Eisvogel - WWF Panda Club

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WWF Schweiz
Hohlstrasse 110
Postfach
8010 Zürich
Eisvogel
Ein Vortragsdossier des WWF Schweiz
© Wild Wonders of Europe /Laszlo Novak / WWF
WWF Schweiz 2014 © 1986 Panda Symbol WWF ® «WWF» ist eine vom WWF eingetragene Marke
Tel.: +41 (0)44 297 21 21
[email protected]
www.pandaclub.ch
Steckbrief
Grösse:
15-17 Zentimeter
Gewicht:
Etwa 40 Gramm
Alter:
Etwa 4-5 Jahre
Nahrung:
kleine Fische, Krebse, Frösche
Lebensraum:
Europa bis Nordafrika, Südasien bis Japan
Spezielles:
Bedrohung:
Fängt Fische unter Wasser, kann selber aber gar nicht
schwimmen
Zerstörung des Lebensraums
Bestand:
In der Schweiz: 300-350 Paare (2004)
Lebensraum
Da sich der Eisvogel von grossen Mengen kleiner Fische ernährt, muss er an Gewässern leben, wo es besonders
viele Fische gibt. Der Eisvogel ist an flachen, langsam fliessenden Gewässern anzutreffen, wo er gut fischen
kann.
Am liebsten hat der Eisvogel Bäume am Flussufer, deren Zweige über das Wasser hängen. Dort kann er geduldig
das Wasser beobachten und nach Beute Ausschau halten.
Zudem kann der Eisvogel nur dort leben, wo er seine Brutröhre (eine schmale Höhle in steiler Uferböschung, wo
der Eisvogel nistet) bauen kann. Das heisst an naturbelassenen Ufern mit Uferböschung.
© naturepl.com / Inaki Relanzon / WWF
Nahrung
Der Eisvogel jagt vor allem kleine Fische wie Elritzen und Stichlinge. Er wartet auf einem Baumstrunk oder einem
Ast und beobachtet von da aus das Wasser. Ab und zu fliegt er auch dicht über dem Wasser, wobei er mit
seinem blauschimmernden Federn gut getarnt ist.
Erspäht er seine Beute, stürzt er sich mit angelegten Flügeln fast senkrecht ins Wasser. Hat der die Beute mit
seinem langen, spitzen Schnabel gepackt, fliegt er an seinen Ausgangspunkt zurück und schlägt den Fisch
gegen die Zweige, um ihn zu töten. Der Eisvogel verschlingt den Fisch kopfvoran. Somit verfangen sich die
Gräte und Flossen nicht im Hals des Vogels. Eisvögel sind ziemliche Vielfrasse: Eine Eisvogelfamilie mit sechs
bis sieben Jungen frisst pro Tag rund hundert kleine Fische.
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© Roger Leguen / WWF-Canon
Zusammenleben
Der Eisvogel ist ein Einzelgänger. Nur während der Paarungszeit finden Männchen und Weibchen zusammen.
Während der sogenannten Balz, der Paarungszeit, finden lautstarke Verfolgungsflüge statt. Dabei jagen
Männchen und Weibchen manchmal stundenlang hintereinander her.
Das Verfolgungsspiel endet damit, dass das Männchen sein Weibchen zu einer Brutröhre führt, wo später die
Jungen aufgezogen werden.
Wenn die Brutröhre noch nicht gebaut ist, macht sich das Eisvogelpaar gemeinsam an die Arbeit.
© Fred F. Hazelhoff / WWF-Canon
Nachwuchs
Die Eier legen die Eisvögel in Höhlen, die sie in steil abfallende Uferböschungen graben. Der Eingang zum
Tunnel befindet sich über dem Wasser, wo die Vögel vor dem Wiesel geschützt sind. Den Tunnel zur Höhle baut
das Eisvogelpaar, indem beide Vögel mit dem Schnabel voraus in die Uferböschung fliegen, bis sich ein kleines
Loch bildet. Danach erweitern die Eisvögel den Tunnel, indem sie die Erde mit den Füssen nach draussen
scharren.
Ist die Höhle gebaut, beginnt die sogenannte Balzfütterung. Dabei begibt sich das Weibchen in die Höhle und
wird vom Männchen gefüttert. In der Höhle am Ende des Tunnels werden dann die Eier direkt auf den Boden
gelegt.
Die sechs bis sieben Eier werden vom Männchen und vom Weibchen gebrütet. Nach rund 20 Tagen schlüpfen
die Jungen. Sie sind am Anfang ganz nackt und werden nacheinander gefüttert. Nachdem das eine Junge satt
ist, macht es seinen Geschwistern Platz. Je älter die jungen Eisvögel werden, desto mehr aber streiten sie sich
um das Futter, das von den Eltern ins Nest gebracht wird. Nach etwa 25 Tagen sind die Jungen flügge und
verlassen das erste Mal das Nest.
Bedrohung
Der Eisvogel ist ein seltener Brutvogel in der Schweiz. Die grösste Bedrohung für den bunten Vogel ist heute,
dass die Uferböschungen verschwinden, wo sie ihre Nester bauen. Viele Flüsse und Seen, wo die Eisvögel leben,
werden vom Menschen in Beschlag genommen.
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Früher wurden ausserdem vielerorts die Bäche und Flüsse in Kanäle umgebaut, um Land zu gewinnen. Dabei
sind die Ufer aus Beton und der Eisvogel kann nicht mehr nisten.
© WWF / Martina Lippuner
Das macht der WWF
Ein Projekt des WWF Schweiz heisst „Riverwatch“, bei dem Freiwillige sich um einen Fluss- oder Bachabschnitt
kümmern. Ist ein Fluss verbaut, setzen sich die Riverwatcher dafür ein, dass er revitalisiert wird. Das bedeutet,
dass er wiederbelebt wird: Der Beton soll weg und die Natur wieder mehr sich selber überlassen werden. Dann
kehren auch Tiere wie der Eisvogel an diesen Ort zurück.
Der WWF setzt sich gegen Verbauung und Verschmutzung von Gewässern ein und will die letzten natürlichen
Gewässer erhalten.
© R.Isotti, A.Cambone - Homo Ambiens / WWF-Canon
Das kannst du tun
Hat es in deiner Nähe ein Fluss oder ein Bach, der verbaut wird oder bereits in Beton gezwängt ist? Dann
schreibe dem Gemeindepräsidenten einen Brief, in dem du ihm erklärst, wie wichtig es für die Tiere ist,
dass der Fluss naturbelassen bleibt.
Lass keinen Abfall in der Natur liegen.
© naturepl.com / Inaki Relanzon / WWF
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