Kontakt Chefarzt Prof. Dr. med. Thomas Knoll Oberärzte PD Dr. med. Gunnar Wendt-Nordahl PD Dr. med. Patrick Honeck Dr. med. Roland Steiner Sekretariat Sandra Stöppke Gabriele Schüssler Tel.: 07031 98-12501 (Terminvereinbarung) Fax: 07031 815307 [email protected] Klinikum Sindelfingen-Böblingen Kliniken Sindelfingen Arthur-Gruber-Str. 70 71065 Sindelfingen Tel.: 07031 98-0 www.klinikverbund-suedwest.de Stand August 20111 Nierenerhaltende Tumorchirurgie Urologische Klinik Sindelfingen (UKS) Liebe Patientinnen, liebe Patienten, in Deutschland erkranken pro Jahr ca. 11.000 Menschen an einem Nierentumor. Damit gehört er nach dem Prostatakrebs und dem Blasenkrebs zu dem am dritthäufigsten auftretenden Tumor der Harn- und Geschlechtsorgane. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei 60 Jahren. Männer sind 1,5 mal häufiger betroffen als Frauen. Etwa 95 Prozent aller Nierentumore sind bösartig. Als Ursachen sind Umweltgifte (Schwermetalle z. B. Cadmium, Blei, Lösungsmittel, Teer, petrolchemische Substanzen), Nikotinmissbrauch und die dauerhafte Einnahme bestimmter Schmerzmittel (z. B. Phenacetin) bekannt. Auch Übergewichtige sowie Patienten mit einer eingeschränkten Nierenfunktion haben ein erhöhtes Risiko. Daneben werden auch genetische Veränderungen vermutet. Je früher ein Nierentumor entdeckt wird, desto größer sind die Chancen geheilt zu werden. Heute werden Nierentumore durch eine Ultraschalluntersuchung oft zufällig und sehr früh gefunden, Pfeil markiert den Tumor so dass eine Operation (Entfernung der Niere oder des tumortragenden Teils der Niere) eine Heilung bedeutet. Als heilende Therapie kann nur die komplette Tumorentfernung angesehen werden. Entgegen früheren Zeiten streben wir heute eine nierenerhaltende Operation an und eine komplette Entfernung der Niere ist nur noch selten notwendig. Bei der nierenerhaltenden Tumorentfernung wird nur der Tumor unter Einbehaltung eines Sicherheitsabstandes zum gesunden Gewebe entfernt. Studien haben mittlerweile gezeigt, daß die organerhaltende Operation auch bei größeren Tumoren zu gleich guten Ergebnissen gelangt wie die komplette Entfernung der Niere. Für die organerhaltende Entfernung von Nierentumoren bieten wir zwei Operationsverfahren an: Offene (konventionelle) Nierentumorexzision Hierbei wird der Tumor über einen Schnitt in der Flanke entfernt. Dieses Operationsverfahren kommt bei größeren Tumoren und Tumoren, die tief im Nierengewebe sitzen oder schwer zugänglich sind zum Einsatz. Laparoskopische Nierentumorexzision Bei diesem Operationsverfahren wird mittels Schlüssellochchirurgie über wenige kleine Schnitte der Tumor entfernt. Dieses Verfahren findet vor allem bei kleineren, gut zugänglichen Tumoren Einsatz. Um das optimale Operationsverfahren wählen zu können wird vor der Operation eine Computertomographie oder Kernspintomographie durchgeführt. Diese Bildgebung ermöglicht es, die Lokalisation und Größe des Tumors genauer einzuschätzen. Zusammenfassend bietet die organerhaltende Nierentumorexzision folgende Vorteile: • Gleichwertige onkologische Sicherheit ohne den Verlust der gesamten Niere • Geringeres postoperatives Dialyse-Risiko • Auch größere Tumore können onkologisch sicher entfernt werden