EcoCommercial Building Programm erarbeitet integrierte Energie- und Materialkonzepte Gebäudedämmung mit Polyurethan-Hartschaum Derzeit sind Gebäude für rund 30 Prozent der Treibhausgasemissionen und über 40 Prozent des Energieverbrauchs weltweit verantwortlich. Die Energieeffizienz eines Gebäudes wird von zwei Faktoren bestimmt: durch den Energieverbrauch im Inneren und den Energieverlust über die Gebäudehülle. Ein ungedämmtes Haus verliert über Fassade, Dach und Keller etwa 70 Prozent der Heizenergie, über die Fenster weitere 15 Prozent. Klimawandel und steigende Energiekosten sind Anlass für Energieeinsparverordnungen, die Gebäude in der Zukunft nur noch als „Fast-Null-Energie-Häuser“ zulassen. Den gesetzlichen Anforderungen entsprechend, soll ein Gebäude mit 100 Quadratmetern Nutzfläche jährlich nur ca. 350 Liter Heizöl verbrauchen und der CO2 Ausstoß lediglich bei etwa 800 Kilogramm liegen. Das ist etwa ein Zehntel dessen, was ein ungedämmtes Gebäude gleicher Größe aus dem Jahr 1960 verbraucht: rund 3.700 Liter Heizöl und 9.100 Kilogramm CO2. Hochleistungsdämmstoff Polyurethan-Hartschaum Um die Vorgaben der Energie-Einsparverordnung (EnEV) erfüllen zu können, empfiehlt sich die Verwendung leistungsfähiger Dämmstoffe. Polyurethan (PU)-Hartschaum verzeichnet zu Recht eine steigende Nachfrage. Vorteil dieses Materials: Verglichen mit konventionellen Dämmwerkstoffen wie expandiertem Polystyrol und Mineralwolle entwickelt es die erforderliche hohe Dämmleistung bereits bei geringen Materialdicken. Unter den Polyurethan-Dämmstoffen gibt es vielfältige Produkte und Lösungen für spezielle Einsatzgebiete und Anforderungen. Herstellung von Polyurethan-Hartschaum Hartschaum-Dämmelemente aus Polyurethan entstehen durch die chemische Reaktion flüssiger Rohstoffe, die durch Treibmittel aufgeschäumt werden, wie das FCKW-freie Treibgas Pentan oder CO2. Das Treibmittel sorgt durch seine niedrige Wärmeleitfähigkeit - 1/9 - für die hervorragenden Wärmedämmeigenschaften des PU-Schaums. Diese zunächst noch klebfähige Masse geht nach Aushärtung eine feste und dauerhafte Verbindung mit unterschiedlichen Deckschichten ein. Je nach Einsatzzweck als Dampfbremse, Dampfsperre oder auch als Schutz vor mechanischer Beschädigung sind dies Mineral- oder Glasvlies, Aluminium- oder Verbundfolien sowie Stahlbleche – für MetallVerbundelemente. Die finalen Hartschaumelemente werden in Form von Platten mit individuellen Randausbildungen produziert: glatte Kanten, Nut und Feder oder Stufenfalze. Für die Dämmung von Rohrleitungen gibt es zudem spezielle Formteile. PU-Wärmedämmung vergrößert Nutzfläche Die wichtigste Eigenschaft eines Dämmstoffs ist seine Dämmleistung. PU-Dämmstoffe erreichen dank ihrer deutlich niedrigeren Wärmeleitfähigkeit im Vergleich zu konventionellen Dämmstoffen eine Wärmeleitfähigkeitsstufe (WLS) von nur 024 bis 026. Sie bieten bei gleicher Dämmstoffdicke einen wesentlich höheren Wärmeschutz im Vergleich zu Mineralwolle oder Polystyrol-Hartschaum. Umgekehrt kann damit die Dämmschicht bis zu 40 Prozent dünner ausfallen, um die gleiche Dämmleistung zu erreichen. Bei vorgegebenen Außenmaßen eines Neubaus vergrößert sich damit die Innenraumfläche signifikant. Um beispielsweise die Dämmleistung einer 21 Zentimeter dicken PU-Dämmung mit WLS 026 zu erreichen, muss eine Mineralwolle-Dämmung (WLS 040) 32 Zentimeter dick sein. Bei vorgegebener Dicke des Mauerwerks und Grenze der Außenwand wäre eine entsprechend PU-gedämmte Wand daher 11 Zentimeter dünner. Gerade in Großstädten mit hohen Quadratmeterpreisen führt der Wohnflächengewinn durch eine PU-Dämmung zu einer Wertsteigerung, die der hochwertigen PU-Dämmung ein überzeugendes Kosten/Leistungsverhältnis verleiht. Bei einem Altbau lassen sich mit einer Wärmedämmung mit PU-Hartschaum Energieeinsparungen von bis zu 50 Prozent erreichen. Sogar ein Niedrigenergiehaus- oder Passivhausstandard ist umsetzbar. Zudem können Zusatzkosten reduziert werden, da aufgrund geringer Dämmdicken zum Beispiel Fensterbänke dünner auslegbar sind und bei einer Dachdämmung häufig keine Dachverlängerung mehr notwendig ist. Langzeituntersuchungen des Forschungsinstituts für Wärmeschutz (FIW), München, haben ergeben, dass das für die geringe Wärmeleitfähigkeit verantwortliche Treibmittel Pentan während der gesamten Nutzungsdauer im Dämmstoff verbleibt. Die Nutzungsdauer von Polyurethan-Hartschaum ist mit etwa 50 Jahren anzusetzen – die Elemente verrotten nicht, sie sind beständig gegen Pilze und Mikroben, sie sind schimmel- und fäulnisfest sowie geruchsneutral und physiologisch unbedenklich. - 2/9 - Integrierter Flammschutz Bei der Wahl der Dämmung sind auch das Brandverhalten, die Rauchentwicklung und das Abtropfverhalten zu berücksichtigen. Diese sind in der europäischen Norm EN 13501-1 „Klassifizierung von Bauprodukten und Bauarten“ definiert. Moderne PUHartschaumelemente weisen eine deutlich verringerte Brennbarkeit auf und gewährleisten einen effizienten Brandschutz. In Abhängigkeit von Rohdichte und Deckschicht können sie dauerhaft Temperaturen zwischen -30 ºC bis 90 ºC vertragen, kurzzeitig halten sie sogar Temperaturbelastungen von bis zu 250 ºC stand. Spezielle Kombinationen mit Mineralvliesdeckschichten eignen sich auch für Flachdächer, die mit Heißbitumen abgedichtet werden. Am Markt gibt es zudem Lösungen, die ohne zusätzlichen Hitzeschutz als Dämmstoff unter Gussasphalt-Estrich verlegt werden können, und solche, die bei bis zu -180 ºC eingesetzt werden können. PU-Hartschaum tropft im Brandfall nicht ab und neigt nicht zum Glimmen, sodass sich kein Brand unbemerkt in der Dämmschicht ausbreiten kann. Verhalten gegenüber Wasser und Feuchtigkeit Da Wasser eine sehr hohe Wärmeleitfähigkeit hat, erhöht sich mit der Aufnahme von Wasser auch die Wärmeleitfähigkeit eines Dämmstoffs – und damit verschlechtert sich das Dämmvermögen. Dieser Aspekt steigt signifikant an, wenn das Wasser zu Eis gefriert. Daher spielt bei Dämmstoffen das Verhalten gegenüber Wasser und Feuchtigkeit eine große Rolle. Insbesondere Mineralwolle muss bei Transport, Lagerung und Montage gut geschützt sein. Dämmstoffe aus Polyurethan-Hartschaum nehmen aufgrund ihrer geschlossenen Zellstruktur kein Wasser auf und transportieren dieses auch nicht weiter. Schalldämmung Von Haus aus trägt PU-Hartschaum nur wenig zur Schalldämmung bei, jedoch können mit konstruktiven Maßnahmen die erforderlichen Schalldämm-Werte nach DIN 4109 zum „Schallschutz im Hochbau“ erreicht bzw. übertroffen werden. PU-Sprühschäume – Wärmedämmung und zugleich Luft- und Dampfsperre Neben PU-Materialien für werkseitig hergestellte Dämmelemente gibt es auch PUSprühschaumsysteme für eine „Vor-Ort-Applikation“. Diese bilden etwa bei der Dämmung von Gebäuden in Holzständerbauweise gleichzeitig eine durchgängige Luftsperre, die Wärmeverluste durch das Entweichen erwärmter oder klimatisierter Luft über Undichtigkeiten verhindert. Auf diese Weise lässt sich der Energieverbrauch von Heizungs-, Ventilations- und Klimaanlagen deutlich verringern. Ein weiteres Anwendungsfeld sind Indus- 3/9 - trie- und Flachdächer. Die PU-Sprühsysteme können auf bereits bestehende Flachdächer zur Verbesserung der Wärmedämmung und Abdichtung aufgebracht werden, so dass keine kostspieligen Abrissarbeiten an den Altdächern anfallen und somit auch keine Entsorgung auf einer Deponie erforderlich ist. Lebenszyklus-Analyse und Energiebilanz Für eine Ökobilanz muss ein Wärmedämmstoff hinsichtlich seines gesamten Lebensweges bewertet werden. Neben Energie- und Rohstoffeinsatz sowie Emissionen in der Produktion spielt die lange Lebensdauer eine wesentliche Rolle – sie verbessert die Gesamtbilanz deutlich. Während ihrer Nutzungsphase von mindestens 50 Jahren sparen Polyurethan-Hartschaum-Dämmungen ein Vielfaches der Energie ein, die für die Herstellung verbraucht wird. Untersuchungen zufolge amortisiert sich in der Regel der Energieaufwand für die Produktion bereits nach einer Heizperiode. Text für den Informationskasten (ca. 500 Zeichen): Bayer MaterialScience ist ein weltweit führender Anbieter der für die Herstellung von PUDämmstoffen benötigten Rohstoffe. Das von Bayer MaterialScience initiierte EcoCommercial Building Program (ECB) bietet Architekten, Planern sowie öffentlichen und gewerblichen Bauherren umfassende Expertise bei der Planung und Umsetzung energieeffizienter Bauprojekte. Mit weltweit mehr als 50 Partnern entwickelt das ECB integrierte Energie- und Materialkonzepte – von der Sanierung bis hin zum Bau von Nullemissionsgebäuden. - 4/9 - Bildunterschriften: ECB_Fachbeitrag Dämmung_1: Das erste EcoCommercial Building von Bayer entsteht zurzeit in der Nähe von New Delhi in Indien. Mit HochleistungsDämmstoffen und moderner Technologie wird das Gebäude optimal den lokalen Klimabedingungen angepasst, um eine Null-Emissions-Lösung zu realisieren. Foto: Bayer MaterialScience AG ECB_Fachbeitrag Dämmung_2 Was eine leistungsfähige Wärmedämmung – zum Beispiel mit Polyurethan-Hartschaum – zu leisten vermag, verdeutlichen folgende Zahlen: Ein ungedämmtes Gebäude aus dem Jahr 1960 verbraucht jährlich pro 100 Quadratmeter Nutzfläche rund 3.700 Liter Heizöl und emittiert etwa 9.100 Kilogramm CO2. Der entsprechende Heizölbedarf eines nach neuer Energieeinsparverordnung gedämmten Hauses liegt dagegen unter 350 Litern und der CO2-Ausstoß nur noch bei etwa 800 Kilogramm. Foto: Bayer MaterialScience AG ECB_Fachbeitrag Dämmung_3 Fast 90 Prozent der Energie in Gebäuden werden für Heizung und Warmwasser verbraucht. Das belastet die Umwelt und den Geldbeutel. Durch richtiges Dämmen lässt sich das ändern. Foto: Bayer MaterialScience AG - 5/9 - ECB_Fachbeitrag Dämmung_4 Besonders für die Kelleraußenwände ist eine optimale Dämmung wichtig. Das Einsetzen von Polyurethan(PU)Hartschaum-Platten kann Wärmeverluste wirksam verhindern. Foto: Bayer MaterialScience AG ECB_Fachbeitrag Dämmung_5 PU-Hartschaum-Platten mit diffusionsdichten AluDeckschichten eignen sich zur Dämmung von Fußböden. Der Grund ist ihre außerordentlich niedrige Wärmeleitfähigkeit, ihre hohe Temperaturbeständigkeit und guter Druckfestigkeit. Foto: Bayer MaterialScience AG ECB_Fachbeitrag Dämmung_6 Gut gedämmt: Im Ultra-Niedrigenergiehaus in München sorgt ein Polyurethan-Wärmedämm-Verbundsystem für niedrige Heizkosten. Der Heizölbedarf beträgt etwa zwei Liter pro Quadratmeter und Jahr. Das ist nur rund ein Zehntel der Energie, die durchschnittlich ein Münchener Gebäude verbraucht. Foto: Marcus Müller/Bayer MaterialScience AG - 6/9 - ECB_Fachbeitrag Dämmung_7 Wohnflächengewinn bei Neubauten durch geringe Wandstärke: Foto: Bayer MaterialScience AG ECB_Fachbeitrag Dämmung_8 Energieverlust von Gebäuden. Foto: Bayer MaterialScience AG ECB_Fachbeitrag Dämmung_09 Innen- und Außendämmung von massiven Außenwänden. Konstruktionsaufbau einer hinterlüfteten Außenfassade. Foto: Bayer MaterialScience AG ECB_Fachbeitrag Dämmung_10 Innen- und Außendämmung von massiven Außenwänden. Konstruktionsaufbau einer Außenwand-Innenansicht. Foto: Bayer MaterialScience AG ECB_Fachbeitrag Dämmung_11 Innen- und Außendämmung von massiven Außenwänden. Foto: Bayer MaterialScience AG ECB_Fachbeitrag Dämmung_12 Schichtenaufbau Flachdachdämmung. Foto: Bayer MaterialScience AG - 7/9 - Zusätzliche Bilder und Bildunterschriften ECB_Fachbeitrag Dämmung_13 Energieeinsparung durch Polyurethan-HartschaumDämmung im Verlauf von 50 Jahren Grafik: Bayer MaterialScience AG ECB_Fachbeitrag Dämmung_14 Gewerbeimmobilien werden häufig nach ihrem funktionalen Nutzen geplant. Eine energieeffiziente Gebäudedämmung kann jedoch entscheidend zur Reduzierung der Betriebskosten beitragen. Foto: Bayer MaterialScience AG ECB_Fachbeitrag Dämmung_15 Sichere Dämmung und einfache Montage: Kühlhausbau mit Metallverbundelementen aus PU-Hartschaumstoff. Fotos: Bayer MaterialScience AG - 8/9 - Ansprechpartner für Leseranfragen: Lisa Ketelsen, Tel. +49 214 30-48019 E-Mail: [email protected] Ansprechpartner für Presseanfragen: Dr. Frank Rothbarth, Tel. +49 214 30-25363 E-Mail: [email protected] Mehr Informationen finden Sie unter www.materialscience.de und www.ecocommercialbuilding-network.com/de/. - 9/9 -