Ausgewählte Ergebnisse der BZE II in Thüringen Einleitung Thüringen ist ein geologisch sehr vielgestaltiges Land. Wald kommt auf nahezu allen geologischen Ausgangssubstraten vor. Gemäß der Arbeitsanleitung BZE II wurden 6 Substratklassen aus geologisch ähnlichen Ausgangssubstraten gebildet. Große Waldgebiete befinden sich in den Thüringer Gebirgen und deren Vorländern. Viele Waldböden werden daher vom Bodenskelett geprägt. Die Menge an Bodenskelett ist sowohl für bodenphysikalische Eigenschaften wie Bodendichte und Wasserspeicherkapazität als auch für bodenchemische Eigenschaften wie Nährstoffvorrat und Pufferkapazität ausschlaggebend. Zu genauen Messergebnissen des Skelettgehaltes und der Bodendichte auf steinigen Böden führte der Einsatz des Densitometers nach Haas. Der Einsatz des Densitometers ist die entscheidende Verbesserung der Aufnahmemethodik im Vergleich zur BZE I. Abb. 2: Punkteanzahl nach Substratgruppen Abb. 3: Densitometer nach HAAS Ergebnisse Zwischen dem Skelettgehalt, der Trockenrohdichte (TRD) und der nutzbaren Wasserspeicherkapazität (nWSK) von Waldböden besteht ein teils signifikanter Zusammenhang. Mit steigendem Skelettgehalt nehmen die TRD und die nWSK ab. Abb. 1: Geologische Übersichtskarte Thüringens (TLUG) (vereinfacht) mit Punkten der BZE II Abb. 4: Skelettgehalt und TRD Abb. 5: Skelettgehalt und nWSK Bodenphysikalische Eigenschaften der Substratklassen in Thüringen Skelettgehalt Die Skelettgehalte der gebildeten Substrat‐ gruppen variieren deutlich. Skelettgehalte nehmen mit zunehmender Tiefe zu. Sehr hohe Skelettanteile treten bei sauren magmatischen Gesteinen und Schiefern auf. Die Medianwerte liegen bei über 70%. Bei Carbonatgesteinen steigt der Skelettgehalt von ca. 30% im Ober‐ boden auf 60% im Unterboden an. Sandsteine und Schlufflehme sind skelettarm. Eine große Steuung der Messwerte tritt vor allem bei Schiefern und Carbonatgesteinen auf. Trockenrohdichte [TRD] Substrate mit hohem Skelettgehalt weisen eine geringere TRD auf (Abb.4). Die geringsten Trockenrohdichten treten daher auf sauren magmatischen Gesteinen und Schiefern im Oberboden auf. Auch auf Carbonatgesteinen treten in den oberen 10 cm sehr geringe TRD´s auf. Böden aus Schlufflehmen und Sandsteinen haben hingegen mittlere bis hohe Trocken‐ rohdichten. Feinbodenartenverteilung der Substrate Die Diagramme zeigen deutliche Unterschiede der in den Substratgruppen vorkommenden Feinbodenarten. In Böden auf sauren magma‐ tischen Gesteinen treten hauptsächlich schluffige Sande, lehmige Sande und sandige Lehme auf. Schiefergesteine verwittern deutlich toniger und schluffiger. Bei Sandsteinen dominieren sandige Bodenarten, bei Schlufflehme schluffige Boden‐ arten mit teilweise höheren Tonanteilen. Bei Carbonatgesteine ist eine breite Streuung der Feinbodenarten von Ton bis zum schwach tonigem Schluff vorhanden. Abstract Die gebildeten Substratklassen zeigen bei Skelettgehalt , Trockenrohdichte und Korngrößenverteilung deutliche Unterschiede. Diese Eigenschaften sind ausschlaggebend für die Wasserspeicherkapazität, den Vorrat an Nährstoffen und die Pufferkapazität. ThüringenForst – Anstalt öffentlichen Rechts – Forstliches Forschungs‐ und Kompetenzzentrum Gotha Jägerstraße 1 99867 Gotha ffk‐[email protected]