Information zum Anlass Samstag, 27. August 2016 Sternwarte ACADEMIA, 7503 Samedan Chesa Cotschna, 5. Stock Referat um 20.30 Uhr: Sterne – genaue Positionen mit Sonde GAIA und Distanzen mit der „Himmelsleiter“ Referent: Kuno Wettstein, EAF, Berneck/SG Die Sonde GAIA (Global Astrometric Interferometer for Astrophysics) misst seit 2014 die Position von ca. 1,2 Milliarden Sternen bis hinunter zur 20. Grössenklasse. Von den hellsten 100 Mio. bis 200 Mio. Sternen werden ausserdem Spektren und die Radialgeschwindigkeiten aufgenommen. Zudem werden andere Objekte wie Quasare, Exoplaneten, Supernovae, veränderliche Sterne, Weisse Zwerge, Braune Zwerge usw. vermessen. Ihre Positionen und Bewegungen werden genauere Auskunft über die Entwicklung des Universums geben. Entfernungsmessungen von sonnenähnlichen Sternen durch Parallaxen sind bis ca. 300 Lichtjahre Distanz möglich, für hellere Sterne noch mehr. Die Milchstrasse hat aber einen Durchmesser von ca. 100 000 Lichtjahren. Um bis an die Grenzen unserer Galaxie und darüber hinaus zu messen, braucht es zusätzliche Werkzeuge wie pulsationsveränderliche Sterne und Supernovae. Die „Eichung“ dieser weiter entfernten Himmelskörper kann nur durch eine genaue Parallaxenmessung naher Objekte erfolgen. - Bild: Die GAIA Weltraumsonde mit der Milchstrasse im Hintergrund (künstlerische Darstellung). Eine hochgenaue Durchmusterung des Himmels wird derzeit ausgeführt. Der Durchmesser der Solarzellen beträgt 11 m. Die Nutzlast-Kuppel hat einen Durchmesser von 3 m und eine Höhe von 2 m. Quelle: ESA Dipl. Ing. Kuno Wettstein Mittelschule, Fachhochschule NTB Buchs, Fachrichtung Elektronik, Mess- und Regeltechnik. Executive Master Business Engineer, PHW St. Gallen und Zürich, 2004. Seit 2003 Produkt- und Marktmanager für Hochfrequenzkomponenten für die Raumfahrt bei der Firma HUBER+SUHNER in Herisau. Seit mehr als 25 Jahren Hobbyastronom. Aktive Vereinstätigkeit bei der „Astronomischen Vereinigung St. Gallen“ und bei den „Engadiner Astronomiefreunden“. Astronomische Führung ab ca. 22 Uhr: Sommerliche Milchstrasse Demonstratoren: Walter Krein, EAF, Winterthur und Mattia Stettler, EAF, Silvaplana/GR Die Sommermilchstrasse überquert den Nachthimmel fast genau vom Süden über den Zenit wieder hinunter zum Horizont im Norden. Tief im Süden steht der Schütze, für die Amerikaner auch der Teapot, im Hochgebirgstal Oberengadin nur durch einen niedrigen Horizont im Süden zu erkennen. Blicken wir nach oben dem Zenit entgegen, erkennen wir bald den hellen Atair, den Alphastern im Sternbild Adler. Noch etwas höher, fast genau im Zenit erkennen wir das Band der Milchstrasse zwischen den anderen beiden hellen Sternen des Sommerdreiecks, der Wega in der Leier und Deneb, dem Schwanz des fliegenden Schwans, der genau entlang dem Lichtband der Milchstrasse zu fliegen scheint. Rund um das Sommerdreieck finden wir zahlreiche markante Objekte, die Kugelsternhaufen M13 und M92 im Herkules, der Planetarische Nebel M57 in der Leier, Albireo, auffälliger Doppelstern im Schwan und die Schildwolke M11. Für die Führung ist gutes Wetter vorausgesetzt, warme Kleidung und gute Schuhe sind empfohlen. Bild: Von Auge betrachtet erscheint uns das Auge des Schwans, der Stern Albireo, als normaler Stern. Erst im Fernrohr entpuppt sich Albireo als Doppelstern. Es ist ein sogenannter echter Doppelstern, das heisst die beiden Sterne sind gravitativ gebunden und kreisen um einen gemeinsamen Schwerpunkt. Albireo gilt als einer der schönsten Doppelsterne. Trotz seiner grossen Entfernung von rund 400 Lichtjahren sind die beiden Komponenten deutlich von der Grösse als auch von der Farbe her zu unterscheiden. Die eine Komponente ist ein roter Riese, im Teleskop deutlich heller und orange leuchtend zu erkennen, während die andere Komponente als deutlich kleinerer, in bläulichem Licht scheinender Stern zu erkennen ist. Bildquelle: John Chumack Herzlichen Dank für Ihre wohlwollende Spende in unsere Kollekte! Engadiner Astronomiefreunde EAF, www.engadiner-astrofreunde.ch