Essen mit Lust und Laune Unser Wettbewerbsbeitrag für „Kleine HeldeN“ 1 Essen mit Lust und Laune als Jahresmotto Über uns Der Waldkindergarten Bad Liebenzell e.V. wurde 1996 aus einer Elterninitiative heraus gegründet. Er befindet sich im Waldgebiet Erlenhau in Bad Liebenzell/Unterhaugstett. Seit 2008 kann ihn jedes Kind – unabhängig vom Wohnort – besuchen. Wir sind mit drei Gruppen ein recht großer Waldkindergarten. Zwei altersgemischte Gruppen mit jeweils 20 Kindern im Kindergartenalter ab 3 Jahren (Eichhörnchen und Siebenschläfer genannt) und seit Mai 2013 eine Gruppe von 12 Kindern im Alter von zwei bis drei Jahren (Spatzen genannt). Wir haben eine Schutzhütte mit zwei Räumen und übergangsweise ein Mobilheim für die Spatzen zur Verfügung. Im Augenblick planen wir eine größere Schutzhütte, in der alle drei Gruppen gemeinsam Platz finden. Warum dieses Jahresmotto? Ein ganzes Kindergartenjahr lang stand das Jahresmotto „Essen mit Lust und Laune“ im Mittelpunkt. Mit Hilfe ganz unterschiedlicher Aktionen beschäftigten wir uns mit unserer Nahrung. Dabei war uns wichtig, dass die Kinder ein Gespür dafür entwickeln, was Nahrung für uns bedeutet, was dahinter steckt und wie wertvoll sie ist. entierten sich dabei immer an den Interessen und Bedürfnissen der Kinder. Sie wurden jederzeit in die Themenauswahl einbezogen. Durch die Beschäftigung mit dem Thema über ein ganzes Jahr hinweg konnten jahreszeitliche Aspekte einbezogen werden, die Eindrücke wurden immer wieder vertieft und können so auch später noch abgerufen werden. Kinder kennen heute häufig nur die weiterverarbeiteten Lebensmittel. Auch werden diese eher im Supermarkt und selten direkt beim Erzeuger eingekauft. So fehlt Kindern oft das Wissen und der Bezug, woher unser Essen kommt, und wann Obst oder Gemüsesorten „Saison haben“. Die Eltern wurden regelmäßig in Aktionen einbezogen, und auch die Öffentlichkeit wurde durch regelmäßige Berichte in der lokalen Presse informiert. Durch Experimente, Expeditionen, Lieder, Verse, Bilder und viel „selber machen“ konnten die Kinder ihre Nahrung im wahrsten Sinne des Wortes mit allen Sinnen erleben und begreifen. Die Aktionen ori- Einige Aktionen wie das Kartoffelfeuerfest incl. Pflanzen der Kartoffeln im Frühjahr, finden bei uns jedes Jahr statt. Auch das „gesunde gemeinsame Frühstück“ hat bei uns einen festen Platz im Kindergartenalltag. So greifen wir das Thema „gesunde Ernährung“ immer wieder auf und schaffen damit bleibende Grundwerte. 2 Essen mit Lust und Laune Unsere Themen Herbst Winter Frühling Sommer Ganzjährig So ging es weiter... • Apfel, Saft pressen, Gelee kochen, Apfelringe trocknen, Apfelessig ansetzen • Kartoffel (Verschiedene Zubereitungen z.B. Suppe, Pommes), Experimente mit Kartoffeln, Kartoffeldruck, Kartoffelfeuerfest • Erntedank singen im Seniorenstift. • Nussjagd • Laternen mit Kartoffel- und Apfeldruck gestaltet • Besuch beim Imker • Waldfrüchte • Kräuterküche (Kräutersalz, Kräuteressig, Bärlauchgerichte) • Nachhaltigkeitstag „Kinder pflanzen ZukuNft!“ • Besuch auf dem Hühnerhof • Besichtigung der Liebenzeller Sprudelfabrik • Gesunde Ernährung ist gut für meinen Körper • Gemeinsames gesundes Frühstück • Das tägliche Vesper • Vom Korn zum Brot, Ausflug an die Mühle • Weihnachtsbacken • Tiere im Winter „Wie verbringen sie den Winter und was essen sie?“ • Wie haben die Menschen früher gelebt? • Fastnachtfest mit Vorführung des Märchens vom „Dicken Pfannkuchen“. • Vom Korn zum Brot II: Korn ernten, dreschen, mahlen • Sommerfest (die Jahresthemen wiederholen) • Besuch bei der Schäferin • Kamille sammeln und trocknen • • • • • Waffeln backen auf dem Feuer Auf Alufolie verzichten Im Hofladen einkaufen Kochen mit den Kleinsten Pilze sammeln und essen 3 Apfelsaft selbst gepresst Ziel Ablauf Die Kinder lernen, dass Apfelsaft nicht einfach „in der Flasche wächst“. Im Zuge des lebenspraktischen Ansatzes können die Kinder die wichtige Erfahrung machen, dass sie selbst durch echte Arbeit alle Schritte zur Herstellung des Saftes leisten können. Das Selbstbewusstsein wird durch das praktische Erleben gestärkt. Die Grob- sowie Feinmotorik wird gefördet (beim Auflesen bzw. Schneiden). Die Arbeit mit dem Apfel bringt intensive Sinneseindrücke. Obstwiese organisieren Material organisieren Äpfel schütteln, pflücken, sammeln Äpfel waschen und trocknen Äpfel in Viertel schneiden, Kerngehäuse, Würmer und braune Stellen entfernen In Muser oder Obstmühle Maische herstellen Maische in Obstpresse pressen Apfelsaft genießen Zeitaufwand Passende Verse und Lieder Vorbereitung: 1 Kindergartentag Durchführung: 1 Kindergartentag In meinem kleinen Apfel, da sieht es lustig aus. Dort in des Müllers Garten, da steht ein Apfelbaum. Da steht ein großer Apfelbaum, da kommt der kleine Zottelsaum. Ich hol´mir eine Leiter. Visuell - Ein rotbackiger Apfel sieht lecker, appetitlich aus, Äpfel sind unterschiedlich im Aussehen. Taktil - Die glatte Oberfläche des Apfels fühlen evtl. auch Kälte, beim Auflesen, wird wärmer wenn ich ihn in der Hand halte. Auditiv - Ich höre es knacken, wenn ich in den Apfel beiße oder der Apfel zu Maische gemahlen wird Olfaktorisch - Ich rieche den Apfel intensiver, wenn ich ihn zerschneide und zerhacke. Gustatorisch - Ich schmecke den einzelnen Apfel süß oder sauer; und auch wenn ein einzelner Apfel sauer ist, schmeckt der Saft aus allen Äpfeln lecker. Materialbedarf Obstbaumwiese (Wasseranschluss ist praktisch) Tische zum Arbeiten Viele kleine Eimer oder Körbe zum Sammeln Große Wannen zum Waschen Schneidebretter und Küchenmesser Obstmühle zum Herstellen der Maische manuelle Obstpresse incl. Presstuch Eimer und Wannen für die Maische und den fertigen Saft Eventl. Kannen oder Flaschen zum Abfüllen des Saftes 4 Apfelsaft selbst gepresst Auf einem Gartengrundstück, das uns zur Apfelernte zur Verfügung gestellt wurde, konnten die Kinder alle Schritte der Apfelsaftgewinnung selbst ausprobieren. Zuerst wurden die Äpfel geerntet und aufgelesen. Eimer und Körbe hatte jedes Kind mitgebracht. Danach wurden die Äpfel gewaschen. Die Kinder konnten genau beobachten, wie die Äpfel zu Maische zerkleinert werden. Wer wollte, konnte auch selbst die Kurbel drehen. Anschließend schnitten die Kinder die Äpfel. Auch wurden das Kerngehäuse, Würmer oder braune Stellen entfernt. 5 Die zerkleinerten Äpfel kamen in die Presse (nicht zu groß, damit sie auch von Kindern bedient werden kann)... ...und wurden mit viel Krafteinsatz ausgepresst. Zur Vesperpause konnte bereits der erste frische selbstgepresste Saft verköstigt werden. Ein intensives Geschmackserlebnis! Der Saft wurde anschließend zum Teil verkauft und zum Teil direkt genossen. Pressebericht: „Der lebenspraktische Ansatz“ oder „Vom Apfel zum Saft“ Der lebenspraktische Ansatz besagt, dass Kinder erleben sollen, was hinter den vielen angenehmen Dingen des Lebens eigentlich so steckt. Sie sollen befähigt werden, ihr praktisches Leben selbst zu gestalten. Das zur Theorie. In der Praxis zeigte sich das am 30. September bei strahlendem Sonnenschein so: Die Kinder pflückten mit Feuereifer Äpfel, wuschen sie sauber, schnitten sie begeistert klein, häckselten sie schnell zu Maische und pressten sie mit vollem Körpereinsatz zu Saft. Den gab es natürlich gleich zum Vesper dazu. Und weil die Kinder so fleißig waren, konnte auch beim verkaufsoffenen Feiertag in Calw noch selbstgepresster Apfelsaft verkauft werden. Ca. 12 Liter Saft wurden an einem Vormittag produziert. Den Kindern und auch dem Erzieherteam hat die Aktion viel Spaß gemacht. Unser Dank geht an Ingrid Miklitz, die uns die Saftpresse samt Zubehör zur Verfügung gestellt hat und an die Familien Schmidt und Braun, deren Bäume wir „plündern“ durften. Ein ganz besonders herzliches Dankeschön sagen wir Marlies, die uns liebevoll betreut und sogar noch mit Kaffee und Kuchen versorgt hat! 6 Kartoffelfeuer Ziel Ablauf Die Kinder machen wichtige Erfahrungen: Essen bedeutet, dass man vorher dafür arbeiten muss. Und man braucht Geduld, um Lebensmittel herzustellen. Aus einer im Frühjahr gesetzten Kartoffel werden im Herbst viele Kartoffeln. Ein Kartoffelacker muss vor dem Bepflanzen bearbeitet werden, die Pflanzen müssen gepflegt werden. Die Kinder übernehmen Verantwortung. Kartoffeln sind vielseitig. Man kann sie kochen, braten, pürieren, reiben, als Suppe essen oder frittieren. Es gibt verschiedene Sorten, die vielseitig verwendbar sind. Sie eignen sich auch als Gestaltungsmittel (Kartoffeldruck). Man kann mit ihnen auch kleben oder experimentieren. Ebenso wie bei den Äpfeln spricht die Kartoffel alle Sinne an. Die Kinder lernen bei schlechten Ernten mit Enttäuschung umzugehen. Im Frühjahr Acker vorbereiten und Kartoffeln pflanzen Im Sommer die Pflanzen besuchen, Erde anhäufeln Brennholz (trocken) besorgen, Material besorgen Am Kartoffelfeuertag: Frühzeitig ein großes Feuer entfachen, Kartoffeln ausgraben, waschen, in unterschiedliche Behälter packen und in die Glut geben Zeitaufwand Kartoffeln pflanzen: 1 bis 2 Kindergartentage Kartoffelernte mit Kartoffelfeuer: 1 Kindergartentag Vorbereitung: 1 Kindergartentag Materialbedarf Passende Verse und Lieder Ein Acker zum Kartoffeln pflanzen Spaten (Kindergröße, stabil) Saatkartoffeln Kartoffelfeuerlied „Lustig brennt das Feuerlein“ (kann bei uns angefordert werden) Erntetanz Jahreszeitenlied (Herbststrophe) Das Märchen vom Kartoffelkönig Die starke Maus und die Kartoffel Kartoffeln sind besser als Rüben und Kohl Verschiedene Kartoffelverse und -rätsel (Fünf Buben sind zum Acker gerannt/Fünf kleine Kartoffelmänner/Zwei Teile habe ich/Wer mich will zum Essen haben) Für das Kartoffelfeuer: Viel Brennholz Kinderspaten und Eimer Waschwanne und kleine Bürsten Lehm Alufolie Metalleimer Römertopf (gewässert) Rosmarinzweige (zu den Kartoffeln im Römertopf) Nach Belieben Beilagen 7 Kartoffelfeuer Im Frühjahr wurde der Acker umgegraben und die Kartoffeln gesetzt. Während des Sommers bis zum Herbst wird nach Bedarf Erde angehäufelt, damit die Kartoffeln kein Licht abbekommen. Das Brennholz haben die Kinder vorab bereits gesammelt. Um Kartoffeln garen zu können, muss rechtzeitig (ca. 3-4 Stunden vor den Fest) ein großes Feuer entfacht werden. Die Kinder graben dann mit Hilfe von stabilen Kinderspaten die Kartoffeln aus. In wassergefüllten Wannen werden die Kartoffeln mit kleinen Bürsten (z.B. Handbürsten) geschrubbt. Wir testen verschiedene Garmethoden aus. Die Kartoffeln werden in einen Metalleimer gegeben (der wird von Glut umhüllt), in Lehm eingepackt, in Alufolie eingepackt und in einen Römertopf mit Kräutern (bei uns war´s Rosmarin) gegeben und anschließend in der Glut gegart. 8 Ca. 1,5 bis 2 Stunden bleiben die Kartoffeln in der Glut. Da wir bei unserem Kartoffelfeuerfest sehr viele Esser haben, werden zusätzlich auch noch von Eltern gekochte Kartoffeln mitgebracht. Während die Kartoffeln garen, bauen die Kinder die Sitzgarnituren für das gemeinsame Fest auf. Die fertigen Kartoffeln werden aus der Glut geholt... ...anschließend wird getestet: Welche Zubereitungsart schmeckt mir am besten? Zum Kartoffelfeuerfest sind auch die Eltern und Großeltern eingeladen. Gemeinsam wird vor dem Essen noch gesungen und getanzt. Die Eltern steuern die Beilagen wie Kräuterquark, Tomatenbutter, Zaziki und Ähnliches bei. 9 Bevor das Essen beginnt, werden wir in diesem Jahr noch als „Haus der kleinen Forscher“ ausgezeichnet. Diese Auszeichnung übergab der Kreisjugendpfleger im Rahmen des Kartoffelfeuerfestes. Zuvor hatten ihm die Vorschüler verschiedene Experimente rund um die Kartoffel vorgeführt. Anschließend lassen es sich alle gemeinsam schmecken. Pressebericht: Haus der kleinen Forscher Was allen Eltern schon lange klar ist, ist nun amtlich: „Der Waldkindergarten leistet qualifizierte Arbeit.“ Diese Aussage von Wolfgang Borkenstein vom Kreisjugendring Calw löste bei den zuhörenden Eltern Heiterkeit aus. Aber es ging ja noch weiter: „Daher darf ich dem Kindergarten nun das Zertifikat „Haus der kleinen Forscher“ überreichen.“ Und darüber freut sich der ganze Kindergarten und ganz besonders Erzieherin Amalia Erdmann, die das Projekt im Waldkindergarten durchgeführt hat. Und so wusste auch Borkenstein „dass die größte Arbeit nicht das Forschen mit den Kindern war. Das findet hier ja sowieso ständig statt. Nein, die größte Arbeit war die Dokumentation.“ Einen ganzen Ordner mit Bildern und Versuchsbeschreibungen hatte sie zur Dokumentation erstellt. Wir sagen herzlichen Dank für die tolle Arbeit! Auch Bürgermeister Volker Bäuerle freute sich, dass nun schon der zweite Kindergarten in Bad Liebenzell das Zertifikat erhielt. Er übergab ein Schild, das nun an der Hütte auch allen Spaziergängern zeigt, dass hier ein Haus der kleinen Forscher steht. Kartoffelfeuerfest Die Übergabe war eingebettet in das Kartoffelfeuerfest, das jedes Jahr gefeiert wird. Schon morgens wurde ein riesiges Feuer entzündet. Und dann wurden natürlich rund um die Kartoffel Versuche durchgeführt. Was passiert, wenn man eine Kartoffel reibt und stehen lässt? Kann man mit Kartoffeln zaubern? Wieso ist der Kartoffelkorb so schwer und warum kann man ihn doch mit einem Flaschenzug so leicht heben? Bereits am Donnerstag hatten die Kinder auf dem eigenen Acker Kartoffeln ausgegraben und gewaschen. Und so war der letzte Test der Wichtigste: Wie schmecken Kartoffeln in Öl gebacken? Wie schmecken Sie im Römertopf gegart? In einer Lehmhülle gebacken? Als Folienkartoffel? Gekocht? Das Wichtigste zuerst: Alle haben sehr lecker geschmeckt. Zusammen mit Kräuterquark, Tomatenbutter oder Zaziki waren sie ein köstliches Mahl. 10 Weitere Aktionen, die wir im Herbst durchgeführt haben: Äpfel: • Apfelringe geschnitten (Messer und Apfelschälmaschine) und auf selbst geschnitzten Stöcken und selbst gedrehten Kordeln getrocknet. • Apfelessig hergestellt (Apfelmost mit Essigmutter angesetzt. Die Entwicklung des Apfelessigs wurde beobachtet.) • Apfelgelee gekocht und beim monatlichen gesunden Frühstück verkostet. Zusätzlich wurde es auch noch am Weihnachtsmarkt verkauft. • Zubereitung auf dem Holzofen: Apfelmus gekocht, Bratäpfel gebraten, Apfelpfannkuchen gebacken • Beim Laternenfest die Laternen mit Apfeldruck (sowie Kartoffeldruck) verziert. Waldfrüchte: • Waldbeeren gesammelt und auf dem Holzofen als Marmelade gekocht (z.B. Brombeeren mit Schlehen). • Hagebutten sammeln • Bucheckern rösten Kartoffel: • Für das Laternenfest die Laternen mit Kartoffeldruck (sowie Apfeldruck) verziert • Kartoffelkleister hergestellt • Kartoffelstärke: Kartoffeln reiben und in Wasser geben, dann setzt sich Stärke ab • Kartoffeln und Jod verfärben sich • Physikalische Experimente (z.B. schweren Kartoffelsack mit Hilfe eines Seilzugs heben) Erntedank: • Singen im Seniorenstift der Heimatgemeinde. • Den Senioren wurden auch Erntegaben mitgebracht. Nussjagd • Haselnüsse gesammelt und auf Fraßspuren untersucht und dann an den NABU eingeschickt. Besuch beim Imker • Beschäftigung mit der Biene. Warum ist sie so wichtig? Wie und wo leben sie? Wie sieht die Wabe aus? Wie entsteht der Honig? • Verkostung verschiedener Honigarten. 11 Presseberichte: Die Waldküche Früchte und Kräuter sammeln und dann weiter verarbeiten geht auch oder gerade im Waldkindergarten. Die Kinder konnten in diesem Kindergartenjahr schon allerlei Kartoffelspeisen, Apfelsaft, Marmelade und Apfelküchlein herstellen und genießen. Nun wird fleißig daran gearbeitet, Geld damit zu verdienen. Bereits beim Adventsverkauf soll es wieder Leckeres aus der Waldküche geben. Gerade werden Apfelringe und Kräuter getrocknet. Merken Sie sich schon mal vor: Am 26. November verkaufen wir auf dem Liebenzeller Wochenmarkt und dem Möttlinger Weihnachtsmarkt. Eichhörnchen und Siebenschläfer jagen Haselnüsse Nanu? Eichhörnchen und Siebenschläfer JAGEN Haselnüsse? Wurde da nichts verwechselt? Nein! Im Herbst sammelten die beiden Gruppen sowie ein paar Familien angefressene Haselnüsse. Die Fundorte wurden in eine Karte eingezeichnet und die Nüsse dann zusammen mit der Karte an den NABU geschickt. Dort wurden sie dann untersucht und ausgewertet. Der NABU veranstaltet regelmäßig die „Nussjagd“, um den Bestand der Haselmaus zu ermitteln, und unsere Gruppen hatten sich daran beteiligt. Nun bekamen wir die Antwort, dass tatsächlich eine Haselmaus nahe unseres Waldkindergartens wohnt. Für´s Mitmachen bekamen die Kinder eine Postkarte mit einer Haselmaus und der Kindergarten eine Urkunde. Nächstes Jahr sind wir bestimmt wieder auf Nussjagd und hoffen, nochmals erfolgreich zu sein. Waldkinder singen im Johanneshaus Das Monakamer Johanneshaus bekam am Montag morgen Besuch. Die Kinder des Unterhaugstetter Waldkindergartens wollten die Altenheimbewohner mit einigen Herbstliedern und -versen erfreuen. Und dies ist ihnen auch geglückt. Zuerst noch etwas verschüchtert, bald aber aus voller Kehle, sangen die Kinder vom Herbst, vom bunten Laub, von Sankt Martin und vom Apfel pflücken. Die Kleinen waren voller Inbrunst dabei. Die Texte wurden durch Bewegungen ergänzt. Und so mancher Heimbewohner schmunzelte über die eifrigen Kinder, die da sangen, hüpften und spielten. Ganz zum Schluss stimmten sie dann noch zusammen mit den Senioren „Ich geh´mit meiner Laterne“ an. Als Dank dafür durften sie ihr Vesper im warmen Nebenraum einnehmen und bekamen Tee und Obst dazu. Allen Beteiligten hat der Besuch viel Spaß gemacht. Summ summ summ, Bienchen summ herum! Vergangenen Freitag konnten die Kinder erleben, wo der Honig herkommt. Der Besuch bei der Althengstetter „Bienen Lehr- und Infostation“ war sehr lehrreich. Mit einer Präsentation, einem Film und schließlich am lebenden Objekt wurde den Kindern das Leben der Bienen nähergebracht. So wissen sie nun z.B., dass die Bienen ihren Stock am Duft der Königin erkennen. Und dass die Geburt einer neuen Königin bedeutet, dass die alte mit ihrem Schwarm auszieht und sich eine neue Bleibe sucht. Manfred Nonnenmann, der 1. Vorstand des Bezirksimkervereins Calw e.V. nahm sich viel Zeit für uns. Herzlichen Dank dafür! Besonders angetan hatte es den Kindern die von Bienen dicht besetzte Wabe, die Nonnenmann zum Schluss zeigte. Denn Waldkinder lernen am liebsten von der Natur. Nach so vielen Informationen schmeckte der nicht geschleuderte und daher cremige Blütenhonig bei der Vesperpause natürlich besonders gut. 12 Althengstett: In einem Stock leben bis zu 100 000 Tiere zusammen Alt... http://www.schwarzwaelderbote.de/inhalt.althengstettineinemstock... Althengstett 1 von 2 Althengstett: In einem Stock leben bis zu 100 000 Tiere zusammen Alt... 28.09.2011 22:23 http://www.schwarzwaelderbote.de/inhalt.althengstettineinemstock... 13 Vom Korn zum Brot I Ziel Ablauf Die Kinder erleben den ganzheitlichen Prozess vom Korn bis zum fertigen Lebensmittel. Die dazu notwendigen, vielfältigen Arbeitsschritte werden erfahrbar, und die Wertschätzung von Brot wird gesteigert. Ebenso wird auch hier die Sinneswahrnehmung geschärft. (siehe Apfel) Eine Mühle, die Führungen anbietet, ausfindig machen. Mühlenführung mit Erwerb der Backzutaten Backtag organisieren. (Wir durften in einer Gaststätte backen und haben auch in unserer Hütte auf dem Holzofen gebacken, wovon leider kein Foto existiert.) Ebenso gab es Knusperstündchen im Advent mit gemeinsamem Knabbern von Weihnachtsgebäck in heimeliger Atmosphäre bei Kerzenlicht und mit Geschichten. Bemerkung: Wir ernteten das Getreide im darauffolgenden Sommer. Damit hatten die Kinder alle Arbeitsschritte erlebt, nur nicht in der richtigen Reihenfolge. Durch die zweite, zeitlich versetzte Beschäftigung mit dem Thema konnten die Erkenntnisse vertieft werden. Zeitaufwand Passende Verse und Lieder 5 Kindergartentage (1 davon im Sommer zur Kornernte) Die Mühle, die braucht Wind Eine Mühle auf dem Berge steht Es klappert die Mühle am rauschenden Bach In der Weihnachtsbäckerei Backe backe Kuchen Materialbedarf Die üblichen Backutensilien. Eine (möglichst große) Küche oder sonstiger Raum mit Backgelegenheit. 14 Vom Korn zum Brot I Anfang des Winters wollten die Kinder wissen, wie es in einer richtigen Mühle zugeht, und so vereinbarten wir einen Besuchstermin. Das riesige Mühlrad beeindruckte gleich als erstes. Interessiert lauschten die Kinder dem Müller bei seinen Erläuterungen. Das Mahlwerk der Mühle beeindruckte auch. Die Kinder konnten die verschiedenen Getreidearten sehen, riechen, fühlen und schmecken. Die Kinder lernten auch, dass kleinere Mühlen fast nur noch als Nebenerwerb zu betreiben sind. Eine Familie kann alleine von der Mühle kaum leben. Hier sind z.B. noch ein Hotel, Restaurant und ein Verkaufsladen mit angeschlossen. Das wichtigste Werkzeug eines Müllers ist der Hammer. Mit ihm schlägt er auf die großen Tanks und kann so hören wie voll der ist. Natürlich wurde das auch demonstriert. 15 Im Mühlenladen deckten wir uns dann noch mit Backzutaten ein, die dann von den Kindern zu Weihnachtsgebäck verarbeitet wurden. Dazu durften wir die Küche einer Gaststätte nutzen. Mit viel Eifer waren die Kinder beim Teigkneten, -ausrollen und -ausstechen dabei. Natürlich wurde auch genascht. Beim Verzieren durfte der Fantasie freien Lauf gelassen werden. Das Knusperstündchen bieten wir im Advent an. Die Kinder sitzen gemütlich in der warmen, abgedunkelten und nur von Kerzen beleuchteten Hütte, knabbern ein paar (selbstgebackene) Weihnachtskekse oder Obst und lauschen einer Geschichte. 16 Weitere Aktionen, die wir im Winter durchgeführt haben: Was fressen die Tiere im Winter? • Fraßspuren gesucht • Arbeitsblätter • Geschichten • Winterschläfer thematisiert • Weihnachtsbaum für Tiere geschmückt • Vogelfutter selbst hergestellt (Meisenglocke aus Palmfett und Körnern) Wie haben die Menschen früher gelebt? • Eine alte Frau erzählt aus ihren Kindertagen. Wie haben sie gelebt ohne Strom und fließend Wasser? Wie sind sie mit der Kälte fertig geworden? Was gab es zu essen? usw. Fastnetsfest • Thema war die Geschichte vom dicken fetten Pfannkuchen. • Die Geschichte wurde von den Erziehern nachgespielt an verschiedenen Stationen im Wald. • Anschließend gemeinsames Pfannkuchen backen und -essen. Pressebericht: Winter ohne Wald Bei den anhaltend tiefen Minustemperaturen letzter Woche fand nun der Waldkindergarten ohne Wald statt. Im Unterhaugstetter evangelischen Gemeindezentrum durften wir eine Woche lang unterschlupfen. Herzlichen Dank an die Gemeinde dafür! Und so wurde eine Woche Sonderprogramm gefahren. Es gab Spielzeug (jedes Kind durfte täglich eines mitbringen), ganz viele Bücher wurden vorgelesen, viele Spiele wurden gespielt und dann wurde auch noch gekocht. Milchreis, Pfannkuchen und Waffeln versüßten den Aufenthalt im Haus. Trotzdem freuen sich alle wieder auf „ihren“ Wald! Am Dienstag fesselte dann Hanne Grabowski die Kinder mit einem Bericht, wie sie den Winter als Kind verbracht hatte. Nun sind die Waldkinder es ja gewohnt, dass es kein fließendes Wasser und keine Toilette am Kindergarten gibt, aber dass die Leute früher auch zuhause darauf verzichten mussten, das war dann doch neu. Und so lauschten sie gespannt den Erzählungen über lange Fußmärsche zur Schule und zurück, dem kargen Essen (jeden Tag Milchsuppe mit Kartoffeln und Brot), Wasserholen am Bach, Duschen im Regen und Holzsammeln. Besonders unglaublich war es wohl, dass es damals in der Gegend dort keine Autos und keine Traktoren gab. Vielen Dank, liebe Hanne! 17 Presseberichte: Zu Besuch in der Kapfenhardter Mühle „Es klappert die Mühle am rauschenden Bach – Klipp – Klapp.“ An dieses Lied dachte man unweigerlich beim Anblick des großen Mühlenrades an der Unteren Kapfenhardter Mühle. Und das große Rad war auch das Erste, was die Kinder bei der Besichtigung faszinierte. Besonders, dass es mit so wenig Wasser angetrieben wird, glaubten einige nicht. „Doch, das alte Mühlenrad wird mit dem wenigen Wasser angetrieben. Da ist kein Motor angeschlossen und Hamster laufen auch nicht im Kreis“ scherzte der Müller Philipp Mönch, der uns durch die Mühle führte. Auch sonst wusste der Müller, der die Mühle nun in der achten Generation betreibt, die Kinder zu unterhalten. Sie durften die moderne, nicht mehr mit Wasser betriebene, Mühle anschauen, das Zunähen des Mehlsackes bewundern und ihr Wissen bei den verschiedenen Produkten der Mühle zeigen. Getreidekörner, Mais und Mehl erkannten viele Kinder. Raps, Kleie und Grieß waren schon anspruchsvoller. Nur die Benutzung des Gummihammers, laut Mönch das wichtigste Werkzeug des Müllers, erschloss sich wohl nicht allen Kindern. Eines erzählte daheim: „Der Mann hat nur Unsinn gemacht. Der hat mit einem Hammer Musik auf den Tanks gemacht.“ Wir bedanken uns ganz herzlich bei Philipp Mönch für die interessante Führung! In der Weihnachtsbäckerei... ...gibt’s so manche Leckerei. Und auch Kleckerei. Kurz vor Weihnachten durften sich die 4-6 jährigen Kinder noch als Weihnachtsbäcker betätigen. Die Familie Oehlschläger stellte ihre Küche im Gasthaus Monbachtal zur Verfügung und ließ 20 aufgeregte Jungs und Mädels erst mal Teig kneten, dann auswellen und schließlich ausstechen. Und das Ergebnis duftete und schmeckte hervorragend! Zwar gelangte nicht aller Teig auf die Backbleche. Ein Teil verschwand auf dem Boden und ein größerer Teil in den Mündern der Bäckerinnen und Bäcker, aber das tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Und so konnte daheim bei den Wenigsten das Mittagessen locken. Zu viel war schon genascht worden. Aber auch das gehört dazu. Liebe Steffi, lieber Heiko, vielen Dank, dass ihr euren freien Tag und einige Nerven geopfert habt um uns das spannende Backerlebnis zu ermöglichen! Die Kinder und das Erzieherteam vom Waldkindergarten. 18 Pressebericht: Tierischer Fasnetsspaß mit dem dicken fetten Pfannkuchen Vergangenen Freitag bevölkerten statt den beiden Kindergruppen viele, viele Tiere, Piraten, Prinzessinnen, Feuerwehrleute, Indianer und weitere bunte Gestalten das Gelände rund um die Bruchhütte in Unterhaugstett. Na klar! Auch im Wald wurde kräftig „Fasnet gfeiert“. Mit lustigen Liedern stimmten sich die Kinder und neugierige Eltern erst mal ein. Anschließend stellten alle bei der Modenschau ihre tollen Kostüme vor. Und dann gab es die große Überraschung. Die „alte Oma“, die schon alle begrüßt hatte, buk einen Pfannkuchen. Und was machte der? Der rollte einfach beim Wenden aus der Pfanne, hüpfte aus dem Fenster und flitzte davon in den Wald. Erst mal waren die Kinder verdutzt. Doch schon bald sausten sie hinterher und erlebten so die ganze Geschichte hautnah mit. Der Pfannkuchen wollte sich nicht essen lassen. Nicht von der alten Oma, nicht vom Knecht Recht, nicht von der Kuh Muh, nicht von der Maus Raus, nicht vom Hase Nase und erst recht nicht vom Schwein Fein. Erst die hungrige Kinderschar am Ende der Reise durfte den Pfannkuchen verspeisen. Und das passierte dann gleich mit großem Appetit. Eine rundum gelungene Vorstellung! Nach den leckeren Fasnetsküchle, Berlinern und Quarkbällchen, die es zum Vesper gab, konnte sich die muntere Schar dann noch beim Dosenwerfen, der Kinderparty, beim Fotografieren oder Quatschliedersingen vergnügen. Allen, die zu der gelungenen Feier beigetragen haben, ein herzliches Dankeschön! Bilder von dieser und vielen weiteren Veranstaltungen finden Sie auch im Internet unter www.waldkindergarten-liebenzell.de bei den Impressionen. Einfach mal reinklicken und genießen! 19 Kräuterküche Ziel Ablauf Die Kinder lernen, dass es kein „Unkraut“ gibt, sondern Wildkräuter, die durchaus ihren Zweck haben. Sie erfahren, dass die Naturapotheke gut bestückt ist (z.B. mit Spitzwegerich gegen Juckreiz bei Stichen). Kräuter sind ideal geeignet, alle Sinne der Kinder anzusprechen und zu fördern. Sie lernen einige essbare Kräuter kennen. Kräuter in Kräuterschnecke setzen Wildkräuter sammeln Kräuter ernten und waschen Ein Teil der Kräuter zum Trocknen vorbereiten (abtupfen, bündeln aufhängen) Zum Direktverzehr mit Butter, Schmand, Quark o.Ä. kleinschneiden und mischen (z.B. Bärlauch) Frisch zum Essig (siehe Apfelprojekt) geben und ein paar Wochen ziehen lassen (z.B. Rosmarin). Getrocknete Kräuter kleinhacken oder mahlen für Kräutersalz. Kräuter erkennen, riechen, Riechmemorie spielen, verkosten (frisch / getrocknet / als Tee / als Suppe) Zeitaufwand Passende Verse und Lieder Vorbereitung: 1 Kindergartentag Durchführung: 2 Kindergartentage Im Märzen der Bauer Wer mag die Tomate? Jahreszeitenlied - Frühlingsstrophe Materialbedarf Scheren oder Messer zum Ernten Wasser Küchentücher zum trockentupfen Schnüre zum Bündeln und Aufhängen manuelle Küchenmaschine Salz Gläser (z.B. von Babynahrung) 20 Kräuterküche Die Kinder fragen nach der Verwendbarkeit der am Wegesrand gefundenen Kräuter. Gerne pflegen sie unsere Kräuterschnecke. Nicht alles, was von den Kindern geerntet wird, ist essbar. Dies wird mit den Kindern zusammen geprüft und besprochen. Die Kräuter werden hängend getrocknet. Die Kinder können die Fortschritte beobachten. Und es duftet wunderbar in der Hütte zu dieser Zeit. Stolz verkaufen wir die selbst hergestellten Lebensmittel auf Oster- oder Weihnachtsmärkten. Am intensivsten schmecken sie frisch, die Kräuter. 21 Kinder pflanzen ZukuNft! Ziel Ablauf Die Kinder durften jeder einen eigenen Baum pflanzen. Diese Aktion haben wir als regelmäßige Aktion übernommen. In Zukunft darf das jedes Kind beim Eintritt in den Kindergarten. Der Baum wird an jedem Geburtstag besucht. Die Kinder bekommen so einen noch engeren Bezug zu „ihrem Wald“. Im optimalen Fall hält der Bezug das ganze Leben lang. Die Kinder lernen, dass man sich um Lebewesen, auch Bäume, kümmern muss und auch Bäume Platz zum Wachsen benötigen. Sie lernen außerdem Artenvielfalt kennen und erfahren, was Nachhaltigkeit bedeutet. Sie erfahren, wofür lebende Bäume, aber auch Holz benötigt wird. So wurde im Rahmen der Pflanzaktion mit den Kindern über Walnüsse, Ernährung der Tiere oder Feuerholz zum Kochen gesprochen. Vorab unbedingt Abprache mit Forst (oder Gemeinde falls man z.B. Obstbäume auf einer Wiese setzen will) bezüglich Genehmigung, geeignetem Platz und geeignetem Pflanzzeitpunkt halten. Pflanzfläche freischlagen Pflanzlöcher vorbereiten Setzlinge besorgen Die Löcher werden nach Bedarf noch vergrößert, die Bäume gesetzt, die Löcher mit Erde gefüllt, die Erde festgetreten und dann kann der Baum angegossen werden. Aufwendig ist die Pflege hinterher. Hier empfehlen wir, vorher Absprachen mit den Eltern und / oder dem Forst zu halten, wer die Kindergartengruppen wann unterstützt. Die Bäume müssen einige Jahre von Wildkräutern und Sträuchern freigehalten werden, dass sie sich gut entwickeln können. Regelmäßige Besuche festigen die Beziehung der Kinder zu „ihrem“ Baum. Zeitaufwand Passende Verse und Lieder Vorbereitung: 1 Kindergartentag (wenn der Forst die Fläche vorbereitet, sonst deutlich länger) Durchführung: 1 Kindergartentag Nachbereitung: Benötigt viel Zeit zur Standortpflege Hallo Wald wir kommen Mein Baum war einmal klein Kuckuck!, Kuckuck, ruft´s aus dem Wald Wir gehen in den Wald In dem Walde steht ein Haus Materialbedarf Freie Wald- (oder auch sonstige) Fläche nach Absprache mit dem Forst oder z.B. der Gemeinde. Baumsetzlinge (wir bekamen unsere vom Forst gespendet) Stabile Kinderspaten Kleine Gießkannen, Wasser Handschuhe Gartenscheren eventl. Freischneider lange Kleidung 22 Kinder pflanzen ZukuNft! Presseankündigung: Kinder pflanzen ZukuNft – Eine Aktion im Rahmen der Nachhaltigkeitstage Baden-Württemberg 2012 Eine ganz besondere Idee entwickelte unser Erzieherteam als Beitrag zu den Nachhaltigkeitstagen Baden-Württemberg 2012, die unter dem Motto „ab in die ZukuNft“ stehen. Und Sie können mit dabei sein! Im Waldkindergarten ist man natürlich direkt auf den Wald angewiesen. Die Bäume, Sträucher, Moose und alle anderen Pflanzen und Tiere sind unser Lebensraum, unser Spielzimmer, unser Spielzeug, unsere Forschungsstation, unser Sonnenschutz, unser Regenschutz und vieles mehr. Da liegt es nahe, dass wir am Erhalt und der stetigen Erneuerung des Waldes interessiert sind. Am Freitag, den 20. April 2012, wollen wir von 13-15 Uhr in Zusammenarbeit mit unserem Förster Frank Lindenberger Bäume setzen, die uns von Forst BW gespendet werden - und so ZukuNft pflanzen! Aber nicht nur unsere Kinder sollen die Gelegenheit dazu haben, alle Kinder sind an diesem Tag herzlich eingeladen, ihren eigenen Baum zu pflanzen! Bitte unbedingt Spaten oder Schaufel mitbringen. Eine Anmeldung mit Vorund Nachname des Kindes ist erforderlich bis zum 16.April 2012 unter [email protected] (oder 0160 93050800). Die Teilnehmerzahl ist begrenzt! Sie finden uns, wenn Sie ab dem Friedhofsparkplatz Unterhaugstett der Beschilderung „Waldkindergarten“ folgen. Unser Tipi ist schon von der Straße aus zu sehen. Der Weg zum Pflanzplatz ist mit dem Kinderwagen befahrbar. Wir bieten Essen vom Gasthaus Monbachtal und Getränke zum Kauf an. Bitte bringen Sie tiefe Teller oder Schüsseln und Besteck mit. Danke! Internet: www.waldkindergarten-liebenzell.de Nachhaltigkeitstage: www.nachhaltigkeitstage-bw.de 23 Auf dem Weg zum Pflanzplatz. Der Förster erklärt „Nachhaltigkeit“ und wieso hier neue Bäume gepflanzt werden. Die vom Forst vorbereitete Fläche. Zwei Waldarbeiter geben die Baumsetzlinge aus. Es gibt Eichen, Kastanien und Walnussbäume. Die Kinder dürfen das vom Forst vorbereitete Pflanzloch noch etwas vergrößern, ... ...ihren Baum setzen, die ... und dann gießen. Erde fest treten... 24 Wo es nötig ist, helfen die Eltern oder der Förster mit. Pressebericht: Kinder pflanzen Zukunft „Hallo Wald wir kommen! Hast Du es vernommen?“ sangen die 50 Kinder aus voller Kehle zum Auftakt der Baumpflanzaktion „Kinder pflanzen Zukunft!“ Und so lautstark angekündigt, zog eine beachtliche Karawane von der Waldkindergartenhütte zum eigens vorbereiteten Pflanzplatz im Wald. „Warum haben die hier Bäume gefällt, damit wir wieder welche pflanzen können?“ schoss es dort dem ein oder anderen Nachwuchspflanzer durch den Kopf. Das konnte Förster Frank Lindenberger sofort beantworten: „Die Bäume hier an der Fläche, die waren nicht so gut zu verwerten. Da hätte man nichts daraus bauen können. Und deshalb haben wir sie gefällt. Die werden jetzt zu Brennholz verarbeitet. Das ist ja auch wichtig. […] Und ihr pflanzt hier jetzt Eichen, Nussbäume und Kastanien. Die passen besser an den Stadtort hier.“ Auch zur Nachhaltigkeit wusste der Förster Interessantes zu berichten. „Die Nachhaltigkeit, die haben die Förster erfunden. So vor ca. 200 Jahren haben sie gemerkt, dass der Wald immer weniger wird wenn man nichts tut.“ Also wurde sogleich fleißig Zukunft gepflanzt. Da die Pflanzlöcher bestens vorbereitet waren, ging das auch ganz schnell. Das Wetter meinte es mit den Bäumen besser als mit den Kindern und Eltern und sorg- An jedem Geburtstag Zwischendurch werden werden die Kinder mit die Bäume gepflegt und Ihrem Baum fotografiert. von Gras und Büschen befreit. te mit mehreren heftigen Schauern für Wassernachschub. Das hielt die Kinder aber nicht vom Gießen ab. Für den Waldkindergarten war der Tag ein Auftakt für die Zukunft. Jedes Kind, das zu uns in den Waldkindergarten kommt, darf zukünftig im Frühling seinen eigenen Baum pflanzen. Wir werden die Bäume regelmäßig besuchen, und immer zum Geburtstag werden Kind und Baum zusammen fotografiert. Somit erleben, erfahren und begreifen die Kinder, wie schnell ein Mensch im Vergleich zu einem Baum wächst. Der Bezug zu „seinem Baum" bleibt erhalten, und dem Erwachsenen ist es später immer wieder möglich, „seinen Baum" zu besuchen und so, auf diese ganz besondere Art und Weise, zu den Wurzeln seiner Kindheit zurückzukehren. Herzlichen Dank an das Erzieherteam für die Idee und die Organisation, an Förster Frank Lindenberger mit seinem Waldarbeiterteam für die Unterstützung und Vorbereitung, an Forst BW für die gestifteten Bäume und an das Gasthaus Monbachtal für´s Essen! Kontakt www.waldkindergarten-liebenzell.de Waldtelefon: 0160 93050800 oder 0151 28422150 25 Bad Liebenzell: Jedes Kind darf seinen eigenen Baum pflanzen - Bad L... http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.bad-liebenzell-jedes-kind-d... Bad Liebenzell 1 von 2 26.05.2012 21:19 26 Bad Liebenzell: Jedes Kind darf seinen eigenen Baum pflanzen - Bad L... http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.bad-liebenzell-jedes-kind-d... 2 von 2 26.05.2012 21:19 27 Weitere Aktionen, die wir im Frühjahr durchgeführt haben: Ei, Ei, Ei • Besuch auf dem Hühnerhof (kurz vor Ostern) • Eier kochen, bemalen • Eier ausblasen und damit basteln • Mit Eiern backen und kochen Ohne Wasser geht es nicht • Besuch in der Liebenzeller Sprudelfabrik • Vorbereitung: Wasser ist wichtig für den Körper • Experimente zum Wasserkreislauf • Geschichte: Die Reise des Wassertropfens Pressebericht: Verkauf von Oster- und Dekoartikeln Am Samstag, den 31. März, verkaufen wir beim Liebenzeller Wochenmarkt unsere traditionellen und schön verzierten Ostertürkränze aus Birkenzweigen, Windspiele, Eier-Blumentöpfe, leckeren Apfelessig mit Kräutern und andere pfiffige Geschenk- und Dekorationsartikel. Zusätzlich gibt es noch unser leckeres Backhausbrot. Über Ihren Besuch würden wir uns sehr freuen! 28 Presseberichte: Kikeriki kikeriki! Hahn Horazius Kokless begrüßte am 28.3. die Kinder lautstark auf dem Hof von Daniela Stannat in Unterhaugstett, wo sie Hühner streicheln und Eier einsammeln durften. Zwei Eier lagen - gerade gelegt - „huhnwarm“ im Nest. Daniela Stannat bot den Kindern einen informativen, liebevoll gestalteten Vormittag bei ihren Hühnern und Meerschweinchen in ihrem wunderschönen Garten. Sie erzählte, dass im Winter ein großer Habicht die Hühner in den Stall gejagt hatte, und er selbst mit hineingeraten war. Da polterte er nun mit ausgebreiteten Flügeln im kleinen Hühnerstall herum und wusste nicht, wie er wieder herauskommen sollte. Daniela wollte Hilfe holen, aber wen? Die Kinder beratschlagten: „Den Jäger?“ Nein, der würde den Habicht wohl erschießen. Daniela bugsierte den Habicht dann selbst mit der Schaufel durch die große Stalltür nach draußen, und hat seither ein Netz über dem Hühnerhof. So kommt kein Habicht mehr hinein. Auch kein Fuchs, der sich gerne Hühner für seine Jungen holen würde. Nach dem Frühstück mit selbstgemachtem Holunderblütentraum durften die Kinder die große Heidschnucken- und Kamerunschafherde von Opa Heldmeyer mit Brot füttern, Lämmer streicheln und zuschauen, wie die Lämmer bei ihren Müttern trinken. Viel zu schnell war der Vormittag vorbei, und jedes Kind erhielt zum Abschied ein hartgekochtes Ei von den Hühnern, die fleissig für diesen schönen Tag gelegt hatten. Ohne Wasser geht es nicht! Unter diesem Motto durften wir am Donnerstag die Schauproduktion des Mineralbrunnen Bad Liebenzell besichtigen. Gruppen, Erzieher/innen und interessierte Eltern trafen sich am Spielplatz im Kurpark und liefen gemeinsam an den Quellen vorbei zur Fabrik. Dort wurden wir in Empfang genommen, und ein Kind durfte den Schlagbaum öffnen, der aufs Gelände führte. Schon in der ersten Vollguthalle gab es viel zu sehen. Eine Palette mit süßem Sprudel war vom Stapler gekippt, Dutzende zerbrochener Flaschen und Sprudelkisten lagen am Boden. Der Staplerfahrer ließ uns nicht hinein, auch im Nachhinein können die unter Druck stehenden Flaschen noch platzen. Dafür duftete es sehr gut nach Limo! In den anderen Hallen sahen wir, wie die Getränke abgefüllt wurden, die leeren Flaschen am Hals aufgehängt über lange Förderbänder sausten, gewaschen und mit den verschiedenen Getränken gefüllt wurden. Bis zu 200.000 Flaschen am Tag! Wir kamen an großen Lagern mit vielen Körben mit Deckeln und Flaschen vorbei und entdeckten einen Flaschenaufzug. Er war nur durch Gitter geschützt, wir konnten prima zuschauen, wie die Palette mit den Flaschen automatisch in den Aufzug fuhr und einen Stock tiefer befördert wurde. Das faszinierte die Kinder: So sah das also aus, wenn man selbst mit dem Aufzug fuhr! Am Ende der Führung durften wir in Getränken schwelgen! Jeder konnte im Becher alles mögliche probieren: Softgetränke, Säfte, Schorlen, Sprudel… mmmh, lecker! Nach einem ausgedehnten Frühstück im Hof machten wir uns sonnendurchwärmt wieder auf den Rückweg. Kontakt: 0160/93050800 oder 0151/25326396 Internet: www.waldkindergarten-liebenzell.de 29 30 Vom Korn zum Brot II Ziel Ablauf Die Kinder erleben den ganzheitlichen Prozess vom Korn bis zum fertigen Lebensmittel. Die dazu notwendigen, vielfältigen Arbeitsschritte werden erfahrbar, und die Wertschätzung von Brot wird gesteigert. Ebenso wird auch hier die Sinneswahrnehmung geschärft. (siehe Apfel) Eventl. vorher Dreschstangen herstellen (z.B. aus Besenstil, 25 cm lang, Kanten rund gefeilt) In Absprache mit einem Bauern Korn schneiden. Korn dreschen oder per Hand aus der Ähre lösen. Auf Tücher legen und die Spreu vorsichtig wegpusten. Die Körner in einer Kaffeemühle mahlen und in Dosen das fertige Mehl sammeln. Zeitaufwand Passende Verse und Lieder Durchführung: 1 Kindergartentag Das Lied vom Korn Jahreszeitenlied - Sommerstrophe Wir dreschen das Korn Die Körnlein bleiben liegen Materialbedarf Korn Kaffeemühle weiße Mullwindeln Dosen für Mehl 31 Vom Korn zum Brot II Im Sommer ernteten die Kinder verschiedene Getreidesorten bei einem benachbarten Bauern. Bewährt haben sich Scheren oder Küchenmesser zur Ernte. Dann durften die Kinder verschiedene Möglichkeiten ausprobieren, die Körner aus den Ähren zu lösen. Z.B. mit einem Stock ausdreschen (da ging viel verloren durch wegspritzende Körner)... ... oder per Hand einfach abpulen. Anschließend wurde die „Spreu vom Weizen getrennt“. Die größten Erfolge erzielten wir mit der abgewandelten „Windmethode“. Dazu die Körner auf ein Tuch legen und vorsichtig pusten. Zum Mahlen leistete eine alte Kaffemühle gute Dienste. Das fertige Mehl konnte dann direkt verkostet werden (die ungemahlenen Körner natürlich auch). 32 Das Sommerfest Ziel Ablauf Die Themen des Jahres werden aufgegriffen und in einen Gesamtkontext gestellt. Mit den Kindern wird ein Theaterstück entwickelt, wir üben Projektarbeit und fördern die Kreativität. Emotionale Stärkung (Mut haben, Ideen entwickeln, mit anderen Kindern spielen) steht bei diesen Aktionen im Mittelpunkt. Das gesammelte Wissen wird aktiviert und die Verknüpfung zwischen unterschiedlichen Themen hergestellt. Es werden alle Bereiche gefördert, z.B. beim Kulissenbau, beim Texten, beim Spielen. Vorbereitung: Jeder Erzieher übernimmt eine Projektgruppe und behandelt damit ein Thema. Die Kinder kommen altersgemischt in die verschiedenen Projektgruppen und dürfen dort unterschiedliche Rollen ausprobieren. Nach und nach entwickeln sie so ihre Rolle in dem Theaterstück. Bei uns stehen die Schulabgänger im Mittelpunkt. Sie bekommen die tragenden Rollen, müssen auch Verse oder Lieder alleine vortragen. Die Verse, Tänze und Lieder werden während der Projektarbeit entwickelt. Zum Schluss werden noch die Kulissen gebastelt und die Kostüme genäht. Die Kulissen müssen vor dem Fest aufgebaut werden. Fest: Das Fest findet am Spätnachmittag statt. Die Kinder haben morgens keinen Kindergarten. Bei Ankunft werden die Kinder in den Projektgruppen gesammelt und angekleidet. Bei uns wird dann das Kindertheater für die Eltern, sonstige Verwandte und Freunde aufgeführt. Anschließend werden die Schulabgänger und scheidende Kollegen verabschiedet. Es gibt dann Essen und Getränke für alle. Hinterher haben die Eltern ihren Auftritt und spielen eine Theaterstück für die Kinder vor. Danach übernachten die Schulabgänger mit ihren Vätern noch in Zelten oder der Hütte. Am kommenden Morgen gibt es von den Müttern und Geschwistern noch ein großes gemeinsames Frühstück für die kompletten Schulabgänger-Familien. Zeitaufwand Vorbereitung: 4 Projektwochen Theater ca. 45-60 min Materialbedarf verschiedene Stoffe für Kulisse und Verkleidungen Holzplatten oder Karton Farbe Schnüre Bastelkarton Passende Verse und Lieder Summ, Summ, Summ, Bienchen summ herum. Die restlichen Lieder haben wir selbst gedichtet. 33 Das Sommerfest Das Sommerfest unter dem Motto „Eine geheimnisvolle Reise durch den Schwarzwald“ griff alle Themen der Jahresaktion auf. Die Texte und Lieder sind zusammen entwickelt worden. Hier warten die Bienen mit ihrer Königin auf ihren Auftritt. Die Bienen sammeln Nektar von den Blüten. Auch die Blumen und Bäume treten auf. Blumen, Bäume, Frösche und Menschen gemeinsam freuen sich über das klare Wasser eines Sees. 34 Die Bären erwachen aus ihrem Winterschlaf und suchen Wasser und Nahrung. Sie wissen, dass Bärlauch dem Bauch gut tut. Die Menschen brauchen den Wald. Sie sammeln Holz und freuen sich über das Feuer. Auch beim von den Eltern gespielten Märchen „Das Waldhaus“ spielen Essen... ... und Tiere eine große Rolle. Egal bei welchem Wetter, das Sommerfest ist immer gut besucht. Eltern, Großeltern, sonstige Verwandte und auch Freunde und ehemalige Waldkindergartenfamilien freuen sich jedes Jahr auf das Fest. 35 Weitere Aktionen, die wir im Sommer durchgeführt haben: Besuch bei der Schäferin • Eine Wanderung durch ein Naturschutzgebiet führte uns zu einer Schafherde. • Dort konnten die Schafe gestreichelt und sogar ein Lamm mit der Flasche gefütternt werden. • Besprochen wurde, wofür wir die Schafe nutzen können (Wolle, Fleisch, Milch). Kamille sammeln und trocknen • Als Fortsetzung der Kräuterküche haben wir noch Kamille gesammelt. • Getrocknet wurde sie als Herbst- und Wintervorrat für Tees benutzt. • Thema war, wofür Kamille eine heilende Wirkung hat (Hals, Rachen, Magen). 36 Presseberichte: Geheimnisvolle Reise durch den Schwarzwald „Herein, herein, wir laden alle ein!“ so luden vergangenen Freitag die Waldkindergartenkinder ihre Eltern, Großeltern, sonstige Verwandte und Freunde zum Sommerfest ein. Und die ließen sich nicht lange bitten und nahmen trotz des leichten Regens Platz im Wald. Das Sommerfest ist traditionell auch die große Abschiedsvorstellung der Forscher, unserer Vorschulkinder. Und die bestritten auch den Hauptteil der wunderschönen Vorstellung, die die Kinder den Erwachsenen boten. Eingebettet in eine „geheimnisvolle Reise durch den Schwarzwald“ wurde gesungen, erzählt, gespielt und getanzt. Die Frage war: „Warum heißt der Schwarzwald eigentlich Schwarzwald?“ Dies wollten die Forscher herausbekommen. Und dabei beobachteten sie das rege Tier- und Pflanzenleben im Wald. Und sie trafen auf fleißige Bienen, hungrige (und teilweise schlafende) Bären, grüne Frösche, zauberhafte Elfen, Trolle und Zwerge, fleißige Flößer, fröhlich tanzende Menschen und vieles mehr. Sie forschten mit so viel Eifer, dass die Frage nach dem Schwarzwald gar nicht mehr beantwortet werden konnte. Dies bekamen sie und ihre Eltern dann als Aufgabe für ihren weiteren LebensLämmer, Fläschchen und Kuscheln Am vorletzten Freitag waren wir nach Lehningen zu Frau Stauch eingeladen, die kleine Lämmer in ihrer Schafherde hatte! Schon der Hinweg war wunderschön. Ein Trampelpfad führte uns durch einen hellgrün leuchtenden Buchenwald, in dem wir uns wie in einer verwunschenen Zauberwelt fühlten. Alles war still, weich und warm; die Vögel zwitscherten und die Kinder spürten die besondere Stimmung in diesem Wald, der so ganz anders war als unser eigener an der Bruchhütte. Bei Frau Stauchs Schafen war der Jubel groß, denn eine Schafmama hatte Drillinge, die sie nicht alle säugen konnte, und so durften die Kinder weg mit. Denn: Man muss am Ende der Waldkindergartenzeit nicht alles über den Wald wissen. Es reicht, wenn man sich die Neugier und das Handwerkszeug zum Erforschen erworben hat. Zum Abschied erhielten die Schulabgänger dann noch jeder eine persönlich für ihn gestaltete Holzplakette als Erinnerung an die drei bis vier Jahre Kindergartenzeit. Wir wünschen Euch viel Freude und Erfolg in der Schule! Abschied nehmen hieß es auch von drei Erwachsenen: Unsere Anerkennungspraktikantin Jasmin Schaible, die Integrationshilfe Christina Roller und die Erzieherin Carola Wagner verlassen uns. Euch ganz herzlichen Dank für euren Einsatz und für eure weitere berufliche Laufbahn viel Erfolg! Nach dem Abendessen, für das ganz viele Helfer ihren Beitrag geleistet haben, ging es mit dem Theaterstück der Erwachsenen weiter. Viel Spaß hatten die Zuschauer besonders mit Huhn, Hahn und bunter Kuh beim Märchen vom Waldhaus. Den Schauspielern wurde Improvisationstalent abverlangt, da die Kinder sofort in das Spielgeschehen eingriffen. Aber auch das meisterten sie bravourös. Herzlichen Dank an alle Helfer, alle Darsteller, das Erzieherteam, das wieder so tolle Darbietungen mit den Kindern einstudiert hatte und an alle Essensspender. zwei der Lämmer mit der Flasche füttern. Die zwei Kleinen waren richtig zahm, ließen sich streicheln und liebkosen und wedelten fröhlich mit ihren Schwänzchen. Wir lernten noch etwas Pflanzenkunde dazu; auf den Weiden wuchsen nämlich auch Herbstzeitlose, die um diese Jahreszeit mit ihren dicken, dunkelgrünen Blättern auffallen. Die Schafe lassen sie aufgrund ihrer starken Giftigkeit stehen. Im Herbst sieht man überall die rosa Blüten stehen, die Blätter sind dann schon eingezogen. Vielen lieben Dank an Frau Stauch für diesen großartigen Tag bei ihren Schafen! 37 Gesunde Ernährung ist gut für meinen Körper Das ganze Kindergartenjahr über beschäftigten wir uns mit den Nahrungsmitteln und gingen immer wieder auch darauf ein, welche Nahrungsmittel welche Körperfunktionen stärken. Diese Fragestellung erhielten wir uns auch für die folgenden Kindergartenjahre. Das Gelernte wird so vertieft, und auch die neuen Kinder lernen etwas zur gesunden Ernährung. Was braucht mein Körper? Beschäftigung mit Hilfe eines selbst gemalten Bildes: Welchen Weg nimmt die Nahrung durch unseren Körper? Wofür sind die einzelnen Lebensmittel gut? (z.B. Nüsse für das Gehirn, Paprika stärkt die Abwehrkräfte, Fleisch für die Muskeln) Auf dem Bild wird der Körper incl. Lunge, Herz, Magen und Muskeln gezeigt. 38 Dieser Körper zeigt Herz, Lunge, Speiseröhre und Blase. Das Kind hält einen Apfel in der Hand. 39 Gemeinsames gesundes Frühstück Unser „Gemeinsames gesundes Frühstück“ wird seit 2010 immer am ersten Dienstag im Monat durchgeführt. Die Kinder lernen dabei Lebensmittel kennen, die sie von zu Hause nicht kennen. Sie probieren in der anderen Umgebung und in der Gemeinschaft mit den anderen Kindern eher neue Lebensmittel. Teilen wird geübt, gemeinsames Zubereiten stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Die Kinder lernen das Essen appetitlich herzurichten und räumen hinterher auch wieder auf. Eltern bekommen neue Ideen, was ihren Kindern schmecken kann. Jedes Kind bringt ein Lebensmittel mit. Dies wird vorab vom Erzieherteam festgelegt und den Eltern rechtzeitig mitgeteilt. Wert wird auf saisonale Produkte gelegt. Die Kinder benennen die Lebensmittel und überlegen, wo sie herkommen (wachsen auf dem Baum, wachsen in der Erde, kommen von einem Tier,...). Einige Kinder bereiten das Vesper für alle vor. Das Team achtet darauf, dass jedes Kind auch mal drankommt. Der Tisch muss sauber sein. Dann wird fleißig geschnitten, geschält, gerieben, oder was sonst nötig ist. Die Kinder arbeiten dabei mit scharfen Messern und Schälern auf Schneidebrettern. Kräuter, Obst und Gemüse werden vorab gewaschen. 40 Die Kinder machen so viel wie möglich eigenständig. Alles wird schön präsentiert, denn auch das Auge isst mit. Hier entsteht ein leckerer Dip mit Schmand und Schnittlauch. Nur noch würzen und rühren, schon ist er fertig. Mit weißer Tischdecke und schön gerichteten Vespertellern schmeckt das Essen gleich viel besser. Und hinterher wird alles gespült und aufgeräumt. 41 Das tägliche Vesper Das morgendliche Vesper wird jeden Tag gemeinsam eingenommen. Die Kinder setzten sich nach dem Händewaschen in einen Kreis. Gegessen wird erst, wenn alle sitzen, ein Lied gesungen sowie ein Vers aufgesagt wurde. Während des Vespers müssen die Kinder still sitzen und dürfen nicht kaspern oder schreien. Je nach Gelegenheit wird die Kreismitte vorab von den Kindern geschmückt. Das Teilen und Tauschen von kleinen Knabbereien (z.B. Trockenobst oder Nüsse) wird unterstützt. Ebenso dürfen Kinder, die nicht satt geworden sind, fragen, wer ihnen etwas abgibt. Die Kinder erfahren so, dass Teilen Spaß macht und anderen hilft. An der Hütte benutzen wir auch mal Tische und Bänke oder Stühle zum Sitzen. Erlaubt ist nur gesundes Essen. Ausnahmen: Feste wie Geburtstag oder Weihnachten, da sind auch mal Süßigkeiten oder Kuchen erlaubt. 42 So ging es weiter... Im Jahr 2013 bieten wir beim Waldfest, einer Hocketse, die jedes Jahr mehrere Hundert Gäste besuchen, Waffeln vom selbstgebauten Lehmofen an. Auch das Riechmemorie mit Kräutern und Gewürzen bieten wir als „Spielstation“ an. Seid 2013 verzichten wir beim Kartoffelfeuerfest auf die Folienkartoffeln, zum einen um Alufolienabfälle zu vermeiden (Ressourcen sparen), zum anderen, da nicht gesichert ist, dass Aluminium nicht in die Nahrung übergeht. Eines der beliebtesten Rollenspiele ganzjährig ist das „Kochen mit regionalen Produkten“. (In dem Fall Erde, Wasser, Laub und Moos.) Mit dem Fahrrad oder auch zu Fuß besuchen wir einen Biobauern in der Nähe. Im Hofladen kaufen wir ein und lassen uns zeigen, wo die Wurst und das Fleisch denn herkommen. 43 Den Kindern sind oft entweder der Hofladen mit seinem Gemüse (unten) oder die Tiere im Gedächtnis geblieben. 44 Auch die Zwei- bis Dreijährigen, unsere Spatzen, kochen regelmäßig. Hier gibt es zum Beispiel Gemüsesuppe. 2013 haben wir viele Pilze, besonders Steinpilze, gesammelt... ...und entweder den Eltern zum Kochen mitgegeben oder selbst gekocht. Gesundes Essen bleibt weiterhin in aller Munde! 45