Lokal begrenzter Nierenkrebs

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Patienteninformation
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Deutsch
Lokal begrenzter Nierenkrebs
Die Auswahl Ihrer Behandlung ist abhängig von Ihrer
individuellen Situation.
Die unterstrichenen Begriffe sind im Glossar aufgeführt.
Wenn bei Ihnen ein örtlich (lokal) begrenzter Nierenkrebs entdeckt wurde, kann Ihnen Ihr Arzt verschiedene Behandlungsverfahren empfehlen: eine
Nierenteilentfernung (partielle Nephrektomie), die
komplette Entfernung der betroffenen Niere (radikale Nephrektomie), eine aktive Überwachung (Active
Surveillance), eine Radiofrequenzablation oder eine
Kryotherapie. Jedes dieser Verfahren hat Vor- und
Nachteile.
Dieses Kapitel beschreibt die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten, die Sie mit Ihrem Arzt besprechen sollten.
Dieses sind allgemeine Informationen, die nicht speziell auf Ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt
sind. Bitte denken Sie daran, dass das Therapieangebot in verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich
sein kann.
Nebenniere
Hohlvene
Tumor kleiner
als 7 cm
Tumor größer
als 7 cm
Hauptschlagader
Niere
Lymphknoten
Nierenfaszie
Nierenvene
Harnleiter
Abb. 1: Ein Nierentumor im Stadium I ist bis zu 7 cm
groß und auf die Niere beschränkt.
Abb. 2: Tumoren im Stadium II sind ebenfalls auf die
Niere beschränkt, aber größer als 7 cm.
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Begriffe, die Ihr Arzt verwenden könnte:
• Nierenschonende Operation: Ein anderer Name für Nierenteilresektion
• Offene Operation: Ein chirurgischer Eingriff, bei dem der Operateur die Haut und das weitere Gewebe
durchtrennen muss, um einen direkten Zugang zur Niere zu bekommen
• Laparoskopische Operation: Ein minimal-invasiver chirurgischer Eingriff, bei dem der Operateur Haut
und Gewebe nicht durchtrennen muss, sondern stattdessen feine chirurgische Instrumente durch kleine
Schnitte in Ihren Bauch einführt.
• OP-Roboter: Ein Instrument, das den Chirurgen bei der laparoskopischen Operation helfen kann. Der
Chirurg kontrolliert die Roboter-Instrumente über die Sensoren einer speziellen Fernbedienung.
Was ist ein lokal begrenzter Nierenkrebs?
Als lokal begrenzter Nierenkrebs wird ein Tumor bezeichnet, der auf die Niere begrenzt ist und sich nicht in andere
Bereiche Ihres Körpers ausgebreitet hat. Es kann sich um einen Tumor im Stadium I oder II handeln, abhängig von
seiner Größe (Abb. 1 und 2).
Behandlungsmöglichkeiten
Die beste Option zur Behandlung eines Nierentumors
ist die operative Entfernung des Tumorgewebes.
deutet, dass die Niere, in der sich der Tumor befindet,
mitsamt dem umliegenden Gewebe entfernt wird.
Ein lokal begrenzter Nierenkrebs kann entweder mit
dem betroffenen Teil der Niere (partielle Nephrektomie) oder mit dem kompletten Organ (radikale
Nephrektomie) entfernt werden. Beide Verfahren
können entweder offen chirurgisch oder minimal-invasiv per Bauchspiegelung (Laparoskopie) durchgeführt werden. Die laparoskopische Chirurgie kann
auch durch einen OP-Roboter unterstützt werden.
Nicht immer ist die Operation die beste Option für Sie,
zum Beispiel aus Altersgründen oder wegen Ihres
Gesundheitszustands. Ist der Tumor kleiner als vier
Zentimeter, kann Ihr Arzt Ihnen auch vorschlagen, ihn
zunächst aktiv zu überwachen. Während dieser Zeit
wird Ihr Arzt regelmäßige Kontrolltermine vereinbaren, um das Wachstum Ihres Tumors zu beobachten.
Setzt der Tumor sein Wachstum fort, kann eine weitere Behandlung notwendig werden. In diesem Fall
könnte eine Ablationstherapie eine gute Option sein.
Bei einer Nierenteilentfernung wird nur der Tumor mit
dem angrenzenden Gewebe entfernt, das gesunde
Nierengewebe bleibt dabei möglichst unberührt. Dieses Verfahren ist grundsätzlich vorzuziehen, sofern
es im Einzelfall durchführbar ist. Ist es nicht möglich,
den gesamten Tumor so zu entfernen, dass ein Teil
der Niere intakt bleibt, wird Ihr Arzt zu einer kompletten Entfernung der betroffenen Niere raten. Das be-
Bei einer Ablation werden die Tumorzellen entweder
mit Hitze (Radiofrequenzablation, RFA) oder Kälte
(Kryotherapie) zerstört.
Die folgenden Themen sollten Sie mit Ihrem Arzt diskutieren, wenn Sie Ihre Behandlungsstrategie planen:
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•
•
•
•
•
•
•
•
•
Ihre medizinische Vorgeschichte (Anamnese)
Fälle von Nierenkrebs in Ihrer Familie
Was zu beachten ist, wenn Sie nur noch eine Niere haben
Ob Ihre Nieren normal funktionieren oder ob die Nierenfunktion bereits durch andere Erkrankungen wie Diabetes
oder Bluthochdruck beeinträchtigt ist
Ob eine oder beide Nieren vom Krebs betroffen sind
Welche Behandlungsverfahren an Ihrem Krankenhaus angeboten werden
Die Erfahrung Ihres Arztes: Fragen Sie Ihren Arzt gezielt nach seiner Erfahrung mit dem empfohlenen Therapieverfahren
Ihre persönlichen Präferenzen und Werte
Unterstützung während und nach der Therapie
Nierenteilresektion
Die Nierenteilresektion oder partielle Nephrektomie ist eine chirurgische Behandlungsoption für einen lokal begrenzten Nierenkrebs. Sie ist die bevorzugte Behandlungsoption, wenn sie im Einzelfall durchführbar ist. Ziel ist, den vom
Tumor betroffenen Teil der Niere zu entfernen und dabei soviel gesundes Nierengewebe wie möglich zu erhalten.
Niere
Hohlvene
Tumor
Harnleiter
Nadelhalter
Abb. 3: Bei der Nierenteilresektion wird der Tumor entfernt, während so viel gesundes
Nierengewebe wie möglich erhalten bleibt.
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Eine Nierenteilresektion wird unter Vollnarkose und,
abhängig von der Tumorlokalisation und -größe, in
Seiten oder Rückenlage durchgeführt.
Niere
Wie wird eine Nierenteilresektion
durchgeführt?
Sammelrohre
Zunächst wird die exakte Lokalisation des Tumors
bestimmt. Die Nierenarterie wird mit einer Arterienklemme abgeklemmt, um die Blutversorgung der
Niere während des Eingriffs zu stoppen und den Blutverlust zu minimieren. Das ermöglicht die komplette
Entfernung des Tumors. Manchmal werden zerkleinerte Eiswürfel verwendet, um die Temperatur der
Niere während des Eingriffs zu senken und so Gewebeschäden durch die Unterbrechung des Blutflusses
zu vermeiden.
Harnleiter
JJ-Stent
Nachdem der Tumor entfernt ist, schließt der Chirurg
die Wunde mit einer Naht und bringt bei Bedarf blutstillende Präparate ein (Abb. 3).
Ist der Tumor in die Sammelrohre der Niere eingedrungen, muss der Chirurg eventuell einen sogenannten JJ-Stent einsetzen, um den Urinfluss durch
die Harnwege sicherzustellen. Der Stent wird entfernt, sobald Ihre Operationswunden verheilt sind
und der Urin wieder normal fließt. Dies kann mehrere
Tage oder auch mehrere Wochen dauern (Abb. 4).
Die Nierenteilresektion kann offen chirurgisch oder
laparoskopisch durchgeführt werden.
Harnblase
Die offene Operation ist das Standardverfahren bei
der Nierenteilresektion. Der Chirurg öffnet die Bauchwand, um die Niere und den Tumor auf direktem
Wege zu erreichen.
Die laparoskopische Nierenteilresektion ist eine minimal-invasive Operation, bei der der Chirurg kleine
Kunststoffröhren in Ihre Bauchdecke einsetzt, durch
die er dann seine Instrumente einführen und den Tumor entfernen kann. Durch eine dieser Röhren wird
eine Kamera eingeführt, die dem Operateur den Blick
auf Ihre Niere in sehr hoher Bildqualität auf einem Video-Monitor ermöglicht. (Abb. 5). Laparoskopische
Harnröhre
Abb. 4: Ein JJ-Stent wird eingesetzt, um den Urinfluss
durch das Harnwegssystem sicherzustellen.
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Endoskopische Kamera
Chirurgisches Instrument
Abb. 5: Bei einer laparoskopischen Operation führt der Chirurg seine
Instrumente durch kleine Schnitte in die Bauchhöhle ein.
Operationen können durch ein OP-Robotersystem
unterstützt werden.
Mit welchen Nebenwirkungen muss ich
rechnen?
Laparoskopische Eingriffe erlauben im Allgemeinen
eine schnellere Genesung als offene Operationen.
Die Technik ist allerdings anspruchsvoll, so dass Ihr
Arzt über große Erfahrung mit dieser Art von Operationen verfügen muss.
In der Regel können Sie das Krankenhaus drei bis
sieben Tage nach der Operation wieder verlassen.
Bedenken Sie bitte, dass die Dauer des Krankenhausaufenthalts in verschiedenen Ländern variieren
kann. Nach einer offen-chirurgischen Nierenteilresektion können Sie noch über mehrere Wochen Flankenschmerzen spüren.
Bei der Entfernung eines Nierentumors per Nierenteilresektion sind offene und laparoskopische Operationen gleichermaßen effektiv.
Empfehlungen für die vier bis sechs Wochen nach
der Operation:
Wie bereite ich mich auf den Eingriff vor?
• Trinken Sie 1-2 Liter Flüssigkeit pro Tag, vor al-
Ihr Arzt wird Ihnen genau erklären, wie Sie sich auf
den Eingriff vorbereiten müssen. In den letzten sechs
Stunden vor der Operation dürfen Sie weder essen,
noch trinken oder rauchen, um sich auf die Narkose
vorzubereiten. Wenn Sie Medikamente einnehmen,
besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob sie die Einnahme
für mehrere Tage unterbrechen müssen.
lem Wasser
• Heben Sie keine Lasten über 5 kg
• Führen Sie keine schweren Übungen durch
• Besprechen Sie jegliche Medikamenteneinnahme mit Ihrem Arzt
• Sofern erforderlich, vereinbaren Sie einen Termin
für die Entfernung des JJ-Stents mit Ihrem Arzt
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Sie müssen sofort Ihren Arzt oder das Krankenhaus
aufsuchen, wenn Sie:
• Fieber entwickeln
• Blut im Urin entdecken
• Einen starken Blutverlust oder Schmerzen haben
Lesen Sie mehr über Unterstützungsangebote nach
der Operation im Kapitel „Unterstützung bei lokal begrenzten Nierenkrebs“.
Was kann die Behandlung erreichen?
Die Nierenteilresektion ist eine bewährte Operation
zur Behandlung eines örtlich begrenzten Nierenkrebes. Mehr als 95% der Patienten bleiben nach diesem Eingriff bis zu fünf Jahre krebsfrei. Der Vorteil,
auch nach der Operation zwei funktionsfähige Nieren
zu haben, trägt insgesamt zur Nierenfunktion und
zum allgemeinen Gesundheitszustand bei. .
Wie verläuft die Nachsorge?
Nach einer Nierenteilresektion wird Ihr Arzt regelmäßige Kontrolltermine mit Ihnen vereinbaren. In welchen Abständen dieses Termine erforderlich sind,
hängt von der Klassifikation des entfernten Tumors
ab (siehe Kapitel „Diagnose und Klassifikation“). Die
Nachsorge umfasst mindestens fünf Jahre nach der
Operation. Zu den üblichen Untersuchungen während der Nachsorgetermine gehören eine Computertomografie des Bauchraumes und Ultraschall,
Röntgenaufnahmen des Brustkorbs, sowie Urin- und
Blutuntersuchungen im Labor.
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Radikale Nephrektomie
Die komplette Entfernung der betroffenen Niere (Radikale Nephrektomie) ist eine chirurgische Behandlungsoption bei einem örtlich begrenzten Nierenkrebs. Ziel ist es, die gesamte Niere mitsamt dem
umliegenden Fettgewebe zu entfernen. Diese Operation wird durchgeführt, wenn sich der Tumor nicht
so entfernen lässt, dass ein Teil der Niere erhalten
bleibt. Grundsätzlich ist dieses Verfahren für Nierenkrebs im Stadium II empfohlen, oder für Stadium I-Tumoren, wenn eine Nierenteilresektion nicht in Frage
kommt. Die meisten Menschen können mit nur einer
funktionsfähigen Niere ohne größere Komplikationen
leben.
lässt der Chirurg die Niere in einer schützenden Hülle
aus Fettgewebe. Er löst die Nierenarterie, die Nierenvene und den Harnleiter von der Niere (Abb. 6) und
entnimmt anschließend das Organ.
Die radikale Nephrektomie wird unter Vollnarkose in
Seiten- oder Rückenlage durchgeführt, abhängig von
der Lokalisation und Ausdehnung des Tumors.
Die laparoskopische Nephrektomie ist eine minimal-invasive Operation, bei der der Chirurg kleine
Kunststoffröhren in Ihre Bauchdecke einsetzt, durch
die er dann seine Instrumente einführen und die Niere entfernen kann. Durch eine dieser Röhren wird
eine Kamera eingeführt, die dem Operateur den Blick
auf Ihre Niere in sehr hoher Bildqualität auf einem Video-Monitor ermöglicht.
Wie wird eine radikale Nephrektomie
durchgeführt?
Zunächst wird die Größe des Tumors bestimmt. Um
ein Streuen des Tumorgewebes zu vermeiden, be-
Die radikale Nephrektomie lässt sich laparoskopisch
durchführen. Dafür setzt der Chirurg kleine Kunststoffröhren in Ihre Bauchdecke ein, durch die er alle
Instrumente einführen kann, die er für die Entfernung
der Niere benötigt. Durch eine der Röhren wird eine
Kamera eingeführt, die dem Operateur den Blick auf
Ihre Niere in sehr hoher Bildqualität auf einem Video-Monitor ermöglicht.
Tumor
abgeklemmte Nierenarterie
abgeklemmte Nierenvene
Niere
Abgeklemmter Harnleiter
Abb. 6: Der Tumor wird zusammen mit der kompletten Niere entfernt.
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Laparoskopische Eingriffe erlauben im Allgemeinen
eine schnellere Genesung als offene Operationen.
Die Technik ist allerdings anspruchsvoll, so dass Ihr
Arzt über große Erfahrung mit dieser Art von Operationen verfügen muss. Die laparoskopische komplette
Nierenresektion kann durch ein OP-Robotersystem
unterstützt werden.
• Heben Sie keine Lasten über 5 kg
• Führen Sie keine schweren Übungen durch
• Besprechen Sie jegliche Medikamenteneinnah-
Eine offene radikale Nephrektomie kann in einigen
Fällen aus medizinischen Gründen empfohlen werden, oder wenn die laparoskopischen Verfahren in Ihrem Krankenhaus nicht angeboten werden. Dabei eröffnet der Chirurg die Bauchwand, um die Niere direkt
zu erreichen. Im Vergleich zur Laparoskopie erfordert
dieses Verfahren eine längere Genesungsphase
und ist mit einem höheren Risiko für Schmerzen und
Komplikationen nach der Operation verbunden.
• Fieber entwickeln
• Einen starken Blutverlust oder Schmerzen haben
Bei der Entfernung eines Nierentumors durch eine
radikale Nephrektomie sind offene und laparoskopische Operationen gleichermaßen effektiv.
Wie bereite ich mich auf den Eingriff vor?
Ihr Arzt wird Ihnen genau erklären, wie Sie sich auf
den Eingriff vorbereiten müssen. In den letzten sechs
Stunden vor der Operation dürfen Sie weder essen,
noch trinken oder rauchen, um sich auf die Narkose
vorzubereiten. Wenn Sie Medikamente einnehmen,
besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob sie die Einnahme
für mehrere Tage unterbrechen müssen.
Mit welchen Nebenwirkungen muss ich
rechnen?
In der Regel können Sie das Krankenhaus drei bis
sieben Tage nach der Operation wieder verlassen.
Bedenken Sie bitte, dass die Dauer des Krankenhausaufenthalts in verschiedenen Ländern variieren kann. Nach einer offen-chirurgischen radikalen
Nephrektomie können Sie noch über mehrere Wochen Flankenschmerzen verspüren.
me mit Ihrem Arzt
Sie müssen sofort Ihren Arzt oder das Krankenhaus
aufsuchen, wenn Sie:
Lesen Sie mehr über Unterstützungsangebote nach
der Operation im Kapitel „Unterstützung bei lokal begrenzten Nierenkrebs“.
Was kann die Behandlung erreichen?
Die radikale Nephrektomie ist eine bewährte Operation zur Behandlung eines örtlich begrenzten Nierenkrebses. Mehr als 90% der Patienten bleiben nach
diesem Eingriff in den ersten fünf Jahren krebsfrei.
Da Sie nach der Operation nur noch eine funktionsfähige Niere haben, tragen Sie ein erhöhtes Risiko,
eine chronische Nierenerkrankung zu entwickeln.
Eine eingeschränkte Nierenfunktion ist darüber hinaus mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden.
Wie verläuft die Nachsorge?
Nach der vollständigen Entfernung einer Niere wird
Ihr Arzt regelmäßige Kontrolltermine mit Ihnen vereinbaren. In welchen Abständen diese Termine erforderlich sind, hängt von der Klassifikation des
entfernten Tumors ab (siehe Kapitel „Diagnose und
Klassifikation“). Die Nachsorge umfasst mindestens
fünf Jahre nach der Operation. Zu den üblichen Untersuchungen während der Nachsorgetermine gehören eine Computertomografie des Bauchraumes und
Ultraschall, Röntgenaufnahmen des Brustkorbs, sowie Urin- und Blutuntersuchungen im Labor.
Empfehlungen für die vier bis sechs Wochen nach
der Operation:
• Trinken Sie 1-2 Liter Flüssigkeit pro Tag, vor allem Wasser
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Aktive Überwachung
Die aktive Überwachung ist eine Behandlungsstrategie beim örtlich begrenzten Nierenkrebs, bei der der
Arzt den Tumor intensiv beobachtet. Sie wird empfohlen, wenn eine Operation für Sie nicht die beste
Option ist und wenn der Tumor in Ihrer Niere kleiner
als 4 cm ist.
Zu den Gründen, warum Ihr Arzt sagen könnte, Sie
kämen für eine Operation nicht in Frage, können Ihr
Alter oder medizinische Probleme gehören, die den
Eingriff als zu gefährlich für Sie erscheinen lassen.
Um festzustellen, ob die aktive Überwachung eine
gute Option für Sie wäre, kann Ihr Arzt bei einer Biopsie eine Gewebeprobe aus dem Nierentumor entnehmen und das Tumorgewebe auf seine Aggressivität
hin untersuchen lassen. Sollte der Tumor aggressiv
sein und eine Überwachung nicht in Frage kommen,
kann Ihnen eine weitere Behandlung empfohlen werden.
Niere, die Zerstörung des Tumors durch Kälte (Kryotherapie) oder Hitze (Radiofrequenzablation, RFA ).
Welches Therapieverfahren das für Sie beste ist, ist
abhängig von:
•
•
•
•
Ihrem Alter
Ihrem Gesundheitszustand
der Lokalisation des Tumors
dem Tumor-Subtyp
Fällt die Wahl auf die Operation, sollte wenn möglich
die Nierenteilresektion bevorzugt werden. Bei diesem
Eingriff entfernt der Chirurg den Tumor, verschont
aber soviel gesundes Nierengewebe wie möglich.
Wenn Sie ein guter Kandidat für eine aktive Überwachung sind, wird Ihr Arzt einen strengen Terminplan
aufstellen. Bei jedem Besuch wird Sie der Urologe
fragen, ob Sie irgendwelche Veränderungen Ihres
Gesundheitszustandes bemerkt haben, eine körperliche Untersuchung durchführen und mit Ihnen über
Ihre Blutwerte sprechen. Im Vorfeld jedes Besuchs
wird Ihr Bauch mit CT oder Ultraschall untersucht, um
ein Wachstum des Tumors zu erkennen. Eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs liefert Informationen,
ob eine Lungenbeteiligung vorliegt.
In den meisten Fällen wird im ersten Jahr nach der
Diagnose alle drei Monate ein Folgetermin vereinbart.
In der Regel neigen kleine Nierentumoren zu einem
langsameren Wachstum und breiten sich nicht auf
andere Organe aus. Zeigen die Tests bei einer Folgeuntersuchung ein rasches Tumorwachstum oder
entwickeln Sie Symptome, die auf ein Fortschreiten
der Erkrankung hindeuten, wird Ihr Urologe umgehend eine andere Therapie einleiten.
Zu den weiteren Therapiemöglichkeiten gehören die
operative Entfernung des Tumors oder der ganzen
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Radiofrequenzablation
Die Radiofrequenzablation (RFA) ist eine Behandlungsoption bei Nierenkrebs. Dabei werden Krebszellen mit Hitze abgetötet, die durch Radiowellen hoher
Frequenz erzeugt wird.
Die Radiowellen erreichen den Tumor durch eine
Nadel. In der Regel wird eine RFA durch die Haut
durchgeführt und der Arzt führt die Nadel unter Ultraschall- oder CT-Kontrolle in den Tumor ein (Abb. 7).
Um den Subtyp des Tumors herauszufinden, wird vor
dem Start der Behandlung eine Biopsie durchgeführt.
Für diesen Eingriff erhalten Sie in der Regel eine örtliche Betäubung, aber in einigen Fällen ist doch eine
Vollnarkose erforderlich. Eine RFA kann auch während einer Laparoskopie oder einer offenen Operation durchgeführt werden.
Ihr Arzt kann eine Radiofrequenzablation vorschlagen, wenn Sie einen kleinen Nierentumor (unter 4
cm) haben und eine Operation für Sie nicht in Frage
kommt. Dies kann mit Ihrem Alter oder Begleiterkrankungen zu tun haben, die eine Operation für Sie zu
gefährlich erscheinen lassen.
Die RFA ist eine effektive und sichere Behandlung
für kleine Nierentumore. Es gibt aber ein Risiko, dass
dabei Krebszellen in der Niere zurückbleiben. Deshalb ist die Gefahr, dass der Krebs wieder zurückkehrt, höher als nach einer Operation.
Obwohl der Eingriff sicher ist, können Komplikationen auftreten. Zu den häufigsten Komplikationen gehören Schmerzen um das behandelte Gebiet herum
und Kribbeln (Parästhesien) der Haut. Auch Blutungen können auftreten, in seltenen Fällen kann eine
Bluttransfusion erforderlich sein. Nach einer RFA
kann Urin austreten und sich rund um die Niere ansammeln. Bei der Behandlung können Harnleiter,
Milz, Leber oder Darm verletzt werden.
Nach einer RFA werden Nachsorgetermine alle drei
Monate vereinbart. Dabei werden CT- oder MRT-Aufnahmen gemacht, um Ihre Niere zu beobachten und
ein mögliches Rezidiv des Tumors rechtzeitig zu entdecken.
Die RFA kann wiederholt werden, wenn der Tumor
zurückkehrt oder die erste Behandlung nicht erfolgreich war.
Nadel
Tumor
Niere
Abb. 7: Die Ablationstherapie zerstört Tumoren entweder durch Hitze oder durch Kälte.
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Kryotherapie
Die Kryotherapie, auch als Kryoablation bezeichnet,
ist eine Behandlungsoption bei Nierenkrebs. Dabei
wird ein flüssiges Gas, meist flüssiger Stickstoff oder
Argon, verwendet, um Tumorzellen einzufrieren und
so abzutöten. Das flüssige Gas erreicht den Tumor
durch eine Nadel. Um den Subtyp des Tumors herauszufinden, wird vor dem Start der Behandlung eine
Biopsie durchgeführt.
achten und eine mögliche Rückkehr des Tumors
rechtzeitig zu entdecken.
Eine Kryotherapie kann wiederholt werden, wenn der
Tumor zurückkehrt oder die erste Behandlung nicht
erfolgreich war.
Für gewöhnlich wird eine Kryotherapie durch die
Haut durchgeführt und der Arzt führt die Nadel unter
Ultraschall- oder CT-Kontrolle in den Tumor ein (Abb.
7). Eine Kryotherapie kann aber auch während einer
Laparoskopie oder einer offenen Operation durchgeführt werden. Während des Eingriffs wird die Temperatur des Nierengewebes und der umliegenden Organe von Thermosensoren sorgfältig überwacht.
Ihr Arzt kann eine Kryotherapie vorschlagen, wenn
Sie einen kleinen Nierentumor (unter 4 cm) haben
und eine Operation für Sie nicht in Frage kommt. Dies
kann mit Ihrem Alter oder Begleiterkrankungen zu tun
haben, die eine Operation für Sie zu gefährlich erscheinen lassen.
Die Kryotherapie ist eine effektive und sichere Behandlung für kleine Nierentumore. Es gibt aber ein
Risiko, dass dabei Krebszellen in der Niere zurückbleiben. Deshalb ist die Gefahr, dass der Krebs wieder zurückkehrt, höher als nach einer Operation.
Obwohl der Eingriff sicher ist, können Komplikationen
auftreten. Zu den häufigsten Komplikationen gehören
Blutungen und ein Bluterguss im Bereich der Niere
(Perinephrisches Hämatom). Bei der Behandlung
können Harnleiter, Milz, Leber oder Darm verletzt
werden. Es können auch Parästhesien um das behandelte Gebiet herum auftreten, die sich als Kribbeln der Haut bemerkbar machen.
Nach einer Kryotherapie werden Nachsorgetermine
alle drei Monate vereinbart. Dabei werden CT- oder
MRT-Aufnahmen gemacht, um Ihre Niere zu beob-
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Unterstützung für Patienten mit örtlich begrenztem
Nierenkrebs
Eine Krebsdiagnose verändert Ihr Leben und das Ihrer Angehörigen sehr stark. Sie kann Angstgefühle,
Unsicherheit, Furcht oder auch Depressionen auslösen. Sich einer Krebstherapie zu unterziehen ist nicht
leicht und beeinträchtigt Ihre Arbeit und Ihr gesellschaftliches Leben. Wenden Sie sich an Ihren Arzt
oder Ihre Pflegekraft, um Unterstützung zu finden.
Sie werden Ihnen Kontakte zu Patientenorganisationen oder anderen Stellen vermitteln, die Sie mit psychologischem Beistand, aber auch mit praktischen
Hilfen und Ratschlägen zum Beispiel in finanziellen
Angelegenheiten unterstützen können.
• Recherchieren Sie im Internet oder in einer Bi-
•
•
Vorbereitung auf ein Beratungsgespräch
Es kann sehr hilfreich sein, sich gut auf ein Beratungsgespräch vorzubereiten. Das hilft Ihnen und
Ihrem Arzt, Ihre Fragen und Bedenken gezielt zu besprechen.
Hier sind einige Anregungen zur Vorbereitung:
• Schreiben Sie die Fragen auf, die Sie Ihrem Arzt
•
•
•
•
stellen möchten. Das wird Ihnen helfen, sich an
alle Fragen zu erinnern und Ihre Gedanken zu
ordnen.
Nehmen Sie eine Begleitperson mit zum Gespräch, wenn das möglich ist. Es ist gut, die Aussagen des Arztes hinterher mit jemandem zu diskutieren und oft bleiben unterschiedliche Dinge
im Gedächtnis.
Fragen Sie nach Informationen über Ihre spezifische Krebsform.
Wenn der Arzt Ihnen unbekannte Worte benutzt,
fragen Sie ihn nach ihrer Bedeutung.
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, welche Medikamente
Sie einnehmen und ob Sie alternative Heilmittel
oder Nahrungsergänzungsmittel benutzen. Einige dieser Wirkstoffe können die Krebstherapie
beeinflussen.
Nach dem Beratungsgespräch:
•
bliothek nach weiteren Informationen über Ihre
Krebsform recherchieren. Bedenken Sie dabei
aber, dass nicht alle Informationen, die Sie online
finden, verlässlich und von guter Qualität sind.
Ihr Arzt oder Ihr Behandlungsteam können Ihnen
verlässliche Internetseiten empfehlen.
Nehmen Sie Kontakt zu einer Patientenorganisation auf. Hier erhalten Sie Unterstützung und
weitere Informationen.
Diskutieren Sie mit Ihrem Behandlungsteam
mögliche finanzielle Konsequenzen Ihrer Therapie. Sie können den Kontakt zu Beratungsstellen
herstellen, die Ihnen hinsichtlich Ihrer wirtschaftlichen Situation mit Rat und Tat zur Seite stehen
und vielleicht auch finanziell weiterhelfen können.
Wenn Sie möchten, fragen Sie ruhig nach einer
Zweitmeinung eines weiteren Spezialisten.
Unterstützung nach der Operation
In den ersten Tagen oder Wochen nach der Operation
brauchen Sie vielleicht Hilfe bei alltäglichen Aktivitäten. Wenn möglich, bitten Sie Familienangehörige,
Freunde oder Nachbarn, Ihnen etwa beim Einkauf,
im Haushalt oder bei der Gartenarbeit zu helfen. Sie
können auch Ihr Behandlungsteam nach Informationen zu professionellen Hauspflegekräften fragen.
Es ist ganz normal, dass Sie nach einer Operation
unter Müdigkeit (Fatigue) leiden. Das bedeutet, Sie
fühlen sich müder als gewohnt, Ihnen fehlt Energie,
Sie haben Konzentrationsschwierigkeiten und es hilft
nicht, zu schlafen. Die meisten Menschen leiden zwischen sechs Monaten und einem Jahr nach der Operation unter einer Fatigue.
Was Sie dagegen tun können:
• Schreiben Sie alle Dinge auf, die Ihnen Energie
verschaffen und geben Sie diesen Vorrang im Tages- oder Wochenverlauf.
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• Besorgen Sie sich Unterstützung im Haushalt.
• Gönnen Sie sich kurze Schlafpausen im Ta•
•
gesverlauf.
Versuchen Sie, möglichst aktiv zu sein. Ein kurzer Spaziergang jeden Tag ist besser, als ein langer Spaziergang einmal pro Woche.
Wenn Sie gesellschaftliche Aktivitäten wie einen
Ausflug oder einen Besuch planen, denken Sie
daran, dass Sie während des Tages Ruhepausen
brauchen. Besprechen Sie dies mit Ihrer Familie,
Ihren Freunden oder Pflegekräften, so dass Sie
vorausplanen können. Es ist sehr wichtig, dass
Sie ihnen Bescheid geben, wenn Sie sich müde
fühlen.
Nachsorge
Nach der Operation werden Sie Ihren Arzt treffen.
Bei diesem Besuch, werden Sie das Operationsergebnis und die vorgesehene Nachsorge besprechen.
Fragen Sie nach einem Nachsorgeplan, damit Sie
wissen, wie oft Sie Ihren Arzt aufsuchen müssen und
welche Untersuchungen im Vorfeld dieser Termine
gemacht werden müssen. Dies ist abhängig von den
Besonderheiten des Tumors.
Schreiben Sie die Fragen auf, die Sie bei dem Gespräch stellen möchten.
Das können zum Beispiel diese Fragen sein:
• Ist der Krebs verschwunden?
• Benötige ich eine weitere Behandlung? Falls ja,
•
•
welche Optionen kommen für mich infrage?
Welche Untersuchungen muss ich vor den
Nachsorgeterminen durchführen lassen?
Welchen Einfluss werden die Therapie und der
Nierenkrebs auf meine Lebensqualität haben?
Es ist sehr wichtig, dass Sie alle Nachsorgetermine
wahrnehmen. Bei diesen Terminen kontrolliert der
Arzt den Zustand Ihrer Niere, so dass er ein mögliches Rezidiv des Tumors rechtzeitig erkennen kann.
Dafür ist es auch wichtig, dass Sie Ihrem Arzt sofort
mitteilen, wenn Sie irgendwelche neuen Symptome
bemerken. Zögern Sie nicht, Ihr Behandlungsteam
auch zwischen den Nachsorgeterminen zu kontaktieren und es über die neuen Symptome zu informieren.
Ratschläge zur Lebensführung
Es ist wichtig, dass Sie einen gesunden Lebensstil
während und nach der Behandlung aufrechterhalten.
Versuchen Sie, sich regelmäßig körperlich zu bewegen. Finden Sie einen Sport, der Ihnen Spaß macht.
Wenn Sie unsicher sind, was Sie tun können, bitten
Sie Ihren Arzt, Sie zu einem Physiotherapeuten zu
überweisen.
Versuchen Sie, sich ausgewogen mit einer Mischung
von Gemüse, Obst und Milchprodukten zu ernähren.
Schließen Sie auch stärkehaltige Nahrungsmittel wie
Brot und Kartoffeln, Reis oder Nudeln mit ein, sowie
Eiweißlieferanten wie Fisch, Fleisch, Eier oder Hülsenfrüchte. Versuchen Sie, weniger Zucker, Salz und
fette Speisen zu sich zu nehmen. Wenn Sie Frage
dazu haben, bitten Sie Ihren Arzt, Sie zu einem Ernährungsberater zu überweisen.
Versuchen Sie, das Rauchen aufzugeben. Das hilft
Ihnen nach der Operation, schneller zu genesen.
Psychologische Unterstützung
Nach der Operation machen Sie sich womöglich Sorgen um Ihre Prognose, den Einfluss der Krebserkrankung auf Ihre finanzielle Situation oder auch ganz andere Dinge.
Die Sorge, der Krebs könnte zurückkehren, ist ganz
normal. Die meisten Menschen, die eine Krebsdiagnose erhalten haben, und auch ihre Angehörigen teilen
diese Sorgen und Gedanken. Wenn Sie sich Sorgen
machen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt und fragen Sie
ihn, wie hoch das Risiko eines Rezidivs tatsächlich ist.
Sie können den Arzt auch nach einer psychologischen
Unterstützung fragen, wenn Sie das Gefühl haben, mit
jemandem darüber sprechen zu müssen. Auch eine
Selbsthilfegruppe kann hier Unterstützung anbieten.
Operation und Krebstherapien können Ihr Sexualleben beeinträchtigen. Es ist wichtig, mit Ihrem Partner
über Ihre Gefühle zu sprechen. Es gibt viele Wege
für Intimität. Wenn Sie nicht sexuell aktiv sein möchten, pflegen Sie körperliche Nähe, berühren und umarmen Sie einander, oder sitzen oder liegen Sie eng
beieinander.
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Während der Therapie werden Sie nicht am Arbeitsplatz sein. Sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber über
den besten Weg, Sie wieder in die Arbeit zu integrieren. Vielleicht können Sie zunächst in Teilzeit arbeiten oder in einer anderen Funktion.
andere Details konzentrieren, als der Patient selbst.
Im Nachhinein können Sie das dann miteinander diskutieren. Sie können den Arzt auch fragen, wie die
Therapie in Hinblick auf Fürsorge und psychische
Auswirkungen Ihr Leben beeinflussen wird.
Besprechen Sie mögliche finanzielle Auswirkungen
Ihrer Therapie mir Ihrem Behandlungsteam. Hier bekommen Sie Hinweise, an wen Sie sich für eine Beratung zu Ihrer wirtschaftlichen Situation und eventuell
auch für finanzielle Unterstützung wenden können.
Wenn es Ihnen schwerfällt, ins normale Leben oder
an den Arbeitsplatz zurückzukehren, sprechen Sie
mit Ihrem Arzt oder Ihrer Pflegekraft. Sie können Ihnen helfen, die Unterstützung und Behandlung zu bekommen, die Sie benötigen.
Diagnose und Behandlung können für alle Beteiligten
sehr emotional sein. Eine Krebstherapie ist sehr intensiv und kann Ihr Leben ganz plötzlich verändern.
Fragen zur Lebenserwartung, zur Wirksamkeit der
Behandlung und auch zum Sterben können aufkommen. Als Freund oder Angehöriger können Sie für
den Patienten da sein und zuhören. Sie brauchen
keine Antworten zu haben!
Eine Krebsdiagnose lässt Sie das Leben aus einem
anderen Blickwinkel betrachten und kann Ihre Prioritäten verändern. Das kann sich auf Ihre Arbeit ebenso
auswirken wie auf Ihre Beziehungen, Ihnen die Orientierung nehmen und Sie verunsichern. Sprechen Sie
mit Ihrer Familie und Ihren Freunden und nehmen Sie
sich die Zeit, die Sie für diesen Prozess benötigen.
Wenn Sie sich unwohl fühlen, diese Dinge mit Ihren
Nächsten anzusprechen, bitten sie Ihr Behandlungsteam, Sie zu einem Psychologen zu überweisen. Er
kann Ihnen die nötigen „Werkzeuge“ geben, mit diesen Gefühlen umzugehen und die Veränderungen
umzusetzen, die Sie wollen oder brauchen.
Wenn Sie das Gefühl haben, mit jemandem sprechen
zu müssen, wenden Sie sich an Ihren Hausarzt oder
Ihr Behandlungsteam, um Unterstützung zu bekommen. Auch Selbsthilfegruppen bieten Unterstützung
für Angehörige von Krebserkrankten an.
Diese Organisationen können auch in praktischen
Fragen helfen, zum Beispiel bei finanzieller Unterstützung.
Unterstützung für Angehörige und
Freunde
Eine Krebsdiagnose betrifft nicht nur den Patienten
selbst, sondern auch die Menschen in seinem Umfeld. Als Angehöriger können Sie viele verschiedene
Arten von Unterstützung anbieten. Oft können Sie
mit ganz praktischen Dingen helfen, wie Wäschewaschen, Gartenarbeiten oder Einkaufen.
Es kann auch hilfreich sein, gemeinsam zum Arzt zu
gehen. Sie können den Patienten zum Termin fahren
oder bei der Formulierung der Fragen helfen, die er
in der Sprechstunde stellen möchte. Es kann auch
gut sein, bei dem Gespräch dabei zu sein, denn Sie
könnten sich an andere Dinge erinnern oder sich auf
Patienteninformation - Lokal begrenzter Nierenkrebs
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Patientengeschichte Trevor P. (Aberdeen, Schottland)
Vor knapp fünf Jahren, im Alter von 56 Jahren und bei guter Gesundheit, suchte ich meinen Arzt auf –
wegen einer Kleinigkeit. Er schickte mich zur Ultraschalluntersuchung meines Bauchraums und durch Zufall
entdeckte man dabei etwas Auffälliges in meiner rechten Niere. Es stellte sich heraus, dass es sich um einen
Tumor mit einem Durchmesser von 5,6 cm handelte. Ich erhielt einen Termin zur radikalen Nephrektomie
innerhalb eines Monats.
Ich hatte alle Informationen über meine Erkrankung gelesen, die ich bekommen konnte. Das half mir
während meiner Wartezeit auf die Operation und auch danach. Ich war sehr erleichtert, als der Chirurg mir
bestätigte, dass der Krebs auf die Niere beschränkt war und komplett entfernt worden war, sodass ich keine
weitere Behandlung benötigte.
Die Genesung ging zunächst langsam voran. Es dauerte vielleicht drei Monate, bis ich wieder zu Kräften
kam und etwa ein Jahr, bis ich wieder ganz fit war. Ab etwa dem vierten Monat begann ich, wieder ein
normales Leben zu führen.
Diese Informationen wurden zuletzt im Mai 2014
aktualisiert.
Sie können diese und weitere Informationen zu urologischen
Krankheitsbildern auf unserer Internetseite abrufen:
http://patients.uroweb.org.
Diese Broschüre ist Teil der EAU-Patienteninformationen zum
Thema Nierenkrebs. Sie enthält allgemeine Informationen über
dieses Krankheitsbild. Wenn Sie spezielle Fragen zu Ihrer eigenen
medizinischen Situation haben, sollten Sie Ihren Arzt oder andere
professionelle Gesundheitsdienstleister ansprechen. Keine Broschüre
kann ein persönliches Gespräch mit Ihrem Arzt ersetzen.
Mitwirkende Autoren:
Diese Informationsbroschüre wurde von der Europäischen Gesellschaft
für Urologie (EAU) in Zusammenarbeit mit der EAU-Sektion für UroOnkologie (ESOU), der Arbeitsgruppe Nierenzellkarzinom der Jungen
Akademischen Urologen (YAU) und der Europäischen Gesellschaft für
Urologiepflege (EAUN) erstellt.
Dr. Bülent Akdoǧan
Dr. Sabine D. Brookman-May
Prof.Dr. Martin Marszalek
Dr. Andrea Minervini
Prof. Haluk Özen
Dr. Alessandro Volpe
Ms. Bodil Westman
Die Inhalte dieser Broschüre stimmen mit den Leitlinien der EAU überein.
Patienteninformation - Lokal begrenzter Nierenkrebs
Ankara, Türkei
München, Deutschland
Wien, Österreich
Florenz, Italien
Ankara, Türkei
Novara, Italien
Stockholm, Schweden
Die Übersetzung dieser Broschüre wurde
unterstützt durch die Asklepios Kliniken.
Seite 15 / 15
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