HIV und AIDS - Arztpraxis Limmatplatz

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Was ist HIV? .............................................................................................................. 1 Was ist AIDS? ............................................................................................................ 1 Wie entsteht AIDS ...................................................................................................... 2 Welche Symptome treten bei der HIV-Infektion auf? ................................................. 2 Welche Symptome treten bei AIDS auf? .................................................................... 2 Wie wird das Virus übertragen? ................................................................................. 3 Wer ist einem besonderen Risiko ausgesetzt? .......................................................... 3 Wie kann eine Ansteckung verhindert werden? ......................................................... 3 Was können Sie tun, wenn Sie vielleicht mit HIV infiziert worden sind? .................... 4 Wie sieht die Behandlung aus und welche Medikamente werden verschrieben? ..... 4 Was können Sie selbst tun? ....................................................................................... 5 Mögliche Verschlechterung ........................................................................................ 5 Prognose .................................................................................................................... 5 HIV und AIDS
Was ist HIV?
HIV steht für "Human Immunodeficiency Virus" (auf Deutsch etwa: Menschliches
Immunabwehrmangel-Virus). Dieses Virus verursacht die Krankheit AIDS. Ärzte
unterscheiden die Infektion mit dem HI-Virus und dem Ausbruch von AIDS.
Von AIDS spricht man erst dann, wenn harmlose Infektionskrankheiten
aufgrund der Abwehrschwäche lebensbedrohlich werden.
Die ersten HIV-Infektionen traten in den 60er Jahren in Zaire auf. Seit den 80er
Jahren breitet sich die Infektion in der restlichen Welt aus. Die genaue Geschichte
der Verbreitung des HI-Virus ist immer noch nicht völlig aufgeklärt.
Schätzungen zufolge sind zurzeit 40 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert,
davon rund 65 Prozent allein in Afrika und 25 Prozent in Südostasien. Auch in den
osteuropäischen Ländern breitet sich die Krankheit seit einigen Jahren
explosionsartig aus. Am Anfang der Infektionswelle erkrankten vor allem homo- und
bisexuelle Männer sowie Drogenabhängige. In den letzten Jahren nimmt in erster
Linie der heterosexuelle Übertragungsweg zu.
Was ist AIDS?
AIDS ist die Abkürzung für "Acquired Immune Deficiency Syndrome", das heisst
übersetzt: "Krankheitsbild der erworbenen Abwehrschwäche". Es entsteht, wenn das
HI-Virus bestimmte weisse Blutkörperchen, die so genannten T-Helferzellen (CD4
Zellen), zerstört hat. Dadurch ist das Immunsystem geschwächt.
Auch Viren oder Bakterien, die normalerweise harmlos sind, können so schwere
Entzündungen hervorrufen. Letztlich ist nicht das HI-Virus für den Verlauf
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ausschlaggebend, sondern die Infektionen und Tumoren, die aufgrund der
Immunschwäche entstehen. AIDS zählt weltweit zu den fünf häufigsten
Todesursachen, die durch Infektionen bedingt sind.
Wie entsteht AIDS
Wie alle Viren haben auch HI-Viren keinen eigenen Stoffwechsel. HIV nutzt den
Stoffwechsel bestimmter weisser Blutkörperchen aus, um sich zu vermehren. Die
befallenen weissen Blutkörperchen (die T-Helferzellen oder CD4-Zellen) werden
dabei geschädigt und sterben ab. Da die weissen Blutkörperchen für die
Immunabwehr verantwortlich sind, werden die Abwehrkräfte des Infizierten immer
weiter geschwächt.
Der HIV-Infizierte hat am Anfang zumeist keine Beschwerden. In seinem Körper
vermehrt sich aber das Virus und befällt immer mehr Blutzellen. Nach fünf bis
fünfzehn Jahren ist das Abwehrsystem so schwach, dass es auch mit relativ
harmlosen Krankheitserregern nicht mehr fertig wird. Erst zu diesem Zeitpunkt spricht
man von AIDS.
Welche Symptome treten bei der HIV-Infektion auf?
Eine Ansteckung mit HIV führt in den ersten sechs Wochen bei zehn bis zwanzig
Prozent zu grippeähnlichen Beschwerden:
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Fieber
Lymphknotenschwellungen
Milzvergrösserung
Die Mehrzahl der infizierten Personen hat zunächst keine Krankheitszeichen. Auch
ohne Krankheitsanzeichen kann eine infizierte Person das Virus übertragen. Die
weissen Blutkörperchen haben in der Regel sechs bis zwölf Wochen nach der
Ansteckung so viele Antikörper (Abwehrstoffe) gebildet, dass diese im Blut
nachgewiesen werden können. Von da an fällt der HIV-Test positiv aus ("HIVpositiv"). Beim Aids-Test werden also nicht die Viren direkt, sondern die Abwehrstoffe
des Körpers nachgewiesen.
Welche Symptome treten bei AIDS auf?
Wenn durch AIDS das Immunsystem geschwächt ist, führen auch normalerweise
harmlose Viren und Bakterien zu schweren Entzündungen. Zeichen eines
geschwächten Immunsystems sind:
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Müdigkeit
Ungewollter, unerklärbarer Gewichtsverlust.
Wiederholte Entzündungen der Haut und der Atemwege, die bei üblicher Behandlung
nicht verschwinden.
Fieber
Geschwollene Lymphknoten.
Durchfall
Nächtliche Schweissausbrüche.
Wiederauftreten von abgeheilten Infektionen (unter anderem Herpes, Toxoplasmose,
Gürtelrose)
Schwere Entzündungen durch normalerweise harmlose Bakterien (so genannte
opportunistische Keime).
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§
Neurologische Erkrankungen mit Konzentrations- und Gedächtnisstörungen,
psychischen Veränderungen, im Weiteren Verlauf Infektionen des Gehirns
Wie wird das Virus übertragen?
Das HI-Virus wird durch Körperflüssigkeiten übertragen. Es gibt folgende
Übertragungswege:
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Sex ohne Kondom (ungeschützter Sex).
Blut-zu-Blut-Übertragung durch unreine Spritzen oder eine Bluttransfusion mit
verunreinigtem Blut. (Heutzutage wird das gesamte Blut auf HIV getestet; das Risiko
einer Ansteckung ist daher sehr gering.)
Mutter-zu-Kind-Übertragung: Während einer Schwangerschaft und beim Stillen kann
das Virus übertragen werden. Ohne Therapie liegt das Übertragungsrisiko bei 15-20
Prozent.
Im normalen Umgang mit HIV-Positiven - wie Händeschütteln, Wangenküsse,
dem Zusammenleben in einem gemeinsamen Haushalt - wird das Virus nicht
übertragen.
Wer ist einem besonderen Risiko ausgesetzt?
Prinzipiell ist niemand vom Risiko einer HIV-Infektion ausgeschlossen. Es gibt aber
Risikogruppen, bei denen die Ansteckungsgefahr besonders hoch ist:
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Paare, bei denen ein Partner Sex mit vielen, wechselnden Partnern (Promiskuität)
ohne Kondom betreibt
Menschen, die ungeschützten Sex haben
Drogenabhängige, die sich Spritzen teilen
Gesundheitspersonal, das Gefahr läuft, sich mit fremden Körperflüssigkeiten zu
infizieren
Kinder einer HIV-infizierten Mutter
Personen, die viele Bluttransfusionen bekommen haben, oder vor 1985 mit
Blutprodukten behandelt wurden
Wie kann eine Ansteckung verhindert werden?
Wenn Sie eine Infektion mit HIV verhindern wollen, beachten Sie folgende
Sicherheitsmassnahmen:
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Benutzen Sie bei neuen Sexualpartnern stets ein Kondom. Zwar garantiert auch
dies nicht, dass eine Ansteckung völlig ausgeschlossen ist; das Risiko ist aber deutlich
geringer.
Drogenabhängige dürfen keine gebrauchten Spritzen benutzen.
In Ländern, in denen das Blut nicht auf HIV untersucht wird, sollte - falls möglich - auf
eine Bluttransfusion verzichtet werden.
Menschen, die infiziert sind oder zu einer Risikogruppe gehören, sollten nicht Blut,
Sperma oder Organe spenden.
Ein negativer HIV-Test bedeutet nicht, dass man nicht mit HIV infiziert ist.
Möglicherweise liegt zu wenig Zeit zwischen der Ansteckung und dem Bluttest.
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Was können Sie tun, wenn Sie vielleicht mit HIV infiziert worden sind?
Wenn Sie glauben, dass Sie möglicherweise angesteckt worden sind, sollten Sie sich
an Ihren Arzt wenden. Er wird Sie im Hinblick auf einen Test und eine mögliche
Therapie beraten. In den meisten Fällen wird der Arzt zu einem sofortigen und einem
weiteren Test in etwa drei Monaten raten.
Der Arzt wird sofort mit einer vorbeugende Behandlung beginnen, falls
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Sie vor kurzem einem besonders hohen Risiko ausgesetzt waren, oder Sie die oben
genannten Anzeichen einer primären HIV-Infektion vorweisen.
Sie mit grosser Sicherheit wissen, dass Ihr Partner mit HIV angesteckt ist, oder Sie bei
einem Unfall (Stich mit einer Spritze) einem hohen Risiko ausgesetzt waren.
Diese vorbeugende Behandlung sollte spätestens wenige Stunden nach der
Ansteckung beginnen. Die starken Nebenwirkungen wird der Arzt zusammen mit
Ihren Angaben abwägen.
Wie sieht die Behandlung aus und welche Medikamente werden
verschrieben?
Das HI-Virus kann nicht durch Medikamente abgetötet werden. Ziel der Behandlung
ist es daher, die Vermehrung der Viren so weit einzudämmen, dass diese nicht mehr
im Blut nachgewiesen werden können. Durch intensive Forschung werden immer
wieder neue Medikamente und neue Therapierichtlinien entwickelt. Ja früher mit der
Behandlung begonnen wird, desto länger ist der Zeitraum bis zum Ausbruch von
AIDS.
Bei einer HIV-Infektion und AIDS werden folgende Behandlungsmethoden
angewandt:
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Es werden antivirale Stoffe (so genannte Virostatika) eingesetzt. Diese Stoffe hemmen
die Verbreitung des Virus, indem sie in verschiedene Stoffwechselprozesse eingreifen.
Dadurch wird das Abwehrsystem gestärkt. Die Ansteckungsgefahr für andere
besteht aber weiterhin.
Gezielte Behandlung von Infektionen.
Der Betroffene wird gegen verschiedene Krankheiten geimpft. Zum Beispiel gegen
Grippe, Lungenentzündung und ansteckende Leberentzündung (Hepatitis).
Behandlung der Begleiterscheinungen der HIV-Erkrankung und AIDS (Übelkeit und
Appetitlosigkeit)
Die Behandlung mit Virostatika ist die Basisbehandlung. Die Erkrankungen mit
Erregern werden in der Regel mit Antibiotika behandelt.
HIV ist ein Virus, das leicht und häufig seine Zusammensetzung ändert. Dadurch
werden gezielt entwickelte antivirale Medikamente schnell wirkungslos. Das nennt
man Resistenzentwicklung. Um das Risiko der Resistenz zu verkleinern, wird eine
Behandlung mit mehreren Arzneimitteln gleichzeitig vorgenommen.
Es ist sehr wichtig, dass die Medikamente regelmässig eingenommen werden. Bei
unregelmässiger Medikamenteneinnahme drohen in 50 Prozent Resistenzentwicklungen.
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Was können Sie selbst tun?
Wenn Sie HIV-positiv sind oder einem Infektionsrisiko ausgesetzt waren, sollten Sie
Folgendes beachten:
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Wenn Sie einem Ansteckungsrisiko ausgesetzt waren, sollten Sie sich testen lassen.
Dies gilt auch, wenn Sie sich gesund fühlen.
Je früher die Diagnose gestellt wird, desto wirkungsvoller ist die Behandlung.
Die opportunistischen Infektionen und Folgekrankheiten müssen sofort behandelt
werden. In schweren Fällen müssen Sie sofort in ein Krankenhaus.
Selbsthilfegruppen können eine grosse Hilfe sein.
AIDS schwächt Ihre Verdauung. Eine ausgewogene und nahrhafte Kost ist sehr
wichtig.
Es ist ausserdem sehr wichtig, Ihren seelischen Zustand positiv zu stützen. Dadurch
wird auch die körperliche Abwehr gestärkt. Hilfreich sind hier z.B. Gespräche mit
Menschen, die Ihnen nahe stehen, oder mit Psychologen.
Mögliche Verschlechterung
Infektionen, die ein gesunder Mensch vielleicht nicht einmal bemerkt, können für den
HIV-Infizierten tödlich verlaufen. Es kann zu schweren Entzündungen der Organe
kommen. Dazu zählen unter anderem:
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Tuberkulose, Lungenentzjündung durch Pneumocystis carinii, Toxoplasmose des
Gehirns, Reaktivierung einer Cytomegalievirusinfektion und Entzündungen mit dem
Pilz Candida albicans.
Krebs, insbesondere Hautkrebs (Karposi-Sarkom) und Lympfdrüsenkrebs
(Lymphome).
Entzündung des Gehirns (Encephalitis) und Schädigung des Gehirns
(Enzephalopathie), die unter anderem zum Abbau der Gehirnleistung (Demenz) führt.
Prognose
AIDS ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht heilbar. Viele Folgekrankheiten können
allerdings behandelt werden. Früher betrug die Lebenserwartung Erkrankter nach
dem Ausbruch von AIDS durchschnittlich noch ein Jahr. Durch neue
Behandlungsmethoden ist die Lebenserwartung extrem verbessert worden.
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