Neubau Forschungszentrum Deutsches Dokumentationszentrum für

Werbung
 Planungswettbewerb im Rahmen des HEUREKA-Programms und
der dritten Phase des Hochschulpakt 2020-Invest Programms
Auslobung zum offenen einphasigen hochbaulich-freiraumplanerischen
Realisierungswettbewerb
Neubau Forschungszentrum Deutsches Dokumentationszentrum
für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg (DDK) und Neubau
Seminargebäude der Philipps-Universität Marburg am Pilgrimstein,
Campus Firmanei
Philipps-Universität Marburg
Neubau Forschungszentrum Deutsches
Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte –
Bildarchiv Foto Marburg (DDK) und Neubau
Seminargebäude der Philipps-Universität Marburg
am Pilgrimstein, Campus Firmanei
Auslobung
IMPRESSUM
Land Hessen
vertreten durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Wiesbaden,
vertreten durch Herrn Staatsminister Boris Rhein
vertreten durch die Philipps-Universität Marburg,
vertreten durch die Präsidentin Prof. Dr. Katharina Krause
vertreten durch den Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH),
vertreten durch Direktor Herrn Thomas Platte
in Abstimmung mit dem
Hessischen Ministerium der Finanzen, Wiesbaden,
vertreten durch Herrn Staatsminister Dr. Thomas Schäfer
Wettbewerbsbetreuung
büro luchterhandt
stadtplaner architekten landschaftsarchitekten
Shanghaiallee 6
20457 Hamburg
T. +49-40-707080-70
F. +49-40-707080-780
[email protected]
www.luchterhandt.de
Daniel Luchterhandt, Anna-Lena Schüsler, Dajana Schröder
Redaktion
Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen
Philipps-Universität Marburg
büro luchterhandt, Hamburg
Bild- und Kartenmaterial
Fotografien S. 8/9, 17, 20/21, 27, 37, 43, 44, 47, 50-52: büro luchterhandt
Grafik S. 24: büro luchterhandt auf Grundlage Philipps-Universität Marburg
Visualisierung S. 25 oben: sinning architekten / agatastudio
Visualisierung S. 25 Mitte: Philipps-Universität Marburg / Renderbar
Fotografie S. 25 unten: Philipps-Universität Marburg
Grafiken S. 32/33, 38, 49, 50: büro luchterhandt
VORAUSSICHTLICHE WETTBEWERBSTERMINE
Beginn Registrierung 3. KW 2016
Bereitstellung der Auslobung
12.02.2016
Frist für Rückfragen
Rückfragen können ausschließlich per Email an
das büro luchterhandt unter Verwendung der
Email-Adresse: [email protected] gestellt werden.
22.02.2016, 12 Uhr
Preisrichtervorbesprechung und Rückfragenkolloquium
25.02.2016
Abgabe Plansatz Abgabe ausschließlich bei:
büro luchterhandt
Stichwort: Wettbewerb DDK Marburg
Shanghaiallee 6
20457 Hamburg
19.04.2016
Es gilt der Poststempel! Das Versandrisiko liegt beim Teilnehmer.
Abgabe Modell
Abgabemodalitäten wie Plansatz
03.05.2016
Preisgericht
28. und 29.06.2016
Ausstellung
im Anschluss
(Termine unter Vorbehalt)
INHALT
Teil A – Verfahren
1.Wettbewerbsbedingungen
1.1 Auslober
1.2 Betreuung
1.3 Wettbewerb
1.3.1 Wettbewerbsart
1.3.2 Kurzprofil der Wettbewerbsaufgabe
1.4 Preisgelder
1.5 Eigentum und Urheberrecht
1.6 Weitere Bearbeitung
1.7 Bekanntgabe
1.8 Haftungsausschluss
1.9 Registrierung 1.10 Schriftliche Rückfragen und Rückfragenkolloqium
1.11
Einlieferung und Anonymität
1.12 Beurteilungskriterien
1.13 Bindende Vorgaben
1.14 Nachprüfung
10
10
10
10
10
10
11
11
12
12
12
12
12
13
13
13
13
2.Akteure
2.1 TeilnehmerInnen
2.2 Preisgericht
2.2.1 Stimmberechtigte FachpreisrichterInnen
2.2.2 Stimmberechtigte SachpreisrichterInnen
2.2.3 Stellvertretende FachpreisrichterInnen
2.2.4 Stellvertretende SachpreisrichterInnen
2.3 Sachverständige BeraterInnen des Preisgerichts
2.4 Vorprüfung
14
14
14
14
14
14
14
15
15
3.Leistungen
3.1 Präsentationsblätter
3.1.1 Präsentationsblätter 1-4
3.1.2 Erläuterungsbericht und Vordrucke
3.1.3 Plansatz Vorprüfung
3.1.4 Modellbau 3.1.5 CD 1 „Plandaten“
3.1.6 Umschlag und CD/DVD 2 „Verfassererklärung“
3.1.7 Umschlag und CD/DVD 3 „Teilnehmererklärung“
3.2 Bereitgestellte Unterlagen
16
16
16
18
18
18
18
18
19
19
Teil B – Aufgabe
1. Anlass
22
2.Hintergrund
2.1 Die Stadt Marburg
2.2
Die Philipps-Universität Marburg
2.3
Das Plangebiet als Teil des Campus’ Firmanei
23
23
24
25
3.
3.1
28
3.2
Die Neubauten
Neubau Forschungszentrum Deutsches Dokumentationszentrum
für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg (DDK)
3.1.1 Die Institution
3.1.2 Ziele und Raumprogramm
Neubau Seminargebäude
28
28
30
36
4.Aufgabe
4.1 Städtebauliches Aufgabenfeld 4.2
Hochbauliches Aufgabenfeld
4.3 Freiraumplanerisches Aufgabenfeld
38
38
39
42
5.
Zusätzliche Hinweise und Rahmenbedingungen
5.1 Kostenrahmen
5.2 Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit
5.3 Energieeffizienz
5.4
Denkmalrechtliche Rahmenbedingungen
5.5
Planungsrechtliche Rahmenbedingungen
5.6Baugrund
5.7 Brandschutz
5.8Barrierefreiheit
5.9Dachneigung
45
45
45
45
45
46
46
46
46
46
6. 48
Vorgaben und Restriktionen
7.Standortdokumentation
50
Blick von Osten auf das Wettbewerbsgebiet, den Deutschen Sprachatlas und die Marburger Oberstadt
TEIL A
Verfahren
A
1 WETTBEWERBSBEDINGUNGEN
1.1 Auslober
Land Hessen
vertreten durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Wiesbaden,
vertreten durch Herrn Staatsminister Boris Rhein
vertreten durch die Philipps-Universität Marburg,
vertreten durch die Präsidentin Prof. Dr. Katharina Krause
vertreten durch den Landesbetrieb Bau und Immobilien
Hessen,
vertreten durch Direktor Herrn Thomas Platte
in Abstimmung mit dem
Hessischen Ministerium der Finanzen, Wiesbaden
vertreten durch Herrn Staatsminister Dr. Thomas Schäfer
1.2 Betreuung
Das Wettbewerbsverfahren wird betreut durch
büro luchterhandt
stadtplaner architekten landschaftsarchitekten
Shanghaiallee 6
20457 Hamburg
T. +49-40-707080-70
F. +49-40-707080-780
[email protected]
www.luchterhandt.de
Daniel Luchterhandt,
Anna-Lena Schüsler,
Dajana Schröder
1.3 Wettbewerb
1.3.1 Wettbewerbsart
Der Wettbewerb wird als offener einphasiger hochbaulichfreiraumplanerischer Realisierungswettbewerb ausgelobt.
Der Zulassungsbereich umfasst sämtliche EWR-Mitgliedstaaten sowie Staaten der Vertragsparteien des WTOÜbereinkommens über das öffentliche Beschaffungswesen
GPA.
Der Durchführung des Wettbewerbs liegen die RPW 2013
in der vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung am 31.01.2013 herausgegebenen Fassung
mit der Bekanntmachung vom 22.02.2013 und mit Einführungserlass vom 11.07.2013 des Hessischen Ministeriums
der Finanzen bekannt gemachten Änderungen und Hinweisen zugrunde. Der Wettbewerb ist Bestandteil eines
10
Verhandlungsverfahrens gem. § 3 Abs. 1 VOF (2009). Die
Anwendung und Anerkennung der RPW 2013 in der modifizierten Fassung des Landes Hessen ist für Auslober und
Teilnehmer sowie alle übrigen Beteiligten verbindlich, soweit diese Auslobung nicht ausdrücklich davon abweicht.
An der Vorbereitung und Auslobung des Wettbewerbs hat
der Ausschuss Vergabe und Wettbewerb der Architektenund Stadtplanerkammer Hessen beratend mitgewirkt. Die
Auslobung wird dort unter der Nummer 03/2016 RPW
2013 mit Datum vom 20.01.2016 registriert. Die Wettbewerbssprache ist deutsch.
Die Wettbewerbsbekanntmachung ist am 28.01.2016 bei
der Hessischen Ausschreibungsdatenbank (Referenznummer 39/5964) sowie im EU-Amtsblatt (Referenznummer
2016/S 022-035634) veröffentlicht worden.
1.3.2 Kurzprofil der Wettbewerbsaufgabe
Im Rahmen des Programms HEUREKA (Hochschul
Entwicklungs- und Umbauprogramm: RundErneuerung,
Konzentration und Ausbau von Forschung und Lehre
in Hessen) des Landes Hessen zur Modernisierung der
Hochschulen plant die Philipps-Universität Marburg den
Neubau des Forschungszentrums Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto
Marburg (DDK). Parallel zum Forschungsbauvorhaben in
unmittelbarer Nachbarschaft soll zudem ein Seminargebäude, finanziert durch die dritte Phase des Hochschulpakt
2020-Invest Programms, errichtet werden. Beide Neubauten sollen auf dem innerstädtischen Campus Firmanei der
Geistes- und Sozialwissenschaften am Fuß der Marburger
Oberstadt auf jeweils eigenem Grundstück gebaut werden. Teil dieses Campus’ ist auch das Forschungszentrum
Deutscher Sprachatlas, welches kurz vor der Fertigstellung
steht. Grundlage dieser Campusentwicklung ist das Ergebnis eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs aus dem Jahr
2008.
Für das DDK hat Ferdinand Heide Architekt BDA, Frankfurt
am Main eine Vorplanung (Leistungsphase 2) für die hochbauliche Realisierbarkeit erstellt. Darauf aufbauend erfolgte durch das Büro Alhäuser + König die technische Vorplanung für das DDK (Leistungsphase 2). In diesem Rahmen
wurde durch das Büro Ferdinand Heide Architekt BDA
auch die städtebauliche Machbarkeit des Seminargebäudes überprüft. Ferner existiert eine Vorplanung des Büros
WGF, Nürnberg für den Außenraum des Forschungszentrums Deutscher Sprachatlas. Für das DDK wurde auf dieser Grundlage eine Entscheidungsunterlage-Bau (ES-Bau)
vom Land Hessen bereits genehmigt. Ziel ist es, nach der
Wettbewerbsentscheidung eine ES-Bau für das Seminargebäude zu erstellen und die für das DDK entsprechend
fortzuschreiben.
A
Die besondere Herausforderung der Wettbewerbsaufgabe
besteht darin, die Einzelgebäude erkennbar zu machen
und sie zugleich städtebaulich zu einem stimmigen Ensemble zusammenzuführen. Der Neubau des Forschungszentrums Deutscher Sprachatlas ist in die Konzeption
einzubeziehen und der Qualität des Außenraums kommt
bei der Campusentwicklung – auch wegen der besonderen
topografischen Situation – besondere Bedeutung zu. Die
Wettbewerbsaufgabe umfasst drei Aufgabenteile:
1. Das Forschungszentrum Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg
(DDK) gehört zu den weltweit größten und einflussreichsten Zentren der kunsthistorischen Dokumentation und
Wissensforschung und ist mit seiner Fokussierung auf die
Fotografie in analoger und digitaler Form in Deutschland
einzigartig. Im Rahmen des Wettbewerbs ist unter Berücksichtigung der vorliegenden Vorentwurfsplanung eine überzeugende Fassadengestaltung für das DDK zu entwickeln,
wobei im Sinne eines ganzheitlichen Planungskonzeptes
sinnvolle Optimierungen und die Überarbeitung der Grundrissgestaltung nicht ausgeschlossen sind. Insbesondere
die Fassadengestaltung soll sinnfällig die Besonderheiten
der Nutzung nach außen tragen und ihren Beitrag zur
Belebung und zur Adressbildung des Ortes leisten. Dabei
muss der Entwurf den besonderen Sicherheitsanforderungen dieses einzigartigen Forschungsbaus funktional gerecht werden. Die Baukosten betragen ca. 12 Mio. € (KG
300 und 400, brutto).
2. Das an diesem Standort vorgesehene Seminargebäude
soll dem steigenden Bedarf an großen Seminarräumen,
der aus stetig ansteigenden Studierendenzahlen resultiert,
Rechnung tragen. In dem Neubau sind acht Seminarräume in drei unterschiedlichen Größen für 60 bis 100
Personen geplant. Alle Räume werden mit losem Mobiliar
in Form von Tischen und Stühlen und den heute üblichen
technischen Geräten ausgestattet, um die größtmögliche
Flexibilität für den Lehrunterricht zu ermöglichen. Im Rahmen des Wettbewerbs ist ein umfassender Vorentwurf für
das Seminargebäude vorzulegen. Die Baukosten betragen
ca. 4,9 Mio. € (KG 300 und 400, brutto).
1.4 Preisgelder
Für den Wettbewerb nach RPW 2013 stellt der Auslober
nach Abschluss der Bearbeitung eine Wettbewerbssumme
von 115.000 EUR (netto, zzgl. der derzeit gültigen MwSt.
von 19%) zur Verfügung. Es ist folgende Aufteilung vorgesehen:
1. Preis: 38.000 EUR
2. Preis: 31.000 EUR
3. Preis: 21.000 EUR
4. Preis: 15.000 EUR
Für Anerkennungen stehen insgesamt 10.000 EUR zur
Verfügung.
Das Preisgericht ist berechtigt, durch einstimmigen Beschluss eine andere Aufteilung der Wettbewerbssumme
festzulegen.
1.5 Eigentum und Urheberrecht
Die mit Preisen ausgezeichneten Wettbewerbsbeiträge
werden Eigentum des Auslobers und werden nicht zurückgeschickt. Die Urheberrechte, insbesondere der Schutz
gegen Nachbauen und das Recht der Veröffentlichung
der Entwürfe, vorbehaltlich der Veröffentlichung durch den
Auslober, bleiben den Verfassern erhalten. Dem Auslober
steht das Recht der Erstveröffentlichung unter Angabe der
Verfasser ohne weitere Vergütung zu. Die Verfasser stellen
den Auslober von den Rechten Dritter an den eingereichten Unterlagen frei. Im Anschluss an die Ausstellung können die Verfasser der Arbeiten, die nicht in das Eigentum
des Auslobers übergegangen sind, ihre Arbeiten in einem
dafür vorgesehenen Zeitraum abholen (dieser wird gesondert benannt). Nicht abgeholte Arbeiten oder Modelle werden im Anschluss an die Ausstellung zurückgeschickt. Um
Beschädigungen durch den Transport zu vermeiden, wird
eine persönliche Abholung dringend empfohlen.
3. Ferner ist die Entwicklung des Außenraums wichtiger
Entwurfsbestandteil. Hierzu werden Lösungsvorschläge
erwartet, die überzeugend den Standort in den öffentlichen
Raum (Pilgrimstein, Botanischer Garten, Vorplatz Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas) einbinden, Kostenansatz 1,2 Mio. € (KG 500, brutto, inkl. Anteil zum bestehenden Institut Sprachatlas) für das gesamte Gelände.
11
A
1.6 Weitere Bearbeitung
Der Auslober beabsichtigt gemäß § 8 Abs. 2 RPW 2013
unter Würdigung der Empfehlungen des Preisgerichts einen Preisträger oder eine Preisträgergemeinschaft mit der
Bearbeitung der Objekt- und Überwachungsleistungen und
Leistungen der Freianlagenplanung zu beauftragen, sofern
kein wichtiger Grund einer Beauftragung entgegensteht.
Der Abruf folgender Planungsleistungen ist beabsichtigt:
Objektplanungsleistungen für Gebäude
(gem. § 34 HOAI 2013)
• Seminargebäude LPH 2-8
• Forschungszentrum DDK LPH 2 (anteilig – bezogen
auf die der Beauftragung zugrunde gelegten Planung
– entsprechend dem tatsächlich für den vollständigen
Abschluss der Leistungsphase 2 erforderlichen Bearbeitungsumfang ), LPH 3-8
Objektplanungsleistungen für Freianlagen
(gem. § 39 HOAI 2013)
• LPH 2-5
• optional LPH 6-8
Dieser erfolgt gemäß RBBau Vertragsmuster stufenweise. Hierzu wird im Anschluss an die Preisgerichtssitzung
gemäß § 3 Abs. 4 b VOF ein Verhandlungsverfahren mit
den Preisträgern des Wettbewerbs durchgeführt. Die den
Verhandlungen zugrunde zu legenden Zuschlagskriterien
werden den Preisträgern rechtzeitig mitgeteilt. Das Wettbewerbsergebnis bzw. die Empfehlung des Preisgerichts
wird hierbei angemessen berücksichtigt werden.
Bei Beauftragung wird eine Kostenobergrenze formuliert, die in der weiteren Bearbeitung einzuhalten ist. Zur
Einhaltung der Kostenobergrenze verpflichten sich die
Wettbewerbsteilnehmer erforderliche Anpassungen oder
kostensenkende Korrekturen in allen Planungsstadien
vorzunehmen.
12
Für die Vergabe von Planungsleistungen für Sonderfachleute werden in Abhängigkeit vom Auftragswert gegebenenfalls eigene Vergabeverfahren notwendig.
1.7 Bekanntgabe
Nach Abschluss des Wettbewerbs wird das Wettbewerbsergebnis bekannt gegeben. Der Auslober wird alle Wettbewerbsarbeiten unter Offenlegung der Verfasser veröffentlichen. Nach Abschluss des Wettbewerbs werden zudem
alle Arbeiten öffentlich ausgestellt. Die genauen Daten und
der Ausstellungsort werden rechtzeitig veröffentlicht.
1.8 Haftungsausschluss
Die bereitgestellten Informationen in der Auslobung sowie
auf und in den Planunterlagen wurden durch den Auslober sorgfältig recherchiert und geprüft. Jedoch wird keine
Haftung, Garantie oder Gewähr dafür übernommen, dass
alle Angaben vollständig, richtig und in letzter Aktualität zur
Verfügung gestellt worden sind. Weder die Auslobung, die
Planunterlagen noch ihr Inhalt dürfen ohne die vorherige
ausdrückliche Genehmigung des Auslobers auf irgendeine
Art verändert oder an Dritte verteilt oder übermittelt werden.
1.9 Registrierung
Für den Download der Unterlagen und den Versand des
Rückfragenprotokolls ist eine Registrierung unter
www.luchterhandt.de/verfahrensmanagement/4768
erforderlich.
1.10 Schriftliche Rückfragen und Rückfragenkolloquium
Rückfragen zur Auslobung können ausschließlich schriftlich per E-Mail bis zu dem in der Terminübersicht verbindlich genannten Datum an das Betreuungsbüro unter der
folgenden E-Mail-Adresse gestellt werden:
[email protected]
Die beabsichtigten Beauftragungen erfolgen vorbehaltlich
der haushaltsrechtlichen Zustimmung der Geldgeber.
Ferner findet an dem in der Terminübersicht genannten
Datum das Rückfragenkolloquium statt. Der Veranstaltungsort wird den Teilnehmenden rechtzeitig vor der Veranstaltung bekanntgegeben. Die Teilnahme am Kolloquium
wird dringend empfohlen.
Im Falle einer weiteren Bearbeitung werden durch den
Wettbewerb bereits erbrachte Leistungen des Wettbewerbsteilnehmers bis zur Höhe des zuerkannten Preises
nicht erneut vergütet, sofern der Wettbewerbsentwurf in
seinen wesentlichen Teilen unverändert der weiteren Bearbeitung zugrunde gelegt wird.
Die beantworteten schriftlich eingereichten sowie die im
Kolloquium gestellten Rückfragen werden Bestandteil der
Auslobung und allen Verfahrensbeteiligten zur Verfügung
gestellt. Den Teilnehmer/Innen, dem Preisgericht und allen
Beratern und Vorprüfern sind diese Informationen jederzeit
zugänglich.
Mit der Teilnahmebestätigung am Wettbewerbsverfahren
erkennen die Teilnehmer die Regularien und Termine des
Wettbewerbs an.
Für kontinuierliche Information steht die Website zur Verfügung. Die Aktualität des Informationsstandes liegt in der
Eigenverantwortung des Teilnehmers.
A
1.11 Einlieferung und Anonymität
Pläne oder Modelle, die durch Post, Bahn oder andere
Transportunternehmen eingereicht werden, gelten als fristgerecht eingereicht, wenn der Tagesstempel entsprechend
den 19.04.2016 (Pläne) und den 03.05.2016 (Modell)
unabhängig von der Uhrzeit nachweist. Die Teilnehmer/innen haben dafür zu sorgen, dass sie den Nachweis über
die rechtzeitige Einlieferung führen können. Da der Tagesstempel auf dem Versandgut ein späteres Datum aufweisen kann, ist der Einlieferungsschein maßgebend. Die
Teilnehmer/-innen haben den Einlieferungsschein daher bis
zur Bekanntgabe der Preisgerichtsentscheidung aufzubewahren und diesen auf Nachfrage anonym mit Angabe der
Kennzahl vorzulegen. Ist die Rechtzeitigkeit der Einlieferung
nicht erkennbar, weil der Tagesstempel fehlt, unleserlich
oder unvollständig ist, werden solche Arbeiten vorbehaltlich
des von dem oder der Teilnehmer/In zu erbringenden Nachweises zeitgerechter Einlieferung mitbeurteilt.
Werden die Wettbewerbsarbeiten persönlich abgegeben
gilt die auf der Empfangsbestätigung vermerkte Datumsangabe. Die persönliche Abgabe kann werktags außer
samstags in der Zeit von 9 Uhr bis 18 Uhr beim wettbewerbsbetreuenden Büro erfolgen. Die Anonymität muss
gewährleistet sein.
Die Wettbewerbsarbeiten sind zur Abgabe anonym - ohne
Hinweise auf die Verfasser - auf Kosten der Wettbewerbsteilnehmer einzureichen. Als Absender ist die Adresse:
büro luchterhandt
Stichwort: Wettbewerb Marburg
Shanghaiallee 6
20457 Hamburg
auf allen Versandpapieren einzutragen bzw. auf den Umschlägen anzugeben. Die einzureichenden Leistungen
in Form von Plänen und Abgabedokumenten sowie das
Modell sind hierzu mit einer sechsstelligen Kennzahl zu
kennzeichnen. Bei allen Plänen ist die Kennzahl in einem
Feld von 6 cm Breite und 2 cm Höhe in der rechten oberen
Ecke aller Blätter anzuordnen. Alle weiteren Schriftstücke
sowie die CD 1 „Plandaten“, CD 2 „Verfassererklärung“
und CD 3 „Teilnehmererklärung“ sind ebenfalls mit dieser
Kennzahl zu versehen. Die Daten auf den CDs sind wie
folgt zu kennzeichnen:
Kennzahl_Dateiname.Dateityp
(Beispiel: 123456_Blatt1.TIF)
Die Verfasserklärung ist zusammen mit der CD 2 „Verfassererklärung“, die Teilnehmererklärung zusammen mit der
CD 3 „Teilnehmererklärung“ in jeweils einem neutralen,
verschlossenen Umschlag (Format DIN A4 bzw. C4) einzureichen – auch diese Umschläge sind mit der gleichen
Kennzahl zu versehen.
Die Vorprüfung wird die Kennzahlen der eingereichten
Arbeiten der Verfasser durch Tarnzahlen ersetzen.
Die Nichtbeachtung dieser formalen Leistungsbestandteile
oder Verletzungen der Anonymität führen zum Ausschluss
aus dem Wettbewerbsverfahren.
1.12 Beurteilungskriterien
Die eingehenden Arbeiten werden nach den folgenden
Kriterien bewertet:
• städtebauliche Qualität der Gesamtkonzeption
• Architektur- und Gestaltungsqualität
• Qualität im Außen- und Innenraum
• Gebrauchs- und Nutzungsqualitäten
• Leistungs- und Programmerfüllung mit Einhaltung der
gewünschten Flächenvorgaben und der Anordnung
bzw. der konzeptionellen Integration der in der Aufgabe
benannten Bausteine
• Gestaltqualität und Nutzbarkeit der Freiräume
• Realisierungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit der Maßnahme, insbesondere die Einhaltung des festgelegten
Kostenrahmens
• Qualität und Plausibilität des geforderten Konzeptes zur
technischen Gebäudeausrüstung
• Nachhaltigkeit
• Energieeffizienz
• Barrierefreiheit
Die genannte Reihenfolge der Kriterien stellt keine Gewichtung dar. Dem Preisgericht bleibt es vorbehalten, die
einzelnen Kriterien zu gewichten.
Die Zuschlagskriterien des Verhandlungsverfahrens werden
den zur Verhandlung eingeladenen Teilnehmern gemäß §
11 Abs. 2 VOF mit der Einladung zur Verhandlung genannt.
Die prozentuale Wertung des Kriteriums „Platzierung im
Wettbewerb“ wird mit der Aufforderung zur Angebotsabgabe
im Rahmen des Verhandlungsverfahrens bekannt gegeben.
1.13 Bindende Vorgaben
Es sind keine „Bindenden Vorgaben“ im Sinne des
Vergaberechts formuliert, die bei Nichteinhaltung aus vergaberechtlicher Sicht zum Ausschluss der Arbeit führen
müssen.
1.14 Nachprüfung
Vergabeprüfstelle ist die Vergabekammer beim Regierungspräsidium Darmstadt, Wilhelminenstraße 1-3, 64283
Darmstadt.
13
A
2 AKTEURE
2.1 TeilnehmerInnen
Der Zulassungsbereich umfasst sämtliche EWR-Mitgliedstaaten sowie Staaten der Vertragsparteien des
WTO-Übereinkommens über das öffentliche Beschaffungswesen GPA. Die Bildung von Bewerbergemeinschaften
von Architekten mit Landschaftsarchitekten ist zwingend
vorgeschrieben. Teilnahmeberechtigt sind natürliche und
juristische Personen, die die geforderten fachlichen Anforderungen erfüllen. Bei natürlichen Personen sind die
fachlichen Anforderungen erfüllt, wenn sie gemäß Rechtsvorschrift ihres Heimatstaates berechtigt sind, am Tage
der Bekanntmachung die Berufsbezeichnung Architektin/
Architekt bzw. Landschaftsarchitektin/ Landschaftsarchitekt zu führen. Ist in dem Heimatstaat des Bewerbers die
Berufsbezeichnung gesetzlich nicht geregelt, so erfüllt die
fachlichen Anforderungen als Architektin/Architekt bzw.
Landschaftsarchitektin/Landschaftsarchitekt, wer über ein
Diplom, Prüfungszeugnis oder sonstigen Befähigungsnachweis verfügt, dessen Anerkennung nach der Richtlinie
2005/36/EG - Berufsanerkennungsrichtlinie - gewährleistet
ist und den Vorgaben des Rates vom 07. September 2005
über die Anerkennung von Berufsqualifikationen (ABI. EU
Nr. L 255 S.22) entspricht.
2.2 Preisgericht
Bei juristischen Personen sind die fachlichen Anforderungen erfüllt, wenn zu ihrem satzungsgemäßen Geschäftszweck Planungsleistungen gehören, die der anstehenden
Planungsaufgabe entsprechen, und wenn ein bevollmächtigter Vertreter der juristischen Person und der Verfasser
der Wettbewerbsarbeit die fachlichen Anforderungen
erfüllt, die an natürliche Personen gestellt werden. Bewerbergemeinschaften (z.B. Arbeitsgemeinschaften) natürlicher und juristischer Personen sind ebenfalls teilnahmeberechtigt, wenn jedes Mitglied der Bewerbergemeinschaft
teilnahmeberechtigt ist.
2.2.3 Stellvertretende FachpreisrichterInnen
• Sonja Moers (Architektin), Frankfurt/Main
• Patrick Ostrop (Architekt), Hamburg
• Felix Holzapfel-Herziger (Landschaftsarchitekt),
Hamburg
• Sebastian Burger (Architekt), Hess. Min. der Finanzen,
Wiesbaden
• Friedhelm Dorndorf (Architekt), LBIH, Gießen oder
Raphael Kückmann (Architekt), LBIH, Gießen
Sachverständige, Fachplaner und andere Berater müssen
nicht teilnahmeberechtigt sein, wenn sie keine Planungsleistung erbringen, die der Wettbewerbsaufgabe entsprechen, und wenn sie überwiegend und ständig auf ihrem
Fachgebiet tätig sind.
Jeder Teilnehmer hat seine Teilnahmeberechtigung eigenverantwortlich zu prüfen. Die Teilnahme erfolgt auf eigene
Verantwortung. Bei der Abgabe der Wettbewerbsarbeiten
sind in der Verfassererklärung sämtliche am Wettbewerb
beteiligten Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen mit Vor- und Zuname zu benennen. Jedes Büro / jeder Bewerber / jede
Bewerbergemeinschaft darf sich nur mit einem Entwurf am
Wettbewerb beteiligen.
14
2.2.1 Stimmberechtigte FachpreisrichterInnen
• Prof. Ulrike Lauber (Architektin), Berlin
• Prof. Jörg Aldinger (Architekt), Stuttgart
• Hans-Hermann Krafft (Architekt und Landschaftsarchitekt), Berlin
• Holger Zimmer (Architekt), Wiesbaden
• Björn Martenson (Architekt), Aachen
• Inge Laste (Architektin), Hess. Min. der Finanzen,
Wiesbaden
• Ulrike Berendsen-Manderscheid (Architektin), LBIH,
Frankfurt/Main
2.2.2 Stimmberechtigte SachpreisrichterInnen
• Thorsten Schmidt, Hess. Min. für Wissenschaft und
Kunst, Wiesbaden
• Guido Brennert, Hess. Min. der Finanzen, Wiesbaden
• Prof. Dr. Katharina Krause, Präsidentin der PhilippsUniversität Marburg
• Hartmut Jegodzinski, LBIH, Wiesbaden
• Prof. Dr. Hubert Locher, Direktor DDK, Marburg
• Dr. Franz Kahle, Bürgermeister Stadt Marburg
2.2.4 Stellvertretende SachpreisrichterInnen
• Walter Braun, Hess. Min. für Wissenschaft und Kunst,
Wiesbaden
• Stefan Haub, Hess. Min. der Finanzen, Wiesbaden
• Dr. Friedhelm Nonne, Kanzler der Philipps-Universität
Marburg
• Karl-Hermann Krombach, LBIH, Wiesbaden oder
Karlheinz Günther, LBIH, Marburg
• Dr. Christian Bracht, Direktor DDK, Marburg
• Reinhold Kulle, Stadt Marburg, Fachdienst Stadtplanung und Denkmalschutz
A
2.3 Sachverständige BeraterInnen des Preisgerichts
• Eckhard Diehl, Philipps-Universität Marburg
• Joachim Haak, Philipps-Universität Marburg
• Maja Turba, Philipps-Universität Marburg
• Dr. des. Sonja Feßel, Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg,
Philipps-Universität Marburg
• Thomas Scheidt, Deutsches Dokumentationszentrum
für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg, PhilippsUniversität Marburg
• Stefan Brückner, LBIH, Zentrale Wiesbaden
• Christoph Knickel, LBIH, Zentrale Wiesbaden
• Ingrid Gohn, LBIH, Zentrale Wiesbaden
• Hubert Battenberg, LBIH, Mitte
• Jörn Hinder, LBIH, Mitte
• Alexandra Michels, LBIH, Mitte
• Karl Heinz Waschkowitz, LBIH, Mitte
2.4 Vorprüfung
Die Vorprüfung erfolgt durch das büro luchterhandt, Hamburg, unter Hinzuziehung der Sachverständigen Berater/
Innen. Der Auslober behält sich vor, weitere Sachverständige, Berater und Vorprüfer zu benennen.
15
A
3 LEISTUNGEN
3.1 Präsentationsblätter
3.1.1 Präsentationsblätter 1 - 4
Die Leistungen sind auf maximal 4 Plänen in DIN A0, Hochformat darzustellen. Nähere Angaben zum vorgegebenen
Plan-Layout liegen den Unterlagen bei (Anlage V3.3 „Layoutvorlage“). Die Pläne sind zweifach im Originalformat
einzureichen – ein Plansatz gerollt zur Präsentation für das
Preisgericht, ein Plansatz gefaltet und vermaßt für die Vorprüfung. Darüber hinaus sind sie als Verkleinerungen zweifach im DIN A3-Format und in digitaler Form abzugeben.
Übergeordnete Leistungen
• Aussagen zur architektonischen Gestaltungsidee in
freier Darstellung
• Schwarzplan im Maßstab 1:1000 mit umgebender
Bebauung
• Lageplan DDK und Seminargebäude im Maßstab
1:500 mit Darstellung der Freiraumplanung mit umgebender Bebauung (genordet)
• Freiraumplanerische Vertiefung im Maßstab 1:200
mit Darstellung der verbindenden Zone zwischen DDK
und Seminargebäude im Kontext der Topografie sowie
der Zugänge zu beiden Gebäuden
• Strukturkonzept/Nutzungskonzept im Kontext der
umgebenden Bebauung; Darstellung der Neubauten,
Darstellung der Dachaufsichten, Veranschaulichung der
Verkehrsanbindung und Erschließung (Darstellung der
öffentlichen und privaten Erschließung), Außenraumgestaltung unter Berücksichtigung der Freiraumplanung
• Grundriss des gemeinsamen Untergeschosses im
Maßstab 1:200 von DDK und Seminargebäude mit
Darstellung aller Ein-/Ausgänge (genordet)
• 1 Außenraumperspektive von vorgegebenem Standort, die DDK und Seminargebäude zeigt (Standort und
Winkel der Perspektive wird mit Protokoll zum Rückfragenkolloquium mitgeteilt).
• bis zu 2 skizzenhafte räumliche Darstellungen
• 1 Westansicht im Maßstab 1:200, die zugleich das Seminargebäude, das DDK und das Forschungszentrum
Deutscher Sprachatlas zeigt
• 1 Ostansicht im Maßstab 1:200, die zugleich das DDK
und das Seminargebäude zeigt
• Konzeption zum nachhaltigen und energieeffizienten Bauen inkl. Energiekonzept; schematische Skizzen zur Veranschaulichung der wesentlichen Elemente
und Prinzipien des Energiekonzeptes während der Heizund Kühlperiode (Winter- und Sommerkonzept) mit prinzipiellen Aussagen zu Verschattung, sommerlicher Wärmeschutz, Blendschutz, Verdunklung, Belichtung und
Beleuchtung, Tageslichtnutzung, Be- und Entlüftung,
Heizsystem, technische Infrastruktur (ohne Maßstab,
s. Vordruck V1.3 „Flächen und Energieeffizienz“)
16
Entwurf DDK
• Darstellung der wesentlichen entwurfsleitenden Idee
(freie Darstellung)
• Sämtliche Grundrisse und Dachaufsicht im Maßstab
1:200
-- Die Grundrisse sind zu norden.
-- Im Erdgeschossgrundriss ist die Erschließung mit
den Außenanlagen darzustellen.
• 1 Nordansicht, 1 Südansicht im Maßstab 1:200
• Alle relevanten Schnitte im Maßstab 1:200
(mind. 1 Längs- und 1 Querschnitt)
• Fassadenansicht und Fassadenschnitt im Maßstab
1:50; die Darstellung hat zeichnerisch, mit textlicher
Beschreibung in Schnitt, Ansicht und Grundriss zu
erfolgen. Folgende Punkte sind hierbei besonders zu
berücksichtigen:
-- Konstruktion und Fassade (System, Aufbau / Konstruktionsart, Materialität, Wärmeschutz)
-- prinzipielle bauphysikalische Aussagen zur Fassade,
im Hinblick auf Wärmeschutz und Verglasung, Maßnahmen zur Akustik / Schallschutz, Brandschutz
-- Wartungs- und Reinigungskonzept
Entwurf Seminargebäude
• Darstellung der wesentlichen entwurfsleitenden Idee
(freie Darstellung)
• Sämtliche Grundrisse und Dachaufsicht im Maßstab
1:200
-- Die Grundrisse sind zu norden.
-- Im Erdgeschossgrundriss ist die Erschließung mit
den Außenanlagen darzustellen.
• 1 Nordansicht, 1 Südansicht im Maßstab 1:200
• Alle relevanten Schnitte im Maßstab 1:200
(mind. 1 Längs- und 1 Querschnitt)
• Fassadenansicht und Fassadenschnitt im Maßstab
1:50; die Darstellung hat zeichnerisch, mit textlicher
Beschreibung in Schnitt, Ansicht und Grundriss zu
erfolgen. Folgende Punkte sind hierbei besonders zu
berücksichtigen:
-- Konstruktion und Fassade (System, Aufbau / Konstruktionsart, Materialität, Wärmeschutz)
-- prinzipielle bauphysikalische Aussagen zur Fassade,
im Hinblick auf Wärmeschutz und Verglasung, Maßnahmen zur Akustik / Schallschutz, Brandschutz
-- Wartungs- und Reinigungskonzept
rechts: Am Pilgrimstein, Blick Richtung Norden
A
3.1.2 Erläuterungsbericht und Vordrucke
• ausgefüllter Vordruck V1.1 „Flächenkennwerte und
Raumprogramm“, Nachvollziehbarkeit der Flächenzuweisung in einem Schemaplan in geeignetem Maßstab
gemäß Farbvorgaben
• ausgefüllter Vordruck V1.2 „Kosten“;
-- 1. Seminargebäude: Kostenschätzung der Baukosten für die Kostengruppen 300 bis 400 (ausgenommen KG 312) gem. DIN 276 sowie Angabe mit Erläuterung Kostenkennwert €/qm Fassade
-- 2. DDK: Kostenschätzung für die Kostengruppe 300
bis 400 (ausgenommen KG 312) gem. DIN 276 sowie Angabe mit Erläuterung Kostenkennwert €/qm
Fassade (auf Grundlage der vorliegenden Kostenschätzung für die Vorplanung)
-- 3. Außenraum: Kostenschätzung für Kostengruppe
500
• ausgefüllter Vordruck V1.3 „Flächen und Energieeffizienz“
• Erläuterungsbericht (in der vorgegebenen Textmaske
Vordruck V3.1 „Entwurfserläuterungen“, max. 5.000
Zeichen inkl. Leerstellen) mit Aussagen zu:
-- entwurfsleitende Idee
-- städtebauliches Konzept
-- architektonisches Konzept (Umsetzung Raum- und
Funktionsprogramm, Gestaltung)
-- freiraumplanerisches Konzept
-- technisches Konzept
-- energetisches Konzept
-- Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit
-- Barrierefreiheit
-- Grundkonzeption zum baulichen Brandschutz
(Rettungswege)
-- Auflistung von Sonderbauteilen / Sonderkonstruktionen
3.1.3 Plansatz Vorprüfung
Der Plansatz soll folgende Bestandteile umfassen:
• Präsentationsblätter 1-4, farbig auf DIN A4-Größe gefaltet (siehe 3.1.1)
• Präsentationsblätter 1-4, farbig auf DIN A3 verkleinert
(siehe 3.1.1)
• ausgedruckter Vordruck V3.1 „Erläuterungsbericht“
• ausgefüllter und ausgedruckter Vordruck V1.1 „Flächenkennwerte und Raumprogramm“ mit Schemaplan zum
Flächenberechnungsbogen
• ausgefüllter und ausgedruckter Vordruck V1.2 „Kosten“
• ausgefüllter und ausgedruckter Vordruck V1.3 „Flächen
und Energieeffizienz“
3.1.4 Modellbau
• Massenmodell im Maßstab 1:500 inkl. Einsatzplatte,
gewünscht ist ein Modell in weißem Farbton
18
3.1.5 CD 1 „Plandaten“
Daten-CD/DVD (Standarddurchmesser, 12 cm) in der vorgegebenen Ordnerstruktur (Anlage V3.5 „Ordnerstruktur
CD 1“) mit anonymer Kennzeichnung der Daten. Dateinamen: „Kennziffer_Plan_01“, „Kennziffer_Plan_02“ usw.,
bzw. „Kennziffer_Grundriss_EG“ und folgendem Inhalt:
• Erläuterungsbericht in der vorgegebenen Textmaske
Anlage V3.1 „Entwurfserläuterungen“ (Excel-Datei XLS
und PDF)
• ausgefüllter Vordruck V1.1 „Flächenkennwerte und
Raumprogramm“ (Excel-Datei XLS und PDF)
• Schemaplan zur Flächenberechnung für jedes Geschoss (PDF, DWG max. AutoCAD 2013)
• ausgefüllter Vordruck V1.2 „Kosten“ (Excel-Datei
XLS und PDF)
• ausgefüllter Vordruck V1.3 „Energieeffizienz“ (ExcelDatei XLS und PDF)
• Präsentationsblätter (PDF sowie TIFF, 150 dpi,
CMYK-Modus). Alle Plandaten der Präsentationsblätter
in Originalgröße.
• Prüfblätter (DWG/DXF 2000). Alle Prüfblätter in Originalgröße.
• digitale Flächenprüfpläne (DWG/DXF 2000) zur
Nachvollziehbarkeit der Erfüllung des Raumprogramms
(sämtliche Grundrisse mit sämtlichen Räumen) unter
Angabe der Raumnummern und jeweiligen Flächen (NF
1-9; Nutzflächen müssen als Polygone/Einzelflächen
angelegt und prüfbar sein), Kennzeichnung gem. Anlage V3.4 „Farbvorgaben“
• Bild- und Präsentationsdaten (TIFF, 300dpi, NICHT
LZW-komprimiert, CMYK-Farbmodus); Perspektiven,
Modellfotos etc. sind als separate Bilddaten mit einer
Mindestgröße von 21 x 30 cm einzureichen.
3.1.6 Umschlag und CD/DVD 2 „Verfassererklärung“
Verschlossener Briefumschlag im Format DIN A4, mit
Kennzahl versehen und folgendem Inhalt:
• CD 2 „Verfassererklärung“ (Format ISO 9660) mit:
Angaben aller Verfasser einschließlich aller Kooperationspartner und externer Fachingenieure mit Vor- und
Nachnamen, Anschrift, Tel./Fax. sowie E-Mail-Adressen
etc.; entsprechend Formblatt V3.2 „Verfassererklärung“
unterschrieben durch die Entwurfsverfasser und mit
Bürostempel versehen.
• Ausdruck Vordruck V3.2 „Verfassererklärung“ mit
Angaben aller Verfasser einschließlich aller Kooperationspartner und externer Fachingenieure mit Vor- und
Nachnamen, Anschrift, Tel./Fax. sowie E-Mail-Adressen
etc.; unterschrieben durch die Entwurfsverfasser und
mit Bürostempel versehen.
A
3.1.7 Umschlag und CD/DVD 3 „Teilnehmererklärung“
Die „Teilnehmererklärung“ ist im Falle einer Bewerbergemeinschaft von jedem Bewerber und jedem Nachunternehmer einzeln einzureichen. Verschlossener Briefumschlag
im Format DIN A4, mit Kennzahl versehen und folgendem
Inhalt:
• CD 3 „Teilnehmererklärung“ (Format ISO 9660) mit:
sämtlichen geforderten Angaben und Anlagen/Nachweisen; entsprechend Formblatt „Teilnehmererklärung“
unterschrieben durch den einzelnen Bewerber und
möglichen Nachunternehmern und mit Bürostempel
versehen (Scan).
• Ausdruck Vordruck V2 „Teilnehmererklärung“ mit
sämtlichen geforderten Angaben und Anlagen/Nachweisen als Kopie; unterschrieben durch den einzelnen
Bewerber und möglichen Nachunternehmern und mit
Bürostempel versehen.
3.2 Bereitgestellte Unterlagen
A1 Auslobung
• A1.1 Auslobungsbroschüre (pdf)
A2 Standort
• A2.1 Fotos Standortdokumentation (jpg)
• A2.2 Bebauungsplan Nr. 2/5 (pdf)
• A2.3 Planung Forschungszentrum Deutscher
Sprachatlas (pdf)
A3 Vorplanungen
• A3.1 Ergebnis des städtebaulichen Ideen- und Realisierungswettbewerbs Campus Firmanei und Universitäts­
bibliothek (pdf)
• A3.2 Vorplanung DDK (pdf)
-- Pläne (Ferdinand Heide Architekt BDA)
-- Raumbuch (Ferdinand Heide Architekt BDA)
-- Kennwerte (Ferdinand Heide Architekt BDA)
-- Kostenschätzung (Ferdinand Heide Architekt BDA /
Alhäuser + König)
-- Technikkonzept (Alhäuser + König)
• A3.3 Vorplanung Freianlagen (WGF Nürnberg)
(dwg/dxf/pdf)
A7 Modell
• A7.1 Schablone (dwg/dxf) und Informationen (pdf)
Modelleinsatzplatte
• A7.2 Fotos Umgebungsmodell und Einsatzplatte (jpg)
A8 Technische und sonstige Informationen
• A8.1 Höhenangaben (dwg/dxf/pdf)
• A8.2 Leitungsbestand (pdf)
• A8.3 Feuerwehr/Rettungswege Deutscher Sprachatlas
(pdf)
A9 Richtlinien und weitere Hinweise
• A9.1 Arbeitsstättenverordnung (pdf)
• A9.2 Versammlungsstättenrichtlinie (pdf)
• A9.3 Richtlinie Energieefizientes Bauen (pdf)
• A9.4 Informationen zum Barrierefreien Bauen (pdf)
• A9.5 Brandschutzleitfaden für Gebäude des Bundes
(pdf)
• A9.6 Hinweise zu Flachdächern (pdf)
• A9.7 Muster-Richtlinie Feuerwehrflächen (pdf)
Vordrucke und Vorlagen
V1 Flächen und Kosten
• V1.1 Vordruck „Flächenkennwerte und Raumprogramm“
(xls/pdf)
• V1.2 Vordruck „Kosten“ (xls/pdf)
• V1.3 Vordruck „Flächen und Energieeffizienz“ (xls/pdf)
V2 Teilnehmererklärung
• V2.1 Vordruck Teilnehmererklärung (pdf)
• V2.2 Verpflichtungserklärung zu Tariftreue und Mindest­
entgelt bei öffentlichen Aufträgen (pdf)
V3 Weitere Vordrucke und Vorlagen
• V3.1 Vordruck Entwurfserläuterungen (xls/pdf)
• V3.2 Vordruck Verfassererklärung (pdf)
• V3.3 Vorlage Planlayout (pdf)
• V3.4 Farbvorgaben (pdf)
• V3.5 Vorlage Ordnerstruktur CD 1
A4 Nutzerinformationen
• A4.1 Übersicht über die Standorte der Philipps-Universität Marburg im Lahntal (pdf)
A5 Raum- und Funktionsprogramm
• A5.1 Funktionsschema DDK (pdf)
• A5.2 Raumprogramm DDK (pdf)
• A5.3 Raumprogramm Seminargebäude (pdf)
A6 Zeichengrundlage
• A6.1 Zeichengrundlage (dwg/dxf/pdf)
19
Blick vom Parkhaus auf das Wettbewerbsgebiet, den Deutschen Sprachatlas und den Alten Botanischen Garten
TEIL B
Aufgabe
B
1 ANLASS
Im Rahmen des Programms HEUREKA (Hochschul
Entwicklungs- und Umbauprogramm: RundErneuerung,
Konzentration und Ausbau von Forschung und Lehre in
Hessen) des Landes Hessen zur Modernisierung der Hochschulen plant die Philipps-Universität Marburg den Neubau
des Forschungszentrums Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg (DDK).
Parallel zum Forschungsbauvorhaben in unmittelbarer
Nachbarschaft soll zudem ein Seminargebäude, finanziert
durch die dritte Phase des Hochschulpakt 2020-Invest Programms, errichtet werden. Die beiden Neubauten sollen auf
dem innerstädtischen Campus Firmanei der Geistes- und
Sozialwissenschaften am Fuß der Marburger Oberstadt auf
eigenem Grundstück gebaut werden. Teil dieses Campus
ist auch das Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas,
welches kurz vor der Fertigstellung steht. Grundlage dieser
Campusentwicklung ist das Ergebnis eines städtebaulichen
Ideenwettbewerbs aus dem Jahr 2008.
Für das DDK hat Ferdinand Heide Architekt BDA, Frankfurt
am Main eine Vorplanung (Leistungsphase 2) für die hochbauliche Realisierbarkeit erstellt. Darauf aufbauend erfolgte durch das Büro Alhäuser + König die technische Vorplanung für das DDK (Leistungsphase 2). In diesem Rahmen
wurde durch das Büro Ferdinand Heide Architekt BDA
auch die städtebauliche Machbarkeit des Seminargebäudes überprüft. Ferner existiert eine Vorplanung des Büros
WGF, Nürnberg für den Außenraum des Forschungszentrums Deutscher Sprachatlas. Für das DDK wurde auf dieser Grundlage eine Entscheidungsunterlage-Bau (ES-Bau)
vom Land Hessen bereits genehmigt. Ziel ist es, nach der
Wettbewerbsentscheidung eine ES-Bau für das Seminargebäude zu erstellen und die für das DDK entsprechend
fortzuschreiben.
Luftbild Wettbewerbsgebiet mit ehemaliger Brauerei
Die besondere Herausforderung der Wettbewerbsaufgabe
besteht darin, die Einzelgebäude erkennbar zu machen
und sie zugleich städtebaulich zu einem stimmigen Ensemble zusammenzuführen. Der Neubau des Forschungszentrums Deutscher Sprachatlas ist in die Konzeption
einzubeziehen und der Qualität des Außenraums kommt
bei der Campusentwicklung – auch wegen der besonderen
topografischen Situation – besondere Bedeutung zu. Die
Wettbewerbsaufgabe umfasst drei Aufgabenteile:
Forschungszentrum Deutsches Dokumentations­
zentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto
Marburg (DDK)
Das DDK gehört zu den weltweit größten und einflussreichsten Zentren der kunsthistorischen Dokumentation
und Wissensforschung und ist mit seiner Fokussierung auf
die Fotografie in analoger und digitaler Form in Deutschland einzigartig. Im Rahmen des Wettbewerbs ist unter
Berücksichtigung der vorliegenden Vorentwurfsplanung
eine überzeugende Fassadengestaltung für das DDK zu
entwickeln, wobei im Sinne eines ganzheitlichen Planungskonzeptes sinnvolle Optimierungen und die Überarbeitung der Grundrissgestaltung nicht ausgeschlossen sind.
Insbesondere die Fassadengestaltung soll sinnfällig die
Besonderheiten der Nutzung nach außen tragen und ihren
Beitrag zur Belebung und zur Adressbildung des Ortes
leisten. Dabei muss der Entwurf den besonderen Sicherheitsanforderungen dieses einzigartigen Forschungsbaus
funktional gerecht werden. Die Baukosten betragen ca.
12 Mio. € (KG 300 und 400, brutto).
Seminargebäude
Das an diesem Standort vorgesehene Seminargebäude
soll dem steigenden Bedarf an großen Seminarräumen,
der aus stetig ansteigenden Studierendenzahlen resultiert,
Rechnung tragen. In dem Neubau sind acht Seminarräume in drei unterschiedlichen Größen für 60 bis 100
Personen geplant. Alle Räume werden mit losem Mobiliar
in Form von Tischen und Stühlen und den heute üblichen
technischen Geräten ausgestattet, um die größtmögliche
Flexibilität für Lehrveranstaltungen aller Fächer zu ermöglichen. Im Rahmen des Wettbewerbs ist ein umfassender
Vorentwurf für das Seminargebäude vorzulegen. Die Baukosten betragen ca. 4,9 Mio. € (KG 300 und 400, brutto).
Freiraum
Ferner ist die Entwicklung des Außenraums wichtiger
Entwurfsbestandteil. Hierzu werden Lösungsvorschläge
erwartet, die überzeugend den Standort in den öffentlichen
Raum (Pilgrimstein, Botanischer Garten, Vorplatz Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas) einbinden, Kostenansatz 1,2 Mio. € (KG 500, brutto, inkl. Anteil zum bestehenden Institut Sprachatlas) für das gesamte Gelände.
22
2 HINTERGRUND
2.1 Die Stadt Marburg
Durch Jahrhunderte hindurch gewachsen, in ihren wesentlichen Bestandteilen erhalten, erhebt sich die Häuserkulisse der Marburger Altstadt mit dem Schloss über dem
Lahntal. Marburg feiert 2022 das 800-jährige Stadtjubiläum. Burg und Marktsiedlung sind jedoch viel älter. Nach
jüngsten Forschungen reichen die ersten Anfänge der
Burganlage sogar bis ins 9./10. Jh. zurück. Große Bedeutung erhielt die Stadt indessen erst, als Landgräfin Elisabeth von Thüringen Marburg 1228 als Witwensitz wählte.
Sie baute ein Hospital, in dem sie sich bei der Pflege von
Kranken und Gebrechlichen aufopferte. Schon 1235 wurde
sie heilig gesprochen, und der Deutsche Orden begann
noch im gleichen Jahr über ihrem Grab die Elisabethkirche
zu erbauen, die zu den schönsten gotischen Bauten in
Deutschland gehört.
Zwischen 1248 und 1604 war Marburg – mit einigen Unterbrechungen – Residenz der Landgrafen von Hessen.
Hier ließ 1248 Sophie von Brabant, die Tochter der Heiligen Elisabeth, sich und ihren dreijährigen Sohn Heinrich
von den Marburger Bürgern huldigen und legte damit den
Grundstein für das Land Hessen.
1527, in der Zeit der Reformation, gründete Landgraf Philipp der Großmütige in Marburg die erste protestantische
Universität, die seitdem für die Stadt der wichtigste Wirtschaftsfaktor war und bis heute geblieben ist. Ihr verdankt
Marburg seine Bedeutung. Zu den bekanntesten Professoren gehören z.B. der Erfinder der Dampfmaschine, Denis
Papin um 1690, der Philosoph und Aufklärer Christian
Wolff, der Jurist Friedrich Karl von Savigny um 1800 oder
der Chemiker Robert Bunsen um 1850 und der Mediziner
Emil von Behring um 1900.
B
Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen 1866 erlebte die Universität einen stürmischen Aufschwung, der
auch ein schnelles Anwachsen der Stadt zur Folge hatte.
Innerhalb weniger Jahre und Jahrzehnte verdreifachte sich
die Zahl der Einwohner – die Zahl der Studenten verzehnfachte sich.
Den Zweiten Weltkrieg überstand Marburg fast unversehrt
und nahm nach 1945 eine große Zahl von Flüchtlingen
auf. Erst seit dieser Zeit gibt es hier eine größere Zahl kleinerer und mittlerer Industriebetriebe. Unverändert ist nach
wie vor die Universität (einschließlich Klinikum) wichtigster
Wirtschaftsfaktor in der Stadt mit über 6.000 Beschäftigten
und etwa 26.000 Studierenden. Bei einer Einwohnerzahl
von etwa 86.000 bedeutet dies, dass etwa jeder Vierte
in direkter Beziehung zur Universität steht. Hier leben,
wohnen, arbeiten oder studieren 6.000 Menschen aus 136
Nationen und machen Marburg zu einer weltoffenen Stadt.
Marburg ist eine Stadt mit Sonderstatus und zugleich eines
von drei Oberzentren in Mittelhessen sowie auch Mittelpunkt des Landkreises Marburg-Biedenkopf. Zu den wichtigsten Aufgaben der Gegenwart gehören die Stärkung der
Stadt als Einkaufszentrum und Wirtschaftsstandort, insbesondere für Zukunftstechnologie-Unternehmen, sowie
die Sicherung sowohl von Forschung und Lehre als auch
der gesundheitlichen Versorgung in dem nun fusionierten
und privatisierten Universitätsklinikum Gießen/Marburg.
Die fruchtbare Symbiose von Universität und Stadt ist an
vielen Fakten ablesbar. So deckt das Forschungs- und
Technologiepotenzial der Philipps-Universität heute bis auf
wenige Ausnahmen alle wichtigen Zukunftstechnologiefelder ab.
23
B
e
nstraß
Andréstraße
2.2 Die Philipps-Universität Marburg
Die Philipps-Universität, mit bald 500 Jahren die älteste
und traditionsreichste Hochschule in Hessen, versteht
sich als klassische Voll-Universität moderner Prägung. Mit
ihrem breiten Spektrum geisteswissenschaftlicher Fächer
und experimentell anspruchsvollen Naturwissenschaften
bildet sie eine ideale Plattform für die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Sie setzt auf innovative Lehre mit kurzen
Studienzeiten, die mehrfach im hessenweiten Wettbewerb
„Exzellenz in der Lehre“ ausgezeichnet wurde.
r-Straße
Ernst-Gille
Uhlandstraße
Neu
älle
Im Gef
eler
ass
eK
traße
er-S
-Gill
raße
erst
Mau
Stra
Violastraße
Schü
ße
Lenaustraße
st
Ern
n
iese
llerw
Affö
Beim kalten Frosch
tz
ützenpla
Am Sch
ße
nstra
ütze
Sch
rman
Zimme
Alte Kasseler Straße
Im Afföller
tzens
traße
traße
er-S
ill
st-G
Ern
eg
Ort
Rosenstra
ße
Rosenstraße
e
aß
str
rth
Fu
Dürerstraße
steg
enberg
Am Ort
g
ste
erg
b
en
Sch
ütz
en
stra
el
Mitt
ser
was
ra
fst
ho
hn
e
hn
aß
Kr
m
n
elw
il-M
Em
Saurasen
er
-B
olf
d
Ru
e
traß
Fri
h-S
ric
ed
Auf
dem
Michelchen
e
-W
aß
-Str
uppe
eg
lm-R
aße
g
ke-S
öp
Steinwe
Uferstr
eine
ig-J
h-H
he
bach
Ketzer
r
Wasse
arzes
Schw
Wil
chha
Deuts
nric
eg
e
usstraß
Ludw
rt-W
Bunsenstraße
be
Firmaneiplatz
Karmelitergasse
Hei
Firmaneistraße
ie
e
gass
eliter
Karm
ße
tra
-S
nn
ma
ult
ass
Mühlgraben
ths
Weg
abe
bert-
Elis
ie
h-S
dric
Frie
Mitt
ge
tenruhe
bo
ße
ra
St
hoc
t-K
er
r
be
Ro
ße
tra
ff-S
op
nk
an
Neben den Spitzenleistungen in Forschung und Lehre einerseits, erleben Marburger Studierende andererseits eine
Hochschule fernab hektischer Betriebsamkeit. Anonymität
und Massenbetrieb halten sich an der Philipps-Universität
in Grenzen. Lehrende und Lernende schätzen Marburg vor
allem wegen seiner anziehenden Altstadt, des reizvollen
landschaftlichen Ambientes und der vielfältigen kulturellen
Angebote.
Ortenbergplatz
um
s
as
W
es
arz
hw
Sc
eg
W
er
rda
eh
W
str
hn
La
La
Ba
Nervenklinik
UKGM
ße
ße
er G
Rot
tsch
hau
ig-Ju
Ludw
Deu
ppe-
sstr
Weg
aße
Pilgrim
Bieg
-Müll
sse
ra
be
Joha
inw
Ste
Ste
iger
nnes
n
ga
ens
traße
rG
er-S
ote
Lahn
R
Renthof
traß
e
stein
Sauersgäßchen
Re
Die Stadt im Grünen bietet Studierenden gute Arbeitsbedingungen. Die Uni-Gebäude verteilen sich im Wesentlichen auf zwei Standorte: Während die meisten Natur- und
Lebenswissenschaften auf den Lahnbergen angesiedelt
sind, konzentrieren sich die Buchwissenschaften auf die
Innenstadt.
rabe
n
Zwischen
ße
tra
hausen
eg
nth
of
Heusi
ngerstr
aße
ste
nth
Wilhelm-Rö
rim
Pilg
Re
in
of
In den kommenden Jahren wird die Philipps-Universität
baulich erweitert und neu geordnet. Mit den Mitteln des
Landeshochschulprogramms HEUREKA (HochschulEntwicklungs- und Umbauprogramm: RundErneuerung,
Konzentration und Ausbau von Forschung und Lehre in
Hessen) wird bis 2020 rund um den Neubau der Universitätsbibliothek der Campus Firmanei durch die Ansiedlung
wesentlicher Teile der Geistes- und Sozialwissenschaften
erweitert. Neben dem bereits fertiggestellten Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas wird an diesem Standort
am Pilgrimstein der Neubau für das Forschungszentrum
Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte
– Bildarchiv Foto Marburg (DDK) sowie ein neues Seminargebäude der Philipps-Universität Marburg errichtet und
somit ein lebhaftes gesellschaftswissenschaftliches Zentrum etabliert.
Savig
e
nystraß
e
Stadthalle
pp
e
La
nd
gr
af
tre
ße
ffstra
ste
in
ah
n-P
Her
hltr
ep
n
Mü
Lah
g
e
Ling
e
elga
ss
chen
Rudolphsplatz
Weidenhä
Erlenr
ing
user Brüc
ke
Hanno-
sse
w
lust
els
e
ass
Ku
tz
rt-S
Erle
ch
um
he
r-B
g
eid
W
nrin
ac
rü
en
ck
use
en
gra
be
n
Bra
Jost
gels
Loui
en
s-Ad
ch
äß
Spie
Graben
lust
weg
St.
Bei
Weidenhäuser
orf-S
erg
teg
erb
G
ari
pla
tz
xe
rS
bo
en
ed
ße
rS
ße
He
Fri
Jo
st
rma
hlg
rab
e
se
as
ng
ße
e
tra
ß
tra
ße
ße
tra
So
m
Ca
rl-S
m
erb
tre
h
ad
s
l-S
se
as
ng
ne
No
n
-S
pp
la
lf-K
do
Ru
Auf
de
ben
lgra
Müh
rg
ra
be
n
ra
Ad
ße
tra
-S
an
ord
r-J
pfe
tra
-S
an
ord
r-J
te
es
lv
Sy
ste
Ku
e
aß
Str
fft-
am
ße
lve
Am
ße
tra
uts
tra
ein
Sy
24
links: Standorte der Philipps-Universität im Lahntal
rechts von oben nach unten: Neue Universitätsbibliothek
(Architektur: sinning architekten, Darmstadt);
Neubau Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas
(Architektur: Bär, Stadelmann, Stocker Architekten, Nürnberg);
Zentrales Hörsaalgebäude östlich des Mühlbachs
(Umbauplanung: Hascher Jehle Architektur, Berlin)
-K
Trojedamm
eide
rW
r
ente
e-C
r
rte
kfu
an
Fr
eg
W
twar
Sof
ße
a
Str
hn-W
ße
-S
r-J
te
es
ra
lv
Lahn
ße
st
Sy
hn
ord
an
Ja
ü
M
bso
tra
e
eid
elstra
Hasp
n
be
Am
aco
ben
en
ra
hlg
nn-J
Non
ne
ße
W
er
fd
rt
fu
nk
Fra
Au
tra
S
er
tra
Pulvergra
as
pfr
m
Kä
ße
rs-S
Mü
Gutenber
n
gstraße
itie
Be
Po
iS
t.
Bei der Hirsenmühle
re
tra
tra
s-
raße
e
raß
M
Sfa
Jägerst
straße
Liebig
tweg
slus
egel
Spi
Spieg
n
Erl
ug
as
se
amm
Trojed
n
Lah
Am
utst
ntra
Wei
Sfaxer Straße
en
ch
äß
G
ls
he
öc
BeL
id
er
Hir
se
nm
üh
le
Am Brü
ckche
r
Am Grün
ße
Weh
H
e
ss
ga
en
n
ah
tra
m
rS
de
Sc
ße
lmstra
Wilhe
elslus
tw
hä
Auf
ße
hulstra
e
eg
hrg
We
eg
ler-Pla
Drechs
ieg
Sp
esga
Kapp
Alfred-Wegener-Straße
Hirschber
g
gass
zger
t
stat
Hof
Met
Erlenrin
Lahntor
Hannose
DrechslerUntergas
Platz
rsitätss
Unive
eg
-W
en
oh
n-C
man
latz
pe
asse
Reitg
rd-J
asse
Mistg
e
traße
ße
rim
asse
rha
Kornmarkt
sse
n
Wol
Pilg
terg
Wet
t
tsgäß
ss
erga
sse
us
enha
Fürst
raße
Ge
Schuhmarkt
stat
Heumarkt
Hof
Kraf
bsga
Hin
Pla
Kre
m
ter de
ga
Lang
Am
Au
asse
ustin
asse Aug
rstraße
Barfüße
e
lgass
Markt
ße
tra
rs
ße
rfü
Ba
delg
G
Alte
Die
n
stei
en
sse
Ja
rg
en
Rüb
elga
sse
ga
bs
ko
n
stei
Rüb
asse
chen
Probsteig Gehrensgäß
Kug
se
as
tg
ark
ße
be
ers
Lutherischer Kirchhof
Wen
sse
kt
Mar
Nik
eid
hn
Sc
Kugelga
e
ass
felg
Stie
stra
olai
e
enst
M
ße
Ritterstra
lgass
e
gass
Stein
Ludwig-Bickell-Treppe
Kuge
Bieg
e
Enge Gass
pke-Straße
plip
-P
hi
hloß
Wilhelm-Rö
Str
aß
e
Schloßsteig
Sc
sse
er Ga
nweg
Mainz
sone
Ufer
asse
stra
terg
Wet
Bieg
ben
ens
lgra
traß
Müh
eg
pke-Straße
Neustadt
Hainw
B
2.3 Das Plangebiet als Teil des Campus’ Firmanei
Das Plangebiet umfasst das landeseigene Grundstück an
der Straße Pilgrimstein in Marburg. Unterhalb der historischen Marburger Oberstadt gelegen, grenzt das dreieckig
geschnittene Areal südlich an den Alten Botanischen Garten und ist von deutlichen topografischen Unterschieden
geprägt: Während das Geländeniveau vom südlichen
Ende des Grundstücks nach Norden lediglich um ca. einen
Meter abfällt, besteht ein deutliches Gefälle vom Pilgrimstein bis zum Mühlgraben von über drei Meter (+185,30 m
ü. NN Pilgrimstein bis zum Mühlgraben +182,10 m ü. NN).
Dieser von starken landschaftlichen Einflüssen geprägte Standort zeichnet sich durch höchst unterschiedliche
Nachbarschaften (Parkhaus am Hang zur Oberstadt,
Alter Botanischer Garten im Norden, Neubau Deutscher
Sprachatlas auf der Ostseite) aus:
Der 3,6 Hektar große Alte Botanische Garten der PhilippsUniversität im Zentrum Marburgs ist ein beliebter Erholungsraum für die Bewohner der Stadt, für Universitätsbedienstete, Studierende und auswärtige Besucher. Seit fast
200 Jahren befindet er sich an seinem jetzigen Standort
am Pilgrimstein. Der alte Botanische Garten ist aufgrund
der gartenhistorischen Entwicklung und des alten Gehölzbestandes von kulturhistorischem Wert mit überregionaler
Bedeutung. Die Einmaligkeit dieses Gartendenkmals
beruht bis heute auf der gelungenen Verknüpfung eines
„Wissenschaftsgartens“ mit der „englischen Gartenkunst“.
Noch heute zeigt er wichtige Spuren seiner Geschichte.
Diese betrifft sowohl die Geschichte der Gartenkunst als
auch die Geschichte der Naturwissenschaften von den
Zeiten der beschreibenden „Naturgeschichtler“ nach Carl
von Linné, dann der „Pflanzengeografie“ Alexander von
Humboldts über die Zeit der evolutorischen Erklärungsversuche Charles Darwins oder Ernst Haeckels bis zur
Labor-Botanik. Das Gartendenkmal setzt sich topografisch
durch die Hanglage von dem zukünftigen DDK und dem
Seminargebäude ab.
Die Straße Pilgrimstein begrenzt das Grundstück im
Westen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite des
Grundstücks liegt das innerstädtische Parkhaus, das an
den Hang zur Oberstadt errichtet wurde. Sein Fahrstuhl
verbindet den Pilgrimstein mit der Oberstadt, Marburgs
mittelalterliche, dicht bebaute, von engen Gassen malerisch gegliederte Altstadt. Sie ist wie kaum ein anderer
Ort von ihrer erhabenen Lage geprägt – am Schlosshügel
begonnen und um diesen herum gewachsen, erstreckt
sie sich zur Flussseite bergab bis zur Lahn. Das typische
Marburger Haus war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts
aus Holz im Fachwerkstil gebaut. Mehr als 700 historische
Häuser, die zum größten Teil in der Zeit zwischen dem 14.
25
B
Jahrhundert und 1866, dem Zeitpunkt der Annexion Hessens durch Preußen, erbaut wurden, prägen noch heute
das Bild.
Das Plangebiet ist Teil des neuen Campus’ Firmanei, dem
neuen geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen Zentrum der Philipps-Universität Marburg. Dieses ist bereits
dabei zu entstehen und umfasst ein circa zwölf Hektar
großes Gebiet, zu dem das ehemalige Klinikviertel zwischen Pilgrimstein und Deutschhausstraße ebenso gehört
wie der Alte Botanische Garten und das Areal rund um die
ehemalige Brauerei.
Der Campus Firmanei nimmt bei der baulichen Entwicklung der Universität wie auch der Stadt eine Schlüsselrolle
ein: Durch den Umzug der Kliniken auf die Lahnberge
haben sich in der Nordstadt viele Leerstände in zum Teil
denkmalgeschützten Gebäuden ergeben. Die Nachnutzung dieser Klinikgebäude ermöglicht es, Streulagen und
größere Standorte am Rand der Innenstadt aufzugeben
und zugleich einer Verödung der Nordstadt entgegenzuwirken. Die geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen Institute ziehen dann an einen bedeutenden Ort der Marburger Stadtgeschichte: Auf dem Areal des Campus’ Firmanei
befand sich über Jahrhunderte hinweg eine Niederlassung
des Deutschen Ordens, und archäologische Grabungen
haben Funde erbracht, die zum Teil bis ins 13. Jahrhundert
zurückdatieren.
Die Universität verspricht sich von der räumlichen Konzentration der unterschiedlichen Disziplinen neue Impulse
für die wissenschaftliche Vernetzung. Darüber hinaus soll
der Standort die Interaktion zwischen Stadt und Universität
stärken. Aber auch in wirtschaftlicher und ökologischer
Hinsicht wird die Universität profitieren: Die Neubauten
und die energetische Optimierung der Bestandsgebäude
werden dazu beitragen, die Betriebskosten der Universität
zu verringern und den Energiebedarf zu senken.
2008 hat das Land Hessen einen zweistufigen Planungswettbewerb zur baulichen Entwicklung und städtebaulichen Einbindung durchgeführt. Das Gelände der ehemaligen Brauerei sowie die ehemalige Kinderklinik wurden
in das Wettbewerbsverfahren einbezogen. Neben den
umgewidmeten und sanierten Klinikbauten kommen dem
Neubau der Zentralen Universitätsbibliothek (Fertigstellung
2017, Architektur: sinning architekten, Darmstadt) und dem
Neubau des Forschungszentrums Deutscher Sprachatlas
(Bezug Anfang 2016, Architektur: Bär, Stadelmann, Stöcker Architekten, Nürnberg) besondere Bedeutung zu. Das
am Fachbereich Germanistik und Kunstwissenschaften
angesiedelte, 1876 gegründete Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas ist das älteste sprachwissenschaftliche
Forschungszentrum der Welt. Hier wurde die Sprachgeografie als wissenschaftliche Disziplin gegründet. In dem
Neubau werden die vorher auf mehrere Häuser über die
Stadt verteilten Bereiche (Sprachdynamikforschung sowie
Arbeitsgruppen aus den Bereichen Langzeitdiachronie,
Neurolinguistik, Klinische und Theoretische Linguistik)
unter einem Dach vereint.
An diesem zentralen Standort am Fuße der historischen
Oberstadt, in direkter Nachbarschaft zum Deutschen
Sprachatlas und in Nähe des Hörsaalgebäudes sollen das
Forschungszentrum Deutsches Dokumentationszentrum
für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg (DDK)
und das neue Seminargebäude der Philipps-Universität
Marburg errichtet werden und so die Rolle des Campus‘
Firmanei als geistes- und gesellschaftswissenschaftliches
Zentrum stärken.
Eine städtebauliche Machbarkeitsstudie des Büros Ferdinand Heide Architekt BDA, Frankfurt, hat die räumliche
Positionierung von DDK und Seminargebäude im Plangebiet auf zwei voneinander unabhängigen Grundstücken im
Grundsatz ergeben. Dieser städtebauliche Ansatz bildet
nunmehr die Grundlage für die weitere Hochbau- und Freiraumplanung.
rechts: Blick vom Parkhaus Richtung Süden
26
27
B
3 DIE NEUBAUTEN
3.1 Neubau Forschungszentrum Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto
Marburg (DDK)
3.1.1 Die Institution
Das Deutsche Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg (DDK) ist eine national und international agierende Forschungs- und Serviceeinrichtung,
getragen von der Philipps-Universität Marburg. Sein Auftrag umfasst die Sammlung, Erschließung und Vermittlung
von Fotografien zur europäischen Kunst und Architektur
sowie die Erforschung der Geschichte, Praxis und Theorie
der Überlieferung von visuellem Kulturgut, insbesondere
die Erkundung der damit verbundenen medialen Transformationsprozesse, der Bedingungen des Speicherns von
Wissen in visueller Form, der Bedeutung der Erinnerung
visueller Kultur in der Gesellschaft. Seine Aufgabe ist es,
seine Bestände in möglichst guter Qualität an die Wissenschaft und die breite Öffentlichkeit zu vermitteln.
In wissenschaftlichen und konzeptionellen Fragen wird das
Deutsche Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte
– Bildarchiv Foto Marburg von einem wissenschaftlichen
Beirat begleitet. Durch den Aufbau kooperativer Strukturen
unterstützt Foto Marburg die Dokumentationsarbeit an den
Museen, Denkmalämtern, Bibliotheken und Forschungsinstituten. Mit der Veröffentlichung von Bildmaterial und
Erschließungsdaten von über 80 Partnereinrichtungen
bedient das DDK die Verlage, Redaktionen, Wissenschaftler und alle Interessierten.
Das Forschungsprogramm
Im Mittelpunkt des Forschungsprogramms steht die übergreifende Fragestellung nach der Rolle der Fotografie
und des Bildes in der Formierung und Ausgestaltung des
kulturellen Wissens sowie nach der Bedeutung der visuellen Dokumentation für die Formierung des kulturellen
Gedächtnisses einer Gesellschaft. Es wird untersucht, in
welcher Weise Bilder – insbesondere Fotografien – das
Wissen über Kunstwerke bedingen, generieren, verändern
und vermitteln.
28
Eingebettet ist diese Fragestellung in den Kontext von
gesellschaftlicher Wertebildung, von medialen Prozessen
der kulturellen Überlieferung sowie den Dynamiken des
Wissens im digitalen Zeitalter. Ein grundlegendes und
tieferes Verständnis bildmedialer Wissenskonfigurationen in historischen wie auch jüngeren Entwicklungen der
Kunstgeschichte ist dabei essenziell. Erforscht werden die
unterschiedlichen bildmedialen Formen, die diskursiven
Praktiken, innerhalb derer Bilder eingesetzt werden, und
die Dynamiken von Wissen, die bei der Verwendung von
Bildern in Zusammenhängen der kulturellen Beobachtung
von Kunstwerken und Architekturen anzutreffen sind. Zu
den zentralen Gegenstandskomplexen des Forschungsprogramms gehören die materielle und technische Seite
insbesondere der dokumentarischen Bilder, das medial
geprägte Wissen in der Kunstwissenschaft und anderen
Fächern sowie die Entwicklungen der Digital Humanities
und der Informationsinfrastrukturen für dingliche Objekte
im Bereich des Kulturerbes.
Die übergreifende Fragestellung nach den bildmedialen
Transformationen des Wissens ist im konkreten Umfeld
des DDK und dessen historisch gewachsener Struktur
situiert. Am Beginn steht 1913 die Initiative des ersten Marburger Ordinarius für Kunstgeschichte, Richard Hamann,
eine fotografische wissenschaftliche Sammlung anzulegen. Deren Schwerpunkte waren nach dem Bedarf nationaler und internationaler Lehr- und Forschungseinrichtungen ausgerichtet, die durch einen eigenen Agenturdienst
bedient wurden. Bis heute bestimmt die Versorgung der
Kunstwissenschaft mit forschungsrelevantem Bildmaterial
und zugehörigen Erschließungsinformationen die Agenda:
Dazu werden seit den 1970er Jahren am DDK Taxonomien, Medien- und Informationstechnologien zur systematischen Erschließung der Kunst- und Bauwerke, entwickelt.
B
Bereits zwei Medienwechsel vollzogen sich mit der ab
1977 auf Mikrofiche, seit den 1990er Jahren in digitaler Form erfolgenden Veröffentlichung von Bildern und
Forschungsdaten. Aktuell sind nicht nur die eigenen
Sammlungsbestände (weitestgehend) in Datenbanken
online recherchierbar, sondern auch die Bildbestände mit
Forschungsdaten aus über 100 Museen, Bibliotheken,
Archiven, Denkmalämtern und Forschungseinrichtungen
(Verbunddatenbanken: Bildindex der Kunst und Architektur, Digitaler Portraitindex, Grafikportal, Manuscripta
Mediaevalia). In partnerschaftlich organisierten Digitalisierungsprojekten und Fotokampagnen im In- und Ausland
werden mobile und ortsfeste Kulturgüter weiterhin systematisch dokumentiert. Die Forschung geschieht auf der
Grundlage der eigenen wie auch externer Medienprozesse
und dient zugleich ihrer Bewertung und Weiterentwicklung.
In beiderlei Sinne gegenständlich ist somit die international etablierte Forschungsinfrastruktur, bestehend aus
fotografischen, kunsthistorisch orientierten Forschungsprimärdaten, die in digitaler Form auf Basis von OnlineVerbunddatenbanken und zukunftsweisenden Linked
Data-Technologien verknüpft sind.
Aus diesem Umfeld und im Zusammenhang mit der
Neubestellung der Professur für Geschichte und Theorie der Bildmedien 2008 sowie der 2009 erfolgten Verselbständigung des DDK als fachbereichsfreie Zentrale
Einrichtung der Philipps-Universität, verbunden mit der
Etablierung einer Doppelspitze in der Direktion, sind die
Forschungsschwerpunkte entwickelt. Die übergreifende
wissenschaftliche Fragestellung nach den bildmedialen
Transformationen des Wissens entspringt den heutigen
Forschungsdesideraten und ist zugleich in ihrer grundsätzlichen Formulierung auf eine nachhaltige Ausgestaltung
über die kommenden Jahrzehnte ausgerichtet. Sie gliedert
sich in vier Module. Diese korrespondieren mit verschiedenen Kompetenzbereichen in den Abteilungen und werden
durch im DDK beschäftigte Personen, durch angegliederte
Projekte, assoziierte Professuren, Gastforscher und Doktoranden bedient und werden personell wie inhaltlich in
den folgenden Jahren ausgebaut. Am DDK sind vier Forschungsmodule beheimatet:
1. 2.
3.
4.
Die Forschungsaktivitäten des DDK entfalten sich in
wissenschaftlichen Tagungen, Veranstaltungen und Publikationen (Zeitschriften „Marburger Jahrbuch für Kunstwissenschaft“, „Rundbrief Fotografie“; Buchreihe „Transformationen des Visuellen“) mit nationaler und internationaler
Reichweite. Die Informationsinfrastrukturen mit ihren
Online-Verbunddatenbanken und Linked Data-Lösungen
bieten ein weiteres substanzielles Medium der Vermittlung.
Herausragende Bedeutung hat das DDK zudem für das
Fach Kunstgeschichte, das zu den profilbildenden Forschungsbereichen der Philipps-Universität Marburg gehört.
Seine internationale Geltung in Marburg hat es dabei wesentlich durch das Bildarchiv Foto Marburg erlangt. Mit dem
Institut für Kunstgeschichte sowie Nachbarfächern wie Klassische und Christliche Archäologie, Europäische Ethnologie
und Medienwissenschaft ist das DDK insbesondere in der
Nachwuchsförderung eng verbunden. Die Kooperation hat
sich u.a. in einem von der Universität 2009-2013 geförderten strukturierten Promotionsprogramm niedergeschlagen,
das in interdisziplinär angelegten Doktorandenkolloquien
des DDK fortgesetzt wird. Durch die konsequente Integration von eigenen Doktoranden/innen in den genannten Modulen, aber auch von externen Promovierenden und jungen
Forschern und Forscherinnen mittels der regelmäßigen
Veranstaltung der international ausgeschriebenen „Studientage für Fotografie“ betreibt das DDK eine aktive, national
und international anerkannte Nachwuchsförderung.
Materialität und Technologie der Fotografie
Diskursgeschichte der Kunstgeschichte
Bilder und Medien des Wissens
Bildmediales Wissen in den Digital Humanities
29
B
Die Fotografische Sammlung
Mit rund 2,2 Millionen Fotografien ist das Deutsche Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto
Marburg eines der größten Bildarchive zur europäischen
Kunst und Architektur weltweit. Der analoge Bestand umfasst Aufnahmen (Negative und Diapositive) auf Glasplatten ebenso wie auf Filmen jeglicher Art und jeden Formats
(überwiegend in Schwarzweiß, zum Teil auch in Farbe),
des Weiteren Papierdrucke und -abzüge (Positive) aus der
gesamten Zeitspanne der Geschichte des Mediums. Die
analogen Bestände wurden und werden kontinuierlich erweitert, zudem retrodigitalisiert und digital erschlossen.
Digitales Datenmanagement, digitale Vermittlung
Der zunehmend wachsende digitale Bestand (sowohl
durch digitale Neuaufnahmen sowie auch durch die kontinuierliche Retrodigitalisierung analoger Bestände), das
digitale Datenmanagement und die Vermittlung der eigenen wie auch Partner-Sammlungen via digitale Medien bedingen neben einer entsprechenden IT-/Serverinfrastruktur
eine kritische, praktische wie wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den sich daraus ergebenden Problematiken (bspw. Langzeitarchivierung digitaler Daten).
Parallel zur Sammlung analoger Fotografien wächst der
digitale Bildbestand (digital born) rasant, insbesondere
durch eigens sowie partnerschaftlich organisierte Fotokampagnen, umgesetzt sowohl von hauseigenen Fotografen als auch durch extern vergebene Aufträge an freischaffende Fotografen. Die digital erschlossenen Bestände
des Bildarchivs Foto Marburg sind im Internet abrufbar
(www.bildindex.de).
Zielsetzungen
Der Neubau für das DDK soll die weitere Entfaltung des in
den letzten Jahren aufgebauten Forschungsprogramms ermöglichen. Dieses zielt auf die grundlegende Erforschung
von kunst- und kulturhistorischen Fotografien für wissenschaftliche Zwecke:
• als Dokumente, die unersetzliches historisches Kulturgut aus Europa, USA, dem Nahen Osten und asiatischen Ländern visuell überliefern;
• als zu bewahrende Monumente eigenen Rechts, die als
analoge und digitale Fotografien zu erschließen und zu
untersuchen sind.
Grundlage des Forschungsprogramms ist die über mehr
als 100 Jahre zusammengetragene einmalige wissenschaftliche Sammlung von rund 2,2 Millionen fotografischen Unikaten in den unterschiedlichsten Formen.
In den vergangenen 10 Jahren (2006-2016) ist der Sammlungsbestand des Bildarchivs um jährlich durchschnittlich
32.000 Aufnahmen gewachsen. Rund 270.000 Negative
und Diapositive sind aus übernommenen Archiven, Sammlungen und Fotografennachlässen erwachsen, rund 60.000
durch Anfertigung von überwiegend digitalen Neuaufnahmen hinzugekommen. Der Sammlungsausbau ergibt sich
sowohl aus der Sicherung wertvoller älterer Fotografien als
auch aus der Bereitstellung neuer Aufnahmen.
Neben den Fotobeständen enthält die Sammlung des DDK
auch die Foto-Bestände begleitende Archivalien sowie
eine wertvolle Fotobuch-Sammlung.
Konservierung, Restaurierung
Die weitestgehend unikalen Objekte bedürfen einer konservatorisch einwandfreien Lagerung ebenso wie einer
kontinuierlichen Kontrolle und gegebenenfalls restauratorischen Behandlung. Den unterschiedlichen Materialitäten
(Negative, Positive, rare Bücher etc.) sowie den Arbeitsprozessen des DDK entsprechende, vollklimatisierte
Depots sind Voraussetzung für den dauerhaften Erhalt
der kostbaren Bestände. Restaurierungslabors und -werkstätten (inkl. Dunkelkammer) dienen neben der Bestandssicherung, der wissenschaftlichen Untersuchung von
Schadensbildern sowie der Erforschung und Erprobung
historischer fotografischer Techniken (inkl. Retuschen).
30
3.1.2 Ziele und Raumprogramm
Der Forschungsbau zielt auf die verstärkte Aktivierung dieser Sammlung ab, indem die historischen Strukturen der
Sammlung, die Techniken und kulturellen Verwendungsweisen erforscht werden und indem forschungsgeleitet die
Weiterführung unter Berücksichtigung der Leistungsmöglichkeiten wissenschaftlicher fotografischer Dokumentation
im digitalen Zeitalter erfolgt.
Das DDK ist auf dem Feld der kunsthistorischen Dokumentation und Wissensforschung im Kontext nationaler
und internationaler Sammlungs- und Forschungsverbünde führend. Das Gebäude wird dem wissenschaftlichen
Programm dieser Einrichtung eine zeitgemäße räumliche
und technische Infrastruktur bieten und die Möglichkeit
eröffnen, die Spitzenstellung und Zentrumsfunktion weiter
auszubauen.
B
Das DDK ist in den letzten Jahren von Universität und
Land Hessen im Rahmen eines Sondertatbestandes
kontinuierlich ausgebaut worden, der Ausbau kann im
Bestandsgebäude nicht fortgesetzt werden. Mit dem
Vorhaben sollen diese Defizite behoben werden. Insbesondere sollen die technischen Funktionsbereiche (Archiv
und Magazine, Restaurierung, Fotoatelier, Digitalisierung,
Katalogisierung, Serveranlagen) sowie die Module des
Forschungsprogramms räumlich sinnvoll zueinander angeordnet werden, so dass die Forschungsziele innerhalb der
baulichen Struktur effizient umgesetzt werden können.
Mit dem Forschungsbau wird schlussendlich eine in Marburg seit Jahrzehnten etablierte forschungs- und drittmittelstarke, international vernetzte Einrichtung dynamisch
entwickelt, die damit ihr Potenzial als international einzigartiges Forschungszentrum optimal entfalten kann.
Raum- und Funktionsprogramm
Das DDK ist eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung,
die von den beiden Direktoren geleitet wird. Der Bau wird
bis zu 59 WissenschaftlerInnen (inkl. Gastprofessoren und
Drittmittelangestellten) und 16 technischen Mitarbeiter­
Innen Arbeitsplätze bieten.
Dem Neubau liegt ein umfangreiches Raumprogramm zugrunde. Prägend für den Neubau sind die Bereiche Archiv,
fotografische Werkstätten (inkl. Restaurierungslabors) und
Serveranlagen.
• Für das Archiv der historischen Fotonegative und -positive (Glasplatten, Kunststoff-Roll- und -Planfilme,
Papierdrucke und -abzüge) ist aus konservatorischen
Gründen eine den jeweiligen Materialien entsprechende, technisch aufwendige, gekühlte Aufbewahrung mit
Schleusensystem nötig, damit für Forschungszwecke
die Entnahme von Objekten möglich ist. Die Archive und
Magazine sind kompakt und als größtmögliche zusammenhängende Flächen zu planen, um funktionale und
technische Synergien zu ermöglichen.
• Mit den Archivräumen eng verbunden sind die Restaurierungslabore sowie die fotografischen Werkstätten,
in denen analoge Bestände retrodigitalisiert, aber auch
neue Aufnahmen generiert und digitale Fotografien am
Bildschirm bearbeitet werden.
• Mit der Klimatechnik der Archivräume verbunden sind
die gekühlten Serveranlagen zur digitalen Langzeitsicherung der Forschungsdaten.
Ferner sind Büroräume für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Arbeitsräume und technisch angemessen
ausgestattete Lehr-, Studien- und Ausstellungsräume zu
planen.
Der Tagungssaal, ein Seminarraum sowie die Büros für
die Bereitstellung der Bilder an Verlage, Forscher oder
Interessierte (Service) sind zwingend im Erdgeschoss zu
verorten, um Publikumsverkehr zu ermöglichen.
Von besonderer Bedeutung ist zudem die Bibliothek mit
zehn Lese- und Vorzeigeplätzen für Originalfotografien und
Archivalien, deren Bestände im Jahr 2015 über 20.000
Bände umfassen.
Eine detaillierte Auflistung der Räume sind der Raumliste
zu entnehmen. Die Zusammenhänge zwischen den Funktionsbereichen, notwendige Nachbarschaften und die präferierte bzw. zwingende Lage im Gebäude sind im Schema
zur Funktionsverteilung dargelegt (s. Abb.).
31
B
FUNKTIONSZUSAMMENHÄNGE DDK
ARCHIVE UND MAGAZINE
Nähe/Bezug für Nutzer
MAGAZIN
ARCHIVALIEN
20°
räumliche Verbindung
A21
(eingeschränkt) öffentlich
nutzbar/zugänglich
Serverraum
A14.0
Buchhaltung
A14.1
Personalakten
A14.2
MAGAZIN POSITIVE
16°
Sammlung
Historische Fotopositive Regale
A13.0
EINGANG
SERVICE /
BILDAGENTUR
A2.0
Abteilungs­leitung
A2.1
Kundenservice 2x
A26
NEBENRÄUME
A20
Lager 4x
A23
Sanitärräume
A24
PuMi
A13.1
Hist. Pos. Planschränke
A13.2
Diathek Stahlschränke
A13.3
Bildbände
FOYER
BÜROS
TAGUNG/SEMINAR
GASTFORSCHER
A17.1
Seminarraum
SEMINARGEBÄUDE
A17.0
A4.0
Professor 2x
A4.1
Wiss. Mitarbeiter 2x
BIBLIOTHEK
Tagungssaal
A16.0
Bibliothek
A16.1
Büro
A17.1
FORSCHUNG
Seminarraum
A25
32
Abstellraum
Teeküche
A3.0
Wiss. Mitarbeiter 4x
B
WERKSTÄTTEN UND LABORE
RESTAURIERUNG
Klima­
schleuse
18°
A11.1
Nähe zu allen
Magazinen
A11.0
A10.0
Abteilungs­leitung
und Archiven
RUHENDES ARCHIV 7°
A10.1 Restaurationslabor
2x
A10.3
A10.2 Werkstatt
Lager
FOTOWERKSTATT
ZUGANGS­­ARCHIV 20°
A12
A9.8
Werkstatt (Buchwippe)
A9.7
Werkstatt (PhaseOne) 2x
A9.6
Fotol. Ausb. (Dunkelkammer)
A9.5
Mitarbeiter Fotolabor
A9.4
Digit. Bild­bearbeitung 2x
A9.9
Fotostudio
ARBEITSARCHIV 12°
A15.0
Zwischen­
archiv
A15.1
Erfassungsbüro
A9.10
Lager
A18
Bürotechnik 4x
A19
Teeküche 2x
A17.2
KATALOGISIERUNG
SAMMLUNG
Abteilungs­leitung
A6.1
Mit­arbeiter
A6.2
Stud. Hilfskraft
A7.0
Abteilungs­leitung
A7.2
Wiss. Mitarb.
A7.1
Stellv. Leitung
A7.6
Stud. Hilfskraft
A7.5
Wiss. Hilfskraft 3x
Mit­arbeiter 2x
A7.7
DRITTMITTEL­­­PROJEKTE
A5.0
Wiss. Mitarbeiter 3x
A5.1/2
Wiss. Hilfskraft 4x
A5.3
Stud. Hilfskraft
FOTOWERKSTATT
A9.0
Werkstatt­leitung
A9.1
Stellv. Leitung
A9.3
Auszubildende 2x
A7.3/4
Archiv
A9.2
nicht zwingend als räumliche Einheit
A6.0
Besprechung
DIREKTION
A1.0
Büro Direktor 2x
A1.1
Sekretariat
A1.2
Wirtschaftsverwaltung
Mit­arbeiter
INFORMATIONSTECHNIK
A8.4
EDVMag.
A8.0
Abteilungs­leitung
A8.1
Stellv. Leitung
A8.2
Wiss. Mitarbeiter
A8.3
Wiss. Hilfskraft
33
A1.0
A1.1
A1.2
A2.0
A2.1
A3.0
A4.0
A4.1
A5.0
A5.1
A5.2
A5.3
A6.0
A6.1
A6.2
A7.0
A7.1
A7.2
A7.3
A7.4
A7.5
A7.6
A7.7
A8.0
A8.1
A8.2
A8.3
A8.4
A9.0
A9.1
A9.2
A9.3
A9.4
A9.5
A9.6
A9.7
A9.8
A9.9
A9.10
A10.0
Funktionsbereich
Direktion
Direktion
Direktion
Service/Bildagentur
Service/Bildagentur
Forschung
Gastforscher
Gastforscher
Drittmittelprojekte
Drittmittelprojekte
Drittmittelprojekte
Drittmittelprojekte
Sammlung
Sammlung
Sammlung
Katalogisierung
Katalogisierung
Katalogisierung
Katalogisierung
Katalogisierung
Katalogisierung
Katalogisierung
Katalogisierung
Informationstechnik
Informationstechnik
Informationstechnik
Informationstechnik
Informationstechnik
Fotowerkstatt
Fotowerkstatt
Fotowerkstatt
Fotowerkstatt
Fotowerkstatt
Fotowerkstatt
Fotowerkstatt
Fotowerkstatt
Fotowerkstatt
Fotowerkstatt
Fotowerkstatt
Restaurierung
2
1
1
18,0 m²
12,0 m²
1
2
2
18,0 m²
4
FORSCHUNG gesamt:
1
1
1
1
18,0 m²
12,0 m²
2
2
18,0 m²
12,0 m²
12,0 m²
1
1
1
18,0 m²
18,0 m²
18,0 m²
18,0 m²
10,0 m²
1
18,0 m²
1
NF 1-6
NF 1-6
NF 1-6
NF 1-6
NF 1-6
NF 1-6
NF 1-6
NF 1-6
NF 1-6
NF 1-6
18,0 m² NF 1-6
NF 1-6
NF 1-6
NF 1-6
NF 1-6
18,0 m² NF 1-6
20,0 m² NF 1-6
90,0 m²
1
1
18,0 m²
12,0 m²
12,0 m²
36,0 m²
40,0 m²
RESTAURIERUNG gesamt:
20,0 m²
20,0 m²
30,0 m²
12,0 m²
18,0 m²
20,0 m²
1
1
1
2
2
40,0 m²
20,0 m²
30,0 m²
12,0 m²
2
18,0 m²
12,0 m²
12,0 m²
18,0 m²
20,0 m²
2
1
1
1
Werkstatt (PhaseOne) a, b
Werkstatt (Buchwippe)
Fotostudio
Lager Fototechnik
Büro Werkstattleitung
Büro Stellvertr. Leitung
Büro Mitarbeiter
Büro Auszubildende a, b
Büro digit. Bildbearbeitung,
Fotografie a, b
Mitarbeiter Fotolabor
Fotolabor Ausbildung
(Dunkelkammer)
Büro Abteilungsleitung
1
1
1
2
2
1
1
1
1
1
FOTOWERKSTATT gesamt: 258,0 m²
-
18,0 m²
18,0 m²
18,0 m²
18,0 m²
10,0 m²
82,0 m²
1
1
2
2
INFORMATIONSTECHNIK gesamt:
Büro Abteilungsleitung
Büro Stellvertr. Leitung
Büro Wiss. Mitarbeiter
Büro Wiss. Hilfskraft
EDV-Magazin
-
18,0 m²
15,0 m²
12,0 m²
18,0 m²
12,0 m²
54,0 m²
12,0 m²
10,0 m²
18,0 m²
15,0 m²
12,0 m²
18,0 m²
12,0 m²
18,0 m²
12,0 m²
10,0 m²
1
1
1
1
1
3
1
1
1
1
1
2
1
2
2
NF 1-6
NF 1-6
NF 1-6
NF 1-6
NF 1-6
NF 1-6
NF 1-6
NF 1-6
18,0 m² NF 1-6
12,0 m² NF 1-6
12,0 m² NF 1-6
42,0 m²
SAMMLUNG gesamt:
1
1
2
54,0 m²
54,0 m²
24,0 m²
12,0 m²
18,0 m²
18,0 m²
24,0 m²
12,0 m²
3
3
1
1
1
2
3
2
NF 1-6
NF 1-6
NF 1-6
NF 1-6
36,0 m² NF 1-6
24,0 m² NF 1-6
72,0 m² NF 1-6
60,0 m²
72,0 m²
18,0 m² NF 1-6
24,0 m² NF 1-6
42,0 m²
KATALOGISIERUNG gesamt: 151,0 m²
Büro Abteilungsleitung
Büro Stellvertr. Leitung
Büro Wiss. Mitarbeiter
Büro Mitarbeiter
Büro Mitarbeiter
Büro Wiss. Hilfskraft a, b, c
Büro Stud. Hilfskraft
Erschließungsunterlagen Bibliothek/Archiv
Büro Abteilungsleitung
Büro Mitarbeiter
Büro Stud. Hilfskraft
Büro Wiss. Mitarbeiter a - c
Büro Wiss. Hilfskraft a - c
Büro Wiss. Hilfskraft
Büro Stud. Hilfskraft
Flächenkategorie
nach
DIN 277
48,0 m² NF 1-6
12,0 m² NF 1-6
18,0 m² NF 1-6
78,0 m²
DRITTMITTELPROJEKTE gesamt: 144,0 m²
Büro Professor a, b
Büro Wiss Mitarbeiter a, b
24,0 m²
12,0 m²
18,0 m²
SERVICE gesamt:
1
1
2
DIREKTION gesamt:
Anzahl Fläche
Räume gesamt
Platz (m2) /Plätze (m2)
Fläche je
Raum/
GASTFORSCHER gesamt:
Büro Wiss. Mitarbeiter a - d
Büro Abteilungsleitung
Büro Kundenservice a, b
Büro Direktor a, b
Sekretariat
Wirtschaftsverwaltung
Raumbezeichnung
(in Plan einzutragen)
Neubau DDK und Seminargebäude, Philipps-Universität Marburg
offener einphasiger hochbaulich-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb
ANLAGE A5.2
Raumprogramm DDK
Raumnr. (im Plan
einzutragen, ggf.
m. Buchstaben)
34
Anzahl Plätze/
Pers. je Raum
Lagepräferenz
vertikal
EG
EG
zusätzlich im Fotostudio: Lichttechnik
Abzugsanlage, Möglichkeit der kompletten
Verdunkelung, Warmwasser, Raumhöhe mind.
3,50 m
Möglichkeit der kompletten Verdunkelung,
Raumhöhe mind. 3,50 m
Blendschutz
Räumliche Nähe der einzelnen Büros
zueinander nicht zwingend
Anforderungen/Ausstattung
1.3
1.2
1.0, 1.1
nur zur Orientierung:
Raumnr. gem.
Vorplanung
Generieren neuer Aufnahmen,
Retrodigitalisierung analoger Bestände,
Verarbeitung digitaler Fotografien, Herstellung
von Abzügen historischer Bilder
10.0
9.13
9.12
9.10
9.8, 9.9
9.11
9.5
9.3, 9.4
9.6, 9.7
9.2
9.1
9.0
8.4
8.3
8.2
8.1
8.0
7.9
7.8
7.5 - 7.7
7.4
7.3
7.2
7.1
7.0
6.2
6.1
6.0
5.7
5.6
5.0 - 5.5
4.2, 4.3
4.0, 4.1
3.0 - 3.3
Bildagentur; Vertrieb und Ausgabe von Fotos an 2.0
Verlage, Forschende etc.
2.1, 2.2
Beschreibung/ Nutzung
B
RAUMPROGRAMM DDK
A10.0
A10.0
A10.1
A10.1
A10.2
A10.2
A10.3
A10.3
A11.0
A11.0
A11.1
A11.1
Restaurierung
Restaurierung
Restaurierung
Restaurierung
Restaurierung
Restaurierung
Restaurierung
Restaurierung
Ruhendes Archiv
Ruhendes Archiv
Ruhendes Archiv
Ruhendes Archiv
A12
A12
A13.0
A13.0
A13.1
A13.1
A13.2
A13.2
A13.3
A13.3
A14.0
A14.0
A14.1
A14.1
A14.2
A14.2
A15.0
A15.0
A15.1
A15.1
A16.0
A16.0
A16.1
A16.1
A17.0
A17.0
A17.1
A17.1
A17.2
A17.2
A18
A18
A19
A19
A20
A20
A21
A21
A22
A22
A23
A23
A24
A24
A25
A25
A26
A26
Arbeitsarchiv
Arbeitsarchiv
Magazin Positive
Magazin Positive
Magazin Positive
Magazin Positive
Magazin Positive
Magazin Positive
Magazin Archivalien
Magazin Archivalien
Magazin Archivalien
Magazin Archivalien
Magazin Archivalien
Zugangsarchiv
Zugangsarchiv
Zugangsarchiv
Zugangsarchiv
Bibliothek
Bibliothek
Bibliothek
Bibliothek
Tagung/Seminar
Tagung/Seminar
Tagung/Seminar
Tagung/Seminar
Tagung/Seminar
Technik/Nebenräume
Technik/Nebenräume
Technik/Nebenräume
Technik/Nebenräume
Technik/Nebenräume
Technik/Nebenräume
Technik/Nebenräume
Technik/Nebenräume
Technik/Nebenräume
Technik/Nebenräume
Foyer
Foyer
Ruhendes und
Arbeitsarchiv
Ruhendes
und
Arbeitsarchiv
A9.8
A9.9
A9.9
A9.10
A9.10
Fotowerkstatt
Fotowerkstatt
Fotowerkstatt
1
1
1
RESTAURIERUNG gesamt:
20,0 m²
30,0
30,0 m²
12,0
12,0 m²
NF 1-6
1-6
NF
NF 1-6
1-6
NF
NF 1-6
NF 1-6
NF 1-6
1
470,0 m² NF 1-6
18,0 m² NF 1-6
18,0 m² NF 1-6
162,0 m² NF 1-6
MAGAZIN POSITIVE gesamt: 199,0 m²
470,0 m²
1
1
1
ARBEITSARCHIV gesamt: 470,0 m²
ARBEITSARCHIV
470,0 gesamt:
m²
1 470,0
470,0 m²
m² NF 1-6
18,0 m²
18,0 m²
162,0 m²
RUHENDES ARCHIV gesamt: 180,0 m²
RUHENDES ARCHIV
162,0 gesamt:
m²
1 180,0
162,0 m²
m² NF 1-6
18,0 m²
m²
40,0
40,0 m²
m²
20,0
20,0 m²
12,0 m²
12,0 m²
90,0 m²
90,0
18,0 m²
m² NF 1-6
20,0 m² NF 1-6
30,0
30,0 m² NF 1-6
12,0
12,0 m² NF 1-6
1
1
1
20,0 m² NF 1-6
18,0 m² NF 1-6
18,0 m² NF 1-6
38,0 m²
38,0
20,0 m²
m² NF 1-6
NF 1-6
NF 1-6
NF 1-6
NF 1-6
1
1
1
160,0 m² NF 1-6
18,0 m² NF 1-6
18,0 m² NF 1-6
Foyer
Foyer
Summe
Summe
2.564,0 NF 1-6
2.564,0 NF 1-6
VF
VF
EG
EG
je
je
verteilt
verteilt
verteilt
UG
UG
UG
UG
je
je
je
EG
EG
Bürotechnik a - d TECHNIK/NEBENRÄUME
2,5 gesamt:
m²
4 124,0
10,0 m²
m² NF 1-6
Bürotechnik
2,5 m²
4
10,0 m² NF 1-6
Teeküche
a, ab - d
9,0
2
18,0
Teeküche
9,0 m²
2
18,0 m² NF 1-6
Lager
a - da, b
4,0
4
16,0
Lager
a-d
4,0 m²
4
16,0
Serverraum
80,0
1
80,0 m² NF 1-6
Serverraum
80,0 m²
1
80,0 m² NF 1-6
Technikräume
TF
Technikräume
TF 7
Sanitärräume
NF
Sanitärräume
Putzmittelräume
NF 7
Putzmittelräume
NF 7
Abstellraum
Abstellraum
NF 7
TECHNIK/NEBENRÄUME gesamt: 124,0 m²
EG
EG
einer
im EG
einer
im EG
TAGUNG/SEMINAR GESAMT gesamt: 324,0 m²
160,0 m²
18,0 m²
18,0 m²
BIBLIOTHEK gesamt: 178,0 m²
BIBLIOTHEK
160,0 gesamt:
m²
1 178,0
160,0 m²
m² NF 1-6
20,0 m²
18,0 m²
18,0 m²
ZUGANGSARCHIV gesamt:
ZUGANGSARCHIV
20,0 gesamt:
m²
1
6,0 m²
10,0
10,0 m²
16,0 m²
16,0 m²
32,0 m²
32,0
6,0 m²
m² NF 1-6
Tagungssaal TAGUNG/SEMINAR GESAMT
180,0 gesamt:
m²
1 324,0
180,0 m²
m² NF 1-6
Tagungssaal
180,0
1 180,0
Seminarraum a, b
60,0 m²
2
120,0 m² NF 1-6
Seminarraum a, b
60,0 m²
2 120,0 m² NF 1-6
Besprechungsraum
24,0 m²
1
24,0 m² NF 1-6
Besprechungsraum
24,0 m²
1
24,0 m² NF 1-6
Bibliothek
Bibliothek
Büro
Büro
Erfassungsarchiv
Erfassungsarchiv
Erfassungsbüro
Erfassungsbüro
MAGAZIN ARCHIVALIEN
Archivalien (Buchhaltung)
6,0 gesamt:
m²
1
(Buchhaltung)
6,0 m²
1
Archivalien (Personalakten,
10,0
Verlagsproduktion)
Archivalien (Personalakten,
10,0 m²
1
Archivalien (Sammlung)
16,0 m²
1
Verlagsproduktion)
Archivalien (Sammlung)
16,0 m²
1
MAGAZIN ARCHIVALIEN gesamt:
POSITIVE
Historische FotopositiveMAGAZIN
Regale
70,0 gesamt:
m²
1 199,0
70,0 m²
m² NF 1-6
70,0
1
70,0
Historische Fotopositive Regale
15,0 m²
15,0 m² NF 1-6
Planschränke
Historische
Fotopositive
15,0 m²
1
15,0 m² NF 1-6
Diathek
Stahlschränke
24,0 m²
1
24,0 m² NF 1-6
Planschränke
Diathek Stahlschränke
24,0 m²
24,0 m² NF 1-6
Bildbände
90,0
1
90,0
Bildbände
90,0 m²
1
90,0 m² NF 1-6
Arbeitsarchiv
Arbeitsarchiv
Klimaschleuse
Klimaschleuse
Ruhendes Archiv
Ruhendes Archiv
RESTAURIERUNG
Büro Abteilungsleitung
1
18,0 gesamt:
m²
1
Büro Abteilungsleitung
1
18,0 m²
m²
1
Restaurationslabor
Mitarbeiter a, b
1
20,0
2
Restaurationslabor Mitarbeiter a, b
1
20,0 m²
m²
2
Werkstatt
20,0
1
Werkstatt
20,0 m²
1
Lager
12,0 m²
1
Lager
12,0 m²
1
Werkstatt (Buchwippe)
Fotostudio
Fotostudio
Lager
Fototechnik
Lager Fototechnik
Lagerung von Fotonegativen und Diapositiven
aller Art (Glasplatten,
Plan- und
s/w,
Lagerung
von Fotonegativen
undRollfilm,
Diapositiven
Farbe);
Zugriff
aller Art seltener
(Glasplatten,
Plan- und Rollfilm, s/w,
Farbe); seltener Zugriff
Entnahme von Objekten für Forschungszwecke
Entnahme von Objekten für Forschungszwecke
Restauration von Negativen und Positiven
Restauration von Negativen und Positiven
Garderobenbereich und Schließfächer für
Bibliotheksbesucherund Schließfächer für
Garderobenbereich
Bibliotheksbesucher
Platz für 10 Racks
Platz für 10 Racks
Zuluft darf nicht abgasbelastet sein
Zuluft darf nicht abgasbelastet sein
Drucker, Kopierer
Drucker, Kopierer
195 Personen
195
je 80Personen
Personen; Raum im EG mit Anschlüssen
für80
Teeküche
je
Personen; Raum im EG mit Anschlüssen
für Teeküche
inkl. 10 gr. Leseplätze
und
inkl. Ausstellungsfläche
10 gr. Leseplätze
und Ausstellungsfläche
20°C kontrolliert, Belüftung
20°C kontrolliert, Belüftung
ISO 11799
ISO 11799
Klimazone 3 - gekühlt 16°C
ISO
18920 3 - gekühlt 16°C
Klimazone
ISO 18920
Klimazone 2 - gekühlt 12°C
ISO
18911:2010,
ISO 18918,
Klimazone
2 - gekühlt
12°C ISO 15551-3
Freisteh.
Regale ISO 18918, ISO 15551-3
ISO
18911:2010,
besondere
Brandschutzvorgaben
Freisteh.
Regale
besondere Brandschutzvorgaben
Lagerung von Tischen und Stühlen aus dem
Tagungssaal
Lagerung
von Tischen und Stühlen aus dem
Tagungssaal
Langzeitspeicherung Bild- und
Forschungsdaten
Langzeitspeicherung Bild- und
Forschungsdaten
auch als Sozialraum
auch als Sozialraum
Raum im EG: Nutzung für Catering bei
Veranstaltungen
im Tagungsaal
Raum
im EG: Nutzung
für Catering bei
Veranstaltungen im Tagungsaal
exklusive Forschungsbibliothek; eingeschränkt
öffentlich zugänglich
exklusive
Forschungsbibliothek; eingeschränkt
öffentlich zugänglich
vorübergehende Lagerung neu eingegangener
Bestände
vorübergehende
Lagerung neu eingegangener
Bestände
Lagerung von Fotopositiven
Lagerung von Fotopositiven
Lagerung von Fotonegativen und Diapositiven
aller Art (Glasplatten,
Plan- und
s/w,
Lagerung
von Fotonegativen
undRollfilm,
Diapositiven
Farbe);
Zugriffund Rollfilm, s/w,
aller Art regelmäßiger
(Glasplatten, PlanFarbe); regelmäßiger Zugriff
Ruhendes Archiv wächst mit fortschreitender Arbeit; angrenzendes Arbeitsarchiv dient teilweise
als
Erweiterungsfläche,
zwischenArbeit;
ruhendem
und Arbeitsarchiv
verschiebt
mit
Ruhendes
Archiv wächstd.h.
mitGrenze
fortschreitender
angrenzendes
Arbeitsarchiv
dient sich
teilweise
der
Zeit
als Erweiterungsfläche,
d.h. Grenze zwischen ruhendem und Arbeitsarchiv verschiebt sich mit
> große
der
Zeit Fläche für höchstmögliche Flexibilität und räumliche Verbindung, bei vertikaler
Anordnung
mit interner
Erschließung
(Treppe und
innerhalbbei
klimatisch
> große Fläche
für höchstmögliche
Flexibilität
und Lastenaufzug)
räumliche Verbindung,
vertikaler
abgegrenztem
Anordnung mit Bereich
interner Erschließung (Treppe und Lastenaufzug) innerhalb klimatisch
abgegrenztem Bereich
Klimazone 1 - gekühlt 7°C
ISO 18911:2010,
ISO 18918,
ISO 15551-3
Klimazone
1 - gekühlt
7°C
Freihandregale
ISO
18911:2010, ISO 18918, ISO 15551-3
besondere
Brandschutzvorgaben
Freihandregale
besondere
Brandschutzvorgaben
gekühlt 18°C
gekühlt 18°C
Abzugsanlage, Möglichkeit der kompletten
Verdunkelung, Warmwasser,
Raumhöhe
mind.
Abzugsanlage,
Möglichkeit der
kompletten
3,50
m
Verdunkelung,
Warmwasser, Raumhöhe mind.
3,50 m
Raumhöhe mind. 3,50 m
zusätzlich im Fotostudio: Lichttechnik
zusätzlich im Fotostudio: Lichttechnik
19.0, 20.2
19.1
20.1,
20.1, 20.2
21.0
21.0
18.0 - 18.3
18.0 -19.1
18.3
19.0,
17.0
17.0
17.1, 17.2
17.1, 17.2
17.3
17.3
16.0
16.0
16.1
16.1
15.0
15.0
15.1
15.1
14.0
14.0
13.3
13.0
13.0
13.1
13.1
13.2
13.2
13.3
12.0
12.0
13.4
13.4
11.0
11.0
10.1, 10.2
10.3
10.3
10.4
10.4
10.0
10.0
10.1, 10.2
9.13
9.10
9.12
9.12
9.13
B
35
B
SEMINARGEBÄUDE
3.2. Neubau Seminargebäude
Das Vorhaben
In den grundständigen Studiengängen aller im Lahntal
angesiedelten Fächer sind die Studierendenzahlen in den
letzten Jahren stark angestiegen. Insbesondere in den
Wirtschaftswissenschaften, in Philosophie, Germanistik
und Anglistik ist dieser Zuwachs an Studierenden nur
durch eine Vergrößerung der Lerngruppen zu bewältigen.
Hierfür werden große Seminarräume benötigt, die in der
historischen Bausubstanz gänzlich fehlen und in den
1960er Jahre Bauten in der Größe nicht bestehen. Daher
ist ein Neubau vorgesehen, durch den sich das Angebot
an Seminarräumen deutlich verbessern wird.
Im Zuge der Vorplanung für das DDK durch das Büro Ferdinand Heide Architekt BDA, Frankfurt, wurde nachgewiesen, dass sich das Seminargebäude städtebaulich gut auf
dem avisierten Grundstück unterbringen ließe.
Raum- und Funktionsprogramm
Mit dem Neubau des Seminargebäudes ist ein einfaches
Raum- und Funktionsprogramm umzusetzen. Im Einzelnen
sind in dem neuen Seminargebäude acht Seminarräume in
drei Größen für 60 bis 100 Personen geplant. Alle Räume
werden mit losem Mobiliar (Tische und Stühle) und dem
heute üblichen technischen Equipment ausgestattet, um
die größtmögliche Flexibilität für den Lehrunterricht zu
ermöglichen.
Außer den sonstigen Flächen wie WC-Anlagen, Putz-, Abstell- und Technikräume ist eine Fläche für Getränke- und
Speiseautomaten im oder in Nähe des Foyers zu berücksichtigen. Ebenso ist ein Fahrradabstellraum zu planen,
der eine sichere Unterbringung von zunehmend wertigen
Fahrrädern und E-Bikes von Mitarbeitern und Studierenden bietet und der stufenlos von außen zu erreichen ist.
Die Betreuung des Gebäudes erfolgt über den universitären Hausmeisterdienst. Dafür ist ein zentraler Lagerraum
für Materialen der Seminartätigkeiten vorzusehen.
ANLAGE A5.3
Raumprogramm Seminargebäude
Raumbezeichnung
(in Plan einzutragen)
Fläche je
Raum/
Anzahl Fläche
Räume gesamt
Platz (m2) /Plätze (m2)
Seminarräume
Seminarräume
Seminarräume
B1.0
B1.1
B1.2
Seminarraum a, b
Seminarraum a, b
Seminarraum a - d
Verkehrsfläche mit
Aufenthaltsqualität
Verkehrsfläche mit
Aufenthaltsqualität
B2.1
Foyer
VF
B2.2
Automaten-Café
VF
Technik/Nebenräume
Technik/Nebenräume
Technik/Nebenräume
Technik/Nebenräume
Technik/Nebenräume
Technik/Nebenräume
Technik/Nebenräume
Technik/Nebenräume
B3.1
B3.2
B3.3
B3.4
B3.5
B3.6
B3.7
B3.8
Hausmeisterrraum
Lagerräume a, b
Sanitärräume
Putzmittelraum
Abstellräume
Fahrradabstellraum
Technikräume
Technikzentralräume
SEMINARRÄUME gesamt:
200,0 m²
160,0 m²
120,0 m²
12,0 m²
12,5 m²
Summe
36
2
2
4
1
2
Flächenkategorie
nach
DIN 277
Lagepräferenz
vertikal
Funktionsbereich
Raumnr. (im Plan
einzutragen, ggf.
m. Buchstaben)
Neubau DDK und Seminargebäude, Philipps-Universität Marburg
offener einphasiger hochbaulich-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb
1200 m²
400,0 m² NF 1-6
320,0 m² NF 1-6
480,0 m² NF 1-6
12,0 m² NF 1-6
25,0 m² NF 1-6
NF 7
NF 7
NF 7
NF 7
TF
TF
1.237,0 NF 1-6
Anforderungen/Ausstattung
je 100 Personen
je 80 Personen
je 60 Personen
4 Automaten
verteilt
je
mindestens 40 Fahrräder
1 von 1
B
Blick auf das Wettbewerbsgebiet aus dem Alten Botanischen Garten
B
4 DIE AUFGABE
MÜ
HL
GR
AB
EN
IN
TE
IMS
GR
PIL
ALTER
BOTANISCHER
GARTEN
ER
MARBURGER
OBERSTADT
PET
ER
UND
PAU
L
BA
UFE
NST
ST.
HÖR
LGE
BÄU
DE
DEU
TSC
S
HAU
K
PAR
HER
SPR
ACH
ATL
A
S
SAA
UNG
BIE
GE
E
ENGE GASS
NS
VER
WA
LT
SE
UNG
AS
UNI
RG
TTE
WE
VER
WA
LT
UNI
TR
AS
SE
Wettbewerbsgebiet auf dem ehemaligen Brauereigelände
Gegenstand des Wettbewerbs ist die Fassadengestaltung
und die Weiterentwicklung einer vorliegenden Grundrisskonzeption für das Forschungszentrum Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto
Marburg (DDK) und die hochbauliche Planung des Neubaus für ein Seminargebäudes für die Philipps-Universität
Marburg auf dem Campus Firmanei. Die beiden Hochschulgebäude werden aus zwei unterschiedlichen BauInvest-Programmen finanziert. Sie sind demzufolge zwar
separat zu planen und abzurechnen, sollen aber gleichzeitig gemeinsam auf dem neuen Campus als Ensemble
errichtet werden.
Im Sinne einer integrierten und stimmigen Standortentwicklung sind zudem die Außenanlagen im Kontext der
Umgebung und zur hervorragenden Integration des Campus’ Firmanei in den Stadtkörper zu planen. Ziel ist es,
städtebaulich, architektonisch und freiraumplanerisch im
Zusammenwirken mit dem Deutschen Sprachatlas und
unter Würdigung der Besonderheiten der Nachbarschaft
einen einzigartigen Ort in zentraler Lage von Marburg zu
entwickeln.
38
4.1 Städtebauliches Aufgabenfeld
Städtebauliche Einheit formen!
Grundlage der Planungen ist das städtebauliche Konzept
samt der bestehenden Vorplanung für das DDK-Gebäude.
Ziel der Planung ist es insgesamt, ein stimmiges Ensemble aus beiden Neubauten und dem im Jahr 2015 fertig
gestellten Forschungsbau Forschungszentrum Deutscher
Sprachatlas zu entwerfen. Aufgabe der Wettbewerbsteilnehmerinnen und -teilnehmer ist es, alle drei Bauten in
ihrer städtebaulichen Konstellation, ihren architektonischen
Anmutungen und über den Freiraum zu einer schlüssigen,
attraktiven Gebäudegruppe zu formen. Es sind Gebäudefassaden zu entwerfen, die ein überzeugendes Zusammenspiel zwischen den Baukörpern erwirken und die Idee
eines Ensembles von Universitätsbauten deutlich nach
außen tragen. Im Rahmen des Wettbewerbs ist zu zeigen,
wie jedes Gebäude als Teil dieses Ensembles gleichwohl
erkennbar eine eigene Adresse wird entfalten können.
B
Ausgehend von dem vorgegebenen Gebäudegrundriss für
das DDK sind unter Berücksichtigung des rechtskräftigen
Bebauungsplans die Lage und die Dimensionierung des
Baukörpers für das Seminargebäude zu bestimmen. Es ist
ausdrücklich gewünscht, die Baukörper als Solitäre und
eigenständige, klare Adressen auszubilden. Keinesfalls
sollen beiden Bauten im Innern miteinander verbunden
sein (Ausnahme: im Untergeschoss; dort allein zur synergetischen Nutzung von Technikflächen). Ferner ist städtebaulich eine Wegeverbindung zwischen Pilgrimstein und
der Biegenstraße zu konkretisieren, die im städtebaulichen
Konzept zwischen dem Seminargebäude und dem DDK
geführt wird, aber auch entlang des Alten Botanischen
Gartens möglich sein soll. Auch soll die Möglichkeit eröffnet werden, von diesem Weg aus bei Bedarf einen barrierefreien Zugang für Fußgänger zum Gartendenkmal zu
schaffen, um damit an dessen Wegenetz anschließen zu
können.
Eingangssituationen definieren!
Im Zuge der städtebaulichen Auseinandersetzung mit dem
Standort ist insbesondere die Frage nach der Erschließung
der Gebäude, die Lage der Eingänge des Seminargebäudes und die Verknüpfung von Außenraum und Innenraum
zu erörtern. Während für das DDK-Gebäude der Haupteingang auf der Südseite gegenüber dem Eingang zum
Deutschen Sprachatlas gesetzt ist, und auf der Nordseite
– dem Seminargebäude zugewandt – ein weiterer Ein-/
Ausgang geplant ist, ist für das Seminargebäude ein gut
auffindbarer Gebäudezugang zu bestimmen, der sinnfällig
in das öffentliche Fuß- und Radwegenetz eingebunden ist.
4.2 Hochbauliches Aufgabenfeld
Sinnfälliges Fassadenbild für das DDK entwerfen!
Die Vorplanung – die zum Forschungsantrag kurzfristig
erforderlich wurde – für die hochbauliche Realisierbarkeit
des DDK wurde im Jahr 2014 von Ferdinand Heide Architekt BDA, Frankfurt am Main, erstellt. Die Ergebnisse
der Planungen beruhen auf ausgiebigen Gesprächen und
Abstimmungen zwischen Architekt, Nutzer und der Stadt.
Es ist vor allem dieser engen Zusammenarbeit und den
daraus resultierten Entscheidungen zu zollen, dass der
Forschungsneubau genehmigt wurde und mit Mitteln des
Landeshochschulprogramms HEUREKA (HochschulEntwicklungs- und Umbauprogramm: RundErneuerung,
Konzentration und Ausbau von Forschung und Lehre in
Hessen) und mit Bundesmittel im Rahmen der Förderung
von Forschungsbauten finanziert wird. Demzufolge liegt
auch das Raum- und Funktionsprogramm für das DDK
abgestimmt vor, das zur Zufriedenheit aller Beteiligten
in tragfähige Grundrissstrukturen übersetzt wurde. Im
Rahmen des Wettbewerbs ist unter Berücksichtigung der
vorliegenden Vorentwurfsplanung eine überzeugende
Fassadengestaltung für das DDK zu entwickeln, wobei im
Sinne eines ganzheitlichen Planungskonzeptes sinnvolle
Optimierungen und die Überarbeitung der Grundrissgestaltung nicht ausgeschlossen sind.
Es ist also den Wettbewerbsteilnehmerinnen und -teilnehmern durchaus freigestellt, den Entwurf für das DDK, aber
auch die städtebauliche Konstellation der beiden Bauten
von DDK und Seminargebäude im Rahmen der Vorgaben
des Bebauungsplans grundlegend zu überarbeiten, wenn
es dabei gelingt, im Hoch- und Städtebau sowie in der
Formung des Freiraums zu noch höheren Qualitäten zu
gelangen. Keinesfalls aber sind der Auslober und der Nutzer
bereit, Einbußen in der Funktionalität des DDK, wie sie im
vorliegenden Vorentwurf festgehalten sind, hinzunehmen.
Ihnen ist gleichwohl bewusst, dass der Vorentwurf im Detail
(z. B. in der Grundrissgestaltung des südlichen Eingangsbereichs und Detailbereichen) noch optimierbar ist. Daher sind
derartige Weiterentwicklungen im Zuge der Ausgestaltung
der Fassade ausdrücklich erwünscht. Insofern wird von den
Teilnehmerinnen und Teilnehmern in jedem Fall eine intensive Auseinandersetzung mit dem Raum- und Funktionsprogramm und den spezifischen Nutzer- und Raumanforderungen erwartet, damit eine Fassadengestaltung entsteht, die
in einer sinnfälliger Beziehung zu den geplanten Grundrissstrukturen steht. Es ist zu erörtern, in welcher Weise sich
die Nutzung (Inhalte und Funktion des DDK) außen ablesen
lässt. Es ist ein stimmiger Dialog zwischen Innen und Außen
zu führen und eine architektonische Haltung zu beziehen,
mit welchem Fassadenbild sich das Gebäude insbesondere
am Pilgrimstein präsentiert. Ziel ist es, im Gegenüber des
39
B
am Hang errichteten Parkhauses einen möglichst gefasst
wirkenden Straßenraum zu erzeugen. Trotz der zur Straße
hin positionierten Archiv- und Magazinbereiche, die besonderen brandschutztechnischen Auflagen unterliegen, kein
Tageslicht erhalten dürfen (Ausnahme Erfassungsbüro) und
somit eine weitgehend geschlossene Fassade verlangen,
ist ein Fassadenkonzept gefordert, das auch diese Gebäudeseite zu einer repräsentativen Seite des DDK werden
lässt. Es ist zu überlegen, ob und ggf. in welcher Weise im
Straßenraum etwas von dem zu erahnen resp. abzulesen
ist, was das Gebäude inhaltlich und ästhetisch im Innern
ausmacht, welche Schätze das Haus birgt. In diesem Zusammenhang gilt es sich intensiv mit dem Magazin und
seiner Bedeutung für die Institution auseinanderzusetzen.
Die Teilnehmer sind aufgefordert, eine Idee für diese Fassade vorzulegen, die trotz ihrer Geschlossenheit einen Beitrag
zur Belebung wie zur Adressbildung dieses Ortes leistet.
Auch für die anderen Gebäudeseiten sind gut proportionierte Fassaden zu entwerfen, die zu hohen Qualitäten der
Innenräume beitragen, den Campuscharakter verstärken
und die in den Dialog mit den gegenüberliegenden Gebäuden treten.
Anregendes Seminargebäude entwickeln!
Das Seminargebäude wird aus der dritten Phase des
Hochschulpakt 2020-Invest Programms finanziert. Es
besteht hierbei die spezielle Aufgabe, ein Gebäude zu
planen, das sich in das städtebauliche Umfeld einfügt,
gleichzeitig aber mit dem Forschungsbau keine funktionalen und inhaltlichen Überschneidungen aufweist. Dem
Seminargebäude liegt ein insgesamt einfaches Raum- und
Funktionsprogramm zugrunde. Als ein Haus, das keinem
bestimmten Fachbereich für seine Lehrveranstaltungen
vorbehalten ist, soll es sich allen Nutzern hin öffnen und
als einladendes, kommunikatives Haus präsentieren. Es ist
ein Haus zu entwerfen, das vollends die funktionalen Anforderungen der Seminar- und Vorlesungsräume umsetzt.
Ferner wird eine Grundrissstruktur erwartet, die Kommunikation und Aufenthalt im Eingangsbereich und in den
Verkehrsflächen, insbesondere in den Vorzonen der Seminarräume fördert. Idealerweise finden sich Bereiche, in
denen Studierende sich zum Lernen und Arbeiten zusammenfinden können, werden Zonen ausgestaltet, in denen
das Gebäude Kommunikation anbietet und die Flure mehr
zum Gebäude beitragen, als lediglich der Erschließung zu
dienen.
Es ist ein Gebäude zu entwickeln, das Bezüge zur Umgebung herstellt und ihre Qualitäten auch im Innern erlebbar
macht. Das Potenzial der nördlich angrenzenden Park­
anlage ist unbedingt für die Atmosphäre des Gebäudes
zu nutzen, aber auch die unmittelbare Nachbarschaft
40
v. a. zum DDK soll sich positiv auf das Seminargebäude
auswirken. Wie also Seminarräume und bzw. oder andere
Aufenthaltsbereiche im Gebäude angeordnet sind, soll
überzeugend auch im Kontext der Umgebung erörtert werden. Dass optimale Belichtungs- und Akustikverhältnisse
herzustellen sind, die einen uneingeschränkten Lehrbetrieb ermöglichen, ist dabei eine Selbstverständlichkeit.
Es ist ein reizvolles Haus zu entwerfen – mit spannenden,
anregenden Innenräumen und einem attraktiven Erscheinungsbild. Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sind
für das Seminargebäude Fassaden zu entwickeln, die das,
was im Inneren passiert, auch nach Außen hin verkörpern.
Es soll ein Haus entstehen, von dem sich Studierende angezogen fühlen, das in seiner Ausstrahlung vielleicht etwas
von dem vermittelt, was an Reichtum an Wissen in diesem
Haus weitergegeben wird. Ein Haus, das nicht allein in
architektonischer Askese erschöpft, sondern Lust auf Studieren und Lernen bereitet. Wie all diese Fragen und Anregungen sich in den Fassaden und Innenräumen abbilden
und sich dabei wohl mit den benachbarten Gebäuden vertragen, soll Gegenstand dieser Wettbewerbsaufgabe sein.
Fünfte Fassaden!
Das Ensemble wird nach seiner Fertigstellung auch aus
erhöhter Lage der Oberstadt wahrnehmbar sein. Daher ist
die Gestaltung der Dachlandschaft von großem Belang!
DDK und Seminargebäude sollen möglichst mit dem just
errichteten Deutschen Sprachatlas auch von oben ein geschlossenes Bild abgeben. Für beide Gebäude ist jeweils
eine eigenständige Dachstruktur vorzuschlagen, die im
Falle des DDK Licht in die unteren Geschosse führt. Auch
ist zu erörtern, welcher Formgebung die Dächer folgen und
in welcher Weise diese auch ggf. nur teilweise vom Straßenraum aus wahrnehmbar sein sollen. Gemäß der Begründung zum Bebauungsplan 2/5 sind entsprechend dem
ausgewählten Architekturkonzept und den in der Nachbarschaft vorhandenen Dachformen bis max. 20° geneigte
Dächer vorgeschrieben. Es ist insgesamt zu diskutieren,
wie diese besondere Seite der Häuser, vor allem vor dem
Hintergrund der verbindlichen Auflage von mindestens 30
% Solarenergienutzung, als Dach in einer dem Ort angemessenen Materialität und Farbgebung genutzt sein sollte.
Material und Farbigkeit behutsam auswählen!
Von den Wettbewerbsteilnehmerinnen und -teilnehmern
wird schlussendlich ein überzeugender Vorschlag zum
eingesetzten Material und zur Farbgebung der Fassaden
gewünscht. In Anbetracht einer stadträumlich integrierten
Lage, die unterschiedliche Anknüpfungspunkte liefert, und
dem Neubau des Deutschen Sprachatlasses, besteht die
Herausforderung, sich mit den lokalen und regionalen Besonderheiten auseinanderzusetzen und mit dem Entwurf
B
gestalterisch Position zu beziehen. Es ist zu erörtern, wie
eigenständig jedes Gebäude für sich wirken soll oder ob
das Zusammenspiel als Ensemble ihren Ausdruck in einer
einheitlichen Farbgebung und Materialität finden soll. In
die Wahl der Materialien und Oberflächen sind Fragen der
Nachhaltigkeit und des Erstellungs- und Pflegeaufwands
selbstverständlich konzeptionell einzubeziehen.
Untergeschoss beider Bauten funktional zusammendenken!
Auch wenn eine oberirdische bauliche Verbindung zwischen DDK und Seminargebäude ausdrücklich nicht gewünscht ist, so können dennoch im Untergeschoss beide
Bauten miteinander verbunden sein. Dies ist jedoch nur
aus technischen Erwägungen (Nutzung gemeinsamer
Technikräume) möglich, eine Verbindung für Publikumsverkehr ist aus Sicherheitsgründen ausgeschlossen. Unter
Berücksichtigung der vorgegebenen Anschlusspunkte an
die Erschließung des DDK soll ein Untergeschoss entwickelt werden, das beide Gebäude auf dieser Ebene effektiv miteinander verbindet und die Chancen einer gemeinsamen Nutzung weitreichend ausschöpft. Gleichwohl ist
diese Frage insofern komplex, als der Eingang zum DDK
samt Vorbereich auf Straßenniveau / Erdgeschossniveau
liegen muss. So ist schlussendlich ein Untergeschoss zu
planen, das effizient organisiert und für beide Gebäude
gut erreichbar ist und zu keinerlei Einschränkungen in der
Qualität des Außenraums führt.
Wirtschaftlich und kostenbewusst planen!
Für die Umsetzung des Projekts ist ein Kostenrahmen
vorgegeben. Demnach stehen für
• das DDK 12 Mio. EUR (Kostengruppen 300/400, brutto)
• das Seminargebäude 4,9 Mio. EUR (Kostengruppen
300/400, brutto)
• den Außenraum 1,2 Mio. EUR (Kostengruppe 500, brutto, inkl. zurückgestellter Anteil aus dem Projekt Neubau
Deutscher Sprachatlas)
zur Verfügung.
Insgesamt besteht die Aufgabe darin, ein architektonisches Gesamtkonzept zu entwickeln, das insbesondere
die inhaltlichen Anforderungen an die Gestaltqualität, die
Funktionalität, den technischen Gebäudestandard sowie
den Kostenrahmen integriert betrachtet und die Aspekte
konzeptionell untereinander sorgsam abwiegt. Als Indiz für
einen wirtschaftlichen Entwurf wird das Verhältnis von Nettogrundfläche (NGF) zur Nutzfläche (NF) herangezogen.
Angestrebt wird ein Wert, der 1,6-1,7/ 1 (NGF/NF 1-6) oder
niedriger ist.
Es wird mit Nachdruck unterstrichen, dass Entwürfe, die
eine Einhaltung des Kostenrahmens nicht erwarten lassen,
geringe Realisierungschancen besitzen und damit ein zentrales, notwendiges Ziel des Wettbewerbs verfehlen. Der
Auslober wird die Entwürfe im Hinblick auf die Einhaltung
des Kostenrahmens überprüfen.
Identität stiften!
Einer Architektur für die Bildung wohnt selbst ein Bildungsauftrag inne. Wer lernen, forschen, sich konzentrieren will,
braucht erst recht einen menschlichen, anregenden Lernund Lebensort. Was für Kinder und Jugendliche gilt, soll
auch weiterhin für erwachsene Menschen wichtig bleiben:
gut proportionierte Räume, in denen sich die Menschen
gut entfalten können, die sie im positiven Sinne prägen,
sind das Ziel. Die Architektur nimmt hierauf wesentlichen
Einfluss, denn sie schafft den atmosphärischen Rahmen
für ein individuelles Wohlbefinden. Die ästhetische Gestaltung der Räume muss auf die Bedürfnisse der Nutzer
eingehen und zugleich klare Gestaltungslinien erkennen
lassen. Für die Atmosphäre beider Gebäude sind Licht
und für das Seminargebäude vor allem die Akustik von
enormer Bedeutung. Trotz der städtebaulich kompakten
Situation sind die Häuser optimal mit Tageslicht zu versorgen, schalltechnisch versiert zu planen und im Hinblick auf
die Verwendung von Farben und Materialien ist ein abgestimmtes Gesamtkonzept vorzulegen, das nachvollziehbar
auf die Anforderungen der jeweiligen Nutzungsbausteine
antwortet. Kurzum: Eine Architektur und Freiraumplanung,
die sich als guter Ort bei den Menschen einprägt und ihr
Wohlbefinden steigert – ganz gleich ob als Nutzer oder als
Passant.
Der Kostenrahmen ist unbedingt verbindlich einzuhalten.
Ferner gilt, dass der Bauinvestitions-, der Bauunterhaltungs- und der Baubetriebsaufwand integraler Bestand
des Gesamtkonzepts sein müssen. Für eine Prüfung der
Investitionskosten ist eine Kostenschätzung vorzulegen.
Zu Bauunterhaltung und Betrieb sind konzeptionelle Aussagen zu treffen, die eine generelle Einschätzung des zu
erwartenden Aufwands ermöglichen.
41
B
4.3 Freiraumplanerisches Aufgabenfeld
Einen neuen Campus schaffen!
Das DDK, das Seminargebäude und der bestehende Deutsche Sprachatlas sollen im Rahmen der Außenanlagengestaltung gemeinsam zu einem ganzheitlichen Ort geformt
werden, der den Ansprüchen an den gewünschten neuen
innerstädtischen Unicampus gerecht wird.
Im Rahmen des Entwurfs für das Forschungszentrum
Deutscher Sprachatlas haben die Landschaftsarchitekten
WGF Objekt, Nürnberg eine Planung für die das Gebäude
unmittelbar umgebenden Freiflächen entwickelt. Dieser
Entwurf ist den Auslobungsunterlagen zwar beigefügt,
stellt aber nicht zwingend die Grundlage der Freiraumplanung im Wettbewerb dar. Gleichwohl ist zu berücksichtigen, dass diese Planung mit den städtischen Gremien
abgestimmt worden ist. Für die Ausbildung eines zusammenhängenden Freiraums mit Campuscharakter ist die
einheitlich Gestaltung der Freiflächen aller drei Neubauten
auf dem Grundstück gewünscht.
Attraktives Umfeld gestalten!
Um die Attraktivität dieses Mini-Campus’ weiter zu fördern,
gilt es, einen barrierefreien und qualitativ hochwertigen
Außenraum zu entwickeln, der funktional wie gestalterisch überzeugt. Ziel ist es, einen Freiraum zu schaffen,
der Adresse und Aufenthaltsraum zugleich ist, und der
überdies sich sinnfällig in den Stadtraum einfügt. Aufgabe
der Planerinnen und Planer ist es, ein Gesamtkonzept für
die Gestaltung des Außenraums vorzulegen, das die Eingangsbereiche angemessen akzentuiert, Platzsituationen
mit hoher Aufenthaltsqualität ausbildet, Wegeverbindungen
klug herausarbeitet und insgesamt den Standort auf selbstverständliche Weise für seine Besucher in den Stadtraum
einwebt. Von den Teilnehmern ist zu erörtern, mit welchen
gestalterischen Mitteln dies geschehen soll, welche Bereiche steinern, welche grün ausgestaltet werden sollen.
Dabei ist besonders darauf zu achten, dass das Gelände
auch für Menschen mit Behinderung, Eltern mit Kinderwagen und Fahrradfahrern zugänglich gemacht wird. Durch
die in Marburg ansässige Blindenstudienanstalt (BLISTA)
gibt es überdurchschnittlich viele sehbehinderte Menschen
auf den Wegen und Plätzen. Die Umsetzung von taktilen
Leitsystemen in den Außenflächen und in den Gebäuden
ist zu beachten. Am nördlichen Grundstücksrand ist eine
Wegeführung mit einer Mindestbreite von 3 m vorgesehen,
die über die bestehende Fußgängerbrücke eine Verbindung zwischen Pilgrimstein und dem Hörsaalgebäude
östlich des Mühlbachs herstellt.
Darüber hinaus ist gesondertes Augenmerk auf den Übergang zwischen DDK-Gebäude und Seminargebäude im
Außenraum zu legen. Es ist darzustellen, wie eine gemeinsame Vorzone unter Beachtung der topografischen
Verhältnisse ausgestaltet und wie der Übergang zum
Deutschen Sprachatlas formuliert werden sollte. Aufgrund
eines bestehenden Schachtbauwerks ist nördlich vom
Sprachatlas im Bereich der in der Vorplanung dargestellten
Terrasse von einem Niveau von 184,5 m auszugehen.
Eine besondere Herausforderung stellt die Unterbringung
von ca. 200 Fahrradstellplätzen dar, von denen min. 25%
überdacht/wettergeschützt zu planen, jedoch nicht zwingend im Gebäude unterzubringen sind. Es werden kluge
Vorschläge erwartet, wie sich diese quantitative Vorgabe
nicht negativ auf die Qualität des Außenraums auswirkt,
damit dieser nicht allzu sehr von Fahrradabstellanlagen
geprägt sein wird.
Topografie nutzen!
Das Grundstück ist von einer vom Pilgrimstein nach Osten
hin abfallende Topografie geprägt. Dieser topografische
Unterschied von ca. einer Geschosshöhe stellt besondere
Herausforderungen an eine barrierefreie Ausgestaltung
des öffentlichen Raums. Zugleich bietet er die Chance,
z. B. die Fahrradstellplätze im Untergeschoss des Gebäudes oder zumindest auf der Höhe des Untergeschosses
(nach Möglichkeit überdacht) zu verorten und diese damit
niveaugleich und komfortabel an den Außenraum anzuschließen.
rechts: Blick auf das Wettbewerbsgebiet, die Marburger Oberstadt
und den Alten Botanischen Garten aus dem Hörsaalgebäude
42
Alter Botanischer Garten
5 ZUSÄTZLICHE HINWEISE UND RAHMENBEDINGUNGEN
5.1 Kostenrahmen
Auf eine wirtschaftliche Planung und Ausführung wird
äußerster Wert gelegt. Für die Entwurfsaufgabe wird ein
Kostenrahmen wie nachfolgend festgelegt:
DDK
KG 300/400 gem. DIN 276:
12.000.000 Euro (brutto)
Seminargebäude
KG 300/400 gem. DIN 276:
4.900.000 Euro (brutto)
Außenanlagen
KG 500 gem. DIN 276:
1.200.000 Euro (brutto)
Diese Kostenvorgabe umfasst alle Teile der zuvor beschriebenen Entwurfsaufgabe und ist einzuhalten. Sie
wurde auf Basis eines 0-Projektes ermittelt und dient als
Grundlage für die Überprüfung der eingereichten Kostenschätzungen unter Berücksichtigung der Besonderheiten
der jeweiligen Wettbewerbsbeiträge.
Im Falle einer weiteren Bearbeitung (siehe Teil A 1.6 Weitere Bearbeitung) muss sich die weitere Planung für die zu
erstellenden Haushaltsunterlagen an der Kostenaussage
des Wettbewerbs messen lassen. Die Kostenvorgabe ist
auch im weiteren Projektverlauf einzuhalten.
5.2 Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit
Die Wirtschaftlichkeit der Maßnahme ist neben den gestalterischen und funktionalen Anforderungen von besonderer
Bedeutung. Ziel der Gebäudeplanung muss es sein, die
vorgegebenen Investitionskosten einzuhalten und die Lebenszykluskosten zu minimieren. Dies beinhaltet für die
Planungs- und Bauphase die Schaffung optimierter Flächenwerte, flexible Baukonzepte sowie eine qualitätvolle,
nachhaltige Konstruktions- und Materialwahl. Die Kosten
der Nutzungsphase eines Gebäudes betragen ein Mehrfaches der Investitionskosten. Bei den Betriebskosten sind
die Kosten der Energie und der Reinigung mit jeweils rund
einem Drittel die größten Kostenblöcke.
Auf folgende Punkte wird daher besonders hingewiesen:
• Optimierung der Flächenwerte (NF 1-6/BGF; BRI/BGF;
VF/NF 1-6)
• Kompakte Gebäudeform
• LowTech = LowCost (Hochinstallierte Gebäude haben
im Allgemeinen auch hohe Betriebskosten)
Die Verwendung von ökologisch nachhaltig bewerteten
Materialien wird gewünscht. Themen wie Regenwasserbewirtschaftung und extensive Begrünung von Flachdächern
werden positiv beurteilt.
B
5.3 Energieeffizienz
Einen Kernpunkt zur Planung des/der Gebäude/s stellt die
Umsetzung eines nachhaltigen Energiekonzepts dar. Bei
der Planung sind der Energieeffizienz, dem Klimaschutz
und der Vermeidung von CO2-Emissionen unter Beachtung der Investitions- und Lebenszykluskosten besondere
Bedeutung beizumessen. Angestrebt wird ein energetisch
hocheffizientes Gebäude. Daher sind folgende Anforderungen grundsätzlich zu berücksichtigen:
• optimierte Gebäudeausrichtung
• hoher baulicher Wärmeschutz
• tageslichtoptimierter Glasflächenanteil (nicht zu groß)
• umfassende Tageslichtnutzung
• optimierte Beleuchtungssteuerung
• effizienter Sonnenschutz
• optimale Nutzung solarer Gewinne
• Vermeidung sommerlicher Überwärmung
• aktivierbare Speichermassen (z.B. Betondecken ohne
abgehängte Decken)
• Wärmerückgewinnung
• weitgehend natürliche Belüftung
In der „Richtlinie energieeffizientes Bauen und Sanieren
des Landes Hessen nach § 9 Abs. 3 des Hessischen
Energiegesetzes“ (StAnz. 2014 Nr. 6 Seite 124) hat die
Hessische Landesregierung den Standard für die Energieeffizienz hessischer Landesgebäude definiert. Demnach
sind Landesgebäude so zu errichten, dass sie die Anforderungen an die Gebäudehülle der EnEV 2009 im Mittel um
50% unterschreiten.
Der Primärenergiebedarf ist vorrangig durch die energetische Optimierung von Gebäude und Anlagentechnik zu
vermindern. Darüber hinaus soll der Primärenergiebedarf
je nach örtlichen Gegebenheiten mit erneuerbaren Energien wie z. B. Sonne oder Fernwärme mit niedrigem Primärenergiefaktor aus regenerativen Energiequellen gedeckt
werden. Leitgedanke ist dabei die Errichtung von NahezuNull-Energie-Gebäuden. Zukunftsgerichtete Technologien
der Energieeinsparung sind zu prüfen und nach Möglichkeit umzusetzen.
Das Gebäude ist grundsätzlich so zu errichten, dass der
Primärenergiebedarf des Gebäudes den Standard der
ENEV 2009 um mindestens 50 % unterschreitet. Die Möglichkeit der Unterschreitung des Standards „ENEV 2009
minus 70 %“ ist zu prüfen und umzusetzen, wenn die Wirtschaftlichkeit gegeben ist. Der Nachweis der auf die EnEV
2009 bezogenen Anforderungen des Landes Hessen für
Maßnahmen, bei denen die ab dem 01.05.2014 gültige
Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) anzuwenden ist,
kann auf der Grundlage der Rechenvorschriften der EnEV
2014 geführt werden. Dabei gilt der Anforderungswert, der
45
B
sich aus der Berechnung gemäß EnEV 2014 mit den am
01.05.2014 gültigen Parametern ergibt, als gleichwertig zu
dem Anforderungswert der EnEV 2009. Die geforderten
prozentualen Unterschreitungen der Anforderungswerte für
Primärenergie und Gebäudehülle sind daher auch für die
EnEV 2014 mit den am 01.05.2014 gültigen Parametern
einzuhalten.
Dabei sind Investitionskosten für die Haustechnik auch in
angemessener Relation zu ihrem Einsparpotenzial zu setzen. Ein Fernwärmeanschluss ist vorhanden.
Gemäß der Vorgaben des B-Plans sind mindestens 30 %
der Dachfläche für Photovoltaikanlagen vorzusehen.
Das Gesetz zur Förderung Erneuerbarer Energien im
Wärmebereich (Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz –
EEWärmeG vom 07.08.2008, geä. 20.10.2015) ist zu berücksichtigen.
5.4 Denkmalrechtliche Rahmenbedingungen
Das gesamte Wettbewerbsgebiet ist Bestandteil einer Gesamtanlage (Ensemble) nach § 2 Abs. 2 Nr. 1 HDSchG.
Die Erd- und Gründungsarbeiten müssen durch archäologische Untersuchungen begleitet werden.
5.5 Planungsrechtliche Rahmenbedingungen
Für das Wettbewerbsgebiet liegt ein rechtswirksamer
Bebauungsplan vor (Bebauungsplan Nr. 2/5 „Campus
Firmanei – Deutscher Sprachatlas“ vom 16.12.2013). Die
Festsetzungen des Bebauungsplans sind einzuhalten.
5.6 Baugrund
Ein Bodengutachten, eine Gründungsempfehlung oder
eine Statik liegen noch nicht vor. Zum jetzigen Zeitpunkt
wird angenommen, dass eine Wasserhaltung erforderlich
sein wird. In Analogie des benachbarten Gebäudes Deutscher Sprachatlas wird von einer Pfahlgründung ausgegangen.
5.7 Brandschutz
Der Neubau muss entsprechend der Hessischen Bauordnung und zusätzlich geltenden Richtlinien über eine
Rettungszufahrt vollständig erreichbar sein. Weitere Hinweise zum Brandschutz gibt der „Brandschutzleitfaden
– Baulicher Brandschutz für die Planung, Ausführung und
Unterhaltung von Gebäuden des Bundes“, der allen Teilnehmern zur Verfügung gestellt wird. Bei den Neubauten
ist dem vorbeugenden Brandschutz besondere Bedeutung
zu schenken. Grundlage für die Anforderungen des vorbeugenden Brandschutzes bilden insbesondere die HBO,
die Sonderbauvorschriften und die bauaufsichtlich eingeführten technischen Bestimmungen. Anlagentechnischer
46
Brandschutz zur Kompensation entwurfsbedingter Besonderheiten soll soweit wie möglich vermieden werden. Die
Einplanung von brandschutztechnisch offiziell zulässigen
Veranstaltungsflächen/-räumen soll ermöglicht werden. Die
Einrichtung von brandschutztechnisch offiziell zulässigen,
allgemein zugänglichen Pausen- und Arbeitsflächen/zonen/-räumen für Studierende, muss ermöglicht werden.
Die Gebäude sind mit einer flächendeckenden Brandmeldeanlage gemäß Kategorie 1 nach DIN 14675 auszustatten. Die Ausstattung der Gebäude mit Feuerlöscheinrichtungen ist abhängig von dem endgültig abgestimmten
Brandschutzkonzept. Zurzeit ist für den Serverraum und
die Archiv- und Magazinräume des DDK eine InertgasLöschanlage mit 10 Löschbereichen vorgesehen.
Darüber hinaus ist das bestehende Feuerwehrkonzept für
das Bestandsgebäude auf dem Campus zu beachten.
5.8 Barrierefreiheit
Bei der Planung und beim Bau öffentlich zugänglicher Gebäude und Arbeitsstätten sind alle Aspekte zu berücksichtigen, die barrierefrei den Zugang, Aufenthalt und Umgang
mit den Gebäuden extern und intern, einfachst und ohne
fremde Hilfe für Menschen mit Mobilitätseinschränkung
sowie für Seh- und Hörbehinderte ermöglichen.
Grundlage der Planung ist die DIN 18040-1 (Oktober
2010) „Barrierefreies Bauen – Planungsgrundlagen – Teil
1: Öffentlich zugängliche Gebäude“ in der als Technische
Baubestimmung in Hessen bauaufsichtlich eingeführten
Fassung (Erlass des HMWVL vom 18.06.2012 - IV 3-4064-b-16-01, Anlage 7.3/1).
Weitere Informationen zur Barrierefreiheit und der anzuwendenden Verordnungen und Richtlinien enthält die
Broschüre „Universales Barrierefreies Bauen“ (HMWVL
07/2014). Der Erlass sowie die Broschüre werden den
Teilnehmern zur Verfügung gestellt.
5.9 Dachneigung
Vor dem Hintergrund umfangreicher Erfahrungen mit
anderen öffentlichen Bauten, hat das Land Hessen entsprechende „Hinweise für die Planung von nichtgenutzten
Flachdächern mit Abdichtungen“ vorgegeben, um zukünftige Bauschäden zu minimieren. Die hierin formulierten
Standards wurden mit Erlass vom 11.04.2006 des Hessischen Ministeriums der Finanzen verbindlich eingeführt
und sind daher anzuwenden. Diese Arbeitshilfe steht allen
Teilnehmern zur Verfügung. Die textlichen Festsetzungen
aus dem rechtsgültigen Bebauungsplan sind zu berücksichtigen
Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas
B
6 VORGABEN UND RESTRIKTIONEN
Die in dieser Auslobung formulierten Vorgaben und Restriktionen sind als wichtige inhaltliche Rahmensetzungen
zu verstehen, die in dem vorgelegten Entwurf weitestgehend erfüllt sein sollten. Die Vorgaben und Restriktionen
stellen jedoch keine bindenden Vorgaben dar, die bei einer
Nichteinhaltung zum formalen Ausschluss vom Verfahren
führen. Vielmehr ist es die Aufgabe des Preisgerichts, in
der Gesamtabwägung auch eventuell vorliegende Verstöße zu diskutieren und über diese im Kontext des gesamten
Entwurfs zu befinden.
Als bindende Vorgaben gelten lediglich die Abgabefristen.
Städtebau
• Planung von zwei separaten Gebäuden ohne räumliche
und funktionale Verbindung (Ausnahme: im Untergeschoss für synergetische Nutzung von Technikflächen)
• Einhaltung des Baufensters und der maximalen Höhenentwicklung (Traufhöhe 201 m ü. NN) gem. Bebauungsplan
• DDK: Haupteingang auf der Südseite gegenüber Eingang zum Deutschen Sprachatlas
Hochbau/Raum- und Funktionsprogramm
• Umsetzung des Raumprogramms und Berücksichtigung
aller funktionalen Kriterien der einzelnen Bereiche
• Erfüllung der speziellen Belichtungs- und Brandschutzanforderungen für die Archiv- und Magazinflächen
• Ausbildung eines Daches mit einer Neigung von max.
20°; Solarenergienutzung auf mind. 30 % der Gesamtfläche
Freiraum
• barrierefreie Zugänglichkeit und Nutzbarkeit der Freiräume
• Ausbildung einer Wegeverbindung zwischen Pilgrimstein und Biegenstraße an der nördlichen Grundstücksgrenze (mind. 3 m Breite) und barrierefreier Anschluss
an den Alten Botanischen Garten
• Höhenniveau im Bereich nördlich vom Deutschen
Sprachatlas: 184,5 m ü. NN
• Beachtung des bestehenden Feuerwehrkonzeptes für
den Deutschen Sprachatlas
48
Kosten und Wirtschaftlichkeit
• folgende Kostenobergrenzen sind einzuhalten
(KG 300/400 bzw. 500 gem. DIN 276):
-- DDK: 12.000.000 Euro (brutto)
-- Seminargebäude: 4.900.000 Euro (brutto)
-- Außenanlagen: 1.200.000 Euro (brutto)
• Verhältnis NGF/NF 1-6: 1,6-1,7/1 oder niedriger
• keine Überschreitung der maximalen NF 1-6 gem.
Raumprogramm
-- DDK: 2.564 qm
-- Seminargebäude: 1.237 qm
Nachhaltigkeit
• Verwendung ökologisch nachhaltig bewerteter Materialien
• Unterschreitung der EnEV 2009 um mindestens 50 %,
Überprüfung der Unterschreitung um 70 %
Verkehr und ruhender Verkehr
• Nachweis von 200 Fahrradstellplätzen, davon min.
25 % überdacht
Bauordnungsrecht
Allgemeine Vorschriften und Normen in der jeweils gültigen
Fassung, wie beispielsweise:
• BauGB
• HBO
• Hessische Versammlungsstättenrichtlinie (H-VStättR)
• Arbeitsstättenverordnung (ArbStättVO)
• DIN 18040-1 Barrierefreies Bauen
• Berücksichtigung der Aufstellflächen für Feuerwehr
sowie Flucht- und Rettungswege
Barrierefreiheit
• barrierefreier Zugang, Aufenthalt und Umgang mit den
Gebäuden ohne fremde Hilfe für Menschen mit Mobilitätseinschränkung sowie für Seh- und Hörbehinderte
wehr
Feuer
28
22
26
18
23
20
21
23
19
23 1/2
17
16
12
24
SE
ENGE GAS
EbBäuÄd
e DE
U
sLaaGlge
SHAöAr
HÖR
BEN
RA
HLG
S
ATL
A
ACH
SPR
MÜ
HER
TSC
DEU
N
GE
LA
IAN
RE
MF
AU
SR
NG
ITU
BE
S
AR
17
BE
BA
UFE
NST
E
R
IN
TE
IMS
GR
PIL
s AU
KuH
P
PaArkRha
mind. 3 m
184,5
VER
VWerAwL
alTt
12
uUngNU
BIE
GE
GNI U
NS
NI
TR
AS
SE
10
24a
9
25
7
49
27
26
4
B
7 STANDORTDOKUMENTATION
4
3
8
7
1
2
6
5
1
50
2
B
3
4
5
6
7
8
51
Herunterladen