5. Münchner Wissenschaftstage 22.- 25. September 2005 Die häufigsten Erblindungsursachen Diabetische Retinopathie Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) Was ist eine Diabetische Retinopathie? Was ist eine AMD? Das ist eine Erkrankung der Netzhaut, die bei Diabetikern auftreten kann, besonders wenn die Blutzuckerkonzentration über längere Zeit nicht ausreichend eingestellt ist. Wichtig für den Augenarzt ist es, der „Blutzuckerlangzeitwert“ = HbA1c (normal < 6%), den jeder Diabetiker von sich wissen sollte, zu erfahren. Durch einen erhöhten Blutzucker werden am Auge die winzigen Blutgefäße der Netzhaut (Retina) angegriffen und schließlich zerstört, was zu erheblichen Sehbeeinträchtigungen bis hin zur Erblindung des Auges führt. Die Makula ist im Auge die Stelle des schärfsten Sehens. Sie ermöglicht uns z. B. das Lesen oder das Erkennen von Gesichtern. Bei der Altersbedingten Makuladegeneration geht die Funktion dieser Stelle des schärfsten Sehens im Laufe der Erkrankung verloren. Wie bemerkt man eine AMD? Es gibt zwei Formen der AMD: Bei der trockenen AMD kommt es zu Ablagerungen in der Netzhaut. Das Sehen wird sehr langsam schlechter (über Jahre bis Jahrzehnte). Wie bemerkt man eine Diabetische Retinopathie? Am Anfang merkt der Patient von diesen Gefäßveränderungen leider gar nichts. Erst in fortgeschrittenen Stadien fällt ein schlechteres Sehen auf. Dabei ist eine frühe Diagnose und ein rechtzeitiger Behandlungsbeginn für den Erhalt des Augenlichtes ganz wichtig. Bei der feuchten AMD wachsen Gefäße unter die Netzhaut. Bei dieser Form wird das Sehen schnell schlechter (Wochen bis Monate). Der Betroffene bemerkt zusätzlich ein verzerrtes Sehen (z. B. sehen die Linien auf karierten Papier wellig aus = Amsler-Test). Wie wird eine AMD festgestellt und was kann man dagegen tun? Wie wird eine Diabetische Retinopathie festgestellt und was kann man dagegen tun? Eine Altersbedingte Makuladegeneration kann der Augenarzt bei einer Routineuntersuchung der Netzhaut feststellen. Ein Diabetiker sollte sich auch ohne Beschwerden regelmäßig vom Augenarzt untersucht lassen. Bei der trockenen AMD gibt es nur begrenzte Möglichkeiten für eine Behandlung. Den Betroffenen wird beispielsweise empfohlen spezielle Vitamine einzunehmen und viel grünes Gemüse zu essen. Dabei stellt der Augenarzt die Pupillen weit, um sich die gesamte Netzhaut anschauen zu können. Sollten sich Veränderungen zeigen, kann eine Behandlung mit dem Laser notwendig werden. In besonders schweren Fällen muss die Netzhaut auch operiert werden. Damit es aber erst gar nicht soweit kommt, ist es das Wichtigste den Blutzuckerspiegel immer optimal eingestellt zu haben. Diabetische Retinopathie Bei der feuchten AMD gibt es mehrere Möglichkeiten einer Behandlung. Diese erstrecken sich von einer Medikamenteneingabe oder Laserbehandlung bis zu Operationen. Leider sind nicht alle Formen der feuchten AMD behandelbar. Die Planung einer Therapie wird zumeist in darauf spezialisierten Zentren durchgeführt. Ganz wichtig ist jedoch das jeder Betroffene mit den für ihn speziell angepassten Sehhilfen (z. B. Brillen mit verstärkten Nahzusatz, Lupen oder Bildschirmlesegeräten) versorgt ist. Diabetische Retinopathie nach Laserbehandlung Trockene AMD Normaler Augenhintergrund Feuchte AMD