Planungswettbewerb im Rahmen des HEUREKA-Programms und der dritten Phase des Hochschulpakt 2020-Invest Programms Auslobung zum offenen einphasigen hochbaulich-freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb Neubau Forschungszentrum Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg (DDK) und Neubau Seminargebäude der Philipps-Universität Marburg am Pilgrimstein, Campus Firmanei Philipps-Universität Marburg Neubau Forschungszentrum Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg (DDK) und Neubau Seminargebäude der Philipps-Universität Marburg am Pilgrimstein, Campus Firmanei Auslobung IMPRESSUM Land Hessen vertreten durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Wiesbaden, vertreten durch Herrn Staatsminister Boris Rhein vertreten durch die Philipps-Universität Marburg, vertreten durch die Präsidentin Prof. Dr. Katharina Krause vertreten durch den Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH), vertreten durch Direktor Herrn Thomas Platte in Abstimmung mit dem Hessischen Ministerium der Finanzen, Wiesbaden, vertreten durch Herrn Staatsminister Dr. Thomas Schäfer Wettbewerbsbetreuung büro luchterhandt stadtplaner architekten landschaftsarchitekten Shanghaiallee 6 20457 Hamburg T. +49-40-707080-70 F. +49-40-707080-780 [email protected] www.luchterhandt.de Daniel Luchterhandt, Anna-Lena Schüsler, Dajana Schröder Redaktion Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen Philipps-Universität Marburg büro luchterhandt, Hamburg Bild- und Kartenmaterial Fotografien S. 8/9, 17, 20/21, 27, 37, 43, 44, 47, 50-52: büro luchterhandt Grafik S. 24: büro luchterhandt auf Grundlage Philipps-Universität Marburg Visualisierung S. 25 oben: sinning architekten / agatastudio Visualisierung S. 25 Mitte: Philipps-Universität Marburg / Renderbar Fotografie S. 25 unten: Philipps-Universität Marburg Grafiken S. 32/33, 38, 49, 50: büro luchterhandt VORAUSSICHTLICHE WETTBEWERBSTERMINE Beginn Registrierung 3. KW 2016 Bereitstellung der Auslobung 12.02.2016 Frist für Rückfragen Rückfragen können ausschließlich per Email an das büro luchterhandt unter Verwendung der Email-Adresse: [email protected] gestellt werden. 22.02.2016, 12 Uhr Preisrichtervorbesprechung und Rückfragenkolloquium 25.02.2016 Abgabe Plansatz Abgabe ausschließlich bei: büro luchterhandt Stichwort: Wettbewerb DDK Marburg Shanghaiallee 6 20457 Hamburg 19.04.2016 Es gilt der Poststempel! Das Versandrisiko liegt beim Teilnehmer. Abgabe Modell Abgabemodalitäten wie Plansatz 03.05.2016 Preisgericht 28. und 29.06.2016 Ausstellung im Anschluss (Termine unter Vorbehalt) INHALT Teil A – Verfahren 1.Wettbewerbsbedingungen 1.1 Auslober 1.2 Betreuung 1.3 Wettbewerb 1.3.1 Wettbewerbsart 1.3.2 Kurzprofil der Wettbewerbsaufgabe 1.4 Preisgelder 1.5 Eigentum und Urheberrecht 1.6 Weitere Bearbeitung 1.7 Bekanntgabe 1.8 Haftungsausschluss 1.9 Registrierung 1.10 Schriftliche Rückfragen und Rückfragenkolloqium 1.11 Einlieferung und Anonymität 1.12 Beurteilungskriterien 1.13 Bindende Vorgaben 1.14 Nachprüfung 10 10 10 10 10 10 11 11 12 12 12 12 12 13 13 13 13 2.Akteure 2.1 TeilnehmerInnen 2.2 Preisgericht 2.2.1 Stimmberechtigte FachpreisrichterInnen 2.2.2 Stimmberechtigte SachpreisrichterInnen 2.2.3 Stellvertretende FachpreisrichterInnen 2.2.4 Stellvertretende SachpreisrichterInnen 2.3 Sachverständige BeraterInnen des Preisgerichts 2.4 Vorprüfung 14 14 14 14 14 14 14 15 15 3.Leistungen 3.1 Präsentationsblätter 3.1.1 Präsentationsblätter 1-4 3.1.2 Erläuterungsbericht und Vordrucke 3.1.3 Plansatz Vorprüfung 3.1.4 Modellbau 3.1.5 CD 1 „Plandaten“ 3.1.6 Umschlag und CD/DVD 2 „Verfassererklärung“ 3.1.7 Umschlag und CD/DVD 3 „Teilnehmererklärung“ 3.2 Bereitgestellte Unterlagen 16 16 16 18 18 18 18 18 19 19 Teil B – Aufgabe 1. Anlass 22 2.Hintergrund 2.1 Die Stadt Marburg 2.2 Die Philipps-Universität Marburg 2.3 Das Plangebiet als Teil des Campus’ Firmanei 23 23 24 25 3. 3.1 28 3.2 Die Neubauten Neubau Forschungszentrum Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg (DDK) 3.1.1 Die Institution 3.1.2 Ziele und Raumprogramm Neubau Seminargebäude 28 28 30 36 4.Aufgabe 4.1 Städtebauliches Aufgabenfeld 4.2 Hochbauliches Aufgabenfeld 4.3 Freiraumplanerisches Aufgabenfeld 38 38 39 42 5. Zusätzliche Hinweise und Rahmenbedingungen 5.1 Kostenrahmen 5.2 Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit 5.3 Energieeffizienz 5.4 Denkmalrechtliche Rahmenbedingungen 5.5 Planungsrechtliche Rahmenbedingungen 5.6Baugrund 5.7 Brandschutz 5.8Barrierefreiheit 5.9Dachneigung 45 45 45 45 45 46 46 46 46 46 6. 48 Vorgaben und Restriktionen 7.Standortdokumentation 50 Blick von Osten auf das Wettbewerbsgebiet, den Deutschen Sprachatlas und die Marburger Oberstadt TEIL A Verfahren A 1 WETTBEWERBSBEDINGUNGEN 1.1 Auslober Land Hessen vertreten durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Wiesbaden, vertreten durch Herrn Staatsminister Boris Rhein vertreten durch die Philipps-Universität Marburg, vertreten durch die Präsidentin Prof. Dr. Katharina Krause vertreten durch den Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen, vertreten durch Direktor Herrn Thomas Platte in Abstimmung mit dem Hessischen Ministerium der Finanzen, Wiesbaden vertreten durch Herrn Staatsminister Dr. Thomas Schäfer 1.2 Betreuung Das Wettbewerbsverfahren wird betreut durch büro luchterhandt stadtplaner architekten landschaftsarchitekten Shanghaiallee 6 20457 Hamburg T. +49-40-707080-70 F. +49-40-707080-780 [email protected] www.luchterhandt.de Daniel Luchterhandt, Anna-Lena Schüsler, Dajana Schröder 1.3 Wettbewerb 1.3.1 Wettbewerbsart Der Wettbewerb wird als offener einphasiger hochbaulichfreiraumplanerischer Realisierungswettbewerb ausgelobt. Der Zulassungsbereich umfasst sämtliche EWR-Mitgliedstaaten sowie Staaten der Vertragsparteien des WTOÜbereinkommens über das öffentliche Beschaffungswesen GPA. Der Durchführung des Wettbewerbs liegen die RPW 2013 in der vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung am 31.01.2013 herausgegebenen Fassung mit der Bekanntmachung vom 22.02.2013 und mit Einführungserlass vom 11.07.2013 des Hessischen Ministeriums der Finanzen bekannt gemachten Änderungen und Hinweisen zugrunde. Der Wettbewerb ist Bestandteil eines 10 Verhandlungsverfahrens gem. § 3 Abs. 1 VOF (2009). Die Anwendung und Anerkennung der RPW 2013 in der modifizierten Fassung des Landes Hessen ist für Auslober und Teilnehmer sowie alle übrigen Beteiligten verbindlich, soweit diese Auslobung nicht ausdrücklich davon abweicht. An der Vorbereitung und Auslobung des Wettbewerbs hat der Ausschuss Vergabe und Wettbewerb der Architektenund Stadtplanerkammer Hessen beratend mitgewirkt. Die Auslobung wird dort unter der Nummer 03/2016 RPW 2013 mit Datum vom 20.01.2016 registriert. Die Wettbewerbssprache ist deutsch. Die Wettbewerbsbekanntmachung ist am 28.01.2016 bei der Hessischen Ausschreibungsdatenbank (Referenznummer 39/5964) sowie im EU-Amtsblatt (Referenznummer 2016/S 022-035634) veröffentlicht worden. 1.3.2 Kurzprofil der Wettbewerbsaufgabe Im Rahmen des Programms HEUREKA (Hochschul Entwicklungs- und Umbauprogramm: RundErneuerung, Konzentration und Ausbau von Forschung und Lehre in Hessen) des Landes Hessen zur Modernisierung der Hochschulen plant die Philipps-Universität Marburg den Neubau des Forschungszentrums Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg (DDK). Parallel zum Forschungsbauvorhaben in unmittelbarer Nachbarschaft soll zudem ein Seminargebäude, finanziert durch die dritte Phase des Hochschulpakt 2020-Invest Programms, errichtet werden. Beide Neubauten sollen auf dem innerstädtischen Campus Firmanei der Geistes- und Sozialwissenschaften am Fuß der Marburger Oberstadt auf jeweils eigenem Grundstück gebaut werden. Teil dieses Campus’ ist auch das Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas, welches kurz vor der Fertigstellung steht. Grundlage dieser Campusentwicklung ist das Ergebnis eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs aus dem Jahr 2008. Für das DDK hat Ferdinand Heide Architekt BDA, Frankfurt am Main eine Vorplanung (Leistungsphase 2) für die hochbauliche Realisierbarkeit erstellt. Darauf aufbauend erfolgte durch das Büro Alhäuser + König die technische Vorplanung für das DDK (Leistungsphase 2). In diesem Rahmen wurde durch das Büro Ferdinand Heide Architekt BDA auch die städtebauliche Machbarkeit des Seminargebäudes überprüft. Ferner existiert eine Vorplanung des Büros WGF, Nürnberg für den Außenraum des Forschungszentrums Deutscher Sprachatlas. Für das DDK wurde auf dieser Grundlage eine Entscheidungsunterlage-Bau (ES-Bau) vom Land Hessen bereits genehmigt. Ziel ist es, nach der Wettbewerbsentscheidung eine ES-Bau für das Seminargebäude zu erstellen und die für das DDK entsprechend fortzuschreiben. A Die besondere Herausforderung der Wettbewerbsaufgabe besteht darin, die Einzelgebäude erkennbar zu machen und sie zugleich städtebaulich zu einem stimmigen Ensemble zusammenzuführen. Der Neubau des Forschungszentrums Deutscher Sprachatlas ist in die Konzeption einzubeziehen und der Qualität des Außenraums kommt bei der Campusentwicklung – auch wegen der besonderen topografischen Situation – besondere Bedeutung zu. Die Wettbewerbsaufgabe umfasst drei Aufgabenteile: 1. Das Forschungszentrum Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg (DDK) gehört zu den weltweit größten und einflussreichsten Zentren der kunsthistorischen Dokumentation und Wissensforschung und ist mit seiner Fokussierung auf die Fotografie in analoger und digitaler Form in Deutschland einzigartig. Im Rahmen des Wettbewerbs ist unter Berücksichtigung der vorliegenden Vorentwurfsplanung eine überzeugende Fassadengestaltung für das DDK zu entwickeln, wobei im Sinne eines ganzheitlichen Planungskonzeptes sinnvolle Optimierungen und die Überarbeitung der Grundrissgestaltung nicht ausgeschlossen sind. Insbesondere die Fassadengestaltung soll sinnfällig die Besonderheiten der Nutzung nach außen tragen und ihren Beitrag zur Belebung und zur Adressbildung des Ortes leisten. Dabei muss der Entwurf den besonderen Sicherheitsanforderungen dieses einzigartigen Forschungsbaus funktional gerecht werden. Die Baukosten betragen ca. 12 Mio. € (KG 300 und 400, brutto). 2. Das an diesem Standort vorgesehene Seminargebäude soll dem steigenden Bedarf an großen Seminarräumen, der aus stetig ansteigenden Studierendenzahlen resultiert, Rechnung tragen. In dem Neubau sind acht Seminarräume in drei unterschiedlichen Größen für 60 bis 100 Personen geplant. Alle Räume werden mit losem Mobiliar in Form von Tischen und Stühlen und den heute üblichen technischen Geräten ausgestattet, um die größtmögliche Flexibilität für den Lehrunterricht zu ermöglichen. Im Rahmen des Wettbewerbs ist ein umfassender Vorentwurf für das Seminargebäude vorzulegen. Die Baukosten betragen ca. 4,9 Mio. € (KG 300 und 400, brutto). 1.4 Preisgelder Für den Wettbewerb nach RPW 2013 stellt der Auslober nach Abschluss der Bearbeitung eine Wettbewerbssumme von 115.000 EUR (netto, zzgl. der derzeit gültigen MwSt. von 19%) zur Verfügung. Es ist folgende Aufteilung vorgesehen: 1. Preis: 38.000 EUR 2. Preis: 31.000 EUR 3. Preis: 21.000 EUR 4. Preis: 15.000 EUR Für Anerkennungen stehen insgesamt 10.000 EUR zur Verfügung. Das Preisgericht ist berechtigt, durch einstimmigen Beschluss eine andere Aufteilung der Wettbewerbssumme festzulegen. 1.5 Eigentum und Urheberrecht Die mit Preisen ausgezeichneten Wettbewerbsbeiträge werden Eigentum des Auslobers und werden nicht zurückgeschickt. Die Urheberrechte, insbesondere der Schutz gegen Nachbauen und das Recht der Veröffentlichung der Entwürfe, vorbehaltlich der Veröffentlichung durch den Auslober, bleiben den Verfassern erhalten. Dem Auslober steht das Recht der Erstveröffentlichung unter Angabe der Verfasser ohne weitere Vergütung zu. Die Verfasser stellen den Auslober von den Rechten Dritter an den eingereichten Unterlagen frei. Im Anschluss an die Ausstellung können die Verfasser der Arbeiten, die nicht in das Eigentum des Auslobers übergegangen sind, ihre Arbeiten in einem dafür vorgesehenen Zeitraum abholen (dieser wird gesondert benannt). Nicht abgeholte Arbeiten oder Modelle werden im Anschluss an die Ausstellung zurückgeschickt. Um Beschädigungen durch den Transport zu vermeiden, wird eine persönliche Abholung dringend empfohlen. 3. Ferner ist die Entwicklung des Außenraums wichtiger Entwurfsbestandteil. Hierzu werden Lösungsvorschläge erwartet, die überzeugend den Standort in den öffentlichen Raum (Pilgrimstein, Botanischer Garten, Vorplatz Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas) einbinden, Kostenansatz 1,2 Mio. € (KG 500, brutto, inkl. Anteil zum bestehenden Institut Sprachatlas) für das gesamte Gelände. 11 A 1.6 Weitere Bearbeitung Der Auslober beabsichtigt gemäß § 8 Abs. 2 RPW 2013 unter Würdigung der Empfehlungen des Preisgerichts einen Preisträger oder eine Preisträgergemeinschaft mit der Bearbeitung der Objekt- und Überwachungsleistungen und Leistungen der Freianlagenplanung zu beauftragen, sofern kein wichtiger Grund einer Beauftragung entgegensteht. Der Abruf folgender Planungsleistungen ist beabsichtigt: Objektplanungsleistungen für Gebäude (gem. § 34 HOAI 2013) • Seminargebäude LPH 2-8 • Forschungszentrum DDK LPH 2 (anteilig – bezogen auf die der Beauftragung zugrunde gelegten Planung – entsprechend dem tatsächlich für den vollständigen Abschluss der Leistungsphase 2 erforderlichen Bearbeitungsumfang ), LPH 3-8 Objektplanungsleistungen für Freianlagen (gem. § 39 HOAI 2013) • LPH 2-5 • optional LPH 6-8 Dieser erfolgt gemäß RBBau Vertragsmuster stufenweise. Hierzu wird im Anschluss an die Preisgerichtssitzung gemäß § 3 Abs. 4 b VOF ein Verhandlungsverfahren mit den Preisträgern des Wettbewerbs durchgeführt. Die den Verhandlungen zugrunde zu legenden Zuschlagskriterien werden den Preisträgern rechtzeitig mitgeteilt. Das Wettbewerbsergebnis bzw. die Empfehlung des Preisgerichts wird hierbei angemessen berücksichtigt werden. Bei Beauftragung wird eine Kostenobergrenze formuliert, die in der weiteren Bearbeitung einzuhalten ist. Zur Einhaltung der Kostenobergrenze verpflichten sich die Wettbewerbsteilnehmer erforderliche Anpassungen oder kostensenkende Korrekturen in allen Planungsstadien vorzunehmen. 12 Für die Vergabe von Planungsleistungen für Sonderfachleute werden in Abhängigkeit vom Auftragswert gegebenenfalls eigene Vergabeverfahren notwendig. 1.7 Bekanntgabe Nach Abschluss des Wettbewerbs wird das Wettbewerbsergebnis bekannt gegeben. Der Auslober wird alle Wettbewerbsarbeiten unter Offenlegung der Verfasser veröffentlichen. Nach Abschluss des Wettbewerbs werden zudem alle Arbeiten öffentlich ausgestellt. Die genauen Daten und der Ausstellungsort werden rechtzeitig veröffentlicht. 1.8 Haftungsausschluss Die bereitgestellten Informationen in der Auslobung sowie auf und in den Planunterlagen wurden durch den Auslober sorgfältig recherchiert und geprüft. Jedoch wird keine Haftung, Garantie oder Gewähr dafür übernommen, dass alle Angaben vollständig, richtig und in letzter Aktualität zur Verfügung gestellt worden sind. Weder die Auslobung, die Planunterlagen noch ihr Inhalt dürfen ohne die vorherige ausdrückliche Genehmigung des Auslobers auf irgendeine Art verändert oder an Dritte verteilt oder übermittelt werden. 1.9 Registrierung Für den Download der Unterlagen und den Versand des Rückfragenprotokolls ist eine Registrierung unter www.luchterhandt.de/verfahrensmanagement/4768 erforderlich. 1.10 Schriftliche Rückfragen und Rückfragenkolloquium Rückfragen zur Auslobung können ausschließlich schriftlich per E-Mail bis zu dem in der Terminübersicht verbindlich genannten Datum an das Betreuungsbüro unter der folgenden E-Mail-Adresse gestellt werden: [email protected] Die beabsichtigten Beauftragungen erfolgen vorbehaltlich der haushaltsrechtlichen Zustimmung der Geldgeber. Ferner findet an dem in der Terminübersicht genannten Datum das Rückfragenkolloquium statt. Der Veranstaltungsort wird den Teilnehmenden rechtzeitig vor der Veranstaltung bekanntgegeben. Die Teilnahme am Kolloquium wird dringend empfohlen. Im Falle einer weiteren Bearbeitung werden durch den Wettbewerb bereits erbrachte Leistungen des Wettbewerbsteilnehmers bis zur Höhe des zuerkannten Preises nicht erneut vergütet, sofern der Wettbewerbsentwurf in seinen wesentlichen Teilen unverändert der weiteren Bearbeitung zugrunde gelegt wird. Die beantworteten schriftlich eingereichten sowie die im Kolloquium gestellten Rückfragen werden Bestandteil der Auslobung und allen Verfahrensbeteiligten zur Verfügung gestellt. Den Teilnehmer/Innen, dem Preisgericht und allen Beratern und Vorprüfern sind diese Informationen jederzeit zugänglich. Mit der Teilnahmebestätigung am Wettbewerbsverfahren erkennen die Teilnehmer die Regularien und Termine des Wettbewerbs an. Für kontinuierliche Information steht die Website zur Verfügung. Die Aktualität des Informationsstandes liegt in der Eigenverantwortung des Teilnehmers. A 1.11 Einlieferung und Anonymität Pläne oder Modelle, die durch Post, Bahn oder andere Transportunternehmen eingereicht werden, gelten als fristgerecht eingereicht, wenn der Tagesstempel entsprechend den 19.04.2016 (Pläne) und den 03.05.2016 (Modell) unabhängig von der Uhrzeit nachweist. Die Teilnehmer/innen haben dafür zu sorgen, dass sie den Nachweis über die rechtzeitige Einlieferung führen können. Da der Tagesstempel auf dem Versandgut ein späteres Datum aufweisen kann, ist der Einlieferungsschein maßgebend. Die Teilnehmer/-innen haben den Einlieferungsschein daher bis zur Bekanntgabe der Preisgerichtsentscheidung aufzubewahren und diesen auf Nachfrage anonym mit Angabe der Kennzahl vorzulegen. Ist die Rechtzeitigkeit der Einlieferung nicht erkennbar, weil der Tagesstempel fehlt, unleserlich oder unvollständig ist, werden solche Arbeiten vorbehaltlich des von dem oder der Teilnehmer/In zu erbringenden Nachweises zeitgerechter Einlieferung mitbeurteilt. Werden die Wettbewerbsarbeiten persönlich abgegeben gilt die auf der Empfangsbestätigung vermerkte Datumsangabe. Die persönliche Abgabe kann werktags außer samstags in der Zeit von 9 Uhr bis 18 Uhr beim wettbewerbsbetreuenden Büro erfolgen. Die Anonymität muss gewährleistet sein. Die Wettbewerbsarbeiten sind zur Abgabe anonym - ohne Hinweise auf die Verfasser - auf Kosten der Wettbewerbsteilnehmer einzureichen. Als Absender ist die Adresse: büro luchterhandt Stichwort: Wettbewerb Marburg Shanghaiallee 6 20457 Hamburg auf allen Versandpapieren einzutragen bzw. auf den Umschlägen anzugeben. Die einzureichenden Leistungen in Form von Plänen und Abgabedokumenten sowie das Modell sind hierzu mit einer sechsstelligen Kennzahl zu kennzeichnen. Bei allen Plänen ist die Kennzahl in einem Feld von 6 cm Breite und 2 cm Höhe in der rechten oberen Ecke aller Blätter anzuordnen. Alle weiteren Schriftstücke sowie die CD 1 „Plandaten“, CD 2 „Verfassererklärung“ und CD 3 „Teilnehmererklärung“ sind ebenfalls mit dieser Kennzahl zu versehen. Die Daten auf den CDs sind wie folgt zu kennzeichnen: Kennzahl_Dateiname.Dateityp (Beispiel: 123456_Blatt1.TIF) Die Verfasserklärung ist zusammen mit der CD 2 „Verfassererklärung“, die Teilnehmererklärung zusammen mit der CD 3 „Teilnehmererklärung“ in jeweils einem neutralen, verschlossenen Umschlag (Format DIN A4 bzw. C4) einzureichen – auch diese Umschläge sind mit der gleichen Kennzahl zu versehen. Die Vorprüfung wird die Kennzahlen der eingereichten Arbeiten der Verfasser durch Tarnzahlen ersetzen. Die Nichtbeachtung dieser formalen Leistungsbestandteile oder Verletzungen der Anonymität führen zum Ausschluss aus dem Wettbewerbsverfahren. 1.12 Beurteilungskriterien Die eingehenden Arbeiten werden nach den folgenden Kriterien bewertet: • städtebauliche Qualität der Gesamtkonzeption • Architektur- und Gestaltungsqualität • Qualität im Außen- und Innenraum • Gebrauchs- und Nutzungsqualitäten • Leistungs- und Programmerfüllung mit Einhaltung der gewünschten Flächenvorgaben und der Anordnung bzw. der konzeptionellen Integration der in der Aufgabe benannten Bausteine • Gestaltqualität und Nutzbarkeit der Freiräume • Realisierungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit der Maßnahme, insbesondere die Einhaltung des festgelegten Kostenrahmens • Qualität und Plausibilität des geforderten Konzeptes zur technischen Gebäudeausrüstung • Nachhaltigkeit • Energieeffizienz • Barrierefreiheit Die genannte Reihenfolge der Kriterien stellt keine Gewichtung dar. Dem Preisgericht bleibt es vorbehalten, die einzelnen Kriterien zu gewichten. Die Zuschlagskriterien des Verhandlungsverfahrens werden den zur Verhandlung eingeladenen Teilnehmern gemäß § 11 Abs. 2 VOF mit der Einladung zur Verhandlung genannt. Die prozentuale Wertung des Kriteriums „Platzierung im Wettbewerb“ wird mit der Aufforderung zur Angebotsabgabe im Rahmen des Verhandlungsverfahrens bekannt gegeben. 1.13 Bindende Vorgaben Es sind keine „Bindenden Vorgaben“ im Sinne des Vergaberechts formuliert, die bei Nichteinhaltung aus vergaberechtlicher Sicht zum Ausschluss der Arbeit führen müssen. 1.14 Nachprüfung Vergabeprüfstelle ist die Vergabekammer beim Regierungspräsidium Darmstadt, Wilhelminenstraße 1-3, 64283 Darmstadt. 13 A 2 AKTEURE 2.1 TeilnehmerInnen Der Zulassungsbereich umfasst sämtliche EWR-Mitgliedstaaten sowie Staaten der Vertragsparteien des WTO-Übereinkommens über das öffentliche Beschaffungswesen GPA. Die Bildung von Bewerbergemeinschaften von Architekten mit Landschaftsarchitekten ist zwingend vorgeschrieben. Teilnahmeberechtigt sind natürliche und juristische Personen, die die geforderten fachlichen Anforderungen erfüllen. Bei natürlichen Personen sind die fachlichen Anforderungen erfüllt, wenn sie gemäß Rechtsvorschrift ihres Heimatstaates berechtigt sind, am Tage der Bekanntmachung die Berufsbezeichnung Architektin/ Architekt bzw. Landschaftsarchitektin/ Landschaftsarchitekt zu führen. Ist in dem Heimatstaat des Bewerbers die Berufsbezeichnung gesetzlich nicht geregelt, so erfüllt die fachlichen Anforderungen als Architektin/Architekt bzw. Landschaftsarchitektin/Landschaftsarchitekt, wer über ein Diplom, Prüfungszeugnis oder sonstigen Befähigungsnachweis verfügt, dessen Anerkennung nach der Richtlinie 2005/36/EG - Berufsanerkennungsrichtlinie - gewährleistet ist und den Vorgaben des Rates vom 07. September 2005 über die Anerkennung von Berufsqualifikationen (ABI. EU Nr. L 255 S.22) entspricht. 2.2 Preisgericht Bei juristischen Personen sind die fachlichen Anforderungen erfüllt, wenn zu ihrem satzungsgemäßen Geschäftszweck Planungsleistungen gehören, die der anstehenden Planungsaufgabe entsprechen, und wenn ein bevollmächtigter Vertreter der juristischen Person und der Verfasser der Wettbewerbsarbeit die fachlichen Anforderungen erfüllt, die an natürliche Personen gestellt werden. Bewerbergemeinschaften (z.B. Arbeitsgemeinschaften) natürlicher und juristischer Personen sind ebenfalls teilnahmeberechtigt, wenn jedes Mitglied der Bewerbergemeinschaft teilnahmeberechtigt ist. 2.2.3 Stellvertretende FachpreisrichterInnen • Sonja Moers (Architektin), Frankfurt/Main • Patrick Ostrop (Architekt), Hamburg • Felix Holzapfel-Herziger (Landschaftsarchitekt), Hamburg • Sebastian Burger (Architekt), Hess. Min. der Finanzen, Wiesbaden • Friedhelm Dorndorf (Architekt), LBIH, Gießen oder Raphael Kückmann (Architekt), LBIH, Gießen Sachverständige, Fachplaner und andere Berater müssen nicht teilnahmeberechtigt sein, wenn sie keine Planungsleistung erbringen, die der Wettbewerbsaufgabe entsprechen, und wenn sie überwiegend und ständig auf ihrem Fachgebiet tätig sind. Jeder Teilnehmer hat seine Teilnahmeberechtigung eigenverantwortlich zu prüfen. Die Teilnahme erfolgt auf eigene Verantwortung. Bei der Abgabe der Wettbewerbsarbeiten sind in der Verfassererklärung sämtliche am Wettbewerb beteiligten Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen mit Vor- und Zuname zu benennen. Jedes Büro / jeder Bewerber / jede Bewerbergemeinschaft darf sich nur mit einem Entwurf am Wettbewerb beteiligen. 14 2.2.1 Stimmberechtigte FachpreisrichterInnen • Prof. Ulrike Lauber (Architektin), Berlin • Prof. Jörg Aldinger (Architekt), Stuttgart • Hans-Hermann Krafft (Architekt und Landschaftsarchitekt), Berlin • Holger Zimmer (Architekt), Wiesbaden • Björn Martenson (Architekt), Aachen • Inge Laste (Architektin), Hess. Min. der Finanzen, Wiesbaden • Ulrike Berendsen-Manderscheid (Architektin), LBIH, Frankfurt/Main 2.2.2 Stimmberechtigte SachpreisrichterInnen • Thorsten Schmidt, Hess. Min. für Wissenschaft und Kunst, Wiesbaden • Guido Brennert, Hess. Min. der Finanzen, Wiesbaden • Prof. Dr. Katharina Krause, Präsidentin der PhilippsUniversität Marburg • Hartmut Jegodzinski, LBIH, Wiesbaden • Prof. Dr. Hubert Locher, Direktor DDK, Marburg • Dr. Franz Kahle, Bürgermeister Stadt Marburg 2.2.4 Stellvertretende SachpreisrichterInnen • Walter Braun, Hess. Min. für Wissenschaft und Kunst, Wiesbaden • Stefan Haub, Hess. Min. der Finanzen, Wiesbaden • Dr. Friedhelm Nonne, Kanzler der Philipps-Universität Marburg • Karl-Hermann Krombach, LBIH, Wiesbaden oder Karlheinz Günther, LBIH, Marburg • Dr. Christian Bracht, Direktor DDK, Marburg • Reinhold Kulle, Stadt Marburg, Fachdienst Stadtplanung und Denkmalschutz A 2.3 Sachverständige BeraterInnen des Preisgerichts • Eckhard Diehl, Philipps-Universität Marburg • Joachim Haak, Philipps-Universität Marburg • Maja Turba, Philipps-Universität Marburg • Dr. des. Sonja Feßel, Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg, Philipps-Universität Marburg • Thomas Scheidt, Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg, PhilippsUniversität Marburg • Stefan Brückner, LBIH, Zentrale Wiesbaden • Christoph Knickel, LBIH, Zentrale Wiesbaden • Ingrid Gohn, LBIH, Zentrale Wiesbaden • Hubert Battenberg, LBIH, Mitte • Jörn Hinder, LBIH, Mitte • Alexandra Michels, LBIH, Mitte • Karl Heinz Waschkowitz, LBIH, Mitte 2.4 Vorprüfung Die Vorprüfung erfolgt durch das büro luchterhandt, Hamburg, unter Hinzuziehung der Sachverständigen Berater/ Innen. Der Auslober behält sich vor, weitere Sachverständige, Berater und Vorprüfer zu benennen. 15 A 3 LEISTUNGEN 3.1 Präsentationsblätter 3.1.1 Präsentationsblätter 1 - 4 Die Leistungen sind auf maximal 4 Plänen in DIN A0, Hochformat darzustellen. Nähere Angaben zum vorgegebenen Plan-Layout liegen den Unterlagen bei (Anlage V3.3 „Layoutvorlage“). Die Pläne sind zweifach im Originalformat einzureichen – ein Plansatz gerollt zur Präsentation für das Preisgericht, ein Plansatz gefaltet und vermaßt für die Vorprüfung. Darüber hinaus sind sie als Verkleinerungen zweifach im DIN A3-Format und in digitaler Form abzugeben. Übergeordnete Leistungen • Aussagen zur architektonischen Gestaltungsidee in freier Darstellung • Schwarzplan im Maßstab 1:1000 mit umgebender Bebauung • Lageplan DDK und Seminargebäude im Maßstab 1:500 mit Darstellung der Freiraumplanung mit umgebender Bebauung (genordet) • Freiraumplanerische Vertiefung im Maßstab 1:200 mit Darstellung der verbindenden Zone zwischen DDK und Seminargebäude im Kontext der Topografie sowie der Zugänge zu beiden Gebäuden • Strukturkonzept/Nutzungskonzept im Kontext der umgebenden Bebauung; Darstellung der Neubauten, Darstellung der Dachaufsichten, Veranschaulichung der Verkehrsanbindung und Erschließung (Darstellung der öffentlichen und privaten Erschließung), Außenraumgestaltung unter Berücksichtigung der Freiraumplanung • Grundriss des gemeinsamen Untergeschosses im Maßstab 1:200 von DDK und Seminargebäude mit Darstellung aller Ein-/Ausgänge (genordet) • 1 Außenraumperspektive von vorgegebenem Standort, die DDK und Seminargebäude zeigt (Standort und Winkel der Perspektive wird mit Protokoll zum Rückfragenkolloquium mitgeteilt). • bis zu 2 skizzenhafte räumliche Darstellungen • 1 Westansicht im Maßstab 1:200, die zugleich das Seminargebäude, das DDK und das Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas zeigt • 1 Ostansicht im Maßstab 1:200, die zugleich das DDK und das Seminargebäude zeigt • Konzeption zum nachhaltigen und energieeffizienten Bauen inkl. Energiekonzept; schematische Skizzen zur Veranschaulichung der wesentlichen Elemente und Prinzipien des Energiekonzeptes während der Heizund Kühlperiode (Winter- und Sommerkonzept) mit prinzipiellen Aussagen zu Verschattung, sommerlicher Wärmeschutz, Blendschutz, Verdunklung, Belichtung und Beleuchtung, Tageslichtnutzung, Be- und Entlüftung, Heizsystem, technische Infrastruktur (ohne Maßstab, s. Vordruck V1.3 „Flächen und Energieeffizienz“) 16 Entwurf DDK • Darstellung der wesentlichen entwurfsleitenden Idee (freie Darstellung) • Sämtliche Grundrisse und Dachaufsicht im Maßstab 1:200 -- Die Grundrisse sind zu norden. -- Im Erdgeschossgrundriss ist die Erschließung mit den Außenanlagen darzustellen. • 1 Nordansicht, 1 Südansicht im Maßstab 1:200 • Alle relevanten Schnitte im Maßstab 1:200 (mind. 1 Längs- und 1 Querschnitt) • Fassadenansicht und Fassadenschnitt im Maßstab 1:50; die Darstellung hat zeichnerisch, mit textlicher Beschreibung in Schnitt, Ansicht und Grundriss zu erfolgen. Folgende Punkte sind hierbei besonders zu berücksichtigen: -- Konstruktion und Fassade (System, Aufbau / Konstruktionsart, Materialität, Wärmeschutz) -- prinzipielle bauphysikalische Aussagen zur Fassade, im Hinblick auf Wärmeschutz und Verglasung, Maßnahmen zur Akustik / Schallschutz, Brandschutz -- Wartungs- und Reinigungskonzept Entwurf Seminargebäude • Darstellung der wesentlichen entwurfsleitenden Idee (freie Darstellung) • Sämtliche Grundrisse und Dachaufsicht im Maßstab 1:200 -- Die Grundrisse sind zu norden. -- Im Erdgeschossgrundriss ist die Erschließung mit den Außenanlagen darzustellen. • 1 Nordansicht, 1 Südansicht im Maßstab 1:200 • Alle relevanten Schnitte im Maßstab 1:200 (mind. 1 Längs- und 1 Querschnitt) • Fassadenansicht und Fassadenschnitt im Maßstab 1:50; die Darstellung hat zeichnerisch, mit textlicher Beschreibung in Schnitt, Ansicht und Grundriss zu erfolgen. Folgende Punkte sind hierbei besonders zu berücksichtigen: -- Konstruktion und Fassade (System, Aufbau / Konstruktionsart, Materialität, Wärmeschutz) -- prinzipielle bauphysikalische Aussagen zur Fassade, im Hinblick auf Wärmeschutz und Verglasung, Maßnahmen zur Akustik / Schallschutz, Brandschutz -- Wartungs- und Reinigungskonzept rechts: Am Pilgrimstein, Blick Richtung Norden A 3.1.2 Erläuterungsbericht und Vordrucke • ausgefüllter Vordruck V1.1 „Flächenkennwerte und Raumprogramm“, Nachvollziehbarkeit der Flächenzuweisung in einem Schemaplan in geeignetem Maßstab gemäß Farbvorgaben • ausgefüllter Vordruck V1.2 „Kosten“; -- 1. Seminargebäude: Kostenschätzung der Baukosten für die Kostengruppen 300 bis 400 (ausgenommen KG 312) gem. DIN 276 sowie Angabe mit Erläuterung Kostenkennwert €/qm Fassade -- 2. DDK: Kostenschätzung für die Kostengruppe 300 bis 400 (ausgenommen KG 312) gem. DIN 276 sowie Angabe mit Erläuterung Kostenkennwert €/qm Fassade (auf Grundlage der vorliegenden Kostenschätzung für die Vorplanung) -- 3. Außenraum: Kostenschätzung für Kostengruppe 500 • ausgefüllter Vordruck V1.3 „Flächen und Energieeffizienz“ • Erläuterungsbericht (in der vorgegebenen Textmaske Vordruck V3.1 „Entwurfserläuterungen“, max. 5.000 Zeichen inkl. Leerstellen) mit Aussagen zu: -- entwurfsleitende Idee -- städtebauliches Konzept -- architektonisches Konzept (Umsetzung Raum- und Funktionsprogramm, Gestaltung) -- freiraumplanerisches Konzept -- technisches Konzept -- energetisches Konzept -- Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit -- Barrierefreiheit -- Grundkonzeption zum baulichen Brandschutz (Rettungswege) -- Auflistung von Sonderbauteilen / Sonderkonstruktionen 3.1.3 Plansatz Vorprüfung Der Plansatz soll folgende Bestandteile umfassen: • Präsentationsblätter 1-4, farbig auf DIN A4-Größe gefaltet (siehe 3.1.1) • Präsentationsblätter 1-4, farbig auf DIN A3 verkleinert (siehe 3.1.1) • ausgedruckter Vordruck V3.1 „Erläuterungsbericht“ • ausgefüllter und ausgedruckter Vordruck V1.1 „Flächenkennwerte und Raumprogramm“ mit Schemaplan zum Flächenberechnungsbogen • ausgefüllter und ausgedruckter Vordruck V1.2 „Kosten“ • ausgefüllter und ausgedruckter Vordruck V1.3 „Flächen und Energieeffizienz“ 3.1.4 Modellbau • Massenmodell im Maßstab 1:500 inkl. Einsatzplatte, gewünscht ist ein Modell in weißem Farbton 18 3.1.5 CD 1 „Plandaten“ Daten-CD/DVD (Standarddurchmesser, 12 cm) in der vorgegebenen Ordnerstruktur (Anlage V3.5 „Ordnerstruktur CD 1“) mit anonymer Kennzeichnung der Daten. Dateinamen: „Kennziffer_Plan_01“, „Kennziffer_Plan_02“ usw., bzw. „Kennziffer_Grundriss_EG“ und folgendem Inhalt: • Erläuterungsbericht in der vorgegebenen Textmaske Anlage V3.1 „Entwurfserläuterungen“ (Excel-Datei XLS und PDF) • ausgefüllter Vordruck V1.1 „Flächenkennwerte und Raumprogramm“ (Excel-Datei XLS und PDF) • Schemaplan zur Flächenberechnung für jedes Geschoss (PDF, DWG max. AutoCAD 2013) • ausgefüllter Vordruck V1.2 „Kosten“ (Excel-Datei XLS und PDF) • ausgefüllter Vordruck V1.3 „Energieeffizienz“ (ExcelDatei XLS und PDF) • Präsentationsblätter (PDF sowie TIFF, 150 dpi, CMYK-Modus). Alle Plandaten der Präsentationsblätter in Originalgröße. • Prüfblätter (DWG/DXF 2000). Alle Prüfblätter in Originalgröße. • digitale Flächenprüfpläne (DWG/DXF 2000) zur Nachvollziehbarkeit der Erfüllung des Raumprogramms (sämtliche Grundrisse mit sämtlichen Räumen) unter Angabe der Raumnummern und jeweiligen Flächen (NF 1-9; Nutzflächen müssen als Polygone/Einzelflächen angelegt und prüfbar sein), Kennzeichnung gem. Anlage V3.4 „Farbvorgaben“ • Bild- und Präsentationsdaten (TIFF, 300dpi, NICHT LZW-komprimiert, CMYK-Farbmodus); Perspektiven, Modellfotos etc. sind als separate Bilddaten mit einer Mindestgröße von 21 x 30 cm einzureichen. 3.1.6 Umschlag und CD/DVD 2 „Verfassererklärung“ Verschlossener Briefumschlag im Format DIN A4, mit Kennzahl versehen und folgendem Inhalt: • CD 2 „Verfassererklärung“ (Format ISO 9660) mit: Angaben aller Verfasser einschließlich aller Kooperationspartner und externer Fachingenieure mit Vor- und Nachnamen, Anschrift, Tel./Fax. sowie E-Mail-Adressen etc.; entsprechend Formblatt V3.2 „Verfassererklärung“ unterschrieben durch die Entwurfsverfasser und mit Bürostempel versehen. • Ausdruck Vordruck V3.2 „Verfassererklärung“ mit Angaben aller Verfasser einschließlich aller Kooperationspartner und externer Fachingenieure mit Vor- und Nachnamen, Anschrift, Tel./Fax. sowie E-Mail-Adressen etc.; unterschrieben durch die Entwurfsverfasser und mit Bürostempel versehen. A 3.1.7 Umschlag und CD/DVD 3 „Teilnehmererklärung“ Die „Teilnehmererklärung“ ist im Falle einer Bewerbergemeinschaft von jedem Bewerber und jedem Nachunternehmer einzeln einzureichen. Verschlossener Briefumschlag im Format DIN A4, mit Kennzahl versehen und folgendem Inhalt: • CD 3 „Teilnehmererklärung“ (Format ISO 9660) mit: sämtlichen geforderten Angaben und Anlagen/Nachweisen; entsprechend Formblatt „Teilnehmererklärung“ unterschrieben durch den einzelnen Bewerber und möglichen Nachunternehmern und mit Bürostempel versehen (Scan). • Ausdruck Vordruck V2 „Teilnehmererklärung“ mit sämtlichen geforderten Angaben und Anlagen/Nachweisen als Kopie; unterschrieben durch den einzelnen Bewerber und möglichen Nachunternehmern und mit Bürostempel versehen. 3.2 Bereitgestellte Unterlagen A1 Auslobung • A1.1 Auslobungsbroschüre (pdf) A2 Standort • A2.1 Fotos Standortdokumentation (jpg) • A2.2 Bebauungsplan Nr. 2/5 (pdf) • A2.3 Planung Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas (pdf) A3 Vorplanungen • A3.1 Ergebnis des städtebaulichen Ideen- und Realisierungswettbewerbs Campus Firmanei und Universitäts­ bibliothek (pdf) • A3.2 Vorplanung DDK (pdf) -- Pläne (Ferdinand Heide Architekt BDA) -- Raumbuch (Ferdinand Heide Architekt BDA) -- Kennwerte (Ferdinand Heide Architekt BDA) -- Kostenschätzung (Ferdinand Heide Architekt BDA / Alhäuser + König) -- Technikkonzept (Alhäuser + König) • A3.3 Vorplanung Freianlagen (WGF Nürnberg) (dwg/dxf/pdf) A7 Modell • A7.1 Schablone (dwg/dxf) und Informationen (pdf) Modelleinsatzplatte • A7.2 Fotos Umgebungsmodell und Einsatzplatte (jpg) A8 Technische und sonstige Informationen • A8.1 Höhenangaben (dwg/dxf/pdf) • A8.2 Leitungsbestand (pdf) • A8.3 Feuerwehr/Rettungswege Deutscher Sprachatlas (pdf) A9 Richtlinien und weitere Hinweise • A9.1 Arbeitsstättenverordnung (pdf) • A9.2 Versammlungsstättenrichtlinie (pdf) • A9.3 Richtlinie Energieefizientes Bauen (pdf) • A9.4 Informationen zum Barrierefreien Bauen (pdf) • A9.5 Brandschutzleitfaden für Gebäude des Bundes (pdf) • A9.6 Hinweise zu Flachdächern (pdf) • A9.7 Muster-Richtlinie Feuerwehrflächen (pdf) Vordrucke und Vorlagen V1 Flächen und Kosten • V1.1 Vordruck „Flächenkennwerte und Raumprogramm“ (xls/pdf) • V1.2 Vordruck „Kosten“ (xls/pdf) • V1.3 Vordruck „Flächen und Energieeffizienz“ (xls/pdf) V2 Teilnehmererklärung • V2.1 Vordruck Teilnehmererklärung (pdf) • V2.2 Verpflichtungserklärung zu Tariftreue und Mindest­ entgelt bei öffentlichen Aufträgen (pdf) V3 Weitere Vordrucke und Vorlagen • V3.1 Vordruck Entwurfserläuterungen (xls/pdf) • V3.2 Vordruck Verfassererklärung (pdf) • V3.3 Vorlage Planlayout (pdf) • V3.4 Farbvorgaben (pdf) • V3.5 Vorlage Ordnerstruktur CD 1 A4 Nutzerinformationen • A4.1 Übersicht über die Standorte der Philipps-Universität Marburg im Lahntal (pdf) A5 Raum- und Funktionsprogramm • A5.1 Funktionsschema DDK (pdf) • A5.2 Raumprogramm DDK (pdf) • A5.3 Raumprogramm Seminargebäude (pdf) A6 Zeichengrundlage • A6.1 Zeichengrundlage (dwg/dxf/pdf) 19 Blick vom Parkhaus auf das Wettbewerbsgebiet, den Deutschen Sprachatlas und den Alten Botanischen Garten TEIL B Aufgabe B 1 ANLASS Im Rahmen des Programms HEUREKA (Hochschul Entwicklungs- und Umbauprogramm: RundErneuerung, Konzentration und Ausbau von Forschung und Lehre in Hessen) des Landes Hessen zur Modernisierung der Hochschulen plant die Philipps-Universität Marburg den Neubau des Forschungszentrums Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg (DDK). Parallel zum Forschungsbauvorhaben in unmittelbarer Nachbarschaft soll zudem ein Seminargebäude, finanziert durch die dritte Phase des Hochschulpakt 2020-Invest Programms, errichtet werden. Die beiden Neubauten sollen auf dem innerstädtischen Campus Firmanei der Geistes- und Sozialwissenschaften am Fuß der Marburger Oberstadt auf eigenem Grundstück gebaut werden. Teil dieses Campus ist auch das Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas, welches kurz vor der Fertigstellung steht. Grundlage dieser Campusentwicklung ist das Ergebnis eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs aus dem Jahr 2008. Für das DDK hat Ferdinand Heide Architekt BDA, Frankfurt am Main eine Vorplanung (Leistungsphase 2) für die hochbauliche Realisierbarkeit erstellt. Darauf aufbauend erfolgte durch das Büro Alhäuser + König die technische Vorplanung für das DDK (Leistungsphase 2). In diesem Rahmen wurde durch das Büro Ferdinand Heide Architekt BDA auch die städtebauliche Machbarkeit des Seminargebäudes überprüft. Ferner existiert eine Vorplanung des Büros WGF, Nürnberg für den Außenraum des Forschungszentrums Deutscher Sprachatlas. Für das DDK wurde auf dieser Grundlage eine Entscheidungsunterlage-Bau (ES-Bau) vom Land Hessen bereits genehmigt. Ziel ist es, nach der Wettbewerbsentscheidung eine ES-Bau für das Seminargebäude zu erstellen und die für das DDK entsprechend fortzuschreiben. Luftbild Wettbewerbsgebiet mit ehemaliger Brauerei Die besondere Herausforderung der Wettbewerbsaufgabe besteht darin, die Einzelgebäude erkennbar zu machen und sie zugleich städtebaulich zu einem stimmigen Ensemble zusammenzuführen. Der Neubau des Forschungszentrums Deutscher Sprachatlas ist in die Konzeption einzubeziehen und der Qualität des Außenraums kommt bei der Campusentwicklung – auch wegen der besonderen topografischen Situation – besondere Bedeutung zu. Die Wettbewerbsaufgabe umfasst drei Aufgabenteile: Forschungszentrum Deutsches Dokumentations­ zentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg (DDK) Das DDK gehört zu den weltweit größten und einflussreichsten Zentren der kunsthistorischen Dokumentation und Wissensforschung und ist mit seiner Fokussierung auf die Fotografie in analoger und digitaler Form in Deutschland einzigartig. Im Rahmen des Wettbewerbs ist unter Berücksichtigung der vorliegenden Vorentwurfsplanung eine überzeugende Fassadengestaltung für das DDK zu entwickeln, wobei im Sinne eines ganzheitlichen Planungskonzeptes sinnvolle Optimierungen und die Überarbeitung der Grundrissgestaltung nicht ausgeschlossen sind. Insbesondere die Fassadengestaltung soll sinnfällig die Besonderheiten der Nutzung nach außen tragen und ihren Beitrag zur Belebung und zur Adressbildung des Ortes leisten. Dabei muss der Entwurf den besonderen Sicherheitsanforderungen dieses einzigartigen Forschungsbaus funktional gerecht werden. Die Baukosten betragen ca. 12 Mio. € (KG 300 und 400, brutto). Seminargebäude Das an diesem Standort vorgesehene Seminargebäude soll dem steigenden Bedarf an großen Seminarräumen, der aus stetig ansteigenden Studierendenzahlen resultiert, Rechnung tragen. In dem Neubau sind acht Seminarräume in drei unterschiedlichen Größen für 60 bis 100 Personen geplant. Alle Räume werden mit losem Mobiliar in Form von Tischen und Stühlen und den heute üblichen technischen Geräten ausgestattet, um die größtmögliche Flexibilität für Lehrveranstaltungen aller Fächer zu ermöglichen. Im Rahmen des Wettbewerbs ist ein umfassender Vorentwurf für das Seminargebäude vorzulegen. Die Baukosten betragen ca. 4,9 Mio. € (KG 300 und 400, brutto). Freiraum Ferner ist die Entwicklung des Außenraums wichtiger Entwurfsbestandteil. Hierzu werden Lösungsvorschläge erwartet, die überzeugend den Standort in den öffentlichen Raum (Pilgrimstein, Botanischer Garten, Vorplatz Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas) einbinden, Kostenansatz 1,2 Mio. € (KG 500, brutto, inkl. Anteil zum bestehenden Institut Sprachatlas) für das gesamte Gelände. 22 2 HINTERGRUND 2.1 Die Stadt Marburg Durch Jahrhunderte hindurch gewachsen, in ihren wesentlichen Bestandteilen erhalten, erhebt sich die Häuserkulisse der Marburger Altstadt mit dem Schloss über dem Lahntal. Marburg feiert 2022 das 800-jährige Stadtjubiläum. Burg und Marktsiedlung sind jedoch viel älter. Nach jüngsten Forschungen reichen die ersten Anfänge der Burganlage sogar bis ins 9./10. Jh. zurück. Große Bedeutung erhielt die Stadt indessen erst, als Landgräfin Elisabeth von Thüringen Marburg 1228 als Witwensitz wählte. Sie baute ein Hospital, in dem sie sich bei der Pflege von Kranken und Gebrechlichen aufopferte. Schon 1235 wurde sie heilig gesprochen, und der Deutsche Orden begann noch im gleichen Jahr über ihrem Grab die Elisabethkirche zu erbauen, die zu den schönsten gotischen Bauten in Deutschland gehört. Zwischen 1248 und 1604 war Marburg – mit einigen Unterbrechungen – Residenz der Landgrafen von Hessen. Hier ließ 1248 Sophie von Brabant, die Tochter der Heiligen Elisabeth, sich und ihren dreijährigen Sohn Heinrich von den Marburger Bürgern huldigen und legte damit den Grundstein für das Land Hessen. 1527, in der Zeit der Reformation, gründete Landgraf Philipp der Großmütige in Marburg die erste protestantische Universität, die seitdem für die Stadt der wichtigste Wirtschaftsfaktor war und bis heute geblieben ist. Ihr verdankt Marburg seine Bedeutung. Zu den bekanntesten Professoren gehören z.B. der Erfinder der Dampfmaschine, Denis Papin um 1690, der Philosoph und Aufklärer Christian Wolff, der Jurist Friedrich Karl von Savigny um 1800 oder der Chemiker Robert Bunsen um 1850 und der Mediziner Emil von Behring um 1900. B Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen 1866 erlebte die Universität einen stürmischen Aufschwung, der auch ein schnelles Anwachsen der Stadt zur Folge hatte. Innerhalb weniger Jahre und Jahrzehnte verdreifachte sich die Zahl der Einwohner – die Zahl der Studenten verzehnfachte sich. Den Zweiten Weltkrieg überstand Marburg fast unversehrt und nahm nach 1945 eine große Zahl von Flüchtlingen auf. Erst seit dieser Zeit gibt es hier eine größere Zahl kleinerer und mittlerer Industriebetriebe. Unverändert ist nach wie vor die Universität (einschließlich Klinikum) wichtigster Wirtschaftsfaktor in der Stadt mit über 6.000 Beschäftigten und etwa 26.000 Studierenden. Bei einer Einwohnerzahl von etwa 86.000 bedeutet dies, dass etwa jeder Vierte in direkter Beziehung zur Universität steht. Hier leben, wohnen, arbeiten oder studieren 6.000 Menschen aus 136 Nationen und machen Marburg zu einer weltoffenen Stadt. Marburg ist eine Stadt mit Sonderstatus und zugleich eines von drei Oberzentren in Mittelhessen sowie auch Mittelpunkt des Landkreises Marburg-Biedenkopf. Zu den wichtigsten Aufgaben der Gegenwart gehören die Stärkung der Stadt als Einkaufszentrum und Wirtschaftsstandort, insbesondere für Zukunftstechnologie-Unternehmen, sowie die Sicherung sowohl von Forschung und Lehre als auch der gesundheitlichen Versorgung in dem nun fusionierten und privatisierten Universitätsklinikum Gießen/Marburg. Die fruchtbare Symbiose von Universität und Stadt ist an vielen Fakten ablesbar. So deckt das Forschungs- und Technologiepotenzial der Philipps-Universität heute bis auf wenige Ausnahmen alle wichtigen Zukunftstechnologiefelder ab. 23 B e nstraß Andréstraße 2.2 Die Philipps-Universität Marburg Die Philipps-Universität, mit bald 500 Jahren die älteste und traditionsreichste Hochschule in Hessen, versteht sich als klassische Voll-Universität moderner Prägung. Mit ihrem breiten Spektrum geisteswissenschaftlicher Fächer und experimentell anspruchsvollen Naturwissenschaften bildet sie eine ideale Plattform für die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Sie setzt auf innovative Lehre mit kurzen Studienzeiten, die mehrfach im hessenweiten Wettbewerb „Exzellenz in der Lehre“ ausgezeichnet wurde. r-Straße Ernst-Gille Uhlandstraße Neu älle Im Gef eler ass eK traße er-S -Gill raße erst Mau Stra Violastraße Schü ße Lenaustraße st Ern n iese llerw Affö Beim kalten Frosch tz ützenpla Am Sch ße nstra ütze Sch rman Zimme Alte Kasseler Straße Im Afföller tzens traße traße er-S ill st-G Ern eg Ort Rosenstra ße Rosenstraße e aß str rth Fu Dürerstraße steg enberg Am Ort g ste erg b en Sch ütz en stra el Mitt ser was ra fst ho hn e hn aß Kr m n elw il-M Em Saurasen er -B olf d Ru e traß Fri h-S ric ed Auf dem Michelchen e -W aß -Str uppe eg lm-R aße g ke-S öp Steinwe Uferstr eine ig-J h-H he bach Ketzer r Wasse arzes Schw Wil chha Deuts nric eg e usstraß Ludw rt-W Bunsenstraße be Firmaneiplatz Karmelitergasse Hei Firmaneistraße ie e gass eliter Karm ße tra -S nn ma ult ass Mühlgraben ths Weg abe bert- Elis ie h-S dric Frie Mitt ge tenruhe bo ße ra St hoc t-K er r be Ro ße tra ff-S op nk an Neben den Spitzenleistungen in Forschung und Lehre einerseits, erleben Marburger Studierende andererseits eine Hochschule fernab hektischer Betriebsamkeit. Anonymität und Massenbetrieb halten sich an der Philipps-Universität in Grenzen. Lehrende und Lernende schätzen Marburg vor allem wegen seiner anziehenden Altstadt, des reizvollen landschaftlichen Ambientes und der vielfältigen kulturellen Angebote. Ortenbergplatz um s as W es arz hw Sc eg W er rda eh W str hn La La Ba Nervenklinik UKGM ße ße er G Rot tsch hau ig-Ju Ludw Deu ppe- sstr Weg aße Pilgrim Bieg -Müll sse ra be Joha inw Ste Ste iger nnes n ga ens traße rG er-S ote Lahn R Renthof traß e stein Sauersgäßchen Re Die Stadt im Grünen bietet Studierenden gute Arbeitsbedingungen. Die Uni-Gebäude verteilen sich im Wesentlichen auf zwei Standorte: Während die meisten Natur- und Lebenswissenschaften auf den Lahnbergen angesiedelt sind, konzentrieren sich die Buchwissenschaften auf die Innenstadt. rabe n Zwischen ße tra hausen eg nth of Heusi ngerstr aße ste nth Wilhelm-Rö rim Pilg Re in of In den kommenden Jahren wird die Philipps-Universität baulich erweitert und neu geordnet. Mit den Mitteln des Landeshochschulprogramms HEUREKA (HochschulEntwicklungs- und Umbauprogramm: RundErneuerung, Konzentration und Ausbau von Forschung und Lehre in Hessen) wird bis 2020 rund um den Neubau der Universitätsbibliothek der Campus Firmanei durch die Ansiedlung wesentlicher Teile der Geistes- und Sozialwissenschaften erweitert. Neben dem bereits fertiggestellten Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas wird an diesem Standort am Pilgrimstein der Neubau für das Forschungszentrum Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg (DDK) sowie ein neues Seminargebäude der Philipps-Universität Marburg errichtet und somit ein lebhaftes gesellschaftswissenschaftliches Zentrum etabliert. Savig e nystraß e Stadthalle pp e La nd gr af tre ße ffstra ste in ah n-P Her hltr ep n Mü Lah g e Ling e elga ss chen Rudolphsplatz Weidenhä Erlenr ing user Brüc ke Hanno- sse w lust els e ass Ku tz rt-S Erle ch um he r-B g eid W nrin ac rü en ck use en gra be n Bra Jost gels Loui en s-Ad ch äß Spie Graben lust weg St. Bei Weidenhäuser orf-S erg teg erb G ari pla tz xe rS bo en ed ße rS ße He Fri Jo st rma hlg rab e se as ng ße e tra ß tra ße ße tra So m Ca rl-S m erb tre h ad s l-S se as ng ne No n -S pp la lf-K do Ru Auf de ben lgra Müh rg ra be n ra Ad ße tra -S an ord r-J pfe tra -S an ord r-J te es lv Sy ste Ku e aß Str fft- am ße lve Am ße tra uts tra ein Sy 24 links: Standorte der Philipps-Universität im Lahntal rechts von oben nach unten: Neue Universitätsbibliothek (Architektur: sinning architekten, Darmstadt); Neubau Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas (Architektur: Bär, Stadelmann, Stocker Architekten, Nürnberg); Zentrales Hörsaalgebäude östlich des Mühlbachs (Umbauplanung: Hascher Jehle Architektur, Berlin) -K Trojedamm eide rW r ente e-C r rte kfu an Fr eg W twar Sof ße a Str hn-W ße -S r-J te es ra lv Lahn ße st Sy hn ord an Ja ü M bso tra e eid elstra Hasp n be Am aco ben en ra hlg nn-J Non ne ße W er fd rt fu nk Fra Au tra S er tra Pulvergra as pfr m Kä ße rs-S Mü Gutenber n gstraße itie Be Po iS t. Bei der Hirsenmühle re tra tra s- raße e raß M Sfa Jägerst straße Liebig tweg slus egel Spi Spieg n Erl ug as se amm Trojed n Lah Am utst ntra Wei Sfaxer Straße en ch äß G ls he öc BeL id er Hir se nm üh le Am Brü ckche r Am Grün ße Weh H e ss ga en n ah tra m rS de Sc ße lmstra Wilhe elslus tw hä Auf ße hulstra e eg hrg We eg ler-Pla Drechs ieg Sp esga Kapp Alfred-Wegener-Straße Hirschber g gass zger t stat Hof Met Erlenrin Lahntor Hannose DrechslerUntergas Platz rsitätss Unive eg -W en oh n-C man latz pe asse Reitg rd-J asse Mistg e traße ße rim asse rha Kornmarkt sse n Wol Pilg terg Wet t tsgäß ss erga sse us enha Fürst raße Ge Schuhmarkt stat Heumarkt Hof Kraf bsga Hin Pla Kre m ter de ga Lang Am Au asse ustin asse Aug rstraße Barfüße e lgass Markt ße tra rs ße rfü Ba delg G Alte Die n stei en sse Ja rg en Rüb elga sse ga bs ko n stei Rüb asse chen Probsteig Gehrensgäß Kug se as tg ark ße be ers Lutherischer Kirchhof Wen sse kt Mar Nik eid hn Sc Kugelga e ass felg Stie stra olai e enst M ße Ritterstra lgass e gass Stein Ludwig-Bickell-Treppe Kuge Bieg e Enge Gass pke-Straße plip -P hi hloß Wilhelm-Rö Str aß e Schloßsteig Sc sse er Ga nweg Mainz sone Ufer asse stra terg Wet Bieg ben ens lgra traß Müh eg pke-Straße Neustadt Hainw B 2.3 Das Plangebiet als Teil des Campus’ Firmanei Das Plangebiet umfasst das landeseigene Grundstück an der Straße Pilgrimstein in Marburg. Unterhalb der historischen Marburger Oberstadt gelegen, grenzt das dreieckig geschnittene Areal südlich an den Alten Botanischen Garten und ist von deutlichen topografischen Unterschieden geprägt: Während das Geländeniveau vom südlichen Ende des Grundstücks nach Norden lediglich um ca. einen Meter abfällt, besteht ein deutliches Gefälle vom Pilgrimstein bis zum Mühlgraben von über drei Meter (+185,30 m ü. NN Pilgrimstein bis zum Mühlgraben +182,10 m ü. NN). Dieser von starken landschaftlichen Einflüssen geprägte Standort zeichnet sich durch höchst unterschiedliche Nachbarschaften (Parkhaus am Hang zur Oberstadt, Alter Botanischer Garten im Norden, Neubau Deutscher Sprachatlas auf der Ostseite) aus: Der 3,6 Hektar große Alte Botanische Garten der PhilippsUniversität im Zentrum Marburgs ist ein beliebter Erholungsraum für die Bewohner der Stadt, für Universitätsbedienstete, Studierende und auswärtige Besucher. Seit fast 200 Jahren befindet er sich an seinem jetzigen Standort am Pilgrimstein. Der alte Botanische Garten ist aufgrund der gartenhistorischen Entwicklung und des alten Gehölzbestandes von kulturhistorischem Wert mit überregionaler Bedeutung. Die Einmaligkeit dieses Gartendenkmals beruht bis heute auf der gelungenen Verknüpfung eines „Wissenschaftsgartens“ mit der „englischen Gartenkunst“. Noch heute zeigt er wichtige Spuren seiner Geschichte. Diese betrifft sowohl die Geschichte der Gartenkunst als auch die Geschichte der Naturwissenschaften von den Zeiten der beschreibenden „Naturgeschichtler“ nach Carl von Linné, dann der „Pflanzengeografie“ Alexander von Humboldts über die Zeit der evolutorischen Erklärungsversuche Charles Darwins oder Ernst Haeckels bis zur Labor-Botanik. Das Gartendenkmal setzt sich topografisch durch die Hanglage von dem zukünftigen DDK und dem Seminargebäude ab. Die Straße Pilgrimstein begrenzt das Grundstück im Westen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Grundstücks liegt das innerstädtische Parkhaus, das an den Hang zur Oberstadt errichtet wurde. Sein Fahrstuhl verbindet den Pilgrimstein mit der Oberstadt, Marburgs mittelalterliche, dicht bebaute, von engen Gassen malerisch gegliederte Altstadt. Sie ist wie kaum ein anderer Ort von ihrer erhabenen Lage geprägt – am Schlosshügel begonnen und um diesen herum gewachsen, erstreckt sie sich zur Flussseite bergab bis zur Lahn. Das typische Marburger Haus war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts aus Holz im Fachwerkstil gebaut. Mehr als 700 historische Häuser, die zum größten Teil in der Zeit zwischen dem 14. 25 B Jahrhundert und 1866, dem Zeitpunkt der Annexion Hessens durch Preußen, erbaut wurden, prägen noch heute das Bild. Das Plangebiet ist Teil des neuen Campus’ Firmanei, dem neuen geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen Zentrum der Philipps-Universität Marburg. Dieses ist bereits dabei zu entstehen und umfasst ein circa zwölf Hektar großes Gebiet, zu dem das ehemalige Klinikviertel zwischen Pilgrimstein und Deutschhausstraße ebenso gehört wie der Alte Botanische Garten und das Areal rund um die ehemalige Brauerei. Der Campus Firmanei nimmt bei der baulichen Entwicklung der Universität wie auch der Stadt eine Schlüsselrolle ein: Durch den Umzug der Kliniken auf die Lahnberge haben sich in der Nordstadt viele Leerstände in zum Teil denkmalgeschützten Gebäuden ergeben. Die Nachnutzung dieser Klinikgebäude ermöglicht es, Streulagen und größere Standorte am Rand der Innenstadt aufzugeben und zugleich einer Verödung der Nordstadt entgegenzuwirken. Die geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen Institute ziehen dann an einen bedeutenden Ort der Marburger Stadtgeschichte: Auf dem Areal des Campus’ Firmanei befand sich über Jahrhunderte hinweg eine Niederlassung des Deutschen Ordens, und archäologische Grabungen haben Funde erbracht, die zum Teil bis ins 13. Jahrhundert zurückdatieren. Die Universität verspricht sich von der räumlichen Konzentration der unterschiedlichen Disziplinen neue Impulse für die wissenschaftliche Vernetzung. Darüber hinaus soll der Standort die Interaktion zwischen Stadt und Universität stärken. Aber auch in wirtschaftlicher und ökologischer Hinsicht wird die Universität profitieren: Die Neubauten und die energetische Optimierung der Bestandsgebäude werden dazu beitragen, die Betriebskosten der Universität zu verringern und den Energiebedarf zu senken. 2008 hat das Land Hessen einen zweistufigen Planungswettbewerb zur baulichen Entwicklung und städtebaulichen Einbindung durchgeführt. Das Gelände der ehemaligen Brauerei sowie die ehemalige Kinderklinik wurden in das Wettbewerbsverfahren einbezogen. Neben den umgewidmeten und sanierten Klinikbauten kommen dem Neubau der Zentralen Universitätsbibliothek (Fertigstellung 2017, Architektur: sinning architekten, Darmstadt) und dem Neubau des Forschungszentrums Deutscher Sprachatlas (Bezug Anfang 2016, Architektur: Bär, Stadelmann, Stöcker Architekten, Nürnberg) besondere Bedeutung zu. Das am Fachbereich Germanistik und Kunstwissenschaften angesiedelte, 1876 gegründete Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas ist das älteste sprachwissenschaftliche Forschungszentrum der Welt. Hier wurde die Sprachgeografie als wissenschaftliche Disziplin gegründet. In dem Neubau werden die vorher auf mehrere Häuser über die Stadt verteilten Bereiche (Sprachdynamikforschung sowie Arbeitsgruppen aus den Bereichen Langzeitdiachronie, Neurolinguistik, Klinische und Theoretische Linguistik) unter einem Dach vereint. An diesem zentralen Standort am Fuße der historischen Oberstadt, in direkter Nachbarschaft zum Deutschen Sprachatlas und in Nähe des Hörsaalgebäudes sollen das Forschungszentrum Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg (DDK) und das neue Seminargebäude der Philipps-Universität Marburg errichtet werden und so die Rolle des Campus‘ Firmanei als geistes- und gesellschaftswissenschaftliches Zentrum stärken. Eine städtebauliche Machbarkeitsstudie des Büros Ferdinand Heide Architekt BDA, Frankfurt, hat die räumliche Positionierung von DDK und Seminargebäude im Plangebiet auf zwei voneinander unabhängigen Grundstücken im Grundsatz ergeben. Dieser städtebauliche Ansatz bildet nunmehr die Grundlage für die weitere Hochbau- und Freiraumplanung. rechts: Blick vom Parkhaus Richtung Süden 26 27 B 3 DIE NEUBAUTEN 3.1 Neubau Forschungszentrum Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg (DDK) 3.1.1 Die Institution Das Deutsche Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg (DDK) ist eine national und international agierende Forschungs- und Serviceeinrichtung, getragen von der Philipps-Universität Marburg. Sein Auftrag umfasst die Sammlung, Erschließung und Vermittlung von Fotografien zur europäischen Kunst und Architektur sowie die Erforschung der Geschichte, Praxis und Theorie der Überlieferung von visuellem Kulturgut, insbesondere die Erkundung der damit verbundenen medialen Transformationsprozesse, der Bedingungen des Speicherns von Wissen in visueller Form, der Bedeutung der Erinnerung visueller Kultur in der Gesellschaft. Seine Aufgabe ist es, seine Bestände in möglichst guter Qualität an die Wissenschaft und die breite Öffentlichkeit zu vermitteln. In wissenschaftlichen und konzeptionellen Fragen wird das Deutsche Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg von einem wissenschaftlichen Beirat begleitet. Durch den Aufbau kooperativer Strukturen unterstützt Foto Marburg die Dokumentationsarbeit an den Museen, Denkmalämtern, Bibliotheken und Forschungsinstituten. Mit der Veröffentlichung von Bildmaterial und Erschließungsdaten von über 80 Partnereinrichtungen bedient das DDK die Verlage, Redaktionen, Wissenschaftler und alle Interessierten. Das Forschungsprogramm Im Mittelpunkt des Forschungsprogramms steht die übergreifende Fragestellung nach der Rolle der Fotografie und des Bildes in der Formierung und Ausgestaltung des kulturellen Wissens sowie nach der Bedeutung der visuellen Dokumentation für die Formierung des kulturellen Gedächtnisses einer Gesellschaft. Es wird untersucht, in welcher Weise Bilder – insbesondere Fotografien – das Wissen über Kunstwerke bedingen, generieren, verändern und vermitteln. 28 Eingebettet ist diese Fragestellung in den Kontext von gesellschaftlicher Wertebildung, von medialen Prozessen der kulturellen Überlieferung sowie den Dynamiken des Wissens im digitalen Zeitalter. Ein grundlegendes und tieferes Verständnis bildmedialer Wissenskonfigurationen in historischen wie auch jüngeren Entwicklungen der Kunstgeschichte ist dabei essenziell. Erforscht werden die unterschiedlichen bildmedialen Formen, die diskursiven Praktiken, innerhalb derer Bilder eingesetzt werden, und die Dynamiken von Wissen, die bei der Verwendung von Bildern in Zusammenhängen der kulturellen Beobachtung von Kunstwerken und Architekturen anzutreffen sind. Zu den zentralen Gegenstandskomplexen des Forschungsprogramms gehören die materielle und technische Seite insbesondere der dokumentarischen Bilder, das medial geprägte Wissen in der Kunstwissenschaft und anderen Fächern sowie die Entwicklungen der Digital Humanities und der Informationsinfrastrukturen für dingliche Objekte im Bereich des Kulturerbes. Die übergreifende Fragestellung nach den bildmedialen Transformationen des Wissens ist im konkreten Umfeld des DDK und dessen historisch gewachsener Struktur situiert. Am Beginn steht 1913 die Initiative des ersten Marburger Ordinarius für Kunstgeschichte, Richard Hamann, eine fotografische wissenschaftliche Sammlung anzulegen. Deren Schwerpunkte waren nach dem Bedarf nationaler und internationaler Lehr- und Forschungseinrichtungen ausgerichtet, die durch einen eigenen Agenturdienst bedient wurden. Bis heute bestimmt die Versorgung der Kunstwissenschaft mit forschungsrelevantem Bildmaterial und zugehörigen Erschließungsinformationen die Agenda: Dazu werden seit den 1970er Jahren am DDK Taxonomien, Medien- und Informationstechnologien zur systematischen Erschließung der Kunst- und Bauwerke, entwickelt. B Bereits zwei Medienwechsel vollzogen sich mit der ab 1977 auf Mikrofiche, seit den 1990er Jahren in digitaler Form erfolgenden Veröffentlichung von Bildern und Forschungsdaten. Aktuell sind nicht nur die eigenen Sammlungsbestände (weitestgehend) in Datenbanken online recherchierbar, sondern auch die Bildbestände mit Forschungsdaten aus über 100 Museen, Bibliotheken, Archiven, Denkmalämtern und Forschungseinrichtungen (Verbunddatenbanken: Bildindex der Kunst und Architektur, Digitaler Portraitindex, Grafikportal, Manuscripta Mediaevalia). In partnerschaftlich organisierten Digitalisierungsprojekten und Fotokampagnen im In- und Ausland werden mobile und ortsfeste Kulturgüter weiterhin systematisch dokumentiert. Die Forschung geschieht auf der Grundlage der eigenen wie auch externer Medienprozesse und dient zugleich ihrer Bewertung und Weiterentwicklung. In beiderlei Sinne gegenständlich ist somit die international etablierte Forschungsinfrastruktur, bestehend aus fotografischen, kunsthistorisch orientierten Forschungsprimärdaten, die in digitaler Form auf Basis von OnlineVerbunddatenbanken und zukunftsweisenden Linked Data-Technologien verknüpft sind. Aus diesem Umfeld und im Zusammenhang mit der Neubestellung der Professur für Geschichte und Theorie der Bildmedien 2008 sowie der 2009 erfolgten Verselbständigung des DDK als fachbereichsfreie Zentrale Einrichtung der Philipps-Universität, verbunden mit der Etablierung einer Doppelspitze in der Direktion, sind die Forschungsschwerpunkte entwickelt. Die übergreifende wissenschaftliche Fragestellung nach den bildmedialen Transformationen des Wissens entspringt den heutigen Forschungsdesideraten und ist zugleich in ihrer grundsätzlichen Formulierung auf eine nachhaltige Ausgestaltung über die kommenden Jahrzehnte ausgerichtet. Sie gliedert sich in vier Module. Diese korrespondieren mit verschiedenen Kompetenzbereichen in den Abteilungen und werden durch im DDK beschäftigte Personen, durch angegliederte Projekte, assoziierte Professuren, Gastforscher und Doktoranden bedient und werden personell wie inhaltlich in den folgenden Jahren ausgebaut. Am DDK sind vier Forschungsmodule beheimatet: 1. 2. 3. 4. Die Forschungsaktivitäten des DDK entfalten sich in wissenschaftlichen Tagungen, Veranstaltungen und Publikationen (Zeitschriften „Marburger Jahrbuch für Kunstwissenschaft“, „Rundbrief Fotografie“; Buchreihe „Transformationen des Visuellen“) mit nationaler und internationaler Reichweite. Die Informationsinfrastrukturen mit ihren Online-Verbunddatenbanken und Linked Data-Lösungen bieten ein weiteres substanzielles Medium der Vermittlung. Herausragende Bedeutung hat das DDK zudem für das Fach Kunstgeschichte, das zu den profilbildenden Forschungsbereichen der Philipps-Universität Marburg gehört. Seine internationale Geltung in Marburg hat es dabei wesentlich durch das Bildarchiv Foto Marburg erlangt. Mit dem Institut für Kunstgeschichte sowie Nachbarfächern wie Klassische und Christliche Archäologie, Europäische Ethnologie und Medienwissenschaft ist das DDK insbesondere in der Nachwuchsförderung eng verbunden. Die Kooperation hat sich u.a. in einem von der Universität 2009-2013 geförderten strukturierten Promotionsprogramm niedergeschlagen, das in interdisziplinär angelegten Doktorandenkolloquien des DDK fortgesetzt wird. Durch die konsequente Integration von eigenen Doktoranden/innen in den genannten Modulen, aber auch von externen Promovierenden und jungen Forschern und Forscherinnen mittels der regelmäßigen Veranstaltung der international ausgeschriebenen „Studientage für Fotografie“ betreibt das DDK eine aktive, national und international anerkannte Nachwuchsförderung. Materialität und Technologie der Fotografie Diskursgeschichte der Kunstgeschichte Bilder und Medien des Wissens Bildmediales Wissen in den Digital Humanities 29 B Die Fotografische Sammlung Mit rund 2,2 Millionen Fotografien ist das Deutsche Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg eines der größten Bildarchive zur europäischen Kunst und Architektur weltweit. Der analoge Bestand umfasst Aufnahmen (Negative und Diapositive) auf Glasplatten ebenso wie auf Filmen jeglicher Art und jeden Formats (überwiegend in Schwarzweiß, zum Teil auch in Farbe), des Weiteren Papierdrucke und -abzüge (Positive) aus der gesamten Zeitspanne der Geschichte des Mediums. Die analogen Bestände wurden und werden kontinuierlich erweitert, zudem retrodigitalisiert und digital erschlossen. Digitales Datenmanagement, digitale Vermittlung Der zunehmend wachsende digitale Bestand (sowohl durch digitale Neuaufnahmen sowie auch durch die kontinuierliche Retrodigitalisierung analoger Bestände), das digitale Datenmanagement und die Vermittlung der eigenen wie auch Partner-Sammlungen via digitale Medien bedingen neben einer entsprechenden IT-/Serverinfrastruktur eine kritische, praktische wie wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den sich daraus ergebenden Problematiken (bspw. Langzeitarchivierung digitaler Daten). Parallel zur Sammlung analoger Fotografien wächst der digitale Bildbestand (digital born) rasant, insbesondere durch eigens sowie partnerschaftlich organisierte Fotokampagnen, umgesetzt sowohl von hauseigenen Fotografen als auch durch extern vergebene Aufträge an freischaffende Fotografen. Die digital erschlossenen Bestände des Bildarchivs Foto Marburg sind im Internet abrufbar (www.bildindex.de). Zielsetzungen Der Neubau für das DDK soll die weitere Entfaltung des in den letzten Jahren aufgebauten Forschungsprogramms ermöglichen. Dieses zielt auf die grundlegende Erforschung von kunst- und kulturhistorischen Fotografien für wissenschaftliche Zwecke: • als Dokumente, die unersetzliches historisches Kulturgut aus Europa, USA, dem Nahen Osten und asiatischen Ländern visuell überliefern; • als zu bewahrende Monumente eigenen Rechts, die als analoge und digitale Fotografien zu erschließen und zu untersuchen sind. Grundlage des Forschungsprogramms ist die über mehr als 100 Jahre zusammengetragene einmalige wissenschaftliche Sammlung von rund 2,2 Millionen fotografischen Unikaten in den unterschiedlichsten Formen. In den vergangenen 10 Jahren (2006-2016) ist der Sammlungsbestand des Bildarchivs um jährlich durchschnittlich 32.000 Aufnahmen gewachsen. Rund 270.000 Negative und Diapositive sind aus übernommenen Archiven, Sammlungen und Fotografennachlässen erwachsen, rund 60.000 durch Anfertigung von überwiegend digitalen Neuaufnahmen hinzugekommen. Der Sammlungsausbau ergibt sich sowohl aus der Sicherung wertvoller älterer Fotografien als auch aus der Bereitstellung neuer Aufnahmen. Neben den Fotobeständen enthält die Sammlung des DDK auch die Foto-Bestände begleitende Archivalien sowie eine wertvolle Fotobuch-Sammlung. Konservierung, Restaurierung Die weitestgehend unikalen Objekte bedürfen einer konservatorisch einwandfreien Lagerung ebenso wie einer kontinuierlichen Kontrolle und gegebenenfalls restauratorischen Behandlung. Den unterschiedlichen Materialitäten (Negative, Positive, rare Bücher etc.) sowie den Arbeitsprozessen des DDK entsprechende, vollklimatisierte Depots sind Voraussetzung für den dauerhaften Erhalt der kostbaren Bestände. Restaurierungslabors und -werkstätten (inkl. Dunkelkammer) dienen neben der Bestandssicherung, der wissenschaftlichen Untersuchung von Schadensbildern sowie der Erforschung und Erprobung historischer fotografischer Techniken (inkl. Retuschen). 30 3.1.2 Ziele und Raumprogramm Der Forschungsbau zielt auf die verstärkte Aktivierung dieser Sammlung ab, indem die historischen Strukturen der Sammlung, die Techniken und kulturellen Verwendungsweisen erforscht werden und indem forschungsgeleitet die Weiterführung unter Berücksichtigung der Leistungsmöglichkeiten wissenschaftlicher fotografischer Dokumentation im digitalen Zeitalter erfolgt. Das DDK ist auf dem Feld der kunsthistorischen Dokumentation und Wissensforschung im Kontext nationaler und internationaler Sammlungs- und Forschungsverbünde führend. Das Gebäude wird dem wissenschaftlichen Programm dieser Einrichtung eine zeitgemäße räumliche und technische Infrastruktur bieten und die Möglichkeit eröffnen, die Spitzenstellung und Zentrumsfunktion weiter auszubauen. B Das DDK ist in den letzten Jahren von Universität und Land Hessen im Rahmen eines Sondertatbestandes kontinuierlich ausgebaut worden, der Ausbau kann im Bestandsgebäude nicht fortgesetzt werden. Mit dem Vorhaben sollen diese Defizite behoben werden. Insbesondere sollen die technischen Funktionsbereiche (Archiv und Magazine, Restaurierung, Fotoatelier, Digitalisierung, Katalogisierung, Serveranlagen) sowie die Module des Forschungsprogramms räumlich sinnvoll zueinander angeordnet werden, so dass die Forschungsziele innerhalb der baulichen Struktur effizient umgesetzt werden können. Mit dem Forschungsbau wird schlussendlich eine in Marburg seit Jahrzehnten etablierte forschungs- und drittmittelstarke, international vernetzte Einrichtung dynamisch entwickelt, die damit ihr Potenzial als international einzigartiges Forschungszentrum optimal entfalten kann. Raum- und Funktionsprogramm Das DDK ist eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung, die von den beiden Direktoren geleitet wird. Der Bau wird bis zu 59 WissenschaftlerInnen (inkl. Gastprofessoren und Drittmittelangestellten) und 16 technischen Mitarbeiter­ Innen Arbeitsplätze bieten. Dem Neubau liegt ein umfangreiches Raumprogramm zugrunde. Prägend für den Neubau sind die Bereiche Archiv, fotografische Werkstätten (inkl. Restaurierungslabors) und Serveranlagen. • Für das Archiv der historischen Fotonegative und -positive (Glasplatten, Kunststoff-Roll- und -Planfilme, Papierdrucke und -abzüge) ist aus konservatorischen Gründen eine den jeweiligen Materialien entsprechende, technisch aufwendige, gekühlte Aufbewahrung mit Schleusensystem nötig, damit für Forschungszwecke die Entnahme von Objekten möglich ist. Die Archive und Magazine sind kompakt und als größtmögliche zusammenhängende Flächen zu planen, um funktionale und technische Synergien zu ermöglichen. • Mit den Archivräumen eng verbunden sind die Restaurierungslabore sowie die fotografischen Werkstätten, in denen analoge Bestände retrodigitalisiert, aber auch neue Aufnahmen generiert und digitale Fotografien am Bildschirm bearbeitet werden. • Mit der Klimatechnik der Archivräume verbunden sind die gekühlten Serveranlagen zur digitalen Langzeitsicherung der Forschungsdaten. Ferner sind Büroräume für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Arbeitsräume und technisch angemessen ausgestattete Lehr-, Studien- und Ausstellungsräume zu planen. Der Tagungssaal, ein Seminarraum sowie die Büros für die Bereitstellung der Bilder an Verlage, Forscher oder Interessierte (Service) sind zwingend im Erdgeschoss zu verorten, um Publikumsverkehr zu ermöglichen. Von besonderer Bedeutung ist zudem die Bibliothek mit zehn Lese- und Vorzeigeplätzen für Originalfotografien und Archivalien, deren Bestände im Jahr 2015 über 20.000 Bände umfassen. Eine detaillierte Auflistung der Räume sind der Raumliste zu entnehmen. Die Zusammenhänge zwischen den Funktionsbereichen, notwendige Nachbarschaften und die präferierte bzw. zwingende Lage im Gebäude sind im Schema zur Funktionsverteilung dargelegt (s. Abb.). 31 B FUNKTIONSZUSAMMENHÄNGE DDK ARCHIVE UND MAGAZINE Nähe/Bezug für Nutzer MAGAZIN ARCHIVALIEN 20° räumliche Verbindung A21 (eingeschränkt) öffentlich nutzbar/zugänglich Serverraum A14.0 Buchhaltung A14.1 Personalakten A14.2 MAGAZIN POSITIVE 16° Sammlung Historische Fotopositive Regale A13.0 EINGANG SERVICE / BILDAGENTUR A2.0 Abteilungs­leitung A2.1 Kundenservice 2x A26 NEBENRÄUME A20 Lager 4x A23 Sanitärräume A24 PuMi A13.1 Hist. Pos. Planschränke A13.2 Diathek Stahlschränke A13.3 Bildbände FOYER BÜROS TAGUNG/SEMINAR GASTFORSCHER A17.1 Seminarraum SEMINARGEBÄUDE A17.0 A4.0 Professor 2x A4.1 Wiss. Mitarbeiter 2x BIBLIOTHEK Tagungssaal A16.0 Bibliothek A16.1 Büro A17.1 FORSCHUNG Seminarraum A25 32 Abstellraum Teeküche A3.0 Wiss. Mitarbeiter 4x B WERKSTÄTTEN UND LABORE RESTAURIERUNG Klima­ schleuse 18° A11.1 Nähe zu allen Magazinen A11.0 A10.0 Abteilungs­leitung und Archiven RUHENDES ARCHIV 7° A10.1 Restaurationslabor 2x A10.3 A10.2 Werkstatt Lager FOTOWERKSTATT ZUGANGS­­ARCHIV 20° A12 A9.8 Werkstatt (Buchwippe) A9.7 Werkstatt (PhaseOne) 2x A9.6 Fotol. Ausb. (Dunkelkammer) A9.5 Mitarbeiter Fotolabor A9.4 Digit. Bild­bearbeitung 2x A9.9 Fotostudio ARBEITSARCHIV 12° A15.0 Zwischen­ archiv A15.1 Erfassungsbüro A9.10 Lager A18 Bürotechnik 4x A19 Teeküche 2x A17.2 KATALOGISIERUNG SAMMLUNG Abteilungs­leitung A6.1 Mit­arbeiter A6.2 Stud. Hilfskraft A7.0 Abteilungs­leitung A7.2 Wiss. Mitarb. A7.1 Stellv. Leitung A7.6 Stud. Hilfskraft A7.5 Wiss. Hilfskraft 3x Mit­arbeiter 2x A7.7 DRITTMITTEL­­­PROJEKTE A5.0 Wiss. Mitarbeiter 3x A5.1/2 Wiss. Hilfskraft 4x A5.3 Stud. Hilfskraft FOTOWERKSTATT A9.0 Werkstatt­leitung A9.1 Stellv. Leitung A9.3 Auszubildende 2x A7.3/4 Archiv A9.2 nicht zwingend als räumliche Einheit A6.0 Besprechung DIREKTION A1.0 Büro Direktor 2x A1.1 Sekretariat A1.2 Wirtschaftsverwaltung Mit­arbeiter INFORMATIONSTECHNIK A8.4 EDVMag. A8.0 Abteilungs­leitung A8.1 Stellv. Leitung A8.2 Wiss. Mitarbeiter A8.3 Wiss. Hilfskraft 33 A1.0 A1.1 A1.2 A2.0 A2.1 A3.0 A4.0 A4.1 A5.0 A5.1 A5.2 A5.3 A6.0 A6.1 A6.2 A7.0 A7.1 A7.2 A7.3 A7.4 A7.5 A7.6 A7.7 A8.0 A8.1 A8.2 A8.3 A8.4 A9.0 A9.1 A9.2 A9.3 A9.4 A9.5 A9.6 A9.7 A9.8 A9.9 A9.10 A10.0 Funktionsbereich Direktion Direktion Direktion Service/Bildagentur Service/Bildagentur Forschung Gastforscher Gastforscher Drittmittelprojekte Drittmittelprojekte Drittmittelprojekte Drittmittelprojekte Sammlung Sammlung Sammlung Katalogisierung Katalogisierung Katalogisierung Katalogisierung Katalogisierung Katalogisierung Katalogisierung Katalogisierung Informationstechnik Informationstechnik Informationstechnik Informationstechnik Informationstechnik Fotowerkstatt Fotowerkstatt Fotowerkstatt Fotowerkstatt Fotowerkstatt Fotowerkstatt Fotowerkstatt Fotowerkstatt Fotowerkstatt Fotowerkstatt Fotowerkstatt Restaurierung 2 1 1 18,0 m² 12,0 m² 1 2 2 18,0 m² 4 FORSCHUNG gesamt: 1 1 1 1 18,0 m² 12,0 m² 2 2 18,0 m² 12,0 m² 12,0 m² 1 1 1 18,0 m² 18,0 m² 18,0 m² 18,0 m² 10,0 m² 1 18,0 m² 1 NF 1-6 NF 1-6 NF 1-6 NF 1-6 NF 1-6 NF 1-6 NF 1-6 NF 1-6 NF 1-6 NF 1-6 18,0 m² NF 1-6 NF 1-6 NF 1-6 NF 1-6 NF 1-6 18,0 m² NF 1-6 20,0 m² NF 1-6 90,0 m² 1 1 18,0 m² 12,0 m² 12,0 m² 36,0 m² 40,0 m² RESTAURIERUNG gesamt: 20,0 m² 20,0 m² 30,0 m² 12,0 m² 18,0 m² 20,0 m² 1 1 1 2 2 40,0 m² 20,0 m² 30,0 m² 12,0 m² 2 18,0 m² 12,0 m² 12,0 m² 18,0 m² 20,0 m² 2 1 1 1 Werkstatt (PhaseOne) a, b Werkstatt (Buchwippe) Fotostudio Lager Fototechnik Büro Werkstattleitung Büro Stellvertr. Leitung Büro Mitarbeiter Büro Auszubildende a, b Büro digit. Bildbearbeitung, Fotografie a, b Mitarbeiter Fotolabor Fotolabor Ausbildung (Dunkelkammer) Büro Abteilungsleitung 1 1 1 2 2 1 1 1 1 1 FOTOWERKSTATT gesamt: 258,0 m² - 18,0 m² 18,0 m² 18,0 m² 18,0 m² 10,0 m² 82,0 m² 1 1 2 2 INFORMATIONSTECHNIK gesamt: Büro Abteilungsleitung Büro Stellvertr. Leitung Büro Wiss. Mitarbeiter Büro Wiss. Hilfskraft EDV-Magazin - 18,0 m² 15,0 m² 12,0 m² 18,0 m² 12,0 m² 54,0 m² 12,0 m² 10,0 m² 18,0 m² 15,0 m² 12,0 m² 18,0 m² 12,0 m² 18,0 m² 12,0 m² 10,0 m² 1 1 1 1 1 3 1 1 1 1 1 2 1 2 2 NF 1-6 NF 1-6 NF 1-6 NF 1-6 NF 1-6 NF 1-6 NF 1-6 NF 1-6 18,0 m² NF 1-6 12,0 m² NF 1-6 12,0 m² NF 1-6 42,0 m² SAMMLUNG gesamt: 1 1 2 54,0 m² 54,0 m² 24,0 m² 12,0 m² 18,0 m² 18,0 m² 24,0 m² 12,0 m² 3 3 1 1 1 2 3 2 NF 1-6 NF 1-6 NF 1-6 NF 1-6 36,0 m² NF 1-6 24,0 m² NF 1-6 72,0 m² NF 1-6 60,0 m² 72,0 m² 18,0 m² NF 1-6 24,0 m² NF 1-6 42,0 m² KATALOGISIERUNG gesamt: 151,0 m² Büro Abteilungsleitung Büro Stellvertr. Leitung Büro Wiss. Mitarbeiter Büro Mitarbeiter Büro Mitarbeiter Büro Wiss. Hilfskraft a, b, c Büro Stud. Hilfskraft Erschließungsunterlagen Bibliothek/Archiv Büro Abteilungsleitung Büro Mitarbeiter Büro Stud. Hilfskraft Büro Wiss. Mitarbeiter a - c Büro Wiss. Hilfskraft a - c Büro Wiss. Hilfskraft Büro Stud. Hilfskraft Flächenkategorie nach DIN 277 48,0 m² NF 1-6 12,0 m² NF 1-6 18,0 m² NF 1-6 78,0 m² DRITTMITTELPROJEKTE gesamt: 144,0 m² Büro Professor a, b Büro Wiss Mitarbeiter a, b 24,0 m² 12,0 m² 18,0 m² SERVICE gesamt: 1 1 2 DIREKTION gesamt: Anzahl Fläche Räume gesamt Platz (m2) /Plätze (m2) Fläche je Raum/ GASTFORSCHER gesamt: Büro Wiss. Mitarbeiter a - d Büro Abteilungsleitung Büro Kundenservice a, b Büro Direktor a, b Sekretariat Wirtschaftsverwaltung Raumbezeichnung (in Plan einzutragen) Neubau DDK und Seminargebäude, Philipps-Universität Marburg offener einphasiger hochbaulich-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb ANLAGE A5.2 Raumprogramm DDK Raumnr. (im Plan einzutragen, ggf. m. Buchstaben) 34 Anzahl Plätze/ Pers. je Raum Lagepräferenz vertikal EG EG zusätzlich im Fotostudio: Lichttechnik Abzugsanlage, Möglichkeit der kompletten Verdunkelung, Warmwasser, Raumhöhe mind. 3,50 m Möglichkeit der kompletten Verdunkelung, Raumhöhe mind. 3,50 m Blendschutz Räumliche Nähe der einzelnen Büros zueinander nicht zwingend Anforderungen/Ausstattung 1.3 1.2 1.0, 1.1 nur zur Orientierung: Raumnr. gem. Vorplanung Generieren neuer Aufnahmen, Retrodigitalisierung analoger Bestände, Verarbeitung digitaler Fotografien, Herstellung von Abzügen historischer Bilder 10.0 9.13 9.12 9.10 9.8, 9.9 9.11 9.5 9.3, 9.4 9.6, 9.7 9.2 9.1 9.0 8.4 8.3 8.2 8.1 8.0 7.9 7.8 7.5 - 7.7 7.4 7.3 7.2 7.1 7.0 6.2 6.1 6.0 5.7 5.6 5.0 - 5.5 4.2, 4.3 4.0, 4.1 3.0 - 3.3 Bildagentur; Vertrieb und Ausgabe von Fotos an 2.0 Verlage, Forschende etc. 2.1, 2.2 Beschreibung/ Nutzung B RAUMPROGRAMM DDK A10.0 A10.0 A10.1 A10.1 A10.2 A10.2 A10.3 A10.3 A11.0 A11.0 A11.1 A11.1 Restaurierung Restaurierung Restaurierung Restaurierung Restaurierung Restaurierung Restaurierung Restaurierung Ruhendes Archiv Ruhendes Archiv Ruhendes Archiv Ruhendes Archiv A12 A12 A13.0 A13.0 A13.1 A13.1 A13.2 A13.2 A13.3 A13.3 A14.0 A14.0 A14.1 A14.1 A14.2 A14.2 A15.0 A15.0 A15.1 A15.1 A16.0 A16.0 A16.1 A16.1 A17.0 A17.0 A17.1 A17.1 A17.2 A17.2 A18 A18 A19 A19 A20 A20 A21 A21 A22 A22 A23 A23 A24 A24 A25 A25 A26 A26 Arbeitsarchiv Arbeitsarchiv Magazin Positive Magazin Positive Magazin Positive Magazin Positive Magazin Positive Magazin Positive Magazin Archivalien Magazin Archivalien Magazin Archivalien Magazin Archivalien Magazin Archivalien Zugangsarchiv Zugangsarchiv Zugangsarchiv Zugangsarchiv Bibliothek Bibliothek Bibliothek Bibliothek Tagung/Seminar Tagung/Seminar Tagung/Seminar Tagung/Seminar Tagung/Seminar Technik/Nebenräume Technik/Nebenräume Technik/Nebenräume Technik/Nebenräume Technik/Nebenräume Technik/Nebenräume Technik/Nebenräume Technik/Nebenräume Technik/Nebenräume Technik/Nebenräume Foyer Foyer Ruhendes und Arbeitsarchiv Ruhendes und Arbeitsarchiv A9.8 A9.9 A9.9 A9.10 A9.10 Fotowerkstatt Fotowerkstatt Fotowerkstatt 1 1 1 RESTAURIERUNG gesamt: 20,0 m² 30,0 30,0 m² 12,0 12,0 m² NF 1-6 1-6 NF NF 1-6 1-6 NF NF 1-6 NF 1-6 NF 1-6 1 470,0 m² NF 1-6 18,0 m² NF 1-6 18,0 m² NF 1-6 162,0 m² NF 1-6 MAGAZIN POSITIVE gesamt: 199,0 m² 470,0 m² 1 1 1 ARBEITSARCHIV gesamt: 470,0 m² ARBEITSARCHIV 470,0 gesamt: m² 1 470,0 470,0 m² m² NF 1-6 18,0 m² 18,0 m² 162,0 m² RUHENDES ARCHIV gesamt: 180,0 m² RUHENDES ARCHIV 162,0 gesamt: m² 1 180,0 162,0 m² m² NF 1-6 18,0 m² m² 40,0 40,0 m² m² 20,0 20,0 m² 12,0 m² 12,0 m² 90,0 m² 90,0 18,0 m² m² NF 1-6 20,0 m² NF 1-6 30,0 30,0 m² NF 1-6 12,0 12,0 m² NF 1-6 1 1 1 20,0 m² NF 1-6 18,0 m² NF 1-6 18,0 m² NF 1-6 38,0 m² 38,0 20,0 m² m² NF 1-6 NF 1-6 NF 1-6 NF 1-6 NF 1-6 1 1 1 160,0 m² NF 1-6 18,0 m² NF 1-6 18,0 m² NF 1-6 Foyer Foyer Summe Summe 2.564,0 NF 1-6 2.564,0 NF 1-6 VF VF EG EG je je verteilt verteilt verteilt UG UG UG UG je je je EG EG Bürotechnik a - d TECHNIK/NEBENRÄUME 2,5 gesamt: m² 4 124,0 10,0 m² m² NF 1-6 Bürotechnik 2,5 m² 4 10,0 m² NF 1-6 Teeküche a, ab - d 9,0 2 18,0 Teeküche 9,0 m² 2 18,0 m² NF 1-6 Lager a - da, b 4,0 4 16,0 Lager a-d 4,0 m² 4 16,0 Serverraum 80,0 1 80,0 m² NF 1-6 Serverraum 80,0 m² 1 80,0 m² NF 1-6 Technikräume TF Technikräume TF 7 Sanitärräume NF Sanitärräume Putzmittelräume NF 7 Putzmittelräume NF 7 Abstellraum Abstellraum NF 7 TECHNIK/NEBENRÄUME gesamt: 124,0 m² EG EG einer im EG einer im EG TAGUNG/SEMINAR GESAMT gesamt: 324,0 m² 160,0 m² 18,0 m² 18,0 m² BIBLIOTHEK gesamt: 178,0 m² BIBLIOTHEK 160,0 gesamt: m² 1 178,0 160,0 m² m² NF 1-6 20,0 m² 18,0 m² 18,0 m² ZUGANGSARCHIV gesamt: ZUGANGSARCHIV 20,0 gesamt: m² 1 6,0 m² 10,0 10,0 m² 16,0 m² 16,0 m² 32,0 m² 32,0 6,0 m² m² NF 1-6 Tagungssaal TAGUNG/SEMINAR GESAMT 180,0 gesamt: m² 1 324,0 180,0 m² m² NF 1-6 Tagungssaal 180,0 1 180,0 Seminarraum a, b 60,0 m² 2 120,0 m² NF 1-6 Seminarraum a, b 60,0 m² 2 120,0 m² NF 1-6 Besprechungsraum 24,0 m² 1 24,0 m² NF 1-6 Besprechungsraum 24,0 m² 1 24,0 m² NF 1-6 Bibliothek Bibliothek Büro Büro Erfassungsarchiv Erfassungsarchiv Erfassungsbüro Erfassungsbüro MAGAZIN ARCHIVALIEN Archivalien (Buchhaltung) 6,0 gesamt: m² 1 (Buchhaltung) 6,0 m² 1 Archivalien (Personalakten, 10,0 Verlagsproduktion) Archivalien (Personalakten, 10,0 m² 1 Archivalien (Sammlung) 16,0 m² 1 Verlagsproduktion) Archivalien (Sammlung) 16,0 m² 1 MAGAZIN ARCHIVALIEN gesamt: POSITIVE Historische FotopositiveMAGAZIN Regale 70,0 gesamt: m² 1 199,0 70,0 m² m² NF 1-6 70,0 1 70,0 Historische Fotopositive Regale 15,0 m² 15,0 m² NF 1-6 Planschränke Historische Fotopositive 15,0 m² 1 15,0 m² NF 1-6 Diathek Stahlschränke 24,0 m² 1 24,0 m² NF 1-6 Planschränke Diathek Stahlschränke 24,0 m² 24,0 m² NF 1-6 Bildbände 90,0 1 90,0 Bildbände 90,0 m² 1 90,0 m² NF 1-6 Arbeitsarchiv Arbeitsarchiv Klimaschleuse Klimaschleuse Ruhendes Archiv Ruhendes Archiv RESTAURIERUNG Büro Abteilungsleitung 1 18,0 gesamt: m² 1 Büro Abteilungsleitung 1 18,0 m² m² 1 Restaurationslabor Mitarbeiter a, b 1 20,0 2 Restaurationslabor Mitarbeiter a, b 1 20,0 m² m² 2 Werkstatt 20,0 1 Werkstatt 20,0 m² 1 Lager 12,0 m² 1 Lager 12,0 m² 1 Werkstatt (Buchwippe) Fotostudio Fotostudio Lager Fototechnik Lager Fototechnik Lagerung von Fotonegativen und Diapositiven aller Art (Glasplatten, Plan- und s/w, Lagerung von Fotonegativen undRollfilm, Diapositiven Farbe); Zugriff aller Art seltener (Glasplatten, Plan- und Rollfilm, s/w, Farbe); seltener Zugriff Entnahme von Objekten für Forschungszwecke Entnahme von Objekten für Forschungszwecke Restauration von Negativen und Positiven Restauration von Negativen und Positiven Garderobenbereich und Schließfächer für Bibliotheksbesucherund Schließfächer für Garderobenbereich Bibliotheksbesucher Platz für 10 Racks Platz für 10 Racks Zuluft darf nicht abgasbelastet sein Zuluft darf nicht abgasbelastet sein Drucker, Kopierer Drucker, Kopierer 195 Personen 195 je 80Personen Personen; Raum im EG mit Anschlüssen für80 Teeküche je Personen; Raum im EG mit Anschlüssen für Teeküche inkl. 10 gr. Leseplätze und inkl. Ausstellungsfläche 10 gr. Leseplätze und Ausstellungsfläche 20°C kontrolliert, Belüftung 20°C kontrolliert, Belüftung ISO 11799 ISO 11799 Klimazone 3 - gekühlt 16°C ISO 18920 3 - gekühlt 16°C Klimazone ISO 18920 Klimazone 2 - gekühlt 12°C ISO 18911:2010, ISO 18918, Klimazone 2 - gekühlt 12°C ISO 15551-3 Freisteh. Regale ISO 18918, ISO 15551-3 ISO 18911:2010, besondere Brandschutzvorgaben Freisteh. Regale besondere Brandschutzvorgaben Lagerung von Tischen und Stühlen aus dem Tagungssaal Lagerung von Tischen und Stühlen aus dem Tagungssaal Langzeitspeicherung Bild- und Forschungsdaten Langzeitspeicherung Bild- und Forschungsdaten auch als Sozialraum auch als Sozialraum Raum im EG: Nutzung für Catering bei Veranstaltungen im Tagungsaal Raum im EG: Nutzung für Catering bei Veranstaltungen im Tagungsaal exklusive Forschungsbibliothek; eingeschränkt öffentlich zugänglich exklusive Forschungsbibliothek; eingeschränkt öffentlich zugänglich vorübergehende Lagerung neu eingegangener Bestände vorübergehende Lagerung neu eingegangener Bestände Lagerung von Fotopositiven Lagerung von Fotopositiven Lagerung von Fotonegativen und Diapositiven aller Art (Glasplatten, Plan- und s/w, Lagerung von Fotonegativen undRollfilm, Diapositiven Farbe); Zugriffund Rollfilm, s/w, aller Art regelmäßiger (Glasplatten, PlanFarbe); regelmäßiger Zugriff Ruhendes Archiv wächst mit fortschreitender Arbeit; angrenzendes Arbeitsarchiv dient teilweise als Erweiterungsfläche, zwischenArbeit; ruhendem und Arbeitsarchiv verschiebt mit Ruhendes Archiv wächstd.h. mitGrenze fortschreitender angrenzendes Arbeitsarchiv dient sich teilweise der Zeit als Erweiterungsfläche, d.h. Grenze zwischen ruhendem und Arbeitsarchiv verschiebt sich mit > große der Zeit Fläche für höchstmögliche Flexibilität und räumliche Verbindung, bei vertikaler Anordnung mit interner Erschließung (Treppe und innerhalbbei klimatisch > große Fläche für höchstmögliche Flexibilität und Lastenaufzug) räumliche Verbindung, vertikaler abgegrenztem Anordnung mit Bereich interner Erschließung (Treppe und Lastenaufzug) innerhalb klimatisch abgegrenztem Bereich Klimazone 1 - gekühlt 7°C ISO 18911:2010, ISO 18918, ISO 15551-3 Klimazone 1 - gekühlt 7°C Freihandregale ISO 18911:2010, ISO 18918, ISO 15551-3 besondere Brandschutzvorgaben Freihandregale besondere Brandschutzvorgaben gekühlt 18°C gekühlt 18°C Abzugsanlage, Möglichkeit der kompletten Verdunkelung, Warmwasser, Raumhöhe mind. Abzugsanlage, Möglichkeit der kompletten 3,50 m Verdunkelung, Warmwasser, Raumhöhe mind. 3,50 m Raumhöhe mind. 3,50 m zusätzlich im Fotostudio: Lichttechnik zusätzlich im Fotostudio: Lichttechnik 19.0, 20.2 19.1 20.1, 20.1, 20.2 21.0 21.0 18.0 - 18.3 18.0 -19.1 18.3 19.0, 17.0 17.0 17.1, 17.2 17.1, 17.2 17.3 17.3 16.0 16.0 16.1 16.1 15.0 15.0 15.1 15.1 14.0 14.0 13.3 13.0 13.0 13.1 13.1 13.2 13.2 13.3 12.0 12.0 13.4 13.4 11.0 11.0 10.1, 10.2 10.3 10.3 10.4 10.4 10.0 10.0 10.1, 10.2 9.13 9.10 9.12 9.12 9.13 B 35 B SEMINARGEBÄUDE 3.2. Neubau Seminargebäude Das Vorhaben In den grundständigen Studiengängen aller im Lahntal angesiedelten Fächer sind die Studierendenzahlen in den letzten Jahren stark angestiegen. Insbesondere in den Wirtschaftswissenschaften, in Philosophie, Germanistik und Anglistik ist dieser Zuwachs an Studierenden nur durch eine Vergrößerung der Lerngruppen zu bewältigen. Hierfür werden große Seminarräume benötigt, die in der historischen Bausubstanz gänzlich fehlen und in den 1960er Jahre Bauten in der Größe nicht bestehen. Daher ist ein Neubau vorgesehen, durch den sich das Angebot an Seminarräumen deutlich verbessern wird. Im Zuge der Vorplanung für das DDK durch das Büro Ferdinand Heide Architekt BDA, Frankfurt, wurde nachgewiesen, dass sich das Seminargebäude städtebaulich gut auf dem avisierten Grundstück unterbringen ließe. Raum- und Funktionsprogramm Mit dem Neubau des Seminargebäudes ist ein einfaches Raum- und Funktionsprogramm umzusetzen. Im Einzelnen sind in dem neuen Seminargebäude acht Seminarräume in drei Größen für 60 bis 100 Personen geplant. Alle Räume werden mit losem Mobiliar (Tische und Stühle) und dem heute üblichen technischen Equipment ausgestattet, um die größtmögliche Flexibilität für den Lehrunterricht zu ermöglichen. Außer den sonstigen Flächen wie WC-Anlagen, Putz-, Abstell- und Technikräume ist eine Fläche für Getränke- und Speiseautomaten im oder in Nähe des Foyers zu berücksichtigen. Ebenso ist ein Fahrradabstellraum zu planen, der eine sichere Unterbringung von zunehmend wertigen Fahrrädern und E-Bikes von Mitarbeitern und Studierenden bietet und der stufenlos von außen zu erreichen ist. Die Betreuung des Gebäudes erfolgt über den universitären Hausmeisterdienst. Dafür ist ein zentraler Lagerraum für Materialen der Seminartätigkeiten vorzusehen. ANLAGE A5.3 Raumprogramm Seminargebäude Raumbezeichnung (in Plan einzutragen) Fläche je Raum/ Anzahl Fläche Räume gesamt Platz (m2) /Plätze (m2) Seminarräume Seminarräume Seminarräume B1.0 B1.1 B1.2 Seminarraum a, b Seminarraum a, b Seminarraum a - d Verkehrsfläche mit Aufenthaltsqualität Verkehrsfläche mit Aufenthaltsqualität B2.1 Foyer VF B2.2 Automaten-Café VF Technik/Nebenräume Technik/Nebenräume Technik/Nebenräume Technik/Nebenräume Technik/Nebenräume Technik/Nebenräume Technik/Nebenräume Technik/Nebenräume B3.1 B3.2 B3.3 B3.4 B3.5 B3.6 B3.7 B3.8 Hausmeisterrraum Lagerräume a, b Sanitärräume Putzmittelraum Abstellräume Fahrradabstellraum Technikräume Technikzentralräume SEMINARRÄUME gesamt: 200,0 m² 160,0 m² 120,0 m² 12,0 m² 12,5 m² Summe 36 2 2 4 1 2 Flächenkategorie nach DIN 277 Lagepräferenz vertikal Funktionsbereich Raumnr. (im Plan einzutragen, ggf. m. Buchstaben) Neubau DDK und Seminargebäude, Philipps-Universität Marburg offener einphasiger hochbaulich-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb 1200 m² 400,0 m² NF 1-6 320,0 m² NF 1-6 480,0 m² NF 1-6 12,0 m² NF 1-6 25,0 m² NF 1-6 NF 7 NF 7 NF 7 NF 7 TF TF 1.237,0 NF 1-6 Anforderungen/Ausstattung je 100 Personen je 80 Personen je 60 Personen 4 Automaten verteilt je mindestens 40 Fahrräder 1 von 1 B Blick auf das Wettbewerbsgebiet aus dem Alten Botanischen Garten B 4 DIE AUFGABE MÜ HL GR AB EN IN TE IMS GR PIL ALTER BOTANISCHER GARTEN ER MARBURGER OBERSTADT PET ER UND PAU L BA UFE NST ST. HÖR LGE BÄU DE DEU TSC S HAU K PAR HER SPR ACH ATL A S SAA UNG BIE GE E ENGE GASS NS VER WA LT SE UNG AS UNI RG TTE WE VER WA LT UNI TR AS SE Wettbewerbsgebiet auf dem ehemaligen Brauereigelände Gegenstand des Wettbewerbs ist die Fassadengestaltung und die Weiterentwicklung einer vorliegenden Grundrisskonzeption für das Forschungszentrum Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg (DDK) und die hochbauliche Planung des Neubaus für ein Seminargebäudes für die Philipps-Universität Marburg auf dem Campus Firmanei. Die beiden Hochschulgebäude werden aus zwei unterschiedlichen BauInvest-Programmen finanziert. Sie sind demzufolge zwar separat zu planen und abzurechnen, sollen aber gleichzeitig gemeinsam auf dem neuen Campus als Ensemble errichtet werden. Im Sinne einer integrierten und stimmigen Standortentwicklung sind zudem die Außenanlagen im Kontext der Umgebung und zur hervorragenden Integration des Campus’ Firmanei in den Stadtkörper zu planen. Ziel ist es, städtebaulich, architektonisch und freiraumplanerisch im Zusammenwirken mit dem Deutschen Sprachatlas und unter Würdigung der Besonderheiten der Nachbarschaft einen einzigartigen Ort in zentraler Lage von Marburg zu entwickeln. 38 4.1 Städtebauliches Aufgabenfeld Städtebauliche Einheit formen! Grundlage der Planungen ist das städtebauliche Konzept samt der bestehenden Vorplanung für das DDK-Gebäude. Ziel der Planung ist es insgesamt, ein stimmiges Ensemble aus beiden Neubauten und dem im Jahr 2015 fertig gestellten Forschungsbau Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas zu entwerfen. Aufgabe der Wettbewerbsteilnehmerinnen und -teilnehmer ist es, alle drei Bauten in ihrer städtebaulichen Konstellation, ihren architektonischen Anmutungen und über den Freiraum zu einer schlüssigen, attraktiven Gebäudegruppe zu formen. Es sind Gebäudefassaden zu entwerfen, die ein überzeugendes Zusammenspiel zwischen den Baukörpern erwirken und die Idee eines Ensembles von Universitätsbauten deutlich nach außen tragen. Im Rahmen des Wettbewerbs ist zu zeigen, wie jedes Gebäude als Teil dieses Ensembles gleichwohl erkennbar eine eigene Adresse wird entfalten können. B Ausgehend von dem vorgegebenen Gebäudegrundriss für das DDK sind unter Berücksichtigung des rechtskräftigen Bebauungsplans die Lage und die Dimensionierung des Baukörpers für das Seminargebäude zu bestimmen. Es ist ausdrücklich gewünscht, die Baukörper als Solitäre und eigenständige, klare Adressen auszubilden. Keinesfalls sollen beiden Bauten im Innern miteinander verbunden sein (Ausnahme: im Untergeschoss; dort allein zur synergetischen Nutzung von Technikflächen). Ferner ist städtebaulich eine Wegeverbindung zwischen Pilgrimstein und der Biegenstraße zu konkretisieren, die im städtebaulichen Konzept zwischen dem Seminargebäude und dem DDK geführt wird, aber auch entlang des Alten Botanischen Gartens möglich sein soll. Auch soll die Möglichkeit eröffnet werden, von diesem Weg aus bei Bedarf einen barrierefreien Zugang für Fußgänger zum Gartendenkmal zu schaffen, um damit an dessen Wegenetz anschließen zu können. Eingangssituationen definieren! Im Zuge der städtebaulichen Auseinandersetzung mit dem Standort ist insbesondere die Frage nach der Erschließung der Gebäude, die Lage der Eingänge des Seminargebäudes und die Verknüpfung von Außenraum und Innenraum zu erörtern. Während für das DDK-Gebäude der Haupteingang auf der Südseite gegenüber dem Eingang zum Deutschen Sprachatlas gesetzt ist, und auf der Nordseite – dem Seminargebäude zugewandt – ein weiterer Ein-/ Ausgang geplant ist, ist für das Seminargebäude ein gut auffindbarer Gebäudezugang zu bestimmen, der sinnfällig in das öffentliche Fuß- und Radwegenetz eingebunden ist. 4.2 Hochbauliches Aufgabenfeld Sinnfälliges Fassadenbild für das DDK entwerfen! Die Vorplanung – die zum Forschungsantrag kurzfristig erforderlich wurde – für die hochbauliche Realisierbarkeit des DDK wurde im Jahr 2014 von Ferdinand Heide Architekt BDA, Frankfurt am Main, erstellt. Die Ergebnisse der Planungen beruhen auf ausgiebigen Gesprächen und Abstimmungen zwischen Architekt, Nutzer und der Stadt. Es ist vor allem dieser engen Zusammenarbeit und den daraus resultierten Entscheidungen zu zollen, dass der Forschungsneubau genehmigt wurde und mit Mitteln des Landeshochschulprogramms HEUREKA (HochschulEntwicklungs- und Umbauprogramm: RundErneuerung, Konzentration und Ausbau von Forschung und Lehre in Hessen) und mit Bundesmittel im Rahmen der Förderung von Forschungsbauten finanziert wird. Demzufolge liegt auch das Raum- und Funktionsprogramm für das DDK abgestimmt vor, das zur Zufriedenheit aller Beteiligten in tragfähige Grundrissstrukturen übersetzt wurde. Im Rahmen des Wettbewerbs ist unter Berücksichtigung der vorliegenden Vorentwurfsplanung eine überzeugende Fassadengestaltung für das DDK zu entwickeln, wobei im Sinne eines ganzheitlichen Planungskonzeptes sinnvolle Optimierungen und die Überarbeitung der Grundrissgestaltung nicht ausgeschlossen sind. Es ist also den Wettbewerbsteilnehmerinnen und -teilnehmern durchaus freigestellt, den Entwurf für das DDK, aber auch die städtebauliche Konstellation der beiden Bauten von DDK und Seminargebäude im Rahmen der Vorgaben des Bebauungsplans grundlegend zu überarbeiten, wenn es dabei gelingt, im Hoch- und Städtebau sowie in der Formung des Freiraums zu noch höheren Qualitäten zu gelangen. Keinesfalls aber sind der Auslober und der Nutzer bereit, Einbußen in der Funktionalität des DDK, wie sie im vorliegenden Vorentwurf festgehalten sind, hinzunehmen. Ihnen ist gleichwohl bewusst, dass der Vorentwurf im Detail (z. B. in der Grundrissgestaltung des südlichen Eingangsbereichs und Detailbereichen) noch optimierbar ist. Daher sind derartige Weiterentwicklungen im Zuge der Ausgestaltung der Fassade ausdrücklich erwünscht. Insofern wird von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in jedem Fall eine intensive Auseinandersetzung mit dem Raum- und Funktionsprogramm und den spezifischen Nutzer- und Raumanforderungen erwartet, damit eine Fassadengestaltung entsteht, die in einer sinnfälliger Beziehung zu den geplanten Grundrissstrukturen steht. Es ist zu erörtern, in welcher Weise sich die Nutzung (Inhalte und Funktion des DDK) außen ablesen lässt. Es ist ein stimmiger Dialog zwischen Innen und Außen zu führen und eine architektonische Haltung zu beziehen, mit welchem Fassadenbild sich das Gebäude insbesondere am Pilgrimstein präsentiert. Ziel ist es, im Gegenüber des 39 B am Hang errichteten Parkhauses einen möglichst gefasst wirkenden Straßenraum zu erzeugen. Trotz der zur Straße hin positionierten Archiv- und Magazinbereiche, die besonderen brandschutztechnischen Auflagen unterliegen, kein Tageslicht erhalten dürfen (Ausnahme Erfassungsbüro) und somit eine weitgehend geschlossene Fassade verlangen, ist ein Fassadenkonzept gefordert, das auch diese Gebäudeseite zu einer repräsentativen Seite des DDK werden lässt. Es ist zu überlegen, ob und ggf. in welcher Weise im Straßenraum etwas von dem zu erahnen resp. abzulesen ist, was das Gebäude inhaltlich und ästhetisch im Innern ausmacht, welche Schätze das Haus birgt. In diesem Zusammenhang gilt es sich intensiv mit dem Magazin und seiner Bedeutung für die Institution auseinanderzusetzen. Die Teilnehmer sind aufgefordert, eine Idee für diese Fassade vorzulegen, die trotz ihrer Geschlossenheit einen Beitrag zur Belebung wie zur Adressbildung dieses Ortes leistet. Auch für die anderen Gebäudeseiten sind gut proportionierte Fassaden zu entwerfen, die zu hohen Qualitäten der Innenräume beitragen, den Campuscharakter verstärken und die in den Dialog mit den gegenüberliegenden Gebäuden treten. Anregendes Seminargebäude entwickeln! Das Seminargebäude wird aus der dritten Phase des Hochschulpakt 2020-Invest Programms finanziert. Es besteht hierbei die spezielle Aufgabe, ein Gebäude zu planen, das sich in das städtebauliche Umfeld einfügt, gleichzeitig aber mit dem Forschungsbau keine funktionalen und inhaltlichen Überschneidungen aufweist. Dem Seminargebäude liegt ein insgesamt einfaches Raum- und Funktionsprogramm zugrunde. Als ein Haus, das keinem bestimmten Fachbereich für seine Lehrveranstaltungen vorbehalten ist, soll es sich allen Nutzern hin öffnen und als einladendes, kommunikatives Haus präsentieren. Es ist ein Haus zu entwerfen, das vollends die funktionalen Anforderungen der Seminar- und Vorlesungsräume umsetzt. Ferner wird eine Grundrissstruktur erwartet, die Kommunikation und Aufenthalt im Eingangsbereich und in den Verkehrsflächen, insbesondere in den Vorzonen der Seminarräume fördert. Idealerweise finden sich Bereiche, in denen Studierende sich zum Lernen und Arbeiten zusammenfinden können, werden Zonen ausgestaltet, in denen das Gebäude Kommunikation anbietet und die Flure mehr zum Gebäude beitragen, als lediglich der Erschließung zu dienen. Es ist ein Gebäude zu entwickeln, das Bezüge zur Umgebung herstellt und ihre Qualitäten auch im Innern erlebbar macht. Das Potenzial der nördlich angrenzenden Park­ anlage ist unbedingt für die Atmosphäre des Gebäudes zu nutzen, aber auch die unmittelbare Nachbarschaft 40 v. a. zum DDK soll sich positiv auf das Seminargebäude auswirken. Wie also Seminarräume und bzw. oder andere Aufenthaltsbereiche im Gebäude angeordnet sind, soll überzeugend auch im Kontext der Umgebung erörtert werden. Dass optimale Belichtungs- und Akustikverhältnisse herzustellen sind, die einen uneingeschränkten Lehrbetrieb ermöglichen, ist dabei eine Selbstverständlichkeit. Es ist ein reizvolles Haus zu entwerfen – mit spannenden, anregenden Innenräumen und einem attraktiven Erscheinungsbild. Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sind für das Seminargebäude Fassaden zu entwickeln, die das, was im Inneren passiert, auch nach Außen hin verkörpern. Es soll ein Haus entstehen, von dem sich Studierende angezogen fühlen, das in seiner Ausstrahlung vielleicht etwas von dem vermittelt, was an Reichtum an Wissen in diesem Haus weitergegeben wird. Ein Haus, das nicht allein in architektonischer Askese erschöpft, sondern Lust auf Studieren und Lernen bereitet. Wie all diese Fragen und Anregungen sich in den Fassaden und Innenräumen abbilden und sich dabei wohl mit den benachbarten Gebäuden vertragen, soll Gegenstand dieser Wettbewerbsaufgabe sein. Fünfte Fassaden! Das Ensemble wird nach seiner Fertigstellung auch aus erhöhter Lage der Oberstadt wahrnehmbar sein. Daher ist die Gestaltung der Dachlandschaft von großem Belang! DDK und Seminargebäude sollen möglichst mit dem just errichteten Deutschen Sprachatlas auch von oben ein geschlossenes Bild abgeben. Für beide Gebäude ist jeweils eine eigenständige Dachstruktur vorzuschlagen, die im Falle des DDK Licht in die unteren Geschosse führt. Auch ist zu erörtern, welcher Formgebung die Dächer folgen und in welcher Weise diese auch ggf. nur teilweise vom Straßenraum aus wahrnehmbar sein sollen. Gemäß der Begründung zum Bebauungsplan 2/5 sind entsprechend dem ausgewählten Architekturkonzept und den in der Nachbarschaft vorhandenen Dachformen bis max. 20° geneigte Dächer vorgeschrieben. Es ist insgesamt zu diskutieren, wie diese besondere Seite der Häuser, vor allem vor dem Hintergrund der verbindlichen Auflage von mindestens 30 % Solarenergienutzung, als Dach in einer dem Ort angemessenen Materialität und Farbgebung genutzt sein sollte. Material und Farbigkeit behutsam auswählen! Von den Wettbewerbsteilnehmerinnen und -teilnehmern wird schlussendlich ein überzeugender Vorschlag zum eingesetzten Material und zur Farbgebung der Fassaden gewünscht. In Anbetracht einer stadträumlich integrierten Lage, die unterschiedliche Anknüpfungspunkte liefert, und dem Neubau des Deutschen Sprachatlasses, besteht die Herausforderung, sich mit den lokalen und regionalen Besonderheiten auseinanderzusetzen und mit dem Entwurf B gestalterisch Position zu beziehen. Es ist zu erörtern, wie eigenständig jedes Gebäude für sich wirken soll oder ob das Zusammenspiel als Ensemble ihren Ausdruck in einer einheitlichen Farbgebung und Materialität finden soll. In die Wahl der Materialien und Oberflächen sind Fragen der Nachhaltigkeit und des Erstellungs- und Pflegeaufwands selbstverständlich konzeptionell einzubeziehen. Untergeschoss beider Bauten funktional zusammendenken! Auch wenn eine oberirdische bauliche Verbindung zwischen DDK und Seminargebäude ausdrücklich nicht gewünscht ist, so können dennoch im Untergeschoss beide Bauten miteinander verbunden sein. Dies ist jedoch nur aus technischen Erwägungen (Nutzung gemeinsamer Technikräume) möglich, eine Verbindung für Publikumsverkehr ist aus Sicherheitsgründen ausgeschlossen. Unter Berücksichtigung der vorgegebenen Anschlusspunkte an die Erschließung des DDK soll ein Untergeschoss entwickelt werden, das beide Gebäude auf dieser Ebene effektiv miteinander verbindet und die Chancen einer gemeinsamen Nutzung weitreichend ausschöpft. Gleichwohl ist diese Frage insofern komplex, als der Eingang zum DDK samt Vorbereich auf Straßenniveau / Erdgeschossniveau liegen muss. So ist schlussendlich ein Untergeschoss zu planen, das effizient organisiert und für beide Gebäude gut erreichbar ist und zu keinerlei Einschränkungen in der Qualität des Außenraums führt. Wirtschaftlich und kostenbewusst planen! Für die Umsetzung des Projekts ist ein Kostenrahmen vorgegeben. Demnach stehen für • das DDK 12 Mio. EUR (Kostengruppen 300/400, brutto) • das Seminargebäude 4,9 Mio. EUR (Kostengruppen 300/400, brutto) • den Außenraum 1,2 Mio. EUR (Kostengruppe 500, brutto, inkl. zurückgestellter Anteil aus dem Projekt Neubau Deutscher Sprachatlas) zur Verfügung. Insgesamt besteht die Aufgabe darin, ein architektonisches Gesamtkonzept zu entwickeln, das insbesondere die inhaltlichen Anforderungen an die Gestaltqualität, die Funktionalität, den technischen Gebäudestandard sowie den Kostenrahmen integriert betrachtet und die Aspekte konzeptionell untereinander sorgsam abwiegt. Als Indiz für einen wirtschaftlichen Entwurf wird das Verhältnis von Nettogrundfläche (NGF) zur Nutzfläche (NF) herangezogen. Angestrebt wird ein Wert, der 1,6-1,7/ 1 (NGF/NF 1-6) oder niedriger ist. Es wird mit Nachdruck unterstrichen, dass Entwürfe, die eine Einhaltung des Kostenrahmens nicht erwarten lassen, geringe Realisierungschancen besitzen und damit ein zentrales, notwendiges Ziel des Wettbewerbs verfehlen. Der Auslober wird die Entwürfe im Hinblick auf die Einhaltung des Kostenrahmens überprüfen. Identität stiften! Einer Architektur für die Bildung wohnt selbst ein Bildungsauftrag inne. Wer lernen, forschen, sich konzentrieren will, braucht erst recht einen menschlichen, anregenden Lernund Lebensort. Was für Kinder und Jugendliche gilt, soll auch weiterhin für erwachsene Menschen wichtig bleiben: gut proportionierte Räume, in denen sich die Menschen gut entfalten können, die sie im positiven Sinne prägen, sind das Ziel. Die Architektur nimmt hierauf wesentlichen Einfluss, denn sie schafft den atmosphärischen Rahmen für ein individuelles Wohlbefinden. Die ästhetische Gestaltung der Räume muss auf die Bedürfnisse der Nutzer eingehen und zugleich klare Gestaltungslinien erkennen lassen. Für die Atmosphäre beider Gebäude sind Licht und für das Seminargebäude vor allem die Akustik von enormer Bedeutung. Trotz der städtebaulich kompakten Situation sind die Häuser optimal mit Tageslicht zu versorgen, schalltechnisch versiert zu planen und im Hinblick auf die Verwendung von Farben und Materialien ist ein abgestimmtes Gesamtkonzept vorzulegen, das nachvollziehbar auf die Anforderungen der jeweiligen Nutzungsbausteine antwortet. Kurzum: Eine Architektur und Freiraumplanung, die sich als guter Ort bei den Menschen einprägt und ihr Wohlbefinden steigert – ganz gleich ob als Nutzer oder als Passant. Der Kostenrahmen ist unbedingt verbindlich einzuhalten. Ferner gilt, dass der Bauinvestitions-, der Bauunterhaltungs- und der Baubetriebsaufwand integraler Bestand des Gesamtkonzepts sein müssen. Für eine Prüfung der Investitionskosten ist eine Kostenschätzung vorzulegen. Zu Bauunterhaltung und Betrieb sind konzeptionelle Aussagen zu treffen, die eine generelle Einschätzung des zu erwartenden Aufwands ermöglichen. 41 B 4.3 Freiraumplanerisches Aufgabenfeld Einen neuen Campus schaffen! Das DDK, das Seminargebäude und der bestehende Deutsche Sprachatlas sollen im Rahmen der Außenanlagengestaltung gemeinsam zu einem ganzheitlichen Ort geformt werden, der den Ansprüchen an den gewünschten neuen innerstädtischen Unicampus gerecht wird. Im Rahmen des Entwurfs für das Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas haben die Landschaftsarchitekten WGF Objekt, Nürnberg eine Planung für die das Gebäude unmittelbar umgebenden Freiflächen entwickelt. Dieser Entwurf ist den Auslobungsunterlagen zwar beigefügt, stellt aber nicht zwingend die Grundlage der Freiraumplanung im Wettbewerb dar. Gleichwohl ist zu berücksichtigen, dass diese Planung mit den städtischen Gremien abgestimmt worden ist. Für die Ausbildung eines zusammenhängenden Freiraums mit Campuscharakter ist die einheitlich Gestaltung der Freiflächen aller drei Neubauten auf dem Grundstück gewünscht. Attraktives Umfeld gestalten! Um die Attraktivität dieses Mini-Campus’ weiter zu fördern, gilt es, einen barrierefreien und qualitativ hochwertigen Außenraum zu entwickeln, der funktional wie gestalterisch überzeugt. Ziel ist es, einen Freiraum zu schaffen, der Adresse und Aufenthaltsraum zugleich ist, und der überdies sich sinnfällig in den Stadtraum einfügt. Aufgabe der Planerinnen und Planer ist es, ein Gesamtkonzept für die Gestaltung des Außenraums vorzulegen, das die Eingangsbereiche angemessen akzentuiert, Platzsituationen mit hoher Aufenthaltsqualität ausbildet, Wegeverbindungen klug herausarbeitet und insgesamt den Standort auf selbstverständliche Weise für seine Besucher in den Stadtraum einwebt. Von den Teilnehmern ist zu erörtern, mit welchen gestalterischen Mitteln dies geschehen soll, welche Bereiche steinern, welche grün ausgestaltet werden sollen. Dabei ist besonders darauf zu achten, dass das Gelände auch für Menschen mit Behinderung, Eltern mit Kinderwagen und Fahrradfahrern zugänglich gemacht wird. Durch die in Marburg ansässige Blindenstudienanstalt (BLISTA) gibt es überdurchschnittlich viele sehbehinderte Menschen auf den Wegen und Plätzen. Die Umsetzung von taktilen Leitsystemen in den Außenflächen und in den Gebäuden ist zu beachten. Am nördlichen Grundstücksrand ist eine Wegeführung mit einer Mindestbreite von 3 m vorgesehen, die über die bestehende Fußgängerbrücke eine Verbindung zwischen Pilgrimstein und dem Hörsaalgebäude östlich des Mühlbachs herstellt. Darüber hinaus ist gesondertes Augenmerk auf den Übergang zwischen DDK-Gebäude und Seminargebäude im Außenraum zu legen. Es ist darzustellen, wie eine gemeinsame Vorzone unter Beachtung der topografischen Verhältnisse ausgestaltet und wie der Übergang zum Deutschen Sprachatlas formuliert werden sollte. Aufgrund eines bestehenden Schachtbauwerks ist nördlich vom Sprachatlas im Bereich der in der Vorplanung dargestellten Terrasse von einem Niveau von 184,5 m auszugehen. Eine besondere Herausforderung stellt die Unterbringung von ca. 200 Fahrradstellplätzen dar, von denen min. 25% überdacht/wettergeschützt zu planen, jedoch nicht zwingend im Gebäude unterzubringen sind. Es werden kluge Vorschläge erwartet, wie sich diese quantitative Vorgabe nicht negativ auf die Qualität des Außenraums auswirkt, damit dieser nicht allzu sehr von Fahrradabstellanlagen geprägt sein wird. Topografie nutzen! Das Grundstück ist von einer vom Pilgrimstein nach Osten hin abfallende Topografie geprägt. Dieser topografische Unterschied von ca. einer Geschosshöhe stellt besondere Herausforderungen an eine barrierefreie Ausgestaltung des öffentlichen Raums. Zugleich bietet er die Chance, z. B. die Fahrradstellplätze im Untergeschoss des Gebäudes oder zumindest auf der Höhe des Untergeschosses (nach Möglichkeit überdacht) zu verorten und diese damit niveaugleich und komfortabel an den Außenraum anzuschließen. rechts: Blick auf das Wettbewerbsgebiet, die Marburger Oberstadt und den Alten Botanischen Garten aus dem Hörsaalgebäude 42 Alter Botanischer Garten 5 ZUSÄTZLICHE HINWEISE UND RAHMENBEDINGUNGEN 5.1 Kostenrahmen Auf eine wirtschaftliche Planung und Ausführung wird äußerster Wert gelegt. Für die Entwurfsaufgabe wird ein Kostenrahmen wie nachfolgend festgelegt: DDK KG 300/400 gem. DIN 276: 12.000.000 Euro (brutto) Seminargebäude KG 300/400 gem. DIN 276: 4.900.000 Euro (brutto) Außenanlagen KG 500 gem. DIN 276: 1.200.000 Euro (brutto) Diese Kostenvorgabe umfasst alle Teile der zuvor beschriebenen Entwurfsaufgabe und ist einzuhalten. Sie wurde auf Basis eines 0-Projektes ermittelt und dient als Grundlage für die Überprüfung der eingereichten Kostenschätzungen unter Berücksichtigung der Besonderheiten der jeweiligen Wettbewerbsbeiträge. Im Falle einer weiteren Bearbeitung (siehe Teil A 1.6 Weitere Bearbeitung) muss sich die weitere Planung für die zu erstellenden Haushaltsunterlagen an der Kostenaussage des Wettbewerbs messen lassen. Die Kostenvorgabe ist auch im weiteren Projektverlauf einzuhalten. 5.2 Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit Die Wirtschaftlichkeit der Maßnahme ist neben den gestalterischen und funktionalen Anforderungen von besonderer Bedeutung. Ziel der Gebäudeplanung muss es sein, die vorgegebenen Investitionskosten einzuhalten und die Lebenszykluskosten zu minimieren. Dies beinhaltet für die Planungs- und Bauphase die Schaffung optimierter Flächenwerte, flexible Baukonzepte sowie eine qualitätvolle, nachhaltige Konstruktions- und Materialwahl. Die Kosten der Nutzungsphase eines Gebäudes betragen ein Mehrfaches der Investitionskosten. Bei den Betriebskosten sind die Kosten der Energie und der Reinigung mit jeweils rund einem Drittel die größten Kostenblöcke. Auf folgende Punkte wird daher besonders hingewiesen: • Optimierung der Flächenwerte (NF 1-6/BGF; BRI/BGF; VF/NF 1-6) • Kompakte Gebäudeform • LowTech = LowCost (Hochinstallierte Gebäude haben im Allgemeinen auch hohe Betriebskosten) Die Verwendung von ökologisch nachhaltig bewerteten Materialien wird gewünscht. Themen wie Regenwasserbewirtschaftung und extensive Begrünung von Flachdächern werden positiv beurteilt. B 5.3 Energieeffizienz Einen Kernpunkt zur Planung des/der Gebäude/s stellt die Umsetzung eines nachhaltigen Energiekonzepts dar. Bei der Planung sind der Energieeffizienz, dem Klimaschutz und der Vermeidung von CO2-Emissionen unter Beachtung der Investitions- und Lebenszykluskosten besondere Bedeutung beizumessen. Angestrebt wird ein energetisch hocheffizientes Gebäude. Daher sind folgende Anforderungen grundsätzlich zu berücksichtigen: • optimierte Gebäudeausrichtung • hoher baulicher Wärmeschutz • tageslichtoptimierter Glasflächenanteil (nicht zu groß) • umfassende Tageslichtnutzung • optimierte Beleuchtungssteuerung • effizienter Sonnenschutz • optimale Nutzung solarer Gewinne • Vermeidung sommerlicher Überwärmung • aktivierbare Speichermassen (z.B. Betondecken ohne abgehängte Decken) • Wärmerückgewinnung • weitgehend natürliche Belüftung In der „Richtlinie energieeffizientes Bauen und Sanieren des Landes Hessen nach § 9 Abs. 3 des Hessischen Energiegesetzes“ (StAnz. 2014 Nr. 6 Seite 124) hat die Hessische Landesregierung den Standard für die Energieeffizienz hessischer Landesgebäude definiert. Demnach sind Landesgebäude so zu errichten, dass sie die Anforderungen an die Gebäudehülle der EnEV 2009 im Mittel um 50% unterschreiten. Der Primärenergiebedarf ist vorrangig durch die energetische Optimierung von Gebäude und Anlagentechnik zu vermindern. Darüber hinaus soll der Primärenergiebedarf je nach örtlichen Gegebenheiten mit erneuerbaren Energien wie z. B. Sonne oder Fernwärme mit niedrigem Primärenergiefaktor aus regenerativen Energiequellen gedeckt werden. Leitgedanke ist dabei die Errichtung von NahezuNull-Energie-Gebäuden. Zukunftsgerichtete Technologien der Energieeinsparung sind zu prüfen und nach Möglichkeit umzusetzen. Das Gebäude ist grundsätzlich so zu errichten, dass der Primärenergiebedarf des Gebäudes den Standard der ENEV 2009 um mindestens 50 % unterschreitet. Die Möglichkeit der Unterschreitung des Standards „ENEV 2009 minus 70 %“ ist zu prüfen und umzusetzen, wenn die Wirtschaftlichkeit gegeben ist. Der Nachweis der auf die EnEV 2009 bezogenen Anforderungen des Landes Hessen für Maßnahmen, bei denen die ab dem 01.05.2014 gültige Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) anzuwenden ist, kann auf der Grundlage der Rechenvorschriften der EnEV 2014 geführt werden. Dabei gilt der Anforderungswert, der 45 B sich aus der Berechnung gemäß EnEV 2014 mit den am 01.05.2014 gültigen Parametern ergibt, als gleichwertig zu dem Anforderungswert der EnEV 2009. Die geforderten prozentualen Unterschreitungen der Anforderungswerte für Primärenergie und Gebäudehülle sind daher auch für die EnEV 2014 mit den am 01.05.2014 gültigen Parametern einzuhalten. Dabei sind Investitionskosten für die Haustechnik auch in angemessener Relation zu ihrem Einsparpotenzial zu setzen. Ein Fernwärmeanschluss ist vorhanden. Gemäß der Vorgaben des B-Plans sind mindestens 30 % der Dachfläche für Photovoltaikanlagen vorzusehen. Das Gesetz zur Förderung Erneuerbarer Energien im Wärmebereich (Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz – EEWärmeG vom 07.08.2008, geä. 20.10.2015) ist zu berücksichtigen. 5.4 Denkmalrechtliche Rahmenbedingungen Das gesamte Wettbewerbsgebiet ist Bestandteil einer Gesamtanlage (Ensemble) nach § 2 Abs. 2 Nr. 1 HDSchG. Die Erd- und Gründungsarbeiten müssen durch archäologische Untersuchungen begleitet werden. 5.5 Planungsrechtliche Rahmenbedingungen Für das Wettbewerbsgebiet liegt ein rechtswirksamer Bebauungsplan vor (Bebauungsplan Nr. 2/5 „Campus Firmanei – Deutscher Sprachatlas“ vom 16.12.2013). Die Festsetzungen des Bebauungsplans sind einzuhalten. 5.6 Baugrund Ein Bodengutachten, eine Gründungsempfehlung oder eine Statik liegen noch nicht vor. Zum jetzigen Zeitpunkt wird angenommen, dass eine Wasserhaltung erforderlich sein wird. In Analogie des benachbarten Gebäudes Deutscher Sprachatlas wird von einer Pfahlgründung ausgegangen. 5.7 Brandschutz Der Neubau muss entsprechend der Hessischen Bauordnung und zusätzlich geltenden Richtlinien über eine Rettungszufahrt vollständig erreichbar sein. Weitere Hinweise zum Brandschutz gibt der „Brandschutzleitfaden – Baulicher Brandschutz für die Planung, Ausführung und Unterhaltung von Gebäuden des Bundes“, der allen Teilnehmern zur Verfügung gestellt wird. Bei den Neubauten ist dem vorbeugenden Brandschutz besondere Bedeutung zu schenken. Grundlage für die Anforderungen des vorbeugenden Brandschutzes bilden insbesondere die HBO, die Sonderbauvorschriften und die bauaufsichtlich eingeführten technischen Bestimmungen. Anlagentechnischer 46 Brandschutz zur Kompensation entwurfsbedingter Besonderheiten soll soweit wie möglich vermieden werden. Die Einplanung von brandschutztechnisch offiziell zulässigen Veranstaltungsflächen/-räumen soll ermöglicht werden. Die Einrichtung von brandschutztechnisch offiziell zulässigen, allgemein zugänglichen Pausen- und Arbeitsflächen/zonen/-räumen für Studierende, muss ermöglicht werden. Die Gebäude sind mit einer flächendeckenden Brandmeldeanlage gemäß Kategorie 1 nach DIN 14675 auszustatten. Die Ausstattung der Gebäude mit Feuerlöscheinrichtungen ist abhängig von dem endgültig abgestimmten Brandschutzkonzept. Zurzeit ist für den Serverraum und die Archiv- und Magazinräume des DDK eine InertgasLöschanlage mit 10 Löschbereichen vorgesehen. Darüber hinaus ist das bestehende Feuerwehrkonzept für das Bestandsgebäude auf dem Campus zu beachten. 5.8 Barrierefreiheit Bei der Planung und beim Bau öffentlich zugänglicher Gebäude und Arbeitsstätten sind alle Aspekte zu berücksichtigen, die barrierefrei den Zugang, Aufenthalt und Umgang mit den Gebäuden extern und intern, einfachst und ohne fremde Hilfe für Menschen mit Mobilitätseinschränkung sowie für Seh- und Hörbehinderte ermöglichen. Grundlage der Planung ist die DIN 18040-1 (Oktober 2010) „Barrierefreies Bauen – Planungsgrundlagen – Teil 1: Öffentlich zugängliche Gebäude“ in der als Technische Baubestimmung in Hessen bauaufsichtlich eingeführten Fassung (Erlass des HMWVL vom 18.06.2012 - IV 3-4064-b-16-01, Anlage 7.3/1). Weitere Informationen zur Barrierefreiheit und der anzuwendenden Verordnungen und Richtlinien enthält die Broschüre „Universales Barrierefreies Bauen“ (HMWVL 07/2014). Der Erlass sowie die Broschüre werden den Teilnehmern zur Verfügung gestellt. 5.9 Dachneigung Vor dem Hintergrund umfangreicher Erfahrungen mit anderen öffentlichen Bauten, hat das Land Hessen entsprechende „Hinweise für die Planung von nichtgenutzten Flachdächern mit Abdichtungen“ vorgegeben, um zukünftige Bauschäden zu minimieren. Die hierin formulierten Standards wurden mit Erlass vom 11.04.2006 des Hessischen Ministeriums der Finanzen verbindlich eingeführt und sind daher anzuwenden. Diese Arbeitshilfe steht allen Teilnehmern zur Verfügung. Die textlichen Festsetzungen aus dem rechtsgültigen Bebauungsplan sind zu berücksichtigen Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas B 6 VORGABEN UND RESTRIKTIONEN Die in dieser Auslobung formulierten Vorgaben und Restriktionen sind als wichtige inhaltliche Rahmensetzungen zu verstehen, die in dem vorgelegten Entwurf weitestgehend erfüllt sein sollten. Die Vorgaben und Restriktionen stellen jedoch keine bindenden Vorgaben dar, die bei einer Nichteinhaltung zum formalen Ausschluss vom Verfahren führen. Vielmehr ist es die Aufgabe des Preisgerichts, in der Gesamtabwägung auch eventuell vorliegende Verstöße zu diskutieren und über diese im Kontext des gesamten Entwurfs zu befinden. Als bindende Vorgaben gelten lediglich die Abgabefristen. Städtebau • Planung von zwei separaten Gebäuden ohne räumliche und funktionale Verbindung (Ausnahme: im Untergeschoss für synergetische Nutzung von Technikflächen) • Einhaltung des Baufensters und der maximalen Höhenentwicklung (Traufhöhe 201 m ü. NN) gem. Bebauungsplan • DDK: Haupteingang auf der Südseite gegenüber Eingang zum Deutschen Sprachatlas Hochbau/Raum- und Funktionsprogramm • Umsetzung des Raumprogramms und Berücksichtigung aller funktionalen Kriterien der einzelnen Bereiche • Erfüllung der speziellen Belichtungs- und Brandschutzanforderungen für die Archiv- und Magazinflächen • Ausbildung eines Daches mit einer Neigung von max. 20°; Solarenergienutzung auf mind. 30 % der Gesamtfläche Freiraum • barrierefreie Zugänglichkeit und Nutzbarkeit der Freiräume • Ausbildung einer Wegeverbindung zwischen Pilgrimstein und Biegenstraße an der nördlichen Grundstücksgrenze (mind. 3 m Breite) und barrierefreier Anschluss an den Alten Botanischen Garten • Höhenniveau im Bereich nördlich vom Deutschen Sprachatlas: 184,5 m ü. NN • Beachtung des bestehenden Feuerwehrkonzeptes für den Deutschen Sprachatlas 48 Kosten und Wirtschaftlichkeit • folgende Kostenobergrenzen sind einzuhalten (KG 300/400 bzw. 500 gem. DIN 276): -- DDK: 12.000.000 Euro (brutto) -- Seminargebäude: 4.900.000 Euro (brutto) -- Außenanlagen: 1.200.000 Euro (brutto) • Verhältnis NGF/NF 1-6: 1,6-1,7/1 oder niedriger • keine Überschreitung der maximalen NF 1-6 gem. Raumprogramm -- DDK: 2.564 qm -- Seminargebäude: 1.237 qm Nachhaltigkeit • Verwendung ökologisch nachhaltig bewerteter Materialien • Unterschreitung der EnEV 2009 um mindestens 50 %, Überprüfung der Unterschreitung um 70 % Verkehr und ruhender Verkehr • Nachweis von 200 Fahrradstellplätzen, davon min. 25 % überdacht Bauordnungsrecht Allgemeine Vorschriften und Normen in der jeweils gültigen Fassung, wie beispielsweise: • BauGB • HBO • Hessische Versammlungsstättenrichtlinie (H-VStättR) • Arbeitsstättenverordnung (ArbStättVO) • DIN 18040-1 Barrierefreies Bauen • Berücksichtigung der Aufstellflächen für Feuerwehr sowie Flucht- und Rettungswege Barrierefreiheit • barrierefreier Zugang, Aufenthalt und Umgang mit den Gebäuden ohne fremde Hilfe für Menschen mit Mobilitätseinschränkung sowie für Seh- und Hörbehinderte wehr Feuer 28 22 26 18 23 20 21 23 19 23 1/2 17 16 12 24 SE ENGE GAS EbBäuÄd e DE U sLaaGlge SHAöAr HÖR BEN RA HLG S ATL A ACH SPR MÜ HER TSC DEU N GE LA IAN RE MF AU SR NG ITU BE S AR 17 BE BA UFE NST E R IN TE IMS GR PIL s AU KuH P PaArkRha mind. 3 m 184,5 VER VWerAwL alTt 12 uUngNU BIE GE GNI U NS NI TR AS SE 10 24a 9 25 7 49 27 26 4 B 7 STANDORTDOKUMENTATION 4 3 8 7 1 2 6 5 1 50 2 B 3 4 5 6 7 8 51