Patienteninformation 3 Deutsch Lokal begrenzter Nierenkrebs Die Auswahl Ihrer Behandlung ist abhängig von Ihrer individuellen Situation. Die unterstrichenen Begriffe sind im Glossar aufgeführt. Wenn bei Ihnen ein örtlich (lokal) begrenzter Nierenkrebs entdeckt wurde, kann Ihnen Ihr Arzt verschiedene Behandlungsverfahren empfehlen: eine Nierenteilentfernung (partielle Nephrektomie), die komplette Entfernung der betroffenen Niere (radikale Nephrektomie), eine aktive Überwachung (Active Surveillance), eine Radiofrequenzablation oder eine Kryotherapie. Jedes dieser Verfahren hat Vor- und Nachteile. Dieses Kapitel beschreibt die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten, die Sie mit Ihrem Arzt besprechen sollten. Dieses sind allgemeine Informationen, die nicht speziell auf Ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt sind. Bitte denken Sie daran, dass das Therapieangebot in verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich sein kann. Nebenniere Hohlvene Tumor kleiner als 7 cm Tumor größer als 7 cm Hauptschlagader Niere Lymphknoten Nierenfaszie Nierenvene Harnleiter Abb. 1: Ein Nierentumor im Stadium I ist bis zu 7 cm groß und auf die Niere beschränkt. Abb. 2: Tumoren im Stadium II sind ebenfalls auf die Niere beschränkt, aber größer als 7 cm. Patienteninformation - Lokal begrenzter Nierenkrebs Seite 1 / 15 Begriffe, die Ihr Arzt verwenden könnte: • Nierenschonende Operation: Ein anderer Name für Nierenteilresektion • Offene Operation: Ein chirurgischer Eingriff, bei dem der Operateur die Haut und das weitere Gewebe durchtrennen muss, um einen direkten Zugang zur Niere zu bekommen • Laparoskopische Operation: Ein minimal-invasiver chirurgischer Eingriff, bei dem der Operateur Haut und Gewebe nicht durchtrennen muss, sondern stattdessen feine chirurgische Instrumente durch kleine Schnitte in Ihren Bauch einführt. • OP-Roboter: Ein Instrument, das den Chirurgen bei der laparoskopischen Operation helfen kann. Der Chirurg kontrolliert die Roboter-Instrumente über die Sensoren einer speziellen Fernbedienung. Was ist ein lokal begrenzter Nierenkrebs? Als lokal begrenzter Nierenkrebs wird ein Tumor bezeichnet, der auf die Niere begrenzt ist und sich nicht in andere Bereiche Ihres Körpers ausgebreitet hat. Es kann sich um einen Tumor im Stadium I oder II handeln, abhängig von seiner Größe (Abb. 1 und 2). Behandlungsmöglichkeiten Die beste Option zur Behandlung eines Nierentumors ist die operative Entfernung des Tumorgewebes. deutet, dass die Niere, in der sich der Tumor befindet, mitsamt dem umliegenden Gewebe entfernt wird. Ein lokal begrenzter Nierenkrebs kann entweder mit dem betroffenen Teil der Niere (partielle Nephrektomie) oder mit dem kompletten Organ (radikale Nephrektomie) entfernt werden. Beide Verfahren können entweder offen chirurgisch oder minimal-invasiv per Bauchspiegelung (Laparoskopie) durchgeführt werden. Die laparoskopische Chirurgie kann auch durch einen OP-Roboter unterstützt werden. Nicht immer ist die Operation die beste Option für Sie, zum Beispiel aus Altersgründen oder wegen Ihres Gesundheitszustands. Ist der Tumor kleiner als vier Zentimeter, kann Ihr Arzt Ihnen auch vorschlagen, ihn zunächst aktiv zu überwachen. Während dieser Zeit wird Ihr Arzt regelmäßige Kontrolltermine vereinbaren, um das Wachstum Ihres Tumors zu beobachten. Setzt der Tumor sein Wachstum fort, kann eine weitere Behandlung notwendig werden. In diesem Fall könnte eine Ablationstherapie eine gute Option sein. Bei einer Nierenteilentfernung wird nur der Tumor mit dem angrenzenden Gewebe entfernt, das gesunde Nierengewebe bleibt dabei möglichst unberührt. Dieses Verfahren ist grundsätzlich vorzuziehen, sofern es im Einzelfall durchführbar ist. Ist es nicht möglich, den gesamten Tumor so zu entfernen, dass ein Teil der Niere intakt bleibt, wird Ihr Arzt zu einer kompletten Entfernung der betroffenen Niere raten. Das be- Bei einer Ablation werden die Tumorzellen entweder mit Hitze (Radiofrequenzablation, RFA) oder Kälte (Kryotherapie) zerstört. Die folgenden Themen sollten Sie mit Ihrem Arzt diskutieren, wenn Sie Ihre Behandlungsstrategie planen: Patienteninformation - Lokal begrenzter Nierenkrebs Seite 2 / 15 • • • • • • • • • Ihre medizinische Vorgeschichte (Anamnese) Fälle von Nierenkrebs in Ihrer Familie Was zu beachten ist, wenn Sie nur noch eine Niere haben Ob Ihre Nieren normal funktionieren oder ob die Nierenfunktion bereits durch andere Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck beeinträchtigt ist Ob eine oder beide Nieren vom Krebs betroffen sind Welche Behandlungsverfahren an Ihrem Krankenhaus angeboten werden Die Erfahrung Ihres Arztes: Fragen Sie Ihren Arzt gezielt nach seiner Erfahrung mit dem empfohlenen Therapieverfahren Ihre persönlichen Präferenzen und Werte Unterstützung während und nach der Therapie Nierenteilresektion Die Nierenteilresektion oder partielle Nephrektomie ist eine chirurgische Behandlungsoption für einen lokal begrenzten Nierenkrebs. Sie ist die bevorzugte Behandlungsoption, wenn sie im Einzelfall durchführbar ist. Ziel ist, den vom Tumor betroffenen Teil der Niere zu entfernen und dabei soviel gesundes Nierengewebe wie möglich zu erhalten. Niere Hohlvene Tumor Harnleiter Nadelhalter Abb. 3: Bei der Nierenteilresektion wird der Tumor entfernt, während so viel gesundes Nierengewebe wie möglich erhalten bleibt. Patienteninformation - Lokal begrenzter Nierenkrebs Seite 3 / 15 Eine Nierenteilresektion wird unter Vollnarkose und, abhängig von der Tumorlokalisation und -größe, in Seiten oder Rückenlage durchgeführt. Niere Wie wird eine Nierenteilresektion durchgeführt? Sammelrohre Zunächst wird die exakte Lokalisation des Tumors bestimmt. Die Nierenarterie wird mit einer Arterienklemme abgeklemmt, um die Blutversorgung der Niere während des Eingriffs zu stoppen und den Blutverlust zu minimieren. Das ermöglicht die komplette Entfernung des Tumors. Manchmal werden zerkleinerte Eiswürfel verwendet, um die Temperatur der Niere während des Eingriffs zu senken und so Gewebeschäden durch die Unterbrechung des Blutflusses zu vermeiden. Harnleiter JJ-Stent Nachdem der Tumor entfernt ist, schließt der Chirurg die Wunde mit einer Naht und bringt bei Bedarf blutstillende Präparate ein (Abb. 3). Ist der Tumor in die Sammelrohre der Niere eingedrungen, muss der Chirurg eventuell einen sogenannten JJ-Stent einsetzen, um den Urinfluss durch die Harnwege sicherzustellen. Der Stent wird entfernt, sobald Ihre Operationswunden verheilt sind und der Urin wieder normal fließt. Dies kann mehrere Tage oder auch mehrere Wochen dauern (Abb. 4). Die Nierenteilresektion kann offen chirurgisch oder laparoskopisch durchgeführt werden. Harnblase Die offene Operation ist das Standardverfahren bei der Nierenteilresektion. Der Chirurg öffnet die Bauchwand, um die Niere und den Tumor auf direktem Wege zu erreichen. Die laparoskopische Nierenteilresektion ist eine minimal-invasive Operation, bei der der Chirurg kleine Kunststoffröhren in Ihre Bauchdecke einsetzt, durch die er dann seine Instrumente einführen und den Tumor entfernen kann. Durch eine dieser Röhren wird eine Kamera eingeführt, die dem Operateur den Blick auf Ihre Niere in sehr hoher Bildqualität auf einem Video-Monitor ermöglicht. (Abb. 5). Laparoskopische Harnröhre Abb. 4: Ein JJ-Stent wird eingesetzt, um den Urinfluss durch das Harnwegssystem sicherzustellen. Patienteninformation - Lokal begrenzter Nierenkrebs Seite 4 / 15 Endoskopische Kamera Chirurgisches Instrument Abb. 5: Bei einer laparoskopischen Operation führt der Chirurg seine Instrumente durch kleine Schnitte in die Bauchhöhle ein. Operationen können durch ein OP-Robotersystem unterstützt werden. Mit welchen Nebenwirkungen muss ich rechnen? Laparoskopische Eingriffe erlauben im Allgemeinen eine schnellere Genesung als offene Operationen. Die Technik ist allerdings anspruchsvoll, so dass Ihr Arzt über große Erfahrung mit dieser Art von Operationen verfügen muss. In der Regel können Sie das Krankenhaus drei bis sieben Tage nach der Operation wieder verlassen. Bedenken Sie bitte, dass die Dauer des Krankenhausaufenthalts in verschiedenen Ländern variieren kann. Nach einer offen-chirurgischen Nierenteilresektion können Sie noch über mehrere Wochen Flankenschmerzen spüren. Bei der Entfernung eines Nierentumors per Nierenteilresektion sind offene und laparoskopische Operationen gleichermaßen effektiv. Empfehlungen für die vier bis sechs Wochen nach der Operation: Wie bereite ich mich auf den Eingriff vor? • Trinken Sie 1-2 Liter Flüssigkeit pro Tag, vor al- Ihr Arzt wird Ihnen genau erklären, wie Sie sich auf den Eingriff vorbereiten müssen. In den letzten sechs Stunden vor der Operation dürfen Sie weder essen, noch trinken oder rauchen, um sich auf die Narkose vorzubereiten. Wenn Sie Medikamente einnehmen, besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob sie die Einnahme für mehrere Tage unterbrechen müssen. lem Wasser • Heben Sie keine Lasten über 5 kg • Führen Sie keine schweren Übungen durch • Besprechen Sie jegliche Medikamenteneinnahme mit Ihrem Arzt • Sofern erforderlich, vereinbaren Sie einen Termin für die Entfernung des JJ-Stents mit Ihrem Arzt Patienteninformation - Lokal begrenzter Nierenkrebs Seite 5 / 15 Sie müssen sofort Ihren Arzt oder das Krankenhaus aufsuchen, wenn Sie: • Fieber entwickeln • Blut im Urin entdecken • Einen starken Blutverlust oder Schmerzen haben Lesen Sie mehr über Unterstützungsangebote nach der Operation im Kapitel „Unterstützung bei lokal begrenzten Nierenkrebs“. Was kann die Behandlung erreichen? Die Nierenteilresektion ist eine bewährte Operation zur Behandlung eines örtlich begrenzten Nierenkrebes. Mehr als 95% der Patienten bleiben nach diesem Eingriff bis zu fünf Jahre krebsfrei. Der Vorteil, auch nach der Operation zwei funktionsfähige Nieren zu haben, trägt insgesamt zur Nierenfunktion und zum allgemeinen Gesundheitszustand bei. . Wie verläuft die Nachsorge? Nach einer Nierenteilresektion wird Ihr Arzt regelmäßige Kontrolltermine mit Ihnen vereinbaren. In welchen Abständen dieses Termine erforderlich sind, hängt von der Klassifikation des entfernten Tumors ab (siehe Kapitel „Diagnose und Klassifikation“). Die Nachsorge umfasst mindestens fünf Jahre nach der Operation. Zu den üblichen Untersuchungen während der Nachsorgetermine gehören eine Computertomografie des Bauchraumes und Ultraschall, Röntgenaufnahmen des Brustkorbs, sowie Urin- und Blutuntersuchungen im Labor. Patienteninformation - Lokal begrenzter Nierenkrebs Seite 6 / 15 Radikale Nephrektomie Die komplette Entfernung der betroffenen Niere (Radikale Nephrektomie) ist eine chirurgische Behandlungsoption bei einem örtlich begrenzten Nierenkrebs. Ziel ist es, die gesamte Niere mitsamt dem umliegenden Fettgewebe zu entfernen. Diese Operation wird durchgeführt, wenn sich der Tumor nicht so entfernen lässt, dass ein Teil der Niere erhalten bleibt. Grundsätzlich ist dieses Verfahren für Nierenkrebs im Stadium II empfohlen, oder für Stadium I-Tumoren, wenn eine Nierenteilresektion nicht in Frage kommt. Die meisten Menschen können mit nur einer funktionsfähigen Niere ohne größere Komplikationen leben. lässt der Chirurg die Niere in einer schützenden Hülle aus Fettgewebe. Er löst die Nierenarterie, die Nierenvene und den Harnleiter von der Niere (Abb. 6) und entnimmt anschließend das Organ. Die radikale Nephrektomie wird unter Vollnarkose in Seiten- oder Rückenlage durchgeführt, abhängig von der Lokalisation und Ausdehnung des Tumors. Die laparoskopische Nephrektomie ist eine minimal-invasive Operation, bei der der Chirurg kleine Kunststoffröhren in Ihre Bauchdecke einsetzt, durch die er dann seine Instrumente einführen und die Niere entfernen kann. Durch eine dieser Röhren wird eine Kamera eingeführt, die dem Operateur den Blick auf Ihre Niere in sehr hoher Bildqualität auf einem Video-Monitor ermöglicht. Wie wird eine radikale Nephrektomie durchgeführt? Zunächst wird die Größe des Tumors bestimmt. Um ein Streuen des Tumorgewebes zu vermeiden, be- Die radikale Nephrektomie lässt sich laparoskopisch durchführen. Dafür setzt der Chirurg kleine Kunststoffröhren in Ihre Bauchdecke ein, durch die er alle Instrumente einführen kann, die er für die Entfernung der Niere benötigt. Durch eine der Röhren wird eine Kamera eingeführt, die dem Operateur den Blick auf Ihre Niere in sehr hoher Bildqualität auf einem Video-Monitor ermöglicht. Tumor abgeklemmte Nierenarterie abgeklemmte Nierenvene Niere Abgeklemmter Harnleiter Abb. 6: Der Tumor wird zusammen mit der kompletten Niere entfernt. Patienteninformation - Lokal begrenzter Nierenkrebs Seite 7 / 15 Laparoskopische Eingriffe erlauben im Allgemeinen eine schnellere Genesung als offene Operationen. Die Technik ist allerdings anspruchsvoll, so dass Ihr Arzt über große Erfahrung mit dieser Art von Operationen verfügen muss. Die laparoskopische komplette Nierenresektion kann durch ein OP-Robotersystem unterstützt werden. • Heben Sie keine Lasten über 5 kg • Führen Sie keine schweren Übungen durch • Besprechen Sie jegliche Medikamenteneinnah- Eine offene radikale Nephrektomie kann in einigen Fällen aus medizinischen Gründen empfohlen werden, oder wenn die laparoskopischen Verfahren in Ihrem Krankenhaus nicht angeboten werden. Dabei eröffnet der Chirurg die Bauchwand, um die Niere direkt zu erreichen. Im Vergleich zur Laparoskopie erfordert dieses Verfahren eine längere Genesungsphase und ist mit einem höheren Risiko für Schmerzen und Komplikationen nach der Operation verbunden. • Fieber entwickeln • Einen starken Blutverlust oder Schmerzen haben Bei der Entfernung eines Nierentumors durch eine radikale Nephrektomie sind offene und laparoskopische Operationen gleichermaßen effektiv. Wie bereite ich mich auf den Eingriff vor? Ihr Arzt wird Ihnen genau erklären, wie Sie sich auf den Eingriff vorbereiten müssen. In den letzten sechs Stunden vor der Operation dürfen Sie weder essen, noch trinken oder rauchen, um sich auf die Narkose vorzubereiten. Wenn Sie Medikamente einnehmen, besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob sie die Einnahme für mehrere Tage unterbrechen müssen. Mit welchen Nebenwirkungen muss ich rechnen? In der Regel können Sie das Krankenhaus drei bis sieben Tage nach der Operation wieder verlassen. Bedenken Sie bitte, dass die Dauer des Krankenhausaufenthalts in verschiedenen Ländern variieren kann. Nach einer offen-chirurgischen radikalen Nephrektomie können Sie noch über mehrere Wochen Flankenschmerzen verspüren. me mit Ihrem Arzt Sie müssen sofort Ihren Arzt oder das Krankenhaus aufsuchen, wenn Sie: Lesen Sie mehr über Unterstützungsangebote nach der Operation im Kapitel „Unterstützung bei lokal begrenzten Nierenkrebs“. Was kann die Behandlung erreichen? Die radikale Nephrektomie ist eine bewährte Operation zur Behandlung eines örtlich begrenzten Nierenkrebses. Mehr als 90% der Patienten bleiben nach diesem Eingriff in den ersten fünf Jahren krebsfrei. Da Sie nach der Operation nur noch eine funktionsfähige Niere haben, tragen Sie ein erhöhtes Risiko, eine chronische Nierenerkrankung zu entwickeln. Eine eingeschränkte Nierenfunktion ist darüber hinaus mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden. Wie verläuft die Nachsorge? Nach der vollständigen Entfernung einer Niere wird Ihr Arzt regelmäßige Kontrolltermine mit Ihnen vereinbaren. In welchen Abständen diese Termine erforderlich sind, hängt von der Klassifikation des entfernten Tumors ab (siehe Kapitel „Diagnose und Klassifikation“). Die Nachsorge umfasst mindestens fünf Jahre nach der Operation. Zu den üblichen Untersuchungen während der Nachsorgetermine gehören eine Computertomografie des Bauchraumes und Ultraschall, Röntgenaufnahmen des Brustkorbs, sowie Urin- und Blutuntersuchungen im Labor. Empfehlungen für die vier bis sechs Wochen nach der Operation: • Trinken Sie 1-2 Liter Flüssigkeit pro Tag, vor allem Wasser Patienteninformation - Lokal begrenzter Nierenkrebs Seite 8 / 15 Aktive Überwachung Die aktive Überwachung ist eine Behandlungsstrategie beim örtlich begrenzten Nierenkrebs, bei der der Arzt den Tumor intensiv beobachtet. Sie wird empfohlen, wenn eine Operation für Sie nicht die beste Option ist und wenn der Tumor in Ihrer Niere kleiner als 4 cm ist. Zu den Gründen, warum Ihr Arzt sagen könnte, Sie kämen für eine Operation nicht in Frage, können Ihr Alter oder medizinische Probleme gehören, die den Eingriff als zu gefährlich für Sie erscheinen lassen. Um festzustellen, ob die aktive Überwachung eine gute Option für Sie wäre, kann Ihr Arzt bei einer Biopsie eine Gewebeprobe aus dem Nierentumor entnehmen und das Tumorgewebe auf seine Aggressivität hin untersuchen lassen. Sollte der Tumor aggressiv sein und eine Überwachung nicht in Frage kommen, kann Ihnen eine weitere Behandlung empfohlen werden. Niere, die Zerstörung des Tumors durch Kälte (Kryotherapie) oder Hitze (Radiofrequenzablation, RFA ). Welches Therapieverfahren das für Sie beste ist, ist abhängig von: • • • • Ihrem Alter Ihrem Gesundheitszustand der Lokalisation des Tumors dem Tumor-Subtyp Fällt die Wahl auf die Operation, sollte wenn möglich die Nierenteilresektion bevorzugt werden. Bei diesem Eingriff entfernt der Chirurg den Tumor, verschont aber soviel gesundes Nierengewebe wie möglich. Wenn Sie ein guter Kandidat für eine aktive Überwachung sind, wird Ihr Arzt einen strengen Terminplan aufstellen. Bei jedem Besuch wird Sie der Urologe fragen, ob Sie irgendwelche Veränderungen Ihres Gesundheitszustandes bemerkt haben, eine körperliche Untersuchung durchführen und mit Ihnen über Ihre Blutwerte sprechen. Im Vorfeld jedes Besuchs wird Ihr Bauch mit CT oder Ultraschall untersucht, um ein Wachstum des Tumors zu erkennen. Eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs liefert Informationen, ob eine Lungenbeteiligung vorliegt. In den meisten Fällen wird im ersten Jahr nach der Diagnose alle drei Monate ein Folgetermin vereinbart. In der Regel neigen kleine Nierentumoren zu einem langsameren Wachstum und breiten sich nicht auf andere Organe aus. Zeigen die Tests bei einer Folgeuntersuchung ein rasches Tumorwachstum oder entwickeln Sie Symptome, die auf ein Fortschreiten der Erkrankung hindeuten, wird Ihr Urologe umgehend eine andere Therapie einleiten. Zu den weiteren Therapiemöglichkeiten gehören die operative Entfernung des Tumors oder der ganzen Patienteninformation - Lokal begrenzter Nierenkrebs Seite 9 / 15 Radiofrequenzablation Die Radiofrequenzablation (RFA) ist eine Behandlungsoption bei Nierenkrebs. Dabei werden Krebszellen mit Hitze abgetötet, die durch Radiowellen hoher Frequenz erzeugt wird. Die Radiowellen erreichen den Tumor durch eine Nadel. In der Regel wird eine RFA durch die Haut durchgeführt und der Arzt führt die Nadel unter Ultraschall- oder CT-Kontrolle in den Tumor ein (Abb. 7). Um den Subtyp des Tumors herauszufinden, wird vor dem Start der Behandlung eine Biopsie durchgeführt. Für diesen Eingriff erhalten Sie in der Regel eine örtliche Betäubung, aber in einigen Fällen ist doch eine Vollnarkose erforderlich. Eine RFA kann auch während einer Laparoskopie oder einer offenen Operation durchgeführt werden. Ihr Arzt kann eine Radiofrequenzablation vorschlagen, wenn Sie einen kleinen Nierentumor (unter 4 cm) haben und eine Operation für Sie nicht in Frage kommt. Dies kann mit Ihrem Alter oder Begleiterkrankungen zu tun haben, die eine Operation für Sie zu gefährlich erscheinen lassen. Die RFA ist eine effektive und sichere Behandlung für kleine Nierentumore. Es gibt aber ein Risiko, dass dabei Krebszellen in der Niere zurückbleiben. Deshalb ist die Gefahr, dass der Krebs wieder zurückkehrt, höher als nach einer Operation. Obwohl der Eingriff sicher ist, können Komplikationen auftreten. Zu den häufigsten Komplikationen gehören Schmerzen um das behandelte Gebiet herum und Kribbeln (Parästhesien) der Haut. Auch Blutungen können auftreten, in seltenen Fällen kann eine Bluttransfusion erforderlich sein. Nach einer RFA kann Urin austreten und sich rund um die Niere ansammeln. Bei der Behandlung können Harnleiter, Milz, Leber oder Darm verletzt werden. Nach einer RFA werden Nachsorgetermine alle drei Monate vereinbart. Dabei werden CT- oder MRT-Aufnahmen gemacht, um Ihre Niere zu beobachten und ein mögliches Rezidiv des Tumors rechtzeitig zu entdecken. Die RFA kann wiederholt werden, wenn der Tumor zurückkehrt oder die erste Behandlung nicht erfolgreich war. Nadel Tumor Niere Abb. 7: Die Ablationstherapie zerstört Tumoren entweder durch Hitze oder durch Kälte. Patienteninformation - Lokal begrenzter Nierenkrebs Seite 10 / 15 Kryotherapie Die Kryotherapie, auch als Kryoablation bezeichnet, ist eine Behandlungsoption bei Nierenkrebs. Dabei wird ein flüssiges Gas, meist flüssiger Stickstoff oder Argon, verwendet, um Tumorzellen einzufrieren und so abzutöten. Das flüssige Gas erreicht den Tumor durch eine Nadel. Um den Subtyp des Tumors herauszufinden, wird vor dem Start der Behandlung eine Biopsie durchgeführt. achten und eine mögliche Rückkehr des Tumors rechtzeitig zu entdecken. Eine Kryotherapie kann wiederholt werden, wenn der Tumor zurückkehrt oder die erste Behandlung nicht erfolgreich war. Für gewöhnlich wird eine Kryotherapie durch die Haut durchgeführt und der Arzt führt die Nadel unter Ultraschall- oder CT-Kontrolle in den Tumor ein (Abb. 7). Eine Kryotherapie kann aber auch während einer Laparoskopie oder einer offenen Operation durchgeführt werden. Während des Eingriffs wird die Temperatur des Nierengewebes und der umliegenden Organe von Thermosensoren sorgfältig überwacht. Ihr Arzt kann eine Kryotherapie vorschlagen, wenn Sie einen kleinen Nierentumor (unter 4 cm) haben und eine Operation für Sie nicht in Frage kommt. Dies kann mit Ihrem Alter oder Begleiterkrankungen zu tun haben, die eine Operation für Sie zu gefährlich erscheinen lassen. Die Kryotherapie ist eine effektive und sichere Behandlung für kleine Nierentumore. Es gibt aber ein Risiko, dass dabei Krebszellen in der Niere zurückbleiben. Deshalb ist die Gefahr, dass der Krebs wieder zurückkehrt, höher als nach einer Operation. Obwohl der Eingriff sicher ist, können Komplikationen auftreten. Zu den häufigsten Komplikationen gehören Blutungen und ein Bluterguss im Bereich der Niere (Perinephrisches Hämatom). Bei der Behandlung können Harnleiter, Milz, Leber oder Darm verletzt werden. Es können auch Parästhesien um das behandelte Gebiet herum auftreten, die sich als Kribbeln der Haut bemerkbar machen. Nach einer Kryotherapie werden Nachsorgetermine alle drei Monate vereinbart. Dabei werden CT- oder MRT-Aufnahmen gemacht, um Ihre Niere zu beob- Patienteninformation - Lokal begrenzter Nierenkrebs Seite 11 / 15 Unterstützung für Patienten mit örtlich begrenztem Nierenkrebs Eine Krebsdiagnose verändert Ihr Leben und das Ihrer Angehörigen sehr stark. Sie kann Angstgefühle, Unsicherheit, Furcht oder auch Depressionen auslösen. Sich einer Krebstherapie zu unterziehen ist nicht leicht und beeinträchtigt Ihre Arbeit und Ihr gesellschaftliches Leben. Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Ihre Pflegekraft, um Unterstützung zu finden. Sie werden Ihnen Kontakte zu Patientenorganisationen oder anderen Stellen vermitteln, die Sie mit psychologischem Beistand, aber auch mit praktischen Hilfen und Ratschlägen zum Beispiel in finanziellen Angelegenheiten unterstützen können. • Recherchieren Sie im Internet oder in einer Bi- • • Vorbereitung auf ein Beratungsgespräch Es kann sehr hilfreich sein, sich gut auf ein Beratungsgespräch vorzubereiten. Das hilft Ihnen und Ihrem Arzt, Ihre Fragen und Bedenken gezielt zu besprechen. Hier sind einige Anregungen zur Vorbereitung: • Schreiben Sie die Fragen auf, die Sie Ihrem Arzt • • • • stellen möchten. Das wird Ihnen helfen, sich an alle Fragen zu erinnern und Ihre Gedanken zu ordnen. Nehmen Sie eine Begleitperson mit zum Gespräch, wenn das möglich ist. Es ist gut, die Aussagen des Arztes hinterher mit jemandem zu diskutieren und oft bleiben unterschiedliche Dinge im Gedächtnis. Fragen Sie nach Informationen über Ihre spezifische Krebsform. Wenn der Arzt Ihnen unbekannte Worte benutzt, fragen Sie ihn nach ihrer Bedeutung. Teilen Sie Ihrem Arzt mit, welche Medikamente Sie einnehmen und ob Sie alternative Heilmittel oder Nahrungsergänzungsmittel benutzen. Einige dieser Wirkstoffe können die Krebstherapie beeinflussen. Nach dem Beratungsgespräch: • bliothek nach weiteren Informationen über Ihre Krebsform recherchieren. Bedenken Sie dabei aber, dass nicht alle Informationen, die Sie online finden, verlässlich und von guter Qualität sind. Ihr Arzt oder Ihr Behandlungsteam können Ihnen verlässliche Internetseiten empfehlen. Nehmen Sie Kontakt zu einer Patientenorganisation auf. Hier erhalten Sie Unterstützung und weitere Informationen. Diskutieren Sie mit Ihrem Behandlungsteam mögliche finanzielle Konsequenzen Ihrer Therapie. Sie können den Kontakt zu Beratungsstellen herstellen, die Ihnen hinsichtlich Ihrer wirtschaftlichen Situation mit Rat und Tat zur Seite stehen und vielleicht auch finanziell weiterhelfen können. Wenn Sie möchten, fragen Sie ruhig nach einer Zweitmeinung eines weiteren Spezialisten. Unterstützung nach der Operation In den ersten Tagen oder Wochen nach der Operation brauchen Sie vielleicht Hilfe bei alltäglichen Aktivitäten. Wenn möglich, bitten Sie Familienangehörige, Freunde oder Nachbarn, Ihnen etwa beim Einkauf, im Haushalt oder bei der Gartenarbeit zu helfen. Sie können auch Ihr Behandlungsteam nach Informationen zu professionellen Hauspflegekräften fragen. Es ist ganz normal, dass Sie nach einer Operation unter Müdigkeit (Fatigue) leiden. Das bedeutet, Sie fühlen sich müder als gewohnt, Ihnen fehlt Energie, Sie haben Konzentrationsschwierigkeiten und es hilft nicht, zu schlafen. Die meisten Menschen leiden zwischen sechs Monaten und einem Jahr nach der Operation unter einer Fatigue. Was Sie dagegen tun können: • Schreiben Sie alle Dinge auf, die Ihnen Energie verschaffen und geben Sie diesen Vorrang im Tages- oder Wochenverlauf. Patienteninformation - Lokal begrenzter Nierenkrebs Seite 12 / 15 • Besorgen Sie sich Unterstützung im Haushalt. • Gönnen Sie sich kurze Schlafpausen im Ta• • gesverlauf. Versuchen Sie, möglichst aktiv zu sein. Ein kurzer Spaziergang jeden Tag ist besser, als ein langer Spaziergang einmal pro Woche. Wenn Sie gesellschaftliche Aktivitäten wie einen Ausflug oder einen Besuch planen, denken Sie daran, dass Sie während des Tages Ruhepausen brauchen. Besprechen Sie dies mit Ihrer Familie, Ihren Freunden oder Pflegekräften, so dass Sie vorausplanen können. Es ist sehr wichtig, dass Sie ihnen Bescheid geben, wenn Sie sich müde fühlen. Nachsorge Nach der Operation werden Sie Ihren Arzt treffen. Bei diesem Besuch, werden Sie das Operationsergebnis und die vorgesehene Nachsorge besprechen. Fragen Sie nach einem Nachsorgeplan, damit Sie wissen, wie oft Sie Ihren Arzt aufsuchen müssen und welche Untersuchungen im Vorfeld dieser Termine gemacht werden müssen. Dies ist abhängig von den Besonderheiten des Tumors. Schreiben Sie die Fragen auf, die Sie bei dem Gespräch stellen möchten. Das können zum Beispiel diese Fragen sein: • Ist der Krebs verschwunden? • Benötige ich eine weitere Behandlung? Falls ja, • • welche Optionen kommen für mich infrage? Welche Untersuchungen muss ich vor den Nachsorgeterminen durchführen lassen? Welchen Einfluss werden die Therapie und der Nierenkrebs auf meine Lebensqualität haben? Es ist sehr wichtig, dass Sie alle Nachsorgetermine wahrnehmen. Bei diesen Terminen kontrolliert der Arzt den Zustand Ihrer Niere, so dass er ein mögliches Rezidiv des Tumors rechtzeitig erkennen kann. Dafür ist es auch wichtig, dass Sie Ihrem Arzt sofort mitteilen, wenn Sie irgendwelche neuen Symptome bemerken. Zögern Sie nicht, Ihr Behandlungsteam auch zwischen den Nachsorgeterminen zu kontaktieren und es über die neuen Symptome zu informieren. Ratschläge zur Lebensführung Es ist wichtig, dass Sie einen gesunden Lebensstil während und nach der Behandlung aufrechterhalten. Versuchen Sie, sich regelmäßig körperlich zu bewegen. Finden Sie einen Sport, der Ihnen Spaß macht. Wenn Sie unsicher sind, was Sie tun können, bitten Sie Ihren Arzt, Sie zu einem Physiotherapeuten zu überweisen. Versuchen Sie, sich ausgewogen mit einer Mischung von Gemüse, Obst und Milchprodukten zu ernähren. Schließen Sie auch stärkehaltige Nahrungsmittel wie Brot und Kartoffeln, Reis oder Nudeln mit ein, sowie Eiweißlieferanten wie Fisch, Fleisch, Eier oder Hülsenfrüchte. Versuchen Sie, weniger Zucker, Salz und fette Speisen zu sich zu nehmen. Wenn Sie Frage dazu haben, bitten Sie Ihren Arzt, Sie zu einem Ernährungsberater zu überweisen. Versuchen Sie, das Rauchen aufzugeben. Das hilft Ihnen nach der Operation, schneller zu genesen. Psychologische Unterstützung Nach der Operation machen Sie sich womöglich Sorgen um Ihre Prognose, den Einfluss der Krebserkrankung auf Ihre finanzielle Situation oder auch ganz andere Dinge. Die Sorge, der Krebs könnte zurückkehren, ist ganz normal. Die meisten Menschen, die eine Krebsdiagnose erhalten haben, und auch ihre Angehörigen teilen diese Sorgen und Gedanken. Wenn Sie sich Sorgen machen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt und fragen Sie ihn, wie hoch das Risiko eines Rezidivs tatsächlich ist. Sie können den Arzt auch nach einer psychologischen Unterstützung fragen, wenn Sie das Gefühl haben, mit jemandem darüber sprechen zu müssen. Auch eine Selbsthilfegruppe kann hier Unterstützung anbieten. Operation und Krebstherapien können Ihr Sexualleben beeinträchtigen. Es ist wichtig, mit Ihrem Partner über Ihre Gefühle zu sprechen. Es gibt viele Wege für Intimität. Wenn Sie nicht sexuell aktiv sein möchten, pflegen Sie körperliche Nähe, berühren und umarmen Sie einander, oder sitzen oder liegen Sie eng beieinander. Patienteninformation - Lokal begrenzter Nierenkrebs Seite 13 / 15 Während der Therapie werden Sie nicht am Arbeitsplatz sein. Sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber über den besten Weg, Sie wieder in die Arbeit zu integrieren. Vielleicht können Sie zunächst in Teilzeit arbeiten oder in einer anderen Funktion. andere Details konzentrieren, als der Patient selbst. Im Nachhinein können Sie das dann miteinander diskutieren. Sie können den Arzt auch fragen, wie die Therapie in Hinblick auf Fürsorge und psychische Auswirkungen Ihr Leben beeinflussen wird. Besprechen Sie mögliche finanzielle Auswirkungen Ihrer Therapie mir Ihrem Behandlungsteam. Hier bekommen Sie Hinweise, an wen Sie sich für eine Beratung zu Ihrer wirtschaftlichen Situation und eventuell auch für finanzielle Unterstützung wenden können. Wenn es Ihnen schwerfällt, ins normale Leben oder an den Arbeitsplatz zurückzukehren, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Pflegekraft. Sie können Ihnen helfen, die Unterstützung und Behandlung zu bekommen, die Sie benötigen. Diagnose und Behandlung können für alle Beteiligten sehr emotional sein. Eine Krebstherapie ist sehr intensiv und kann Ihr Leben ganz plötzlich verändern. Fragen zur Lebenserwartung, zur Wirksamkeit der Behandlung und auch zum Sterben können aufkommen. Als Freund oder Angehöriger können Sie für den Patienten da sein und zuhören. Sie brauchen keine Antworten zu haben! Eine Krebsdiagnose lässt Sie das Leben aus einem anderen Blickwinkel betrachten und kann Ihre Prioritäten verändern. Das kann sich auf Ihre Arbeit ebenso auswirken wie auf Ihre Beziehungen, Ihnen die Orientierung nehmen und Sie verunsichern. Sprechen Sie mit Ihrer Familie und Ihren Freunden und nehmen Sie sich die Zeit, die Sie für diesen Prozess benötigen. Wenn Sie sich unwohl fühlen, diese Dinge mit Ihren Nächsten anzusprechen, bitten sie Ihr Behandlungsteam, Sie zu einem Psychologen zu überweisen. Er kann Ihnen die nötigen „Werkzeuge“ geben, mit diesen Gefühlen umzugehen und die Veränderungen umzusetzen, die Sie wollen oder brauchen. Wenn Sie das Gefühl haben, mit jemandem sprechen zu müssen, wenden Sie sich an Ihren Hausarzt oder Ihr Behandlungsteam, um Unterstützung zu bekommen. Auch Selbsthilfegruppen bieten Unterstützung für Angehörige von Krebserkrankten an. Diese Organisationen können auch in praktischen Fragen helfen, zum Beispiel bei finanzieller Unterstützung. Unterstützung für Angehörige und Freunde Eine Krebsdiagnose betrifft nicht nur den Patienten selbst, sondern auch die Menschen in seinem Umfeld. Als Angehöriger können Sie viele verschiedene Arten von Unterstützung anbieten. Oft können Sie mit ganz praktischen Dingen helfen, wie Wäschewaschen, Gartenarbeiten oder Einkaufen. Es kann auch hilfreich sein, gemeinsam zum Arzt zu gehen. Sie können den Patienten zum Termin fahren oder bei der Formulierung der Fragen helfen, die er in der Sprechstunde stellen möchte. Es kann auch gut sein, bei dem Gespräch dabei zu sein, denn Sie könnten sich an andere Dinge erinnern oder sich auf Patienteninformation - Lokal begrenzter Nierenkrebs Seite 14 / 15 Patientengeschichte Trevor P. (Aberdeen, Schottland) Vor knapp fünf Jahren, im Alter von 56 Jahren und bei guter Gesundheit, suchte ich meinen Arzt auf – wegen einer Kleinigkeit. Er schickte mich zur Ultraschalluntersuchung meines Bauchraums und durch Zufall entdeckte man dabei etwas Auffälliges in meiner rechten Niere. Es stellte sich heraus, dass es sich um einen Tumor mit einem Durchmesser von 5,6 cm handelte. Ich erhielt einen Termin zur radikalen Nephrektomie innerhalb eines Monats. Ich hatte alle Informationen über meine Erkrankung gelesen, die ich bekommen konnte. Das half mir während meiner Wartezeit auf die Operation und auch danach. Ich war sehr erleichtert, als der Chirurg mir bestätigte, dass der Krebs auf die Niere beschränkt war und komplett entfernt worden war, sodass ich keine weitere Behandlung benötigte. Die Genesung ging zunächst langsam voran. Es dauerte vielleicht drei Monate, bis ich wieder zu Kräften kam und etwa ein Jahr, bis ich wieder ganz fit war. Ab etwa dem vierten Monat begann ich, wieder ein normales Leben zu führen. Diese Informationen wurden zuletzt im Mai 2014 aktualisiert. Sie können diese und weitere Informationen zu urologischen Krankheitsbildern auf unserer Internetseite abrufen: http://patients.uroweb.org. Diese Broschüre ist Teil der EAU-Patienteninformationen zum Thema Nierenkrebs. Sie enthält allgemeine Informationen über dieses Krankheitsbild. Wenn Sie spezielle Fragen zu Ihrer eigenen medizinischen Situation haben, sollten Sie Ihren Arzt oder andere professionelle Gesundheitsdienstleister ansprechen. Keine Broschüre kann ein persönliches Gespräch mit Ihrem Arzt ersetzen. Mitwirkende Autoren: Diese Informationsbroschüre wurde von der Europäischen Gesellschaft für Urologie (EAU) in Zusammenarbeit mit der EAU-Sektion für UroOnkologie (ESOU), der Arbeitsgruppe Nierenzellkarzinom der Jungen Akademischen Urologen (YAU) und der Europäischen Gesellschaft für Urologiepflege (EAUN) erstellt. Dr. Bülent Akdoǧan Dr. Sabine D. Brookman-May Prof.Dr. Martin Marszalek Dr. Andrea Minervini Prof. Haluk Özen Dr. Alessandro Volpe Ms. Bodil Westman Die Inhalte dieser Broschüre stimmen mit den Leitlinien der EAU überein. Patienteninformation - Lokal begrenzter Nierenkrebs Ankara, Türkei München, Deutschland Wien, Österreich Florenz, Italien Ankara, Türkei Novara, Italien Stockholm, Schweden Die Übersetzung dieser Broschüre wurde unterstützt durch die Asklepios Kliniken. Seite 15 / 15