Turnhalle Platte für Internet

Werbung
Urnenabstimmung
29. November 2009
Geschäft
Turnhalle Platte
•
Innen- und Aussensanierung, Raumanpassungen und energetische Massnahmen, Kredit 2,25 Mio. Franken
1
Das Wichtigste in Kürze
Die Turnhalle Platte an der Asylstrasse 22 wurde 1936 erbaut und letztmals 1972
renoviert. Nun steht eine weitere, umfassendere Sanierung an, und zwar innen und
aussen. Im Zuge dieser Arbeiten muss das Garderobenangebot erweitert werden.
Die technischen Anlagen bedürfen einer umfassenden Sanierung und Optimierung.
Verschiedene gesetzliche Auflagen sind zu erfüllen – zum Beispiel bezüglich Brandoder Personenschutz. Zudem soll die Anlage behindertengerecht werden.
Das Erneuerungsprojekt wurde in Zusammenarbeit von Planungsteam und
Lehrerschaft erarbeitet; es berücksichtigt langfristige bautechnische, energetische
und betriebswirtschaftliche Überlegungen. Wichtig ist, dass das Projekt das
architektonische Erscheinungsbild bewahrt, denn die Einfachturnhalle ist im Inventar
für überkommunale Bauten eingetragen. Massive Eingriffe sind an dem über 70jährigen Objekt nicht zu realisieren, jedoch sind punktuelle Eingriffe möglich.
Der Kreditbedarf beträgt 2,25 Mio. Franken.
Der Gemeinderat beantragt den Stimmberechtigten, den Kredit zu bewilligen.
2
ANTRAG
Die Stimmberechtigten beschliessen an der Urne:
1.
Bauprojekt und Kostenvoranschlag für die Innen- und Aussensanierung,
für Raumanpassungen und energetische Massnahmen der Turnhalle
werden bewilligt.
2.
Der hierfür notwendige Kredit von 2'250'000 Franken inkl. MwSt. wird zu
Lasten der Investitionsrechnung bewilligt.
3.
Die Kreditsumme erhöht oder reduziert sich entsprechend der
Kostenentwicklung zwischen Kostenvoranschlag (Preisbasis Zürcher
Baukostenindex 1. April 2009) und der Bauausführung.
4.
Der Gemeinderat wird ermächtigt, die finanziellen Mittel – soweit
erforderlich – auf dem Darlehensweg zu beschaffen.
WEISUNG
1.
Einleitung
1.1 Ausgangslage
Die Einfachturnhalle Platte an der Asylstrasse 22 wurde 1936 erbaut. Die Anlage ist
integraler Bestandteil der Schuleinheit Oeggisbüel-Oelwiese. Sie ist die am südlichsten gelegene Turnhalle der Gemeinde, und ihre Auslastung liegt annähernd bei
100 Prozent. Schule und Sportvereine nutzen die Halle sowie den Aussenbereich für
ihre Aktivitäten.
Das Gebäude weist hohe räumliche und architektonische Qualitäten auf. Die
Einfachturnhalle ist im Inventar für überkommunale Bauten eingetragen.
Die letzten Bauarbeiten – sie betrafen die Nasszonen und Garderobenbereiche –
fanden 1972 statt. Bauliche Mängel, Verputzschäden, undichte Fenster, beschädigter
Hallenboden, Akustikprobleme usw. machen eine weitere Sanierung notwendig.
Auch die technischen Anlagen – Leitungen rosten und Elektroinstallationen sind
veraltet – bedürfen einer umfassenden Sanierung. Zudem entspricht die Garderobensituation nicht mehr den heutigen Anforderungen und Normen. Die Aussenbereiche sind gut unterhalten. Lediglich der sehr beschädigte Hartbelag südlich der
Halle und die Weitsprunganlage werden saniert.
1.2
Konkrete Ziele der Erneuerung
Langfristige bautechnische, energetische und betriebswirtschaftliche Überlegungen
führten zu den folgenden Zielsetzungen:
3
•
•
•
•
•
•
•
Erhaltung und Ergänzung des architektonischen Erscheinungsbildes
Das Projekt wurde zusammen mit der kantonalen Denkmalpflege hinsichtlich
des architektonischen Gesamtbildes – innen wie aussen – verfeinert. Die Eingriffe dürfen keine wesentlichen Beeinträchtigungen des Schutzobjektes verursachen.
Räumliche und betriebliche Optimierung
Die Gebrauchstauglichkeit soll den heutigen Anforderungen entsprechen.
Erweiterung des Garderobenangebotes
Dank eines zusätzlichen Bereichs im Untergeschoss soll die Garderobensituation anforderungsgerecht (Grösse, Geschlechtertrennung usw.) werden.
Erweiterung des Geräteraumes
Reduktion der Betriebs- und Unterhaltskosten
Durch die gezielte Umsetzung von energetischen Massnahmen, Wärmedämmung bei Böden und Decken, Ergänzungen und Ersatz der Fenster sowie
Einbau einer kontrollierten Lüftungsanlage (Wärmerückgewinnung) sollen der
Energieverbrauch und somit auch der CO2-Ausstoss reduziert werden.
Anpassung der technischen Anlagen an heutigen Standard
Erfüllung der gesetzlichen Auflagen (Brand- und Personenschutz, Energetik,
behindertengerechtes Bauen).
4
Situationsplan
2.
Projektbeschreibung
Das Architekturbüro Atelier Larcher + Uhlmann, Thalwil, hat in Zusammenarbeit mit
der Liegenschaftenkommission, der Schulpflege und der Lehrerschaft ein
Sanierungskonzept erarbeitet, welches sich aus nachstehend beschriebenen
Einzelmassnahmen zusammensetzt.
2.1
Sanierung der Aussenhülle
Unter dem Aspekt der Werterhaltung soll das äussere Erscheinungsbild des
Gebäudes möglichst keine Veränderung erfahren. Vorgesehen sind:
•
Die Fassade wird gereinigt, instandgesetzt und neu gestrichen.
•
Die geschützten Bronzefenster an der Südfassade werden belassen, innen
jedoch durch eine hochwertige Verglasung und durch Sonnenschutzrollos verbessert.
•
Die restlichen Fenster werden durch energetisch hochwertigere ersetzt.
•
Das Ziegeldach und die Spenglerarbeiten werden ausgebessert, das Dachgeschoss wird wärmetechnisch saniert.
5
Querschnitt
2.2
Sanierung, Umbau und Erweiterung bestehender Räumlichkeiten
Bei der Turnhalle wird die bestehende gute Bausubstanz möglichst belassen. Die
geplanten Eingriffe werden auf ein Minimum reduziert:
•
Die Eingangsfront wird in ihrer klassischen Art belassen und energetisch
optimiert.
•
Generell soll das Untergeschoss aufgewertet werden. Der heutige „Schwingkeller“ wird zu Garderobe, Dusch- und Technikraum umfunktioniert.
•
Die bestehenden Garderoben werden mit einem angemessenen Duschraum
ergänzt.
•
Für die Lehrpersonen wird eine neue Garderobe mit getrenntem Umzieh- und
Duschbereich erstellt.
•
Die Duschen und Toilettenanlagen werden neu konzipiert.
•
In der Turnhalle wird eine Kletterwand eingebaut.
•
Der Geräteraum wird vergrössert.
2.3
Indoor-Kletterwand
Seit längerer Zeit erfreut sich das Indoorklettern grosser Beliebtheit, es hat sich als
Breitensport etabliert. Anlässlich einer Thalwiler Jugendsession haben Jugendliche
die Einrichtung einer Kletterwand beantragt. Solche Anlagen wurden bereits
erfolgreich in anderen Sporthallen eingebaut. Mit einer Kletterwand kann das Sportangebot in der Gemeinde sinnvoll ergänzt werden.
6
Grundriss Hallengeschoss
2.4
Technische Anlagen allgemein
An den haustechnischen Installationen sind verschiedene Anpassungen erforderlich:
•
•
•
•
•
2.5
Die Heizung wird angepasst. Der Ölbrenner wurde bereits vor drei Jahren durch
einen Gaskessel ersetzt.
Gussradiatoren sowie Sanitärleitungen und Sanitärapparate werden saniert.
Die bestehende Kanalisation befindet sich in einem schlechten Zustand und
muss zum Teil saniert werden.
Die Raumakustik in der Turnhalle wird verbessert.
Die Elektroinstallationen werden ersetzt, und die Beleuchtung wird an die neuen
Anforderungen angepasst.
Erfüllung gesetzlicher Auflagen
Behindertengerechtes Bauen:
•
•
•
Mit einer Rampe in die Eingangshalle wird der Zugang zum Gebäude für gehbehinderte Menschen gewährleistet.
Das Hallengeschoss wird rollstuhlgängig gestaltet.
Die Toilettenanlagen werden mit einem behindertengerechten WC ergänzt.
Brand- und Personenschutz:
•
•
Abschlusstüren, welche in die Turnhalle führen oder als spezielle Abschlüsse
dienen, müssen an die feuerpolizeilichen Auflagen angepasst werden.
Als Fluchtweg führt eine Treppe an der Ostfassade vom Untergeschoss ins
Freie.
7
Grundriss Untergeschoss
2.6
Umgebung
An der bestehenden Umgebung werden leichte Anpassungen vorgenommen:
•
Der Pausenplatz (Hartbelag) ist in einem schlechten Zustand und muss
erneuert werden.
•
Die Weitsprunganlage wird erneuert.
3.
Investitionskosten
3.1 Kreditbedarf
In einer ersten Planungsphase war noch von einem Betrag von 1,5 Mio. Franken
ausgegangen worden. Bei der Ausarbeitung des Projektes zeigte sich jedoch, dass
dieser Betrag nicht ausreicht, da u.a. denkmalpflegerische Auflagen, Anforderungen
der Magglinger Norm für Turnhallen und Nebenräume, die Kletterwand, die Teuerung
usw. berücksichtigt werden mussten.
Der Kostenvoranschlag beruht auf Richtofferten verschiedener Unternehmer.
Preisbasis bildet der Zürcher Baukostenindex 1. April 2009. Die Genauigkeit beträgt
+/- 10 Prozent.
Der Kostenvoranschlag setzt sich aus den folgenden Beträgen (inkl. MwSt.)
zusammen:
1
2
4
5
9
Vorbereitungsarbeiten
Gebäude
Umgebung
Bauneben- und Übergangskosten
Ausstattung
Total
Fr.
Fr.
Fr.
Fr.
Fr.
70’500
1'775’000
105’000
156’800
142’700
Fr.
2'250’000
8
Für die Projektierung bewilligte der Gemeinderat am 4. November 2008 einen Kredit
von 150’000 Franken. Dieser wird nach der Bauausführung gesamthaft mit den
Baukosten abgerechnet.
3.2
Kapitalfolgekosten
Für Abschreibung und Verzinsung (10 %) muss mit jährlich 225’000 Franken
gerechnet werden.
3.3
Betriebliche Folgekosten
Durch die zusätzlich entstehenden Mehrflächen wird der Unterhaltsaufwand um rund
6'000 Franken pro Jahr höher. Zudem fallen Wartungskosten im Bereich der
technischen Anlagen von ca. 3'700 Franken an. Durch gezielte energetische Massnahmen kann der Heizenergieverbrauch um 40 bis 50 Prozent, d.h. gut 60'000 kWh
reduziert werden. Dies entspricht einer Einsparung von jährlich zwischen 4'000
Franken bis 4'500 Franken. Gleichzeitig haben diese Massnahmen eine Reduktion
des CO2-Ausstosses von ca. 14 t pro Jahr zur Folge.
4.
Bewilligung / Bauausführung
Für Vorhaben an Gebäuden, welche sich im Inventar für überkommunale Bauten
befinden und durch eine zusätzliche Amtsstelle geprüft werden müssen, ist
erfahrungsgemäss eine längere Vorlaufzeit einzurechnen. Aus diesem Grund wurde
die Ausarbeitung der Baueingabe vorgezogen. Nach der Prüfung des Bauvorhabens
durch die kantonale Denkmalpflege wurde die baupolizeiliche Bewilligung im Juli
2009 erteilt.
Renovations- und Umbauarbeiten an Schulliegenschaften müssen wenn möglich in
den Schulferien durchgeführt werden. Bei grösseren, komplexen Bauvorhaben – und
ein solches liegt hier vor – müssen Kompromisslösungen gesucht werden, um die
Bauabläufe für Nutzer und Ausführende zu optimieren. Der provisorische Bauablauf
wird wie folgt geplant:
•
•
•
•
•
•
•
•
Ausarbeiten der Detailplanung
Bauphase I (Untergeschoss, Technik)
Bauphase II (Fassade, Fenster, Dach)
Bauphase III (Hallengeschoss)
Bauvollendung Bauphasen I + II
Bauvollendung Bauphase III
Bauphase IV (Aussenbereich, Hartplatz)
Bauvollendung Bauphase IV
bis April 2010
ab April 2010
ab April 2010
ab 12. Juli 2010
27. August 2010
September 2010
September 2010
Ende Oktober 2010
Unter Einhaltung dieses ehrgeizigen Terminplanes ist in der Halle nur während zwei
Wochen, eine vor und eine nach den Sommerferien 2010, kein Betrieb möglich.
9
5.
Der nachhaltige Ansatz
Nach den Vorgaben des Gemeinderates haben Investitionen, Anschaffungen und
Einrichtungen der Öffentlichkeit die Anforderungen der Nachhaltigkeit zu erfüllen.
Das heisst, dass bei der vorgeschlagenen Sanierung der Turnhalle Platte eine
möglichst hohe ökonomische, ökologische und soziale Verträglichkeit erreicht
werden muss.
Veränderungen im Bereich Sicherheit und Sportunterricht wurden bei der Planung
berücksichtigt. Gemäss den Auflagen der Baudirektion des Kantons Zürich ist auch
ein behindertengerechter Ausbaustandard in Turnstätten vorgeschrieben. Mit dem
Einbau einer Kletterwand kann das Sportangebot von Schule und Vereinen sinnvoll
ergänzt werden.
Des Weiteren wird grosses Gewicht darauf gelegt, das architektonische Gesamtbild
zu erhalten. Bei der Sanierung solcher Bauwerke – die Turnhalle ist über 70-jährig –
ist es eine Herausforderung, ein unter verschiedenen Aspekten optimales Resultat
zu erzielen. Massive Eingriffe wie zum Beispiel eine Aussendämmung sind an einem
solchen Objekt nicht zu realisieren. Der Einbau einer kontrollierten Lüftungsanlage
(Wärmerückgewinnung) sowie punktuelle Verbesserungen wie Ersatz der Fenster
und Türen und energetische Optimierung des bestehenden Kaltdaches und des
Turnhallenbodens stehen im Vordergrund und tragen zu einer akzeptablen und
nachhaltigen Lösung bei. Dank diesen Verbesserungen können die Energiekosten
gesenkt werden.
Bereits vor zwei Jahren wurde die Heizanlage durch eine Gasheizung ersetzt. Damit
liess sich der CO2-Ausstoss reduzieren. Diese Massnahme ist ökologisch wichtig und
trägt ihren Teil zur gesamten Reduktion der CO2-Emissionen bei.
6.
Schlussbemerkung
Die Turnhalle Platte ist im Inventar der Schutzobjekte von überkommunaler
Bedeutung eingetragen. Bei der Planung wurde darauf geachtet, dass der Charme
des Gebäudes und die schützenswerten Bauteile erhalten bleiben. Das Bauvorhaben
wurde von der kantonalen Denkmalpflege beurteilt und bewilligt. Das ausgearbeitete
Projekt stellt sicher, dass die dringend nötige Sanierung der Baute nach modernen
technischen Erkenntnissen und Möglichkeiten realisiert wird. Der Energieverbrauch
und die Schadstoffemissionen können durch die energetischen Verbesserungen
sowie der Optimierung der Heizanlage reduziert werden. Mit den vorgeschlagenen
Massnahmen werden ökologische und ökonomische Verbesserungen erzielt. Durch
die Grundriss-Anpassungen wird den Anforderungen der Magglinger Norm für
Turnhallenbauten Rechnung getragen. Zudem flossen die Empfehlungen der bfu
(Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung) in die Detailplanung ein. Die
Sicherheit für die Nutzerinnen und Nutzer konnte so verbessert werden.
Der Gemeinderat und die Schulpflege empfehlen den Stimmberechtigten, der
Vorlage zuzustimmen und den beantragten Kredit zu bewilligen.
10
Herunterladen