Heft 1/2007 - Tumorzentrum Erfurt

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JOURNAL
TUMORZENTRUM ERFURT
01/2007
1992 – 2007
T u m o r z e n t r u m E r f u r t e . V.
15 Jahre im Kampf gegen den Krebs
INHALT
Schwerpunkt
Vi sz era l ch i ru r gi e
Seite 3
Editorial
Seite 4
Prinzipien der Chirurgie
kolorektaler Lebermetastasen
Seite 8
Operative Behandlung des
Kolonkarzinoms
Seite 11
Das Pankreaskarzinom –
kurative chirurgische Therapie
Seite 13
Follikuläre Lymphome –
signifikante Verlängerung des
Überlebens durch
Immunchemotherapie
· Heilen
· Helfen
Seite 16
Akustikusneurinome
· Vo r s o r g e n
· Fo r s c h e n
· Informieren
Seite 22
Basal-like-carcinoma –
Ein neuer Karzinomtyp der
Mamma?
Seite 23
Jahresbericht 2007
der Beratungsstelle für
Geschwulstkranke, chronisch
Kranke und ältere Bürger im
Gesundheitsamt Erfurt
· Ko o p e r a t i on f ö r d e r n
Seite 24
Beratungskonzept der
Beratungsstellen des
Gesundheitsamtes Erfurt
· Qualität sichern
Seite 25
Gemeinsames
Veranstaltungsverzeichnis
Seite 28
Angebote des
Tumorzentrum Erfurt e.V.
Starke Kombination
Oxaliplatin von medac
Starkes Team von medac:
erste Wahl beim kolorektalen Karzinom
effizient in der adjuvanten und palliativen Therapie
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Konzentratlösung enthält 5 mg Oxaliplatin. Jede Durchstechflasche mit 50 mg (100 mg) enthält 50 mg (100 mg) Oxaliplatin zur Rekonstitution in 10 ml (20 ml) Lösungsmittel. Sonst. Best.: LactoseMonohydrat. Anwendungsgebiete: In Kombination mit 5-Fluorouracil (5-FU) und Folinsäure (FS): zur adjuvanten Behandlung eines Kolonkarzinoms des Stadiums III (Dukes C) nach vollständiger
Entfernung des primären Tumors; zur Behandlung des metastasierenden kolorektalen Karzinoms. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegenüber Oxaliplatin oder einen der sonstigen Bestandteile;
Stillzeit; Myelosuppression vor Beginn der ersten Anwendung (Neutrophilenzahlen < 2 x 109/l und/oder Thrombozytenzahlen < 100 x 109/l); periphere sensorische Neuropathie mit Funktionseinschränkung
vor Beginn der ersten Anwendung; schwere Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min). Nebenwirkungen: Die häufigsten unerwünschten Ereignisse von Oxaliplatin in Kombination mit
5-FU/FS waren gastrointestinale (Diarrhö, Übelkeit, Erbrechen und Mukositis), hämatologische (Neutropenie, Thrombozytopenie) und neurologische (akute und dosisabhängige, kumulative periphersensorische Neuropathie). Insgesamt waren diese häufiger und schwerer bei der Gabe der Kombination von Oxaliplatin und 5-FU/FS als mit 5-FU/FS alleine. Häufigkeiten: Sehr häufig (> 1/10); häufig
(> 1/100, < 1/10); gelegentlich (> 1/1.000, < 1/100); selten (> 1/10.000, < 1/1.000); sehr selten (< 1/10.000 einschließlich Einzelfälle). Infektionen, parasitäre Erkrank.: Sehr häufig: Infektionen. Häufig:
Febrile Neutropenie/neutropenische Sepsis (z.B. Neutropenie Grad 3, 4 und nachgewiesene Infektionen); Rhinitis, Infektionen der oberen Atemwege. Blut- und Lymphsystem: Sehr häufig: Anämie,
Neutropenie, Thrombozytopenie, Leukopenie, Lymphopenie. Selten: Immuno-allergische Thrombozytopenie, hämolytische Anämie. Immunsystem: Sehr häufig: Allergie/allergische Reaktionen
(Hautausschlag insbes. Urtikaria, Konjunktivitis, Rhinitis, anaphylaktische Reaktionen wie Bronchospasmus, Angioödem, Hypotonie, anaphylaktischer Schock). Stoffwechsel, Ernährung: Sehr häufig:
Anorexie; Störungen des Blutzuckergehalts, Hypokaliämie, Veränderungen des Serumnatriumspiegels. Häufig: Dehydratation. Gelegentlich: Metabolische Azidose. Psychiatrisch: Häufig: Depression,
Insomnie. Gelegentlich: Nervosität. Nervensystem: Sehr häufig: Periphere sensorische Neuropathie, Kopfschmerzen, sensorische Störungen, Dysgeusie. Häufig: Schwindel, motorische Neuritis,
Meningismus. Selten: Dysarthrie. Oxaliplatin hat eine dosislimitierende Neurotoxizität. Es handelt sich um eine periphere sensorische Neuropathie, durch Dysästhesien und/oder Parästhesien der Extremitäten mit oder ohne Krämpfe charakterisiert und oft durch Kälteeinwirkung ausgelöst. Symptome bei bis zu 95% aller Patienten. Die Dauer der Beschwerden, die sich normalerweise zwischen den Behandlungszyklen zurückbilden, nimmt mit Anzahl von Behandlungszyklen zu. Dosisanpassung oder Behandlungsunterbrechung ggf. indiziert. Funktionellen Beschwerden beinhalten Schwierigkeiten bei der
Ausübung feinmotorischer Bewegungen als mögliche Konsequenz einer sensorischen Beeinträchtigung. Risiko für das Auftreten anhaltender Symptome bei einer kumulativen Dosis von 850 mg/m² (10
Zyklen) ca. 10% bzw. 20% bei einer kumulativen Dosis von 1.020 mg/m² (12 Zyklen). Bei der Mehrheit besserten sich die neurologischen Symptome oder verschwanden nach Therapieunterbrechung.
Augen: Häufig: Konjunktivitis, verschlechtertes Sehvermögen. Selten: Vorübergehende Verminderung der Sehkraft, Störungen des Sehfeldes, Optikusneuritis. Ohr, Labyrinth: Gelegentlich: Ototoxizität.
Selten: Taubheit. Gefäße: Sehr häufig: Epistaxis. Häufig: Hämorrhagien, tiefe Thrombophlebitis, Lungenembolie, rektale Blutungen, Flush. Atemwege, Brustraum, Mediastinum: Sehr häufig: Dyspnoe,
Husten. Häufig: Brustschmerzen, Schluckauf. Selten: Interstitielle Lungenerkrankung, pulmonale Fibrose. Gastrointestinaltrakt: Sehr häufig: Diarrhö, Übelkeit, Erbrechen, Stomatitis/Mukositis, Bauchschmerzen, Verstopfung. Häufig: Dyspepsie, gastroösophagealer Reflux. Gelegentlich: Ileus, intestinale Obstruktion. Selten: Colitis einschließlich Clostridium-difficile-Diarrhö. Sehr selten: Pankreatitis.
Prophylaxe und/oder Behandlung mit stark wirksamen Antiemetika ist angezeigt. Leber, Galle: Sehr häufig: Erhöhung von alkalischer Phosphatase,
Bilirubin, LDH, Leberenzymen (SGPT/ALAT, SGOT/ASAT). Sehr selten: Sinusoidales Obstruktionssyndrom der Leber. Haut-, Unterhautzellgewebe:
Sehr häufig: Hauterkrankungen, Alopezie. Häufig: Exfoliation (z.B. Hand-Fuß-Syndrom), Erythem, Hautausschlag, gesteigertes Schwitzen, Nagelerkrankungen. Skelettmuskulatur, Bindegewebe, Knochen: Sehr häufig: Rückenschmerzen. Häufig: Arthralgie, Ostealgie. Niere, Harnwege: Häufig:
Dysurie, anormale Miktionshäufigkeit, erhöhtes Kreatinin, Hämaturie. Sehr selten: Akute tubulo-interstitielle Nephropathie. Allgemeine Erkrank., Beschwerden
am Verabreichungsort: Sehr häufig: Fieber, Müdigkeit, Asthenie, Schmerzen, Gewichtszunahme (adjuvante Behandlung), Reaktionen am Verabreichungsort.
Häufig: Gewichtsabnahme (Behandl. metastas. kolorekt. Ca.). Verschreibungspflichtig. medac GmbH, Fehlandtstraße 3, D-20354 Hamburg. Stand:
November 2006
Editorial
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
liebe Mitglieder des Tumorzentrums,
mit der Gründung des Tumorzentrum Erfurt e.V. im
Februar 1992 wurde der bis dahin bestehende „Arbeitskreis Onkologie“ an der Medizinischen Hochschule Erfurt
in eine neue Organisationsform überführt und hinsichtlich seiner Aufgaben und seines Wirkungskreises wesentlich erweitert.
Ziel ist es, jedem Krebspatienten unabhängig von seinem
Wohnort die nach wissenschaftlichen gesicherten
Erkenntnissen optimale Behandlung zukommen zu lassen. Ein hoher Anspruch! Denn trotz bekanntermaßen
großer Fallzahlen stellt jede einzelne Krebsform eine seltene Erkrankung dar. Die offizielle Einteilung der
Krankheiten (ICD) klassifiziert allein 108 Hauptgruppen,
die wiederum unterschiedliche histologische Formen,
Stadien und Risikogruppen beinhalten.
Eine histologie- und stadiengerechte Tumortherapie
birgt für den Patienten die Chance der Heilung oder
zumindest einer Tumorrückbildung für gewisse Zeit; sie
bedingt aber eine besonders enge Kooperation der
beteiligten Ärzte und Institutionen. In keinem Gebiet der
Medizin sind so viele Fachdisziplinen beteiligt wie gerade in der Betreuung von Krebskranken. Diese Patienten
sind in der Diagnostik, Therapie und Nachsorge ihres
Tumorleidens in eine Funktionskette ärztlicher Bemühungen einbezogen, die nur so gut sein kann wie ihr
schwächstes Glied. Was nützt die beste Diagnostik,
wenn die möglichen Behandlungschancen nicht genutzt
werden? Was bringt eine optimale Therapie, wenn in der
Nachsorge ein Rezidiv zu spät erkannt wird? Welchen
Vorteil haben eine frühzeitige Diagnostik und exzellente
Therapie, wenn der Krebskranke an den Problemen seiner beruflichen oder sozialen Rehabilitation scheitert?
Vor diesem Hintergrund sind Strukturen nötig, die die
fachübergreifende Zusammenarbeit koordinieren und
alle mit der Krebsbekämpfung befassten Personen und
Institutionen einbeziehen. Für die Region Mittel- und
Westthüringen stellt sich das Erfurter Tumorzentrum seit
nunmehr 15 Jahren erfolgreich dieser Aufgabe. Unsere
diesjährige Mitgliederversammlung bietet erneut Gelegenheit, Bilanz zu ziehen und neue Aufgaben zu formulieren. Wir laden Sie dazu sehr herzlich ein.
Das Tumorzentrum vereint inzwischen 280 onkologisch
tätige Ärzte, Krankenschwestern und Sozialarbeiterinnen
aus Arztpraxen und Krankenhäusern, aber auch Vertreter
von Gesundheitsämtern, Krankenkassen und Selbsthilfeorganisationen unseres Einzugsgebietes.
Wir möchten allen Mitgliedern für ihre Mitarbeit und ihr
Engagement in den vergangenen Jahren danken. Ebenso
gilt unser Dank den vielen privaten und institutionellen
Förderern unseres Vereins, ohne die diese erfolgreiche
Arbeit nicht möglich gewesen wäre.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. B. Ulshöfer
Vorsitzender des Vorstandes
Prof. Dr. H. Kosmehl
Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats
Dr. H. Göbel
Geschäftsführer
Mitgliederversammlung
des Tumorzentrum Erfurt e.V.
Mittwoch, 9. Mai 2007 · 16.30 Uhr · Radisson SAS Hotel Erfurt · Salon Berlin
Juri-Gagarin-Ring 127 · 99084 Erfurt
Tagesordnung:
1. Rechenschaftsbericht des Vorstandes
2. Kassenbericht
3. Bericht der Kassenprüfer
4. Bericht über die Arbeit des Wissenschaftlichen Beirates
5. Diskussion
6. Beschlussfassungen
7. Neuwahl des Vorstandes und des Wissenschaftlichen
Beirates
8. Jahresplanung 2007
9. Schlusswort
Kandidatenvorschläge für die Wahl des Vorstandes und des
Wissenschaftlichen Beirates können bis zum 04.05.2007 in
der Geschäftsstelle des Tumorzentrums eingereicht werden.
JO URN AL
Im Anschluss an die Mitgliederversammlung
hält um 19.00 Uhr im selben Raum
Herr Prof. Dr. med. Peter Krammer,
Leiter der Abteilung Immungenetik, Deutsches
Krebsforschungszentrum Heidelberg,
einen Vortrag zum Thema
Apoptose – von der Grundlagenforschung zur Klinik
Die Veranstaltung wird für das Fortbildungszertifikat
durch die Landesärztekammer anerkannt (1 Punkt, Kat. A).
Interessenten sind herzlich willkommen.
01 /2 0 07
Se it e 3 Prinzipien der Chirurgie
kolorektaler Lebermetastasen
Jörg Pertschy
Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie,
Katholisches Krankenhaus „St. Johann Nepomuk“
Erfurt
Einleitung
Schon vor mehr als 110 Jahren prägte Nussbaum den
Satz „Der Krebs zieht sich durch das Leben des Chirurgen
wie ein roter Faden“.
Eine Erkenntnis, die wir leider in der täglichen Praxis
immer wieder erfahren.
Überlebens- und Heilungschancen bei bösartigen Tumoren werden sowohl von der radikalen Entfernung des
Primärtumors als auch von einer möglichen Metastasierung bestimmt.
Um die Metastasenchirurgie verstehen zu können, sind
Grundkenntnisse der Tumorbiologie der Metastase notwendig.
Die molekularen Mechanismen der Metastasierung werden zunehmend besser verstanden und lassen auf neue
therapeutische Strategien hoffen.
Die Bildung von Tochtergeschwülsten eines Primärtumors beruht auf einer Kaskade von komplexen, aber
letztlich unabhängigen Einzelschritten.
Für die einzelne Tumorzelle gilt auf jeder dieser Stufen
(Loslösung durch Verlust der Zell-Zell-Adhäsionen ➞
Invasionen der extrazellulären Matrix ➞ Übertritt ins
Blut- bzw. Lymphsystem ➞ Zirkulation ➞ Adhärens am
Endothel des Zielorgans ➞ Invasion ➞ Proliferation ➞
Neovaskularisation) ein „Alles oder Nichts – Gesetz“, das
heißt für die Entstehung einer Metastase ist das Überleben einer Tumorzelle auf jedem Kaskadenschritt notwendig.
Epidemiologie
Die Häufigkeit von Lebermetastasen ist weitaus größer
als die primärer lebereigener Neoplasien, wie zum
Beispiel eines HCC oder CCC.
Dieses Verhältnis zwischen sekundären und primären
Lebermalignomen unterliegt aber regionalen Schwankungen und beträgt zum Beispiel in Europa und Nordamerika 40 : 1 , demgegenüber in Japan 2,6 : 1. Die
häufigsten hepatisch metastasierenden Tumore sind auf
Grund des überwiegend portalvenösen Abflusses kolorektale Karzinome. Bis zu 50 % der Patienten mit einem
kolorektalen Karzinom entwickeln Lebermetastasen und
stellen somit das hauptsächliche Patientengut der
Leberchirurgie dar.
Bei einer Inzidenz des kolorektalen Karzinoms von 50 pro
100 000 Einwohner entspricht dies ca. 20 000 Patienten
mit Lebermetastasen jährlich in Deutschland.
Prognose
Entscheidend für den Paradigmenwechsel in der Behandlung metastasierter solider Tumore war die
Erkenntnis aus Langzeitbeobachtungen, dass sich bei
vollständiger Resektion von Lebermetastasen kolorektaler Karzinome tatsächlich Überlebensraten von 30 % und
mehr erreichen lassen.
Erstmalig wurden diese Ergebnisse 1978 von Foster
beschrieben. In Auswertung aller Studien (> 100 eingeschlossene Patíenten) für den Zeitraum von 1994 bis
2003 liegt die 5-Jahres-Überlebensrate durchschnittlich
bei 31 % (Tab. 1).
Entscheidend hierfür ist die Selektion geeigneter
Patienten, d.h. die Indikationsstellung zur Operation in
Abhängigkeit vom Risiko des Eingriffes und dem zu
erwartenden prognostischen Gewinn. Für diese Patientenselektionen wurden zahlreiche Prognoseindikatoren
untersucht. (Tab. 2). Charakteristika von Seiten der
Patienten sind nahezu ohne Einfluss, bei solchen mit
Bezug zum Primärtumor erreicht das Tumorstadium die
Tabelle 1
Studien (mit > 100 Patienten) zur Lebermetastasenresektion kolorektaler Karzinome ab 1994
(nach Golling et al Onkologe 2004 -10; 474-491)
Autor
Jahr
Gayowski et al (37)
Lehnert et al. (67)
Jaeck et al. (51)
Rees et al. (101)
Bakalakos et el. (3)
Fong et al. (31)
Mala et al. (76)
Lindner et al. (70)
Kato et al. (57)
Gesamt/Durchschnitt
S eite 4 1994
1995
1997
1997
1998
1999
2001
2003
2003
1994 -2003
JO URN AL
N
301
182
1818
107
301
1001
137
147
585
4766
Mortalität %
0
2,8
2
1
1,1
2,8
3
2,7
2
FünfjahresÜberlebensrate %
32
24
26
37
29
37
29
33
33
31
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5
höchste Relevanz. Demgegenüber hat sich von Seiten
der Metastase das Erreichen einer R0-Situation nach
Resektion unter Beachtung eines Sicherheitsabstandes
als signifikant erwiesen. Unstrittig ist, dass das Belassen
von Tumorgewebe die Prognose gegenüber dem
Spontanverlauf nicht verbessert.
Kontrovers wird das Vorhandensein von Lymphknotenmetastasen im Lig. hepatoduodenale bewertet.
Einigkeit besteht darin, dass positive hiläre Lymphknoten
mit einer schlechteren Prognose verbunden sind.
Auf der Basis dieser Prognoseparameter wurden in der
Vergangenheit eine Vielzahl von Scoresystemen ermittelt. Die Relevantesten stellen das Nordlinger Scoresystem, die Empfehlungen der FFCD (Federation francaise de Cancerologie Digestive) sowie das von Ekbert
aufgestellte System dar.
Praktikabel für die Entscheidung zur Operation sind die
Therapieempfehlungen der französischen Kollegen, die
sowohl dem chirurgisch-technischem Aspekt als auch
der Tumorprognose Rechnung tragen. (Tab. 3)
Operative Therapie
Hieran orientierend haben wir für unser Vorgehen
(Tab. 4) festgelegt, dass eine Indikation zur Laparotomie
dann gegeben ist, wenn nach der bildgebenden
Diagnostik sämtliche Metastasen vollständig entfernbar
erscheinen, ausreichend Restparenchym erhalten werden kann, ein Lokalrezidiv sowie eine extrahepatische
Manifestation mit Ausnahme von resektablen Lungenmetastasen ausgeschlossen sind, sowie das individuelle
Risiko vertretbar erscheint. Somit stellen multiple
Lebermetastasen keine Kontraindikation per se dar, sondern die Operationsindikation orientiert sich ausschließlich an der technischen und funktionellen Resektabilität.
Eine besondere Beachtung hinsichtlich der eingeschränkten funktionellen Reserve des verbleibenden Parenchyms
stellt neben einer eventuell vorbestehenden Steatohepatotitis bzw. Leberzirrhose eine durchgeführte Chemotherapie mit Irinotekan oder Oxaliplatin dar.
Der Goldstandard für die intraoperative Erfassung des
intrahepatischen Tumorbefalls stellt die intraoperative
Sonographie der Leber dar. Sie wird deshalb vor jeder
Leberresektion durchgeführt.
Studien konnten zeigen, dass hiermit im Vergleich zum
präoperativen CT bei bis zu 25 % der Fälle ein Befund zu
erheben ist (zusätzliche Metastasen, ungünstige Beziehung zu zentralen Gefäßen) der eine Resektion im Gesunden nicht erlaubt. Bei verbleibendem Resttumor (R2Resektion) profitieren die Patienten in keinem Fall von
der Leberresektion.
Auf Basis früherer Studien wurde ein Sicherheitsabstand
von 1 cm als notwendig erachtet. Es zeigt sich aber in
neuesten Untersuchungen, dass ein Sicherheitsabstand
von wenigen Millimetern ausreichend ist, vorausgesetzt
dieser ist mikroskopisch eindeutig tumorfrei.
Hinsichtlich des durchgeführten operativen Eingriffs sind
von der atypischen Resektion bis zur erweiterten
Hemihepatektomie prinzipiell alle Verfahren möglich.
Das Resektionsausmaß wird bestimmt durch die Anzahl
und Lokalisation der Metastasen. Vor dem Hintergrund
der steigenden Morbidität in Abhängigkeit vom
Resektionsausmaß sollte auch im Hinblick auf eventuelle
Re-Resektionen einem parenchymsparenden Resektionsverfahren der Vorzug gegeben werden. Die erneute
radikale Resektion von Rezidivmetastasen ist sowohl im
Bezug auf die Morbidität als auch der onkologischen
Prognose mit den Ergebnissen nach Primärresektionen
vergleichbar. Die höhere operative Morbidität bei
Durchführung von Hemihepatektomien oder erweiterten
Resektionen bedingt eine signifikante Verschlechterung
der Prognose.
Die Mortalität bei Leberresektionen wegen Lebermetastasen kolorektaler Karzinome konnte in den letzten
Jahren deutlich gesenkt werden und liegt heutzutage
<3%.
Adjuvante/neoadjuvante Therapieoptionen
Etwa 2/3 der Patienten nach Resektion von kolorektalen
Lebermetastasen bekommen ein Rezidiv.
Eine Reihe von randomisierten Studien haben den Wert
einer systemischen adjuvanten Chemotherapie nach
Lebermetastasenresektion geprüft. Eine signifikante
Prognoseverbesserung verglichen mit nicht behandelten
Tabelle 2
Signifikanzhäufigkeit der Prognoseparameter für das Patientenüberleben nach
Resektion von Metastasen kolorektaler Karzinome (nach Junginger et al. 2003)
Patient
Geschlecht
Alter
JO URN AL
%
0
8
Primärtumor
Lokalisation
tumorfreies Intervall
präop. CEA
syn-/metachron
Stadium
%
14
20
29
33
47
Metastasen
uni-/bilateral
Resektionsverfahren
Zahl
Größe
tumorfreier Res.rand
Metastasen od. Infiltr.
inkompl.Tumorentf.
LK-Metastasen
01 /2 0 07
%
23
25
37
43
55
56
86
100
Se it e 5 Patienten konnte dabei nicht festgestellt werden. Dies
gilt auch für die intraarterielle Chemotherapie. Zusammenfassend kann somit eine adjuvante Chemotherapie nach potentiell kurativer Leberresektion heute
nicht empfohlen werden.
Hinsichtlich primär nicht resektabler Metastasen gibt es
zur Zeit zwei Therapieansätze. Der Versuch des sog.
„Downsizing“ primär nicht resektabler Lebermetastasen
kolorektaler Karzinome durch neoadjuvante Chemotherapie mit 5-FU/Folinsäure in Kombination mit
Oxaliplatin zeigt in ersten Studien anschließende potentiell kurative Resektionsraten von 13 bis 38 %.
Ein anderer Weg ist der Versuch der geplanten zweizeiti-
gen Resektion. Nach Resektion der meisten Metastasen
wird eine Hypertrophie der verbleibenden Leber während der simultanen Durchführung einer Chemotherapie
oder ablativer Verfahren (Radiofrequenz, Kryotherapie)
abgewartet, um dann die restlichen Tumoren unter
Erhalt einer ausreichenden Parenchymreserve resezieren
zu können.
Die Entwicklung neuer, multimodaler Therapieansätze,
auch unter Nutzung neuester tumorbiologischer
Erkenntnisse zur Metastasenentstehung (antiangiogene
oder antiproteolytische Therapie), wird hoffentlich in
Zukunft der Behandlung metastasierter Karzinome neue
Impulse verleihen.
Tabelle 3
Empfehlungen (Recommendations for clinical practice der „federation francaise de Cancerologie
Digestive“, FFCD) zur primären Resektion (first line resection) in Abhängigkeit vom hilären
Lymphknotenstatus und vorhandenen Metastasierungsgrad
Resektion
Klasse I
Klasse II
M1
NhJa
Ja
Nh+
Disk
Nein
M2
M2a
NhJa
Disk
Nh+
Disk
Nein
M2b
Nh-/+
Nein
Nein
M3
M3a
NhJa
Disk
M4
Nh+
Disk
Nein
M3b
Nh-/+
Nein
Nein
Nh-/+
Nein
Nein
Ja: Resektion empfohlen; Disk: primäre Resektion zu diskutieren, fallabhängig, Erfahrung;
Nein: primäre Resektion nicht empfohlen.
Resektionsklasse
Klasse I:
Klasse II:
Onkologisches Staging
Lymphknotenbefall:
Nh+:
Nh-:
Metastasen:
M 1:
M 2:
a)
b)
M 3:
a)
b)
M 4:
S eite 6 < 4 Segmente, Standard Hepatektomie (unilobäre Resektion)
> 4 Segmente, komplexe Hepatektomie (bilobäre Resektion)
Beteiligung der hilären Lymphknoten
Keine Beteiligung der hilären Lymphknoten
Isolierte hepatische Metastasen
Hepatische und intraabdominelle Metastasen
Resektable hepatische + intraabdominelle Metastasen
Nicht-resektable hepatische + intraabdominelle Metastasen
Hepatische und extraabdominelle (pulmonale) Metastasen
Resektable extraabdominelle (pulmonale) Metastasen
Nicht resektable extraabdominelle Metastasen
M2+M3
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5
Für unser jetziges Handeln gilt, dass vorläufig nur der
Chirurg vielen Patienten mit Lebermetastasen kolorektaler Karzinome die einzige Chance auf Überleben bietet.
Gleichwohl immer bewusst, dass dieser somit als
„Risikofaktor“ im Mittelpunkt steht, da er sowohl die
biologische und funktionelle Resektabilität beurteilt, als
auch den Eingriff in der notwendigen Radikalität vornehmen muss und damit die Prognose entscheidend beeinflusst.
Literatur: beim Verfasser
Tabelle 4
Lebermetastasen kolorektaler Karzinome – eigenes operatives Vorgehen
OP-Indikation:
·
·
·
·
sämtliche Metastasen erscheinen nach der präop. Diagnostik entfernbar
Ausschluss Lokalrezidiv
ausreichend Restparenchym der Leber (mind. 35%)
vertretbares Risiko
Intraoperativ:
· Ultraschall der Leber
· ggf. Schnellschnittuntersuchung Lymphknoten
keine Resektion:
· keine R0-Situation erreichbar
· Lymphknotenmetastase (distal des) Lig. hepatoduodenale
· keine ausreichende Restkapazität (plus Thermoablation?)
Korrespondenzadresse:
Dr. med. Jörg Pertschy
Klinik für Allgemein- u. Visceralchirurgie
Katholisches Krankenhaus „St. Johann Nepomuk“ Erfurt
Haarbergstraße 72, 99097 Erfurt
Telefon: 03 61 / 6 54-12 01
E-mail: [email protected]
JO URN AL
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Se it e 7 Operative Behandlung des
Kolonkarzinoms
Lars Steffens, Jörg Meiforth, Bartholomäus Böhm
Klinik für Allgeimein- und Viszeralchirurgie,
HELIOS Klinikum Erfurt
Tumorklassifikation
Die Tumoren werden in Abhängigkeit von der Tiefeninfiltration, dem Lymphknotenstatus und den Fernmetastasen nach dem TNM-System eingeteilt. Ungefähr
50% aller Tumoren weisen Lymphknoten- oder Fernmetastasen auf.
Die T-Kategorie entspricht der Tiefenausdehnung des
Tumors.
Histologie
Im Kolon werden relativ häufig gutartige und bösartige
Tumoren nachgewiesen, die fast ausschließlich aus dem
Epithel entspringen. Mesenchymale oder neuroendokrine Tumoren sind im Vergleich dazu selten. Zu den gutartigen Tumoren gehören hyperplastische Polypen und
Adenome. Hyperplastische Polypen sind harmlose
Veränderungen der Schleimhaut, Adenome dagegen
sind neoplastische Veränderungen des Epithels mit adenoiden Strukturen. Sie werden in den pathologischen
Befunden als intraepitheliale Neoplasien beschrieben,
imponieren als tubuläre oder villöse Adenome bzw. als
Mischformen und zeigen mikroskopisch unterschiedlich
ausgeprägte Dysplasien. Bei den tubulären Adenomen
überwiegen die niedriggradigen Dysplasien, während
villöse Adenome bis zu 20-25% hochgradige Dysplasien
aufweisen. Histomorphologische Kriterien einer malignen Entartung sind erst dann erfüllt, wenn die Lamina
propria infiltriert ist, denn dann kann der Tumor anfangen sich lymphogen oder hämatogen auszubreiten.
Ansonsten liegt kein Karzinom vor, sondern lediglich
eine intraepitheliale Neoplasie, die Carcinoma in situ
oder Mukosakarzinom genannt wird.
T1
T2
T3
T4
Infiltration der Submukosa
Infiltration der Muskularis propria
Infiltration der Subserosa oder
perikolisches/perirektales Fettgewebe
Infiltration des viszeralen Peritoneums
oder anderer Organe
Die N-Kategorie entspricht der Ausbreitung entlang der
Lymphknoten.
N0
N1
N2
Keine Lymphknotenmetastasen
1-3 regionäre Lymphknoten
Mehr als 3 regionäre Lymphknoten
Die M-Kategorie entspricht der Fernmetastasierung.
M0
M1
Keine Fernmetastasen
Fernmetastasen
Entartungsrisiko
Es gilt heute als weitgehend gesichert, dass fast alle
Karzinome aus Adenomen hervorgehen und dabei
bestimmte Schritte durchlaufen. Diese AdenomKarzinom-Sequenz ist molekularbiologisch weitgehend
bekannt. Eine de-novo Entstehung von Karzinomen
scheint hingegen sehr selten zu sein. Manchmal werden
in der Endoskopie flache Läsionen übersehen und dann
eine de-novo Entstehung des Karzinoms vermutet. Das
Entartungsrisiko steigt mit der Größe des Adenoms und
ist bei villösen Tumoren deutlich höher als bei tubulären.
Mehr als 80% aller Karzinome treten sporadisch auf, die
restlichen sind hereditär bedingt, wobei hier die nichtpolypösen Formen überwiegen.
Lymphogene Metastasierung
Das Risiko einer lymphogenen Metastasierung steigt mit
der Tiefeninfiltration und der schlechten Differenzierung. Zunächst werden die Lymphknoten in der Nähe
des Tumors befallen, danach die regionären Lymphknoten, die entlang der Arterien verlaufen. Zu jeder
onkologischen Resektion gehört deshalb die ausgedehnte regionäre Lymphadenektomie, die dadurch erreicht
wird, indem die zuführenden Arterien nahe ihres
Abgangs aus der A. mesenterica superior bzw. inferior
durchtrennt werden. Dadurch wird das Mesokolon weiträumig mit den Lymphknoten entfernt. Als distaler und
proximaler Sicherheitsabstand am Kolon selbst sind
wenige Zentimeter hinreichend. Aufgrund der proximalen Ligaturen und weitläufigen mesokolischen Resektion
werden jedoch meistens 10-15 cm Darm auf beiden
Seiten des Tumors entfernt.
Tumorcharakteristika
Die Tumoren sind fast ausschließlich Adenokarzinome,
von denen nur 5-10% Schleim bilden. Entsprechend
ihrem Differenzierungsgrad werden sie in gut, mäßig,
schlecht und undifferenzierte Karzinome eingeteilt. Die
Tumoren imponieren makroskopisch als polypös, ulzerativ oder zirkulär-wachsend. Bei den sporadischen Formen
nimmt die Lokalisationshäufigkeit von distal nach proximal ab.
Hämatogene Metastasierung
Das kolorektale Karzinom metastasiert über die
Pfortader in die Leber und darüber hinaus auch in die
Lunge. Bei 5-10% der Patienten besteht bereits zum
Diagnosezeitpunkt eine synchrone Metastasierung. Sie
kann ausgedehnt sein und beide Leberlappen befallen.
Häufig sind sie aber vereinzelt und seltener nur solitär.
Nach kurativen Resektionen treten später sogenannte
metachrone Metastasen bei 20-40% der Patienten auf.
S eite 8 JO URN AL
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5
Klinik
Die meisten Adenome und kleinen Karzinome verursachen keine Beschwerden, sondern werden bei einem
Hämoccult-Test verdächtigt oder bei einer Koloskopie
aus anderen Gründen gefunden. Größere Tumoren können sich durch Blutungen oder Schleimabgänge bemerkbar machen. Zirkulär wachsende oder sehr große
Tumoren obstruieren zunehmend das Lumen und führen
im Laufe der Zeit zur Obstipation und später zu einem
Ileus. Erste Hinweise darauf sind wechselnde Stuhlgewohnheiten, zum Teil in Verbindung mit unspezifischen
Bauchschmerzen bzw. krampfartigen Beschwerden.
Zunehmende Schmerzen weisen auf eine Infiltration in
andere Organe oder in die Bauchdecke hin.
Diagnostik
Bei allen Tumoren muss das gesamte Rektum und Kolon
untersucht werden, um weitere Adenome oder Karzinome auszuschließen. Dazu ist die Koloskopie am Besten
geeignet, weil verdächtige Befunde entfernt oder biopsiert werden können. Eine Röntgenkontrastaufnahme
wird heute nur noch selten vorgenommen. Sie ist immer
dann hilfreich, wenn eine Stenose eine vollständige
Koloskopie verhindert. Als optimale Methode zur Abklärung der proximalen Abschnitte bei einer Stenose erwies
sich in jüngster Zeit die virtuelle Koloskopie. Bei diesem
Verfahren wird das Kolon aus dem Bildmaterial eines
Kontrast-CT bei zusätzlicher Luftinsufflation rekonstruiert. Gemeinsam mit dem CT ist die Aussagekraft bezüglich der Tumorausdehnung und weiterer kleiner Tumoren
zuverlässig und gut. Um das klinische Stadium abzuschätzen, wird weiterhin eine Sonographie der Leber
und eine Röntgenaufnahme des Thorax veranlasst.
Operationsindikation
Jeder Tumor sollte reseziert werden. Ein Adenom wird
vorzugsweise endoskopisch entfernt. Bei einem Karzinom müssen onkologische Kriterien eingehalten werden.
Eine R0-Resektion wird immer angestrebt, aber auch in
palliativen Situationen, mit multiplen Leber- und Lungenmetastasen sollte der Tumor entfernt werden, um
einem Ileus oder Blutung aus dem Tumor vorzubeugen.
Ist ein stenosierender Tumor nicht-resektabel, dann wird
die Passage durch einen internen Bypass oder ein vorgeschaltetes Stoma wieder hergestellt. Nur in seltenen
Fällen ist der Allgemeinzustand des Patienten so
schlecht, dass eine Resektion nicht sinnvoll erscheint.
entfernt, um eine definitive Histologie zu erhalten. Keinesfalls sollten endoskopisch verdächtige Befunde nur
beobachtet werden.
Adjuvante Therapie
Nach einer R0-Resektion eines Kolonkarzinoms mit
Lymphknotenmetastasen ist eine adjuvante Chemotherapie empfohlen.
Operationsverfahren
In palliativen Situationen, wenn ein distaler Tumor im
Rektum oder Sigma nicht resektabel ist, wird laparoskopisch ein doppelläufiges Stoma angelegt. Bei nichtresektablen Tumoren im restlichen Kolon wird ein interner Bypass als Ileotransversostomie bei rechtsseitigen
Tumoren oder als Ileorektostomie bei linksseitigen
Tumoren angelegt, wenn die distale Passage sicher frei
ist. Ansonsten wird in beiden Fällen ein doppelläufiges
Ileostoma angelegt.
Tumoren des Coecums und des Colon ascendens werden
mit einer Hemikolektomie rechts behandelt. Der proximale Resektionsrand wird ungefähr 10-15 cm oral der
Bauhinschen Klappe festgelegt und der distale in der
Mitte des Colon transversum. Die Passage wird durch
eine Ileotransversostomie wieder hergestellt.
Bei Tumoren im Bereich der rechten Flexur oder des rechten Colon transversum wird eine erweiterte Hemikolektomie rechts vorgenommen. Der distale Resektionsrand
wird im Bereich des Colon descendens oder proximalen
Sigmas festgelegt. Als Anastomose wird eine Ileodescendostomie gewählt, die wie eine Ileotransversostomie
angelegt wird.
Hemikolektomie
rechts
Erweiterte Hemikolektomie
rechts
Therapieoptionen
Bei der Koloskopie werden alle Adenome vollständig entfernt, geborgen und histologisch überprüft. Wenn sich
in einem tubulären Adenom ein Karzinom findet und der
Stamm eindeutig tumorfrei ist, dann ist keine weitere
Resektion erforderlich. Ist der Stamm dagegen fraglich
frei oder handelt es sich um ein breitbasiges, villöses
Adenom, dann sollte eine Resektion empfohlen werden.
Sehr große Befunde, die nicht vollständig endoskopisch
abtragbar sind, werden biopsiert und immer operativ
JO URN AL
01 /2 0 07
Se it e 9 Erweiterte Hemikolektomie Hemikolektomie
links
links
Sigmaresektion
Tumoren im Colon descendens werden durch eine
Hemikolektomie links reseziert. Die Kontinuität wird
durch eine Transversorektostomie hergestellt, die transanal mit einem Klammernahtgerät angelegt wird.
Tumoren im Bereich des linken Colon transversum und
der linken Flexur werden durch eine erweiterte
Hemikolektomie links behandelt. Das Ausmaß ist hier
nach rechts erweitert.
Tumoren im Sigma werden durch eine Sigmaresektion
ausreichend behandelt.
Nachsorge
Der Nachsorge kommt beim kolorektalen Karzinom ein
besonderer Stellenwert zu, weil in wenigen Fällen bei
einem Tumorrückfall eine erneute R0-Resektion möglich
ist. Von einer systematischen Nachsorge mit regelmäßigen Untersuchungen wird erwartet, dass die
Tumorrückfälle bereits in einem asymptomatischen und
frühen Stadium entdeckt werden und somit eher einer
erneuten kurativen Behandlung unterzogen werden
können. Die Nachsorge ist besonders wichtig bei
Patienten, die eine adjuvante Therapie erhielten, denn
diese sind besonders gefährdet.
Korrespondenzadresse
Lars Steffens
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
HELIOS Klinikum Erfurt
Nordhäuser Str. 74, 99089 Erfurt
Telefon: 03 61 / 7 81-65 58
E-mail: [email protected]
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0 1/ 20 07
5
Das Pankreaskarzinom –
kurative chirurgische Therapie
Merten Hommann
Klinik für Allgemeine Chirurgie /
Viszeralchirurgie, Zentralklinik Bad Berka
Die Pankreasmalignome sind zu 70 % im Pankreaskopf,
zu 20 % im Pankreaskorpus und zu 10 % im Pankreasschwanz lokalisiert. Zu 85 % lässt sich histologisch ein
duktales Adenokarzinom nachweisen. Seltenere histologische Formen sind das Azinuszell-, das Zystadeno- und
das Insellzellkarzinom.
TNM-Klassifikation des Pankreaskarzinomes:
Das Pankreaskarzinom macht nur 2 % der neu diagnostizierten Karzinome aus und rangiert dennoch als vierthäufigste Todesursache bei den Malignomen.
Oftmals gehen der Diagnose unspezifische Symptome
wie Inappetenz, Gewichtsverlust, Stuhlunregelmäßigkeiten oder unklare Rückenschmerzen voraus. Der
schmerzlose Ikterus jedoch ist als Leitsymptom zu werten und muß eine entsprechende weiterführende diagnostische Abklärung des Pankreas und des Gallenwegssystemes nach sich ziehen. Im Reigen der apparativen Diagnostik eroberte sich neben Sonografie,
Computertomografie und ERCP die Endosonografie insbesondere mit zusätzlichem Einsatz von Kontrastmitteln
eine wichtige Position, da nunmehr die Differenzierung
zwischen Pankreatitis und Pankreaskarzinom immer spezifischer vorgenommen werden kann.
Neben der Tumorgröße, dem Lymphknotenstatus, dem
histologischen Typ und der Differenzierung, den Fernmetastasen und dem Tumorstadium wird die Prognose
des Pankreaskarzinomes wesentlich von der Resektabilität bestimmt. Ohne Resektion beträgt die mediane
Überlebenszeit 3-9 Monate. Die Prognose R0-resezierter
Patienten ist signifikant günstiger. Die 5-Jahres-Überlebenszeit beträgt im UICC-Stadium I ca. 25 %. Jedoch
gelingt es wegen fortgeschrittener Metastasierung, lokaler Infiltration oder Gefäßeinbrüchen aktuell nur ca. 2030 % der diagnostizierten Pankreaskarzinome kurativ zu
operieren.
Tx
Tis
T1
T2
T3
T4
Nx
N0
N1
N1a
N1b
Pankreaskopfkarzinom (Computertomografie)
JO URN AL
regionäre Lymphknoten nicht beurteilbar
keine regionalen Lymphknoten
> 10 Lymphknoten untersucht:
regionär befallen
solitärere Lymphknotenmetastase
multiple regionäre Lymphknotenmetastasen
Noch 1899 postulierte KÖRTE auf dem Deutschen
Chirurgenkongress, dass „... die Lage des Pankreas für
die Untersuchung wie für die chirurgische Behandlung
eine äußerst ungünstige sei. Daher ist das Pankreas eines
der letzten Organe, an das sich das Messer des Chirurgen
gewagt hat.“
Abb. 2:
Abb. 1:
nicht beurteilbarer Primärtumor
Carcinoma in situ
Tumor begrenzt auf Pankreas < 2 cm
Tumor begrenzt auf Pankreas > 2 cm
Infiltration von Duodenum, Gallengang,
peripankreatischem Gewebe
Infiltration von Magen, Milz, Kolon, großen
Gefäßen
Resektionsausmaß OP nach WHIPPLE
Die erste Pankreaskopfresektion wurde von KAUSCH
publiziert (Beitr Klin Chir 1912). Whipple beschrieb die
klassische Pankreaskopfresektion in Surg Gynecol Obstet
1937. Die Pankreaslinksresektion wurde durch CHILD
1948 (Surgery 1948) bekannt und die weitere
Entwicklung der Operationsmethoden dokumentiert
sich in den Arbeiten von TRAVERSO und LONGMIRE zur
pyloruserhaltenden
Pankreaskopfresektion
(Surg
Gynecol Obstet 1978).
01 /2 0 07
Sei t e 11 Neben Resektionsart und -ausmaß
bietet die Art der
Rekonstruktion der
gastrointestinalen
und hepatobiliären
Passage auch heute
noch Stoff für anhaltende Diskussionen. 1946 führte
Abb. 3: WAUGH die TechResektionsaus- nik der Pankreamaß OP nach togastrostomie ein,
LONGMIRE/
die in den FolgejahTRAVERSO
ren durch HÄRING
(Berlin) und REDING (Rostock) weiterentwickelt wurde.
Die Vorteile der Neuverbindung des Pankreasrestes nach
Resektion mit dem Magen (in unserer Einrichtung bevorzugt in „Matratzennahttechnik“ mit zusätzlicher Ableitung des Pankreasganges) besteht darin, dass sie mit
geringem Zeitaufwand bei allen Gewebequalitäten des
Pankreas technisch einfach ausführbar ist. In Zentren
gelingt es mit dieser Technik, die Fistelrate zu senken
(auf ca. 5 %) und schwerwiegende Komplikationen
durch die Trennung von Galle und Pankreassekret zu
minimieren. Die Anastomose ist sowohl endoskopisch
erreichbar als auch radiologisch gut darstellbar.
medizin und ein interdisziplinäres Vorgehen in der Diagnostik, der Indikationsstellung zur Operation und in der
Nachbetreuung und adjuvanten Behandlung der
Patienten.
Abb. 5: Situs nach Pankreaskopfresektion und Lymphadenektomie
Modernen multimodale Therapiekonzepte zeigen einen
zusätzlichen Prognosevorteil für Patienten, die systemisch mit Gemcitabine behandelt werden. Die chirurgischen Zentren entwickeln Formen der ausgedehnten
Lymphadenektomie und der Erweiterung der Resektabilität durch Gefäßrekonstruktionen und –interpositionen.
Abb. 4: Präparat nach Pankreaskopfresektion
Abb. 6: Pankreatogastrostomie in Matratzennahttechnik
Im Langzeitverlauf besticht die Pankreatogastrostomie
durch ihre geringe Fistelrate (MASON World J Surg.
1999). Zwischen Patienten mit Pankreatojejunostomie
und Pankreatogastrostomie bestehen hinsichtlich endokriner und exokriner Pankreasinsuffizienz, des Ernährungsstatus und der Lebensqualität keine Unterschiede
(JANG World J Surg 2002).
Vorraussetzungen für die Fortschritte in der Behandlung
des Pankreaskarzinomes sind eine breite chirurgische
Expertise (Anastomosentechnik, präoperatives Staging,
Patientenzahlen), eine optimierte perioperative Intensiv-
S eite 1 2 JO URN AL
Korrespondenzadresse:
Dr. med. Merten Hommann
Klinik für Allgemeine Chirurgie / Viszeralchirurgie
Zentralklinik Bad Berka
Robert-Koch-Allee 9, 99437 Bad Berka
Tellefon: 036458 / 52701
E-mail: [email protected]
0 1/ 20 07
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Follikuläre Lymphome –
signifikante Verlängerung des
Überlebens durch
Immunchemotherapie
Michael Herold
2. Medizinische Klinik,
Abt. Hämatologie / Onkologie,
HELIOS Klinikum Erfurt
Follikuläre Non-Hodgkin-Lymphome (FL) sind nach den
diffus-großzelligen B-Zell-Lymphomen die zweithäufigste Lymphomentität und repräsentieren ca. 25% der
NHL. In Deutschland erkranken jährlich ca. 3000
Menschen an follikulären Lymphomen und die Erkrankungshäufigkeit hat in den letzten 20 Jahren in
Westeuropa und den USA kontinuierlich zugenommen.
In den seltenen lokal begrenzten Erkrankungsstadien
(Ann-Arbor-Stadien I und II) kann durch eine alleinige
Strahlentherapie eine Heilung erzielt werden. In der
überwiegenden Zahl der Fälle (~ 70%) jedoch sind die
follikulären Lymphome bereits zum Zeitpunkt der
Diagnosestellung generalisiert, d.h. sie weisen einen
Knochenmarkbefall auf. In diesen generalisierten Stadien
besteht mit den bisher zur Verfügung stehenden Mitteln
der konventionellen Chemotherapie kein kuratives
Behandlungspotential; der Erkrankungsverlauf ist protrahiert mit einer medianen Überlebenszeit von 8 - 10
Jahren und durch immer wieder auftretende Erkrankungsrezidive gekennzeichnet. In den letzten 30 Jahren
konnten durch die Chemotherapie keine Fortschritte im
Hinblick auf das Gesamtüberleben erzielt werden. Die
therapeutische Strategie ist deshalb noch immer darauf
ausgerichtet, die Patienten mit generalisierten FL erst
dann zu behandeln, wenn das Lymphom klinisch symptomatisch wird bzw. ein rasches Wachstum zeigt.
Ein innovativer Therapieansatz bei den follikulären NHL
ist der Einsatz monoklonaler Antikörper, speziell des chimären Anti-CD20-Antikörpers Rituximab (Mab-Thera®),
allein und vor allem auch in Kombination mit der Chemotherapie. Das Oberflächen-Antigen CD 20 wird auf
über 95% der B-Zell-Lymphomzellen exprimiert und stellt
damit einen sehr guten Angriffspunkt dar. Mit einer alleinigen Rituximab-Therapie (4 x 375 mg/m²) konnten bei
resistenten und rezidivierten indolenten NHL in fast 50%
ganz überwiegend partielle Remissionen erzielt werden;
bei einem ausgezeichnetem Toxizitätsprofil der Antikörpertherapie ist das ein Ergebnis, welches dem einer mit
erheblichen Nebenwirkung behafteten Chemotherapie
gleichwertig ist. Die Wirkungsmechanismen und die
Toxizitätsprofile von Rituximab und Chemotherapie legten es daher nahe, diese therapeutischen Optionen als
Immunchemotherapie zu kombinieren, um damit die
bisher unbefriedigenden Ergebnisse bei der Therapie der
fortgeschrittenen follikulären NHL zu verbessern. Nachdem eine erste kleinere Phase-II-Studie zeigte, dass die
JO URN AL
Kombination von Rituximab und CHOP-Chemotherapie
sehr vielversprechende Ergebnisse brachte, wurden klinische Phase-III-Studien zur Primärtherapie von verschiedenen Gruppen initiiert.
Die Ostdeutsche Studiengruppe Hämatologie/Onkologie
(OSHO) hat in einer solchen Phase-III-Studie ab 1998 die
Kombination Rituximab plus Mitoxantron, Chlorambucil,
Prednisolon (R-MCP) vs. MCP bei indolenten NHL und
Mantelzell-Lymphomen in der Primärtherapie geprüft
(OSHO#39, Abb. 1).
Abb. 1
Die jetzt auf der Jahrestagung der American Society of
Hematology (ASH 2006) in Orlando vorgestellten 4-Jahres-Daten bei den follikulären NHL (n=201) sind ausgezeichnet: Gesamtansprechen 92,5% vs. 75% und komplette Remissionen 49,5% vs. 25%. Die Zeit bis zum
erneuten Krankheitsprogress ist bei den Patienten, die
zusätzlich den Antikörper erhielten hochsignifikant verlängert, nach 4 Jahren sind 71% der kombiniert behandelten Patienten ohne Progress, dagegen nur 40% der
allein mit Chemotherapie behandelten Patienten
(Abb. 2).
Abb. 2
01 /2 0 07
Sei t e 13 Vor allem aber konnte in dieser Studie auch gezeigt werden, dass das Überleben der Patienten durch die ImmunChemotherapie signifikant verlängert wird. Bei einer
medianen Beobachtungsdauer von 47 Monaten leben
nach 4 Jahren 87% in der R-MCP-Gruppe, dagegen nur
74% in der Gruppe mit MCP-Chemotherapie (p=0.0096)
(Abb. 3).
Abb. 4
Abb. 3
Auch von anderen Studiengruppen liegen inzwischen
Ergebnisse von Phase-III-Studien zur Immunchemotherapie in der Primärbehandlung von follikulären Lymphomen vor. Die Deutsche Studiengruppe niedrig-maligne
Lymphome (GLSG) vergleicht in der Induktionstherapie
Rituximab plus Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vincristin und Prednisolon (R-CHOP) vs. CHOP. R. Marcus
(Cambridge/GB) stellte die Ergebnisse einer internationalen Phase-III-Studie ebenfalls beim ASH 2006 vor; es wurden 322 Patienten mit CD20-positiven FL mit Rituximab
plus Cyclophosphamid, Vincristin, Prednisolon (R-CVP)
vs. CVP allein behandelt. Und die französische Groupe
d’etude des lymphomes de l’adulte (GELA) vergleicht
eine Rituximab plus Cyclophosphamid, Doxorubicin,
Vepesid, Prednison, Interferon-Kombination (R-CHVP-I)
vs. CHVP-I (Jahrestagung der American Society of Clinical
Oncology, ASCO 2006).
Auch in diesen Studien konnte hinsichtlich aller
Zielparameter, einschließlich des Überlebens, eine hochsignifikante Überlegenheit der Immunchemotherapie
gezeigt werden( Abb. 4).
Zusammenfassend ist festzustellen, dass in der Therapie
von follikulären Lymphomen mit dem Einsatz von
Rituximab in Kombination mit Chemotherapie eine neue
Therapieoption besteht, die hochwirksam ist, zu einer
signifikanten Verlängerung des therapiefreien Intervalls
und des Gesamtüberlebens führt. Die Immunchemotherapie ist derzeit außerhalb von klinischen Studien der
Goldstandard in der Behandlung fortgeschrittener follikulärer Lymphome. In Anbetracht der Biologie dieser
Lymphome kann allerdings heute noch nicht gesagt werden, ob die Immunchemotherapie auch in der Lage ist,
fortgeschrittene follikuläre Lymphome zu heilen.
S eite 1 4 JO URN AL
Korrespondenzadresse:
Prof. Dr. med. Michael Herold
Abt. Hämatologie und Onkologie
2. Medizinische Klinik
HELIOS Klinikum Erfurt
Nordhäuser Str. 74, 99089 Erfurt
Telefon 03 61 / 7 81-52 05
E-mail: [email protected]
0 1/ 20 07
5
Forum „Akustikusneurinom“
Innovatives Beratungs- und Behandlungskonzept
20.06.2007 · 16.00 Uhr
Auditorium
HELIOS Klinikum Erfurt · Nordhäuser Str. 74 · 99089 Erfurt
Das Akustikusneurinom hat seinen historischen Namen behalten, obwohl es eigentlich richtiger „Vestibularisschwannom“ hieße. Ansonsten hat sich seit der Erstbeschreibung in Bezug auf Beurteilung, Diagnostik, Behandlung und
Prognose dieses Tumors fast alles geändert.
Wir sind davon überzeugt, dass heute nur ein einheitliches Konzept der sinnvollen Beratung und Behandlung von
Patienten mit dieser Erkrankung gerecht werden kann. Dazu bedarf es einer reibungslosen Zusammenarbeit ambulanter und stationärer Behandler.
Die Veranstaltung soll dazu beitragen. Zugleich wollen wir Ihnen ein „One-Stop“-Konzept vorstellen, welches den
aktuellen Erkenntnissen und Anforderungen auf diesem Gebiet Rechnung trägt.
Alle interessierten Ärzte, Pflegekräfte, Physiotherapeuten und medizinischen Betreuer sind herzlich eingeladen, sich
mit Ihren Fragen und Anregungen auch aktiv im Rahmen einer Podiumsdiskussion an diesem Forum zu beteiligen.
Programm
16.00 Uhr
Einführung
Prof. Dr. med. D. Eßer
Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
HELIOS Klinikum Erfurt
16.10 Uhr
Symptomatik und Diagnostik
Prof. Dr. med. D. Eßer
Klinik für Hals-, Nasen und Ohrenheilkunde
HELIOS Klinikum Erfurt
16.40 Uhr
Geschichten über Hirnnerven
Prof. (em.) Dr. med. W. Seeger
Klinik für Neurochirurgie
Universitätsklinikum Freiberg
17.10 Uhr
Abwarten oder Behandeln –
Der aktuelle Stand
Prof. Dr. med. St. Rosahl
Klinik für Neurochirurgie
HELIOS Klinikum Erfurt
Radiochirurgie und stereotaktische
Radiotherapie
Priv.-Doz. Dr. med. K. Hamm
Abteilung für Stereotaktische Neurochirurgie
und Radiochirurgie, HELIOS Klinikum Erfurt
Was können wir gemeinsam
ambulant und stationär tun?
Podiumsdiskussion
18.00 Uhr
JO URN AL
01 /2 0 07
Sei t e 15 Akustikusneurinome
Steffen Rosahl
Klinik für Neurochirurgie, HELIOS Klinikum Erfurt,
Klaus Hamm
Abteilung für stereotaktische Neurochirurgie und
Radiochirurgie, HELIOS Klinikum Erfurt,
Dirk Eßer
Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde,
Plastische Operationen, HELIOS Klinikum Erfurt,
1. Einordnung
Im Kleinhirnbrückenwinkel (KHBW) oder im inneren
Gehörgang entstehende Tumore können sich rostral bis
zum Clivus, kaudal bis zum Foramen magnum, kranial
bis an das Tentorium und dorsal bis an die Dura der hinteren Schädelgrube ausdehnen. Aufgrund der knöchernen Begrenzung durch das Felsenbein erfolgt das
Größenwachstum dieser Neubildungen hauptsächlich
nach medial. Das führt in späteren Stadien zur Verdrängung und Kompression des Pons und der Medulla oblongata. Meist stehen klinisch jedoch zunächst Symptome
im Vordergrund, die durch Kompression und teilweise
Infiltration der Hirnnerven IV-XII entstehen.
Mehr als 10% aller primär intrakraniellen Tumore sind in
dieser Region gelegen [8, 34, 36]. Von diesen wiederum
sind 80-90% Schwannome – Tumore der Nervenscheiden, die distal des Überganges von Glia- zu Schwannzellen ihren Ursprung nehmen (Tabelle 1).
Anteil [%]
Vestibularisschwannome
80
Meningeome
5-10
Epidermoide
5-7
Schwannome im Bereich des Formanen
jugulare
< 2,5
Dermoide
<1
Schwannome anderer Hirnnerven
<1
In den KHBW expandierende Tumore:
< 2%
Glomustumore
Gliome des Hirnstammes und des Kleinhirns
Hypophysentumore und Kraniopharyngeome
Chondrosarkome und Chordome Plexuspapillome
Ependymome und Medulloblastome
Sarkome und Karzinome
Metastasen
S eite 1 6 2. Medizingeschichte
1894 gelang Sir Charles Ballance über einen subokzipitalen Zugang die erste dokumentierte Entfernung eines
Vestibularisschwannoms mittels Fingerenukleation, die
ein Patient überlebte, allerdings unter Opferung des
Nervus trigeminus und des Nervus facialis. 1903 führte
Fedor Krause über einen ähnlichen Zugang Hirnspatel
ein. Bis etwa 1915 lag die operative Mortalität in den
Serien von Krause, Horsley und von Eiselsberg noch über
65% [14]. Harvey Cushing entschied sich daher für eine
subtotale Tumorresektion, so dass 23 der von ihm 1917
berichteten 30 Patienten den Eingriff überlebten – bei
allerdings häufigem Rezidivwachstum. Walter Dandy
erreichte mit der vollständigen Tumorentfernung bei 45
Patienten und einer vergleichbaren Mortalität von ca.
25% zwischen 1922 und 1945 eine neue Dimension in
der Chirurgie der Vestibularisschwannome [14, 26].
Dennoch konnte er nur bei einem dieser Patienten den
N. facialis erhalten. Im Gegensatz dazu erreichte
Olivecrona eine Erhaltung des N. facialis immerhin in
etwa 50% seiner Serie von 300 Fällen in den Jahren
1923-1946 – bei gleicher operativer Mortalität, allerdings mit einer Rezidivquote von 50%.
Erst die Einführung des Mikroskops in die Chirurgie der
Vestibularisschwannome Anfang der 1960er Jahre
brachte eine drastische Senkung der Mortalität und eine
Fazialis-Erhaltungsrate in über 90% der Fälle.
Tabelle 1
Relative Häufigkeit der Tumore im KHBW
Tumor
Über zwei Drittel davon entfallen auf die Schwannome
des Nervus vestibularis, die aus historischen Gründen
noch immer allgemein als „Akustikusneurinome“
bezeichnet werden, obwohl heute klar ist, dass sie wahrscheinlich zu 100% von den Schwannschen Scheiden der
Nervi vestibulares ausgehen [26, 39]. In diesem kurzen
Bericht werden beide Termini synonym verwendet, die
exaktere Bezeichnung „Vestibularisschwannom“ aber
häufiger, um ihren Gebrauch besser zu etablieren.
JO URN AL
Mit der durch Lars Leksell im Jahre 1951 eingeführten
„radiochirurgischen“ Methode bietet sich eine interessante Alternative in der Behandlung für viele dieser
Tumoren [6, 22, 23, 32, 35]. Primäres Ziel ist dabei nicht
die Tumorentfernung, sondern die nebenwirkungsarme
„Tumorkontrolle“, d.h. ein strahleninduzierter, langfristiger Wachstumstillstand oder sogar eine partielle
Reduktion der Tumorgröße.
Nachdem also am Beginn der chirurgischen Ära der
Behandlung von Vestibularisschwannomen schlicht die
vitale Bedrohung der Patienten die große Herausforderung darstellte, hat sich der Anspruch von Arzt und
Patient schrittweise gewandelt. Fazialisschonung und
Hörerhalt sind bis heute wichtige Themen. Darüber hinaus fühlen wir uns jetzt aber zunehmend einer auch
qualitativ neuen Herausforderung verpflichtet: der
Identifizierung und der positiven Beeinflussung von
Faktoren, welche die Lebensqualität der Patienten
bestimmen [19, 20]. Erhaltung, wenn nicht Verbes-
0 1/ 20 07
5
serung der Lebensqualität der Patienten heißt das ehrgeizige Ziel, welches nur durch interdisziplinäre Zusammenarbeit erreicht werden kann.
Häufigkeit klinischer Symptome bei Patienten mit
Vestibularisschwannomen
Tabelle 2
3. Epidemiologie und Pathogenese
Die Inzidenz der Vestibularisschwannome wird mit ca.
1/100 000 angegeben [1, 2, 34, 38]. Legt man die entsprechenden Bevölkerungszahlen für Deutschland
zugrunde, dann ist mit jährlich etwa 800 neu entstehenden Vestibularisschwannomen zu rechnen, obwohl diese
Zahl bisher aufgrund mangelnder Dokumentation und
verzögerter Diagnose epidemiologisch nicht sicher
bestätigt werden kann.
Weniger als 5% der betroffenen Patienten leiden unter
bilateralen Vestibularisschwannomen [2]. Die im
Rahmen der Neurofibromatose Typ II (NF-II) entstehenden Tumore stellen auch in der Behandlung eine besondere Entität dar, da sie die betroffenen Hirnnerven stärker infiltrieren und die Patienten immer durch eine beidseitige Ertaubung bedroht sind. Die NF-II tritt mit einer
Frequenz von 1/50000 Geburten auf [7]. Die zugrunde
liegende Mutation des q-Segmentes des Chromosoms
22 mit dem resultierenden Defekt des SuppressorProteins Schwannomin (Merlin) [1, 2, 18] wird autosomal-dominant vererbt. Auch bei 50% aller sporadischen
Vestibularisschwannome findet sich dieser Defekt – im
Gegensatz zu Patienten mit NF-II allerdings nicht genomisch und damit nicht in allen Körperzellen, sondern nur
im Tumor selbst. Die Tumore entstehen wahrscheinlich
überwiegend an der Übergangszone zwischen zentralem
und peripheren Anteil des Nerven (Obersteiner-RedlichZone; [1]. Man hat bisher keine exogenen Prädispositionsfaktoren erkennen können.
Das Wachstum der Tumoren ist meist gleichmäßig langsam (einige Millimeter pro Jahr), kann aber auch unregelmäßig und schubweise sein. Immunhistologisch wird
offenbar p27 bei rascher wachsenden Tumoren als apoptose-assoziertes Protein signifikant weniger exprimiert
[33].
Klinische Symptomatik
Bei den Vestibularisschwannomen steht die Hörminderung bei weitem im Vordergrund der klinischen
Symptomatik [2, 8, 15, 25]. Der Hörnerv ist zudem, aufgrund seines ausgedehnten zentralen Anteils ohne
Schwann’sche Scheide [12], der vulnerabelste Hirnnerv
in dieser Region und damit auch bei anderen Tumoren
häufig in erster Linie betroffen. Weder der Zeitpunkt
eines plötzlichen Hörverlustes („Hörsturz“) noch der
Grad der anschließenden Restitution des Hörvermögens
lässt sich mit den derzeit verfügbaren Methoden vorhersagen. Das Ausmaß des Hörverlustes ist meist proportional zur Tumorgröße, dennoch können auch kleine, intrameatale Tumoren zur vollständigen unilateralen Ertaubung führen.
Tinnitus und vestibuläre Störungen folgen in der
Hierarchie der Symptome (s. Tabelle 2).
JO URN AL
Symptom
Häufigkeit [%]
Hörminderung
Tinnitus
Schwindel
Gleichgewichtsstörungen/Gangunsicherheit
Romberg pathologisch
Unterberger pathologisch
Kopfschmerz
Nystagmus
Trigeminusaffektion
Fazialisparese
Gangataxie
Otalgie
Intentionstremor
Dysdiadochokinese
Affektion des Geschmackssinnes
Defizite im Versorgungsgebiet der kaudalen
Hirnnerven
Doppelbilder
95-98
63-70
61-67
60-67
45
45
12-32
26
12-26
10-17
14
9
8
7
6
3
2
Obwohl der N. facialis ebenso wie der N. vestibulocochlearis den inneren Gehörgang durchzieht, ist er wesentlich seltener präoperativ symptomatisch. Dysästhesien
im Versorgungsgebiet des N. trigeminus sind sogar noch
häufiger anzutreffen und deuten auf eine größere
rostrale Ausdehnung des Tumors hin. Otalgien als
Symptom der sensiblen Fasern der Pars intermedius des
N. facialis sind nicht selten. Defizite der kaudalen
Hirnnerven (v.a. Nn. glossopharyngeus, vagus, accessorius) sowie eine Hemisymptomatik betreffen fast ausschließlich große Tumoren in späten Stadien.
Diagnostik
Nach einem Hörsturz der chronischer Hörminderung
werden erste Hinweise auf das Vorliegen eines Vestibularisschwannoms meist aus der otologischen RoutineDiagnostik mit Audiometrie (sensorische Hochtonsenke),
Sprachdiskriminationstest, Vestibulogramm und akustisch evozierten Potenzialen [17, 25] gewonnen. Das
Kernspintomogramm (MRT) ist diagnostisch auch bei
kleinen intrameatalen Befunden fast immer treffsicher.
Die Tumore sind isointens auf nativen MRT und nehmen
mit Ausnahme zystischer und regressiv veränderter
Schwannome (Abb. 2) homogen Kontrastmittel auf.
Bezüglich der Tumorausdehnung hat sich klinisch folgende Stadieneinteilung bewährt (Abb. 1):
T1
T2
T3
T4
rein intrameatal
intrameatal mit extrameatalem Anteil
Ausfüllen der KHBW-Zisterne
a...Kompression des Hirnstamms
b... schwere Hirnstammdislokation mit
Verschluss des IV. Ventrikels
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Sei t e 17 Zu 2: Selten können den Hirnstamm hochgradig komprimierende Tumoren mit oder ohne Liquorzirkulationsstörung eine Notfallindikation zur Behandlung darstellen.
Bei allen anderen Tumoren hängt die Indikation zur
Intervention und der Zeitpunkt einer solchen entscheidend vom Auftreten neurologischer Defizite, dem präoperativen Hörvermögen sowie dem Wunsch des
Patienten ab.
Eine Indikationsstellung in einem frühen Stadium (T1
oder T2) eröffnet eine größere Chance, das Hörvermögen des Patienten dauerhaft zu erhalten, als dies bei größeren Tumoren der Fall ist (s.a. Tabelle 3).
Abb. 1 Tumorstadien bei Akustikusneurinomen
(=Vestibularisschwannomen) korrelieren mit den Ergebnissen
der Behandlung: T1 = intrameatal, T2 = intra- und extrameatales Wachstum, T3 = Ausfüllen der KHBW-Zisterne,
T4 = Hirnstammkompression
Im Computertomogramm sieht man bei Tumoren mit
kräftigem intrameatalem Anteil eine knöcherne Aufweitung des inneren Gehörgangs.
Behandlungskonzepte
Grundsätzlich gibt es in der Beratung und Behandlung
von Patienten mit Vestibularisschwannomen derzeit drei
wesentliche Konzepte, die auch bei einer modernen
Beratung von Patienten eine entscheidende Rolle spielen
sollten:
1. Warten und Nachuntersuchen („Wait & Scan“)
2. Mikrochirurgische Tumorentfernung
3. Radiochirurgie und stereotaktische Radiotherapie
Zu 1: Nicht selten ist eine abwartende Haltung durchaus
vertretbar, manchmal sogar wünschenswert, um das
biologische Wachstumsverhalten des Tumors für die
optimale Behandlung zu dokumentieren. Insbesondere
bei Patienten mit erhöhtem Operationsrisiko [13, 37]
oder dann, wenn bereits auf der Gegenseite eine Ertaubung eingetreten ist (vorrangig bei NF-II Patienten), sollte die Behandlungsindikation zurückhaltend gestellt
werden. Auf der anderen Seite kann es gerade bei Patienten mit bilateralen Vestibularisschwannomen
manchmal sinnvoll sein, bei gutem Hörvermögen zuerst
den kleineren Tumor mit dem Versuch der Hörerhaltung
zu entfernen oder durch Auffräsen des inneren
Gehörganges den N. cochlearis auf dieser Seite zumindest zu dekomprimieren.
Das „Wait & Scan“- Konzept schließt zunächst halbjährliche, dann jährliche kernspintomographische (MRT) und
regelmäßige audiometrische Kontrollen ein. Wünschenswert ist dabei der exakte MRT-Vergleich durch
eine digitale Bildüberlagerung (image fusion).
S eite 1 8 JO URN AL
Zu 3: Die radiochirurgische Behandlung folgt, wie oben
beschrieben, dem Prinzip der Tumorkontrolle und hat
sich als nebenwirkungsarme Alternative inzwischen vollständig etabliert [4, 9, 21, 23, 32]. Sie kann auch eine
mikrochirurgische Behandlung sinnvoll ergänzen
(Kombinationsbehandlung). Abhängig vom Tumorvolumen und neurologischen Befund sind risikoadjustiert
verschiedene Möglichkeiten der Dosisapplikation anwendbar –einmalig eine hohe Dosis=Radiochirurgie
oder fraktioniert mehrere kleine Einzeldosen= stereotaktische Radiotherapie.
Einige Autoren empfehlen die Radiochirurgie aufgrund
ihrer geringen Nebenwirkungen und sehr guten, exponentiellen Wachstumsbeeinflussung generell als primäre
Behandlungsmethode für Vestibularisschwannome
[5, 23, 32] (Abb. 2).
Abb. 2: 42jähriger Mann, Vestibularisschwannom, Stadium 2, primär
Radiochirurgie, rechtsseitig Tinnitus und Hörminderung, MRT- Verlauf,
links vor, in der Mitte 4 und rechts 6 Jahre nach Radiochirurgie mit einmalig 12 Gy (Tumorrand-Dosis)
Weil größere Studien dazu fehlen, kann man bisher noch
keine sichere Aussage dazu machen, ob die chirurgische
Behandlung bei einem Wachstum trotz vorausgegangener Radiochirurgie signifikant erschwert ist [24].
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5
Für Patienten mit Neurofibromatose gelten bei gleichen
Behandlungskonzepten oft abweichende Prinzipien und
es existieren zum Teil zusätzliche Behandlungsansätze,
wie z.B. die Implantation von Neuroprothesen bei funktioneller Ertaubung. Diese Erkrankung soll in eine der
nächsten Ausgaben dieses Journals integriert und daher
hier nur am Rande erwähnt werden.
Behandlungstechniken und Ergebnisse
Chirurgisch gibt es vor allem drei wesentlich Zugangswege zu den Tumoren. Dabei empfiehlt sich der translabyrinthäre Zugang vor allem dann, wenn der Patient
bereits ertaubt ist.
Die Zugänge über die mittlere und hintere Schädelgrube
ermöglichen prinzipiell ein hörerhaltendes Operieren.
Dabei trägt ein gezieltes Monitoring der Hör- (akustisch
evozierte Potenziale) und der Fazialis-Funktion (elektromyographisch) zur Verringerung der Morbidität bei. Bei
großen Tumoren gehört dazu auch ein elektrophysiologisches Monitoring der Funktion des Nervus abducens, des
Nervus trigeminus und der kaudalen Hirnnerven [16].
In den meisten Fällen erfolgt die Extubation des Patienten noch im Operations- bzw. Intermediär-Bereich.
Prinzipiell sollte dennoch jeder Patient nach einem
Eingriff in der hinteren Schädelgrube eine Nacht auf
einer neurochirurgisch versierten Intensivstation überwacht werden, um Frühkomplikationen wie Nachblutung, Spannungs-Pneumozephalus oder Störungen kaudaler Hirnnerven frühzeitig erkennen und entsprechend
behandeln zu können. Ein Hydrozephalus muss bei etwa
1% der Patienten durch eine Shuntanlage versorgt werden [29]. Ungefähr ebenso häufig ist eine zeitweise
externe Ventrikeldrainage erforderlich.
Eine Rhinoliquorrhoe als Ausdruck einer äußeren (ca. 7%
der Fälle) oder inneren Liquorfistel (ca. 1-2% der Fälle)
wird meist zwischen dem 3. und 7. postoperativen Tag
beobachtet (Provokationstest). Eine Revision ist erfahrungsgemäß nur bei den inneren Fisteln (Liquor klar)
erforderlich.
Ist in seltenen Fällen der N. fazialis intraoperativ durch
den Tumor infiltriert oder so aufgefasert, dass die anatomische Erhaltung bei vollständiger Tumorentfernung
nicht möglich erscheint, dann kann man v. a. bei älteren
Patienten eine subtotale Resektion, v. a. bei jüngeren
Patienten eine primäre mikrochirurgische Rekonstruktion, ggf. unter Einsatz eines Transplantates aus dem N.
suralis, erwägen [27, 30].
Eine subtotale Entfernung ist auch bei der Resektion von
kleinen Tumoren und drohendem Hörverlust, insbesondere bei Neurofibromatose Typ II zu erwägen.
Gerade nach subtotaler Resektion schließt sich im Falle
eines Rezidivwachstums eine radiochirurgische Behandlung an, mit einmaliger oder fraktionierter Dosisgabe
(Abb. 3).
JO URN AL
Abb. 3 47jähriger Mann, 2. Rezidiv eines 09/95 und 11/98 operierten
Vestibularisschwannom, Stadium 4, rechtsseitig Anakusis und
Labyrinthausfall, MRT-Verlauf, links vor, inder Mitte 10 Mo. und rechts
4 Jahre nach stereotaktischer Radiotherapie mit 27 Fraktionen a. 2 Gy,
klinisch unverändert.
Zu den Prinzipien der radiochirurgischen Behandlung
verweisen wir auf den Beitrag von Kleinert und Hamm in
diesem Journal [11].
Der gutartige Tumor bleibt bei diesem Behandlungsansatz in situ. Für die Mehrzahl der Vestibularisschwannome spielt dieser Umstand jedoch keine Rolle, da auch
der in über 90% der Fälle zu erreichende langfristige
Wachstumsstillstand, insbesondere bei älteren Patienten, einer Heilung gleichkommt.
Die Radiochirurgie ist mit einer sehr geringen Rate von
Komplikationen (Fazialisparese 1-2%, Trigeminusstörungen 2-6%, Schwindel 4-7%, Hörverschlechterung
15-30%; [4, 9, 21, 23, 32]) behaftet, an denen sich heute
die Chirurgie messen lassen muss. Zudem kann die
Behandlung ambulant durchgeführt werden. Während
beim mikrochirurgischen Vorgehen Komplikationen
unmittelbar im Anschluss an die Operation auftreten,
beginnen diese nach Radiochirurgie erst im Intervall von
ca. 6 – 12 Monaten. Die initiale Morbidität ist bei mikrochirurgischem Vorgehen deutlich höher als bei der
Radiochirurgie, z.B. entsteht bei ca. 50% der chirurgischen Patienten initial eine Fazialisparese. Bei einer anatomischen Erhaltungsrate des Fazialis von 98% sind die
meisten dieser Paresen jedoch temporär und können sich
vollständig regenerieren [30, 31].
Die Ergebnisse einer 1000 Patienten einschließenden
Studie, die von einem einzelnen Operateur (Madjid
Samii) operiert wurden, weisen einen Zusammenhang
zwischen Tumorgröße, präoperativem Hörvermögen
und der Chance der Hörerhaltung bei einer Operation
aus [28].
Betrachtet man allein die Tumorgröße als prognostischen Faktor, dann ist die Hörerhaltung im T1- und T2Stadium in mehr als 50%, im T3-Stadium bei 44% und
im T4-Stadium immerhin noch bei 18% aller Fälle möglich.
Danach war eine Hörerhaltung (auch Resthörvermögen)
bei intrameatalen Tumoren (Stadium T1) und präoperativer Hörminderung von nicht mehr als 20 dB zwischen
01 /2 0 07
Sei t e 19 1-3 kHz in 88% der Fälle möglich. Bei gleicher
Ausdehnung, aber präoperativem Hörverlust von 4060dB sank die Rate der Hörerhaltung auf 33%
(s. Tabelle 3).
Tabelle 3
Hörerhaltung als Funktion von Tumorgröße (Stadium,
s. Abb. 1) und präoperativer Hörminderung (Mittelwert
über 1-3 kHz) bei 1000 Patienten mit Vestibularisschwannomen [28]
Stadium
T1
T2
T3
T4
Nach umfassender, individueller Beratung kann auch der
Wunsch des Patienten die Wahl der primären Behandlungsmethode entscheidend beeinflussen [22].
Obwohl Ohrgeräusche posttherapeutisch manchmal vermindert auftreten, sind Tinnitus und auch Schwindel
nicht sicher zu beeinflussende Variablen, weder durch
Operation noch durch radiochirurgische Behandlung.
In jüngster Zeit ist klar geworden, dass diese Symptome
erheblich mit der Einschätzung der eigenen Lebensqualität durch die Patienten in Zusammenhang stehen [19,
20].
Hörminderung präoperativ
0-20 dB
88%
58%
64%
29%
21-40 dB
67%
79%
47%
17%
41-60 dB
33%
48%
34,5%
17,5%
61-80 dB
27%
25,5%
13%
Die Beobachtung, dass auch bei mikrochirurgisch behandelten Patienten hirnstammkomprimierende Tumoren
hörerhaltend vollständig entfernt werden können, fanden wir bei eigenen Fällen bestätigt (Tabelle 2; Abb.4).
Es erscheint daher an der Zeit, sich diesen Faktoren in
der Behandlung der Vestibularisschwannome verstärkt
zuzuwenden und neue Erkenntnisse, wie z.B. über die
Chronifizierung von Tinnitus, in das Behandlungskonzept einzuarbeiten [3, 10].
Die weitere Verbesserung der Ergebnisse der Behandlung der Vestibularisschwannome ist in absehbarer
Zukunft nur durch eine weitere Optimierung des gesamten Behandlungskonzeptes denkbar. Das bietet sich an landesweit an spezialisierte Zentren gebunden, an denen
alle Möglichkeiten der Beratung und Behandlung etabliert werden können.
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Abb. 4 Vestibularisschwannom im Stadium T4
MRT präoperativ (T1 + KM: A,B, T2: C), CCT unmittelbar nach vollständiger mikrochirurgischer Tumorentfernung (D,E,F), Audiogramm (G) präoperativ (rot) und postoperativ (grün), Patientin mit guter Fazialis- und
Hörfunktion 5 Tage nach dem Eingriff (November 2006).
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Radiochirurgische und mikrochirurgische Behandlungsverfahren können sich durchaus ergänzen und Rezidive
der einen Methode lassen sich mitunter sehr erfolgreich
mit der anderen behandeln – auch als zweite Rezidive.
So gab es einen Fall aus eigener Erfahrung, bei dem
Jahre nach mikrochirurgischer Behandlung radiochirurgisch interveniert wurde und wiederum Jahre nach dieser Behandlung bei Rezidivwachstum erneut erfolgreich
und ohne zusätzliche Komplikationen chirurgisch vorgegangen wurde.
S eite 2 0 JO URN AL
0 1/ 20 07
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JO URN AL
Korrespondenzadresse:
Prof. Dr. med. Steffen Rosahl
Klinik für Neurochirurgie
HELIOS Klinikum Erfurt GmbH
Nordhäuser Str. 74, 99089 Erfurt
Tel.: 0361 / 781-2261
Email: [email protected]
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Sei t e 21 Basal-like-carcinoma –
Ein neuer Karzinomtyp der Mamma?
Hartwig Kosmehl
Institut für Pathologie, HELIOS Klinikum Erfurt
Karzinome, die wiederkehrende feingewebliche Besonderheiten besitzen, werden von der aktuellen WHO-Klassifikation der Mammakarzinom als definierte Tumortypen benannt: z.B. lobuläres, tubuläres, adenoid-zystische oder medulläres Karzinom. So umfasst das Verzeichnis der WHO-Klassifikation mehr als 20 verschiedene Karzinomtypen der Mamma. Dennoch lassen sich ca.
2/3 der Mammakarzinome keinem distinkten Tumortyp
zuordnen. Dieser große Rest an Karzinomen, die keine
distinkten morphologischen Eigenschaften haben, sind
die invasiv-duktalen Karzinome oder modern bezeichnet,
die Karzinome ohne weitere Spezifizierung.
Kürzlich ist es gelungen, aus der großen Gruppe der
invasiv-duktalen Karzinome durch die Expressionsanalyse mittels Chip-Technologie einen neuen, offensichtlich
prognoseungünstigen Karzinomtyp herauszuarbeiten.
Bei der Expressionsanalyse mittels Chip-Technologie wird
aus dem Tumorgewebe die Gesamt-RNA isoliert und in
eine cDNA umgeschrieben. Die cDNA kann anschließend
mit den Sondenmolekülen, die auf dem Chip aufgebracht sind, hybridisiert werden. Auf einem Träger
(Chip) sind in kleinen Arealen Sonden gegen unterschiedlichste Gene aufgebracht, so dass auf einen Chip
die Expression von über 100 Genen und mehr bewertet
werden kann. Genauso herausfordernd, wie die ChipTechnologie selbst, ist die statistische Analyse der
gewonnenen umfangreichen Datenmengen.
Bisher war ein praktischer Ansatzpunkt, der aus
Resultaten der Chip-Technologie abgeleitet wurde, die
Bestimmung der Chemotherapiesensibilität von Mammakarzinomen. Aussagen zur Chemotherapiesensibilität von Mammakarzinomen können auch mit mehr
konventionellen morphologischen Methoden getroffen
werden und eine vergleichende Betrachtung der
Methoden zur Bestimmung der Chemotherapiesensibilität der Mammakarzinome steht bisher aus. Umso interessanter und herausfordernder ist der aktuelle Befund
eines möglichen neuen Tumortyps: „basal-like-carcinoma of the breast“. Der Karzinomtyp ist so neu, dass eine
einheitliche deutsche Übersetzung des Begriffes, etwa
basalzelliges Karzinom der Mamma, bisher nicht verfügbar ist.
Vor dem Hintergrund der Expressionsanalyse mittels
Chip-Technologie konnte der nachfolgend beschriebene
Merkmalshintergrund definiert werden: das „basal-likecarcinoma of the breast“ entspricht einem invasiv-duktalen Karzinom der Mamma mit einer basalzelligen
Zytologie und einer G3-Histologie. Die basalzelligen Karzinomzellen formieren große solide Strukturen, die einen
kompakten Tumorknoten bilden. Eine Tubulusbildung
wird vermisst. Zentral sind Tumornekrosen typisch. In
S eite 2 2 JO URN AL
90 % der basal-like-carcinomas of the breast wird eine
germline mutation in BRCA gefunden. Ein basalzelliges
DCIS als potentielle Vorläuferläsion wurde bereits
beschrieben. Weitere distinktive Merkmale werden durch
die immunhistochemische Untersuchung erbracht. Das
basal like carcinoma exprimiert basalzelltypische
Zytokeratine (hochmolekulare Zytokeratine) und ist
durch die Triple-Negativität gekennzeichnet: keine
Expression des Östrogenrezeptors, des Progesteronrezeptors und von HER2/neu. Im Kontrast zu der fehlenden
Expression von HER2 findet sich eine Expression von
HER1. Die synonyme Bezeichnung für HER1 ist EGFR.
Schon jetzt wird vermutet, dass die Expression von EGFR
(HER1) entsprechende therapeutische Ansätze analog
den Lungen- und Darmkarzinomen für diesen potentiellen distinkten Karzinomtyp eröffnet.
Basal-like-carcinomas der Mamma zeigen darüber hinaus, ob eine lymphozytär infiltriertes Stroma und/oder
eine Expression von CD 117 (Abb.).
Diese Befunde eröffnen die Differentialdiagnose gegenüber dem medullären oder adenoid-zystischen Karzinom
der Mamma. Das medulläre Karzinom der Mamma ist
durch ein lymphozytäres Stroma und im Gegensatz zu
dem basal like carcinoma durch eine günstige Prognose
gekennzeichnet. CD 117 (c-kit, hämatopoetischer
Stammzellwachstumsfaktorrezeptor) ist in den letzten
Jahren als der diagnostische Leitmarker der gastrointestinalen Stromatumoren bekannt geworden. Er wird
aber auch in adenoid-zystischen Karzinomen der
Speicheldrüse exprimiert. Die überraschende und wiederkehrende Expression von CD 117 in den adenoidzystischen Karzinomen der Speicheldrüse eröffnet im Fall
der Mammakarzinome die Differentialdiagnose gegenüber dem adenoid-zystischen Karzinom der Mamma.
Auch die Expression von EGFR ist ein Merkmal, das sich
die basal-like-carcinoma mit den adenoid-zystischen
Karzinomen teilen. Weiterhin muss angenommen werden, das es Triple-negative invasiv-duktale Karzinome
der Mamma gibt, die nicht als basal-like-carcinoma klassifiziert werden können.
Auch myoepitheliale Karzinome der Mamma können
durch eine basalzellige Erscheinung charakterisiert sein
und zeigen gleichfalls eine Expression der basalzelltypischen Zytokeratine.
In der Synopsis ist die Abgrenzung des basal-like-carcinoma der Mamma als Entität vom adenoid-zystischen
Karzinom, vom myoepithelialen Karzinom, vom
medullärenKarzinom und vom gewöhnlichen invasiven
duktalen Karzinom der Mamma nicht abgeschlossen
(Tabelle).
Ein Ergebnis wurde durch die Expressionsanalyse mittels
Chip-Technologie von Mammakarzinomen bereits
erreicht: die in den letzten Jahren wenig vordergründige
Diskussion der Abgrenzung der einzelnen Mammakarzinomtypen untereinander ist wieder in den
Mittelpunkt des histopathologischen Interesse gerückt.
Interessant ist auch unter dem Gesichtspunkt der
Gesundheitsökonomie, dass das basal like carcinoma of
0 1/ 20 07
5
the breast bereits heute nicht nur durch die ChipTechnologie diagnostiziert werden kann. Es gelingt
durch ein halbes Duzend immunhistochemischer
Untersuchungen, diese potentielle Karzinomentität einzugrenzen, so dass die moderne Pathologie die tumorbiologische Klassifikation von Karzinomen auch preisgünstig gestalten kann.
Literatur bei den Verfassern.
Jahresbericht 2007
der Beratungsstelle für Geschwulstkranke, chronisch Kranke und ältere
Bürger im Gesundheitsamt Erfurt
Heike Uhlig
Gesundheitsamt Erfurt
Im Jahr 2006 nutzten 751 Personen (Erkrankte und
Angehörige) die Angebote der Beratungsstelle.
Das ist ein leichter Anstieg gegenüber 2005. Auch die
Beratungen haben erneut zugenommen. Im Vergleich zu
2005 sind jedoch mehr Personen zu persönlichen Beratungen erschienen und die Anzahl der Telefonberatungen ist konstant geblieben.
Abb.:
Ausschnitt aus dem wohl ersten Thüringer basal-like carcinoma of breast.
Im Zentrum finden sich undifferenzierte basalzellige solide
Karzinomstrukturen, die ein lymphozytär infiltriertes Stroma zeigen (linke
Bildseite). Das Karzinom weist eine hohe proliferative Aktivität auf, visualisiert durch die reichliche Kernmarkierung für das Ki-67-Antigen (linkes
Inset), und ist fokal positiv für c-kit (CD 117; linkes Inset).
Wie in jedem Jahr kommen überwiegend Tumorpatienten in fortgeschrittenen Stadien oder mit multiplen
Erkrankungsbildern. Daher sind die Beratungen (persönlich und telefonisch) sehr zeitaufwendig, da es sich meist
um eine Vielzahl von Beratungsanliegen handelt.
Der Bedarf an ergebnisorientierter Kommunikation ist
bei Erkrankten in einem schlechten Gesundheitszustand
höher und sie fühlen sich mit den massiv auf sie einströmenden behördlichen Formalitäten meist stark überfordert. Im Verlauf der Erkrankung kommt es meist zu
Anpassungsstörungen und psychischen Komorbiditäten.
Die Beratung hat dann einen positiven Einfluss auf die
Lebensqualität.
Weitere Gründe, warum sich Erkrankte immer häufiger
an die Beratungsstelle wenden, sind:
• die zunehmende Isolation und Vereinsamung,
• das große Kommunikationsdefizit,
• die erheblichen finanziellen Probleme,
• die Schwere der Erkrankung, verbunden mit
physischen und psychischen Beeinträchtigungen,
• die Schwierigkeiten beim Verstehen von behördlichen
Formulierungen und Entscheidungen.
Finanzielle Probleme belasteten Erkrankte und deren
Familien auch 2006 stark. Die Zusammenarbeit mit der
Schuldnerberatung war eine wichtiger Bestandteil der
Hilfeplanung. Jedoch gab es auch Erkrankte, die jegliche
Hilfe verweigerten, ihr Leben nicht mehr ändern wollten
und hoch verschuldet verstarben.
Korrespondenzadresse:
Univ.-Prof. Dr. med. H. Kosmehl
Institut für Pathologie
HELIOS Klinikum Erfurt
Nordhäuser Str. 74, 99089 Erfurt
Tel. 0361 / 781-2750
E-mail: [email protected]
JO URN AL
Nach wie vor gestaltet sich die Zusammenarbeit mit erkrankten ausländischen Bürgern, besonders aus den russisch-sprachigen Ländern, nicht immer einfach. Grund
sind meist die sprachlichen Barrieren, der andere
Umgang mit Erkrankung und den mitunter unangemessenen Erwartungen. Auch die kulturellen und traditionellen Unterschiede führen zu Verständigungsschwierigkeiten.
01 /2 0 07
Sei t e 23 Auch 2006 mussten sich viele Erkrankte und deren
Familien von ihrem gewohnten Lebensstandard verabschieden, besonders bei länger anhaltender Erkrankung.
Es entstanden familiäre Konfliktsituationen und das
soziale Umfeld änderte sich.
Hauptberatungsanliegen waren auch 2006:
• Antragstellung der Schwerbehinderung,
• Antragstellung Neufeststellung der Schwerbehinderung,
• Antragstellung Nach- und Festigungskur,
• Antragstellung Erwerbsminderung,
• Antragstellung finanzieller Hilfen,
• Antragstellung Pflegegeld,
• Antragstellung ALG II.
Das Formulieren von Widersprüchen spielt nach wie vor
eine zentrale Rolle wegen:
• zu niedriger Einstufung der Schwerbehinderung,
• Ablehnung der medizinischen Rehabilitation,
• Ablehnung der Erwerbsminderung,
• Ablehnung einer Kostenerstattung durch die
Krankenkassen.
Die Beratungsstelle verfügt über ein reichhaltiges
Angebot von Informationsbroschüren und Videos und
stellt diese kostenlos zur Verfügung.
Die Zusammenarbeit mit den Selbsthilfeorganisationen
ist nach wie vor sehr stabil. Immer mehr Erkrankte nutzten die vielfältigen Angebote der Selbsthilfegruppen,
wie Vorträge, Gruppentreffen, Sportangebote, Ernährungsberatung oder die Möglichkeit, mit Gleichbetroffenen ins Gespräch zu kommen.
Unentbehrlich ist die Vernetzung mit den niedergelassenen Fachärzten, den Rehabilitationseinrichtungen, den
Krankenhäusern, besonders den Palliativstationen, dem
Tumorzentrum, der Agentur für Arbeit, dem Amt für
Wohnungs- und Sozialwesen, den Krankenkassen, den
Rentenversicherungsträgern, den verschiedenen Vereinen und der Hospizgruppe Erfurt.
Seit 2006 arbeitet die Beratungsstelle auch aktiv beim
Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und
Gesundheit in der Arbeitsgruppe „Brustkrebs: Sterblichkeit vermindern, Lebensqualität erhöhen“ als Gesundheitszielfeld mit. Im Dezember 2006 wurde dazu ein
Vortrag auf der 1. Gesundheitszielkonferenz gehalten.
Korrespondenzadresse:
Heike Uhlig
Beratungs- und Betreuungsstelle für Geschwulstkranke
Gesundheitsamt Erfurt
Juri-Gagarin-Ring 150, 99084 Erfurt
Tel.: 0361 / 655-4235
E-mail: [email protected]
S eite 2 4 JO URN AL
Beratungskonzept der Beratungsstellen des Gesundheitsamtes Erfurt
Beratungsstelle für Geschwulstkranke, chronisch Kranke
und ältere Bürger,
Beratungsstelle für Stoffwechselkranke und
Ernährungsberatung,
Beratungsstelle für Sport- und Bewegungstherapie
Behinderter
Für wen?
Chronisch Kranke, Krebskranke, behinderte
Menschen
Nach dem Lebenslagenkonzept werden prekäre Lebenslagen nicht ausschließlich im Sinne von Einkommensarmut gesehen, sondern als eine vielfältige Einschränkung von Lebenschancen, wie beispielsweise einer
schweren Erkrankung, verstanden.
Dabei tut sich in unserer Gesellschaft eine Kluft zwischen
denen auf, die im Erwerbsleben verankert sind, und den
anderen, die unterschiedlichen Randgruppen angehören. Chronisch Kranke und behinderte Menschen befinden sich oft aufgrund ihrer individuellen Problemlagen
und langjähriger Krankheit in dieser Abseitsposition
(Arbeitslosigkeit, Erwerbsminderung). Durch gezielte
Anstrengungen der sozialen Arbeit können umfangreiche und vielfältige Angebote für Problemlösungen
gemacht werden.
Schwer- und Schwerstbehinderte, chronisch Kranke und
Krebserkrankte konsultieren die Beratungsstellen regelmäßig und oft über einen langen Zeitraum.
Warum?
Schwierigkeiten mit dem Arbeitgeber, den Rentenversicherungen und den Krankenkassen können von den
Beratungsstellen direkt angegangen werden.
Die Betroffenen können über gesetzlich garantierte
Möglichkeiten informiert werden, die ihnen eventuell
Entlastung bieten können. Bei finanziellen Schwierigkeiten können die Beratungsstellen ausloten, welche Unterstützungsmöglichkeiten es für den Betroffenen gibt.
Viele Betroffene würden nie auf die Idee kommen, mit
ihren beruflichen und finanziellen Problemen zum Arzt
zu gehen, während sie sich einem Sozialarbeiter leichter
anvertrauen. Zu gravierend sind für die Betroffenen Probleme, die durch eine langwierige schwere Erkrankung
entstehen. Wenn der Sozialarbeiter auch nicht alle
Probleme lösen kann, so ermöglichen ihm doch seine
Erkenntnisse und Erfahrungen in seinem Fachgebiet häufig Problemlösungen, um die sonst niemand wüsste.
0 1/ 20 07
5
Warum im Gesundheitsamt
Grundlage bietet die Verordnung über den öffentlichen
Gesundheitsdienst und die Aufgaben der Gesundheitsämter in den Landkreisen und kreisfreien Städten
(§ § 1, 8).
Die Beratungsstellen übernehmen neben der sozialen
Beratung auch die Aufgabe der Gesundheitsberatung
und Prävention, das heißt die Aufklärung über Erkrankungen und eine Motivation zur gesunden Lebensführung. Das Gesundheitsamt erfüllt damit seine Aufgabe
zur gesundheitlichen Aufklärung und Beratung.
Die Beratungsstellen finden durch ihr komplexes und
vielfältiges Hilfsangebot breitenwirksam Anerkennung
bei der Bevölkerung in der Stadt Erfurt und werden stark
frequentiert. So haben sich die Beratungsstellen in ihrer
langjährig gewachsenen Struktur als Anlaufpunkt für
Betroffene und Angehörige im Gesundheitsamt etabliert
und haben einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht. Als
vorteilhaft erweist sich zudem die zentrale Lage und
gute Erreichbarkeit für behinderte Menschen.
Die Anbindung der Beratungsstellen im Gesundheitsamt
ist für Menschen mit krankheitsrelevanten Problemen
bei der Suche nach professioneller Hilfe logisch und
rationell nachvollziehbar. Es wird damit fachspezifische
Kompetenz im Gesundheitsbereich verbunden. Für die
Tätigkeit in den Beratungsstellen ist eine spezielle fachliche Kompetenz der jeweiligen Mitarbeiter erforderlich,
die durch umfangreiche Weiterbildungen und gesammelte Erfahrungen erworben wurde.
Das für die Arbeit erforderliche Netzwerk von Ärzten,
Ansprechpartnern und Institutionen wurde in der jahrelangen Tätigkeit wirkungsvoll aufgebaut und ständig
erweitert. Aus diesem Grund konnten die Sozialarbeiter
dem wachsenden Anspruch der Bürger stets gerecht
werden. Damit kann eine schnelle und unbürokratische
Klärung für den Betroffenen gewährleistet werden.
Wichtig ist die Anbindung im Gesundheitsamt unter
anderem auch, um schneller im Zuge der Amtshilfe für
die Erkrankten agieren zu können. Als Amtsperson
genießen die Sozialarbeiter ein hohes Ansehen bei allen
mit ihnen kooperierenden Institutionen, wie z.B.
Krankenkassen und Ämtern. Dadurch kann vielfach eine
schnellere unkompliziertere Hilfe ermöglicht werden. Die
Sozialarbeiter finden so auch stets Gehör und werden
mit ihrem Anliegen ernst genommen.
Die Beratungsstellen sind ein wichtiges Bindeglied zu
den Selbsthilfegruppen und arbeiten fachübergreifend
im direkten Kontakt mit der KISS im Gesundheitsamt
zusammen.
Die Beratungsstellen übernehmen wichtige Teile der
Öffentlichkeitsarbeit für das Gesundheitsamt durch
Organisation und Mitwirkung an z.B. Vorträgen, Schwerbehindertenveranstaltungen, Gesundheitstagen etc.
Dadurch werden die verborgenen Nöte der chronisch-,
krebs- und schwerstkranken Menschen transparent
gemacht.
Die Beratungsstellen sind in ihrer Fachspezifik in der
Stadt Erfurt einzigartig und deshalb nicht ersetzbar.
JO URN AL
Gemeinsames
Veranstaltungsverzeichnis
von Medizinisch-wissenschaftlicher Gesellschaft Erfurt e.V.
HELIOS Klinikum Erfurt GmbH und Tumorzentrum Erfurt e.V.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir möchten Ihre gezielten und konzentrierten Fortbildungsaktivitäten
mit einem gemeinsamen Veranstaltungsverzeichnis unterstützen und
Ihnen ein breites Spektrum zertifizierter und hoffentlich für Sie interessanter Fort- und Weiterbildungen anbieten.
Die nachstehende Kurzfassung kann weder vollständig sein, noch
umfassend informieren. Sie soll als Orientierungshilfe dienen und Sie
animieren, alle weiteren Informationen und die laufenden Aktualisierungen auf der Internetseite www.mwg-erfurt.de nachzulesen und /
oder direkt bei den Organisatoren zu erfragen.
Über eine zahlreiche Teilnahme an den Veranstaltungen, rege
Diskussionen sowie die Vertiefung und Ausweitung persönlicher
Kontakte freuen wir uns besonders.
PD Dr. med.
K. Hamm
Vorsitzender
MWG e.V.
Prof. Dr. med.
B. Ulshöfer
Vorsitzender
Tumorzentrum Erfurt e.V.
Prof. Dr. med.
D. Eßer
Ärztlicher Direktor
HELIOS Klinikum Erfurt
April 2007
18.04.2007, 16.00 – 17.30 Uhr
HELIOS Klinikum Erfurt, Konferenzraum des Tumorzentrums, Haus 8
Treffen der Balintgruppe
20. – 21.04.2007, 14.00 – 19.00 Uhr bzw. 9.00 – 14.00 Uhr
HELIOS Klinikum Erfurt, Hauptgebäude 1. OG, Haus C (grün)
Herzkathederlabor und Seminarraum
Einführungskurs in die interventionelle Kardiologie
Teil 1: Invasive Diagnostik und „Einfache Intervention“ –
Strukturierter Kurs und Hands-on Simulation
3. Medizinische Klinik, Kardiologie, Internistische Intensivmedizin
21.04.2007, 9.00 – 12.00 Uhr und 15.00 – 17.00 Uhr
HELIOS Klinikum Erfurt, Mensa und Reitanlage der Suchthilfe in
Thüringen e.V. in Tröchtelborn
1. Erfurter Symposium „Tiergestützte Therapie“
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
25.04.2007, 16.00 Uhr
HELIOS Klinikum Erfurt, Auditorium
Bedeutung der 1H-MR-Spektroskopie in der Graduierung von
Hirntumoren
Dr. C. Eger, Prof. Dr. J. Klisch, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie und Neuroradiologie
27. / 28.04.2007
HELIOS Kreiskrankenhaus Gotha
6. Gothaer Kolloquium für perioperative Medizin
28.04.2007, 9.30 – 13.30 Uhr
Augustinerkloster Erfurt
16. Erfurter Fortbildungsveranstaltung Epilepsie
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Klinik für Neurologie
Mai 2007
02.05.2007, 15.00 – 16.00 Uhr
HELIOS Klinikum Erfurt, Auditorium
Kinderorthopädische Probleme im Säuglingsalter
OÄ Dr. med. Steinerstauch, Klinik für Orthopädie + Klinik für Kinderund Jugendmedizin
01 /2 0 07
Sei t e 25 04. / 05.05.2007, jeweils ganztags
Kaisersaal Erfurt, Futterstraße 15/16
16. Erfurter Dialysefachtagung für Pflegekräfte, Techniker und
Ärzte – die Tagung für das nephrologische Team!
05.05.2007, 14.00 Uhr
Kaisersaal Erfurt, Futterstraße 15/16
Symposium für Ärzte „Nephrologie aktuell“
Satellitensymposium zur 16. Erfurter Dialysefachtagung
Colloquium nephrologicum Thüringen e.V.
Klinik für Innere Medizin – Endokrinologie, Nephrologie
09.05.2007, 19.00 – 20.00 Uhr
Radisson SAS Hotel Erfurt
Apoptose – von der Grundlagenforschung zur Klinik
Prof. Dr. med. P. Krammer, Abt. Immungenetik, Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg
Vortrag im Anschluss an die Mitgliederversammlung des
Tumorzentrum Erfurt e.V.
09.05.2007, 17.00 Uhr
HELIOS Klinikum Erfurt, Auditorium
Unfallchirurgische-Orthopädisches Kolloquium
Thema: Rechtsprobleme in der Unfallchirurgie und der Orthopädie
Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie,
Klinik für Orthopädie
11./12.05.2007
HELIOS Klinikum Erfurt, Besprechungsraum, Klinik für Allgemein- und
Viszeralchirurgie, Hauptgebäude Raum B 1.400
19. Kurs Audiometrie
(ERA, OAE, Probleme der subjektiven Audiometrie)
Klinik für HNO-Heilkunde, Plastische Operationen
16.05.2007, 16.00 – 17.30 Uhr
HELIOS Klinikum Erfurt, Konferenzraum des Tumorzentrums
Treffen der Balintgruppe
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
23.05.2007, 12.00 – 12.45 Uhr
HELIOS Klinikum Erfurt, Demo-Raum B 100 E (BGD)
CT der Urolithiasis
Anja Gastmann, Institut für diagnostische und interventionelle
Radiologie und Neuroradiologie
Juni 2007
02. Juni 2007, ganztags
Helios Klinikum Erfurt
12. Erfurter Workshop „Nephrologische Duplexsonografie“
Colloquium nephrologicum Thüringen e.V., Klinik für Innere Medizin Endokrinologie, Nephrologie
03. Juni 2007, ganztags
Helios Klinikum Erfurt
13. Erfurter Workshop „Nephrologische Duplexsonografie“
Colloquium nephrologicum Thüringen e.V.,
Klinik für Innere Medizin - Endokrinologie, Nephrologie
06. Juni 2007, 12.00-12.45 Uhr
HELIOS Klinikum Erfurt, Demo-Raum B 100 E (BGD)
Präinterventionelle Diagnostik des Aortenaneurysmas
Dr. med. Ch. Minkus, Institut für diagnostische und interventionelle
Radiologie und Neuroradiologie
06. Juni 2007, 15.00-16.00 Uhr
HELIOS Klinikum Erfurt, Auditorium
Augenerkrankungen im Kindes- und Jugendalter - Neue
Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie
PD Dr. med. M. Blum
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
07.-09. Juni 2007
Augustinerkloster Erfurt
XVI. Symposium Neuromedizin, Thema: Schlaganfall
09.-10. Juni 2007, 13.00-19.00 Uhr bzw. 09.00-13.00 Uhr
HELIOS Klinikum Erfurt, Auditorium
Erfurter laparoskopischer Nahtkurs
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Berufsverband der
Deutschen Chirurgen, Thüringer Gesellschaft für Chirurgie
13. Juni 2007, 16.30-20.00 Uhr
Victor’s Residenz Hotel Erfurt
17. Erfurter Fortbildung Hämatologie und Onkologie
Tumorzentrum Erfurt e.V. in Zusammenarbeit mit der
Abt. Hämatologie und Onkologie der 2. Med. Klinik und der Klinik
für Kinder- und Jugendmedizin, HELIOS Klinikum Erfurt
23.05.2007, 14.00 Uhr
HELIOS Klinikum Erfurt, Abt. PMR
Wirkungsweise und Indikationen der Dorn-Hock-Methode
Vortrag mit Praxisteil – Frau M. Zech, Physiotherapeutin mit
Zusatzqualifikation
13. Juni 2007
Echokardiographie-Workshop 2007
Qualifizierung einer Mitralklappeninsuffizienz –
Welche Parameter sind wichtig? – Fallstricke
3. Medizinische Klinik, Kardiologie, Internistische Intensivmedizin
23.05.2007, 16.00 Uhr
HELIOS Klinikum Erfurt, Auditorium
Lidkorrekturen und refraktive Chirurgie am Auge
PD Dr. med. M. Blum, Klinik für Augenheilkunde
5.-16. Juni 2007
HELIOS Klinikum Erfurt, Besprechungsraum, Klinik für Allgemein- und
Viszeralchirurgie, Hauptgeb. Raum B 1.400
Ultraschalldiagnostik im Kopf-Hals-Bereich
(A- und B-Bild-Verfahren) – Aufbaukurs
Klinik für HNO-Heilkunde, Plastische Operationen
23.05.2007, 18.30 Uhr
HELIOS Klinikum Erfurt, Auditorium
Therapie der akuten Herzinsuffienz auf der Intensivstation
PD Dr. med. Erich Kilger, Klinikum der Universität MünchenGroßhadern, Klinik für Anästhesiologie
Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie, Klinik für
Kardiologie und internistische Intensivmedizin
23. – 25.05.2007
Radisson SAS Hotel Erfurt
AO-Kurs Trauma II
Prof. Dr. med. K.-H. Winker (Erfurt) / Prof. Bonnaire (Dresden), Klinik
für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
S eite 2 6 JO URN AL
20. Juni 2007, 16.00-17.30 Uhr
Konferenzraum des Tumorzentrums
Treffen der Balintgruppe
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
20. Juni 2007, 14.00 Uhr
HELIOS Klinikum Erfurt, Abt. PMR
Theoretische Grundlagen und spezielle Wirkungsweisen der
Kinästhetik
Vortrag mit Praxisteil , M. Schäfer, Physiotherapeut mit
Zusatzqualifikation
0 1/ 20 07
5
20. Juni 2007, 16.00-19.00 Uhr
HELIOS Klinikum Erfurt, Auditorium
Forum „Akustikusneurinom“ – Innovatives Beratungs- und
Behandlungskonzept
Klinik für Neurochirurgie, Klinik für HNO-Heilkunde, Abteilung für
Stereotaktische Neurochirurgie und Radiochirurgie
27. Juni 2007, 18.30 Uhr
HELIOS Klinikum Erfurt, Auditorium
Akuttherapie anhaltender tachykarder Rhythmusstörungen
PD Dr. med. M. Horlitz, Ärztl. Leiter der Abt. für Elektrophysiologie
und Rhythmologie, Krankenhaus Porz am Rhein
Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie, Klinik für
Kardiologie und internistische Intensivmedizin
30. Juni 2007, 09.00-14.00 Uhr
Zentralklinik Bad Berka, Station 33
Symposium Palliativmedizin „Autonomie, Selbstbestimmung und
Würde - ein multiprofessioneller Diskurs“
Klinik für Palliativmedizin der Zentralklinik Bad Berka und
Tumorzentrum Erfurt e.V.
Juli 2007
04. Juli 2007, 12.00-12.45 Uhr
HELIOS Klinikum Erfurt, Demo-Raum B 100 E (BGD)
Pankreas
Andreas Odparlik, Institut für diagnostische und interventionelle
Radiologie und Neuroradiologie
06.-07. Juli 2007, am 07.07. ganztags
Victors Residenz-Hotel, Erfurt, Häßlerstraße 17
5. Erfurter Experten-Meeting Dialyse
Colloquium nephrologicum Thüringen e.V.,
Klinik für Innere Medizin - Endokrinologie, Nephrologie,
11. Juli 2007, 17.00 Uhr
HELIOS Klinikum Erfurt, Auditorium
Unfallchirurgisch-Orthopädisches Kolloquium,
Thema: Exoprothetik
PD Dr. med. B. Hochheim,
Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Klinik für
Orthopädie
11. Juli 2007, 19.00 Uhr
HELIOS Klinikum Erfurt, Auditorium
Psychische Erste Hilfe bei Unfällen
Prof. Dr. med. Bernd Gasch, Institut für Psychologie, Universität
Dortmund
Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie,
Stadtverwaltung Erfurt, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst
18. Juli 2007, 16.00-17.30 Uhr
Konferenzraum des Tumorzentrums
Treffen der Balintgruppe
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
23.-27. Juli 2007
HELIOS Klinikum Erfurt
Unfallchirurgisches Wochen-Seminar für Studenten der FSU Jena
Prof. Winker und Mitarbeiter, Klinik für Unfall-, Hand- und
Wiederherstellungschirurgie
September 2007
02. September 2007
Echokardiographie-Workshop 2007
Kontrastmittel-Echokardiographie - Indikationen und Befunde
3. Medizinische Klinik, Kardiologie, Internistische Intensivmedizin
06. September 2007, 16.00 Uhr
Hotel Linderhof, Erfurt-Linderbach
2. Erfurter EDTA-Nachlese
Colloquium nephrologicum Thüringen e.V.,
2. Medizinische Klinik - Endokrinologie, Nephrologie,
12. September 2007, 12.00-12.45 Uhr
HELIOS Klinikum Erfurt, Demo-Raum B 100 E (BGD)
Milzläsionen
Dr. med. F. Robiller
Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie und
Neuroradiologie
12. September 2007, 17.00 Uhr
HELIOS Klinikum Erfurt, Auditorium
Unfallchirurgisch-Orthopädisches Kolloquium,
Thema: Proximale Humerusfraktur, Live-OP
Prof. Dr. med. K.-H. Winker, Klinik für Unfall-, Hand- und
Wiederherstellungschirurgie, Klinik für Orthopädie
12. September 2007, 19.00 Uhr
HELIOS Klinikum Erfurt, Auditorium
Postoperatives Delir
Prof. Dr. med. M. Blobner, Klinik für Anästhesiologie, Klinikum rechts
der Isar, der TU München
Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie
15. September 2007
HELIOS Klinikum Erfurt, Besprechungsraum Klinik für Allgemein- und
Viszeralchirurgie, Hauptgeb. Raum B 1.400
5. Workshop zur Anwendung von Laser und
Radiofrequenztherapie in der ambulanten HNO-Chirurgie
Klinik für HNO-Heilkunde, Plastische Operationen
19. September 2007, 14.00 Uhr
HELIOS Klinikum Erfurt, Abt. PMR
Ist die Marnitz-Therapie eine Ergänzung der manuellen
Lymphdrainage?
Vortrag mit Praxisteil, I. Schmerse und K. Wözel, Lymph- und
Marnitztherapeutinnen
19. September 2007, 16.00-17.30 Uhr
Konferenzraum des Tumorzentrums
Treffen der Balintgruppe
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
26. September 2007, 12.00-12.45 Uhr
HELIOS Klinikum Erfurt, Demo-Raum B 100 E (BGD)
Neuroradiologische Akuttherapie des Schlaganfalls
Dr. med. C. Eger, Institut für diagnostische und interventionelle
Radiologie und Neuroradiologie
Oktober 2007
August 2007
15. August 2007, 16.00-17.30 Uhr
Konferenzraum des Tumorzentrums
Treffen der Balintgruppe
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
JO URN AL
17. Oktober 2007, 17.00 – 20.00 Uhr
Victor’s Residenz Hotel Erfurt
Aktuelles zum Mammakarzinom
Tumorzentrum Erfurt e.V. in Zusammenarbeit mit der Klinik für
Frauenheilkunde und Geburtshilfe –Brustzentrum-,
HELIOS Klinikum Erfurt
01 /2 0 07
Sei t e 27 ONKOLOGISCHE LEITLINIEN
November 2007
16.-17. November 2007, 14.00-19.00 Uhr bzw. 09.00-14.00 Uhr
Haus Hainstein Eisenach
20. Onkologische Konferenz
Tumorzentrum Erfurt e.V.
Hilfestellung bei der Umsetzung der aktuellen Diagnose-, Therapie- und Nachsorgeleitlinien der Deutschen
Krebsgesellschaft und der medizinischen Fachgesellschaften.
In Ergänzung und zur praktischen Durchführung werden
diese wo nötig für die speziellen regionalen Bedingungen adaptiert.
KONTAKTE ZU SELBSTHILFEGRUPPEN UND
HOSPIZDIENSTEN IN DER REGION
KONTAKTADRESSEN:
Medizinisch-wissenschaftliche Gesellschaft Erfurt e.V.
Vorsitzender Priv.-Doz. Dr. med. Klaus Hamm
Nordhäuser Straße 74 · 99089 Erfurt
Telefon: 03 61 / 7 81-67 18
Telefax: 03 61 / 7 81-67 19
www.mwg-erfurt.de
PSYCHOLOGISCHE BETREUUNG
Betreuungsangebote für stationäre Patienten des HELIOS
Klinikum Erfurt sowie für Ärzte und Pflegepersonal.
FORT- UND WEITERBILDUNG
HELIOS Klinikum Erfurt
Pressesprecherin Brigitte Küchler
Nordhäuser Straße 74 · 99089 Erfurt
Telefon: 03 61 / 7 81-10 31
Telefax: 03 61 / 7 81-10 32
www.helios-kliniken/erfurt
• Ärzte
• Krankenschwestern und -pfleger
• Sozialdienste
DOKUMENTATION
Tumorzentrum Erfurt e.V.
Geschäftsführer Dr. Hubert Göbel
Nordhäuser Straße 74 · 99089 Erfurt
Telefon: 03 61 / 7 81-48 06
Telefax: 03 61 / 7 81-48 03
www.tumorzentrum-erfurt.de
ANGEBOTE DES
TUMORZENTRUM ERFURT e.V.
• Klinische Tumordokumentation
In Erfüllung des Qualitätssicherungsauftrages des Sozialgesetzbuches (SGB V) wird für jeden Patienten der
gesamte Krankheitsverlauf nach anerkannten Regeln
(Tumorbasisdokumentation) dokumentiert. Die Unterlagen stehen dem Patienten und ihren behandelnden Ärzten zur Verfügung. Im Einzelfall (bei Umzug, Arztwechsel, Verlust von Originalunterlagen) sind sie für den Arzt
eine unschätzbare Hilfe.
• Gemeinsames Krebsregister der neuen
Bundesländer
KONSILARDIENSTE
• Interdisziplinäres onkologisches Konsil
Jeden Mittwoch, 7.45 Uhr, Beratungsraum im Gebäude
Innere Medizin / Hautklinik, HELIOS Klinikum Erfurt,
Nordhäuser Straße 74, 2. OG.
Anmeldungen über Telefon 03 61 / 7 81-48 02
Leitung: Prof. Dr. Herold / Prof. Ulshöfer
Epidemiologisch relevante Daten werden entsprechend
geltender Gesetze an das Gemeinsame Krebsregister der
neuen Bundesländer weitergegeben.
Mehr als 95 % der Meldungen des Einzugsgebietes kommen vom Tumorzentrum. Diese Daten werden regelmäßig mit den amtlichen Sterbedaten abgeglichen und stehen dem meldenden Einrichtungen zur Verfügung.
Jeder Arzt kann seine onkologischen Fälle persönlich
einem Gremium von Experten aller Fachdisziplinen vorstellen. Am Ende der (kostenfreien) Beratung erhält er
eine konkrete Therapieempfehlung. Zu jeder Fallbesprechung wird ein Protokoll angefertigt, das dem vorstellenden Arzt und eventuellen mitbehandelnden Ärzten
zugeht.
SERVICE
• Telefonischer Konsilardienst
Unkompliziertes Vermitteln von Kontakten zu den
speziellen onkologischen Ansprechpartnern aller Fachgebiete
f www.tumorzentrum.de
• Statistiken für Krankenhäuser und Praxen
S eite 2 8 JO URN AL
• Unterstützung der Nachbetreuung,
Erinnerungsfunktion
Auf persönlichen Wunsch werden Patienten (und ihre
betreuenden Ärzte) an vereinbarte bzw. vergessene
Nachsorgetermine erinnert.
Erstellung von Übersichten, Leistungsstatistiken und
Überlebenszeitanalysen für die von der jeweiligen Einrichtung betreuten Patienten.
0 1/ 20 07
5
• Informationen
HELIOS Klinikum Erfurt
Telefon: 03 61 / 7 81-43 00
Kostenlose Bereitstellung von Tumor-Nachsorgepässen
und Informationsmaterialien für Patienten, Ärzte, Pflegepersonal und Sozialdienste
HIER ERREICHEN SIE UNS
HELIOS Klinikum Erfurt GmbH
Haus 8, Nordhäuser Straße 74, 99089 Erfurt
Telefon:
Telefax:
E-Mail:
Homepage:
03 61 / 7 81-48 02
03 61 / 7 81-48 03
[email protected]
http://www.tumorzentrum-erfurt.de
Geschäftsführer:
Dr. rer. nat. Hubert Göbel
WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT
Prof. Dr. med. Hartwig Kosmehl (Vorsitzender)
Chefarzt, Institut für Pathologie, HELIOS Klinikum Erfurt
Telefon: 03 61 / 7 81-27 50
Dr. med. Klaus Blumenstengel
Hämatologe und internistischer Onkologe,
Georgenstraße 18, 99817 Eisenach
Telefon: 0 36 91 / 74 64 04
Dr. med. Rainer Bonnet M.D., Clinical Professor of
Medicine Loma Linda Univ., CA
Chefarzt, Klinik für Pneumologie, Zentralklinik Bad Berka
Telefon: 03 64 58 / 5 15 00
Michael Domrös
Leiter der Landesvertretung Thüringen, VdAK / AEK,
Lucas-Cranach-Platz 2, 99099 Erfurt
Telefon: 03 61 / 4 42 52 11
Dr. med. Alexander Fichte
Urologe, Geschwister-Scholl-Straße 6, 99085 Erfurt
Telefon: 03 61 / 6 43 73 03
Priv.-Doz. Dr. med. Klaus Hamm
Leiter der Abteilung Stereotaktische Neurochirurgie und
Radiochirurgie, HELIOS Klinikum Erfurt
Telefon: 03 61 / 7 81-67 18
Rolf Heller
Leitender Verwaltungsdirektor, AOK Thüringen,
Augustinerstraße 38, 99084 Erfurt
Telefon: 03 61 / 65 74-1 13 56
Prof. Dr. med. Udo B. Hoyme
Direktor, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe,
HELIOS Klinikum Erfurt
Telefon: 03 61 / 7 81-40 00
Prof. Dr. med. Ruthild Linse
Chefärztin, Klinik für Hautkrankheiten,
JO URN AL
Priv.-Doz. Dr. med. Günter Ortmann
Oberarzt, Chirurgische Abteilung, Hufeland-Krankenhaus
Bad Langensalza
Telefon: 0 36 03 / 8 55-0
Prof. Dr. med. Axel Sauerbrey
Chefarzt, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin,
HELIOS Klinikum Erfurt
Telefon: 03 61 / 7 81-45 00
Priv.-Doz. Dr. med. Renate Swoboda
Oberärztin, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde,
HELIOS Klinikum Erfurt
Telefon: 03 61 / 7 81-63 06
VORSTAND
Prof. Dr. med. Berthold Ulshöfer (Vorsitzender)
Chefarzt, Klinik für Urologie, HELIOS Klinikum Erfurt
Telefon: 03 61 / 7 81-22 00
Prof. Dr. med. Michel Herold (Stellvertr. Vorsitzender)
Leiter der Abteilung Hämatologie / Onkologie,
2. Medizinische Klinik, HELIOS Klinikum Erfurt
Telefon: 03 61 / 7 81-25 66
Prof. Dr. med. Dirk Eßer
Chefarzt, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde,
HELIOS Klinikum Erfurt
Telefon: 03 61 / 7 81-21 00
Prof. Dr. med. Hartwig Kosmehl
Chefarzt, Institut für Pathologie, HELIOS Klinikum Erfurt
Telefon: 03 61 / 7 81-27 50
Dr. med. Christina Müller
Chefärztin, Klinik für Palliativmedizin,
Zentralklinik Bad Berka
Telefon: 03 64 58 / 5 19 00
Priv.-Doz. Dr. med. Ulrike Schalldach
Chefärztin, Klinik für Strahlentherapie und
Radioonkologie, HELIOS Klinikum Erfurt
Telefon: 03 61 / 7 81-24 00
Dr. med. Jörg Weniger
Hämatologe und internistischer Onkologe,
Geschwister-Scholl-Straße 6, 99085 Erfurt
Telefon: 03 61 / 5 66 78 19
01 /2 0 07
Sei t e 29 SYMPOSIUM
„Autonomie, Selbstbestimmung
und Würde – ein
multiprofessioneller Diskurs“
Samstag, 30.06.2007 · 9.00 bis 14.00 Uhr
Bad Berka
Aus der Sicht von Philosophie und Theologie, Krankenpflege, Palliativmedizin und Onkologie referieren
und diskutieren u.a. Monika Müller (Bonn), Prof. Dr. G.
Nagel (Männedorf / Schweiz), Prof. Dr. F. Nauck (Göttingen), E. Weiher (Mainz), Prof. Dr. E. Tiefensee
(Erfurt). Moderation der Podiumsdiskussion: Th. Bille,
MDR Thüringen
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Programm unter: www.tumorzentrum-erfurt.de
Veranstalter:
Klinik für Palliativmedizin der Zentralklinik Bad
Berka GmbH
in Zusammenarbeit mit dem
Tumorzentrum Erfurt e.V.
Anmeldung:
Dr. med. Christina Müller
Zentralklinik Bad Berka GmbH
Klinik für Palliativmedizin
Robert-Koch-Allee 9
99437 Bad Berka
Telefon 03 64 58 / 5 19 01
Telefax 03 64 58 / 5 35 26
E-Mail: [email protected]
IMPRESSUM
Herausgeber:
Tumorzentrum Erfurt e.V.
Redaktion:
Prof. Dr. med. Hartwig Kosmehl · Dr. rer. nat. Hubert Göbel
Redaktionsbüro und Versand:
Tumorzentrum Erfurt e.V.
Nordhäuser Straße 74 · 99089 Erfurt
Telefon: 03 61 / 7 81-48 02 · Telefax: 03 61 / 7 81-48 03
E-Mail: [email protected]
Layout, Satz und Druck:
Handmann Werbung GmbH Erfurt
Hinweis:
Das Tumorzentrum Erfurt erstellt die Artikel nach bestem Wissen
und Gewissen. Die Verantwortung für den Inhalt der medizinischen
und wissenschaftlichen Beiträge obliegt den Autoren. Sie stellen
keine Handlungsempfehlungen für den individuellen Fall dar.
S eite 3 0 JO URN AL
Bondronat®, 50 mg Filmtabletten und 6 mg/6 ml
bzw. 2 mg/2 ml Konzentrat zur Herstellung einer
Infusionslösung. Wirkstoff: Ibandronsäure, Mononatriumsalz. Zusammensetzung: Jede Filmtablette enthält
50 mg Ibandronsäure als Mononatriumsalz x1 H2O. Filmtabletten oblong., weiß bis cremefarbig, Prägung L2/IT.
Tablettenkern enthält außerdem Lactose-Monohydrat,
Povidon, Mikrokristalline Cellulose, Crospovidon,
Stearinsäure, Hochdisperses Siliziumdioxid. Der Tablettenüberzug enthält Hypromellose, Titandioxid (E171),
Talkum, Macrogol (6000). Eine Durchstechflasche mit 6
ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslsg. enthält
6,75 mg Ibandrons., Mononatriumsalz x1 H2O, entspr. 6
mg Ibandrons. sowie Natriumacetat und Wasser für
Injektionszwecke. Eine Durchstechflasche mit 2 ml Konzentrat enthält 2,25 mg Ibandrons., Mononatriumsalz x1
H2O, entspr. 2 mg Ibandrons. Anwendungsgebiete:
Prävention skelettbezogener Ereignisse (patholog. Frakturen, Knochenkomplikationen, die eine Radiotherapie
oder einen chirurgischen Eingriff erfordern) bei Patienten
mit Brustkrebs und Knochenmetastasen/tumorinduzierte
Hyperkalzämie mit oder ohne Metastasen. Gegenanzeigen:
Schwangerschaft und Stillzeit sowie klinisch bedeutsame
Überempfindlichkeit gegen Ibandrons., sonstige
Bestandteile der Filmtabl. oder andere Bisphosphonate.
Nebenwirkungen: Tabletten: Häufig (1–10 %) Hypokalzämie, Dyspepsie, Übelkeit und Brechreiz, unspezifische
Abdominalschmerzen, Ösophagitis, Asthenie. Gelegentlich
(0,1–1 %) Anämie, Störung des Geschmackssinns, Parästhesie, Mundtrockenheit, hämorrhagischer Duodenalulkus,
Dysphagie, Gastritis, Pruritus, Azotämie, allgem. Brustschmerzen, grippeähnl. Erkrankung, Unwohlsein, unspezif.
Schmerzen, Parathormon im Blut erhöht. Konzentrat bei
Hyperkalzämie: Sehr häufig ( 10 %) Fieber; häufig (1–
10 %) Hypokalzämie, Knochenschmerzen; gelegentlich
(0,1–1 %) grippeähnliche Symptome, Myalgie, Rigor.
Konzentrat bei der Prävention skelettbezogener Ereignisse: Häufig: Asthenie, grippeähnliche Symptome, Diarrhoe, Myalgie, Dyspepsie, Erbrechen, Bauchschmerzen,
Benommenheit, Geschmacksverfälschung, Halsschmerzen,
unspez. Infektion, unspez. parathyroide Störung, Katarakt, Schenkelblock, unspez. Zahnerkrankung, unspez.
Hauterkrankung, Arthralgie, Gelenkerkrankung, Arthrose,
peripheres Ödem, Ecchymosis, übermäßiger Durst,
erhöhte Gamma-GT, erhöhtes Kreatinin, Kopfschmerzen.
Wechselwirkungen: Eine Beeinflussung der Resorption
von Bondronat®-Tabletten durch Produkte einschließl.
Lebensmitteln, die Kalzium und andere mehrwertige Kationen (wie z. B. Aluminium, Magnesium, Eisen) enthalten,
ist wahrscheinlich, daher darf die Aufnahme dieser
Produkte frühestens 30 min nach der Einnahme von
Bondronat® erfolgen. Keine Wechselwirk. mit häufig
angewendeten antineoplastischen Substanzen, Diuretika, Antibiotika, Analgetika. Wechselwirkungsstudien
haben bei postmenopausalen Frauen keine Wechselwirk.
mit Tamoxifen oder Hormonersatztherapie (Östrogenen)
ergeben. Vorsicht, wenn Bisphosphonate gleichzeitig mit
Aminoglykosiden gegeben werden, da beide Substanzklassen zu einer Senkung des Serumkalziumspiegels
führen können. Auf gleichzeitige Hypomagnesiämie
achten. Eine Dosisanpassung von Bondronat® bei gleichzeitiger Gabe von Ranitidin ist trotz erhöhter Bioverfügbarkeit nicht notwendig, ebenso bei H2-Antagonisten
und anderen Präparaten, die zu einer Erhöhung des pHWertes der Magensäure führen. Hinweis: Allgemein
wird empfohlen, die Nierenfunktion sowie die Kalzium-,
Phosphat- und Magnesium-Serumspiegel zu beobachten.
Bei Patienten mit Herzinsuffizienzrisiko muss Hyperhydratation vermieden werden. Dosisanpassung bei Leberfunktionsstörung ist nicht erforderlich. Dosisanpassung
bei Nierenfunktionsstörung nicht erforderlich bis Kreatinin-Clearance 30 ml/min. Für die Verordnung: Packungen
mit 28 Tabletten (N2) bzw. 84 Tabletten (N3). 6 mg/6 ml:
1 Durchstechflasche (N1), 5 Durchstechflaschen (N1). 2
mg/2 ml: 1 Durchstechflasche (N1). Verschreibungspflichtig. Stand: Juni 2005. Hinweise der Fachinformation
beachten. Weitere Informationen auf Anfrage erhältlich:
Roche Pharma AG, 79630 Grenzach-Wyhlen
0 1/ 20 07
5
• Hohe Wirksamkeit: weniger Knochenschmerzen, weniger vertebrale Frakturen
• Keine Beeinflussung der Nierenfunktion bis Kreatinin-Clearance 30 ml/min
• Zugelassen für Patienten mit Brustkrebs und Knochenmetastasen
www.roche-onkologie.de
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NEU
Für Patienten mit
CML oder Ph+ ALL
I was
I am
resistant or intolerant
turning to SPRYCELTM
Früher
war ich resistent
oder intolerant.
Heute
werde ich mit
SPRYCELTM therapier t.
SPRYCELTM ist angezeigt für die Behandlung
von Erwachsenen mit chronischer myeloischer Leukämie (CML) in der chronischen
oder akzelerierten Phase oder in der Blastenkrise mit Resistenz oder Intoleranz gegenüber
einer vorherigen Behandlung einschließlich
Imatinibmesilat.
SPRYCELTM ist außerdem angezeigt für die
Behandlung von Erwachsenen mit Philadelphia-Chromosom-positiver (Ph+) akuter
lymphatischer Leukämie (ALL) oder lymphatischer Blastenkrise der CML mit Resistenz
oder Intoleranz gegenüber einer vorherigen
Therapie.
SPRYCELTM/ SPRYCELTM3 20/ 50/ 70 mg Wirkstoff: Dasatinib. Zusammensetzung: Arzneilich wirksame Bestandteile: Eine Tablette enthält 20 mg, 50 mg bzw. 70 mg Dasatinib (als Monohydrat). Sonstige Bestandteile: Tablettenkern:
Lactose-Monohydrat, Mikrokristalline Cellulose, Croscarmellose-Natrium Hyprolose, Magnesiumstearat Tablettenüberzug: Hypromellose, Titandioxid, Macrogol 400. Anwendungsgebiete: Für die Behandlung von Erwachsenen mit chronischer myeloischer Leukämie (CML) in der chronischen oder akzelerierten Phase oder in der Blastenkrise mit Resistenz oder Intoleranz gegenüber einer vorherigen Behandlung einschließlich Imatinibmesilat. Für die Behandlung von
Erwachsenen mit Philadelphia-Chromosom-positiver (Ph+) akuter lymphatischer Leukämie (ALL) oder lymphatischer Blastenkrise der CML mit Resistenz oder Intoleranz gegenüber einer vorherigen Therapie. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Nebenwirkungen: Sehr häufige Nebenwirkungen (mind. 1 von 10 Patienten) Diarrhoe, Übelkeit, Erbrechen, Pleuraerguß, Dyspnoe, Hämorrhagien (inklusive gastrointestinale Blutungen, ZNS-Blutungen), Kopfschmerzen, Anorexie, Exanthem, Schmerzen im Bewegungsapparat, oberflächliche Ödeme, Erschöpfung, Fieber, Asthenie, Thrombozytopenie, Neutropenie, Anämie, Appetitlosigkeit. Häufige
Nebenwirkungen (mind. 1 von 100 Patienten) Infektionen (auch bakteriell, viral, fungal, unspezifisch), Pneumonie, Entzündungen der oberen Atemwege, virale Herpesinfektion, febrile Neutropenie, Schwindel, Neuropathie, Husten, abdominale Schmerzen, abdominale Distension, Schleimhautentzündungen (einschließlich Mukositis/Stomatitis), Pruritus, Hautkribbeln, Alopezie, Arthralgie, Myalgie, Schmerzen, Appetitstörungen, Depression, Schlaflosigkeit, Dysgeusie,
Sehstörungen, trockene Augen, Bindehautentzündung, kongestive Herzinsuffizienz, Perikarderguss, Herzrhythmusstörungen (einschließlich Tachykardie), Palpitationen, Hypertonie, Flush, Lungenödem, Pleuraerguß, Lungeninfiltration,
Pneumonitis, Kolitis (einschließlich neutropenischer Kolitis), Gastritis, Enterokolitis, Erkrankungen der Mundschleimhäute, Sodbrennen, Obstipation, Akne, trockene Haut, Nesselsucht, Hyperhidrose, Muskelentzündung, Muskelschwäche,
thorakale Schmerzen, Schüttelfrost, Gewichtsverlust, Gewichtszunahme, Hämatom, Prellungen, Schmerzen an Händen und Füßen Gelegentlich auftretende Nebenwirkungen (≥1/1.000 bis ≤1/100): Sepsis/Septikämie, Panzytopenie,
Erythroblastopenie („pure red cell aplasia“), Hyperurikämie, transistorische ischämische Attacken, reversibles posteriores Leukenzephalopathie-Syndrom, Krampfanfälle, Amnesie, Tremor, Synkope, Somnolenz, Tinnitus, Vertigo, kardiale
Dysfunktion, Kardiomegalie, Angina pectoris, Myokardinfarkt, Perikarditis, akutes Koronarsyndrom, Myokarditis, ventrikuläre Tachykardie, Hypotonie, Thrombophlebitis, Livedo reticularis, pulmonale Hypertension, Asthma, Atelektase,
Schocklunge (ARDS, acute respiratory distress syndrome), Pankreatitis, Ulkus des oberen Gastrointestinaltrakts, Aszites, Dysphagie, Hepatitis, Cholestase, Cholezystitis, Dermatitis (z.B. Ekzem), akute febrile neutrophile Dermatose,
Lichtempfindlichkeitsreaktion, Pigmentierungsstörung, Hautulzera, bullöse Erkrankungen (einschließlich Erythema multiforme), Nagelerkrankungen, palmar-plantares Erythrodysästhesie-Syndrom, Rhabdomyolyse, Steifheit des
Bewegungsapparataes, Tendonitis, erhöhte Kreatinphosphokinasespiegel, Nierenversagen, häufiger Harndrang, Proteinurie, erhöhte Kreatininspiegel. Weitere Angaben zu Dosierung, Anwendung, Wechselwirkungen und Nebenwirkungen
siehe Fachinformation. Warnhinweise: Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Vorsicht bei Patienten mit einer möglichen QTc-Verlängerung (siehe
Fachinformation). SPRYCELTM darf nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit verwendet werden, außer wenn dringend erforderlich. Verschreibungsstatus:
Verschreibungspflichtig. Bristol-Myers Squibb GmbH&Co.KGaA, Sapporobogen 6-8, D-80809 München, Telefon 0 89/ 1 21 42-0. Stand: Februar 2007.
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