www.buiatrik.de Mastitis und Fruchtbarkeit "vertragen sich nicht"

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Mastitis und Fruchtbarkeit "vertragen sich nicht"
Zum ersten Mal hat eine israelische Forschergruppe nun explizit detailiert zeigen können, wie und auf
welcher Ebene Mastitiden die Fruchtbarkeit bei Kühen nachhaltig beeinträchtigen können.
Der negative Zusammenhang zwischen Mastitis und Fruchtbarkeit ist zwar schon länger bekannt und
wurde bisher lediglich mit einer Schädigung des Embryos in Zusammenhang gebracht. Neu ist nun bei der
aktuellen israelischen Studie, dass erstmals gezeigt werden konnte, wie schon erhöhte Zellzahlen als
Ausdruck einer subklinischen Euterentzündung die spätere Embryonalentwicklung bereits auf dem Niveau
der Oocyten beeinträchtigen können.
Die Forscher haben für ihre Untersuchungen 50 Schlachtkühe aus 9 Betrieben näher untersucht.
Auswahlkriterium waren das Auftreten von mindestens einer Mastitis (Kriterium erhöhte Zellzahl) in den
letzten vorausgegangenen drei Monaten sowie Viertelgemelksproben kurz vor der Schlachtung.
Nach der Höhe der Zellzahlen wurden Kühe in 3 Klassen aufgeteilt: Niedrig-Zellzahlklasse (im Schnitt
150.000 Zellen/ml): 7 Kühe; „Mittelklasse (311.000): 16 Kühe und erhöhte Zellzahlen (1,8 Mio): 27 Kühe.
Anhand der Viertelgemelksproben konnten entweder Bakterienisolate von KNS (koagulase-negative
Staphylokokken, Streptokokkus dysgalactiae, E. coli oder negative Proben identifiziert werden. Ovargewebesbioptate mit Oocyten wurden von jeder Kuh im Schlachthof gewonnen und ins Labor gebracht.
Dort wurden 17-21 Eizellen pro Kuh entnommen, einer weiteren Reifung unterzogen und im Labor
befruchtet. Von den befruchteten Eizellen erreichten 86,4% (+/- 3,4%) das 4-zellige Embryostadium in den
ersten 2 Tagen nach Befruchtung, unabhängig von der jeweiligen Zellzahl. Zwischen dem 7./8. Tag nach
Befruchtung ergab sich jedoch ein signifikanter Unterschied entsprechend der Zellzahlhöhe: Während rund
18% der Embryonen in der niedrigen Zellzahlgruppe noch lebten, war dies bei der mittleren Zellzahlgruppe
nur noch zu rund 6% und für die Embryos von Kühen aus der hohen Zellgruppe nur noch zu rund 4% der
Fall. Das bedeutet, dass erhöhte Zellzahlen rund 4 x häufiger zu frühembryonalen Aborten führen, und
zwar unabhängig von der betreffenden Bakterienart, die für die Mastitis letztlich verantwortlich ist.
Die Ergebnisse zeigen, dass der schädigende Einfluss von Euterentzündungen auf die
Reproduktionsleistung größer ist als bislang angenommen. Speziell Kühe, die vor einer Besamung in
letzten 3 Monaten vorher eine Zellzahlerhöhung aufwiesen, werden signifikant in ihrer Fruchtbarkeit
beeinträchtigt.
Deshalb sollte in Betrieben mit suboptimaler Fruchtbarkeit die Eutergesundheit als ein möglicher Co-Faktor
ernstzunehmend mit in Betracht gezogen werden.
Literatur:
1. Roth et al., 2013, Journal of Dairy Science. 96(10):6499-505: Naturally occurring mastitis disrupts
developmental competence of bovine oocytes.
Kontakt:
Dr. Peter Zieger | Zoetis Deutschland GmbH | Schellingstraße 1, 10785 Berlin
Email: [email protected] | Internet: www.zoetis.de
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