BIENEN IM GARTEN SCHÖN UND NÜTZLICH Bienen sichern die Bestäubung der Pflanzen und so unsere Nahrungsmittel. Im eigenen Garten kann durch einfache Massnahmen ein Lebensraum für Bienen geschaffen werden. Die Bedeutung der Bienen Unsere Bienen sorgen bei rund 80 Prozent der Nutz-, Zier-, und Wildpflanzen für die Bestäubung. Damit sichern sie den Ertrag und erhalten die Pflanzenvielfalt. Neben den bekannten Honigbienen gibt es in der Schweiz über 600 Wildbienenarten. Wildbienen sind wild lebende Bienen, zu welchen auch sämtliche Hummelarten zählen. Sie produzieren zwar keinen Honig, unterstützen aber die Honigbienen in ihrer Bestäubungstätigkeit. Honig- und Wildbienen sind zunehmend bedroht: Krankheiten und Parasiten sowie der Einsatz von Pestiziden setzen den nützlichen Tieren zu. Ausserdem mangelt es ihnen an Futterpflanzen und Nistplätzen. Mit den folgenden Tipps zur Pflanzenwahl und zu Nisthilfen können wir die Lebensgrundlage von Bienen sichern und damit einen wichtigen Beitrag für das ganze Ökosystem leisten. Pflanzenwahl Bienen benötigen blühende Pflanzen von März bis September. Geeignete Blütenpflanzen sind z.B. Königskerze, Taubnessel, Buchweizen, Rot- und Weissklee oder Kräuter wie Rosmarin, Thymian oder Melisse. Obstbäume und Beerensträucher wie Himbeeren, Erdbeeren oder Johannisbeeren sind besonders geeignet. Ein regelmässig gemähter Rasen ist für Bienen eine grüne Wüste. Eine Blumenwiese mit einheimischen Wildpflanzen (z.B. Löwenzahn, Wiesenknöterich) ist eine ideale Bienenweide. Die Wiese nicht auf einmal mähen und blühende Pflanzeninseln stehen lassen. Gute Bienenpflanzen sind auch einheimische Strauchhecken mit Kornelkirschen, Felsenbirnen oder Weiden. Auch ein Balkon mit blühenden Topfpflanzen bietet Nahrung für Insekten. Weitere Informationen siehe Rückseite. Nisthilfen Ein morsches Stück Holz, grosszügig bemessene Sandfugen zwischen den Steinplatten, hohle Pflanzenstengel (z.B. Holunder oder Schilf) bieten ideale Nistmöglichkeiten. Ein trockener, liegen gelassener Grashaufen reicht den Hummeln schon als Nistplatz. Ein Wildbienenhaus, ob gekauft oder selbstgebastelt, bietet vielfältige Nistmöglichkeiten. Nisthilfen sollten an einem sonnigen und vor Regen und Wind geschützten Ort und nicht am Boden stehen. Einmal platziert, sollten sie in Ruhe gelassen werden. Auch die Haltung von Honigbienen ist möglich, setzt aber Fachwissen voraus und muss dem kantonalen Veterinäramt gemeldet werden. Der örtliche Bienenzüchterverein gibt gerne Auskunft und bietet Grund- und Weiterbildungskurse an. Foto: Michael Hugentobler Quellennachweis: Bienenzüchterverein St.Gallen und Umgebung, Schweizer Familiengärtner-Verband: Der Garten als Bienenweide. Amt für Umwelt und Energie, Vadianstrasse 6, 9001 St.Gallen, Telefon 071 224 56 76, www.umwelt.stadt.sg.ch Bienenzüchterverein St.Gallen und Umgebung, www.honigbienen.ch Garten- und Balkonpflanzen als Bienenweide Mit einer intelligenten, nachhaltigen Garten- und Balkonbepflanzung kann eine reichhaltige Lebens­grundlage für Bienen und weitere Insekten geschaffen werden. Das Wechselspiel zwischen Insekten und Pflanzen ist zentral für die Bestäubung mittels Nektar und Pollen und somit für unsere Ernährung. Folgende Pflanzen sind besonders geeignet: Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Standort Bemerkungen Wiesenblumen – Auf Brachflächen und an Böschungen sind Wiesenblumen ideale Nahrungs- und Lebensräume für Insekten und Vögel. Wiesenknöterich Zierpflanzen für nährstoffreiche, kalkarme, durchfeuchtete Böden weitere Knöterichgewächse: Schlangen-Knöterich, Natterwurz Esparsette Wiesen, sonnige Standorte Reichliches Pollen- und Nektarangebot, landwirtschaftliche Nutzpflanze Wiesen-Flockenblume Wiesen, Wegränder Reich an Nektar Weissklee Frischer Boden und lichte Pflanzenbestände, Rasen Schmetterlingsblütler mit langer Blütezeit Kräutergarten – Kräuterpflanzen haben ein vielfältiges Nektar- und Pollenangebot. Oregano Beete, sonnige Standorte, Gärten, ­Kräuter­gärten Echter Lavendel Sonnige Standorte, sandig-lehmige Böden, Parks und Gärten Borretsch Sonniger Standort, sehr anpassungsfähig, durchlässiger Boden Aussaat April, Samen von Ameisen verbreitet Feldthymian Beet- und Staudenpflanzungen, breitwachsend an warmer und sonniger Lage Vermehrung durch Teilung, Zitronen-Thymian ist attraktiv Einheimische Pflanze Sträucher/Hecken – Pollenangebotslücken in der Landwirtschaft können mit Sträuchern und Hecken überbrückt werden. Haselnuss Lichte Wälder; anspruchslos Frühpollenspender, kein Nektar Sal-Weide Liebt frische, lehmige Böden auch in Steinbrüchen Rückschnitt begünstigt Blühfreudigkeit, Blüte zweihäusig, männl. gelb, weibl. grünlich, viele weitere Arten Schlehe Wegränder, lichte Wälder, Steinbrüche, Hecken Die Früchte sind bläulich-schwarz, weisslich-grau bereift und erst nach Frost geniessbar Kornelkirsche Zier-und Heckenstrauch, sonnig bis halbschattig Verschiedene Arten und Hybride als Ziersträuche, goldgelbe Blüten in kugligen Dolden Obst/Beeren – Neben Früchten bieten Obst- und Beerenpflanzen ein vielfältiges Nahrungsangebot für Bienen. Brombeere Feuchter Boden, halbschattige Lage Viele Wildformen, auch stachellose, Vermehrung durch Ableger Kultur-Apfel Sonniger Standort, Gestalt beeinflusst von Unterlage, Sorte und Schnitt In vielen Sorten erhältlich Sauerkirsche Für Einzelstellung sonniger Standort Himbeere Wegränder, Gärten, sonnige Lage Als Kultur- und Wildpflanze verbreitet Zierpflanzen – Viele Zierpflanzen sind wertvolle Nektar- und Pollenspender, besonders im Sommer. Kugeldistel Sandig-lehmige, etwas kalkhaltige Böden, sonniger Standort Sonnenbraut Sandig-lehmiger, nährstoffreicher Boden, sonniger Standort Blaustern Feuchte Wiesen, nährstoffreiche frische Böden Glattblatt-Aster Humose, frische Lehmböden, sonniger Standort Wertvoller Nektar- und Pollenlieferant Verschiedene Arten und Hybride n Blütezeit Amt für Umwelt und Energie, Vadianstrasse 6, 9001 St.Gallen, Telefon 071 224 56 76, www.umwelt.stadt.sg.ch Bienenzüchterverein St.Gallen und Umgebung, www.honigbienen.ch