Die Zwergmaus

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FWU – Schule und Unterricht
DVD 46 10436 15 min, Farbe
FWU-Klassiker
Die Zwergmaus
FWU –
das Medieninstitut
der Länder
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Lernziele – nach Lehrplänen und Schulbüchern
Wild lebende Tiere in der Kulurlandschaft
(Feldflur) kennen lernen; erkennen, dass wir
Menschen den Tieren ihren Lebensraum
lassen und verantwortungsvoll mit der Natur
umgehen müssen.
Zwergmaus läuft zum Nest und entdeckt
das Fehlen eines Jungtieres. Sie sucht das
Junge, findet es schließlich, fängt es wieder ein und trägt das, in die sog. Tragstarre fallende, Jungtier davon. Sie steckt es
vorübergehend in das verlassene Schlafnest des Männchens und beginnt hoch
oben im Gräserwald ein neues Nest zu bauen – das alte Nest erscheint nach der Störung nicht mehr sicher genug.
Beim Nestbau werden Grashalme zusammengezogen und die zu Fasern zerteilten
Blätter kunstvoll miteinander verflochten.
Als das Weibchen eine Pause einlegt, reißt
das Junge erneut aus. Das Weibchen hält
das Junge auf und veranlasst, dass es in
das Versteck zurückklettert. Dann vollendet sie den Nestbau. Die anderen, im alten
Nest verbliebenen Jungen werden ebenfalls unruhig, und das Weibchen beginnt
mit dem Umzug der Jungen in das neue
Nest. Sie packt eines im Genick und trägt
es zum neuen Nest. Das andere Junge folgt
der Mutter selbstständig. Das noch im alten Schlafnest des Männchens sitzende
Junge hat den Umzug beobachtet und
folgt ebenfalls eigenständig in das neue
Nest.
Wenige Tage später ist die Mutter bei der
Nahrungssuche, als ein Jungtier nach dem
anderen das Nest verlässt und sich zu ihr
gesellt. Die Jungen sind nun selbstständig
genug und können sich selbst ernähren.
Die Mutter wird sie von nun an immer seltener säugen und ihren Nachwuchs bald
verlassen, um an einem anderen Ort erneut ein Nest zu bauen und den nächsten
Wurf aufzuziehen. Nur noch kurze Zeit werde sie beisammenbleiben, bevor sie dann
eigene Wege gehen.
Zum Inhalt
Es ist Sommer. Entlang eines Grabens
steht ein schmaler Streifen aus hohen Gräsern. Eine Vielzahl von Insekten und Spinnen bewohnt diesen Gräserwald, aber auch
ein besonders scheues Säugetier ist mit
etwas Glück hier anzutreffen: die Zwergmaus. Ein Zwergmausweibchen hat zwischen den Grashalmen ein Nest angelegt.
Von hier aus geht sie auf Nahrungssuche.
Ein Männchen nähert sich. Es kommt zum
typischen Balzverhalten, dem sog. Treiben.
Danach kommt es zur sehr kurzen Paarung.
Zwei Wochen sind vergangen: das Weibchen sitzt auf einer Gerstenähre und frisst
die nahrhaften Samen. Das geringe Gewicht, die zu Greiforganen umgewandelten
Pfoten sowie der lange, sensible Greifschwanz ermöglichen der Zwergmaus eine
problemlose Ernte. Das Männchen taucht
wieder auf. Das Weibchen verjagt das
Männchen, denn Nahrungskonkurrenten
kann sich das Weibchen nun nicht mehr
leisten. Das Männchen zieht weiter. Im
Nest befinden sich 3 neugeborene, noch
nackte und blinde Junge. Das Weibchen
steigt zum Säugen in das Nest.
Weitere zwei Wochen sind vergangen: das
Weibchen ist auf Nahrungssuche. Plötzlich
taucht ein Hund auf. Er wittert die Maus
und nähert sich. Die Zwergmaus läuft im
letzten Moment weg, aber der Hund entdeckt ihr Nest. Der Hund schnüffelt am
Nest, wird aber dann zurückgepfiffen. Die
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Fachliche Hintergrundinformationen
für den Lehrer
Die Zwergmaus ist die kleinste unter den
einheimischen Mäusen. Das für Mäuse typische Leben in und auf dem Boden kann sie
nicht führen. Sie ist zu schwach, um sich
Gänge ins Erdreich zu graben und dort ihr
Nest anzulegen. Die Zwergmaus hat stattdessen eine Nische besiedelt, die sonst nur
den Insekten und Vögeln zugänglich ist –
den Halmwald mit viel energiereicher Samennahrung. Die Zwergmaus ist in ganz
Europa zuhause und lebt während der Vegetationsperioden vorzugsweise in dichten,
etwa 50 cm hohen, auf feuchten Standorten stehenden Grasbeständen, kann
aber auch in Büschen, Hecken und an Waldrändern vorkommen. Selbst Getreidefelder
bewohnt sie, wenn sich nichts Besseres
findet. Die Zwergmaus ist ein hoch spezialisiertes Klettertier und kann den Schwanz
wie eine 5. Hand benutzen. Eine Zehe der
Hinterbeine ist opponierbar und fungiert
wie ein Daumen. Dadurch können sich die
Tiere rasch die Halme hinauf und hinunter
bewegen. Der Schwanz dient als Sicherung.
Die Nahrung besteht aus Samen der Hochgraszone und Insekten. Zwergmäuse sind
nacht- und tagaktiv. Das Putzen wird aufrecht sitzend ausgeführt. Vor allem die
Barthaare werden durch emsiges Streichen gegen den Strich bearbeitet.
Zur Verwendung
Leider fehlt Kindern immer häufiger der
Bezug zur Natur. Der Film ist gut geeignet,
Kindern den Anreiz zu geben, sich Gedanken über die Lebensumstände eines Tieres
zu machen. Die Kinder sollten durch das
bewusste Beobachten ein besseres Naturverständnis entwickeln. Der Mensch trägt
Mitverantwortung für seine Umwelt. Vor
der Vorführung können Beobachtungskriterien besprochen werden. Folgende Themenkomplexe könnten – evtl. auch im Vergleich zu anderen Tierarten – behandelt
werden:
• Beschreibung des Lebensraumes; welche
Tiere leben im Gräserwald?
• Fortbewegung und Klettern; wie klettert
die Zwergmaus?
• Brunft bzw. Balz bei Tieren; wie verhält
sich das Zwergmausmännchen?
• Die Zwergmaus als „Baumeister“, evtl.
Vergleich der Zwergmaus mit anderen
Tieren;
• Die Zwergmaus und ihre Jungen; wie
sorgt die Zwergmaus für die Jungen?
• „Tierkinder“; was benötigen die Jungen
im Nest?
• Transport der Jungtiere; wie tragen
Zwergmäuse ihre Jungen?
• Verhalten der selbstständigen Jungen
außerhalb des Nestes;
• Angeborenes Verhalten/Lernverhalten;
• Wie reagieren verschiedene Tiere auf
Störungen am Nest?
Die Fortpflanzungszeit liegt zwischen Mai
und Oktober. Ein Zwergmausweibchen
kann pro Jahr ca. 6-7 Würfe großziehen.
Die Paarung (meist am Boden) erfordert
ein Vorspiel, bei dem das Männchen das
brünstig werdende Weibchen anhaltend
treibt. Dieses Treiben ist Voraussetzung
für die Empfängnisbereitschaft des Weibchens. Erwachsene Zwergmäuse sind we3
nig gesellig und leben zumeist als Einzelgänger. Männchen und Weibchen finden
nur zur Paarungszeit kurz zusammen.
Nestumgebung, was für sie genießbar ist.
Dabei zerstören sie oft sogar ihre eigene
Kinderstube. Die Mutter bleibt noch einige
Tage in der Nähe und verlässt die Jungen
schließlich, um sich erneut zu paaren und
an einem anderen Ort für den nächsten
Wurf ein neues Nest zu bauen. 4 bis 5 Wochen alt geworden, ziehen die Jungen fort
und suchen sich ein eigenes Territorium
und einen Geschlechtspartner. Mit 2 Monaten können die jungen Weibchen dann
selbst schon ihre ersten Jungen haben. Die
mittlere Lebensdauer der Zwergmäuse beträgt im Freiland etwa 18 Monate, im Käfig
bis zu 3–4 Jahre.
Die Zwergmäuse bauen als einzige Vertreter ihrer Familie kunstvolle Nester 30–80
cm hoch über dem Boden. Stängel und
Blätter nahe beieinander stehender Gräser
werden zu einem Gerüst verflochten, das
von innen weiter ausgebaut wird, bis ein
faustgroßes Kugelnest mit Eingang entstanden ist. Die Zwergmaus reißt jedes
Blättchen mit Zähnen und Pfoten zu langen
Fasern auf. Dann wird alles sorgsam miteinander verwoben und verflochten. Ein
Weibchen kann ein Nest in nur einer Nacht
fertig stellen.
Die Tragzeit beträgt nur 14 Tage. Durchschnittlich werden 5–6 Junge zur Welt gebracht. Die Neugeborenen sind nackt und
blind. Sie wiegen etwa ein Gramm und sind
ca. 2 cm lang. Dem Vater wird der Zutritt
zum Nest verwehrt. Meist hat ihn das Weibchen längst aus dem Revier vertrieben.
Etwa 14 Tage lang werden die Jungen im
Nest gesäugt. Feste Nahrung trägt ihnen
die Mutter nicht zu. Sie leckt ihre Jungen
ausgiebig und wärmt sie, bis sie das eigene
Fell vor Kälte schützt. Die Muter leckt auch
Kot und Urin auf, sodass Raubtiere den Geruch nicht wittern können. Besteht Gefahr,
verlässt die Mutter das Nest, um nicht
durch ihren Körpergeruch den Aufenthaltsort der Jungen zu verraten. Etwa im
Alter von 14 Tagen verlassen die Jungen
erstmalig das Nest und erkunden die nähere Umgebung. Sie sind jetzt etwas mehr als
halb so groß wie die Mutter. Ungefähr bis
zum 18. Lebenstag werden die Jungen gesäugt. Die Mutter verlässt sie jetzt häufiger
und für längere Zeit und die Jungen erkunden mit einem enormen Nagetrieb in der
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Produktion
Natur & Film Dr. A. Brüning & Partner, im Auftrag
des FWU Institut für Film und Bild, 1999
Buch, Regie und Kamera
Dr. A. Brüning
Begleitkarte
Dr. A. Beinlich
Bildnachweis
' Natur & Film, Marburg
' kernel– Fotolia.com
Pädagogische Referentin im FWU
Annegert Böhm
Verleih durch Landes-, Kreis- und Stadtbildstellen/
Medienzentren
Verkauf durch FWU Institut für Film und Bild,
Grünwald
Nur Bildstellen/Medienzentren
öV zulässig
' 2008
FWU Institut für Film und Bild
in Wissenschaft und Unterricht
gemeinnützige GmbH
Geiselgasteig
Bavariafilmplatz 3
D-82031 Grünwald
Telefon (0 89) 64 97-1
Telefax (0 89) 64 97-300
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FWU – Schule und Unterricht
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FWU-Klassiker
Die Zwergmaus
Aus Gräsern und Hochstauden besteht der so genannte „Halmwald“, den man vielerorts an den Ufern von
verlandeten Teichen findet. Neben Spinnen und Insekten lebt hier auch als einziges Säugetier die Zwergmaus. Sie ist viel kleiner als andere Mäusearten und
ziemlich scheu. Dieses winzige Nagetier wird in der
Dokumentation vorgestellt. Wir erleben es auf Nahrungssuche, bei der Paarung, beim Nestbau und bei
der Aufzucht der Jungen.
Bei diesem Film handelt es sich um eine FWU-Produktion aus dem Jahr 1999.
Schlagwörter
Brutpflege, Paarungsverhalten, Mäuse, Zwergmaus, Lebensweise
Laufzeit: 15 min
Kapitelanwahl auf DVD-Video
Sprache: Deutsch
Systemvoraussetzungen
bei Nutzung am PC
DVD-Laufwerk und
DVD-Player-Software,
empfohlen ab Windows 98
GEMA
Alle Urheber- und
Leistungsschutzrechte
vorbehalten.
Nicht erlaubte/genehmigte Nutzungen werden zivilund/oder strafrechtlich verfolgt.
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