„Lichtpunkt“ lädt Passanten zum Verweilen ein

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Öffentliche Bauten
„Lichtpunkt“ lädt Passanten zum Verweilen ein
„Lichtpunkt“ Passantenseelsorge in Ludwigshafen / Gymnasium Edenkoben /
Internatsschule Schloss Hansenberg / Gesundheits- und Pflegezentrum, Rüsselsheim, mit Kinder- und Frauenklinik, Bettenhaus und Funktionsdiagnostik
Passantenseelsorge im
S-Bahnhof Ludwigshafen
Im neuen S-Bahnhof Ludwigshafen-Mitte entstand die Passantenseelsorge „Lichtpunkt“.
Gefordert war ein Ort mit offenen
Türen für eine neue Form der Begegnung und des Kontaktes mit
Menschen. Betreut wird die Einrichtung von Seelsorgerinnen der
Diözese Speyer. Neben dem
Treppenaufgang zum Bahnsteig
gelegen, bietet die Passantenseelsorge inmitten der Alltagshektik eine Möglichkeit zum Erholen und zur Besinnung. Die
Passanten werden auf dreierlei
Weise eingeladen: Eine Kerzenwand bietet jedem Menschen die
Möglichkeit, für Sorgen und Freuden eine Kerze anzuzünden; im
Innern lädt die Kapelle in ruhiger
Atmosphäre zum Verweilen ein;
und die Schwestern stehen im
Glaspavillon allen Problemen und
Sorgen offen gegenüber. Die
Architektur unterstützt die
Schwestern in ihrem Arbeiten:
Der Glaspavillon transportiert
durch seine klare und transparente Gestaltung die offene
und einladende Geste der Fürsorger. In der Brückenkammer
unter dem Bahngleis, abgeschottet von Hektik und Lärm, bietet
die Kapelle als introvertierter und
akustisch abgeschlossener Baukörper den nötigen Abstand für
Feierlichkeiten und Meditation.
Gymnasium in
Edenkoben
Am Haardtrand gelegen, behauptet sich der GymnasiumNeubau in einer von Weinbergen
geprägten Landschaft. Das bergseitig zweigeschossige Gebäude
orientiert sich zur Rheinebene hin
und bildet mit seinem bestimmten Baukörper den nördlichen
Abschluss der Vorfahrt des gesamten Schulzentrums. Von hier
aus wird der Zugang des Gymnasiums erreicht, an den die zentrale Eingangshalle anschließt, die
sich über drei Geschosse öffnet.
In ihr ermöglicht die skulpturale
Treppe die innere Haupterschließung und erleichtert eine gute
Orientierung. Die Transparenz,
Ein- und Ausblicke zur Landschaft der Weinberge und in die
Passantenseelsorge Ludwigshafen: Abgeschottet von Hektik und Lärm
befindet sich die Kapelle unter dem Bahngleis in der Brückenkammer
Gymnasium Edenkoben: Am
Haardtrand gelegen, behauptet
sich der Neubau in einer von
Weinbergen geprägten Umgebung
Passantenseelsorge Ludwigshafen: Die Kerzenwand und der transparente Glaspavillon laden Passanten zum
Verweilen und zum Gespräch ein
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Rheinebene geben dieser Erschließungszone einen besonderen Reiz und Qualität. Das Erschließungsgeschoss präsentiert
sich, im Gegensatz zu den geschlossenen und kubisch gehaltenen Baukörpern der Obergeschosse und des massiven
Sockels, licht und transparent mit
raumhoher Verglasung. Der talseitig angeordnete Mehrzweckraum bietet durch seine Anbindung an die großzügige Ein-
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Gymnasium Edenkoben: Der talseitig orientierte Mehrzweckraum bietet seine interessante, erweiterbare
Raumfolge auch für größere Veranstaltungen
gangshalle eine erweiterbare
Raumfolge für größere Festlichkeiten.
Das dreizügige Gymnasium wurde als wirtschaftliche Mittelfluranlage vom Ludwigshafener
Architekturbüro sander.hofrichter
geplant. In der Ebene eins plus
sind Klassenräume, Verwaltung
und zentrale Bibliothek eingerichtet. Die Ebene zwei nimmt vorrangig die Fachräume auf. In der
Ebene minus eins befinden sich
weitere Fachräume für Werken
und Kunst. Ihnen sind Freiflächen
als Werk- und Kunsthöfe vorgelagert, die auch dem Aufstellen von
Skulpturen und Werkstücken dienen. Diese Höfe können immer
auch von außen besucht werden
und bieten durch die in den Hang
gesetzten Stufen die Möglichkeit
zur Freiklassennutzung. An die
Eingangshalle schließt sich der
Pausenhof an, der bergseitig
durch das kubische Nebengebäude und die offene Pausenhalle gefasst wird. Er gliedert sich
durch Treppen- und Sitzstufen
und öffnet sich zur Rheinebene
hin. Die Pausenhalle dient als
Rückraum des Hofes und Bindeglied zu der noch zu errichtenden
Zweifeldsporthalle, die, in den
Hang eingesetzt, sich an Masse
reduzieren wird. Der dann dreiseitig gefasste Pausenhof bildet
als attraktives Zentrum des
Gymnasiums das Forum.
Synthese aus Schloss
und Schule
1824 kaufte Hofrat De Laspée
das Gelände am Hansenberg in
Geisenheim, um dort eine Waisen- und Erziehungsanstalt zu
errichten. Nach zahlreichen
unterschiedlichen Nutzungszwecken wie Katastrophenschutzschule oder Landesfeuerwehrschule wählte das Land
Hessen die Liegenschaft für die
Nutzung als Internatsschule aus.
Das Oberstufengymnasium soll
besonders motivierten und leistungsfähigen Schülerinnen und
Schülern die Möglichkeit einer
umfassenden Bildung bieten.
Auslandspraktika und hochrangig
besetzte Seminare sollen zusätzlich die Praxisnähe fördern.
Gegenstand des europaweit ausgeschriebenen Planungsauftrages war die Realisierung einer
Schule mit Klassenräumen unterschiedlicher Größe, Verwaltung,
Wohnbereich, Mehrzweckhalle,
Küche, Mensa, Bibliothek und
Freizeiträumen, alles im Einklang
mit dem denkmalgeschützten
Schloss.
Das Schulgebäude wurde als
Stahlbeton-Skelettkonstruktion,
die Internatshäuser in vorgefertigter Holztafelbauweise realisiert. Das Internat ist in eine
harmonische Dorfstruktur mit
Plätzen und Wegen gegliedert.
Die Oberflächen der einzelnen
Baukörper gleichen weitestgehend den Konstruktionen.
Schloss Hansenberg bietet eine
hohe Aufenthaltsqualität. Die
modernen Neubauten stehen in
einem reizvollen Spannungsverhältnis zu dem historischen
Schlossgebäude und dem parkähnlichen Umfeld.
Das Vorhaben wurde unter umfassender Einbindung aller
Projektbeteiligten sowie einer engen Zusammenarbeit mit dem
Staatsbauamt in extrem kurzer
Zeit realisiert. Planung und Baudurchführung liefen parallel. Die
80 Gewerke sind alle europaweit
und einzeln ausgeschrieben und
vergeben worden. Die von Anbeginn gedeckelten Baukosten
wurden vom Planungsbüro ebenso eingehalten wie der extrem
enge Terminplan.
Gesundheits- und Pflegezentrum, Rüsselsheim
Das ehemalige Stadtkrankenhaus in Rüsselsheim, ein Haus
der Maximalversorgung mit 600
Hochbegabten-Internat, Geisenheim: Besonders leistungsfähige Schülerinnen und Schüler werden im
Schloss Hansenberg unterrichtet
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Betten, erhielt im Rahmen eines
Bettenhausneubaus eine moderne Kinder- und Frauenklinik,
Bettenhaus und Funktionsdiagnostik.
Moderne Kinder- und
Frauenklinik
Der Neubau passt sich dem 1999
fertig gestellten Bettenhaus A an,
spricht jedoch eine eigene zeitgemäße Architektursprache. Vorgehängte Keramikplatten verkleiden die Fassade. Ihre hellgelbe Farbgebung setzt sich
sinnhaft im Innern fort.
Die Kreissäle, die Neonatologie
und die Säuglingspflege sowie
die klinischen Arztdienste und die
Wöchnerinnenstation liegen in
unmittelbarer Nähe zueinander.
Kurze Wege optimieren die Funktionsabläufe und tragen zu einer
hohen Wirtschaftlichkeit der Einrichtung bei.
Helle, warme Farben, holzvertäfelte Einbauten und eine aufwändige Beleuchtungstechnik
schaffen ein angenehmes
Ambiente. Trotz modernster
Medizintechnik erinnert nichts an
ein klassisches Krankenhaus.
Gesundheits- und Pflegezentrum, Rüsselsheim: Die Erweiterung des ehemaligen Stadtkrankenhauses passt
sich dem 1999 fertig gestellten Bettenhaus A an und sichert die medizinische Versorgung
Bettenhaus und Funktionsdiagnostik
Neben 128 vollstationären Betten
und innovativen interdisziplinären
Kurzliegestationen wurden klinische Arztdienste für Urologie,
HNO, Kopf-, Hals- und plastische
Chirurgie im Gebäude untergebracht. Die moderne Kinder- und
Frauenklinik befindet sich im 1.
Obergeschoss, wo sich auch die
neu geschaffene operative Intensivstation mit Aufwachraum und
neun Betten anschließt. Es wurden zeitgemäße Pflegekonzepte
umgesetzt. Die Patientenzimmer
besitzen hotelähnlichen Komfort.
Beide Projekte sind vom Land
Hessen im Rahmen einer Festbetragsfinanzierung gefördert.
Planung und Entwürfe:
sander.hofrichter architekten
Ludwigshafen/
Frankfurt am Main
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Gesundheits- und Pflegezentrum, Rüsselsheim: Helle, moderne Farben schaffen eine angenehme Atmosphäre in der Kinder- und Frauenklinik
Partner am Bau:
• Ingenieurbüro für Bauphysik
• Mück GmbH
Stahl- und Falttore, Feuerschutztüren, Baubeschläge,
Sicherheitstechnik
• Genest und Partner
Ingenieurgesellschaft mbH
• Kettlitz GmbH
Schlosserei, Metallbau,
Sonnenschutz, Rollladenbau
• Frey & Frey
Montagebau GmbH
• Malerwerkstätte
Manfred Hübl
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