Die Lupe - Schweizer Optik

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SPEZIAL LOW VISION AUS DEN UNTERNEHMEN
Die Lupe – ein wichtiges Hilfsmittel
in der Low-Vision-Versorgung
Eine der meist abgegebenen vergrößernden Sehhilfen für Sehbeeinträchtigte ist die Lupe. Sie wird bei geringer
Sehschwäche gern und mit großem Erfolg eingesetzt. Bei Personen mit einer
Restsehschärfe von 0,2 und mehr wird
so die Lesefähigkeit erhalten, während
das Schreiben oder die Orientierung im
Freien bei diesem Grad der Sehbehinderung keine größeren Probleme machen. Die wichtigsten Basics für die
Lupenanpassung sind nachfolgend zusammen gefasst.
Leuchtlupen reduzieren
den Vergrößerungsbedarf
Die Augen werden mit zunehmendem
Alter „trüber“. Gründe dafür sind die
Alterungsprozesse des Auges, aber auch
degenerative Augenerkrankungen wie
etwa die altersbedingte Makuladegeneration. Die Veränderungen bewirken,
dass beispielsweise ein Sechzigjähriger
für ein und dieselbe Sehaufgabe (z. B.
Lesen) mit dem gleichen Maß an Komfort
und Effektivität unter Umständen 15-mal
mehr Licht benötigt als ein Zehnjähriger.
Deshalb kommen immer häufiger
Lupen mit integrierter Beleuchtung zum
Einsatz, da durch eine optimale Beleuchtung des Schriftgutes ein wesentlich besserer Kontrast und somit eine höhere
Sehleistung erzielt wird, wodurch letztlich der Vergrößerungsbedarf reduziert
wird.
Die verschiedenen Bautypen einer
Lupe sind heute mit unterschiedlichen
Lichtfarben und in vielen verschiedenen
Vergrößerungen erhältlich. Je nach Ursache für die Sehbeeinträchtigung bevorzugen Betroffene Licht mit unterschiedlichen Blau-Anteilen. Die Leuchtlupen
von Schweizer sind in den Lichtfarben
2700 Kelvin (K), 4500 K und 6500 K
erhältlich.
In einer gut sortierten Anpassbox befinden sich Lupengriffe in unterschiedlichen Lichtfarben, die mit Lupentöpfen
in entsprechenden Vergrößerungen kombiniert werden können.
Lupen-Anpassbox Ökolux plus, erhältlich von
8 bis 56 D, 3 Lichtfarben (2700 K, 4500 K und
6500 K).
Mit dem Einzug der LED-Beleuchtung
für Leuchtlupen kommen fast nur noch
batteriebetriebene Varianten zum Einsatz. Der geringe Energieverbrauch bei
gleichzeitig sehr guter Lichtausbeute
macht den Einsatz von Batterien möglich.
Dadurch ist der Benutzer netzunabhängig, und die Leuchtlupe kann überall eingesetzt werden.
LED-Leuchtlupen sind in den Vergrößerungen von 6 bis 56 D erhältlich und
somit gerade auch für die Versorgung
hochgradig sehbeeinträchtigter Kunden
sehr gut geeignet.
Bei dem kurzen Arbeitsabstand der
hochvergrößernden Lupen ist es von Vorteil, eine Aufsetzlupe zu wählen, um einen stabilen Objektabstand und damit ein
dauerhaft scharfes Bild zu gewährleisten.
Sie stellt eine preiswerte Versorgungmöglichkeit für alle Stärkenbereiche dar.
So hielt vor ein paar Jahren die Ergonomie den Einzug und macht Lupen damit noch anwenderfreundlicher.
Die Griffform der Serie Ergo-Line von
Schweizer ist so abgewinkelt, dass sie der
natürlichen Haltung des Handgelenks
folgt und somit gut in der Hand liegt.
Ein balliges Griffende ermöglicht ein
entspanntes Abstützen, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken. Der Lupenkopf wird so in einen optimalen, stabilen Abstand zur Betrachtungsebene
gebracht. Eine Daumenkuhle ermöglicht
einen festen Halt auch bei längerer Anwendung. Durch ihre Leseneigung kann
die Lupe sowohl für Rechts- als auch für
Linkshänder eingesetzt werden.
Daumen und Zeigefinger übernehmen
die Feinmotorik.
Eine 4-Chip-LED sorgt bei der Lupenserie Ergo-Lux MP für eine gute Ausleuchtung. Die Ergo-Base, ein nach zwei
Seiten schwenkbarer Topf, der über eine
Magnetverbindung mit dem Lupenkopf
verbunden werden kann, rundet das Angebot ab.
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Ergonomie und Lupe
Nicht nur in der Technik, sondern auch
im Design hat sich viel bei den Leuchtlupen getan.
Ergo-Line Lupen sind dem natürlichen
Bewegungsablauf angepasst.
Ergo-Lux MP mit zwei-stufiger Lichtintensität,
erhältlich von 8 bis 24 D, drei Lichtfarben
(2700 K, 4500 K und 6500 K).
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SPEZIAL LOW VISION AUS DEN UNTERNEHMEN
Bedienungselemente für Beleuchtung
und Batteriefach sind eindeutig.
Ergo-Lux MP Lupen verfügen durch
ihre Multi-Power Funktion über die Möglichkeit, die Beleuchtung in zwei Beleuchtungsstärken einzustellen. Sie ist
ebenfalls lieferbar in den drei Lichtfarben
2700 K, 4500 K und 6500 K und in den
Stärken von 8 bis 24 D.
Die Ergo-Lux MP mobil ist eine ergonomisch geformte mobile Handleuchtlupe. Sie gibt es in 14 Linsenvarianten,
elf Vergrößerungen, ist lieferbar in drei
Lichtfarben und in den Linsenstärken von
6 bis 56 D. Sie hat auch die zusätzliche
Funktion der Multi-Power Lichtoption,
dass die Leuchtkraft in zwei Stufen angepasst werden kann. Somit ist es möglich,
die Helligkeit dem Leseuntergrund und
den Anforderungen anzupassen.
Ergo-Base (Lupentopf) verwandelt die
Handleuchtlupe in eine Aufsetzlupe.
Drei unterschiedliche Farbtemperaturen
(2700 K, 4500 K, 6500 K).
Multi-Power Lichtoption mit zweistufiger
Lichtintensität.
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Ergo-Lux MP mobil mit zweistufiger Lichtintensität, erhältlich von 6 bis 56 Dioptrien, drei Lichtfarben (2700 K, 4500 K und 6500 K).
Die richtige Brille zur Lupe
Bei allen technischen und designorientierten Raffinessen ist es immer noch
wichtig, dass die Lupe richtig angepasst
wird. Entscheidend für den Erfolg ist die
richtige Brille zur Lupe.
Eine Standleuchtlupe erzeugt in einer
bestimmten Entfernung zum Auge ein
Bild. Auf diese Entfernung muss das
Auge akkommodieren. Kann das Auge
nicht mehr ausreichend auf die Bildentfernung akkommodieren, so ist eine Lesebrille für die Entfernung Auge-Leuchtlupenbild einzusetzen. Wenn das Auge
nicht akkommodieren kann oder die
Lesebrille „nicht stimmt“, dann entsteht
zwangsläufig kein deutliches Sehen mit
einer Standleuchtlupe. Das Lesepult ermöglicht einen gleichmäßigen Abstand
des Lesegutes zum Auge. Bei den meisten Lupenherstellern sind die Daten verfügbar, um eine passende Lesebrille mit
der entsprechenden Leuchtlupe auszutesten.
Um das Ergebnis noch zu verbessern,
ist die Auswahl der richtigen Brille zielführend. Dazu sind folgende Voraussetzungen zu beachten:
Das virtuelle Bild bei der Nutzung
einer Lupe liegt zwischen 10 und 20 cm
unter dem Lesegut. Auf diese Entfernung
muss der Kunde akkommodieren bzw.
die Brille eingestellt sein. Die Lesebrille
lässt nur eine verkürzte Entfernung zu.
Die Fernbrille ist ebenfalls in der Regel
nicht ausreichend. Eine Gleitsichtbrille
macht hier durch die Progressionszone
eine Lupennutzung in ergonomischer
Haltung möglich, sofern der Progressionskanal breit genug ist.
Die beste Lösung ist eine zusätzliche
Einstärkenbrille, die mit einer mittleren
Addition so abgestimmt ist, dass der
Kunde in entspannter Haltung die Lupe
nutzen kann. In der Regel liegt der
Additionswert für die „Lupen-Addition“
zwischen +1,0 und 2,0 dpt. Diese Brille
wird von den Betroffenen gerne auch als
Sehhilfe für die Zwischenentfernungen
benutzt (Haushalt etc.). Bei Lupen mit
höherer Vergrößerung (6-fach und mehr)
ist nur noch eine Nutzung in kurzem
Abstand vor dem Auge gegeben. Der
Sehbehinderte findet hier den richtigen
Abstand selbst. Ein bequemes Lesen am
Tisch ist jedoch dann nicht mehr möglich. Empfehlenswert ist ein zusätzliches
Lesepult.
Bei einer Hand(leucht)lupe kann durch
Abstandsänderung der Lupe zum Objekt
die Entfernung des virtuellen Bildes so eingerichtet werden, dass sich das Bild in der
Nahpunktentfernung der Brille befindet.
Dies gelingt insbesondere presbyopen
Personen im Allgemeinen ohne große Probleme, da sie den Abstand intuitiv so wählen, dass sie das Bild scharf sehen. n
Andreas Schaufler, Leitung Marketing
A. Schweizer GmbH
Entstehung
des virtuellen
Lupenbildes.
Leitfaden für die Lupenanpassung (Kurzform)
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Ermittlung des Vergrößerungsbedarfs für die Nähe
Dies erfolgt mit dem „Test zum Bestimmen des Vergrößerungsbedarfs für die Nähe“.
In die Refraktionsbrille wird die entsprechende Fernkorrektur des Probanden eingesetzt. Dieser Test wird monokular angewandt, begonnen wird mit dem besseren Auge
des Probanden. Die Testtafel wird in einer Entfernung von 25 cm angeboten.
Zusätzlich zu der Fernkorrektur muss jetzt eine Addition von +4,0 dpt in die hintere
Aufnahme der Messbrille, damit der Proband den Test in 25 cm Entfernung akkommodationsfrei lesen kann. Zunächst wird bei normaler Raumbeleuchtung getestet.
Test zum
Bestimmen des
Vergrößerungsbedarfs.
Ermitteln der Lichtfarbe
Dazu wird dem Probanden der Test wieder in 25 cm Entfernung angeboten, diesmal mit Beleuchtung und unterschiedlichen Lichtfarben (2700 K, 4500 K und 6500 K).
Jetzt mit der für ihn angenehmsten Lichtfarbe die Texte
weiter lesen lassen. Unter dem kleinsten von ihm noch
fließend gelesenen Text ist der Vergrößerungsbedarf für
das Lesen von Zeitungsdruck abzulesen.
Leuchten mit unterschiedlicher Farbtemperatur zur
Ermittlung der optimalen Lichtfarbe.
Lupenvergrößerung auswählen
Bei der Versorgung mit einer Lupe wird die Lupenvergrößerung nach dem besseren Auge ausgewählt, die mit dem
Test für den Vergrößerungsbedarf ermittelt wurde. Die ausgewählte Lupenstärke entspricht dann der erforderlichen
Vergrößerung plus 20 Prozent.
VLupe = Gemessener Vergrößerungsbedarf + 20 %
Beispiel: Der Kunde hat die Schriftgröße zweifach (≜ 8 D) gelesen; so wird die erste Testlupe, die dem Kunden angeboten wird, 20 Prozent stärker ausgewählt. Das würde bedeuten in diesem Fall eine Leuchtlupe mit +10 D.
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Brille zur Lupe anpassen
Der Proband trägt weiterhin die Messbrille mit den Fernkorrekturen.
Mit der passenden Lupe in der Hand betrachtet er das Schriftbild.
Jetzt binokular eine Addition von +1,5 dpt in die Messbrille einsetzen
und diese mit ± 0,5 dpt abgleichen. Kleinere Stufungen können von
den sehbeeinträchtigten Personen nicht unterschieden werden.
Die richtige Brille zur Lupe ist entscheidend für den Erfolg der Anpassung.
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Überprüfung des Ergebnisses
Mit der ermittleten Addition und der ausgesuchten Lupe wird abschließend noch einmal der Erfolg der Anpassung
mit dem Test für den Vergrößerungsbedarf für die Nähe überprüft. Der dunkel hinterlegte Zeitungstext sollte jetzt
gelesen werden können.
Lesepaket zusammenstellen
Der Kunde bekommt zur Lupe die passende Brille, die auf
das Lupenbild der Aufsetzlupe abgestimmt ist. Des Weiteren
eine Aufsetzlupe zum bequemen und längeren Lesen, eine
Handleuchtlupe als mobile Lösung, die er sowohl im Haushalt als auch beim Einkaufen etc. gut einsetzen kann, ggf.
noch eine Lupe mit höherer oder geringerer Vergrößerung
für spezielle Anforderungen wie Hobby, Freizeit und Beruf.
Für jede Situation die richtige Lupe!
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