OSTEOPOROSE Warum gerade im Alter von 40 die Vorbeugung

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Osteoporose
Warum gerade im Alter von 40 die
Vorbeugung besonders wichtig ist.
Alles, was frau Wissen sollte
kurz und knapp.
T e st s t
W i e g u t hi e n c
Ihre Kno heit?
d
n
gesu
» Heute ist nichts
wichtiger als
die Gesundheit
von morgen. «
vorwort
Mit der Menopause beginnen hormonelle Veränderungen,
durch die der positive Effekt des Östrogens auf die Knochengesundheit zunehmend verloren geht. Das bis zum
25. Lebensjahr aufgebaute Knochenkapital schwindet.
Eine Verminderung der Knochendichte, auch Osteopenie
genannt, kann später zu Osteoporose führen.
Die internationale Gesundheitsorganisation (WHO) hat
den FRAX®-Test entwickelt, um das individuelle Risiko
von Betroffenen zu evaluieren. Dieser Test ermittelt die
10-Jahres-Wahrscheinlichkeit eines Knochenbruchs.
Aber keine Frau muss tatenlos zusehen. Denn es gibt
ein sehr erfolgreiches Mittel gegen die Osteoporose: Die
Vorbeugung – d.h. ein Bündel an Maßnahmen, um die
Knochengesundheit bis ins hohe Alter zu erhalten:
•Allen voran steht das Wissen um das eigene Risiko,
• gefolgt von Kalzium- und Vitamin D-reicher Ernährung,
•regelmäßiger Bewegung, vorzugsweise im Freien,
•einem ausreichend hohen Vitamin-D-Spiegel im Blut
und – falls notwendig – ergänzt
•durch ein Kalzium- und Vitamin D-Supplement.
Wir laden Sie ein, einen ersten Schritt für Ihre
Knochengesundheit zu tun: Diese Broschüre informiert
Sie über Ursachen, Risikofaktoren und Maßnahmen
zur Vorbeugung. Wir empfehlen Ihnen auch den Test,
um Ihr persönliches Risiko kennenzulernen.
Dr. Michael A. Elnekheli
Präsident des Berufsverbandes österreichischer
GynäkologInnen und niedergelassener Gynäkologe in Wien
www.mein-frauenarzt.at
wissen
Normaler und verstärkter Knochenabbau
Überraschenderweise sind Knochen ein sehr lebendiges
Organ, denn unser ganzes Leben lang wird das Skelett
umgebaut. Dabei wird dauernd „alter“ Knochen
abgebaut und durch „neuen“ Knochen ersetzt.
Bis zum 20. bis 25. Lebensjahr überwiegt der Aufbau,
und die Knochendichte erreicht ihren Höhepunkt.
Von diesem Zeitpunkt an nimmt bei jedem Menschen
die Knochenmasse langsam ab, weil mehr Knochen
abgebaut als neu produziert wird. Jährlich reduziert
sich die Knochensubstanz so um ca. ein Prozent1.
(Prä-)Menopause
Bei Frauen kann der Verlust an Knochenmasse in den
Wechseljahren deutlich ansteigen. Der Grund ist, dass
das weibliche Hormon Östrogen eine wichtige Rolle
bei der Regulation des Knochenumbaus spielt. Durch
den Abfall des Hormonspiegels in den Wechseljahren
geht dieser positive Effekt auf die Knochen verloren.
Die Minderung der Knochendichte ist eine Vorstufe zur
Osteoporose.
gesunder knochen
kranker knochen
Bartl, R. (2010), Osteoporose – Prävention, Diagnostik, Therapie,
4. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage, Thieme Verlag, Stuttgart, S. 21.
Arznei und Vernunft. Osteoporose-Knochenbruchkrankheit; 3. Auflage, Mai 2010.
3
Österreichischer Ernährungsbericht 2012.
1
2
Osteoporose
Osteoporose ist eine Skeletterkrankung, die deutsche
Bezeichnung ist „Knochenbruch-Krankheit“. Die
Knochenmasse ist bei den PatientInnen so stark vermindert, dass es sehr leicht zu Knochenbrüchen kommt.
Die aktuelle Lage in Österreich
Nach aktuellen Schätzungen leiden hierzulande bis zu
740.000 Menschen an Osteoporose, davon sind der
Großteil Frauen. Es wird angenommen, dass 30% der
über 50-jährigen Frauen an Osteoporose erkrankt sind2.
Die hohen Zahlen erklären sich u.a. durch die Unterversorgung der Bevölkerung mit Kalzium und Vitamin D,
ein Mangel, der auch im aktuellen Ernährungsbericht
festgestellt wurde3.
Füllen Sie bitte
den nachfolgenden
Test aus und
besprechen Sie ihn
mit Ihrem Arzt
oder Ihrer Ärztin.
vorbeugung
Bewegung
„Wer rastet, der rostet “ – dieses Sprichwort gilt auch
für die Knochen. Denn Bewegung stärkt nicht nur Ihre
Muskulatur, sondern hat den Zusatzeffekt, dass über den
„Muskelzug“ auch der Knochenaufbau positiv beeinflusst wird. Deshalb ist – neben gesunder Ernährung –
regelmäßige körperliche Betätigung ein wesentlicher
Faktor für Ihre Knochengesundheit. Besonders geeignet
sind dabei Tai-Chi, Yoga, Nordic-Walking, Tanzen,
Wandern oder Krafttraining. Und: Wer körperlich fit ist,
stolpert weniger und fällt weniger hin.
Sonne
Wir sind grundsätzlich in der Lage Vitamin D in der Haut
unter Mitwirkung von Sonnenlicht selbst zu bilden. Eine
ausreichende Versorgung ist gegeben, wenn man sich
während der Sommermonate täglich 15-30 Min. in der
Sonne aufhält4. Beachten Sie, dass Sonnencreme schon
bei einem Lichtschutzfaktor von ca. 8 die Vitamin DSynthese über die Haut hemmt. Wichtig ist ein bewusster
Umgang mit der Sonneneinstrahlung, um eventuelle
Folgeschäden (z.B. Hautkrebs) zu vermeiden.
Ernährung
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist wichtig,
um alle lebenswichtigen Nährstoffe aufzunehmen.
Dabei sollten Sie sich an die Ernährungspyramide
(s. rechts) halten, d.h. 2-3 Mal pro Woche Fleisch oder
Fisch, täglich Milch und Milchprodukte, viel Obst und
Gemüse essen und als Getränk vorwiegend Mineralwasser zu sich nehmen. Zusätzlich ist auf einen
mäßigen Alkoholkonsum zu achten5.
Kalzium und Vitamin D
Kalzium ist der wichtigste mineralische Baustein des
Knochens, weil es dem Knochen die nötige Festigkeit
gibt. Damit aber Kalzium aus der Nahrung aufgenommen werden kann, ist eine ausreichende Versorgung mit
Vitamin D nötig. Kalziumreiche Nahrungsmittel sind
z.B. Milch und Milchprodukte wie Käse oder Yoghurt.
Vitamin D ist ist hauptsächlich in Fisch, Milch und
Milchprodukten sowie im Eidotter enthalten. Bei einer
ausgewogenen Ernährung kann man so ca. 200 Einheiten Vitamin D täglich über die Nahrung aufnehmen.
süsses
Genießen Sie bewusst!
streichfette
Weniger ist mehr
d
fleisch, fisch, ei
In Maßen statt in Massen
pflanzenöle
Qualität vor Menge
Quelle: www.bmg.gv.at adaptiert nach Burkhard P. (2010)
Wenn Nahrung nicht ausreicht ...
Da ein Großteil der Bevölkerung eine Unterversorgung
mit Kalzium und Vitamin D aufweist, ergibt sich die
Notwendigkeit einer kombinierten Kalzium plus
Vitamin D-Supplementation.
Studien belegen, dass die Einnahme von täglich 800
Einheiten Vitamin D3 mit zusätzlichem Kalzium (z.B.
Aufnahme von 500 mg über die Nahrung und 500 mg
über ein Supplement) folgende Vorteile bringen kann:
•die Senkung des Hüftfraktur-Risikos um bis zu 30%6,
•ein deutlicher Rückgang des Knochenabbaus
(Osteoporose)6,
•eine positive Wirkung auf die Muskelkraft7 und
•positive Effekte auf Blutdruckwerte7.
Dreaper J. (2010), New guidance on vitamin D recommends midday sunshine, in: BBC News Health.
Burkhard P. (2010), Ernährung und Knochengesundheit - Wissenschaft, Mythen und Realität,
in: Osteologie 2/2010, S. 167-171.
6
Bischoff-Ferrari et al. (2012), N Engl J Med.
7
Peterlik (2012), Food Funct.
4
5
d
Milch, milchprodukte, käse
3x täglich für starke Knochen
brot, beilagen
Aus dem vollen Korn schöpfen
d
3 gemüse- und 2 obstsorten täglich
Liefern Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe
d
wasser
Täglich 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit, kalorienfrei
test
Bitte beantworten Sie die
folgenden Fragen mit Ja oder Nein.
W ie g u t
is t m e in e
Knochen
g e s u n d h e it?
1 Bei einem Elternteil wurde Osteoporose diagnostiziert
und/oder einer von beiden hatte einen Knochenbruch
nach einem leichten Sturz.................. Ja P Nein P
2 Meine Menstruation hat schon einmal länger als
12 Monate ausgesetzt (ausgenommen Schwanger schaft und Gebärmutterentfernung)... Ja P Nein P
3Ich nehme länger als 3 Monate Kortikosteroide
(z.B. Cortison), Antiepileptika oder orale
Antidiabetika aus der Gruppe der Glitazone
(Actos®, Competact®)........................ Ja P Nein P
4 Bei mir wurde eine Erkrankung der
(Neben-)Schilddrüse festgestellt......... Ja P Nein P
5 Bei mir wurde eine chronische Polyarthritis (Rheuma toide Arthritis) diagnostizert.............. Ja P Nein P
6 Ich rauche oder bin Ex-Raucherin...... Ja P Nein P
7 Ich bewege mich weniger als 30 Minuten täglich bei
Haus-, Gartenarbeit, Joggen, etc. ..... Ja P Nein P
8 Ich meide Milch und Milchprodukte und nehme kein
Kalzium-Ergänzungspräparat.......... Ja P Nein P
9 Ich verbringe weniger als 10 Minuten täglich im Freien
(dem Sonnenlicht ausgesetzt) und nehme kein
Vitamin D-Ergänzungspräparat....... Ja P Nein P
Wenn Sie mehr als 2 Fragen mit Ja beantwortet haben,
besprechen Sie diesen Test bitte mit Ihrem Arzt oder
Ihrer Ärztin.
Ein Service von
Wissenschaftliche
Beratung: em. Univ.-Prof.
Dr. Meinrad Peterlik
Weitere Informationen
zum Thema Osteoporose
finden Sie auch unter
www.netdoktor.at und
www.shef.ac.uk/FRAX
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