Hörsturz und Tinnitus - Aposcience | PharmXplorer

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Hörsturz und Tinnitus
Hörsturz, Tinnitus, aber auch durch Lärm und schädliche Stoffe verursachte Hörverluste lassen sich unter
dem Begriff „stressbezogene Innenohrerkrankungen” zusammenfassen. Unter Tinnitus versteht man eine
akustische Wahrnehmung, die nicht durch äußere Reize erklärbar ist und erstmals meist zwischen dem
40. und 50. Lebensjahr auftritt. Diese Funktionsstörungen des Innenohrs, die als ständiges Läuten oder
Sausen im Ohr wahrgenommen werden, können das Gehör stark beeinträchtigen und auch Schwindel
verursachen. Stressbezogene Innenohrerkrankungen sind weit verbreitet, 10-20% der Bevölkerung sind
davon betroffen. Mikronährstoffe stellen beim Hörsturz eine Möglichkeit zur Therapie dar.
Ernährungsempfehlung
Durch den übermäßigen Genuss von gesättigten Fetten und Cholesterin kann die Empfindlichkeit des
Gehörs herabgesetzt werden, da erhöhte Blutfettwerte den Fluss von Sauerstoff und Nährstoffen in den
Kapillaren des Innenohrs behindern können.
Hohe Zuckerspiegel können im Blut mit Proteinen reagieren und zu einer Schädigung und Verengung der
Blutgefäße führen.
Auch die Zufuhr von Aspirin und Alkohol, wie auch Lebensmittel-Allergien können die Symptome von
Tinnitus und Hörsturz auslösen.
Besondere Hinweise
•
Übermäßige Lärmbelastungen sind zu meiden
•
An Arbeitsplätzen mit hoher Lärmbelastung sollte unbedingt ein Gehörschutz getragen werden
•
Beim Hören von Musik über Kopfhörer sollte eine zu laute Einstellung vermieden werden
•
Psychischer wie auch oxidativer Stress wirken sich negativ auf die Symptomatik aus
Anwendungsmöglichkeiten von Mikronährstoffen
Das Konzept zur Anwendung von Mikronährstoffen bei stressbezogenen Innenohrerkrankungen ruht auf
4 Säulen:
1.
Stärkung des antioxidativen Schutzsystems (Vitamin E, Vitamin C und Vitamin A, AlphaLiponsäure, Zink, Selen, …)
2.
Unterstützung des Energiestoffwechsels (Carnitin, Coenzym Q10, Alpha-Liponsäure, …)
3.
Unterstützung von Gefäßfunktionen (Omega-3-Fettsäuren, Folsäure, Vitamin B6, Vitamin B12,
Anthocyane …)
4.
Förderung der Reizleitung (Vitamin B, Magnesium, Taurin …)
Bei Patienten mit Erkrankungen des Hörorgans kommt es zu Mikrozirkulationsstörungen im Innenohr, zu
Ionentransportstörungen in der Hörschnecke, sowie zu einer exzessiven Erregung der Hörnerven. Daraus
ergibt sich ein erhöhter Bedarf an Mikronährstoffen.
Nährstoffempfehlungen bei Hörschäden
Nährstoff
Empfohlene
Tagesdosis
Vitamin A
20.000 I.E.
Vitamin C
530 mg
Vitamin E
400 mg
Vitamin B1
Vitamin B2
Nicotinamid
Vitamin B6
4 mg
5 mg
50 mg
5 mg
Vitamin B12
9 mcg
Folsäure
800 mcg
Panthothensäure
Biotin
18 mg
150 mcg
Vitamin D
10 - 20 mcg
Magnesium
180 mg
Selen
50 mcg
Kommentare
Achtung: therapeutische Dosis - nur unter ärztlicher Kontrolle!!
Vit.A sollte gemeinsam mit Vit.E eingenommen werden. Die
Sinneszellen im Ohr benötigen einen ausreichend hohen Vit.AStatus, während ein niedriger Vit.A-Spiegel mit verminderter
Hörfähigkeit
in
Verbindung
gebracht
wird.
(Eine
Probeeinnahmezeit von 4-6 MO wird empfohlen).
Vit.C dient zusammen mit Vit.E zur Verbesserung der
Hörleistung.
Vit.E ist in Verbindung mit Vit.A wirksam bei der Behandlung
von Hörverlust.
B-Vitamine unterstützen den Energiestoffwechsel. Vitamin B6 ist
am
Gefäßschutz,
am
Energiestoffwechsel
und
am
Neurotransmitterstoffwechsel beteiligt. Es senkt in Kombination
mit Folsäure und Vit.B12 den Homocysteinspiegel.
Vitamin B12 und Folsäure wirken günstig bei altersbedingter
Hörschwäche. Die hochdosierte Gabe von Vit.B12 senkt die
Lärmempfindlichkeit von gesunden normalhörigen Personen. Bei
lärmexponierten Menschen wurde ein Vit.B-Mangel festgestellt.
Folsäure und Vitamin B12 wirken günstig bei altersbedingter
Hörschwäche. (Die Wirkung erfolgt vermutlich über eine
Senkung des Homocysteinspiegels). Eine Supplementierung kann
die Abnahme der Hörfähigkeit in den Sprechfrequenzen
verlangsamen.
Vitamin B-Komplex unterstützt den Energiestoffwechsel.
Vit.D-Mangel senkt den Kalziumspiegel im Innenohr, was zu
Hörverlust führen kann. Darüber hinaus hat Vitamin D einen
günstigen Einfluss auf die Otosklerose (eine Fehlbildung der
Knochen im Ohr, die das Hörvermögen beeinträchtigt). Vit.D soll
in Kombination mit Calcium gegeben werden.
Magnesium
ist
an
der
Regulierung
der
Zellmembranpermeablilität, der Energiegewinnung und des
Energieverbrauchs beteiligt. Es blockiert die Kalziumkanäle und
führt zu einer Erhöhung der Reizschwelle. Pathologische Reize
werden nicht mehr an den Hörnerv weitergegeben. Bei
berufsbedingter Lärmexposition können Haarzellschäden
vermieden bzw. beseitigt werden.
Selen wirkt indirekt als Radikalfänger, indem es das
Zink
50 - 60 mg
Mangan
10 - 30 mg
Kupfer
1000 mcg
Molybdän
Carotinoide
60 mcg
5 mg
Anthocyane
50 mg
Polyphenole
75 mg
Coenzym Q10
15 - 30 mg
L-Carnitin
200 mg
Taurin
3000 mg
Alpha-Liponsäure
50 mg
Omega-3-FS
425 mg
(DHA)
(247 mg)
Glutathionsystem aktiviert.
Zinkmangel führt zu Tinnitus und Hörverlust. Die ZinkSupplementierung scheint einen positiven Effekt auf
Tinnituslautstärke und subjektive Beschwerden zu haben.
Manganmangel führt zu Tinnitus und Hörverlust.
Kupfer ist ein Co-Faktor für die zytoplasmatische SuperoxidDismutase, die ein wichtiges endogenes antioxidatives
Schutzsystem darstellt.
Mangan ist Co-Faktor der mitochondrialen Superoxid-Dismutase.
Carotinoide haben antioxidative Eigenschaften.
Anthocyane sind sekundäre Pflanzenstoffe aus der Gruppe der
Flavonoide, die stark antioxidative und gefäßschützende
Eigenschaften besitzen.
Aufgrund ihrer antioxidativen Wirkung schützen Polyphenole die
körpereigenen Zellen vor freien Radikalen.
Bei der Behandlung von Patienten mit CoQ10-Mangel kann eine
Supplementierung das Tinnitusausmaß mindern. Das Vitaminoid
unterstützt die mitochondriale Energiegewinnung und ist
notwendig für die ATP-Erzeugung.
Eine Supplementierung mit L-Carnitin bringt vor allem bei
Ohrgeräuschen, die durch Stress hervorgerufen wurden, einen
therapeutischen Nutzen, da körperlicher und psychischer Stress
zu stark reduzierten Carnitinspiegeln führt.
Taurin wirkt antioxidativ und schützt die Zellmembranen vor
oxidativen Schäden.
Der Einsatz von alfa-Liponsäure als Antioxidans bei Tinnitus
wird diskutiert. - (Sie kann einen klinisch therapeutischen Nutzen
beim Management von Patienten bieten, die mit
Aminoglykosiden behandelt werden).
Omega-3-Fettsäuren setzen bei Patienten mit stressbezogenen
Innenohrerkrankungen die Blutviskosität herab und verbessern
die Fließeigenschaften des Blutes.
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