Nierenerhaltende Tumorchirurgie

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Klinikum Sindelfingen-Böblingen
Kliniken Sindelfingen
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Tel.: 07031 98-0
www.klinikverbund-suedwest.de
Stand August 20111
Nierenerhaltende
Tumorchirurgie
Urologische Klinik Sindelfingen
(UKS)
Liebe Patientinnen, liebe Patienten,
in Deutschland erkranken pro Jahr ca. 11.000 Menschen an einem Nierentumor. Damit gehört er nach
dem Prostatakrebs und dem Blasenkrebs zu dem am
dritthäufigsten auftretenden Tumor der Harn- und
Geschlechtsorgane.
Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei 60
Jahren. Männer sind 1,5 mal häufiger betroffen als
Frauen. Etwa 95 Prozent aller Nierentumore sind
bösartig.
Als Ursachen sind Umweltgifte (Schwermetalle z. B.
Cadmium, Blei, Lösungsmittel, Teer, petrolchemische
Substanzen), Nikotinmissbrauch und die dauerhafte
Einnahme bestimmter Schmerzmittel (z. B. Phenacetin) bekannt. Auch Übergewichtige sowie Patienten
mit einer eingeschränkten Nierenfunktion haben ein
erhöhtes Risiko. Daneben werden auch genetische
Veränderungen vermutet.
Je früher ein Nierentumor entdeckt wird,
desto größer sind die
Chancen geheilt zu
werden. Heute werden
Nierentumore
durch
eine Ultraschalluntersuchung oft zufällig und
sehr früh gefunden,
Pfeil markiert den Tumor
so dass eine Operation
(Entfernung der Niere oder des tumortragenden Teils
der Niere) eine Heilung bedeutet.
Als heilende Therapie kann nur die komplette Tumorentfernung angesehen werden.
Entgegen früheren Zeiten streben wir heute eine
nierenerhaltende Operation an und eine komplette Entfernung der Niere ist nur noch selten notwendig.
Bei der nierenerhaltenden Tumorentfernung wird
nur der Tumor unter Einbehaltung eines Sicherheitsabstandes zum gesunden Gewebe entfernt. Studien
haben mittlerweile gezeigt, daß die organerhaltende
Operation auch bei größeren Tumoren zu gleich guten
Ergebnissen gelangt wie die komplette Entfernung der
Niere.
Für die organerhaltende Entfernung von Nierentumoren bieten wir zwei Operationsverfahren an:
Offene (konventionelle) Nierentumorexzision
Hierbei wird der Tumor über einen Schnitt in der
Flanke entfernt. Dieses Operationsverfahren kommt
bei größeren Tumoren und Tumoren, die tief im
Nierengewebe sitzen oder schwer zugänglich sind
zum Einsatz.
Laparoskopische Nierentumorexzision
Bei diesem Operationsverfahren wird mittels Schlüssellochchirurgie über wenige kleine Schnitte der
Tumor entfernt. Dieses Verfahren findet vor allem
bei kleineren, gut zugänglichen Tumoren Einsatz. Um
das optimale Operationsverfahren wählen zu können
wird vor der Operation eine Computertomographie
oder Kernspintomographie durchgeführt. Diese
Bildgebung ermöglicht es, die Lokalisation und Größe
des Tumors genauer einzuschätzen.
Zusammenfassend bietet die organerhaltende
Nierentumorexzision folgende Vorteile:
•
Gleichwertige onkologische Sicherheit ohne den Verlust der gesamten Niere
•
Geringeres postoperatives Dialyse-Risiko
•
Auch größere Tumore können onkologisch sicher entfernt werden
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