Intendant Bernd Loebe Generalmusikdirektor Sebastian Weigle

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OPER FRANKFURT
Intendant Bernd Loebe
Generalmusikdirektor Sebastian Weigle
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Georg Philipp Telemann 1681–1767
PIMPINONE
ODER
D I E U N G L E I C H E H E I R AT
Drei lustige Zwischenspiele
Text von Johann Philipp Praetorius nach dem Libretto von Pietro Pariato
zu den »Intermezzi comici musicali« Pimpinone von Tomaso Albinoni
Uraufführung am 27. September 1725 an der Oper am Gänsemarkt, Hamburg
In deutscher Sprache
Musikalische Leitung
Karsten Januschke
Regie
Fabian von Matt
Bühnenbild
Verena Neumann
Kostüme
Dorothee Joisten
Dramaturgie
Malte Krasting
Licht
Alexander Kirpacz
Pimpinone
Yuriy Tsiple •
Vespetta
Anna Ryberg
Der Therapeut
Jörg Schäfer
• Mitglied des Opernstudios
Premiere am 15. Juni 2010, Bockenheimer Depot
Weitere Vorstellungen am 17. und 19. Juni 2010
Die Produktionen im Bockenheimer Depot werden gefördert von der
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Studienleitung
Felice Venanzoni
Musikalische Einstudierung und Korrepetition
Karsten Januschke, Juri Masurok,
Sebastian Zierer
Inspizienz und Abendspielleitung
Fabian von Matt
Wissenschaftliche Beratung
Ulrich Pfannerstill
Technischer Direktor Olaf Winter, Technischer Leiter Udo Deggert, Leitung Ton Peter
Tobiasch, Leitung Konstruktion Robert Varga, Leitung Veranstaltungstechnik Matthias
Paul, Werkstättenleitung Hinrich Drews, Malersaal Wilfried Speckhardt-Busch,
Schreinerei Klemens Desch, Schlosserei Thomas Bonge, Plastiker Ursula Klimczyk,
Tapezierer Kurt Gremmers, Technische Leitung Bockenheimer Depot Thomas Runge,
Veranstaltungstechnik David Geyer, Marcel Heyde, Jessica Krüger, Tobias Lauber,
Fabian Liewig, Thorsten Löchl, Manuela Neubauer, Bartolomé Rodriguez, Ton
Alexander Kirpacz, Kostümdirektion Gabriele Nickel, Obergewandmeister Marie Hunke,
Andreas Mensch, Chefmaskenbildnerin Antje Schöpf, Requisite Gerold Peuser,
Uschi Trella, Regiehospitanz Felicitas Sorg, Kostümhospitanz Lisa Polet
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
1. Violine Mihail Katev, Susanne Callenberg-Bissinger, Arvi Rebassoo,
Kristin Reisbach
2. Violine Sabine Scheffel, Wolfgang Schmidt, Frank Plieninger, Regine Schmitt
Viola Philipp Nickel, Wiebke Heidemeier, Philipp Hufnagel, Jean-Marc Vogt
Violoncello Johannes Oesterlee (Continuo), Florian Fischer
Kontrabass Bruno Suys
Aufführungsrechte: Schott Music GmbH & Co. KG, Mainz
Eröffnungsmusik:
Edward Elgar (1857–1934)
Elegy for Strings op. 58
Aus rechtlichen Gründen ist es untersagt, während der Aufführung Bild- und TonträgerAufnahmen zu machen. Das Bild- und Tonmaterial kann von Beauftragten der Intendanz
eingezogen werden. Darüber hinaus bitten wir Sie, die Mobiltelefone auszuschalten.
Die Opernintendanz
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Handlung
Die junge Vespetta ist so schlau wie hübsch, aber sie ist noch nicht da, wo sie hin will. Das
will sie ändern.
Pimpinone hat Geld und Eigenheim, aber keine Frau darin. Deswegen braucht er zuallererst Hauspersonal. Und wer weiß was noch.
Das fügt sich zunächst gut. Denkt Pimpinone. Vespetta aber denkt weiter. Und ehe er
sich versieht, ist Pimpinone nicht nur Arbeitgeber eines Zimmermädchens, sondern auch
noch ihr Bräutigam und Ehemann und damit gefangen in einem Netz, aus dem er zeit seines Lebens nicht mehr herausfinden wird. –
Pimpinone ist die Geschichte einer Beziehung in drei Stufen, entsprechend den drei
Teilen des Intermezzos. Schon in der Erstaufführung war es in einen größeren Zusammenhang eingebunden: Die Szenen dienten als Zwischenaktsunterhaltung bei Vorstellungen
einer Händel-Oper. Auch in unserer Aufführung entfaltet sich die Geschichte von Vespetta
und Pimpinone in einem übergreifenden Rahmen. Dessen Handlung ist hier aus dem
Inhalt des Intermezzos entwickelt: Rahmen- und Stückhandlung sind miteinander verschränkt, die konfliktreiche Beziehung von Vespetta und Pimpinone spiegelt sich in einer
Ehekrise ihres Paartherapeuten wider. Streckenweise sind beide Ebenen parallel geführt,
an verschiedenen Punkten treffen sie auch zusammen, ihre Perspektiven zueinander sind
stets im Wechsel.
Synopsis
Young Vespetta is pretty and smart but dissatisfied with her position in life. She intends to
change this.
Pimpinone has money and his own house but no wife. He therefore needs servants.
And who knows what else.
At first everything is going well. Thought Pimpinone. But Vespetta is plotting her future.
In almost the twinkling of an eye Pimpinone finds that he is not only the chamber maid’s
employer, but also her fiancé, her husband, and hence caught in a net from which he can
never escape. –
Pimpinone is the story of a relationship on three levels, which correspond to the three
parts of the intermezzo. When it was performed for the first time it was within a larger context: its scenes served as light relief during a performance of an opera by Handel. In our
production the story about Vespetta and Pimpinone will also develop within a larger context. Here the framework of the story is developed from the content of the intermezzo: the
scenes of the story of the complex, conflicting relationship between Vespetta and Pimpinone are mirrored by their therapist’s own marriage, which is also in trouble. Sometime
both levels run in parallel, sometimes they collide, their perspectives to each other change
constantly.
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Ich bin in Magdeburg gezeuget
Ich bin in Magdeburg, von einem Prediger in der Heil. Geist Kirche, Henrico, gezeuget,
Ao. 1681.
Meine Schulen sind gewesen: In Magdeburg die Alt-Städter, hernach die Dohm-Schule,
hierauf die auf dem Zellerfelde auf dem Harze, und endlich das Gymnasium zu Hildesheim.
Die Universität war Leipzig, wo ich 4 Jahre gewesen.
Die Music habe ich zeitig getrieben, und schon im 11ten und 12ten Jahre eine Oper, so
auch in Magdeburg aufgeführt worden, verfertiget, zugeschweigen der Kirchen Stücke und
Moteten fürs Chor, deren ich schon vorher eine ziemliche Anzahl gemacht, wobey ich
zugleich für’s letztere verschiedene Arien poetisch aufgesetzet, wie ich auch nicht weniger
die Flöte à bec, Violine, nebst dem Clavier, ergriffen und mich auf dem letztern gleich zum
General-Basse gewendet. Bey allem dem ist die bloße Natur meine Lehr-Meisterin, ohne
die geringste Anweisung, gewesen, es müsste denn seyn, dass ich anfangs 14 Tage lang
auf dem Claviere unterrichtet worden.
Meine Bedienungen betreffend, so dirigirte ich schon in Hildesheim die Music in der
Godthardiner Kirche, mit Genehmhaltung des dortigen Luther. Superintendenten Riemers.
In Leipzig ward ich Direct: Mus: und Organist in der neuen Kirche, hierauf
Capellmeister beym Grafen von Promnitz, ferner
Concert- und bald hernach Capell-Meister, wie auch Secretarius in Eisenach, von da ging
ich, als
Capellmeister nach Frankfurth am Mayn, wo ich zugleich die Verwaltung des Kayserl.
Palais zum Frauenstein, mit welcher eine Rechnung über mehr als 100 000 fl. verknüpfet
war, und wo mir von neuem die Capell-Meister-Stelle von Haus-aus aus Eisenach, nebst
einer Besoldung übergeben ward; endlich bin ich itzo
Director Mus: in Hamburg, bin annoch in Eisenachischen Diensten, wie vorhin, wie auch
Correspondent; alhier ward ich auch vor 4 Jahren Capell-Meister von Haus-aus in Bayreuth,
nebst einer Besoldung, welche zwar bey der itzigen Regierung weggefallen.
Was ich in den Stylis der Music gethan, ist bekannt. Erst war es der Polnische, dann folgete der Französ., Kirchen-Cammer- und Opern-Styl und was sich nach dem Italiänischen
nennet, mit welchem ich denn itzo das mehreste zu thun habe.
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FA B I A N V O N M AT T / M A LT E K R A S T I N G
WER WILL MICH?
TELEMANN UND SEINE »LUSTIGEN Z WISCHENSPIELE«
Er gehört zu den großen »Frankfurter« Komponisten, und von allen mit dieser Stadt verbundenen Tonsetzern war er zu seiner Zeit wohl der mit Abstand berühmteste. Georg
Philipp Telemann kam aus Eisenach und blieb elf Jahre in Frankfurt, unangefochten an der
Spitze des städtischen Musiklebens, als »Director musices« und als Kapellmeister an der
Barfüßerkirche (der damaligen Hauptkirche, an deren Stelle heute die Paulskirche steht),
später auch an der Katharinenkirche. Es lockte ihn – der zuvor herzoglicher Hofkapellmeister gewesen war – die »Republick«, wie er selbst schrieb, größere Freiheit der Lebensgestaltung. Aber sicherlich nicht nur das: Ein guter Geschäftsmann war Telemann auch, seine
Beziehungen zum Eisenacher Hof führte er fort, und binnen weniger Jahre brachte er es in
Frankfurt zu einem der bestbezahlten Angestellten der Stadt. Dafür arbeitete er auch rund
um die Uhr: Er komponierte mehrere Kantatenjahrgänge, leitete das Collegium musicum
der Gesellschaft Frauenstein und organisierte wöchentlich öffentliche Konzerte.
Einen Nachteil hatte die Stadt damals noch: Sie hatte kein Opernhaus. Das aber war
Telemann aus Leipzig gewohnt. Oratorische Werke wie die maßstabsetzende BrockesPassion waren auf Dauer nur unvollkommener Ersatz für die Lust am musikalischen Theater. Als Telemann bei einem Dresden-Besuch seinen alten Freund Händel wiedertraf,
scheint sich dieser Gedanke bei ihm verfestigt zu haben. Er schrieb ein neues Bühnenwerk, und zur Premiere dieser Oper, Der geduldige Socrates, reiste er nach Hamburg. Da
werden entsprechende Verbindungen geknüpft worden sein: Kurze Zeit später verließ
Telemann Frankfurt und verbrachte die nächsten 46 Jahre in der Hansestadt. Dort übernahm er bald die Leitung der Oper am Gänsemarkt, komponierte für dieses Theater rund
ein Viertelhundert Opern (von denen die meisten verschollen sind) und gelangte in wenigen Jahren zu Weltruhm. –
Nicht nur seine Begabung, auch eine junge Frau hatte Telemann mit nach Hamburg
genommen. Fünf Jahre vor dem Umzug hatte er die 16-jährige Maria Catharina Textor
geheiratet. Die Tochter des Frankfurter Ratskornschreibers Andreas Textor erwies sich
allerdings als Hypothek für den Komponisten: Nicht nur, dass sie ihn in Hamburg mit einem
schwedischen Offizier betrog und er dafür öffentlichen Spott einstecken musste, sie verspielte auch sein ganzes Vermögen. Als Telemann das entdeckte, wurde es ihm zu bunt,
und er schickte seine Frau zurück zu ihrer Verwandtschaft nach Frankfurt.
Das immerwährende Spannungsverhältnis zwischen den Geschlechtern war ihm also
persönlich wohlbekannt, und er thematisierte es auch in seinen Opern. Eine davon –
gerade ein Jahr nach der Affäre um den Schwedenhappen entstanden – ist Pimpinone
oder Die ungleiche Heirat. Wie der Untertitel andeutet, ist das Stück keine eigenständige
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Oper, sondern sollte »als lustiges Intermezzo« eine Aufführung von Händels Tamerlano
auflockern: In drei Teilen (den »Zwischenspielen«) fächert das knappe Stück die Beziehung
zwischen Vespetta und Pimpinone auf. Am 27. September 1725 fand die Uraufführung an
der Hamburger Gänsemarktoper statt. Das Publikum war begeistert, das Werk wurde Telemanns größter Bühnenerfolg. Im 19. Jahrhundert verschwand Pimpinone von den Bühnen
und geriet in Vergessenheit, um erst im Zuge der Telemann-Renaissance des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt zu werden.
Es ist eine Geschichte, die ihre Wurzeln in der Commedia dell’Arte hat und von manchem Komponisten auf der Opernbühne erzählt worden ist. Pergolesis La serva padrona
(Die Magd als Herrin) ist kurz nach Pimpinone entstanden, Donizettis Don Pasquale ein
berühmter Nachzügler dieses Stoffes aus dem 19. Jahrhundert. Aber auch wenn uns die
Barockmusik Telemanns in die Welt einer lang vergangenen Epoche entführt, wird doch
schnell deutlich, dass der Kern der Geschichte heute so aktuell ist wie vor 300 Jahren.
Im Barock wie heute spielen wir mit Formen und Proportionen, einem Designkanon der
vermeintlichen Schönheit, manchmal einzig dem Selbstzweck genügend. Selbst die rhythmisierende Strenge der alten Fassaden und Gärten spiegelt sich im Purismus der heutigen
Wohnarchitektur wieder. Aus der Form und dem optischen individuellen Wert ergibt sich
der jeweilige gesellschaftliche Stand, heute als Statussymbol bezeichnet.
Tatsächlich hat sich in den Jahrhunderten die Formensprache nur unwesentlich geändert, reduziert man sich auf Bestandteile des Goldenen Schnittes und des jeweiligen Zeitgeistes. In einem heutigen Industriebau durchdringen sich gleichzeitig 400 Jahre, als wäre
es immer so gewesen.
Der stilistische Reichtum der bis zur Überladenheit neigenden Barockperiode findet ihre
Entsprechung in vielen heutigen Möbeln, in der Kunst, aber besonders in der Frechheit der
Pop-Art.
VERENA NEUMANN
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Wer will mich …?
V E S P E T TA
Wie sie mich ganz verwirren kann …
PIMPINONE
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Ich will in dem, was auszugeben, nach deiner Vorschrift leben.
… so dient bei mir, und schließet gleich den Kauf!
PIMPINONE
PIMPINONE
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Wie die andern will ich’s machen, aber stets mit Ehrbarkeit.
Ich ford’re den Respekt, der einer Frau gebührt.
V E S P E T TA
V E S P E T TA
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… so schlag ich dir den Kopf entzwei.
V E S P E T TA U N D P I M P I N O N E
Mein Will’ muss ja so viel als dein »Ich wollte« gelten.
V E S P E T TA
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M U S I K A L I S C H E L E I T U N G K A R S T E N J A N U S C H K E ist
seit Anfang der Spielzeit 2008/09 als Solorepetitor an der Frankfurter Oper tätig. Besondere Aufmerksamkeit erregte er hier in
der aktuellen Saison als Dirigent des Kinderkonzerts Die kleine
Meerjungfrau, einer Komposition von Lior Navok nach Hans
Christian Andersen. In der Spielzeit 2010/11 wird er bei Repertoirevorstellungen von Die Zauberflöte sowie von Aulis Sallinens
Kullervo am Pult des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters stehen. Vor seinem Engagement in Frankfurt war Karsten Januschke als Repetitor an
der Wiener Staatsoper verpflichtet, wo er auch als Dirigent von Kinderopern (so etwa Der
Ring des Nibelungen nach Richard Wagner) in Erscheinung trat. Weitere Dirigate führten
ihn u. a. zur Slowakischen Philharmonie. Als Assistent arbeitete er zudem bei den Bayreuther Festspielen und am Theater an der Wien. Sein Dirigierstudium absolvierte Karsten
Januschke am Wiener Konservatorium bei Prof. Georg Mark.
R E G I E F A B I A N V O N M AT T ist seit 2007 als Spielleiter an
der Oper Frankfurt tätig und gibt mit Pimpinone sein Hausdebüt
als Regisseur. Im Zuge von Regieassistenzen, Hospitanzen und
Wiederaufnahmen in Argentinien, Österreich, der Schweiz und
Deutschland hat er mit Regisseuren wie Marco Arturo Marelli,
Dale Duesing, David McVicar, Claus Guth, Anselm Weber und
Harry Kupfer zusammengearbeitet. Fabian von Matt beendete
2006 das Studium als Musiktheater-Regisseur an der Universität
für Musik und darstellende Kunst Wien. Während des Studiums ergänzte er seine Ausbildung mit Gesangs- und Schauspielunterricht und erhielt ein Stipendium der Tokyo Foundation. Gleich nach Abschluss des Studiums wurde er als Spielleiter am Theater Lübeck
engagiert. Zu Beginn seiner freischaffenden Tätigkeit als Regisseur wurde ihm eine Neuinszenierung von Falstaff (November 2010) am Teatro Avenida in Buenos Aires anvertraut.
Dort hat er bereits mit Inszenierungen von Der fliegende Holländer (2007) und GianCarlo Menottis The Consul (2009) erste Erfolge gefeiert. Letztere Produktion wurde von
der Vereinigung der argentinischen Musikkritiker und der Presse als beste Opernproduktion 2009 ausgezeichnet.
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BIOGRAFIEN
B Ü H N E N B I L D V E R E N A N E U M A N N ist seit mehreren Jah-
ren als freischaffende Bühnenbildnerin tätig. Eine intensive
Zusammenarbeit verband sie mit dem Regisseur und Bühnenbildner Fred Berndt. In jüngerer Zeit arbeitete sie u. a. mit den
Regisseuren Keith Warner und Calixto Bieito in Frankfurt und hat
mehrere Inszenierungen von Dale Duesing betreut (jüngst
Chabriers L’Etoile an der Berliner Staatsoper, demnächst Hoffmanns Erzählungen in Frankfurt). Eigene Bühnenbilder hat sie
für Inszenierungen in Schauspiel, Oper und Musical gestaltet, darunter La cage aux folles
in Bremen, Manfred Trojahns Enrico in Darmstadt, Stephen Kings Misery in Stuttgart, Yasmina Rezas Kunst in Hamburg sowie Salieris Prima la musica, poi le parole und Jeffrey
Hatchers A Picasso in Frankfurt. Die gebürtige Stuttgarterin studierte Bühnenbild in ihrer
Heimatstadt und Berlin sowie Kunstgeschichte, Geschichte, Rhetorik und Theaterwissenschaft in Tübingen und Berlin.
K O S T Ü M E D O R O T H E E J O I S T E N studierte Theaterwissen-
schaft, Psychologie und Philosophie in München, Venedig und
Sheffield. Bereits während ihres Studiums assistierte sie an den
Münchner Kammerspielen und arbeitete u. a. mit Luk Perceval,
Lars-Ole Walburg und Anna Viebrock. Während dieser Zeit entwarf sie Kostümbilder für Robert Lehninger und Veronica Rignall.
Seit 2008/09 ist sie als Kostümassistentin an der Oper Frankfurt
engagiert. Hier kam es zur Zusammenarbeit mit Künstlern wie
Keith Warner, Harry Kupfer, Claus Guth, Ursula Renzenbrink, Yan Tax, Heike Scheele, Jorge
Jara und Christian Schmidt.
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L I C H T A L E X A N D E R K I R P A C Z ist seit sechs Jahren fest bei
den Städtischen Bühnen Frankfurt in der Abteilung Veranstaltungstechnik engagiert, seit 2008 als »Meister für Veranstaltungstechnik der Fachrichtung Beleuchtung«. 1976 in Neuruppin
geboren und in Berlin aufgewachsen, lebt Alexander Kirpacz seit
1990 in Frankfurt. Nach einem dreijährigen Besuch der »School
of Audio-Engineering« absolvierte er im Anschluss (2001–2004)
bei den Städtischen Bühnen eine Ausbildung zur Fachkraft für
Veranstaltungstechnik, die er mit der Eröffnungsproduktion Die beiden Blinden der Reihe
»Offenbachiaden« abschloss; dabei übernahm er, neben der technischen Planung und
Durchführung, insbesondere die Lichtgestaltung der Inszenierung. Mit Pimpinone gibt
Alexander Kirpacz sein Debüt als Lichtgestalter im Bockenheimer Depot.
P I M P I N O N E Y U R I Y T S I P L E ist Mitglied des Opernstudios
der Oper Frankfurt. Nach seinem erfolgreichen Debüt 2008/09
in Mozarts Die Gärtnerin aus Liebe (La finta giardiniera) war er
hier diese Saison als Alcindoro in La Bohème und Marchese
d’Obigny in La Traviata zu hören. Weitere Partien seines Opernrepertoires sind u. a. Belcore in L’elisir d’amore, Graf Almaviva in
Le nozze di Figaro, Guglielmo in Così fan tutte, die Titelpartie in
Eugen Onegin und Jeletzki in Pique Dame. Ehe er nach Frankfurt kam, ist der 1984 in der Ukraine geborene Bariton insbesondere als Liedinterpret hervorgetreten. Im Rahmen von »Il primo tempo« und »The Adventures of Sounds« war Yuriy
Tsiple 2006 im Rumänischen Kulturfernsehen präsent. Im selben Jahr gewann er den
Grand Prix des nationalen Liedwettbewerbs »Ionel Perlea« in Slobozia, worauf 2007 der
Erste Preis der National Opera und des Liedwettbewerbs »Mihail Jora« in Bukarest sowie
der Spezialpreis »Valentin Teodorian« für die beste Liedinterpretation folgten. 2008 sang er
Dvořáks Biblische Lieder mit dem Romanian Chamber Orchestra und europaweiter Rundfunkübertragung. Seine Gesangsausbildung erhielt Yuriy Tsiple an der Musikhochschule
Bukarest (Abschluss 2006).
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BIOGRAFIEN
V E S P E T TA A N N A R Y B E R G ist seit 2004 Ensemblemitglied
der Oper Frankfurt. Nach einem Gastengagement für Hänsel
und Gretel, das sie im September 2009 auf die Isle of Man sowie
nach Limoges führte, war die Sopranistin hier diese Saison in
den Inszenierungen von Die tote Stadt und Owen Wingrave
zu erleben. Ein großes Publikum lernte sie in Frankfurt auch als
Susanna und Barbarina (Die Hochzeit des Figaro), Poppea
(Agrippina), Oscar (Verdis Ein Maskenball), Servilia (La clemenza di Tito), Zerlina (Don Giovanni), Papagena (Die Zauberflöte), Anna (Nabucco),
Jano (Jenufa), Sophie (Werther), Marzelline (Fidelio), Clorinda (Rossinis Aschenbrödel),
Musetta (La Bohème) und Drusilla/Virtù (L’incoronazione di Poppea) kennen. Weitere
Auftritte als Susanna sind für 2010/11 geplant. Mit derselben Partie gastierte die Schwedin
zudem in Manchester, London, Limoges und Jersey. Darüber hinaus hat sie Pamina in Aixen-Provence, Mimì (La Bohème) in Manchester, Händels Semele in Sydney und Adina
(L’elisir d’amore) an der Opera North gesungen. Als Konzertsängerin trat sie bereits in der
Royal Albert Hall in London auf. Anna Ryberg erhielt ihre Ausbildung in Sydney und am
Royal Northern College of Music in Manchester.
T H E R A P E U T J Ö R G S C H Ä F E R , der regelmäßig im Papa-
geno Theater Frankfurt auftritt (2010 Die kleine Entführung aus
dem Serail, Der Mann von La Mancha, Die Fledermaus), debütiert 2009/10 an der Oper Frankfurt in der Neuproduktion Pimpinone. Er verfügt über eine klassische Gesangsausbildung
sowie eine Ausbildung zum Chordirigenten und ist Mitglied des
Chores »belcanto Linsengericht e. V.«, der 2008 in Barcelona mit
der Goldmedaille des Internationalen Chorwettbewerbs »Europe
and Its Songs« ausgezeichnet wurde. Von seiner Vielseitigkeit zeugen daneben auch Verpflichtungen als Principal in Gesang und Schauspiel bei Warner Bros. Movie World sowie
als Company Manager und Darsteller des Tivoli Hamburg Ensembles.
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… bleibe stumm.
PIMPINONE
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IMPRESSUM
TE X TNACHWEISE
Die Handlung und die Texte von Fabian von Matt / Malte Krasting und Verena Neumann sind Originalbeiträge
für dieses Programmheft. Die Handlung wurde von Lucy Jonas ins Englische übertragen.
Telemanns Autobiografie: Aus einem Brief an den Lexikon-Herausgeber Johann Gottfried Walther, Hamburg,
20. Dezember 1729, in: Karl Grebe, Georg Philipp Telemann in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten,
Reinbek 1976
BILDNACHWEISE
Werner Menke, Georg Philipp Telemann. Liebe, Werk und Umwelt in Bilddokumenten, Wilhelmshaven 1987
(Telemann-Porträt)
A. Sadikovic (Karsten Januschke), Oper Frankfurt (Fabian von Matt, Dorothee Joisten, Alexander Kirpacz, Jörg
Schäfer), Fabian von Matt (Verena Neumann), Barbara Aumüller (Anna Ryberg), Wolfgang Runkel (Yuriy
Tsiple)
Die Bilder von der Orchesterhauptprobe am 12. Juni 2010 fotografierte Wolfgang Runkel.
Urheber, die nicht erreicht werden konnten, werden wegen nachträglicher Rechteabgeltung um Nachricht
gebeten.
IMPRESSUM
Oper Frankfurt 2009/10
Herausgeber Bernd Loebe
Redaktion Malte Krasting
Verlag und Herstellung Druckerei Imbescheidt
Titelfoto Wolfgang Runkel
Oper Frankfurt ist eine Sparte der Städtischen Bühnen Frankfurt am Main GmbH
Geschäftsführender Intendant / Der Geschäftsführer: Bernd Fülle I Aufsichtsratsvorsitzende: Dr. h. c. Petra Roth
HRB 52240 beim Amtsgericht Frankfurt am Main I Steuernummer: 047 25038165
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Der Noten und Des Glückes Lauf
Geht bald berg-unter, bald berg-auf;
Bald schwingen sie, bald stehn sie still,
Doch selten, wie mans haben will.
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