrahlung erfolgt mittels
computergesteuertem Nachladeverfahren, daher der aus dem
Englischen übernommene Ausdruck „high dose rate afterloading“ (HDR-AL).

imagine
...improved safety and efficiency
in brachytherapy delivery.
With Flexitron®, it’s reality.
Putting the user - not the technology - first, Flexitron was
designed with three objectives in mind: optimize safety by
reducing workflow complexity, improve team confidence and
efficiency, and a safe investment in treatment delivery solution with
future upgrade potential.
With five simple yet ingenious features, we have created a new way of
working, resulting in a new standard in treatment delivery.
Flexitron – Safety through simplicity
Elekta GmbH Innsbruck
Klostergasse 4
A-6020 Innsbruck
e-mail: [email protected]
Human care makes the future possible
More at elekta.com/brachytherapy
888.00439 MKT [00]
21
22
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Es muss nicht
immer eine Tablette sein!
Strahlenbehandlung bei nichtbösartigen Erkrankungen:
Mit Röntgenstrahlen gegen den Schmerz.
Frau G. berichtet: „Ich bin Verkäuferin.
Vor sieben Monaten hat mich der Fersensporn eingeholt. Ich hatte höllische
Schmerzen von der Ferse bis zu den Zehen, konnte kaum laufen. Ich habe alles
versucht – Schmerztabletten, Spritzen,
acht Stoßwellentherapien, Dehnübungen, Schuheinlagen. Alles hat nur kurze
Erfolge gebracht. Dann bin ich durch einen zufälligen Rat einer Bekannten auf
die Röntgenreizbestrahlung aufmerksam
geworden. Die Behandlung selbst dauerte ca. 10 bis 20 Sekunden. Nach sechs
Bestrahlungen waren die Schmerzen
komplett weg. Ich kann wieder schmerzfrei leben.“
Die gute Wirkung geringer Strahlung
(Radium) in Bergstollen auf schmerzende Gelenke ist allgemein bekannt. 1896,
ein Jahr nach Entdeckung ihrer heilenden Wirkung, verwendete der Wiener
Hautarzt Leopold Freund die Röntgenstrahlung erstmals zur Behandlung.
Er bestrahlte mit Erfolg das behaarte
Muttermal eines jungen Mädchens. Die
Euphorie war groß, die Röntgenstrahlen
fanden verbreitete Anwendung bei nicht
bösartigen Erkrankungen (Ekzemen, Eiterungen, Rheuma, Keloiden, Fisteln).
Als „Malignant Irradiation for benign
conditions“ beschrieb Cannon 1959 die
in Amerika und in einigen Ländern Westeuropas immer noch nicht zugelassene
Therapieoption. Dank der unermüdlichen Arbeit von Prof. Dr. M. Heinrich
Seegenschmiedt in Hamburg erlebt
derzeit die niedrig dosierte Strahlentherapie bei gutartigen Erkrankungen eine
Renaissance.
Wirkungsmechanismus
Die Wirkung niedrig dosierter Strahlentherapie basiert auf unterschiedlichen
biologischen Mechanismen. Sie verbessert die Durchblutung, verändert die zelluläre Immunreaktion, hemmt überschießende Narbenbildung und verhindert die
Bestrahlungsfelder bei unterschiedlichen Lokalisationen
Neubildung von krankhaften Verknöcherungen im Wundgebiet kurz vor oder
nach einer Operation. Weiters beeinflusst die Bestrahlung Schmerzfasern des
autonomen vegetativen Nervensystems.
Anwendung
Angewendet wird die niedrig dosierte Bestrahlung bei Erkrankungen der Gelenke
und des Bandapparats (z. B. beim Tennisoder Golfellenbogen, Fersensporn oder
Schulterschmerzen), des Bindegewebes
und der Haut (z. B. Narbenwucherungen,
Knoten an den Handtellern oder Fußsohlen) als auch bei ausgewählten gutartigen
Veränderungen des Auges und der Augenhöhle sowie bei krankhaften Verknöcherungen im Weichteilgewebe außerhalb
des Skelettsystems. OÄ Dr. Judit Sztankay: „Die Indikation zur Therapie wird interdisziplinär gemeinsam mit Orthopäden, Chirurgen und Radiologen gestellt.
Besonders hochwertige Unterstützung
bekommen wir dabei von der Universitätsklinik für Radiologie hier in Innsbruck
(Abteilung für Sport- und Rheuma-Sonographie, Frau Prof. Dr. Klauser).“
Bestrahlt wird mit Linearbeschleunigern (Elekta) und Röntgengeräten (Xstrahl
200). Wie bei jeder medizinischen Therapie kann auch bei der Behandlung mit
niedrig dosierter Strahlung nicht von einem Nullrisiko ausgegangen werden. Das
Risiko hängt von der genauen Lage der
Strahlenfelder und vom Alter des Patienten ab. Risikoorgane sind vor allem die
23
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Schilddrüse, die weibliche Brust, die Gonaden (Geschlechtsorgan, in dem einige
Sexualhormone und sämtliche Keimzellen
gebildet werden) und das Knochenmark.
Die Belastung durch sogenannte „Streustrahlung“ ist sehr gering, da nur geringe
Strahlenmengen verwendet werden. Zur
Schonung empfindlicher Organe werden
Bleiabdeckungen eingesetzt. Das Risiko, durch die Bestrahlung eine bösartige
Geschwulst oder eine Leukämie zu entwickeln, ist verschwindend gering.
Sztankay: „Die Strahlentherapie sollte
zum Einsatz kommen, wenn konservative Optionen ausgeschöpft, nicht möglich oder nicht erwünscht sind. Sie ist
eine schonende Therapieform, die der
Schmerzlinderung dient. Anatomische
Veränderungen an Gelenken und Knochen werden nicht aufgehoben.“ Meistens wird die Röntgenbestrahlung nur als
letztes Mittel gesehen. Eine frühzeitige
Behandlung kann jedoch zu besseren Resultaten führen. Die Dosis ist dabei um
ein Vielfaches geringer als es etwa bei
der Radiotherapie von Krebs der Fall ist.
Die Behandlung ist nicht belastend und
das Risiko extrem gering: Spätnebenwirkungen sind eher theoretisch denkbar,
aber nicht beschrieben.
Durchführung
Beim Erstgespräch werden mit dem Patienten seine Krankheitsgeschichte und
Befunde besprochen, eine körperliche
Untersuchung und fehlende Untersuchungen (RTG, Ultraschall) durchgeführt.
Er wird über die Wirkungen und möglichen Risiken der Behandlung aufgeklärt.
Bei der ersten Bestrahlung wird die Einstellung fotografiert, um sie exakt wiederholen zu können. Alle Dosisangaben
werden vom Medizinphysiker überprüft.
Insgesamt sind sechs Behandlungen nötig, wobei eine Bestrahlung nur wenige
Sekunden dauert. Die Therapie wird dreimal pro Woche über einen Zeitraum von
14 Tagen durchgeführt. „Nach den ersten
Bestrahlungen kann es zu einer vorübergehenden Verstärkung der Symptome
kommen, was jedoch als günstiges Zeichen für ein später gutes Ergebnis gewertet werden darf“, erklärt Sztankay. Der
Erfolg der Radiotherapie ist frühestens in
sechs bis acht Wochen zu beurteilen. Bei
Restbeschwerden erfolgt eine weitere
Bestrahlungsserie.
Die Beschwerden können in 70 bis 100
Prozent dauerhaft verbessert werden.
Die erzielte Besserung bleibt dann über
Jahre hinweg bestehen. Das ist der große
Unterschied zu anderen Therapiekonzepten wie Infiltrationen oder Stoßwellentherapien, bei denen die Wirkung in den
meisten Fällen nach einer gewissen Zeit
wieder nachlässt. Die Strahlentherapie
beseitigt nicht die Ursache des Schmerzes, sondern nur den Schmerz selbst.
Eine Arthrose kann nicht rückgängig gemacht werden, aber die Lebensqualität
wird besser und eine Gelenksoperation
kann verschoben werden.

i
Reg.Nr. 2012-107268
24
Unterstützende Therapiemaßnahmen in der Behandlung von onkologischen
und nichtonkologischen Patienten
Seit vier Jahren werden zur Behandlung von Patienten an der
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie zwei zusätzliche Lichtquellen in der Therapie eingesetzt; das Low-LevelLasergerät und das BIOPTRON-Lichttherapiegerät.
Der Einsatz von Licht in der Medizin hat eine lange Tradition.
Schon die alten Ägypter wussten natürliches Sonnenlicht für Therapiezwecke zu nutzen. Vor etwa 100 Jahren wurde schließlich
durch den dänischen Arzt Niels Ryberg Finsen die moderne Lichttherapie begründet. Seine diesbezügliche Arbeit wurde 1903 mit
dem Nobelpreis für Medizin gewürdigt. Die Lichttherapie wirkt
auf natürliche Weise, indem sie körpereigene Regeneration und
so die Heilungsprozesse anregt. Damit erweist sie sich als eine
besonders wertvolle Maßnahme, die neben der Linderung der
physischen Beschwerden durch die erfahrene vermehrte Zuwendung auch psychologisch unterstützend wirkt. Es wird eine Verbesserung der Lebensqualität der Patienten erreicht und oft eine
Reduktion von Schmerzmitteln ermöglicht, all dies mit einer einfach durchführbaren, kostengünstigen und nebenwirkungsfreien
Intervention.
Low-Level-Laser
Laser steht für Lichtverstärkung durch stimulierte Strahlenemission (Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation).
Laserlicht beinhaltet nur eine Wellenlänge (monochromatisch),
welche kohärent und parallel emittiert wird und sich im Falle des
Our science,
on behalf of patients
Low-Level-Lasers auf einem niedrigen Energieniveau befindet.
Durch die derartige Zufuhr von Lichtenergie wird ein Defizit im
zellulären Energiehaushalt ausgeglichen, damit der Zellstoffwechsel und die Mikrozirkulation angeregt und so die Wundheilung gefördert, Entzündungen gehemmt, Schmerzen gelindert
und ein abschwellender Effekt erreicht. (Während der Behandlung ist das Tragen einer Schutzbrille verpflichtend.)
BIOPTRON-Licht
BIOPTRON-Licht ist polychromatisches Licht. Dies bedeutet, dass
nicht nur eine einzige Wellenlänge abgegeben wird (wie beim Laserlicht), sondern dass verschiedene Wellenlängen enthalten sind
(wie beim Sonnenlicht). Das Spektrum enthält sowohl sichtbares
Licht als auch einen Teil des Infrarotbereiches, allerdings keine
ultraviolette Strahlung. Außerdem handelt es sich im Vergleich
zum Sonnenlicht um polarisiertes (geordnetes) Licht. Es stimuliert ebenfalls lichtempfindliche Zellstrukturen (z. B. Zellmembranen und Mitochondrien). Dies führt zu Kettenreaktionen, die
sekundäre physiologische Wirkungen zur Folge haben.
Anwendung finden beide Therapiegeräte bei der Behandlung
therapiebedingter Nebenwirkungen der radioonkologischen
Tumortherapie wie Schleimhautentzündungen oder Wundheilungsstörungen. Auch als ergänzende Schmerztherapie bei der
Behandlung gutartiger Erkrankungen hat sich die Lichttherapie
bereits sehr bewährt.
As scientists, we never lose sight of those who
rely most on our discoveries — the patients.
As Janssen, we have the resources, the
experience and the perseverance to lead in
this fight against disease.
Janssen-Cilag Pharma GmbH
Vorgartenstraße 206B, A-1020 Wien
www.janssen.at
26
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
i
»
Physiotherapie
„Die Aufgabe der Strahlentherapiestation ist es,
neben der umfassenden und bestmöglichen
medizinischen Versorgung von Patienten diese ein
Stück während ihrer Krankheit zu begleiten und zu
unterstützen. Die Tumortherapie und die weit darüber hinausgehende Betreuung und Unterstützung
der Patienten wird vom gesamten Team mit großem
Einsatz und Engagement durchgeführt. Diese Arbeit
fordert oft auch menschlich bis an die Grenzen, aber
wir sind froh, Teil dieses Teams zu sein, und dankbar,
unseren Beitrag dafür leisten zu dürfen.“
Dr. Beatrice Wildt
Menschliche Unterstützung
Dr. Beatrice Wildt erzählt, warum sie auf der Strahlentherapie-Station
arbeitet und was ihre Aufgaben sind.
Die Strahlentherapiestation ist ein Teil der
Universitätsklinik für Strahlentherapie und
befindet sich im vierten Stock des Chirurgiegebäudes. Es stehen dort 17 Betten zur
Verfügung, zusätzlich gibt es drei Plätze
für Patienten, die tagesklinisch, das heißt
während eines Tages, ohne an der Klinik
zu übernachten, betreut werden müssen.
Dank der immer besser werdenden Infrastruktur und der Möglichkeit, dass Patienten mittels eines speziellen, von den Krankenkassen bezahlten Transportes, dem
„Strahlen-Taxi“, zur Therapie gebracht
und anschließend wieder abgeholt werden
können, und dank der umfassenden Betreuung durch die Ärzte an der Ambulanz
ist es bei einem Großteil der Patienten
möglich, die Strahlentherapie ambulant
durchzuführen. Es bedeutet für die meis-
ten eine große Erleichterung und Hilfe, in
der schweren Zeit der Erkrankung zu Hause sein zu können.
Trotzdem ist bei manchen Patienten eine
stationäre Aufnahme unumgänglich, sei
es schlicht und einfach, weil der tägliche
Anfahrtsweg zu weit und zu belastend
wäre, weil zusätzlich zur Strahlentherapie
eine nebenwirkungsreiche Chemotherapie verabreicht werden muss oder weil der
schlechte Allgemeinzustand der Betroffenen eine ambulante Therapie nicht zulässt.
Dr. Beatrice Wildt: „Unsere Patienten
leiden häufig nicht nur an ihrer Tumorerkrankung, sondern zusätzlich an anderen
schweren Erkrankungen zum Beispiel an
Herz und Lunge oder an den Nebenwirkungen einer etwaigen Chemotherapie
und oft auch der Radiotherapie. Zusätzlich werden sie von Angst, Unsicherheit
und Einsamkeit geplagt. Das gesamte
Team der Strahlentherapiestation be-
müht sich bestmöglich, für diese Patienten zu sorgen und auch die Angehörigen
zu betreuen und zu unterstützen.“ Das
Team an der Station besteht aus drei
Ärzten, 16 Schwestern und Pflegern, einer Physiotherapeutin, einer Ergotherapeutin, einer Psychoonkologin, einer
Sozialarbeiterin, einer Diätologin, einem
Seelsorger, einer Kunsttherapeutin, einer Sekretärin, einer Raumpflegerin und
einer Abteilungshilfe. „Miteinander versuchen wir, jeder entsprechend seine
Kompetenzen und Fähigkeiten, mit all
den zur Verfügung stehenden Mitteln
und Möglichkeiten für die Patienten da
zu sein und ihren Bedürfnissen gerecht
zu werden“, so Wildt.
Um laufend ein umfassendes und aktuelles Bild davon zu haben, wie es jedem
Patienten geht, was er braucht und welche
Möglichkeiten es gibt, zu helfen, findet
neben den täglichen Visiten und Dienstübergaben zwischen Pflegepersonal und
Ärzten und zusätzlich zum spontanen,
bei aktuellen Anlässen notwendigen Informationsaustausch einmal wöchentlich
eine interdisziplinäre Besprechung statt.
An dieser Besprechung nimmt je ein Vertreter jeder Berufsgruppe teil. Hier wird
die Krankengeschichte jedes Patienten
besprochen, individuelle Beobachtungen
werden ausgetauscht und Vorschläge für
zusätzliche unterstützende Therapien diskutiert. So wird es möglich, nicht nur die
auf die Tumorerkrankung bezogenen Therapien zu verordnen und durchzuführen,
sondern die Patienten auch mit all ihren
menschlichen Bedürfnissen wahrzunehmen und darauf einzugehen.
Neben der Betreuung der Patienten ist
es aber auch Aufgabe des Stationsteams,
für die Angehörigen da zu sein. Zusätzlich
zu Aufklärungsgesprächen, Unterstützung
bei der Vorbereitung auf eine eventuelle
häusliche Pflege nach der Entlassung und
bei organisatorischen Fragen wird versucht, den Familienmitgliedern und Freunden möglichst viel gemeinsame Zeit mit
den Patienten zu ermöglichen und ihren
Aufenthalt angenehm zu gestalten. Außerdem werden Angehörige, wenn nötig und
wenn sie das möchten, psychoonkologisch
betreut; nach Möglichkeit wird Raum für
Intimität und Rückzug geschaffen. 
Grundsätzlich erfordert die physiotherapeutische Behandlung im Rahmen der
Strahlentherapie ein individuelles, differenziertes, ressourcenorientiertes und
auf die jeweiligen Funktionsdefizite abgestimmtes Behandlungskonzept. Während des Aufenthaltes stehen vor allem
das Bewahren und die Förderung der
Mobilität im Vordergrund. Dazu wird
besondere Aufmerksamkeit auf den
Erhalt bzw. die Wiederherstellung natürlicher Bewegungsabläufe, Reduktion
von Schmerzen und die Verbesserung
der Lebensqualität gelegt. Muskelkräftigung oder leichtes Ausdauertraining
sind wichtige Möglichkeiten, um die
Patienten in ihrer Eigenständigkeit zu
unterstützen. Wahrnehmungsschulung
sowie Koordinations- und Gleichgewichtstraining mit und ohne Geräte geben Sicherheit. Methoden der Atemtherapie helfen einerseits zur Verbesserung
der Atemfunktionen, dienen aber andererseits auch zur Schmerzreduktion und
Entspannung und geben neue Kraft. Bei
Schwellungen dienen Lymphdrainagen
dazu, das Gewebe zu entstauen.
Ergotherapie
Das Ziel der Ergotherapie in der Strahlentherapie besteht darin, die Menschen in ihrer Handlungsfähigkeit zu
unterstützen, zu fördern, diese zu erhalten und/oder wiederherzustellen. In
der Therapie wird versucht, die Selbstständigkeit der Patienten im Alltag zu
steigern beziehungsweise eine Verbesserung der Lebensqualität in der jeweiligen Situation zu erreichen. Die Therapeuten achten auf eine für jede Person
individuell abgestimmte Behandlung.
Folgende Bereiche werden dabei berücksichtigt:
» Aktivitäten des täglichen Lebens
» Beratung und Einbeziehung der
Angehörigen
» Hilfsmittelabklärung
» Funktionen im sensomotorischen
Bereich, zum Beispiel Sensibilitätstraining und Feinmotoriktraining
» Schienenherstellung
» Funktionen im kognitiven Bereich,
zum Beispiel Gedächtnistraining und
Konzentrationstraining
27
28
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Im Fokus
Die Innsbrucker Strahlentherapie-Radioonkologie verfügt über zahlreiche Angebote,
die das Therapiekonzept ergänzen und den
Patienten auch abseits der medizinischen
Behandlung unterstützen und begleiten.
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Lebensqualität trotz
einer Krebserkrankung
Eine Krebserkrankung stellt für jeden betroffenen
Menschen eine außergewöhnlich belastende Lebenssituation dar. Psychoonkologen betreuen Patienten zusätzlich im Verlauf ihrer Erkrankung und der medizinischen Behandlung.
»
„Das psychoonkologische und sozialarbeiterische Angebot wird
als unterstützend und
hilfreich erlebt.“
Mag. Rita Gastl
Eine Krebserkrankung bedeutet oft zudem eine Erschütterung
des sozialen Systems. Die Ungewissheit der Zukunft, aufwändige
Behandlungen und eine eventuelle Pflegebedürftigkeit der Betroffenen stellen große Belastungen dar. Die Auseinandersetzung
mit der Erkrankung und der empfundenen Lebensbedrohung sind
Herausforderungen, welche durch psychoonkologische Hilfe
besser bewältigt werden können. Bei der psychoonkologischen
Behandlung von Betroffenen kommen primär supportive Verfahren zur Anwendung. Dabei werden die bestehenden persönlichen
Ressourcen der Patientinnen und Patienten und das soziale Umfeld aktiv in die Behandlung miteinbezogen, um eine Verbesserung der Lebensqualität zu erreichen.
Sozialarbeit
Eine Krebserkrankung bringt oft existentielle Sorgen mit sich.
Professionelle Sozialarbeit kann dabei Unterstützung bei Fragen
zu Arbeitsplatz und Wohnsituation, ambulanter Pflege und Versorgung zu Hause, finanzieller Hilfestellung und zur Beantragung
von Pflege- und Krankengeld, Pensionen und Rehabilitationseinrichtungen bieten. 
i
Psychoonkologische
Unterstützung umfasst dabei folgende Themen:
» Beratung und Information
» Verminderung der psychischen Belastung
» Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung
» Angstbewältigung
» Erlernen von Entspannungsmethoden
» Hilfe bei der Aktivierung von Fähigkeiten und Ressourcen
» Abklärung eines psychopharmakologischen
Unterstützungsbedarfs
Kreativ im Klinikalltag
Neben vielen weiteren Angeboten bietet die Strahlentherapie seit 1999 für alle stationären und ambulanten
Patienten eine Mal- und Gestaltungstherapie an. Dabei
handelt es sich um ein Angebot, bei dem sich die Patienten kreativ entfalten und beschäftigen können und
dadurch wieder neue Kräfte und Ressourcen entwickeln.
Regelmäßige Gruppenangebote sowie stationäre Einzeltherapien ermöglichen den Patienten, sich auf malende oder gestaltende Weise mit wichtigen Lebensthemen zu beschäftigen und sich
selbst näher kennen zu lernen. Kunsttherapeutin Sabrina Koch:
„Der vertrauliche Rahmen erlaubt Platz für Ängste, Sorgen und
Befürchtungen und auch den Austausch untereinander. Darüber
hinaus schafft die kreative Betätigung mit dem anschließenden
Therapiegespräch wieder Mut und bringt unverhoffte Lösungswege zum Vorschein.“
Stationäre Patienten können neben dem Gruppenangebot
auch auf Einzeltherapien zurückgreifen und im Zimmer bzw. am
Bett kreativ tätig sein. Koch: „Vorkenntnisse oder ein besonderes
‚Talent‘ für dieses Angebot sind nicht notwendig, denn hierbei
zählt nur der persönliche Ausdruck.“ Frei von Ästhetik, Bewertung und fernab vom üblichen „Kunstunterricht“ darf hier nach
Lust und Laune gekleckst und geknetet werden. Das Einzige, was
zählt, ist die pure Freude am Tun!

»
„Jede Woche finden auf der Station Maltherapie- und Gestaltungstherapiegruppen
statt, bei denen aktuelle Lebensthemen und
individuelle Anliegen ihren Raum finden.
Abschließende Besprechungen der Kunstwerke runden das Angebot ab und helfen dabei,
persönliche Themen zu bewältigen und neue
Sichtweisen zu finden oder gar neue Wege
einzuschlagen.“
Sabrina Koch, Mal- und Gestaltungstherapeutin,
Sozialpädagogin, Lebens- und Sozialberaterin
Tel.: 0680/21 85 301, E-Mail: [email protected]
Die Diätologinnen Julia Lobenwein (li.) und Johanna Lhotta
Ernährung als
wichtiger Baustein
im Therapiekonzept
Tumorerkrankungen gehen sehr häufig mit Ernährungsproblemen einher. Plötzlich fehlt der Appetit,
bisher gern gegessene Speisen verursachen schon
beim Gedanken an deren Verzehr schlagartige Übelkeit, Lebensmittel schmecken auf einmal anders als
gewohnt oder werden vom Körper nicht mehr vertragen. Statt zum Genuss wird das Essen zur täglichen
Herausforderung.
Die Ursachen der Problematik sind vielfältig und enden häufig
in einem schwer zu durchbrechenden Teufelskreis. Diätologin
Julia Lobenwein: „Neben einer verminderten Nahrungszufuhr
kann es auch zu einer gestörten Nährstoffaufnahme im Darm
kommen, was bedeutet, dass die ohnehin reduzierte Nahrung
vom Körper nicht gut verwertet wird. Zudem besteht bei den
meisten Patienten ein erhöhter Energie- und Nährstoffbedarf,
sodass man eigentlich mehr als normal essen müsste, um seinen Körper mit den benötigten Substanzen zu versorgen. Unabhängig davon produziert der Tumor selbst Stoffe, die das
Risiko einer Mangelernährung massiv erhöhen, z. B. indem
übermäßig viel Muskelmasse abgebaut wird.“
An der Abteilung für Strahlentherapie in Innsbruck werden sowohl stationäre als auch ambulante Patienten von
Diätologen professionell betreut und versorgt. Neben allgemeinen Tipps zur Ernährung, der Berechnung des Energiebedarfs und der Beratung bei Therapienebenwirkungen ist
auch die Organisation von eventuell benötigten Zusatzprodukten (Trink- und Sondenahrung) ein Schwerpunkt in der
ernährungsmedizinischen Betreuung. „Wichtig ist, dass die
Beratung rechtzeitig, am besten schon vor Therapiebeginn,
stattfindet. Dann lassen sich mit einer gezielten, individuellen Ernährungsberatung viele Probleme verhindern bzw. wird
der Umgang mit auftretenden Beschwerden erleichtert“, so
Lobenwein. 
29
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
PR
30
„Ich hab’s mir viel
schlimmer vorgestellt“
Die Schicksale an der Innsbrucker Strahlentherapie-Radioonkologie sind so unterschiedlich
und individuell wie jeder einzelne Patient. Drei von ihnen haben wir stellvertretend ausgewählt,
und so persönlich jede ihrer Geschichten ist, so eint sie doch eines: ihr positives Erleben der
Abteilung und deren Menschen.
Frau P., Brustkrebs
Die Diagnose Brustkrebs traf Frau P. erst wie ein Schock, es folgte
eine schwierige Operation, verbunden mit viel Angst und Ungewissheit. „Ich habe in dieser Zeit viele Tränen geweint“, sagt sie,
aber schließlich müsse man es nehmen, wie es komme. Nach der
Operation wurde Frau P. an die Strahlentherapie-Radioonkologie
überwiesen. Heute ist sie geheilt.
Viel von ihrer Angst habe ihr das umfangreiche Aufklärungsgespräch genommen: „Ich fühlte mich von den Ärzten verstanden und
gut betreut. Es blieben keine Fragen offen, das hat meine anfänglichen Bedenken zerstreut. Ich habe mir die Behandlung viel schlimmer vorgestellt, als sie es schlussendlich war.“ Insgesamt dauerte
die (vorbeugende) Strahlentherapie einen Monat. „Es war weder
belastend für mich noch mit Schmerzen verbunden und was auch
sehr angenehm war: Es gab fast keine Wartezeiten. Ich konnte mir
sogar den Termin aussuchen, auch hier wurde viel Rücksicht genommen. Gekommen bin ich immer ganz unkompliziert und kostenlos mit dem Taxi. Damals war die Operation die einzige Lösung,
hätte ich jedoch die Wahl, würde ich mich heute für eine Strahlentherapie entscheiden.“
Herr P., stationärer Patient
Es war das wohl emotionalste Patientengespräch, weil hinter dieser
Geschichte ein ganz besonderer Leidensweg steht. „Als ich hier angekommen bin, war ich ein Wrack“, sagt Herr P., der bei Einlieferung
auf die Strahlentherapie-Station gerade noch 38 kg wog und künstlich ernährt werden musste. „Was hier passiert ist, war unglaublich.
Man kann es nicht in Worte fassen und es ist für Außenstehende
schwer zu begreifen.“ Es laufen ihm Tränen über die Wangen. „Aber
nicht aus Verzweiflung. Das sind Tränen des Glücks. Das gesamte
krankEnTransporTE
Es gibt die Möglichkeit,
Ihre TransporTkosTEn
mit der krankenkasse abzurechnen!
»
„Strahlen sieht man nicht und fühlt
man nicht. Die Abteilung der Strahlentherapie ist sehr menschlich, die Ärzte
kennen einen innerhalb kürzester Zeit
beim Namen. Ich bin sicher, dass auch
diese persönliche, zuvorkommende
Betreuung maßgeblich zum Erfolg der
Behandlung beiträgt.“
Patient Herr S., Prostatakarzinom
Team ist so herzlich und umgänglich, gibt einem alle Infos, die man
braucht, beantwortet alle Fragen. Ich habe mit dem Leben schon
fast abgeschlossen. Hier hat man mir meine Lebensfreude zurückgegeben, mich aufgebaut. Ich denke wieder positiv und fühle mich
wie neugeboren.“
Herr P. kann wieder selbständig essen und ist – wenn auch immer
noch etwas schmächtig – bei Kräften und mobil. „Ich kann über die
Innsbrucker Strahlentherapie kein einziges negatives Wort sagen
und sie uneingeschränkt empfehlen. Innerhalb kürzester Zeit haben
mich die Ärzte und Mitarbeiter hier wieder aufgerichtet. Hier zählt
man noch als Mensch, selbst wenn man am Ende ist.“
Herr S., Prostatakarzinom
Auch für Herrn S. war es die umfangreiche Aufklärung, die ihm besonders positiv in Erinnerung ist, auch wenn er von Anfang an keine
Vorbehalte gegen die Strahlentherapie hatte. Dennoch empfand er
die fundierte Beratung als Beruhigung und guten Auftakt für seine
Behandlung. „Diese ausführliche Einführung ist eine tolle Sache.
Mir wurde genau erklärt, was in der Therapie passiert, welche Nebenwirkungen auftreten können und wie diese behandelbar sind.“
Herr S. wurde eine Nacht stationär aufgenommen und dabei
entsprechend vorbereitet. „Alle Mitarbeiter sind extrem zuvorkommend und nett. Man spürt diese ehrliche Freundlichkeit. Auch
der Ablauf ist sehr persönlich. Die Ärzte kennen die Patienten sehr
schnell beim Namen. Das nimmt viel von der Angst und schafft
Vertrauen. Es gibt einem das Gefühl, gut betreut zu sein.“ Das sei
ein wesentlicher Baustein für den Erfolg der Therapie, ist Herr S.
überzeugt: „Ich vertraue mich den Ärzten 100%ig an. Diese Einstellung ist maßgeblich für die Behandlung. Die Ärzte machen es einem
allerdings sehr leicht, sich hier gut aufgehoben zu fühlen.“

Die Tiroler Taxis bringen Sie nicht nur
jederzeit sicher nach Hause, sondern befördern Sie auch komfortabel und schnell
zu Ihren Untersuchungen in die jeweilige
Heilanstalt.
Viele Tirolerinnen und Tiroler fahren
aus den unterschiedlichsten Gründen
immer wieder mit demselben Unternehmen und nach Möglichkeit auch mit
demselben Fahrer. Man kennt sich –
weiß, welche Interessen der Fahrgast hat
und über welche Dinge man gemeinsam
la-chen kann! Genau das ist es, was die
Beförderung mit dem Taxi ausmacht!
»
Die Tiroler Taxi- und
Mietwagenunternehmen
sind immer für
SIE da!
Für uns ist es selbstverständlich, dass
Sie bei Ihren Behandlungsterminen nach
Möglichkeit immer vom selben Fahrer gefahren werden. Dieser wird Sie im Falle
von Mehrfachbehandlungen auch gerne
über die Abläufe informieren, da sich die
Fahrer in den Räumlichkeiten der jewei-
ligen Spitäler auskennen sowie mit dem
dortigen Personal vertraut sind.
Zahlreiche Tiroler Taxi- und Mietwagenunternehmen haben mit den unterschiedlichen Sozialversicherungsträgern
einen Vertrag über die Beförderung von
Patienten abgeschlossen.
i
Der Vorteil für SIE:
Fahrtkosten von Strahlen-, Chemotherapie- sowie Dialysepatienten
werden von der Sozialversicherungsanstalt übernommen!
Informieren Sie sich bei Ihrem Arzt über die Möglichkeit, mit dem Taxi zur Behandlung zu
fahren. Er informiert Sie auch gerne über die Vertragspartner in Ihrer Region!
32
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Hochleistungsmediziner
mit Herz
Ursprünglich von der bildgebenden Diagnostik kommend, hat sich der Beruf des Facharztes
für Strahlentherapie-Radioonkologie in den letzten Jahrzehnten zu einem der innovativsten
im Gesundheitswesen entwickelt, einem Beruf zwischen Mensch und Technik mit großen
Herausforderungen, der bislang nur bei Insidern bekannt ist. Die Diskrepanz zwischen
schnellem Wachstum des Faches einerseits und der fehlenden Kenntnis des Berufes unter
jungen Kollegen andererseits macht die Radioonkologie zum Mangelfach.
Medizin zwischen Physik,
Biologie und Technik
Die Basis für die Erstellung und Beurteilung
von Therapiekonzepten, Dosisverteilungen
und Bestrahlungsplänen ist die genaue
Kenntnis der physikalischen und biologischen Grundlagen der Strahlentherapie.
Sowohl in der täglichen Routinearbeit als
auch bei der Umsetzung neuer Techniken
und Therapiekonzepte ist der Medizinphysiker einer der wichtigsten Kollegen.
Fachgebiet mit breitem
Therapiespektrum
Das Therapieangebot umfasst neben der
klassischen perkutanen Strahlentherapie zahlreiche Spezialtechniken sowie die
konventionelle Therapie für gutartige Erkrankungen. Der Einsatz der systemischen
Therapie in Kombination mit der Strahlentherapie als Radiosensitizer (Gewebe wird
sensibler auf Strahlung) ermöglicht neue
Möglichkeiten in der Tumortherapie mit
vielversprechenden Behandlungsergebnissen. Der Umgang mit unterschiedlichen
systemischen Therapien (Chemo-, Hormonoder Antikörpertherapie) ist daher Bestandteil der Ausbildung. Die Auswahl des optimalen Therapieverfahrens für den Patienten
erfordert sowohl fachliche Erfahrung als
auch das Berücksichtigen der körperlichen
Ressourcen und Wünsche jedes Einzelnen.
Gelebte Interdisziplinarität
In der modernen Tumortherapie haben
sich auch Radioonkologen als wichtige
Partner der chirurgischen und systemischen Therapie etabliert. Die Vor- und
Nachbehandlung, aber auch die Kombination mit systemischen Therapien als
Radiosensitizer setzt die enge Kooperation mit allen onkologisch tätigen Fachdisziplinen voraus. Die Therapieplanung
und Indikationsstellung erfolgt hierbei in
wöchentlich stattfindenden interdisziplinären Besprechungen, den sogenannten
Tumorboards. Für die Festlegung der Behandlungszielvolumina ist ein intensiver
Austausch mit den diagnostischen Fächern essentiell. Hochauflösende Bildgebung und Bildfusion (PET/CT, MRT) haben
in den letzten Jahren zu einer deutlichen
Qualitätsverbesserung in der Tumordiagnostik und Therapie geführt, aber auch
neue Behandlungsoptionen eröffnet.
Fach mit hohem
Forschungspotenzial
Zur Klärung physikalischer und biologischer Zusammenhänge stehen der Ab-
»
„Außenstehenden mag unser Beruf manchmal
trostlos erscheinen, doch gerade in der
Palliativsituation Schmerzen zu lindern und
Lebensqualität zu schenken ist eine der größten
Motivationen, den Beruf auszuüben. Die
Faszination an der Technik in Kombination mit den
berührenden Kontaktmomenten mit unseren
Patienten ist genau das, was uns ausmacht.“
OA Dr. Robert Jäger
teilung entsprechende Forschungslabors
zur Verfügung. Die Integration technischer Innovationen in den klinischen Alltag und die Auswertung klinischer Daten
in Bezug auf den Krankheitsverlauf und
die Nebenwirkungen der Therapie bieten
viele wissenschaftliche Entfaltungsmöglichkeiten.
Vertrauen schaffen,
Ängste nehmen
„Strahlung ist in den Köpfen immer noch
mit der Vorstellung von Reaktorunfällen,
Verstrahlung, Verbrennung und Unheil
besetzt. Die Tatsache, dass ionisierende
Strahlung weder gesehen noch gespürt
wird, lässt die Strahlenbehandlung für Patienten meist bedrohlich und unheimlich erscheinen“, erklärt OA Dr. Robert Jäger. Die
kompetente Vermittlung der vermeintlich
unheilvollen Strahlung als Therapie gegen
eine Tumorerkrankung stellt daher einen
zentralen Bestandteil der Beziehung zwischen Ärzten und Patienten dar. „Die wohl
wichtigsten Fragen an uns sind: Werde ich
wieder gesund und kann man den Krebs
heilen? Im Aufklärungsgespräch ist es daher wichtig, durch eine möglichst einfache
Erklärung der Wirkungen, Nebenwirkungen und Erfolgsaussichten der Behandlung
auf Ängste und Vorbehalte einzugehen
und Vertrauen zu schaffen. Dieses Vertrauen in uns und die Therapiemethode
ist die unabdingbare Grundlage für eine
erfolgreiche Therapie“, so Jäger.
Ganzheitliche
Patientenbetreuung
Radioonkologische Patientenbetreuung
bedeutet nicht nur die Verabreichung
von Strahlen- und Chemotherapie, sondern vielmehr ganzheitliche Behandlung.
Jäger: „Während der Therapiezeit ist die
Betreuung der Patienten essenziell, um
strahleninduzierte Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen und zu kontrollieren.
Dabei wird sowohl im ambulanten als
auch im stationären Bereich sehr eng mit
anderen Fachdisziplinen (Psychoonkologie, Diätologie, Physiotherapie, Sozialar-
beit, Ernährungsmedizin, Schmerztherapie, Chirurgie, Innere Medizin, Hausarzt)
zusammengearbeitet, wodurch es möglich wird, die Patienten als ganze Personen zu erfassen und zu unterstützen. Wir
sind somit während der oft wochenlangen Behandlungszeit wichtige Bezugspersonen und Schnittstelle zwischen allen Beteiligten.“
Auch wenn viele Tumorerkrankungen
heutzutage mit Hilfe der Radioonkologie
dauerhaft kontrolliert werden können,
besteht immer die Gefahr von Krankheitsrückfällen oder dass die Tumorerkrankung fortschreitet. Hier ist es die
Aufgabe der Ärzte, Patienten mit all ihren
Ängsten und Hoffnungen wahrzunehmen
und kompetent zu beraten. „In manchen
Fällen stellt die Therapie eine palliative*)
Behandlung zur Linderung von tumorbedingten Beschwerden dar. Die Überbringung schlechter Nachrichten, aber auch
die Begrenzung weiterer therapeutischer
Interventionen gehören zum täglichen
Brot unseres Berufes. Mit Patienten und
Angehörigen eine aussichtslose Krankheitssituation zu besprechen, ohne ihnen
das Gefühl der völligen Hilflosigkeit zu
geben, stellt eine große persönliche Herausforderung für uns dar“, sagt Jäger. Der
Umgang mit tragischen Einzelschicksalen
und belastenden Situationen fordert allen, die in der Onkologie arbeiten, eine
hohe psychische Belastbarkeit ab. „Nicht
selten stoßen wir hier selbst an unsere
emotionalen Grenzen. Psychoonkologische Fallbesprechungen bilden in diesem
Zusammenhang den Rahmen für gegenseitige Unterstützung und Hilfestellung
innerhalb unseres Teams.“

*) palliativ: Als palliative Therapie bezeichnet man eine medizinische Behandlung, die nicht auf die Heilung einer bestehenden Grunderkrankung abzielt, sondern auf die
Reduzierung der Folgen. Sie ist eine lindernde und keine heilende Form der Therapie. (Wikipedia)
33
34
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Der Weg
durch die Therapie
Ganz nah
am Menschen
Das Berufsbild des Radiologietechnologen befindet sich an der
Schnittstelle zwischen Medizin, Technik und Mensch und
erfordert sowohl physikalisch-technisches Verständnis und
analytisches Denken als auch eine hohe soziale Kompetenz.
Exoten unter
die Lupe genommen
Medizinphysiker zählen zu einer der am wenigsten erforschten Berufsgruppen der Welt. Ihre
Aufgabengebiete sind der Bevölkerung weitestgehend unbekannt. Ein Porträt mit Augenzwinkern.
Der Hauptlebensraum von Medizinphysikern ist das Krankenhaus. Hier sind sie vor
allem in der Universitätsklinik für Radioonkologie & Strahlentherapie anzutreffen.
Diese Klinik profitiert im Besonderen von
der Symbiose mit den Medizinphysikern,
da diese medizinische Fachdisziplin deren
Expertenwissen bezüglich der Handhabung von hochkomplexen medizintechnischen Gerätschaften schätzt. Der folgende Steckbrief gibt einen ersten Einblick in
die interessante Arbeit der Spezies „Medizinphysiker“ im Fachgebiet der Radioonkologie & Strahlentherapie:
Familie
Homo scientiatus curiosus
Gattung
Homo physicus medicus
Entwicklung
Abgeschlossenes Studium der Physik oder
der Technischen Physik, postgraduelle
universitäre Ausbildung in medizinischer
Physik, Anerkennung durch die zuständige
Strahlenschutzbehörde,
verpflichtende
kontinuierliche Fortbildungen zur Erhaltung der Anerkennung.
Vorkommen
Vorwiegend in Krankenhäusern – gehäuft
in der Strahlentherapie anzutreffen, vereinzelt auch in der Nuklearmedizin und
Radiodiagnostik.
Merkmale
Vorliebe für Physik und Technik, logisches
Denken, problemlösungsorientiert, Interesse an Medizin, vielseitig einsetzbar, äußerst belastbar und gutmütig.
Domestizierung
Seit der Entdeckung der Röntgenstrahlung
und Radioaktivität im stetigen Einsatz für
die Entwicklung und Betreuung medizinischer Gerätschaften in Diagnostik und
Therapie:
» als Bindeglied zwischen Medizin und
Physik
» als Entwickler und Umsetzer von neuen
Behandlungstechniken gemeinsam mit
Medizinern, Radiologietechnologen und
Medizintechnikern
» als Garant für konstante, zeitgemäße und
qualitativ hochwertige Medizintechnik,
Therapieplanung und deren Umsetzung
» als Aufklärer, Ausbildner und
Fortbildner im Bereich Strahlenschutz
» als Verantwortliche für die Umsetzung
und Einhaltung der gesetzlichen
Anforderungen im Strahlenschutz
» als Experten in technischen
Notfallsituationen
» als Mitverantwortliche für den sicheren Ablauf der Patientenbehandlungen
und für die Arbeitsplatzsicherheit des
Personals
» als Wissensgeber sowohl auf interprofessioneller als auch auf universitärer
Ebene
Bestand
Die Medizinphysiker sind aufgrund ihrer
Seltenheit eine Spezies, die auf der roten
Liste der bedrohten Arten stehen könnte.
Aufgrund ökonomischer Verlockungen
erfolgt zeitweise eine Abwanderung in
ausländische Reviere, doch sind sie bei
guter Haltung dem Standort Innsbruck
gerne treue Gefährten. 
Radiotechnologen brauchen neben fachlichem und technischem Know-how ein ganz
besonderes Gespür für den Menschen, weil
sie es sind, die nach ärztlicher Anordnung
schließlich die notwendigen Untersuchun-
gen und Behandlungen durchführen. Judith
Seeber: „Wir sind als Team ein wichtiges
Bindeglied zwischen Hightech und Mensch
und immer für unsere Patienten da. Das ist
unsere tägliche Motivation!“

i
Berufsbild Radiotechnologe
Patientenbezogene Aufgaben:
Lagerung & erste Erklärungen
Planungs-Computertomographie
Planung der Bestrahlungsfelder
Datenübermittlung
Tägliche Bestrahlung
Organisatorische Aufgaben:
Umsetzung der Bestrahlungspläne
Termine / Organisation
Dokumentation / Bestrahlungsverlauf
Qualitätskontrolle und -management
Nach der Überweisung durch den behandelnden Arzt und Übermittlung aller
notwendigen Befunde wird der Patient in
der Regel telefonisch zum Aufklärungsgespräch eingeladen. In diesem Gespräch
stellt der Radioonkologe Fragen zum
bisherigen Verlauf der Erkrankung und
wesentlichen Vorerkrankungen. Der Patient wird körperlich untersucht, eventuell
ergänzende Untersuchungen werden veranlasst. Das Gespräch gibt dem Patienten
Aufschluss über Sinn, Ablauf, Wirkung und
etwaige Nebenwirkungen sowie Behandlungsalternativen und bietet Raum für
sämtliche Fragen in Bezug auf die vorgesehene Strahlentherapie.
Ist das weitere Vorgehen geklärt, wird
der Termin für die Computertomographie
zur Bestrahlungsplanung festgelegt. Dabei werden Computertomographiebilder
genau in jener Körperposition angefertigt, in der auch bestrahlt werden soll,
und erste Hautmarkierungen mit Filzstift
angebracht. Für die Planung der Einstrahlrichtungen und der Dosierung auf das zu
bestrahlende Gebiet werden in der Regel
mehrere Tage benötigt. Erst dann kann die
erste Bestrahlung am Bestrahlungsgerät
erfolgen. Von da an werden für die Mehrzahl der Patienten tägliche ambulante Bestrahlungstermine von Montag bis Freitag
für mehrere Wochen festgesetzt. Nur bei
Spezialbehandlungen kommen andere
und zum Teil kürzere Therapieschemata
zur Anwendung. Eine einzelne Sitzung
dauert in der Regel nur wenige Minuten.
Sollte ein stationärer Aufenthalt nötig
sein, steht die Bettenstation im Chirurgiegebäude im 4. Stock zur Verfügung.
Bis zum Abklingen von Akutnebenwirkungen bleibt der Patient in unmittelbarer
Betreuung. Erst dann wird er auch seitens
der Strahlentherapie in die regelmäßige
Nachsorge aufgenommen, wobei er einmal jährlich zur Kontrolle gebeten ist.
Seeber: „Bei uns werden täglich Bestrahlungen am Linac, konventionelle
Therapien und innere Bestrahlungen, so
genannte Brachytherapien, Planungs-CTs
als Vorbereitung für die Radiotechnologie
sowie tägliche Kontrollmessungen durchgeführt und von den ‚Vampiren‘ der Abteilung Blut abgenommen. Dazu kommen
Terminkoordinationen und Planungen.
Jede Arbeit erfordert höchste Konzentration, macht unseren Beruf aber auch unglaublich vielseitig und spannend.“

35
36
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Der Mensch im Mittelpunkt
Sprachrohr und Zuhörer
Der pflegerische Schwerpunkt der Strahlentherapie-Ambulanz liegt auf der ganzheitlichen
Unterstützung der Patienten, die durch ihre onkologische Erkrankung sehr belastet sind.
Sowohl das körperliche wie auch seelische Wohlbefinden zu fördern, ist ein großes Anliegen.
Was Sie schon immer von den Pflegenden auf der Strahlentherapiestation wissen wollten.
Wir haben bei DGKS Huberta Erschbaumer und DGKP Gernot Griener nachgefragt.
Manchmal geht es „nur“ um Grundbedürfnisse wie Körperpflege, Essen, Trinken,
Schlafen oder Ruhen. DGKS Andrea Risek:
„Für unsere Patienten sind diese ‚einfachen‘
Dinge des Lebens jedoch sehr wichtig, um
die Zeit der Behandlungen so angenehm
wie möglich zu bewältigen, weshalb sie für
Ratschläge und hilfreiche Tipps sehr dankbar
sind.“ Vielen Patienten fällt es leichter, über
eher intime Themen mit einer Pflegeperson zu sprechen; manchmal während einer
Blutabnahme oder eines Verbandswechsels.
„Unsere Aufgabe ist es dann, zu versuchen, nach unseren Möglichkeiten zu helfen oder mit Erlaubnis des Patienten auch
den behandelnden Arzt zu informieren
und mit ihm zu beraten, welche Maßnahme für den Patienten am sinnvollsten ist
und diese dem Betroffenen anzubieten“,
erklärt Risek. Schon seit einiger Zeit hat
die Klinik Innsbruck auch ergänzende Pflegeprogramme in ihr breites Behandlungsangebot aufgenommen: Zur Förderung
der Wundheilung und zur Abmilderung
der strahlenbedingten Nebenwirkungen
an der Haut wird seit einigen Jahren die
Bioptron-Lichttherapie und die Flächenlaser (Soft-Laser)-Therapie eingesetzt – mit
sehr guten Erfolgen. Da einer der Schwer-
»
„Unsere Aufgaben als
Pflegepersonen sind sehr
vielfältig und erfassen den
ganzen Menschen. Wir arbeiten
intensiv weiter, um weitere
Verbesserungen für unsere
Patienten zu erreichen.“
Ltd. DGKS Andrea Risek
punkte auf der Wundversorgung liegt, gibt
es Pflegepersonal mit einer Sonderausbildung für Wundmanagement in der Abteilung. Mehrere Mitarbeiter haben auch
eine Grundausbildung für Aromapflege
absolviert, um den Patienten mit Erkenntnissen aus der Naturheilkunde helfen zu
können, wie Einreibungen, Hautpflege,
Geruchsanwendungen mit ätherischen
Ölen zur Beruhigung, Entspannung, aber
auch Anregung. Diese Anwendungen wirken wohltuend und werden von den Patienten auch gerne angenommen.
„Eine weitere Hilfe, die wir in unserer Abteilung anbieten können, ist Therapeutic
Touch. Dies ist eine ganzheitliche und
komplementäre Pflegeintervention und
Behandlung, bei der die Berührung und der
Mensch im Mittelpunkt stehen“, so Risek.
Ziel ist das bewusste Wahrnehmen, Berühren,
Lenken und Harmonisieren der Vitalenergie.
Es hilft beim Auflösen von körperlichen und
seelischen Blockaden, wodurch eine Verbesserung der Lebensqualität, verbessertes
Stressmanagement, Schmerzreduktion und
mehr emotionale Stabilität erreicht wird. 
Wann werden die Patienten
bei euch aufgenommen?
Der Großteil der Patienten wird ambulant
bestrahlt. Ist die tägliche Fahrt zur Therapie
allerdings zu anstrengend, dann werden sie
bei uns stationär aufgenommen. Auch Patienten, die zusätzlich zur Bestrahlung eine
Chemotherapie erhalten, werden stationär
behandelt. Der Aufenthalt bei uns kann bis
zu acht Wochen oder länger dauern.
Mit welchen Berufsgruppen arbeiten die Pflegenden zusammen?
Damit die ganzheitliche Betreuung für unsere Patienten möglich ist, braucht es die enge
Zusammenarbeit aller beteiligten Berufsgruppen. Am intensivsten ist diese mit unseren Stationsärzten. Darüber hinaus arbeiten
wir auch mit Physio- und Ergotherapeuten,
Diätologen, der Kunsttherapie, Klinikseelsorge, dem Sozialdienst, der Psychoonkologie und allen Berufsgruppen der Ambulanz
zusammen. Zur Koordinierung der therapeutischen Arbeiten gibt es einmal wöchentlich
eine interdisziplinäre Besprechung.
Welche Aufgaben hat die Pflege
auf der Strahlentherapiestation?
Unsere Aufgabe ist es, die Patienten in
allen Dingen ihres täglichen Lebens wie
Körperpflege, Ernährung, Ruhe und Bewegung so zu unterstützen, wie es ihr
momentaner Zustand verlangt. Wir helfen
ihnen ihre Selbständigkeit zu erhalten und
übernehmen, wozu sie aus eigener Kraft
nicht imstande sind. Zu unseren Aufgaben
gehört auch die Mitwirkung bei der medizinischen/ärztlichen Versorgung.
Können sich Angehörige
in der Betreuung einbringen?
Es ist uns ein großes Anliegen, dass Angehörige so eingebunden werden, wie es ihnen und den Patienten gut tut. Wir sorgen
dafür, dass Angehörige, die Tätigkeiten
nach der Entlassung übernehmen wollen,
diese bei uns lernen können (z. B. Insulin
spritzen, Sondennahrung verabreichen).
Wenn es die Situation der Patienten erfordert, können Angehörige rund um die Uhr
bei ihnen bleiben.
Gibt es wesentliche Unterschiede zu anderen Stationen?
Die Strahlentherapiestation ist eine kleine
Station mit 17 Betten in 10 Zimmern und
drei ambulanten Behandlungsplätzen (Tagesklinik). Bei uns werden Patienten aus
allen medizinischen Fachrichtungen behandelt. Das erfordert ein breites Fachwis-
sen und Flexibilität, garantiert aber auch
ein interessantes, abwechslungsreiches
Aufgabenfeld.
Was macht das Arbeiten auf
der Strahlentherapiestation
zu etwas Besonderem?
Neben der Mischung der unterschiedlichen
Fachrichtungen und der Zusammenarbeit
mit den verschiedenen Berufsgruppen ist
es vor allem die einschneidende Diagnose
und die lange Aufenthaltsdauer der Patienten, die unsere Arbeit am meisten prägt.
Wir von der Pflege sind vom Moment der
Aufnahme bis zur Entlassung, manchmal
auch bis in die letzten Lebensstunden, rund
um die Uhr bei den Patienten. Wir erleben
alle Höhen und Tiefen unmittelbar mit. Wir
erfahren von Sorgen und Ängsten. Wir lernen Angehörige und Freunde kennen und
erfahren, was diese beschäftigt und bedrückt. Wir sind Zuhörer, Gesprächspartner und Sprachrohr. Wir sind Bindeglied zu
den anderen Berufsgruppen. Wir organisieren, vermitteln, pflegen, betreuen, helfen
und begleiten jeden unserer Patienten ein
Stück auf seinem Weg. Die Summe daraus
ist es, was unsere Arbeit so interessant,
niemals langweilig und zu etwas ganz Besonderem macht.

37
38
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Forschung gegen
Krebserkrankungen
Das Labor für experimentelle und translationale Radioonkologie-Forschung unter der Leitung
von Priv.-Doz. Dr. Ira-Ida Skvortsova wurde im Jahr 2006 gegründet. Im Rahmen seines
Forschungsprogramms beschäftigt sich das Labor mit der Entwicklung neuartiger Biomarker und
Therapieziele, um das Ansprechen von Tumoren auf die Strahlentherapie vorherzusagen und zu
verbessern sowie die Krebstherapie für Patienten individuell maßzuschneidern.
Priv.-Doz. Dr. Ira-Ida Skvortsova ist Trägerin des Kärcher-Rings der ÖGRO für ihre
Leistungen in der Radiobiologie.
„Wenn wir den Endpunkt des Programms
erreichen wollen, müssen wir die molekularen Hintergründe der primären und sekundären (erworbenen) Strahlenresistenz
besser verstehen lernen“, ist Priv.-Doz. Dr.
Ira-Ida Skvortsova überzeugt. Dies wird
durch den Einsatz protomischer Methodiken möglich. Versuche mit Proteomen*)
werden im Labor und in Zusammenarbeit
mit dem Biozentrum Innsbruck (Prof.
Lukas A. Huber, Prof. Herbert Lindner)
sowie mit den Proteomen-Labors in Amsterdam und Rotterdam in den Niederlanden durchgeführt. Daneben arbeitete das
Labor für experimentelle und translationale radioonkologische Forschung mit
weltweit führenden Wissenschaftlern der
translationalen Krebsforschung (USA,
Spanien, Niederlande, Belgien, Griechenland, Israel) zusammen.
Starke internationale
Vernetzung
Im Jahr 2012 rief Skvortsova eine internationale Kooperation ins Leben, dank
der neue klinische Studien zum Thema
initiiert wurden. Das Ziel: Die am besten
geeignete Therapiealternative für Patienten mit einem hohen Risiko für Prostatakrebs zu entwickeln.
Aufgrund ihres internationalen Renommees auf dem Gebiet der translationalen Krebsforschung ist Skvortsova
ebenfalls seit 2012 Mitglied des EORTC
Translational Research Advisory Committee (TRAC) und unterstützt damit
eine der wichtigsten europäischen Organisationen auf dem Gebiet der forschenden Onkologie.
2012 übernahm Skvortsova zudem offiziell die Betreuung der Europäischen
Gesellschaft für Medizinische Onkologie
(ESMO) Fellows. Des Weiteren kündigte
die ESMO Ende 2012 einen ESMO Translational Research Unit (TRU) Visit für Mai
2013 an. Für diesen Event wurden die Medizinische Universität Innsbruck und Oncotyrol als europäische Zentren für translationale Krebsforschung vorgeschlagen.
Als Verantwortliche für den ESMO TRU
Visit wurden Skvortsova und die Professoren Lukas A. Huber und Wolfgang
Hilbe ausgewählt. Rund neun junge Onkologen aus Italien, Spanien, Peru, Israel,
Indien, Weißrussland und Griechenland
reisten Mitte Mai 2013 für das dreitägige
Programm nach Innsbruck.
Diese internationale Vernetzung unterstützt die Krebsforschung in Innsbruck in hohem Maße und sorgt dafür,
die Behandlungsmethoden ständig weiterzuentwickeln.

*) Proteom: Gesamtheit aller Proteine in einem Menschen, einer Zelle etc.
Gelebte Partnerschaft
1994 wurde beim Dreiländertreff der Landesräte für Gesundheit die Frage nach der
Sinnhaftigkeit einer eigenen Strahlentherapie für Südtirol gestellt. Eine Studie, die im Auftrag
der Autonomen Provinz Bozen durchgeführt wurde, ergab eine gravierende strahlentherapeutische Unterversorgung der Südtiroler Bevölkerung. Daraufhin wurde die Zusammenarbeit
mit den Strahlentherapien in Trient und Innsbruck intensiviert.
Nach einem Dreiländertreffen im Juni 2001
erging der Auftrag an Univ.-Prof. DI Dr. Peter Lukas, ein Projekt zur Errichtung einer
Strahlentherapie in Bozen nach den Qualitätsstandards der Universitätsklinik Innsbruck zu entwickeln. Das Projekt mit dem
etwas sperrigen Titel „Aufbau einer Strahlentherapie in Bozen am Beispiel eines
Center-of-Excellence-Satellitenmodells in
Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Innsbruck“ wurde schließlich im Dezember desselben Jahres vorgelegt. Durch die
Beauftragung der Bonvicini-Klinik, einer
privaten Institution, mit der Anschaffung
der Geräte und dem Ausbau der Räum-
lichkeiten konnte das Projekt sehr schnell
umgesetzt werden. Die erste Patientenbehandlung fand im März 2004 statt.
Es wurden je zwei Ärzte und MRTAs von
Innsbruck gestellt und die Bestrahlungsplanung durch die Physikabteilung in Innsbruck unterstützt, weiteres Personal war
zwischenzeitlich in Innsbruck ausgebildet
worden. Seit dieser Zeit wird der Ausbau
der Abteilung durch Südtiroler Personal
kontinuierlich fortgesetzt.
Die ärztliche Leitung des Dienstes für
Radiotherapie, eine Einrichtung des Sanitätsbetriebs Bozen und räumlich in der
Bonvicini-Klinik untergebracht, wurde
Professor Lukas übertragen. Derzeit sind
außer der leitenden Oberärztin insgesamt
fünf Fachärzte (drei davon in der Strahlentherapie-Radioonkologie Südtirol und
Innsbruck ausgebildet), zwei Assistenzärzte, zwei Physiker, sieben MRTAs, vier Krankenschwestern und drei Sekretärinnen in
der Abteilung tätig. Es finden regelmäßig
interdisziplinäre Tumorboards mit Abteilungen der Universitätsklinik Innsbruck und
der Krankenhäuser Südtirols statt, die der
Therapieoptimierung dienen.
Seit 2004 werden ca. 600 Patienten jährlich in Südtirol bestrahlt, ab 2014 können
ca. 800 Patienten jährlich mit modernster
Technik auf drei Bestrahlungsgeräten behandelt werden.

39
PR
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Zum Wohle unserer Patienten
Die Firma Janssen ist eine Tochtergesellschaft des Healthcare-Konzerns Johnson & Johnson
GESUNDHEITSSTATISTIK 2011 – Textteil
und Teil des weltweit größten Gesundheitsunternehmens.
Häufigste Tumorlokalisation bei Krebsneuerkrankungen 2010 nach Geschlecht
Most
common cancer localisation 2010 by cancer incidence and sex
Grafik 13: Häufigste Tumorlokalisationen bei Krebsneuerkrankungen 2010 nach Geschlecht
Most common cancer localisations 2010 by cancer incidence and sex
19.103 Männer = 100%
17.630 Frauen = 100%
19,9%
22,0%
23,5%
3,8%
3,0%
3,8%
13,9%
4,1%
Aller Guten Dinge sind „fünf“
Ende 2013 ist es endlich so weit. Der lang erwartete fünfte Elektronenlinearbeschleuniger
wird der Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie für die Behandlung von
Tumorpatienten übergeben. Dem voraus gingen drei Jahre intensivster Vorbereitungs- und
Planungsarbeiten und eine Bau- und Installationsphase von mehr als einem weiteren Jahr.
28,7%
13,0%
4,4%
3,8%
11,4%
8,4%
3,9%
4,5%
6,2%
7,0%
7,4%
Prostata
Lunge 2)
Darm 1)
Blutbildendes System
Harnblase
7,3%
Hals-Kopf
Niere
Magen
Bauchspeicheldrüse
Andere Tumore
Brust
Darm 1)
Lunge 2)
Gebärmutter 3)
Blutbildendes System
Bauchspeicheldrüse
Schilddrüse
Eierstock
Magen
Andere Tumore
Q: STATISTIK AUSTRIA, Österreichisches Krebsregister. - 1) C18-C21. - 2) C33-C34. - 3) C53-55. - Stand 24.09.2012.
Voraussetzung für den Betrieb eines
Elektronenlinearbeschleunigers
(kurz:
Linac) ist die Errichtung eines strahlensicheren Behandlungsraumes, eines
sogenannten Bunkers. Teilweise mehr
als einen Meter dicke Betonwände und
Decken sowie ein 16 Tonnen schweres
Strahlenschutztor schließen die für die
Tumortherapie benötigte Strahlung im
Behandlungsraum der Universitätsklinik
Innsbruck sicher ein. Nach der Fertigstellung der umfangreichen bautechnischen
Arbeiten sowie der Installation der elektro-, klima-, sanitär- und medizintechnischen Einrichtungen konnte schließlich
im Juli 2013 das neue, rund vier Tonnen
schwere Bestrahlungssystem in den Behandlungsraum eingebracht werden.
Der Bedarf für ein zusätzliches hochmodernes Bestrahlungssystem bestand
schon lange. Physiker DI Mag. Paul Eichberger M.Sc.: „Die Kapazität der vier bis
dato vorhandenen Elektronenlinearbeschleuniger erreichte nicht zuletzt wegen
der Entwicklung der Patientenzahlen der
letzten Jahre sowie der zunehmend komplexeren und zeitaufwendigeren Behandlungstechniken ihre Grenzen.“
Mit der Inbetriebnahme des neuen Bestrahlungsgerätes vom Typ ELEKTA
Versa HD steht an der Klinik Innsbruck
erstmalig in Österreich und gleichzeitig
als einer der ersten Kliniken weltweit der
derzeit modernste erhältliche Elektronenlinearbeschleuniger für die Behandlung von Tumorpatienten zur Verfügung.
Spezielle, erst mit diesem System mögliche Behandlungstechniken erlauben
die noch zielsicherere Anwendung ionisierender Strahlung auf die Tumorzellen
im Körper des Patienten bei gleichzeitig
maximaler Schonung des umgebenden
gesunden Gewebes und einer trotzdem
für den Patienten insgesamt kürzeren
Behandlungszeit. Zusatzsysteme wie das
ELEKTA-Clarity-Ultraschall-Navigationssystem oder das BRAINLAB-ExacTracSystem erlauben die Überprüfung der
Position der zu bestrahlenden Tumoren
vor und während der Therapie.
Das neue Gerät ergänzt die vier bisher
vorhandenen und wird in ausgewählten
Fällen zum Einsatz kommen. Gleichzeitig
mit der Inbetriebnahme des fünften Linearbeschleunigers wird an allen Behandlungssystemen der Universitätsklinik für
DI Mag. Paul Eichberger M.Sc.
Strahlentherapie-Radioonkologie
Innsbruck ein derzeit weltweit einzigartiges
Sicherheitssystem zum Einsatz kommen.
ELEKTA Identify überwacht laufend während der Therapie den Patienten, das verwendete Zubehör zur Patientenlagerung
und dessen Positionierung und verbessert
damit deutlich die Patientensicherheit. 
Der Name Janssen geht auf den Unter- Erkrankungen für die Gesellschaft ent- lungen ist, eine neue und für Patienten
wirksame
und1990er-Jahren
gut verträgliche Therapienehmensgründer
Paul Janssen
scheidend
zu verbessern.
Ein wichtiger
kungen
nahm jedoch
seit den
tendenBrustkrebs istDr.seit
langemzurück,
die häufigste
Krebserderkrankung
im Jahr 1953
mit
medizinischer
Forund
vielversprechender
Forschungsfür fortgeschrittene
Krankheitsziell leicht zu, eineoption
Entwicklung,
die zum Teil
auf die
bei den Frauen. Auch im Jahr 2010 war er
schung begann. Die Werthaltung dieses bereich ist die Onkologie.
stadien zu entwickeln.
steigende Zahl älterer Menschen zurückzuführen ist.
mit einem Anteil von 28,7% an allen Tumoren bzw.
rastlosen Forschergeistes und immens Krebs ist leider immer noch eine sehr Ein weiterer Kompetenzbereich ist die
Auch bei der Krebssterblichkeit war die altersstandar5.058 betroffenen Frauen die häufigste Krebslokalisaproduktiven Wissenschaftlers prägt uns häufige und in der Behandlung her- Hämatologie. Gerade für Krebsarten
disierte Rate in den letzten zehn Jahren rückläufig,
tion bei den Frauen. Im Jahr 2010 waren 16,2% aller
heute noch. Eine seiner zentralen Aus- ausfordernde Krankheit, die schwere des blutbildenden Systems wie z. B.
bei den Männern stärker (14,6%) als bei den Frauen
weiblichen Krebssterbefälle auf Brustkrebs zurückzusagen – „Patients are waiting“ – be- Einschnitte in das Leben der Patien- das Multiple Myelom bietet Jans(12,1%), obwohl die absolute Zahl der an Krebs Verführen (1.502 Fälle). Damit war Brustkrebs auch die
deutet, dass wir uns der noch immer vie- ten und deren Angehörigen bedeutet. sen wirkungsvolle Therapien. Intenstorbenen
gestiegen
(um 5,4%; 9,8% beiForschungsden Mänmit
Abstand
häufigste
Krebstodesursache
bei
den
intensive
sive,ist zukunftsweisende
len ungelösten Fragestellungen in der Langjährige Forschungen,
nern, 0,8%
Frauen).geben vielen Patienten und
Frauen.
Die zweithäufigste
Krebslokalisation
der Neu- mit Ärzten
Zusammenarbeit
sowiebei
dasdenprojekte
Medizin
annehmen
sollen, um möglichst
erkrankungen
bei den
Frauen mit
war der
Darm (2.015
Engagement
der Mitarbeiter bilden Patientinnen Hoffnung auf die Behandeffiziente
und sichere
Therapien
Diegut
altersstandardisierte
Neuerkrankungsrate
für ProFällewirklichen
bzw. 11,4%
aller für
Tumore
bei dendie
Frauen
Jahr
Basis,im
innovative
und
verträg- lung weiterer
einem
Vorteil
Patienten
seltener Krebsarten.
Jahrzehnt
in den
Jah2010).
Darmkrebs
verursachte
bei den
Frauen
11,1% zu statakrebs
liche
Medikamente
entwickeln. ist im vergangenen
und
für das
Gesundheitssystem
zur VerDenn wir haben
uns zum
Ziel
geren
2003
und
2004
gestiegen,
zeigte
seither
aber
wiealler
Krebssterbefälle
(2010:
1.029
Frauen).
Die
bösSpezielles
Augenmerk
unserer
Tätigfügung stellen zu können.
setzt, Patienten in ihrer Therapie und
einen Abwärtstrend
lag 2010 um
32,0%
unter
Neubildungen
Lungeauf
machten
als dritthäuWirartigen
konzentrieren
uns beider
Janssen
Bewältigung
ihres
Schicksals
keit legen
wir auf dieder
Indikation
des bei derund
fünf
Haupttherapiegebiete,
innerhalb
bestmöglich
auf
unterschiedlichen
Prostatakarzinoms,
da
diesWert
der von
häu-2000. Die Sterberate für Prostatakrebs
dem
figste Krebslokalisation bei den Frauen
im Jahr 2010
welcher
nach
innovativen
Ebenen zu
unterstützen.
Gemeinsam
figste Tumor bei
in Österreich
ging
in diesem Zeitraum
ebenfalls
deutlich
zurück,
1.483wir
Fälle
aus
(8,4% derLösungen
Krebsneuerkrankungen
vonMännern
streben,
um
die
Behandlungsoptionen
kann
etwas
bewegt
werden.
Zum
ist.
Janssen
nimmt
in
diesem
Segment
nämlich um 32,7%. Die Brustkrebs-NeuerkrankungsFrauen). Rund 13,6% aller Krebssterbefälle bei den
schwerer
körperlicher
und
psychischer
Wohle
unserer
Patienten.
eine
innovative
Rolle
ein,
da
es
uns
gerate verringerte sich, nachdem sie zwischenzeitlich in
Frauen waren Sterbefälle aufgrund von Lungenkrebs
(2010: 1.266 Frauen).
Entwicklung von Krebsneuerkrankungen und
Krebssterblichkeit
In den letzten zehn Jahren (2000 bis 2010) hat sich
sowohl die Zahl der Neuerkrankungen als auch der
Janssen-Cilag
Pharma GmbH
Sterblichkeit an Krebs verringert, wenn die Veränderung der Altersstruktur der Bevölkerung berücksichtigt wird (altersstandardisierte Raten). So reduzierte
sich die Neuerkrankungsrate bei den Männern um
den Jahren 2001 und 2007 gestiegen war, von 2000
bis 2010 um 5,4%. Zugleich ging die Sterberate für
Brustkrebs in den letzten zehn Jahren um 24,2% zurück. Die Neuerkrankungsrate für Darmkrebs ist bei
den Männern seit 2000 um 27,0% zurückgegangen,
die Sterberate für Darmkrebs reduzierte sich im gleichen Zeitraum um 30,4%. Bei den Frauen nahm die
Rate der Neuerkrankungen an Darmkrebs um 24,4%
ab, die Sterblichkeit verringerte sich im Vergleichszeitraum um 32,1%.
PHAT/ZYT/0213/0027e
40
PR
Vorreiter und Partner auf dem
Gebiet der Tumortherapie
i
Inbegriff
moderner Strahlentherapie
Versa HD™, der neueste Linearbeschleuniger von Elekta, kombiniert
verschiedene hoch entwickelte Technologien in einer einzigen Bestrahlungsplattform. Als äußerst ausgeklügeltes
und vielseitiges Bestrahlungssystem
soll Versa HD Klinikärzten ermöglichen, einerseits konventionelle Therapien zur Behandlung verschiedenster
kleiner und großer Tumoren im Körper
zu verabreichen und andererseits auch
hochkomplexe Tumoren zu bestrahlen,
für die eine extrem präzise Ziellokalisation erforderlich ist. Versa HD umfasst
Technologien, die eine unmittelbare
Wirkung auf die Gesundheit und Lebensqualität des Patienten erzielen.
Elekta ist einer der weltweit führenden Anbieter
von klinischen Lösungen für die bildgeführte Strahlentherapie (IGRT), die stereotaktische Strahlentherapie (SRT), die stereotaktische Radiochirurgie
(SRS) und die Brachytherapie sowie von komplexen
Softwaresystemen für die Tumortherapie.
Elekta wurde 1972 von Lars Leksell (1907–
1986), einem schwedischen Arzt und Professor der Neurochirurgie am KarolinskaInstitut in Stockholm, gegründet. Professor
Leksell gilt als Begründer der neurochirurgischen Verfahren und im Speziellen der
Radiochirurgie. Er entwickelte in diesem
Rahmen u. a. eine zukunftsweisende und
nach ihm benannte Radiochirurgie-Plattform, das Leksell Gamma Knife®. Die Onkologie- und Neurochirurgielösungen von
Elekta werden inzwischen weltweit in über
6.000 Kliniken eingesetzt.
Elekta möchte
Leben erhalten
Große globale Trends verleihen dem erklärten Ziel von Elekta, Menschenleben
zu retten und zu verlängern, zunehmend
Gewicht. Die weltweit steigende Lebenserwartung zieht auch eine steigende Anzahl an Tumorpatienten nach sich. Höhere
Überlebensraten erhöhen auch die Nachfrage nach entsprechenden Therapien, insbesondere in momentan unterversorgten
Zukunftsmärkten. Die Strahlentherapie ist
weitaus kostengünstiger als Chemotherapie und als chirurgische Eingriffe, und die
steigende Geschwindigkeit, Präzision und
Wirksamkeit der Radioonkologie machen
sie zu einer wichtigen Option für immer
mehr Krankenhausärzte und ihre Patienten.
Die externe Strahlentherapie (External
Beam Radiation Therapy, EBRT) wird seit
über 100 Jahren zur Behandlung und Heilung von Krebs eingesetzt. Dabei wird die
DNA der Krebszellen zerstört und dadurch
ihre Wachstumsfähigkeit einschränkt. Die
Radioonkologie kann entweder palliativ
(d. h. zur Linderung der durch Krebs verursachten Schmerzen) oder kurativ auf
beinahe jeden Teil des Körpers und auch
in Kombination mit anderen Therapieverfahren wie Chemotherapie und/oder Chirurgie angewendet werden. Zu den großen
Leksell Gamma Knife® Perfexion™
bieten hat. Für Patienten sind besonders der kurze Behandlungsverlauf, die
minimalen Nebenwirkungen und die nur
unwesentliche Beeinträchtigung des Alltags und der Lebensqualität attraktive
Vorteile.
Lars Leksell
Herausforderungen in der Radioonkologie
zählen die Implementierung einer akkuraten Positionierung des Patienten und des
Zielvolumens, die Bewegung von Organen
und Tumoren innerhalb des Körpers während der Bestrahlung und die Anpassung
der Form des Bestrahlungsfeldes an die
Form des Tumors.
Elekta entwickelt bereits seit langem
innovative Techniken und Technologien
auf dem Gebiet der Strahlentherapie und
hat damit als Vorreiter maßgeblich zur
Definition der modernen Radioonkologie
beigetragen. So führte Elekta als erstes
Unternehmen Technologien zur marktreifen Anwendung, die einen direkten Lösungsansatz für die oben angesprochenen
Herausforderungen in der Radioonkologie
bieten. Zu diesen Technologien gehören
der Linearbeschleuniger, der MultileafKollimator (MLC), die 3-D- und 4-D-Bildgebung während der Bestrahlung sowie die
volumetrisch modulierte Strahlentherapie
(VMAT) für eine besonders schnelle und
schonende Bestrahlung.
Brachytherapie erweitert die
Therapiemöglichkeiten
Die strategischen Akquisitionen von
Elekta in den letzten 15 Jahren waren da-
rauf ausgerichtet, ein Unternehmen mit
dem größtmöglichen und umfassendsten Angebot an Lösungen im Bereich des
Tumormanagements zu schaffen. Aktuell
eröffnet die Akquisition von Nucletron,
des weltweiten Marktführers in der Brachytherapie, Elekta die Möglichkeit, für
bestimmte Tumorerkrankungen eine Alternative zur EBRT anzubieten.
Die Brachytherapie ist eine hochpräzise, patientenorientierte Strahlentherapie für Tumorerkrankungen. Während
bei der EBRT die Bestrahlung von außen
mithilfe von Linearbeschleunigern erfolgt, wird die Bestrahlung bei der Brachytherapie innerhalb des Körpers durch
die temporäre Einbringung von Strahlkörpern vorgenommen. Als Schlüsselkomponente eines umfassenden Tumormanagements kann die Brachytherapie
als Einzelmodalität, in Kombination mit
EBRT, mit EBRT und Chemotherapie oder
in Kombination mit einem chirurgischen
Eingriff angewendet werden. Für zahlreiche Kliniken ist die Brachytherapie eine
flexible Therapieoption, die in vielen Fällen ambulant angewendet werden kann
und zudem eine zielgenaue Bestrahlung,
die Schonung gesunden Gewebes und
ein vorteilhaftes Sicherheitsprofil zu
Jeden Tag mehr
Leben berühren
In dem Maße, in dem Elekta wächst und
sein umfassendes Portfolio an Produkten und Lösungen für die Onkologie,
Neurowissenschaft und Brachytherapie
erweitert, berührt das Unternehmen
auch das Leben einer wachsenden Anzahl
von Tumorpatienten. Schätzungsweise 100.000 Patienten erhalten täglich
eine durch ein Elekta-Softwaresystem
gestützte Diagnose, Behandlung oder
Nachsorgeuntersuchung, und jedes Jahr
erhalten über eine Million Patienten eine
Strahlen- oder Radiochirurgietherapie
mit Systemen von Elekta.
Mit dauerhaft hohen Investitionen in
Forschung und Entwicklung und der kontinuierlichen Arbeit der zahlreichen F&EKonsortien von Elekta plant das Unternehmen, auch zukünftig als innovativer
Vorreiter und Partner im Tumormanagement aufzutreten.
Zusammen mit dem revolutionären
Agility™-MLC von Elekta bietet Versa
HD eine besonders konforme Feldformung, eines der wichtigsten Kriterien
zur Maximierung der Dosis für das
Zielvolumen bei gleichzeitig möglichst
schonender Erhaltung des umliegenden gesunden Gewebes. Insbesondere
diese hohe Zielgenauigkeit in einem
großen Field of View ermöglicht die
High-Definition-(HD)-Bestrahlung verschiedenster komplexer Zielvolumina.
In der Vergangenheit war die Formung
von HD-Feldern häufig aus mechanischen Gründen ausschließlich auf kleine Zielvolumina beschränkt. Versa HD
mit Agility unterliegt dieser Beschränkung nun nicht mehr und bietet so die
Möglichkeit einer höchst präzisen Bestrahlungsfeldkonturierung sowohl für
kleine als auch für große Zielvolumina.
Außerdem nutzt Versa HD die einzigartig hohe Geschwindigkeit des Agility-MLC optimal – die Bestrahlungsgeschwindigkeit ist bis zu drei Mal höher
als bei der vorherigen Linearbeschleuniger-Generation von Elekta. Dank
dieser bahnbrechenden Kombination
verfügen Kliniken jetzt zum ersten
Mal überhaupt uneingeschränkt über
die Vorteile höherer Dosisleistungen.
Denkbar sind auch optimierte und
weiterführende Anwendungen im
Rahmen komplexer Therapien durch
Einbindung von SRS, SRT und VMAT.
*Versa HD ist nicht in allen Märkten zum Kauf
Weitere Informationen finden Sie unter www.elekta.com.
oder Vertrieb erhältlich.
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Brustkrebs
geht alle an
Brustkrebs ist die häufigste bösartige Erkrankung der Frau. Allein im Jahr 2010
sind 450 Tirolerinnen an Brustkrebs erkrankt – und drei Tiroler. Die Häufigkeit
der Erkrankung hat seit den Achtzigerjahren um 40 Prozent zugenommen.
Meistens trifft es Patientinnen zwischen 55 und 64 Jahren.
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Die Patientinnen – und die wenigen männlichen Patienten –
werden großteils in einem Netzwerk von Spezialabteilungen
behandelt, die eng zusammenarbeiten. Innerhalb der Klinik
Innsbruck sind diese Spezialabteilungen in Brustzentren
organisiert, denen sich auch Bezirkskrankenhäuser angeschlossen haben. Es trägt auch wesentlich zur guten Behandlungsqualität bei, dass in Tirol die Vorstellung von Patienten
in sogenannten Tumorboards gesetzlich vorgeschrieben ist.
In diesen Tumorkonferenzen treffen sich Experten aus allen
beteiligten Fachrichtungen, um die optimale Behandlung für
ihre Patienten festzulegen. Die Radioonkologie ist in jedem
Tumorboard vertreten, ebenso wie die Radiologie, die internistische Onkologie und die Pathologie. Dazu kommen Vertreter der entsprechenden Organfächer, in diesem Fall der
Chirurgie oder der Gynäkologie. Alle Behandlungsmöglichkeiten werden diskutiert, schließlich gibt es eine individuelle
Therapieempfehlung, die mit den Patienten besprochen wird.
Auch die Behandlungsergebnisse werden wieder im Tumorboard vorgestellt, damit die Therapien ständig verbessert
werden können. Wir sprachen mit Dr. Andrea Posch über Risikofaktoren und Therapieformen.
Welche Einflüsse können zur
Entstehung von Brustkrebs beitragen?
Dr. Andrea Posch: Es gibt viele Einflüsse und nicht alle
sind uns schon bekannt. Wir wissen aber, dass die Ernährung eine Rolle spielt, ebenso wie der Einfluss der Hormone
und Erbfaktoren. Eine stark fetthaltige Ernährung trägt zur
Krebsentstehung bei, vor allem weil sie die Produktion der
Hormone im Körper beeinflusst. Je länger das Brustdrüsengewebe weiblichen Hormonen ausgesetzt ist, desto höher ist
das Risiko, zu erkranken. Ein früher Beginn der Regelblutungen und spätes Einsetzen der Wechseljahre kann ein Risiko
bedeuten, ebenso wie eine späte oder gar keine Schwangerschaft. Das höchste Risiko haben aber Frauen, in deren Familie
bereits Brustkrebs aufgetreten ist.
imagine
...doppelte Leaf-Anzahl bei doppelter
Geschwindigkeit
Agility ist nicht in allen Ländern zum Verkauf freigegeben. Weitere Informationen erhalten Sie auf Anfrage von Elekta.
Welche Signale sollte man
unbedingt ernst nehmen?
Wenn Sie einen Knoten in der Brust oder in der Achselhöhle
tasten oder gar sehen, ist es höchste Zeit zum Arzt zu gehen.
Ein Warnsignal ist es auch, wenn sich die Brustwarze plötzlich
einzieht oder wenn eine blutige oder wässrige Flüssigkeit aus
der Brustwarze austritt. Auch eine plötzliche Veränderung der
Brustgröße oder eine plötzliche Rötung kann ein Hinweis sein.
Die Chancen auf völlige Heilung sind umso besser, je früher
der Krebs gefunden und behandelt wird. Die Brustkrebsvorsorgemöglichkeiten in unserem Bundesland sind vorbildlich.
Alle sozialversicherten Frauen zwischen dem 40. und 59. Lebensjahr werden jährlich, Frauen zwischen dem 60. und dem
69. Lebensjahr alle zwei Jahre zur kostenlosen Brustkrebsfrüherkennungsuntersuchung eingeladen. Dabei wird auch eine
Mammographie durchgeführt, das beste Verfahren, um schon
sehr kleine Krebsherde zu erkennen.
Wie erfolgt die Diagnostik?
Nach dem klinischen Verdacht und der Mammographie wird
eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt, in der Klinik Innsbruck auch noch eine Magnetresonanztomographie. Erhärten
diese Untersuchungen den Verdacht auf eine Brustkrebser-
Agility™ macht es möglich.
Durch den Einsatz von 160 hochauflösenden Leaves auf einem
40 x 40 cm-Feld sorgt der Agility MLC von Elekta für ein präzise
geformtes Bestrahlungsfeld und ist damit ein ideales Werkzeug für
zukunftsweisende Strahlentherapie. Dabei bietet Agility ein enorm
breites Therapiespektrum und zeichnet sich durch ultraschnelle
Leaf-Bewegungen mit extrem niedriger Leckstrahlung aus. Die
Möglichkeiten der modernsten Bestrahlungstechniken wie SRS, SRT
und VMAT lassen sich somit optimal ausschöpfen.
Elekta GmbH Innsbruck
Klostergasse 4
A-6020 Innsbruck
e-mail: [email protected]
4513 371 0993 03:12
44
Experience the Elekta Difference
Mehr unter elekta.com/imagine
45
OA Dr Andrea Posch
krankung, wird vom Radiologen eine Gewebeprobe entnommen. Sobald der Verdacht auf eine Krebserkrankung besteht,
wird die Patientin – oder in seltenen Fällen der Patient – auf der Tumorkonferenz
vorgestellt. Dort wird ein Vorschlag erarbeitet, wie es weitergehen soll. In manchen Fällen erhält die Patientin vor der
Operation noch eine Chemotherapie oder
eine Hormontherapie.
Welche Behandlungen gibt es
bei Brustkrebs und welche Rolle
spielt dabei die Strahlentherapie?
Etwa zwei Drittel der Patientinnen können brusterhaltend operiert werden.
Patientinnen, denen die gesamte Brust
abgenommen werden muss, haben heute die Möglichkeit, sich die Brust in der
gleichen Operation oder auch zu einem
späteren Zeitpunkt wieder aufbauen zu
lassen. Auch die Lymphknoten müssen
untersucht werden. Man markiert und
entfernt während der Operation den
Wächterlymphknoten. Wenn dieser Wächterlymphknoten von Krebszellen besiedelt
ist, müssen die Achsellymphknoten meistens entfernt werden.
Ist der Tumor sehr groß oder sehr bösartig, muss vor oder nach der Operation auch
eine Chemotherapie verabreicht werden.
Ebenso wenn Lymphknoten befallen sind.
Wenn der Tumor noch für Hormone empfänglich ist, wird auch eine antihormonelle
Therapie („Hormontherapie“) durchgeführt.
Die Strahlentherapie ist neben der Chirurgie eine der Hauptsäulen in der Behandlung des Brustkrebses. Wir verwenden ionisierende Strahlen, die die Erbsubstanz
der Krebszellen angreifen. Dadurch können sich die Krebszellen nicht mehr vermehren. Glücklicherweise sind Krebszellen für Strahlen empfindlicher als gesunde
Zellen und sterben deshalb schneller ab.
Warum ist eine Bestrahlung
erforderlich?
Sie werden sich fragen: „Warum soll ich
mich noch bestrahlen lassen? Der Tumor
wurde doch weggeschnitten.“ Das stimmt
natürlich, aber es können Reste zurückgeblieben sein. Tumorzellen, die man nur
im Mikroskop sehen könnte, nicht aber in
der Mammographie oder einem anderen
diagnostischen Verfahren. Diese winzigen Zellen fangen wieder an zu wachsen,
wodurch es zu einem Rückfall (Rezidiv)
kommt und sich die Zellenauch in anderen Organen ansiedeln können – also
Metastasen setzen. Nach einer brusterhaltenden Operation liegt das Risiko dafür bei bis zu dreißig Prozent. Aber auch
nach einer kompletten Entfernung der
Brust kann eine Bestrahlung erforderlich
werden – etwa wenn der Tumor sehr groß
war oder Lymphknoten befallen waren.
Ist Letzteres der Fall, müssen auch die
Lymphabflusswege in das Bestrahlungsgebiet eingeschlossen werden.
Wann wird bestrahlt
und wie lange?
Wir können mit der Bestrahlung beginnen, sobald die Wundheilung abgeschlos-
PR
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
sen ist – frühestens zwei Wochen nach
der Operation. Nach manchen Chemotherapien muss man länger warten. Die Bestrahlung ist völlig schmerzlos und dauert
auch nur wenige Minuten. Man kann sie
also problemlos ambulant durchführen.
Das Liegen auf der Bestrahlungsliege
ist etwas unbequem. Das ist leider nicht
zu vermeiden, denn nur auf einer harten
Unterlage kann die Lagerung immer exakt gleich sein – und das ist wichtig, weil
wir immer die gleiche Region bestrahlen
müssen. Auch unsere ziemlich „technische“ Umgebung verunsichert am Anfang so manche Patientin, das legt sich
aber schnell. Im Behandlungsraum ist die
Patientin zwar allein, aber sie ist bei uns
im „Fernsehen“ – wir sehen sie auf einem
Überwachungsmonitor und passen immer
auf sie auf. Eine Gegensprechanlage gibt
es auch, sodass sie sich jederzeit bemerkbar machen kann. Damit die Bestrahlung
besser vertragen wird, muss man sie in
kleine Häppchen aufteilen, deshalb dauert die gesamte Behandlung fünf bis sechs
Wochen. Das ist nötig, damit sich das gesunde Gewebe erholen kann. Wir bestrahlen an allen Wochentagen – und wenn es
viele Feiertage gibt, wie an Weihnachten,
auch an so manchem Feiertag.
Welche Nebenwirkungen
können auftreten?
Hautrötungen, wie beim Sonnenbrand,
sind die häufigsten Nebenwirkungen einer Strahlenbehandlung. Besonders nach
Chemotherapien können auch offene Stellen auftreten. Diese Hautreaktionen bilden sich aber nach dem Ende der Bestrahlungsserie wieder zurück. Als Spätwirkung
kann sich die Haut verfärben, sie wird
zuerst braun und kann später auch sehr
hell werden. Wenn wir die Lymphknoten
am Hals mitbestrahlen müssen, kann es
vorübergehend zu Schluckbeschwerden
kommen, wie bei einer Halsentzündung.
Auch die heilen aber nach Therapieende
ab. Entzündungen der Lunge kommen
nur sehr selten vor. Von den meisten Patientinnen wird die Bestrahlung der Brust
gut vertragen. Viele sagen uns am Ende,
dass die Angst vor der Bestrahlung das
Schlimmste war.

Fotos: © BERGMANN
46
Wohlbefinden, Sicherheit und
gutes Aussehen trotz gesundheitlich
bedingtem Haarverlust
Mit der Diagnose „Krebs“ und den damit
verbundenen Behandlungsmethoden geht
häufig ein zeitweiliger, aber doch kompletter Haarverlust einher. Es handelt sich
dabei um eine für das eigene Wohlbefinden, für das persönliche Erscheinungsbild
sehr tiefgreifende und oft unangenehme
Nebenerscheinung. „Wie sehe ich aus?“,
„Zudem dass es mir nicht gut geht, sehen es auch alle Leute“, „Was wird mein
Umfeld sagen?“ und viele weitere Fragen
verschaffen zusätzliche Ungewissheit und
Unbehagen.
DAS muss nicht sein! ... Das Zweithaar,
die Perücke oder auch das Toupet ist heutzutage nicht mehr ein für jedermann(frau)
erkennbarer Haarersatz. Es ist ein modisches Accessoire mit unzähligen Möglichkeiten und mit einem für den/die TrägerIn
nicht oder kaum spürbaren Tragekomfort.
Das richtig beratene Zweithaar löst beim
Betrachter im Optimalfall maximal die
Frage „Hast du eine neue Frisur?“ aus und
wird nicht als Fremdkörper erkannt. Perücken bieten zusätzlich die Möglichkeit, etwas zu probieren, was man sich vielleicht
mit dem eigenen Haar nicht trauen würde.
Trotz Notwendigkeit, die Lust nach Veränderung zu befriedigen, etwas Neues zu
probieren. Am Beispiel der Verfilmung der
Krankheitsgeschichte der Niederländerin
Sophie van der Stap in dem Film „Heute bin
ich blond“ kann man mit der Perücke auch
auf Stimmungslagen und persönliches
Empfinden reagieren und seine persönliche Wirkung nach außen beeinflussen!
Perücken Pfister hat es sich zur Aufgabe
gemacht, eine gesundheitlich bedingte
Notwendigkeit für Betroffene zur Chan-
ce auf Veränderung, vor allem aber als
positiven Beitrag zu mehr Wohlbefinden,
Sicherheit und gutem Aussehen während
der Behandlungszeit werden zu lassen.
Eine wirklich große Auswahl an Perücken
in unterschiedlichen Haarlängen, Haarfarben und Stilrichtungen bietet den meisten
KundInnen eine sofortige Lösung in unterschiedlichen Preislagen. Sie werden durch
qualifizierte Friseur- und Perückenmachermeister im einzig vom BVZ ISO-qualifizier-
ten Perückenstudio Österreichs individuell
und diskret beraten! Die finanzielle Hilfe
durch die zuständigen Krankenkassen
trägt zudem dazu bei, die Stimmungslage
zu heben und Ihre Wirkung nach außen positiv zu gestalten. Das „Know-how“ eines
der erfolgreichsten Friseurunternehmen
Österreichs (copf-Intercoiffeur Pfister 5x
Top 10 Salon Österreichs) trägt dazu bei,
dass auch die modischen Trends an Ihrer
Zweitfrisur Platz finden.
Ein Teil der Perücken mit den Friseur- und Perückenmachermeistern Franz Pfister (Firmengründer)
und Peter F. Pfister (copf-Intercoiffeur Pfister)
Meisterbetrieb / einziges BVZ-zertifiziertes
Zweithaarstudio Österreichs
Brixner Straße 3/1. Stock (Lift)
6020 Innsbruck, www.pfister.cc
Tel. 0043 (0) 512/587200
Di. bis Fr. 10:00 bis 12:00 und 14:00 bis 17:00 Uhr
und nach Vereinbarung / Haus- und Krankenhausbesuche
48
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
Männersache
Bei den Männern ist der Prostatakrebs die häufigste Krebsneuerkrankung. Im Jahr 2010
gab es in Österreich 4.488 Neuerkrankungen, was rund ein Viertel aller bösartigen
Neubildungen darstellt. Die Diagnostik und Behandlung von Patienten mit
Prostatakarzinom erfolgt in Tirol im Europäischen Prostatazentrum Innsbruck (EPI),
das 2007 in Österreich als erstes ISO-zertifiziertes Netzwerk von Spezialisten
unterschiedlicher Fachrichtungen etabliert wurde.
Behandelt wird das Prostatakarzinom
entweder durch operative Entfernung
oder Radiotherapie der Prostata. Beide
Therapieoptionen sind in gleichem Maße
wirksam, weisen jedoch unterschiedliche
Nebenwirkungen und Spätfolgen auf. Die
Auswahl der primären Therapie richtet
sich weitgehend nach den Präferenzen
des Patienten.
Ziel der Strahlentherapie ist dabei die
Zerstörung aller Tumorzellen, ohne umliegende gesunde Organe wie die Harnblase
oder den Enddarm in Mitleidenschaft zu
ziehen. Diese Zielsetzung verlangt nach
hoher Präzision in der Planung und Durchführung der Strahlenbehandlung. Die rasante Entwicklung der Informations- und
Elektrotechnik in den letzten Jahrzehnten
trug maßgeblich dazu bei, dass die Strahlentherapie mit hoher Genauigkeit und
vertretbar niedriger Toxizität durchführbar geworden ist. Angewendet werden
hochenergetische Photonen (Röntgenstrahlen) eines Linearbeschleunigers,
die es ermöglichen, in das Körperinnere
vorzudringen und dort die zur Tumorvernichtung notwendige Dosisleistung zu
verabreichen. Diese strahlentherapeutische Behandlung nennt sich externe oder
perkutane Radiotherapie, oft auch als
Hochvolttherapie bezeichnet.
Punktgenaue Bestrahlung
Die zielgerichtete Bestrahlung erfolgt
nach sorgfältiger Vorbereitung und Planung. Die Bestrahlungsplanung wird auf
der Basis eines dreidimensionalen Datensatzes, gewonnen mittels modernster
bildgebender Verfahren (Computertomographie, Magnetresonanztomographie),
computergestützt angefertigt. Hierdurch
werden die Dosisauslastung des Zielorgans und die Dosisbelastung des gesunden, jedoch im Bestrahlungsvolumen
liegenden Gewebes individuell optimiert,
um die hohe Effektivität und niedrige
Toxizität der Therapie zu gewährleisten.
Der Einsatz bildgebender Verfahren im
Behandlungsraum (Image-Guided-Radiation-Therapie) dient zur Überprüfung der
exakten Positionierung vor der Durchführung der Strahlenbehandlung. Der
Abgleich der aktuell angefertigten Bilder
mit dem Bestrahlungsplan ermöglicht die
Korrektur von Ungenauigkeiten bei der
Patientenpositionierung.
Die Gesamtdauer der perkutanen
Strahlentherapie beim Prostatakarzinom
beträgt acht Wochen. Bestrahlungen
finden an jedem Tag der Arbeitswoche
(Montag bis Freitag) statt; der tägliche
Zeitaufwand pro Bestrahlung umfasst im
Durchschnitt fünfzehn bis zwanzig Minuten, wobei die effektive Bestrahlungszeit
nur vier bis fünf Minuten beträgt. Die
Strahlenbehandlung ist schmerzfrei, ab
der dritten Bestrahlungswoche können
jedoch radiogen bedingte Reaktionen
(auch als akute Nebenwirkungen bezeichnet) auftreten, die in der Regel medika-
mentös gut behandelbar sind und nach
Abschluss der Strahlentherapieserie im
Laufe von ein bis zwei Wochen wieder
abklingen. Die externe Strahlentherapie
wird auch als palliative*) Therapiemaßnahme bei Patienten mit fortgeschrittener, metastasierender Erkrankung zur
Symptomkontrolle und Verbesserung der
Lebensqualität mit Erfolg eingesetzt.
Nahbestrahlung
im Frühstadium
Die interstitielle Brachytherapie, auch
Nahbestrahlung genannt, ist ein modernes Therapieverfahren, das es ermöglicht,
Krebszellen aus unmittelbarer Nähe zu
bestrahlen und damit umliegende Organe maximal zu schonen, und damit eine
gute Behandlungsmethode bei wenig aggressiven Tumoren im frühen Stadium. Im
Rahmen dieser Therapieform wird eine
umschlossene radioaktive Quelle durch
Hohlnadeln in das Prostatagewebe eingebracht, um dort die Krebszellen aus unmittelbarer Nähe zu bestrahlen.
Abhängig von der zur Bestrahlung verwendeten Strahlenquelle unterscheidet
man zwei Formen der Brachytherapie. Im
Falle eines permanenten Implantates werden zahlreiche winzige radioaktive Kapseln in die Prostata eingebracht und dort
belassen. Diese radioaktiven „Körnchen“
bleiben lebenslang im Körper des Patienten. Anders im Rahmen einer transienten
Implantation; hierbei wird eine Strahlenquelle mit hoher Aktivität mittels computergestützter Nachladeverfahren (high
dose rate afterloading) nur vorübergehend in die Prostata eingebracht und nach
der Bestrahlung sofort wieder entfernt.
Der Vorteil der interstitiellen Brachytherapie liegt in der kurzen Behandlungsdauer. Da durch den sehr steilen
Dosisabfall außerhalb der Prostata die
angrenzenden Organe weitestgehend
verschont bleiben, wird die Bestrahlung
sehr gut vertragen und ruft wenig Nebenwirkungen hervor. Der Krankenhausaufenthalt beträgt in der Regel nur zwei bis
drei Tage. 
*) palliativ: Als palliative Therapie bezeichnet man eine medizinische Behandlung, die nicht auf die Heilung einer bestehenden Grunderkrankung abzielt, sondern auf die
Reduzierung der Folgen. Sie ist eine lindernde und keine heilende Form der Therapie. (Wikipedia)
The
Future Starts
Now
Novartis Pharma GmbH, Stella-Klein-Loew-Weg 17, A-1020 Wien,
Tel.: +43 1 866576319, Fax: +43 1 8665716319, www.novartis.com
AT1311153013 Datum der Erstellung: November 2013
49
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie
PR
50
Behandlungsfortschritte beim Prostatakrebs
Reflektierte Wege
aus der Organisationsperspektive
Um die sehr gute Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit langfristig sicherzustellen,
startete im Oktober 2012 ein Organisationsentwicklungsprozess, der vom TILAK-internen
Bereich für Organisationsentwicklung
professionell begleitet und auf nachhaltige
Beine gestellt wurde.
Ausgehend von einer Befragung aller Mitarbeiter hinsichtlich wesentlicher Veränderungsthemen, wurden im Jänner 2013 in einem
berufsgruppenübergreifenden Workshop vier Arbeitsgruppen ins
Leben gerufen, die jene für die Klinik dringendsten und strategisch
wichtigsten Themen bearbeiteten. „Für den Erfolg unseres Organisationsentwicklungsprojektes waren das hohe Engagement der
Mitarbeiter sowie deren Commitment zu Ihrer Klinik maßgeblich –
trotz des immer wieder arbeitsintensiven Klinikbetriebs, der ebenso am Laufen gehalten werden musste. Natürlich brauchte es
auch die Bereitschaft, wohlbekannte, liebgewonnene Strukturen
und Abläufe neu zu überdenken. Hierbei war uns die professionelle Begleitung von Dr. Martina Augl und Daniel Poll M.A. aus
der TILAK-OE eine wesentliche Unterstützung. Mag. Bernhard
Schiestl trug als ROI-interner Projektleiter sehr zur gelungenen
Umsetzung bei“, so Prof. Dr. Peter Lukas. Im Oktober 2013 wurde
das Projekt im Rahmen einer feierlichen Abschlussveranstaltung
gemeinsam mit der TILAK-Geschäftsleitung und weiteren wichtigen Entscheidungsträgern innerhalb der TILAK gebührend beendet. Hier konnten die Mitarbeiter der Klinik die guten Ergebnisse
ihrer Arbeit präsentieren, die eine nachhaltige Entwicklung ihres
Arbeitsplatzes und damit weiterhin eine zeitgemäße Patientenbetreuung sicherstellen. „Insgesamt ist uns mit REFLECT ROI ein sehr
arbeitsintensives, jedoch spannendes und sinnstiftendes Projekt
gelungen. Die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der TILAKOrganisationsentwicklung setzen wir im Zuge der Einführung der
Schwerpunktgruppen weiter fort“, so das Abschlussresümee. 
i
Übersicht über die
Arbeitsgruppen (AG) von REFLECT ROI:
» Die AG Arbeitsteilung beschäftigte sich mit der übergreifenden, berufsgruppenspezifischen Aufgabenverteilung innerhalb der Klinik.
Im Fokus stand die Klärung konkreter Zuständigkeiten zwischen
den Berufsgruppen, aber auch die zeitliche Entlastung der Ärzte
und Physiker, um die Patientenversorgung sowie die Mitarbeiterzufriedenheit weiter zu verbessern.
» Zentrales Ziel der AG Berufsbilder war die Steigerung der Attraktivität der Arbeitsplätze innerhalb der ROI als auch die Erhöhung der
Bekanntheit der spezifischen Berufsbilder klinikintern wie -extern.
» Die AG Kommunikation kümmerte sich um die Optimierung des Informationsflusses, um sicherzustellen, dass die relevanten Informationen im Klinikalltag in passender Form bei den richtigen Personen
ankommen, sowie die Klärung der Zugänglichkeit dieser Informationen für Mitarbeiter.
» Die AG Optimale Organisationsform klärte die Frage, welche
Grundstruktur für die Betreuung der Patienten mit Blick auf die
künftigen Entwicklungen der Radioonkologie und Strahlentherapie
sowie auf einen funktionellen Ablauf mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen am besten geeignet ist.
Zahlen – Daten – Fakten im Projekt:
» 365 Tage Projektlaufzeit
» 44 Klinikmitarbeiter in 4 Arbeitsgruppen
» 20 Arbeitsgruppen-Workshops und Abstimmungsgespräche
» 5 Koordinationssitzungen für die Abstimmung von
Zwischenergebnissen und das Treffen von Entscheidungen
» 2 Lenkungsausschusssitzungen zur übergeordneten
Steuerung des Projektes
Wesentliche Erfolge von REFLECT ROI:
» Erhöhte Transparenz über Strukturen und Kommunikationsflüsse
» Etablierung einer klaren Entscheidungsstruktur für
organisationsrelevante Themen
» Entscheidung über die künftige optimale Organisationsform in so
genannten „Schwerpunktgruppen“ auf solider, gemeinschaftlicher
Basis
» Entlastung v. a. der Ärzte und Physiker von administrativen
Tätigkeiten durch Unterstützung von Radiotechnologen, Pflege und
Sekretariat sowie einem Medizinischen Organisationsassistenten
» Gestärktes Image des Faches für Strahlentherapie und
Radioonkologie sowie der Klinik
» Entwicklung einer tragfähigen Struktur für die Bearbeitung
zukünftiger Herausforderungen
KranKentransporte
Taxizentrale 71300 Kufstein
Bezirke Kufstein und Kitzbühel
Hager
(0043) 05372/71300
(0043) 0664/3948345
6330 Kufstein, Kaiseraufstieg 43
E-Mail: [email protected]
0664 500 1313
Georg Entleitner
Ihr zuverlässiger Partner für Krankentransporte
im Tiroler Unterland - seit über 30 Jahren!
Verrechnung mit allen Kassen
[email protected]
6300 Wörgl
www.first-taxi.at
Krankentransporte
Schutz für Ihren Enddarm bei der Strahlentherapie
Zum Schutz Ihres Enddarms während
der Strahlentherapie kann man vorübergehend einen Abstandshalter (sog.
Spacer) zwischen Prostata und Enddarm
einbringen lassen. Das Spacer-System
nennt sich SpaceOAR™ (OAR steht für
„Organ At Risk“ – „Risikoorgan“ – in diesem Fall also der Enddarm) und schützt
Ihren Enddarm während der Prostatabestrahlung. Sicherlich haben Sie jetzt
Fragen zum „Wie“ und „Warum“ dieses
Eingriffs und möchten wissen, was dabei auf Sie zukommt. Dieser Artikel soll
einige Ihrer Fragen beantworten helfen,
ist jedoch keineswegs als Ersatz für ein
ausführliches Gespräch mit Ihrem Arzt
gedacht. Sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt über die Einsatzmöglichkeit von SpaceOAR™ in Ihrer Therapie.
Warum soll das SpaceOAR™Hydrogel eingebracht
werden?
Bei der Strahlentherapie geht es darum,
möglichst viel Strahlung auf die Prostata, aber möglichst wenig auf das gesunde umgebende Gewebe einwirken
zu lassen. Wie aus der Abbildung ersichtlich, liegen Prostata und Enddarm
sehr eng aneinander und sind normalerweise nur durch einen engen Spalt
voneinander getrennt. Deswegen kann
bei einer Bestrahlung der Prostata der
Enddarm ungewollt geschädigt werden.
nem Krankenhaus, Operationszentrum
oder ambulant durchgeführt und dauert
meist weniger als eine halbe Stunde.
Wie wird das Gel
eingebracht?
SpaceOAR™-Hydrogel wird mit einem
sogenannten minimalinvasiven Eingriff
zwischen Enddarm und Prostata eingebracht.
Ohne Hydrogel
Mit Hydrogel
Ist eine besondere
Vorbereitung für den
Eingriff nötig?
Für das Einbringen von SpaceOAR™ ist
an sich keine besondere Vorbereitung
erforderlich, aber Sie werden möglicherweise individuelle Anweisungen
von Ihrem Arzt dazu erhalten.
Bin ich bei dem Eingriff wach
oder in Narkose?
Der Eingriff kann in Narkose oder mit lokaler Betäubung und Sedierung durchgeführt werden. Sprechen Sie mit Ihrem
Arzt darüber, welche Narkoseform für
Sie am besten geeignet ist.
Wie lange bleibt das Gel in
meinem Körper?
Der Abstand zwischen Prostata und
Enddarm – und somit die Schutzwirkung von SpaceOAR™ während der
Strahlentherapie – bleibt etwa drei
Monate lang erhalten. Nach ca. sechs
Monaten, d. h. lange nach Ihrer letzten
Bestrahlung, hat sich das Gel auf natürlichem Wege vollständig aufgelöst.
Was is t das SpaceOAR™Hydrogel und was bringt
es mir?
Mit SpaceOAR™-Hydrogel, einer gelartigen Substanz, wird die Prostata für
die Dauer der Strahlentherapie vorübergehend vom Enddarm abgehoben,
wodurch der Enddarm eine geringere
Strahlendosis erhält. Durch den Abstand, den SpaceOAR™-Hydrogel zwischen Enddarm und Prostata schafft,
können Strahlenschäden am Enddarm
reduziert oder sogar verhindert werden.
Außerdem kann der Arzt möglicherweise die Strahlendosis auf die Prostata erhöhen, so dass der Tumor gezielter und
effektiver behandelt werden kann.
bracht werden, bildet sich ein weiches
gelartiges Synthetikmaterial, das überwiegend Wasser enthält und deshalb als
„Hydrogel“ bezeichnet wird. Das Material, aus dem SpaceOAR™-Hydrogel besteht, wurde bereits mehr als 1.000.000
Mal erfolgreich auch für andere medizinische Zwecke in den Körper eingebracht,
beispielsweise bei Operationen an Gehirn oder Wirbelsäule zur Abdichtung
des Gehirns bzw. Rückenmarkwassers.
Studien haben gezeigt, dass das Material
biokompatibel ist und unbedenklich im
Körper eingesetzt werden kann.
Woraus besteht das Gel und ist
es unbedenklich?
SpaceOAR™-Hydrogel besteht aus zwei
Flüssigkeiten. Wenn diese zusammenge-
Wo wird der Eingriff
durchgeführt und wie
lange dauert er?
Üblicherweise wird der Eingriff in ei-
Bei weiteren Fragen wenden Sie sich
bitte an Ihren behandelnden Arzt.
CS Diagnostics GmbH
Stresemannallee 4c
D-41460 Neuss
Customer Care:
Tel.: +49 (0) 21 31 151 08 71
Fax: +49 (0) 21 31 151 08 96
[email protected]
www.cs-diagnostics.de
4513 371 1124 01:13
One Solution.
Unlimited Possibilities.
Das perfekte Zusammenspiel
radioonkologischer Therapieoptionen.
www.VersaHD.com
Versa HD is not available for sale or distribution in all markets. Please contact your Elekta representative for details.
Elekta GmbH Innsbruck, Klostergasse 4, A-6020 Innsbruck, e-mail: [email protected]
Herunterladen