Lagebericht zur nachhaltigkeit

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Nachhaltigkeit
unter dem
REWE-Bogen
Zahlen und Fakten
REWE International AG
2010
2011
2012
Bruttoumsatz von REWE International AG (in Mrd. EUR)
11,84 1
7,04 1
2,08
2,72
12,38
7,47
2,08
2,83
12,75
7,73
1,97
3,05
REWE International AG
Österreich
Italien 2
Zentral- und Osteuropa
Bruttoumsatz nach Geschäftsfeldern in Österreich (in Mrd. EUR)
7,04
6,22
0,71
0,11
7,47
6,63
0,73
0,11
7,73
6,86
0,76
0,11
Österreich insgesamt
LEH (Billa, merkur, Penny, ADEG)
DFH (BIPA)
Touristik (JAHN Reisen, ITS BILLA Reisen)
Filialanzahl REWE International AG
3.617
2.475
525
617
3.640
2.467
520
653
3.652
2.494
462
696
REWE International AG
Österreich
Italien 2
Zentral- und Osteuropa
MitarbeiterInnen-Anzahl (gezählte Köpfe per 31.12.)
71.945
37.658
8.800
25.487
74.077
38.747
8.621
26.709
75.185
39.791
6.996
28.398
REWE International AG
Österreich 3
Italien 2
Zentral- und Osteuropa
Firmenzugehörigkeit in Österreich (exklusive ADEG)
7,1
7,4 durchschnittlich in Jahren
7,2
Gesamter und spezifischer Energieverbrauch
von REWE International AG in Österreich
938.223.535 4 1.035.367.943 5
827 4
807 5
1.033.102.461 Gesamter Energieverbrauch in kWh (inkl. Läger und Logistik)
793 Spezifischer Energieverbrauch in kWh pro m2 Verkaufsfläche
Gesamte und spezifische Treibhausgasemissionen
von REWE International AG in Österreich
339.144
407.524
386.201
299
318
296
Gesamte Treibhausgasemissionen
in Tonnen CO2-Äquivalente
Spezifische Treibhausgasemissionen
in kg CO2-Äquivalente pro m2 Verkaufsfläche
Gesamte und spezifische Abfallmenge
von REWE International AG in Österreich 6
94.448
83
95.805
84
96.690 Gesamte Abfallmenge in Tonnen
83 Spezifische Abfallmenge in kg pro m2 Verkaufsfläche
Ohne Endumsätze der ADEG Kaufleute
Italien wird in der Bilanz von REWE International AG mit dem Vollsortiment (BILLA) inklusive dem Diskont (PENNY)
abgebildet, jener liegt in der operativen Verantwortung der REWE Group in Köln.
3
Österreich ohne MitarbeiterInnen der ADEG Kaufleute
4
ab 2010 inkl. AGM und B2B
5
ab 2011 inkl. ADEG Kaufleute
6
inkl. AGM und Großhandel, exkl. ADEG Kaufleute
1
2
lagebericht zur nachhaltigkeit
der rewe international ag 2011/2012
—
inhaltsverzeichnis
Gemeinsam an morgen denken
02 – Zahlen und Fakten auf einen Blick
06 – Vorwort des Vorstandes
08 gemeinsam unter dem Rewe-Bogen
10
11
11
11
12
12
14
24
25
26
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
Nachhaltig wirtschaften unter dem REWE-Bogen
Mission
Die sechs Grundwerte
Die vier Säulen der Nachhaltigkeit
Nachhaltiger ökonomischer Erfolg
Weitere Geschäftsbereiche
Handelsfirmen
Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie
Leitlinie für nachhaltiges Wirtschaften
Handlungsfelder und Key Performance Indicators
28
29
29
30
30
31
31
32
32
33
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
Von der strategischen Zielsetzung bis zur Umsetzung
Nachhaltigkeit fix verankert
Der dritte Lagebericht zur Nachhaltigkeit
Dialog unter dem REWE-Bogen
Stakeholdergruppen von REWE International AG
Kommunikation mit KundInnen
Kommunikation mit MitarbeiterInnen
Kommunikation mit Partnerunternehmen
Kommunikation mit NGOs und Politik
Stakeholderforum bei den Nachhaltigkeitswochen
42
43
43
44
44
45
45
–
–
–
–
–
–
–
Weniger Pestizide
Vegane Alternative
Biodiversität
57
57
58
58
58
59
–
–
–
–
–
–
Erneuerbare Energie
Alternative Antriebe bei Fuhrpark und Logistik
„Shell Fuelsave Partner“
E-Mobilität
EMIL Carsharing
Abfall- und Recyclingmanagement
69
70
70
71
–
–
–
–
Bemerkenswerte Karrieren
Schwerpunkte in der Personalentwicklung
Gesundheitsmanagement und Arbeitsschutz
Vielfalt und Chancengleichheit
80
81
81
81
81
82
82
83
83
–
–
–
–
–
–
–
–
–
Lernen macht Schule
Lehrlinge erfüllen Kinderträume
Verbraucheraufklärung und -bildung
Initiative „Sag’s am Mehrweg“
Nachhaltigkeitswochen
Flugblattkommunikation
Umgang mit überschüssigen Lebensmitteln
Sensibilisierung von MitarbeiterInnen und KundInnen
Kooperationen und Partnerschaften
34 grüne produkte
38
38
38
39
40
41
41
42
–
–
–
–
–
–
–
–
Entwicklung nachhaltigerer Sortimente
KundInnen wollen mehr Nachhaltigkeit
Ja! Natürlich – nachhaltigste Eigenmarke
Nachhaltigkeitslabel Pro Planet
Projekt: Pro Planet-Hühnerfleisch
Artgerechte Tierhaltung
Nachhaltiger Fischeinkauf
Gentechnikfreie Futtermittel
FAIRTRADE
Lebensmittel aus der Region
Nachhaltigkeitswochen
Green Packaging
48 ENERGIE, KLIMA und umwelt
52
53
54
56
56
56
–
–
–
–
–
–
Klimabilanz und klima:aktiv pakt2020
Energieeffiziente Filialen
Vorzeigefiliale BILLA Perchtoldsdorf
Energieeffizientes Lager
Green IT
Klimabündnispartner BILLA
62 MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER
66
67
68
68
69
–
–
–
–
–
Lebensphasenorientierte Personalpolitik
Lehrlingsförderung
Führungskräfte von morgen
Soziale Leistungen
Personalentwicklung
74 Gesellschaftliches engagement
78
78
79
79
79
79
80
80
–
–
–
–
–
–
–
–
Unterstützung gemeinnütziger Organisationen
PRO PLANET und Caritas
Unterstützung von Aids Life
PENNY und das Österreichische Rote Kreuz
Grenzenlos
Förderung von gesunder Ernährung
Studie: Wie gesund is(s)t Österreich?
Förderung der Bildung und Entwicklung
von Kindern und Jugendlichen
86 länderreport
88 – Neun Länder unter dem REWE-Bogen
90 – Grüne Produkte
92 – Energie, Klima und Umwelt
94 – Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
96 – Gesellschaftliches Engagement
98 GRI-INDEX
100 ANHANG
100 – Grundlagen der Berichterstattung
100 – Partnerschaften
101 – Ansprechpartnerinnen
101 – Impressum
6
—
vorwort
des vorstandes
—
sehr geehrte
damen und herren,
mit diesem dritten Lagebericht zur Nachhaltigkeit machen wir einen Blick zurück
auf die vergangenen zwei Jahre, in denen wir zahlreiche Initiativen erfolgreich
umsetzen konnten. So haben wir nicht
nur neue Bio-Produkte eingeführt, das
PRO PLANET-Label auf weitere Obstund Gemüseprodukte ausgeweitet sowie einen Großteil des Rosenangebots
auf das Nachhaltigkeitslabel umgestellt. Auch beim Thema Umwelt- und
Klimaschutz konnten wir einiges bewegen wie die Reduzierung von Kunststoffverpackungen oder den Umbau der
500. Filiale nach den GreenBuildingStandards der Europäischen Union.
Ebenso wichtig war ein intensiverer Dialog über Nachhaltigkeitsthemen mit den
MitarbeiterInnen und die Erweiterung der
betrieblichen Gesundheitsvorsorge.
preise und den „Österreich-Aufschlag“,
die Debatte um die Verschwendung von
Lebensmitteln oder die Forderung nach
mehr Lebensmittelkontrollen.
Diesen Spannungsfeldern wollen wir offen,
aktiv und nachhaltig begegnen. Wir setzen
uns für die Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln, für Regionalität und für konkrete Verbesserungen in der Nutztierhaltung
ein. Und uns ist die Verringerung von Lebensmittelabfällen ein wichtiges Anliegen.
Hier liegt noch einiges an Arbeit vor uns.
Unsere Entscheidungen treffen wir nicht
zufällig, sondern Nachhaltigkeit ist in der
Konzernstrategie verankert und mit entsprechenden Zielen und Prozessen hinterlegt. Das Nachhaltigkeitsmanagement hilft
uns nicht nur, Projekte professionell umzusetzen, sondern auch, uns mit Themen
der Zukunft vorausschauend auseinanderzusetzen. Nachhaltigkeit ist natürlich kein
Allheilmittel, aber gerade die Entwicklungen der letzten Jahre haben uns gezeigt,
dass wir damit einen sehr guten Weg gefunden haben, wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Werte in alltägliche
Entscheidungen einfließen zu lassen.
Wir müssen aber auch zur Kenntnis nehmen, dass manche Projekte nicht die erhoffte Breitenwirkung erzielt haben wie
zum Beispiel die Nutzung von E-Tankstellen bei Filialen. Oder dass sich Erfolge
relativiert haben, wenn etwa Energieeinsparungen durch zusätzliche Geräte wieder kompensiert wurden.
Als Lebensmittel- und Drogeriefachhändler werden wir auch weiterhin mit teilweise
widersprüchlichen Erwartungen, Vorurteilen und Verantwortlichkeiten konfrontiert
sein. Dies betrifft beispielsweise die Diskussion über überhöhte Lebensmittel-
Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und freuen uns über Ihr Feedback!
Wiener Neudorf, September 2013
reinhard schürk
janusz kulik
Frank Hensel
franz nebel
Vorstand
REWE International AG
Vorstand
REWE International AG
Vorstandsvorsitzender
REWE International AG
Vorstand
REWE International AG
7
—
GEMEINSAM
unter dem
rewe-bogen
Gemeinsam
unter dem rewe-bogen
—
unternehmensportrÄt
Nachhaltig wirtschaften unter dem REWE-BOGEN
Fünf Handelsfirmen, rund 2.500 Filialen, über 40.000 MitarbeiterInnen und an die
60 Eigenmarken – REWE International AG ist in Österreich Marktführer im Lebensmittel- und Drogeriefachhandel und einer der größten Arbeitgeber des Landes. Das
Unternehmen ist Teil der deutschen REWE Group, die einer der führenden Handelsund Touristikkonzerne Europas ist.
Über BILLA, MERKUR, PENNY, BIPA und ADEG vertreibt REWE International AG
Eigenmarken wie beispielsweise Ja! Natürlich (Biomarke), clever (Diskontmarke),
CHEF Menü (gekühlte Convenience-Produkte), QUALITY FIRST (Premiummarke),
Wegenstein (Wein) oder MY (Pflegeprodukte). Auch am österreichischen TouristikMarkt ist der Handelskonzern aktiv mit ITS BILLA Reisen, JAHN REISEN, MERKUR
Ihr Urlaub und PENNY PACK’N’GO.
Vom Geschäftssitz von REWE International AG in Wiener Neudorf aus wird nicht
nur das gesamte Vollsortiment-Geschäft in Österreich gesteuert, sondern auch das
Supermarktsegment der REWE Group in Italien und in sieben zentral- und osteuropäischen Ländern: in Bulgarien, Kroatien, Rumänien, Russland, der Slowakei, der
Tschechischen Republik und in der Ukraine.
Im In- und Ausland beschäftigt REWE International AG insgesamt rund 75.000 Personen und führt etwa 3.600 Filialen.
Frank Hensel ist Vorstandsvorsitzender von REWE International AG, gemeinsam mit
Janusz Kulik, Franz Nebel und Reinhard Schürk bildet er den Vorstand des Unternehmens.
2010
2012 2011
Bruttoumsatz von REWE International AG (in Mrd. EUR)
11,84 1
12,38
12,75 REWE International AG
7,04 1
7,47
7,73 Österreich
2,08
2,08
1,97 Italien 2
2,72
2,83
3,05 Zentral- und Osteuropa
Bruttoumsatz nach Geschäftsfeldern in Österreich (in Mrd. EUR)
7,04
7,47
7,73 Österreich insgesamt
6,22
6,63
6,86 LEH (Billa, merkur, Penny, ADEG)
0,71
0,73
0,76 DFH (BIPA)
0,11
0,11
0,11 Touristik (JAHN Reisen, ITS BILLA Reisen)
Filialzahl REWE International AG
3.617
2.475
525
617
3.640
2.467
520
653
3.652
2.494
462
696
REWE International AG
Österreich
Italien 2
Zentral- und Osteuropa
10
—
1
2
Ohne Endumsätze der ADEG Kaufleute
Italien wird in der Bilanz von REWE International
AG mit dem Vollsortiment (BILLA) inklusive dem
Diskont (PENNY) abgebildet, jener liegt in der operativen Verantwortung der REWE Group in Köln.
Mission
„Gemeinsam für ein besseres Leben!“ Das ist die Mission der REWE Group und
ihrer MitarbeiterInnen. Im Fokus des Handelns steht dabei die Vision der besten
Lösung für KundInnen, MitarbeiterInnen und Kaufleute. Die REWE Group tritt im
Rahmen dieser Vision für diese sechs prägenden Grundwerte ein.
Die sechs Grundwerte
1
2
3
4
5
6
Wir handeln eigenverantwortlich
im Sinne der Gemeinschaft.
Wir handeln für den Kunden.
Wir sind mitten im Markt.
Wir haben Mut für Neues.
Stillstand ist Rückschritt.
Wir begegnen einander offen,
mit Vertrauen und Respekt. Unser Wort gilt.
Wir ringen um die beste Lösung,
entscheiden wohlüberlegt und handeln konsequent.
Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst
und handeln nachhaltig.
Die vier säulen der nachhaltigkeit
Die nachhaltige Ausrichtung ist ebenfalls im Leitbild verankert. Unter dem
Grundwert „Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und handeln nachhaltig!“
manifestiert die REWE Group ihr Engagement für Gesellschaft und Umwelt.
Das Nachhaltigkeitskonzept des Unternehmens wird von vier zentralen Säulen
getragen, die für alle Unternehmensbereiche maßgeblich sind: „Grüne Produkte“,
„Energie, Klima und Umwelt“, „Gesellschaftliches Engagement“ und „MitarbeiterInnen“.
11
—
Gemeinsam
unter dem rewe-bogen
—
unternehmensportrÄt
Nachhaltiger ökonomischer Erfolg REWE International AG weiterhin im Mittelpunkt.
Mit einem Zuwachs bei Umsatz, Marktanteilen und Arbeitsplätzen zeigt REWE
International AG, dass das Unternehmen im ökonomischen Bereich nachhaltig agiert. Trotz einer angespannten wirtschaftlichen Lage und der schwelenden
Schuldenkrise verzeichnete REWE International AG 2012 einen Konzernumsatz
von 12,75 Mrd. Euro und damit ein Plus
von rund drei Prozent.
Weitere Geschäftsbereiche
Unter den Geschäftsbereich Großhandel
von REWE International AG fällt der Cash
& Carry-Anbieter AGM sowie die Belieferung der selbstständigen ADEG Kaufleute, der „BILLA stop & shop“ Geschäfte
an JET Tankstellen, der „MERKUR inside“ Shops bei BP Tankstellen und des
Vorarlberger Lebensmittel- und Gastronomie-Unternehmens SUTTERLÜTY.
Am österreichischen Heimatmarkt legte
REWE International AG mit ihren Handelsfirmen BILLA, MERKUR, PENNY,
BIPA und ADEG deutlich stärker als der
Markt zu. Der Jahresumsatz stieg hier
um 3,4 Prozent auf 7,73 Mrd. Euro. Insgesamt schuf REWE International AG im
abgelaufenen Geschäftsjahr über 1.000
Arbeitsplätze in Österreich.
Das Handelsunternehmen hat einen eigenen Medienbereich, zu dem das Live-Einkaufsradio RADIO MAX, der REWE Group
Verlag mit dem Lifestyle- und Kundenmagazin MAXIMA und das hauseigene Werbestudio Marian gehören. Daneben gibt
es Kundenmagazine wie „frisch gekocht“
(BILLA), „Friends of Merkur“, „Land und
Leute“ (ADEG) und „BCmag“ (BIPA).
Mit den Auslandsaktivitäten in den
sieben zentral- und osteuropäischen
Ländern sowie in Italien erreichte REWE
International AG 2012 einen Umsatz von
insgesamt 5,02 Mrd. Euro, was einem
Plus von 2,4 Prozent entspricht (wechselkursbereinigt 2,7 Prozent).
Die Transportwirtschaft und Logistik wird
über das Tochterunternehmen REWE International Lager- und Transport GmbH abgewickelt, die die Zulieferung an die Filialen
über das Zentrallager in Wiener Neudorf
sowie weitere Regionalläger organisiert.
Ein wesentlicher Beitrag zum Unternehmenserfolg waren die klar fokussierten
umfangreichen Investitionen in die Kundenzufriedenheit in den Hauptbereichen
Sortiments- und Preisstrategie sowie
Filialatmosphäre. Dass das Unternehmen
2012 trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds mit einem soliden Umsatzplus reüssieren konnte, ist nicht zuletzt
allen MitarbeiterInnen zu verdanken.
Investitionen im Personalbereich – vor
allem in Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen – standen und stehen daher bei
Die Dienstleistungsbereiche unterstützen den täglichen Betrieb der Handelsfirmen. Dazu gehören die Bereiche Controlling/Strategische Planung, Mergers &
Acquisitions, Expansion, die technische
Abteilung, Finanzen, Rechnungswesen,
IT/Organisation, Recht, Unternehmenssicherheit, das Immobilienbestandsmanagement, die Revision, die Bereiche
Nachhaltigkeit und Personal/Personalentwicklung sowie die Unternehmenskommunikation.
12
—
REWE International AG
Handelsfirmen
Marken und betriebe
eigenmar ken
dienstleisteR
billa
Lager
clever, Quality First, Ja! Natürlich, Billa Eigenmarke
merkur
TRANSPORT
Vega Vita, Chef Menü, Hofstädter
ZENTRALEINKAUF
My, Look by Bipa, iQ Cosmetics, uvm.
penny
medien
Radio MAX
REWE Group Verlag
bipa
WEINKELLEREI Wegenstein
ORGANISATION
Fleischverarbeitung
Adeg & AGM
Personal, Qualitätsmanagement, Finanzen,
IT, Technik u.v.m.
touristik
WERBESTUDIO
JAHN Reisen
ITS BILLA Reisen, uvm.
Auslandsgeschäft
BILLA
Bulgarien
BILLA
Italien
BILLA und BIPA
Kroatien
BILLA
Rumänien
BILLA
Russland
BILLA
Slowakei
BILLA
Tschechien
BILLA
Ukraine
Gemeinsam
unter dem rewe-bogen
—
billa
BILLA ist Österreichs Supermarkt
Nummer eins und bietet in mehr als
1.000 Filialen österreichweit eine
breite Sortimentsauswahl mit einer
umfangreichen Feinkostabteilung, einem
großen Frische-Angebot und einem
Schwerpunkt auf österreichi­sche Produkte. Das Unternehmen
beschäftigt rund 18.400
MitarbeiterInnen und ist damit einer
der größten Arbeitgeber Österreichs.
Rund 900 Lehrlinge absolvieren
ihre Ausbildung bei BILLA. Die
Erfolgsgeschichte des „Billigen
BILLA auf einen Blick
Ladens“ begann vor 60 Jahren.
Seither sorgt BILLA im heimischen
Lebensmittelhandel dafür, dass in ganz
Österreich täglich Lebensmittel und
Produkte zu einem fairen Preis verfügbar
sind. BILLA deckt als Nahversorger
„mit Hausverstand“ die ganze Range an
Produkten ab: Das Angebot reicht von
einer breiten Palette an Markenartikeln
bis zu den erfolgreichen Eigenmarken,
darunter die Ja! Natürlich Bio-Produkte,
qualitativ hochwertige Produkte
der BILLA Eigenmarke bis hin zur
Diskontlinie clever.
(per 31.12.2012)
Filialen
1.027
MitarbeiterInnen
18.400
Sortiment
8.000 Artikel
Erste Filiale
1953
14
—
Positionierung zur Nachhaltigkeit
BILLA agiert seit Jahren am Puls der Zeit und sieht sich innerhalb der REWE
Group als treibende Kraft, wenn es um innovative Lösungen geht. In Bezug auf
Nachhaltigkeit hat sich der Supermarkt folgende drei Schwerpunkte in seinem
Engagement gesetzt:
Grüne Produkte
Regionalität
Soziale Verantwortung
grüne produkte in energieeffizienten filialen
Nachhaltigkeit beginnt für BILLA im Sortiment. Der Supermarkt bietet eine breite
Palette an Produkten, die einen nachhaltigen Mehrwert hinsichtlich gesunder
Ernährung, Klima- und Umweltschutz, Regionalität oder sozialem Engagement
aufweisen. Dieses Angebot, von Bio über PRO PLANET bis hin zu regionalen
Produkten, wird stetig weiterentwickelt.
Im Hinblick auf den Umwelt- und Klimaschutz setzt BILLA Maßstäbe: Mittlerweile
zeichnen sich bereits mehr als 400 BILLA Filialen in Österreich durch
energieeffiziente Lösungen aus. Durch diese Maßnahmen werden etwa 35 Prozent
Strom gespart. Mit dem neuen Öko-BILLA in Perchtoldsdorf wurde Ende 2011
eine neue – noch grünere – Ära eingeleitet: Mehr als 50 Prozent Energieeinsparung
gegenüber herkömmlichen Filialen, Photovoltaik am Dach zur Eigenstromversorgung,
eine eigene Grünstrom-E-Tankstelle, LED-Beleuchtung, Holz-Leichtbau und vieles
mehr machen den neuen Öko-BILLA in Perchtoldsdorf einzigartig. So ist er auch
der erste Supermarkt in Österreich, der sowohl ÖGNI und ÖGNB sowie nach dem
klima:aktiv-Standard des Lebensministeriums zertifiziert ist.
Familienbewusstsein ist bei BILLA wichtig. Seit Februar 2012 nimmt der
Supermarkt deshalb am Audit „berufundfamilie“ teil, womit sich das Unternehmen
verpflichtet, in den nächsten drei Jahren 24 konkrete Maßnahmen zur Erreichung
der betriebsspezifischen Ziele für eine verbesserte Vereinbarkeit von Beruf und
Familie umzusetzen. BILLA ist Österreichs erster Lebensmitteleinzelhändler,
der aufgrund seiner Bestrebungen für eine familienbewusste Personalpolitik das
staatliche Gütezeichen für familienfreundliche Arbeitgeber erhalten hat.
Mit der Unterstützung karitativer Einrichtungen wie der Caritas – mit ihr verbindet
BILLA seit vielen Jahren eine gute Partnerschaft – oder der österreichischen
Kinder-Krebs-Hilfe möchte BILLA seinen Beitrag leisten. Nach dem Motto
„Verteilen statt Vernichten“ unterstützt BILLA seit 2009 die SOMA Märkte in
Österreich, die Team Österreich Tafel und andere Organisationen wie z.B. die Vinzi
Märkte.
15
—
Gemeinsam
unter dem rewe-bogen
—
merkur
MERKUR ist mehr als ein Verbrauchermarkt: Hier findet man höchste Qualität, Frische
und ein umfangreiches Angebot unter einem Dach. In 126 Märkten beschäftigt
das Unternehmen rund 10.000 MitarbeiterInnen, davon über 400 Lehrlinge.
MERKUR Märkte verfügen über eine durchschnittliche Verkaufsfläche von 2.000 m²
und bieten rund 20.000 Artikel – darunter Österreichs größtes Ja! Natürlich
Angebot und eine eigene Marktfleischerei, in der gelernte Fleischhauer frisches
Qualitätsfleisch verarbeiten. MERKUR punktet bei Image-Studien immer wieder mit
Top-Werten bei Qualität, Sympathie, Kompetenz, Service und Freundlichkeit.
Positionierung zur Nachhaltigkeit
MERKUR legt großen Wert auf das Thema Nachhaltigkeit, das sich sowohl in der
Produktpalette und im Umweltbereich als auch bei den MitarbeiterInnen und im
gesellschaftlichen Engagement widerspiegelt. Folgende Themen stehen im Fokus
der Nachhaltigkeitsaktivitäten:
Angebot eines nachhaltigen und genussvollen Sortiments
Förderung von Transparenz und Nachhaltigkeit in der Lieferkette
Schonung von Umwelt und Ressourcen
Engagement für karitative Einrichtungen
Nachhaltigkeit mit strengen kriterien
MERKUR forciert nachhaltige Produkte und bietet mit Ja! Natürlich eine für
Österreich einzigartige Vielfalt an Bioprodukten. Ergänzend stehen Regionalität,
Saisonalität, fairer Handel und das Tierwohl im Fokus. MERKUR ist beispielsweise
der einzige Verbrauchermarkt, der bis zu 27 Fischsorten bzw. Fischfilets mit der
A+A-Kennzeichnung führt. Diese garantiert, dass der Fisch in Österreich geschlüpft,
aufgezogen, gefüttert und küchenfertig verarbeitet wurde.
Die Förderung von MitarbeiterInnen ist MERKUR ein besonderes Anliegen. Das
Handelsunternehmen legt deshalb seit jeher großen Wert auf eine fundierte
MERKUR auf einen Blick
(per 31.12.2012)
Standorte
126
MitarbeiterInnen
10.000
Sortiment
20.000 Artikel
Erster Markt
1969
16
—
Ausbildung sowie breite Aus- und
Weiterbildungsmöglichkeiten für jede
Karrierestufe. Dies wurde u.a. bei
einer Umfrage zum „Great Place to
Work“-Wettbewerb 2012 seitens der
MitarbeiterInnen als Grund für ihre
hohe Zufriedenheit angegeben. Aber
auch die zahlreichen Sozialleistungen
und Benefits stärken den Teamgeist.
MERKUR beschäftigte 2012 über
400 Lehrlinge und ist dabei mit 49
Lehrlingen der größte Ausbildner von
Konditoren in Österreich.
10.000 Patienten zum Lachen gebracht
haben. Außerdem arbeitet MERKUR
seit über 15 Jahren mit einer Reihe
karitativer Organisationen zusammen und
unterstützt sie regelmäßig kostenlos mit
Brot, Gebäck und anderen Produkten.
Klimaschutz und Energieeffizienz
spielen in den Märkten von MERKUR
eine wichtige Rolle. Bereits 2008
erhielt der MERKUR Markt
Klosterneuburg das „GreenBuilding“Zertifikat der Europäischen Union.
Seither wurden nach diesen hohen
Standards der Energieeffizienz bereits
28 neue MERKUR Märkte gebaut. Mit
speziellen Glastüren bei Kühlmöbeln
kann in den Filialen zusätzlich Energie
gespart werden. Aktuell unterstützt
MERKUR mit 15 E-Tankstellen auf
seinen Parkplätzen in Wien, Graz und
Klagenfurt alle, die bereits mit ihren
E-Fahrzeugen und E-Bikes einen
Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Gesellschaftliche Verantwortung zeigt sich
bei MERKUR durch die Unterstützung
von sozialen Projekten. Seit 15 Jahren
ist das Unternehmen Partner der
CliniClowns. Durch den Verkauf von
Papiertragetaschen bei MERKUR konnte
allein 2012 eine Spendensumme von
70.000 Euro generiert werden, die
an etwa 200 Tagen Clownvisiten in
Krankenhäusern ermöglicht und damit
17
—
Gemeinsam
unter dem rewe-bogen
—
penny
PENNY ist der Diskonter von REWE
International AG. Das Sortiment
umfasst rund 1.900 Produkte, wobei
der Fokus auf Frische, Markenqualität
und österreichische Herkunft gerichtet
ist. Abgerundet wird das Angebot durch
wöchentlich wechselnde Produkte und
Aktionen im Food- und Nonfood-Bereich
– all das zu dauerhaft günstigen DiskontPreisen.
Positionierung
zur Nachhaltigkeit
PENNY achtet nicht nur auf günstige
Preise und gute Qualität in seinem
Sortiment, sondern auch auf ökologische
und soziale Aspekte. Der Diskonter
konzentriert sein Engagement
zur Nachhaltigkeit auf folgende
Themenbereiche:
Österreichische und regionale
Produkte
Soziales Engagement
Der Anspruch von PENNY ist es, die
besten Preise mit Genuss, Qualität und
Frische zu vereinen. Österreichweit
arbeiten in etwa 300 PENNY Filialen
rund 2.500 MitarbeiterInnen, davon
mehr als 100 Lehrlinge. In über 220
Filialen wird zudem von ausgebildeten
Fleischhauern täglich frisches Fleisch
von regionalen Bauernhöfen verarbeitet.
Die hohen Qualitätsansprüche werden
durch sorgfältige Kontrollen in allen
Sortimentsbereichen garantiert. PENNY
steht damit ganz nach dem Motto
„Kampf dem Preis“ für österreichische
Qualität zum besten Preis.
sozial, ressourcenschonend –
und günstig
Seit vielen Jahren setzt PENNY bei
Frische-Produkten auf regionale bzw.
österreichische Produktion. Der Anteil
an Obst und Gemüse aus heimischer
Produktion liegt derzeit, abhängig von
der Jahreszeit, bei 50 bis 60 Prozent.
Darüber hinaus bietet der Diskonter
auch 130 verschiedene Echt B!O
Produkte aus kontrollierter biologischer
Landwirtschaft.
Die erste PENNY Filiale in Österreich
wurde 2003 eröffnet. Neben Österreich
ist PENNY auch international in
Tschechien, Ungarn, Italien, Bulgarien,
Rumänien und Deutschland erfolgreich
vertreten.
PENNY auf einen Blick
Mit der Sortimentszusammenstellung
wirkt PENNY zudem einem häufigen
Vorurteil entgegen, wonach gesunde
Ernährung für KonsumentInnen mit
(per 31.12.2012)
Standorte
300
MitarbeiterInnen
2.500
Sortiment
1.900 Artikel
Erste Filiale
2003
18
—
geringerem Einkommen nicht leistbar wäre. Gesund und günstig – das ist bei PENNY
kein Widerspruch, weshalb sich der Diskonter in dieser Thematik gezielt engagiert.
PENNY ist es zudem ein Anliegen, schonend mit Ressourcen umzugehen. Die
Filiale in Feistritz wurde 2009 von der Europäischen Union als „GreenBuilding“
ausgezeichnet und dient seitdem als Maßstab für alle neuen PENNY Märkte, die
konsequent weiterentwickelt werden und so nach dem neuesten Stand der Technik
und umweltschonenden Maßnahmen erbaut werden. Aktuell gibt es in Österreich
85 energieeffiziente PENNY Filialen, davon werden 38 durch die Rückgewinnung
von Wärme beheizt. Insgesamt können damit die jährlichen CO2-Emissionen um
über 1.300 Tonnen gesenkt werden.
Im sozialen Bereich engagiert sich der Diskonter durch Aktionen wie PENNY HILFT!
(PENNY Familien-Hilfsfonds des Österreichischen Roten Kreuzes) und PENNY
FANS MACHEN KINDERTRÄUME WAHR! (Stiftung Kindertraum). Jedes Jahr haben
KundInnen in einem bestimmten Zeitraum die Möglichkeit, einen Euro direkt an
der PENNY Kassa zu spenden. Als Dankeschön für jede Spende gibt es von PENNY
einen 10-Prozent-Rabatt-Gutschein für den nächsten Einkauf.
Damit zeigt PENNY, dass man als Diskonter günstig, ressourcenschonend und
sozial verträglich sein kann.
19
—
Gemeinsam
unter dem rewe-bogen
—
bipa
BIPA ist die Welt von Beauty & Home Care. Als österreichischer Marktführer im
Drogeriefachhandel bietet BIPA in rund 600 Shops mit über 9.000 internationalen
Markenartikeln sowie Eigenmarken wie LOOK BY BIPA, iQ COSMETICS oder
MY alles rund um Make-up, Düfte, Körperpflege und Haushalt. Mehr als 3.700
MitarbeiterInnen sind bei BIPA beschäftigt, davon rund 100 Lehrlinge.
Vor mehr als 30 Jahren gegründet, ist BIPA heute nicht nur das bekannteste
Unternehmen im österreichischen Drogerie- und Kosmetikfachhandel, sondern
auch das unangefochtene Lieblingsunternehmen bei mehr als 3,2 Millionen treuen
StammkundInnen.
Positionierung zur Nachhaltigkeit
Als erfolgreiches Unternehmen fühlt sich BIPA der Umwelt, der Gesellschaft und
seinen MitarbeiterInnen gegenüber verpflichtet. Das nachhaltige Engagement
bündelt BIPA gezielt mit folgenden Themenbereichen:
BIPA bietet jungen Leuten eine berufliche Perspektive und die Möglichkeit
einer qualitativ hochwertigen Lehrlingsausbildung
Das Unternehmen ist familienfreundlich. Frauen können mit flexiblen
Teilzeitmodellen Beruf und Familie vereinen
BIPA trägt gesellschaftliche Verantwortung und unterstützt Hilfsprojekte
20
—
Verwirklichung vieler uneigennütziger
Sozialprojekte unterstützen und
fördern sollen. Im Rahmen des BIPA
Schulprojektes wurden seit April 2011
insgesamt 75 soziale Hilfsprojekte
verwirklicht, eingereicht von motivierten
SchülerInnen aus ganz Österreich mit
Unterstützung der Lehrkräfte.
Nachhaltigkeit
Mit dem energieeffizienten Flagshipstore
in der Kärntnerstraße, der u. a. ein
passivhausgeprüftes Glasportal an
der Straßenfassade hat, setzte die
Drogeriemarktkette neue Maßstäbe. Ein
aktiver Beitrag zum Umweltschutz war
auch Anfang 2012 die Umstellung auf
Sackerl aus umweltschonendem Papier
und Mehrweg-Tragetaschen.
BIPA engagiert sich auch regelmäßig
für die Mutter-Kind-Häuser der Caritas
und unterstützt diese seit 2009
tatkräftig. Mit Gutscheinkarten im Wert
von 10.000 Euro pro Monat hilft BIPA
den Müttern beim täglichen Pflegeund Haushaltsbedarf – so können
die Mütter Produkte des täglichen
Bedarfs für sich und ihre Kinder bei
BIPA besorgen und so einen Teil ihrer
Selbstständigkeit zurückerlangen.
Mit Hilfe der BIPA KundInnen wurde
2012 außerdem über den Verkauf von
nachhaltigen Produkten während der
REWE Group Nachhaltigkeitswochen
eine Spendensumme von 58.143 Euro
für von der Caritas betreute Mütter und
Kinder in Not gesammelt. Anlässlich des
30-jährigen Jubiläums stellte BIPA im
Jahr 2011 500.000 Euro zur Verfügung,
die österreichische SchülerInnen bei der
BIPA auf einen Blick
Nachhaltig handeln bedeutet für BIPA
aber auch, seine MitarbeiterInnen
besonders zu fördern. Die diversen
Auszeichnungen im Rahmen von
„Great Place to Work 2011“ sind
Beweis für den Erfolg von BIPA als
Arbeitgeber – u. a. erreichte BIPA in
der Kategorie „Unternehmen über 250
MitarbeiterInnen“ Bronze und den
Sonderpreis „Bester Arbeitgeber für
Lehrlinge“. Die Ausbildung – von der
Lehre bis zur Führungsposition – ist in
diesem Zusammenhang ein wesentlicher
Faktor. Die „BIPA YoungStars“, das
zweijährige Programm für die besten
ausgelernten Lehrlinge, fördert
beispielsweise die Weiterentwicklung der
Fachkompetenz und der Persönlichkeit
der Jugendlichen. Die B.Factory – der
Karriereplan bei BIPA – ermöglicht
die Ausbildung zu Fach- und
Führungskräften, unabhängig ob in einer
Vollzeit- oder Teilzeitposition.
(per 31.12.2012)
Standorte
599
MitarbeiterInnen
3.800
Sortiment
9.000 Artikel
Erste Filiale
1980
21
—
Gemeinsam
unter dem rewe-bogen
—
adeg
ADEG ist die Handelsfirma für selbstständige Kaufleute, die mit ihren
430 Standorten und etwa 2.300 MitarbeiterInnen die ÖsterreicherInnen mit
hochwertigen Lebensmitteln versorgt und vor allem durch Kundennähe, Regionalität
und der Verbundenheit zur Region punktet. Das zeigt sich beispielsweise durch
lokal sehr unterschiedliche Produkte, die im Sortiment zu finden sind. Unter dem
Motto „ADEG: mit Leib und Seele“ bieten die ADEG Kaufleute ihren KundInnen
insbesondere höchste Kompetenz bei Sortiment, Bedienung, Beratung und Service.
1895 von einer Handvoll engagierter Kaufleute zu einer Einkaufsgenossenschaft
zusammengeschlossen, ist ADEG seit 2008 die Handelsfirma für selbstständige
Kaufleute unter dem Dach von REWE International AG.
Positionierung zur Nachhaltigkeit
Unter dem Motto „Wir setzen auf Nachhaltigkeit“ hat auch ADEG, als
jüngstes Mitglied der REWE Group-Familie, Nachhaltigkeit fest in seiner
Unternehmensstrategie verankert. Die Zielsetzungen im Nachhaltigkeitsbereich
teilen sich entsprechend der Unternehmensausrichtung auf folgende Themen auf:
Verankerung der Kaufleute in der Region
Regionalität im Sortiment
Beitrag zur Wertschöpfung im Ort bzw. in der Region
Nachhaltiges Handeln mit Tradition
Bereits seit 1895 ist der Ein- und Verkauf von Lebensmitteln, das Schaffen
von Arbeitsplätzen in der Region und die Nähe zum Kunden Basis des ADEG
Konzeptes. Das ist bis heute so geblieben und beginnt bereits mit der Wahl der
Standorte, die auch in kleineren Gemeinden und abgelegenen Regionen mit
geringerer Bevölkerungsdichte die unmittelbare Lebensmittelversorgung sichert.
Bei der Zusammenstellung des Sortiments wird stark auf die saisonale Verfügbarkeit
der Produkte aus der Region geachtet. Auch versucht das Unternehmen, das
ADEG auf einen Blick
(per 31.12.2012)
Standorte
430
MitarbeiterInnen
2.300
Sortiment
regional unterschiedlich
Gründung
1895
22
—
Angebot an hochwertigen Bio-Produkten
zu erweitern. Die Beziehungen zu den
regionalen Lieferanten basieren zumeist
auf langjähriger Zusammenarbeit und
gegenseitigem Vertrauen. Und einen
weiteren wichtigen Vorteil bietet die
Nähe: So werden die Transportwege
kürzer gehalten und die Umwelt
geschont.
Reutte behindertengerecht umgebaut.
Rollstuhl- und Rollator-Fahrer sowie
Sehbehinderte werden von einer
Mitarbeiterin bei ihrem gesamten
Einkauf im Markt begleitet. Auch eine
Hauszustellung wird gratis angeboten.
Nachdem dieses nur eines von vielen
vorbildlichen Projekten ist, plant ADEG
einen Nachhaltigkeitsbewerb, im Zuge
dessen das Engagement der Kaufleute
hervorgehoben wird.
Bei ADEG hat die Familie einen ganz
besonders wichtigen Stellenwert.
Daher engagiert sich das Unternehmen
seit drei Jahren für die ROTE NASEN
Clowndoctors und ist Hauptsponsor
des ROTE NASEN Laufs. Neben
dem nationalen Engagement
fördern ADEG Kaufleute in den
Gemeinden ihrer Märkte zahlreiche
regionale Hilfsprojekte. So wurde
beispielsweise der ADEG Markt in
Die Kaufleute und MitarbeiterInnen
bei ADEG unterstützen einander und
forcieren den regelmäßigen Austausch.
Sie vertreten die Meinung, dass alle vonund miteinander lernen und Leistungen
verbessern können. ADEG bietet für
engagierte und qualifizierte Menschen
verschiedene Modelle für den Weg in die
berufliche Selbstständigkeit.
23
—
Gemeinsam
unter dem rewe-bogen
—
nachhaltigkeit
Die nachhaltige Ausrichtung des Unternehmens ist für REWE International
AG ein entscheidender Erfolgsfaktor.
Im Spannungsfeld zwischen Wirtschaftlichkeit und Angeboten, zwischen Rohstoffknappheit und vielfältigem Sortiment, zwischen Konkurrenzfähigkeit und
Preiswettbewerb, zwischen Qualitätsanforderungen und Lebensmittelskandalen
braucht es klare Strukturen und Prozesse, mit denen der Handelskonzern all diesen Herausforderungen begegnen kann.
Bekenntnis neben einer Vielzahl an Aktivitäten vor allem das strukturierte und integrierte Verständnis von Nachhaltigkeit
in der Unternehmenstätigkeit.
Seit der Implementierung des Nachhaltigkeitsmanagements berichtet das Unternehmen – in Zwei-Jahres-Schritten,
beginnend 2009 – regelmäßig im „Lagebericht zur Nachhaltigkeit“ über die
Ergebnisse und Fortschritte bei der
Weiterentwicklung der nachhaltigen Sortimentsgestaltung, des verantwortungsvollen Umgangs mit den Ressourcen,
der Förderung der MitarbeiterInnen sowie des gesellschaftlichen Engagements.
Das Nachhaltigkeitsmana­gement, das im
April 2008 bei REWE International AG als
erstem Lebensmittelhandelsunternehmen
in Österreich implementiert wurde, hat
sich als richtungsweisendes Instrument
bewährt, mit dem das Unternehmen die
Anforderungen in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht professionell
bearbeitet.
Weiterentwicklung
der Nachhaltigkeitsstrategie
Nachhaltigkeit ist ein dynamischer Prozess, der immer wieder an neue Bedürfnisse und an technische, wirtschaftliche
Auch in Zeiten angespannter wirtschaftli- sowie gesellschaftliche Entwicklungen
cher Rahmenbedingungen baut REWE In- angepasst werden muss. Das professio­
nelle Managen dieses
ternational AG seine NachProzesses trägt dazu bei,
haltigkeitsaktivitäten in den
dass REWE International
vier zentralen Säulen „Grünachhaltige
AG langfristige Wettbene Produkte“, „Energie,
ausrichtung ist
werbsvorteile lukriert und
Klima und Umwelt“, „Mitein wesentlicher die Position als Vorreiter
arbeiterInnen“ sowie „Geerfolgsfaktor
im österreichischen Lesellschaftliches
Engagebensmittelhandel stärkt.
ment“ aus. Damit investiert
das Unternehmen in die Zukunftsvorsorge und begegnet gleichzeitig Die regelmäßige Anpassung und Weiterder Forderung von KonsumentInnen und entwicklung der Nachhaltigkeitsstrateanderen Stakeholdern nach einem nach- gie mit den vier zentralen Säulen und der
haltigeren Produktangebot, sicheren Ar- „Leitlinie für Nachhaltiges Wirtschaften“
beitsplätzen, mehr Transparenz, betrieb- (siehe dazu auch Seite 25) erfolgt unter anderem durch die Einbeziehung verlichem Umweltschutz und ähnlichem.
schiedener Stakeholder-Gruppen.
„Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und handeln nachhaltig.“ – Für So gibt der CSR-Monitor ein halbjährliREWE International AG bedeutet dieses ches Feedback von KonsumentInnen auf
24
—
Nachhaltigkeitsthemen. Generell stuften einheiten gleichermaßen gilt und für die
bei dieser repräsentativen Befragung mehr Partner als Orientierung dienen soll.
als zwei Drittel der Personen Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung für den Die „Leitlinie für Nachhaltiges WirtschafLebensmittelhandel als wichtig oder sehr ten“ orientiert sich u. a. an der Allgewichtig ein. 86 Prozent sind überzeugt, meinen Erklärung der Menschenrechte
dass die Bedeutung von Nachhaltigkeit der Vereinten Nationen, den Konventioin Zukunft noch zunimmt (CSR-Moni- nen der Internationalen Arbeitsorganitor Dezember 2012, durchgeführt durch sation (ILO) und dem UN Global ComGFK). Wertvolle Stakeholder-Rückmel- pact. Die Inhalte der Leitlinie umfassen
dungen bekommt REWE International AG Grundsätze für verantwortungsbewussauch im jährlich stattfindenden Stake- tes Handeln, Arbeits- und Sozialstanholderforum, bei dem seit
dards sowie Umwelt- und
2009 wichtige AnspruchsTierschutz. Auf Grundlagruppen zusammenfinden
ge der „Leitlinie für Nachmehr
(siehe auch Seite 33).
haltiges
Wirtschaften“
nachhaltigere
werden spezifische Stanprodukte für den dards erarbeitet, die für
Im Rahmen der konzernbreiten markt
weit gültigen Nachhaltigeinzelne
Produktgrupkeitsstrategie setzen BILLA,
pen gelten. Diese werMERKUR, PENNY, BIPA
den in eigenen Leitliniund ADEG ihre spezifischen Schwerpunk- en festgeschrieben und gelten für alle
te, um die Anliegen ihrer KundInnen best- Eigenmarkenlieferanten von REWE Intermöglich zu adressieren und um ein eige- national AG. Bislang wurden individuelle
nes Nachhaltigkeitsprofil zu entwickeln. Standards für Palmöl- und KakaoprodukZudem wollen alle Handelsfirmen die be- te sowie für Fische, Krebs- und Weich­
wusst einkaufenden KonsumentInnen in tiere erstellt.
ihrem Verhalten bestärken und zugleich
ein breites Kundensegment für nachhaltigere Produkte begeistern.
Leitlinie für
Nachhaltiges Wirtschaften
Die im Herbst 2010 entwickelte und Anfang 2011 veröffentlichte „Leitlinie für
Nachhaltiges Wirtschaften“ ist die Basis
für die nachhaltige Ausrichtung der Lieferkette in der gesamten REWE Group.
Darin wurde ein übergeordnetes Bekenntnis zur Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft dokumentiert. Sie bildet einen
Grundstock von Werten und Handlungsempfehlungen, der für alle Geschäfts-
25
—
1,46
Gemeinsam
unter dem rewe-bogen
—
nachhaltigkeit
1,42
Faire Arbeitsbedingungen
in den Filialen
Projekte für den
Klimaschutz
Handlungsfelder und
Key Performance Indicators (KPIs)
1,83
1,80
Die Handlungsfelder wurden in den letzten beiden Jahren intensiv und kritisch
auf ihre Wesentlichkeit hin analysiert.
Über Befragungen von Stakeholdern und
MitarbeiterInnen wurden daraus spezielle
Schwerpunktthemen identifiziert, mit denen sich REWE International AG im Berichtszeitraum besonders beschäftigt hat
bzw. die in den kommenden Jahren bearbeitet werden müssen.
Veranschaulicht wird das Ergebnis durch
die Wesentlichkeitsmatrix, die die Bedeutung der einzelnen Themenbereiche
darstellt (siehe nebenstehende Grafik).
Ganz oben auf der Prioritätenliste rangieren Themen wie der Herkunftsnachweis auf Produkten, Abfallreduktion und
Recycling oder faire Arbeitsbedingungen
in den Filialen. Ebenfalls wichtig ist den
Stakeholdern eine große Auswahl an regionalen oder fair gehandelten Produkten. Auch für die Verteilung von finanziellen und personellen Ressourcen sind
die Ergebnisse der Wesentlichkeitsmatrix eine wichtige Orientierungshilfe.
Sorgfältige Auswahl von
Lieferanten, die sich auch
für soziale Verantwortung/
Nachhaltigkeit einsetzen
1,62
1,46
Als strategisches Steuerungselement und
um die Fortschritte in den Handlungsfeldern zu dokumentieren und zu messen,
wurden Key Performance Indicators definiert. Sie sind fester Bestandteil der Berichterstattung und zeigen transparent
die Entwicklung der Zielsetzungen im
Nachhaltigkeitsbereich.
1,90
1,68
INTERN
EXTERN
26
—
Große Auswahl
an fair gehandelten
Produkten
1,42
1,32
Ausweisung einer klaren
Herkunftserkennung
1,35
1,33
Maßnahmen zur
Reduzierung von
Abfällen sowie
Reycling von Abfällen
1,50
Offene und ehrliche
Bemühungen bei
aufgedeckten
Missständen
1,47
1,46
1,55
Gleiche Karriereperspektiven
für Männer und Frauen
Kontrolle der Lieferanten,
ob die Nachhaltigkeitsstandards eingehalten
werden
1,45
WESENTLICHKEITSMATRIX
1,52
1,70
Große Auswahl an
regionalen Produkten
1,58
2,04
2,05
Engagement für
die Belange von
sozial Schwachen
1,98
1,83
27
—
Die Bewertung der einzelnen Themenbereiche durch
Stakeholder erfolgte anhand
des klassischen Schulnotensystems (1 = sehr wichtig; 5 =
nicht wichtig). In der Visualisierung auf dieser Seite symbolisieren die großen Kreise
eine hohe, die kleineren Kreise hingegen eine geringere
Bedeutung.
Unterstützung von gesunder
Ernährung und Bewegung
Gemeinsam
unter dem rewe-bogen
—
nachhaltigkeit
von der strategischen zielsetzung bis zur konkreten umsetzung
am beispiel der Umstellung auf nachhaltigeRE Schokolade
Am Anfang steht das allgemeine Ziel einer nachhaltigen Sortimentsgestaltung –
am Ende werden alle Kakaoprodukte im Eigenmarkenbereich nachhaltiger produziert sein. Welche Schritte es dafür braucht, soll hier veranschaulicht werden:
Strategische Voraussetzungen
Ausgehend von den Handlungsfeldern der Säule Grüne Produkte („Entwicklung nachhaltigerer Sortimente“ und „Durchsetzung von Sozialstandards in der
Lieferkette“) wurde als Key Performance Indicator die Steigerung des Anteils
nachhaltigerer Eigenmarken- und Markenprodukte festgelegt.
Leitlinie für Kakaoerzeugnisse
Aufbauend auf der „Leitlinie für Nachhaltiges Wirtschaften“ wurde die „Leitlinie für Kakaoerzeugnisse“ erstellt. Darin ist das Ziel festgeschrieben, dass
sämtliche Rohkakaomengen, die für die Produktion von Eigenmarken verwendet werden, aus einer nachhaltigeren bzw. verantwortungsbewussten Erzeugerstruktur stammen.
Zwei mögliche Modelle
Alle Eigenmarkenlieferanten müssen nun ihren Kakao-Bedarf auf eine nachhaltigere Alternative umstellen. Dabei können sie entweder auf bestehende Zertifizierungen zurückgreifen (Fairtrade, Rainforest Alliance, UTZ Certified) oder
sich für ein individuelles Nachhaltigkeitsprojekt entscheiden.
Umstellungsphase
Bis Ende 2015 werden alle Eigenmarkenprodukte entsprechend der Vorgabe
umgestellt – egal ob dies ein Premiumprodukt oder einen Artikel im Preiseinstiegssegment betrifft. Nachdem Kakao aus nachhaltigerer Erzeugung teurer
ist, stellt diese Umstellung für REWE International AG auch eine ökonomische
Herausforderung dar.
Umsetzung
Ab 1. Jänner 2016 gibt es nur noch Eigenmarkenprodukte mit nachhaltigerem
Kakao in den Regalen der Handelsfirmen.
28
—
Nachhaltigkeitsstrategiekreis
REWE Group
Vorstand
REWE International AG
Stabsstelle NACHHALTIGKEIT
ARBEITSKREISE
Grüne Produkte
Energie, Klima
und Umwelt
ARBEITSKREISE
MitarbeiterInnen
Gesellschaftliches
Engagement
Für die operative Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie gibt es entsprechend
der vier Säulen Arbeitskreise, die sich
aus den ExpertInnen zu den jeweiligen
Themen zusammensetzen. Die Arbeitskreise werden von EntscheidungsträgerInnen aus dem Top-Management geleitet, wie etwa dem Einkaufs- oder dem
Personaldirektor. Die Arbeitskreise treffen sich vierteljährlich.
Nachhaltigkeit fix verankert
Um die zentrale Bedeutung von Nachhaltigkeit zu unterstreichen, ist die strategische Verantwortung dafür auf oberster
Managementebene beim Vorstandsvorsitzenden von REWE International AG, Frank
Hensel, angesiedelt. Unterstützt wird er
durch die Stabsstelle Nachhaltigkeit, die
die Nachhaltigkeitsaktivitäten koordiniert,
bewertet und steuert. Die MitarbeiterInnen der Stabsstelle fungieren sowohl als
AnsprechpartnerInnen für interne wie
auch für externe Stakeholder. Ihre Expertise ist zudem gefragt, wenn es um
die Abwägung der drei Komponenten der
Nachhaltigkeit in alltäglichen Entscheidungen geht. Hier gilt es, ökonomische,
ökologische und soziale Argumente gleichermaßen im Auge zu behalten.
Der dritte Lagebericht
zur Nachhaltigkeit
Alle zwei Jahre berichtet das Unternehmen von den Fortschritten, Herausforderungen und neuen Projekten in Form des
„Lageberichts zur Nachhaltigkeit“ von
REWE International AG. Die vorliegende
Publikation veranschaulicht das verantwortliche Handeln des Unternehmens bereits zum dritten Mal.
Das Nachhaltigkeitsteam in Österreich ist
Teil der Nachhaltigkeitsorganisation der
gesamten REWE Group und ist somit in
den Projektgruppen der REWE Group sowie im Nachhaltigkeitsstrategiekreis vertreten, der Ziele und Empfehlungen für
die gesamte Handelsgruppe definiert.
Aufgrund der stetig wachsenden Anzahl
von Aktivitäten wurden in den vergangenen Jahren im Zentraleinkauf, im Qualitätsmanagement und in der technischen
Abteilung zusätzliche Stellen geschaffen.
Berichtet werden Zahlen, Fakten und
Initiativen der Jahre 2011 und 2012.
Vereinzelt werden auch Aktivitäten dargestellt, deren Planung und Vorlaufzeit in die Jahre 2011 und 2012 fallen
und die Umsetzung 2013 stattfand. Der
„Lagebericht zur Nachhaltigkeit“ orientiert
sich an den international anerkannten
Leitlinien der Global Reporting Initiative
(GRI-G3.1-Leitfaden).
29
—
Gemeinsam
unter dem rewe-bogen
—
dialog und
transparenz
im handeln
Dialog unter dem REWE-Bogen
So vielfältig die Stakeholdergruppen sind, so unterschiedlich sind auch ihre Anliegen,
Anregungen und Interessen. Daher bemüht sich das Unternehmen sowohl bei den
fachlichen Anspruchsgruppen als auch auf der Ebene der EntscheidungsträgerInnen
um einen kontinuierlichen Dialog mit den relevanten Stakeholdern und informiert regelmäßig über die unternehmenseigenen Medien.
Stakeholdergruppen von REWE International AG
Die Kommunikationsaktivitäten zu institutionalisieren und den Dialog mit den Stakeholdern zu intensivieren, hat für das Unternehmen sehr positive Erfahrungswerte mit
sich gebracht. Ein offener und unkomplizierter Austausch trägt zum besseren gegenseitigen Verständnis bei. Speziell im Bereich Nachhaltigkeit ist es für ein Lebensmittelunternehmen wichtig, durch den regelmäßigen Dialog Transparenz im Handeln zu
schaffen. Wie die Einbindung aller Anspruchsgruppen organisiert ist, wird in weiterer
Folge anhand anschaulicher Beispiele erläutert.
Stakeholder der
REWE International AG
Gewerkschaften
Sozialpartner
ECR
u. a.
Vollsortiment
Diskont
Drogeriefachhandel
Großhandel
Convenience-Geschäfte
Touristik
KundInnen mit Kundenkarten
anonyme KundInnen
besondere Zielgruppen
u. a.
Management
MitarbeiterInnen
Handelsfirmen
MitarbeiterInnen Zentrale
Vollzeit-MitarbeiterInnen
Teilzeit-MitarbeiterInnen
Betriebsrat
Lehrlinge
u. a.
EU
Bundesebene
Länder
Gemeinden
u. a.
Lieferanten
Produzenten
Dienstleister
u. a.
PartnerInnen
Politik
Gesellschaft NGOs für soziale und gesellschaftliche Belange
InteressensvertreterInnen
Umwelt NGOs für Umwelt, Natur- und Tierschutz
Wissenschaft und
Forschung
Mitbewerber
Medien
KundInnen
MitarbeiterInnen
Universitäten
Fachhochschulen
u. a.
Fach- und allgemeine Medien
Interne Medien
Social Media
u. a.
REWE
International AG
Die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen beeinflussen die Geschäftstätigkeit von REWE International AG. Um hier entsprechend reagieren zu können und sich an zukünftigen Entwicklungen zu orientieren, sucht REWE International AG den kontinuierlichen
Austausch und die Zusammenarbeit mit den relevanten Stakeholder-Gruppen.
30
—
Der Kundendialog wird auch über Kundenclub-Aktivitäten und Informationsbroschüren gepflegt. Anfragen zu Produkten, Beschwerden oder Vorschläge
werden über die Kunden-Hotline und
via E-Mail in Zusammenarbeit mit dem
Nachhaltigkeitsteam bearbeitet und beantwortet. Für spezifische Anfragen zur
Nachhaltigkeit können sich Interessierte unter [email protected]
auch direkt an das Nachhaltigkeitsteam
von REWE International AG wenden. Die
mit Abstand wichtigste Kommunikation
mit den KundInnen findet aber vor Ort
und ganz persönlich statt – in allen Filialen und Märkten von REWE International
AG. Hier fungieren die Mitarbei­terInnen
als Botschafter für das Unternehmen
und auch in Sachen Nachhaltigkeit. Daher nimmt die Information und Schulung
der eigenen MitarbeiterInnen einen zen­
tralen Stellenwert im Nachhaltigkeits­
management ein.
Kommunikation mit KundInnen
Websites, Social Media, Kundenmagazine
oder Flugblätter der Handelsfirmen – über
all diese Kanäle ist es den KundInnen
nicht nur möglich, sich über Allgemeines
zu REWE International AG und seinen
Handelsfirmen zu informieren, auch The­
men und Aktivitäten zur Nachhaltigkeit
zie­hen sich quer durch alle Medien. Das
Kunden- und Mitarbeiterradio RADIO MAX,
die Kundenzeitungen „Frisch gekocht“,
„Friends of MERKUR“ und MAXIMA so­wie
die Homepages leisten damit einen wertvollen Beitrag für die Aufbereitung der
Themen zur Nachhaltigkeit.
Speziell die Flugblätter, die immer noch
als wichtigstes Kommunikationsmittel im
Lebensmitteleinzelhandel gelten, setzen
vermehrt nachhaltigere Produkte in Szene. Aufgrund der Breitenwirkung ist dieses Medium besonders förderlich, um
Bewusstsein für nachhaltigere Produkte
im Sortiment zu schaffen.
Kommunikation mit
MitarbeiterInnen
Auflage der Kundenmagazine
405.000
100.000
400.000
600.000
100.000
110.000
Um Nachhaltigkeitsthemen im Unternehmen zu koordinieren und voranzutreiben,
wurden innerhalb von REWE International AG Strukturen geschaffen, die einen
entsprechenden Austausch gewährleisten. So gibt es beispielsweise monatliche Jour fixes der Stabsstelle Nachhaltigkeit mit den ArbeitskreisleiterInnen, den
Marketing- sowie Nachhaltigkeitsverantwortlichen der Handelsfirmen und VertreterInnen aus den Fachabteilungen. Diese Treffen sind ein wichtiges Instrument
zur Entwicklung und Optimierung der
Nachhaltigkeitsaktivitäten. Über die TeilnehmerInnen der Nachhaltigkeitstreffen
werden die Informationen in die Zentralabteilungen und Handelsfirmen getragen.
Frisch gekocht
Frisch gekocht Kids
Friends of MERKUR
BCmag
Land & Leut’
MAXIMA
Unique Visitors der Websites pro Woche
90.000
50.000
35.000
60.000
3.000
BILLA
MERKUR
PENNY
BIPA
ADEG
Auflage Flugblätter
3.100.000
2.800.000
2.600.000
2.940.000
580.000
BILLA
MERKUR
PENNY
BIPA
ADEG
31
—
Gemeinsam
unter dem rewe-bogen
—
dialog und
transparenz
im handeln
Damit alle MitarbeiterInnen von REWE
International AG auch selbst aktiv ins
Nachhaltigkeitsgeschehen miteinbezogen
werden können, gibt es die Internetplattform gemeinsam nachhaltig, auf
der man sich informieren, posten, bloggen oder kommentieren kann. Die MitarbeiterInnen von BILLA, MERKUR, BIPA,
PENNY und ADEG sowie den Zentralbereichen sollen die ersten sein, die News
aus diesen Bereichen erhalten. Besonders übersichtlich ist die sogenannte Social Media Wall, auf der mit einem Klick
alle Nachhaltigkeitsthemen, die gerade in
der Social Media Welt der Handelsfirmen
und Eigenmarken aktuell sind, aufscheinen. Außerdem können sich die MitarbeiterInnen über diese Plattform auch selbst
aktiv einbringen und beispielsweise ihre
Hilfe bei Sozialprojekten anbieten. Um
Nachhaltigkeit zusätzlich im Unternehmen zu verankern, werden bei den Einführungsveranstaltungen für neue MitarbeiterInnen und Führungskräfte sowie
beim jährlichen Persönlichkeitsseminar
der Lehrlinge Vorträge und Workshops zu
diesem Thema abgehalten. Der Betriebsrat wird ebenfalls regelmäßig über den
Nachhaltigkeitsprozess informiert. Als
wichtiges Bindeglied zwischen Unternehmen und MitarbeiterInnen kann er relevante Themen weitertragen. Als Kommunikationsmittel dient unter anderem die
vier Mal pro Jahr erscheinende Betriebsratszeitung „aktiv“, die an alle MitarbeiterInnen verschickt wird.
Handelsunternehmens den persönlichen
Kontakt mit Lieferanten und Partnerunternehmen pflegen und nach innovativen
Ansätzen, neuen Denkanstößen und alternativen Strategien Ausschau halten.
Eine bereichernde Gelegenheit, sich mit
Partnerunternehmen auszutauschen, bieten die über 20 Fachbeiräte, die einmal
im Jahr im Rahmen des PRO PLANETProgramms für Obst und Gemüse stattfinden. Dabei treffen VertreterInnen von
REWE International AG mit Produzenten,
Lieferanten,
InteressensvertreterInnen
und ExpertInnen zusammen, um neue
ökologische oder soziale Maßnahmen zu
besprechen und festzulegen. Einen ganz
besonderen Anlass zum Netzwerken und
Austauschen bietet der jährlich im Herbst
stattfindende Partnerabend. Dazu lädt
REWE International AG alle Geschäftspartner und Lieferanten ein, um sich abseits des täglichen Geschäftslebens austauschen zu können. Der Abend bietet
zudem die Gelegenheit, sich bei allen
an der Wertschöpfungskette beteiligten
Unternehmen für die gute Zusammenarbeit zu bedanken. Gleichzeitig nutzt
man beim Partnerabend die gemeinsame
Kraft, um ein soziales Projekt zu unterstützen. Die letzten beiden Jahre stand
dabei die Initiative „Lernen macht Schule“
im Fokus (siehe auch Seite 80–81).
Kommunikation
mit Partnerunternehmen
„In der Region. Aus der Region. Für die
Region.“ Dass Regionalität ein Megatrend
ist, wurde vielfach von Meinungsumfragen und Studien bestätigt. Und wo könnte man dieses Thema besser diskutieren, wenn nicht in den Regionen selbst.
REWE International AG veranstaltet seit
Kommunikation mit NGOs,
PolitikerInnen und
InteressensvertreterInnen
Kritischer Austausch, Netzwerke pflegen,
Themen diskutieren – über die letzten
Jahre hat REWE International AG Plattformen etabliert, wo VertreterInnen des
32
—
2010 regelmäßig Regionalkonferenzen in
den Bundesländern. Dabei diskutiert Vorstandsvorsitzender Frank Hensel mit EntscheidungsträgerInnen und MeinungsführerInnen aus der Region, um gemeinsam
die Ausprägungen und Chancen der Regionalität zu beleuchten. Zuletzt fanden
die Regionalkonferenzen in Oberösterreich (2011) und Kärnten (2012) statt.
Stakeholderforum im Rahmen der
Nachhaltigkeitswochen
Ein Fixpunkt auf der Nachhaltigkeits­
agenda sind die Nachhaltigkeitswochen
im September. In dieser Zeit soll Nachhaltigkeit gemeinsam mit verantwortungs­
vollen Partnern aus der Industrie über
Produkte und begleitende Kommunika­
tion für die KundInnen erlebbar gemacht
werden. Das bedeutet attraktive Ange­
bote von nachhaltigeren Produkten, Infor­
mationen über deren Mehrwert und über
die Vorteile von nachhaltigem Konsum.
Neben eigenen Veranstaltungen unterstützt REWE International AG auch andere Events, um die Sichtweise des Unternehmens zu präsentieren und sich mit
anderen Stakeholdern auszutauschen. Bei
der internationalen Konferenz „Wachstum
im Wandel“, veranstaltet im Oktober 2012
vom Lebensministerium, wurden Fragen zu
Wachstum, Wohlstand und Lebensqualität
in den Mittelpunkt gerückt. Frank Hensel
betonte bei dieser Gelegenheit die ökologischen und sozialen Aspekte, die mit einem
ökonomischen Wachstum einhergehen
müssen. Der Vorstandsvorsitzende saß unter anderem auch am Podium der beiden
„vie-mobility“-Symposien im Jahr 2012,
bei dem ExpertInnen aus Politik, Wirtschaft und Forschung gemeinsam Trends
und Entwicklungen rund um das Thema Mobilität in Städten diskutierten. Das
Europäische Forum Alpbach ist der wichtigste Opinionleadertreff in Österreich.
REWE International AG nutzt diese hochkarätig besetzte Veranstaltung jedes Jahr,
um sich mit VertreterInnen aus Wirtschaft
und Wissenschaft über aktuelle Themen,
aber auch über die Zukunft auszutauschen. Dafür organisiert das Handelsunternehmen jährlich einen Arbeitskreis, bei
dem Frank Hensel mit ExpertInnen aus anderen Branchen diskutiert – zuletzt 2012
über das Thema „Politik, Wirtschaft, Individuum: Wer trägt in Zukunft die soziale
Verantwortung?“
Höhepunkt der Nachhaltigkeitswochen
ist das jährlich stattfindende Stakeholderforum von REWE International AG.
Gemeinsam mit Partnerunternehmen
und mit internationalen ExpertInnen,
NGOs und KundInnen diskutiert REWE
International AG in diesem Rahmen die
verschiedenen Aspekte der vielfältigen
Nachhaltigkeitsaktivitäten des Unternehmens. Das Stakeholderforum liefert
wichtige Kritik und wertvolle Dialoge sowie Impulse von außen. Im Rahmen von
Workshops wurden 2012 Themen wie
„Gesund und leistbar – Lebensmittel
zur bewussten Ernährung“ oder „Klimaschutz – auch ein Thema für Kunden?“
diskutiert.
Im Zuge der Nachhaltigkeitswochen stehen in den Filialen nachhaltigere Produkte im Scheinwerferlicht. Um diese
hinsichtlich ihres Beitrages zur Nachhaltigkeit einschätzen und entsprechend
in diese Wochen integrieren zu können,
werden sie vorab einer externen Bewertung unterzogen. Diese Überprüfung liefert den Partnerunternehmen auch wertvolle Anregung für die Weiterentwicklung
ihrer nachhaltigeren Produkte.
33
—
dr. stephan pernkopf
nö. landesrat für
umwelt, landwirtschaft und energie
Bereits 80 Prozent der größten österreichischen Unternehmen erheben Nachhaltigkeit zur Chefsache. REWE
International AG hat als Vorzeigeunternehmen vielen vorgelebt, wie verantwortungsvolle und dadurch wirtschaft­­
lich erfolgreiche Unternehmenspolitik aussehen kann.
Das Einstehen für umweltverträgliche, gesunde und vermehrt regionale Nahrungsmittel und Produkte sowie ein
ressourcensparender Betrieb
der Filialen sind wesentliche
Funktionen, die für das Land
und die Regionen Niederösterreichs stärkend und stabilisierend wirken. Ich bedanke
mich daher für die vorbildliche Unternehmenskultur und
wünsche REWE International
AG auf dem Weg zu mehr
Nachhaltigkeit viel Erfolg.
GEMEINSAM
GESÜNDER
LEBEN
Gemeinsam
Gesünder leben
—
Kunden
fragen uns:
„Wieso hat REWE
International AG ein
Label für Nachhaltigkeit entwickelt?“
Immer häufiger legen
KundInnen Wert darauf, dass Produkte nach
nachhaltigen Kriterien
produziert werden. Um
die Orientierung zu
erleichtern, entwickelte
die REWE Group
2009 gemeinsam mit
ExpertInnen aus Wissenschaft, Umweltschutz
und Gesellschaft das
PRO PLANET-Label.
Ausgezeichnet werden
damit konventionelle
Produkte, die besonders
umweltschonend und /
oder sozial fair hergestellt
worden sind. Die Vergabe
begleitet ein unabhän­
giger Beirat.
36
—
Strategische Zielsetzung
Aktive nachhaltige Sortimentsgestaltung und Förderung des Konsums nachhaltigerer Produkte.
Handlungsfelder
•
•
•
•
Entwicklung nachhaltigerer Sortimente
Durchsetzung von Sozialstandards in der Lieferkette
Qualität und Sicherheit
Erhalt der Biodiversität
Key Peformance Indicators (KPI)
• KPI 1: Nachhaltigere Produkte: Steigerung des Anteils nachhaltigerer Eigenmarken- und Markenprodukte.
• KPI 2: Hersteller von Eigenmarkenprodukten aus Schwellenländern mit
erfolgreich bestandenen Sozialaudits.
Ausblick
Bei der Entwicklung nachhaltigerer Sortimente werden europäische Eiweißquellen bei Tierfutter in den kommenden Jahren gefördert, beispielsweise durch
die sukzessive Substitution von südamerikanischem Soja bei Hühnerfrischfleisch-Produkten der Eigenmarken „Hofstädter“ und „mit Leib und Seele“.
37
—
Gemeinsam
gesünder leben
—
Grüne
Produkte
Entwicklung nachhaltigerer
Sortimente
kundinnen wollen
mehr nachhaltigkeit
Die Lebensmittelskandale in den letzten Jahren zeigen, wie wichtig transparente Richtlinien im Produktbereich sind,
um den KonsumentInnen Klarheit in ihrer Kaufentscheidung zu geben. Neben
den gesetzlichen Bestimmungen wendet REWE International AG daher zusätzlich eigene Standards an, um für mehr
Transparenz und Informationen zu sorgen. Doch manchmal reichen auch engmaschige Kontrollen nicht aus – wie
der Anfang 2013 vorgefallene Pferdefleischskandal gezeigt hat.
Konsumentenbefragungen machen deutlich, dass die Zahl jener KonsumentInnen wächst, die beim Kauf neben Qualität und Preis auch auf Eigenschaften
wie Nachhaltigkeit, Sozialverträglichkeit
und Gesundheit achten. Deshalb möchte REWE International AG als eines der
größten Unternehmen Österreichs zur Bewusstseinsmachung der Thematik durch
Aktivitäten, Initiativen und Produkte beitragen.
JA! NATÜRLICH –
Nachhaltigste Eigenmarke
Umso wichtiger ist es für REWE International AG, mehr Transparenz in der Lieferkette zu ermöglichen, Mängel aufzudecken sowie an der Sicherheit der
Produkte zu arbeiten.
Hochwertige Qualität, bester Geschmack,
Transparenz und das Wirtschaften im Einklang mit der Natur – die Attribute sind
bei biologischen Lebensmitteln Grundvoraussetzung und stärken gleichzeitig die nachhaltige Ausrichtung des
Sortiments. Daher strebt REWE International AG über die nächsten Jahre ein
überproportionales Wachstum des BioSortiments im Vergleich zu konventionellen Artikeln an. Mit der Eigenmarke Ja! Natürlich ist REWE International
AG in Österreich Vorreiter. Die Erfolgsgeschichte der Marke begann 1994
und hält bis heute an: 2012 erzielte
Ja! Natürlich einen Umsatz von insgesamt
323,3 Mio. Euro und damit ein Wachstum
von 3,6 Prozent zum Vorjahr. Mit rund
50 Prozent Marktanteil ist und bleibt
Ja! Natürlich unangefochtener Marktführer im Bio-Bereich. Bei Umfragen 2011
und 2012 (market mind Brand Monitor)
wurde Ja! Natürlich im Vergleich zu den
Bio-Eigenmarken anderer Lebensmittelhändler mit über 50 Prozent als die
nachhaltigste Marke beurteilt.
Als eine der Säulen des nachhaltigen Engagements von REWE International AG bildet die Säule „Grüne Produkte“ eine Kernkompetenz des Unternehmens ab. Aktive
nachhaltige Sortimentsgestaltung und die
Förderung des Konsums nachhaltigerer
Produkte stehen im Mittelpunkt der Unternehmensstrategie in diesem Bereich.
Doch was bedeutet es, Nachhaltigkeit in
der Produktpalette zu forcieren? REWE
International AG versteht darunter weit
mehr, als Eigenschaften wie Frische,
Sicherheit und Qualität voranzutreiben
– diese gelten vielmehr als Basis-Anforderungen. Das Unternehmen versucht
dar­
über hinaus ökologische und soziale Aspekte zu berücksichtigen – sowohl
in der Produktion der Eigenmarkenpro­
dukte als auch in den Anforderungen an
die Lieferanten.
38
—
Die Produktpalette umfasst mittlerweile
über 1.100 Artikel, die nach den Kriterien
der biologischen Landwirtschaft produziert werden und deren Rohstoffe zu über
80 Prozent aus Österreich stammen. Für
Ja! Natürlich geht aber der Bio-Gedanke über diese Vorgaben hinaus. Es zählt
auch Verantwortung gegenüber Mensch,
Tier und Umwelt. Beim Einsatz für Bio
legt Ja! Natürlich deshalb strengere Maßstäbe an, als das Gesetz es vorschreibt.
Die Qualitätssicherung wird durch zehn
MitarbeiterInnen sichergestellt. Zusätzlich werden im Auftrag von Ja! Natürlich
Unternehmen und Produkte – unter anderem auch von der unabhängigen Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 –
getestet. Das engmaschige Kontrollnetz
umfasst so Jahr für Jahr neben den gesetzlichen Kontrollen rund 1.000 weitere
Stichproben.
den ökologische und soziale Nachhaltigkeitsaspekte entlang der gesamten
Wertschöpfungskette berücksichtigt. Das
PRO PLANET-Konzept wurde in Österreich 2010 zunächst in Verbindung mit
den Projektpartnern GLOBAL 2000 und
Caritas vornehmlich im Obst- und Gemüsebereich ausgerollt. Im Jahr 2011 wurde dann erstmalig der Prozess auch auf
weitere Sortimentsbereiche angewendet.
Das PRO PLANET-Label unterscheidet
sich auch deshalb von anderen Kenn-
Umsatzentwicklung bio-eigEnmarken und
pro planet in österreich (in EUR Mio.)
JA! Natürlich
2012
—
323
2011
Die Bio-Eigenmarke von PENNY, Echt B!O,
entwickelte in den letzten Jahren ebenfalls ihr Sortiment weiter und kann mittlerweile eine Range von über 130 verschiedenen Produkten aufweisen. Um
das Sortiment neu anzukurbeln, wurden
zahlreiche Artikel neu entwickelt und in
ein Sortiment aufgenommen. Damit
konnte man nicht nur bei KundInnen
punkten – auch vom Verein für Kon­
sumentenschutz (VKI) gab es für die
Echt B!O Vollmilch 2012 die Beurteilung
„sehr gut“.
PRO PLANET
2012
2010
58
290
—
ECHT B!O
2011
—
13
2010
—
13
36
2012
—
12
2010
—
7
nachhaltigkeitslabel PRO PLANET
Die REWE Group kennzeichnet mit dem
Label PRO PLANET seit 2010 konventionell hergestellte Produkte, die während
ihrer Herstellung, Verarbeitung oder Verwendung die Umwelt und Gesellschaft
deutlich weniger belasten. Dabei wer-
39
—
—
2011
—
—
312
Gemeinsam
gesünder leben
—
Grüne
Produkte
toni hubmann
geschäftsführer
toni’s freilandeier
Wir von Toni’s Freiland­
eiern
denken täglich darüber nach,
wie wir noch ein bisschen
besser werden können. Dabei stellen wir uns Fragen
wie: „Leben unsere Hühner
so, wie sie es auch in freier
Wildbahn tun würden?“ Oder:
„Was können wir machen, um
nachhaltiger für unsere Umwelt zu arbeiten?“ Und weil
wir finden, wir kommen diesen Fragen gemeinsam mit
PRO PLANET näher, sind
wir von dieser Initiative der
REWE Group so begeistert.
Etwas für Hennen, Mensch
und Planet zu tun, ist für uns
eine Frage der Haltung. Diese Haltung und unser nachhaltiges Handeln kann man
auf einen Blick erkennen: am
PRO PLANET-Label auf jeder
Packung Toni’s Freilandeier.
zeichnungen, da die REWE Group im
Rahmen des Vergabeprozesses den gesamten Lebenszyklus des Produkts unter
die Lupe nimmt. So werden in der HotSpot-Analyse z. B. auch der Konsum und
die Entsorgung der Produkte untersucht
und gegebenenfalls Verbesserungsmaßnahmen in diesen Bereichen erarbeitet.
Besonders wichtig war dem Handelsunternehmen, dass der Vergabeprozess
von PRO PLANET nachvollziehbar und
transparent gestaltet wird. Bei der Entwicklung von PRO PLANET werden daher laufend verschiedene Stakeholder
(u .a. Nicht­
regierungsorganisationen wie
Vier Pfoten oder Caritas, wissenschaftliche Institutionen wie die Universität für
Bodenkultur und Produzenten) eingebunden. Mittlerweile sind bereits 30 Produkte mit dem PRO PLANET-Label gekennzeichnet – in den Warengruppen Obst und
Gemüse, Fisch, Eier, Getränke, Blumen
und Nonfood. Das Programm wird weiter
auf andere Warengruppen ausgeweitet.
Um eine sozialverträgliche Obst- und Gemüseproduktion gewährleisten zu können, werden alle PRO PLANET Obst- und
Gemüseproduzenten in Österreich nach
GRASP (GLOBALG.A.P. Risk Assessment
on Social Practice) überprüft. Dieses freiwillige Modul wurde von GLOBALG.A.P.
entwickelt, einer privatwirtschaftlichen
Organisation, die weltweit freiwillige
Standards zur Zertifizierung von landwirtschaftlichen Produkten setzt. Es basiert
auf den Kernarbeitsnormen der International Labour Organisation (ILO) und soll in
der Landwirtschaft soziale Mindeststandards sicherstellen. Mit Unterstützung
von REWE International AG wurde das
GRASP-Modul zudem für Österreich, Italien, Israel, Deutschland und Spanien umgesetzt. Damit die ArbeitnehmerInnen in
allen Ländern über ihre Rechte Bescheid
wissen, wurde Informationsmaterial in
15 Sprachen aufbereitet. Mit der COOP
Schweiz und anderen Handelsunternehmen werden gemeinsame Workshops mit
projekt: PRO PLANET-Hühnerfleisch
Konventionelles Hühnerfrischfleisch wird im gesamten Vollsortimentsbereich von
REWE International AG seit Anfang 2013 nach nachhaltigen Kriterien produziert. Konkret wurde die ganze Palette an Hühnerfrischfleisch-Produkten der
Eigenmarken „Hofstädter“ (BILLA, MERKUR) und „mit Leib und Seele“ (ADEG)
nach dem PRO PLANET-Programm entlang der Wertschöpfungskette nachhaltiger gestaltet. Das betrifft vor allem die Tierhaltung (Reduktion der Besatzdichte
um ca. 20 Prozent), umweltschonende Futtermittel (Substitution von ÜberseeSoja) und die Zusammenarbeit mit den Lieferanten. Die Herkunft ist am Produkt
durch die Angabe des Landwirtes am Etikett für die KonsumentInnen ersichtlich
und nachvollziehbar.
Die Tierhaltung ist gegenüber dem üblichen Standard deutlich verbessert. Das
bedeutet: Im Vergleich zu herkömmlichen Stallungen haben die Tiere rund
20 Prozent mehr Bewegungsfreiheit zur Verfügung. Für Investitionsmaßnahmen
zur Verbesserung der räumlichen Gegebenheiten erhalten die Betriebe insgesamt 400.000 Euro in den kommenden drei Jahren.
40
—
dem Ziel veranstaltet, die Produzenten
zu sensibilisieren und die Umsetzung der
Maßnahmen voranzutreiben.
haltigerer Aufzucht zu Beginn 2013 (siehe Seite 40). Darüber hinaus startete
BILLA gemeinsam mit der Universität
für Bodenkultur Wien 2012 ein Projekt,
um die konventionelle Schweinehaltung
zu verbessern. Während der dreijährigen
Projektphase wird gemeinsam mit mehre­
ren Betrieben ein Maßnahmenkatalog erarbeitet und umgesetzt, der vor allem
das Wohlergehen der Tiere verbessern
und die Wirtschaftlichkeit der Betriebe
sichern soll.
Dass REWE International AG mit
PRO PLANET einen neuen Standard für
konventionelle Lebensmittel und damit
ein wichtiges Signal für den bewussten
Konsum gesetzt hat, wurde 2011 mit
dem CSR-Preis „TRIGOS Niederösterreich“ ausgezeichnet.
Artgerechte Tierhaltung
2012 startete ein Pionierprojekt, das
Ja! Natürlich gemeinsam mit VIER PFOTEN
umsetzte. Nach über einem Jahr Forschung konnten 2013 die ersten „Eier,
mit Liebe gemacht“ angeboten werden.
Die Initiative dreht sich um den produk­
tionsüblichen Umgang mit den männlichen Küken. Da die männlichen Tiere weder Eier legen können noch zuchtbedingt
für die Mast geeignet sind, werden sie
üblicherweise nach der Geburt getötet.
Das Zweinutzungsrassen-Projekt ermöglicht den männlichen Tieren, die nach
der Schlachtung als hochwertiges Qualitätsprodukt vertrieben werden sollen,
ein artgerechtes Aufwachsen. Die Hennen legen zwar etwas weniger und etwas
kleinere Eier, doch im Vordergrund steht
nicht die maximale Leistung, sondern das
Wohl der Tiere.
Der Bio-Marke Ja! Natürlich ist es ein besonderes Anliegen, artgerechte Tierhaltung im Bio-Bereich weiter zu fördern.
Ein Ausdruck dieser Anstrengungen im
Tierschutzbereich sind beispielsweise
Projekte mit ganzjähriger Freilandhaltung
wie das Freilandschwein. Aber auch in
der Stallhaltung kann Ja! Natürlich nennenswerte Erfolge verbuchen: So macht
die Namensgebung der Produkte wie zum
Beispiel Strohschwein, Weidejungrind
oder Wiesenhendl die Haltungsform sichtbar. Unter anderem gibt es ausnahmslos
keine, von Tierschutzorganisationen immer wieder kritisierten Kastenstände bei
Ja! Natürlich Schweinen.
In den letzten Jahren gibt es verstärkt die
Tendenz, dass KonsumentInnen Fleisch
nicht nur aus österreichischer Herkunft
und von guter Qualität bevorzugen, sondern auch aus artgerechter Tierhaltung.
Die Handelsfirmen von REWE International AG haben in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass es möglich ist,
konkrete Veränderungen und Verbesserungen umzusetzen, die über die gesetzlichen Vorschriften hinausgehen. Letztes
Beispiel war die Umstellung des Frischhuhn-Sortiments auf Hühner aus nach-
Nachhaltiger Fischeinkauf
Als Ziel im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsaktivitäten hat REWE International
AG sich den Schutz bedrohter Fischarten
und die Förderung bestandserhaltender
Fangmethoden vorgenommen. Grundlage
dafür bildet die konzernweite „Leit­
linie für nachhaltigen Wildfischeinkauf“
für Eigenmarken, die 2009 erstellt wor-
41
—
Helmut dungler
gründer und präsident
vier pfoten
Mit Ja! Natürlich haben wir ei­nen Kooperationspartner gefunden, dessen ehrliches Anliegen es ist, Verbesserungen
in der Nutztierhaltung zu bewirken. Bei der Zusammenarbeit auf Augenhöhe entstehen Synergieeffekte für
Tierschutz und Handel. Basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen werden
bisherige Standards überarbeitet und verbessert. Dabei steht das Wohlergehen
der Tiere im Vordergrund. So
auch beim Pilotprojekt „BioEier, mit Liebe gemacht“,
bei dem erstmals Eier von
Ja! Natürlich Freilandhühnern
auf den Markt kommen, deren männliche Artgenossen
unter hervorragenden Mastbedingungen weiterleben.
Gemeinsam
gesünder leben
—
Grüne
Produkte
den war und 2013 um die Einbeziehung
von Aquakulturen ergänzt wurde. Darüber hin­aus hat das Unternehmen eine
Orientierungsliste entwickelt, die einmal
im Jahr aktualisiert wird. Diese berücksichtigt die Bestände in den jeweiligen
Fanggebieten und Fangmethoden anhand
bestehender Bewertungen von Organisationen wie Greenpeace und WWF. Mit­hilfe
der Orientierungsliste werden bedrohte Arten sukzessive ausgelistet. Parallel
dazu wird der Anteil an Eigen- und Industriemarken-Produkten, die mit dem
Siegel des Marine Stewardship Councils
(MSC) oder eines gleichwertigen Labels
als Nachweis für nachhaltigen Fischfang
versehen sind, kontinuierlich gesteigert.
Inzwischen konnte die Anzahl an MSCProdukten seit 2009 auf rund 100 Fischprodukte gesteigert werden.
vom hauseigenen Qualitätsmanagement,
von der „ARGE Gentechnikfrei“ und zusätzlich von unabhängigen Institutionen.
Auch bei Hofstädter Schweinefleisch von
BILLA konnte vergangenes Jahr ein Teilsortiment auf gentechnikfreie Futtermittel umgestellt werden. Um in Zukunft verstärkt GVO-freies und europäisches Soja
nutzen zu können, gründete REWE International AG gemeinsam mit Partnern im
Herbst 2012 den Verein „Donau Soja“.
Weniger Pestizide
REWE International AG hat sich das Ziel
gesetzt, die Pestizidbelastung bei Obst
und Gemüse in den Regalen von BILLA,
MERKUR, PENNY und ADEG sukzessive zu reduzieren. Seit 2002 setzt das
Handelsunternehmen daher neben den
gesetzlichen Kontrollen am österreichischen Markt das „PestizidReduktionsProgramm“ (PRP) der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 um. Im Rahmen
des Programms werden wöchentlich Proben von konventionellem Frischobst und
-gemüse aus den Frischdienstlägern von
unabhängigen, akkreditierten Labors auf
Pestizidrückstände untersucht. Für das
PRP hat GLOBAL 2000 eigene maximal zulässige Grenzwerte festgelegt, die
meist deutlich unter den gesetzlichen
Höchstwerten für Pestizidrückstände liegen und für alle konventionellen Obstund Gemüsearten gelten.
Gentechnikfreie Futtermittel
Als Gründungsmitglied der „ARGE Gentechnikfrei“ setzt sich REWE International AG generell seit 1997 für gentechnikfreie Nahrungsmittel, für verlässliche
Rahmenbedingungen bei der Produk­tion,
für Kennzeichnung und für Kontrolle ein.
Bei den Legehennen war BILLA beim
Umstieg auf 100 Prozent gentechnikfreie
Fütterung im Jahr 2003 bereits Vorreiter
– bald folgten auch andere diesem Beispiel. Indem REWE International AG die
Warengruppe Fleisch in den Fokus rückte, setzte sie in den letzten Jahren ein
weiteres wichtiges Signal. Als erster Lebensmittelhändler in Österreich bezieht
REWE International AG seit Jänner 2012
von seinen österreichischen Hühner- und
Puten-Lieferanten ausschließlich Geflügel, das mit kontrolliert gentechnikfreiem
Futter aufgezogen wird. Überprüft wird
die Gentechnikfreiheit der Futtermittel
Die wöchentlichen Analyseergebnisse
werden laufend auf der BILLA-Homepage veröffentlicht. Darüber hinaus erstellt GLOBAL 2000 seit 2009 für die
REWE Group den jährlichen Statusbericht „Chemischer Pflanzenschutz“ –
eine Übersicht der Pestizidbelastung des
gesamten konventionellen Sortiments
42
—
von Frischobst und -gemüse. Die Auswertungen zeigen, dass die Belastung
insgesamt kontinuierlich zurückgeht, jedoch weiterhin Handlungsbedarf besteht.
In den Fällen, wo eine zu hohe Pestizidbelastung nachgewiesen wurde, wurden
die Produkte nicht freigegeben. Um die
Belastungssituation zu verbessern, arbeiten die AgraringenieurInnen des PRP laufend mit den Produzenten zusammen,
um umweltschonendere Alternativen zum
Einsatz von Pestiziden zu finden.
2010
2011
durch Insekten und den Auf- und Abbauprozessen im Boden.
Ja! Natürlich engagiert sich seit Jahren
für den Schutz und den Erhalt der biologischen Vielfalt. So bewahrt die BioEigenmarke beispielsweise mit einem
Saatgutarchiv in Vergessenheit geratene
Pflanzensorten für nachfolgende Generationen. Bio-Raritätensamen sind zudem
auch im Samensortiment von Ja! Natürlich zu finden. Außerdem besteht seit
langem eine enge Kooperation zwischen
Ja! Natürlich und den österreichischen
Nationalparks zum Schutz und zum Erhalt der Artenvielfalt und zur Förderung
der Produkte aus diesen Regionen.
2012
Produktuntersuchungen für Obst und Gemüse
im PRP-Programm
1.016
1.185
1.160 Gesamtproben
Anzahl von Überschreitungen
9,2 %
4,8 %
1,7 %
1,3 %
0,6 %
0,2 %
4,7 %
0,5 %
0,0 %
Einen durchaus ungewöhnlichen Weg ging
Ja! Natürlich bereits 2009 mit der Ersteigerung eines Pinzgauer Zuchtstiers, um
den Fortbestand der traditionsreichen
Rinderrasse aus dem Salzburger Land zu
sichern. Mittlerweile konnte 2012 bereits
der vierte Stier die Nachkommenschaft
der Pinzgauer Rinderrasse und damit das
erfolgreiche Projekt sichern.
Überschreitung des
PRP-Wertes
Überschreitung des
gesetzl. Höchstwertes
Überschreitung akute
Referenzdosis
Vegane Alternative
Die Marke „Vega Vita“ wurde 2002 speziell
für all jene ins Leben gerufen, die auf
Fleisch und andere tierische Produkte bewusst verzichten wollen. Seit der Einführung von „Vega Vita“ vor über 10 Jahren
umfasst das Sortiment rund 30 Produkte.
Die PRO PLANET-Apfelproduzenten in der
Steiermark, die die Handelsfirmen mit frischen Äpfeln versorgen, bemühen sich nicht
nur um ressourcenschonenden Anbau, son­dern haben auch Insektenhotels installiert
sowie Blühflächen und Ackerrandstreifen angelegt, die Nistplätze für Wespen,
Bienen oder Hummeln bieten. So werden
Schädlinge auf natürliche Weise reduziert.
Biodiversität
Angesichts der Tatsache, dass die Bedrohung von Tier- bzw. Pflanzenarten
weltweit zunimmt, setzt sich REWE International AG aktiv für den Schutz der
Biodiversität ein. Eine reiche biologische
Vielfalt ist eine wichtige Grundlage für
die Erhaltung von natürlichen Prozessen
– wie zum Beispiel zur Schädlingsregulierung, der Bestäubung von Obstblüten
Zum Schutz der Bienen wird bei PRO
PLANET-Feldgemüse auf neonicotinoid­
haltige Beizmittel bei den Vorkulturen
Mais, Raps und Ölkürbis sowie beim
Zuckermais verzichtet. Der Verzicht auf
Beizmittel für diese Kulturen ist beson-
43
—
Gemeinsam
gesünder leben
—
Grüne
Produkte
ders wichtig, da er sehr große Freilandflächen betrifft und die Aussaat zu Zeiten
erhöhter Bienenflugaktivität stattfindet.
tet. Der Anteil regionaler Produkte am
Gesamtsortiment wird konsequent ausgebaut. Durch die Förderung von regio­
nalen Produkten werden Betriebe und
Arbeitsplätze gefördert. Damit werden
ganze Regionen wirtschaftlich gestützt.
Transportwege werden wesentlich verkürzt, die Umwelt weniger belastet und
die heimische Artenvielfalt gefördert. Als
übergeordnete Klammer und kleinster gemeinsamer Nenner dient die sogenannte
A+A-Definition, die Produkte kennzeichnet, die zu 100 Prozent aus Österreich
stammen. Dabei müssen die Be- und Verarbeitung in Österreich stattfinden und
alle Inhaltsstoffe eines Produktes zu 100
Prozent aus Österreich stammen (mit einer Toleranz-Schwankungsbreite von zwei
Prozent). Darüber hinaus wird Regionalität in vielen Bereichen wesentlich enger
gefasst, wie folgende Projekte zeigen.
Fairtrade
mag. hartwig kirner
geschäftsführer
fairtrade austria
FAIRTRADE Österreich wurde vor 20 Jahren gegründet,
um faire Produktionsbedingungen im Süden zu fördern
und mit Handel Armut zu bekämpfen sowie Wohlstand zu
schaffen. Verlässliche und
langjährige Handelspartner
wie REWE International AG
sind dabei enorm wichtig,
denn sie zeigen, dass fairer
Handel möglich ist! Davon
pro­fitieren sowohl die Kleinbäuerinnen und -bauern, die
ArbeiterInnen als auch die
KonsumentInnen, welche dem
Gütesiegel vertrauen und ein
breites Produktsortiment vorfinden.
Nachhaltigkeitszertifizierungen sind eine
wichtige Orientierungshilfe für KonsumentInnen. Fairtrade ist dabei Vorreiter im Bereich der sozialen Nachhaltig­
keit. Vor über zehn Jahren wurde das
erste Kaffeeprodukt mit dem FairtradeSiegel in das Sortiment von REWE International AG aufgenommen. Seither sind
zahlreiche Produkte von Industriepartnern als auch Eigenmarken von REWE
International AG nach den Kriterien des
fairen Handels zertifiziert worden. 2012
gab es bei BILLA knapp 170 FairtradeProdukte im Sortiment in den Warengruppen Kaffee, Früchte, Reis, Zucker,
Honig, Fruchtsäfte und -nektar sowie
Blumen. Auch unter der BILLA Eigenmarke gibt es bereits zwei Produkte, die
zertifiziert sind. Bei MERKUR werden
rund 60 Fairtrade-Produkte angeboten. 2011 konnten durch Eigen- und Exklusivmarken von REWE International AG
Fairtrade-Prämien in der Höhe von
über 190.000 Euro generiert werden, die
den Produzenten in den Entwicklungsländern zu Gute kamen. Mit der Umstellung
auf PRO PLANET-Rosen mit FairtradeSiegel im Herbst 2011 konnte dieser
Wert 2012 um fast 50 Prozent auf über
280.000 Euro gesteigert werden.
Die MERKUR Regional-Initiative beispielsweise wird in allen neun Bundesländern
mit einer Vielfalt an verschiedenen Anbietern aus der jeweils unmittelbaren Nachbarschaft umgesetzt. Es werden nur Produkte aufgenommen, die in der Region
hergestellt und auch dort verkauft werden.
Nach intensiver Vorbereitung seit Herbst
2012 können nun auch BILLA KundInnen
Produkte aus ihrer Region direkt im sogenannten BILLA Regional Regal kaufen.
Über 200 Produzenten aus 26 verschiedenen Regionen in ganz Österreich sind
vertreten. Insgesamt werden in jedem
BILLA Regional Regal etwa 45 verschiedene Produkte von lokalen Zulieferern angeboten. Österreichs Regionen unterscheiden sich durch kulturelle und kulinarische
Traditionen. BILLA war es daher wichtig,
Regionalität nicht nur aufgrund des Firmensitzes der Lieferanten, sondern auf
Lebensmittel aus der Region
Die Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln ist ungebrochen. Bei REWE International AG wurden bereits vor einigen Jahren unterschiedliche Projekte zur
Förderung regionaler Produzenten gestar-
44
—
Basis regional gewachsener Produkte und
Bräuche zu definieren. In Wien wird das
BILLA Regional Regal mit einem „Best -OfSortiment“ aus den 26 Regionen bestückt.
Die Bewertung der Produkte wird durch
das unabhängige Collaborating Centre on
Sustainable Consumption and Production
(CSCP) in Wuppertal durchgeführt.
Bei ADEG sind lokale Produkte, regionale und überregionale Spezialitäten – auch
mit der Eigenmarke „ADEG mit Leib und
Seele“ – ein zentrales Differenzierungsmerkmal zum Mitbewerb. Mit einer besonderen Initiative trägt ADEG zusätzlich
zu mehr Bewusstsein für die Herkunft der
Lebensmittel bei: Das Kaufhaus Schuss
aus Leoben bietet z.B. seit 2012 ein spezielles Sortiment an, das sich aus regionalen Produkten aus dem Bezirk Leoben
und fair gehandelten Produkten aus aller Welt zusammensetzt. Dieses Projekt
„Faires Leoben“ steht für gerechte Löhne, regionale Wertschöpfung und Vielfalt. Ziel ist es, die Wertschätzung von
Lebensmitteln, Produkten und den Menschen dahinter zu steigern.
Green Packaging
Unter dem Slogan „Bio in Hülle und Fülle“
wurden bei Ja! Natürlich die Kunststofffolien bei Obst und Gemüse auf eine Zellulose-Alternative umgestellt, Kartontassen ersetzen Plastiktassen, und die Netze
werden zu 100 Prozent aus nachwachsender, biologisch abbaubarer Naturfaser produziert. Durch die Umstellung auf
umweltschonende Verpackungen konnte
Ja! Natürlich seit 2011 bereits 75 Tonnen
Kunststoff einsparen. Die Initiative wurde
2012 mit Platz 1 in der Kategorie Nachhaltigkeit beim „Pro Carton/ECMA Award“
in Kopenhagen ausgezeichnet und mit einer Nominierung für den Staatspreis „Vorbildliche Verpackung“ belohnt.
Anfang 2012 setzte BIPA ein Zeichen, in
dem es nur mehr Sackerl aus zertifiziertem Papier oder Mehrweg-Tragetaschen
anbietet. Mitte 2012 setzte das Handelsunternehmen einen weiteren Schritt, um
seinen Kunststoffverbrauch drastisch zu
verringern. Seither gibt es an allen Standorten von BILLA, MERKUR, PENNY und
ADEG in Österreich – neben Papier- und
Mehrwegtragetaschen – nur noch Kunststoff-Tragetaschen, die zu 80 Prozent aus
Altkunststoff bestehen. Zu einem großen
Teil werden die nachhaltigeren Tragetaschen aus gesammelten Plastikabfällen,
wie etwa Paletten-Umpackungsmaterial
hergestellt. Dank dieser Umstellung spart
REWE International AG pro Jahr rund
700 Tonnen an Kunststoff ein. Die CO2Emissionen werden so um jährlich etwa
50 Prozent reduziert.
Nachhaltigkeitswochen
Um verstärkt den Fokus auf das Thema
Nachhaltigkeit auch direkt am Point of
Sale zu lenken und den KonsumentInnen
die Produkte im wahrsten Sinn des Wortes schmackhaft zu machen, veranstaltet
REWE International AG seit 2010 jeweils
im September die „Nachhaltigkeitswochen“.
Unter dem Motto „Gemeinsam an morgen
denken“ stehen dabei Eigenmarkenprodukte und Produkte von Industriepartnern im
Mittelpunkt, die einen nachhaltigen Mehrwert hinsichtlich gesunder Ernährung, Klima- und Umweltschutz, Biodiversität oder
sozialem Engagement bieten. Auch die
Verpackungen werden in die Analyse mitaufgenommen und auf Eigenschaften wie
Verwendung recycelter Materialien, Recycelbarkeit und Materialmenge betrachtet.
45
—
Gemeinsam
gesünder leben
—
So sehen
Grüne
Produkte
aus
1
1. P a r a deis e r- Ra rit ä ten v o n Ja ! Na türlich : D ie Bio - Eig enma r ke s e t z t sich für d en E r halt v o n
Ra rit ä ten ein – da s Ziel is t S chu t z und E r halt d e r biolo gis ch en V ielf alt. 2. D ie Zw einu t zun g s r a s s e
„M o o s d o r fe r Haus huhn“ – b eim Pio nie r- P r oj e k t v o n Ja ! Na türlich und VIER P FOT EN w a chs en
H enn e und G o ckelhahn g e m eins a m auf. 3. Ja ! Na türlich Zwie b eln, S ala te rdäpfel und Ro te Rüb en
w e rden aus s chließlich mit ko mp o s tie r b a r en N e t zen au s 10 0 P r ozent na chw a chs end e r, biolo gis ch
abb aub a r e r Na tur f a s e r v e r p a ck t.
46
—
2
47
—
3
GEMEINSAM
Ressourcen
Schonen
Gemeinsam
ressourcen schonen
—
Umweltorganisationen
fragen uns:
„Wieso sind noch
Nicht alle Filialen von
REWE International AG
energieeffizient
gebaut?“
Ende 2012 waren es
bereits über 500 Filialen,
in denen grüne Zukunftstechnologien umgesetzt
und damit durchschnittlich um 34 Prozent weni­
ger Energie als in einer
herkömmlichen Filiale
verbraucht wurden. Aus
wirtschaftlichen und
organisatorischen Gründen können nicht alle
Märkte auf einmal umgebaut werden. Auf der
Grundlage eines mehrjährigen Planes werden alle
Filialen nach dem GreenBuilding-Standard der EU
errichtet bzw. umgebaut.
50
—
Strategische Zielsetzung
Aktiver Beitrag zum Ressourcen- und Klimaschutz.
Handlungsfelder
• Energieeffizienz
• Klimaschutz
• Ressourcen
Key Peformance Indicator (KPI)
Monitoring des Energieverbrauchs.
Ausblick
Im Rahmen des „klima:aktiv pakt2020“ werden die österreichischen Energie- und Klimaziele unterstützt und bis 2020 eine Reduktion von 16 Prozent
der CO2-Emissionen (bezogen auf den Nettoproduktionswert) und 21,6 Prozent des Energieverbrauchs (bezogen auf den Umsatz) sowie ein Anteil von
63,5 Prozent erneuerbarer Energieträger am gesamten Energieverbrauch und
10,7 Prozent im Verkehrsbereich angestrebt.
51
—
Gemeinsam
ressourcen schonen
—
energie, klima und umwelt
Seit Beginn des Nachhaltigkeitsengagements setzt REWE International AG einen
Schwerpunkt im Bereich Energie, Klima
und Umwelt und kann seitdem beachtliche Einsparungserfolge vorweisen. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an noch
effizienteres Handeln – in Bezug auf Klimaschutz, Ressourcenschonung und Energieeffizienz in den Filialen, in der Zentrale, bei der Logistik, im Fuhrpark und beim
Einsatz erneuerbarer Energien. REWE International AG versucht in diesem Zusammenhang fortwährend auf neue und zukunftsweisende Technologien zu setzen
und startet viele Pilotprojekte, die nach
erfolgreichem Abschluss auf das gesamte Unternehmen ausgerollt werden. Neben technologischen Innovationen liegt
ein wichtiger Schlüssel der Ressourcenschonung bei den MitarbeiterInnen selbst.
Denn gut geschulte MitarbeiterInnen sind
einer der wichtigsten Hebel für alle Einsparungsmaßnahmen des Unternehmens.
zienzmaßnahmen zur Reduzierung der
Treibhausgasemissionen in allen Unternehmensbereichen und wird jährlich vom
Umweltbundesamt für REWE International AG erstellt. Das bis 2015 angesetzte Reduktionsziel einer Minimierung der
Treibhausgasemissionen um 30 Prozent
(pro Quadratmeter Verkaufsfläche) in Österreich und Deutschland erreichte die
REWE Group erfreulicherweise bereits
2012. Klimaschutz bleibt weiterhin ein
zentrales Handlungsfeld, weshalb 2013
ein neues Ziel für die REWE Group definiert wird.
Im vergangenen Jahr trat REWE International AG dem „klima:aktiv pakt2020“ des
Lebensministeriums bei, wodurch sich das
Unternehmen verpflichtet, die österreichischen Energie- und Klimaziele im Rahmen der EU-Vorgaben mitzutragen und im
Jahr 2020 Mindestziele zu erreichen bzw.
zu übertreffen. Das bedeutet eine Reduktion von 16 Prozent der CO2-Emissionen
(bezogen auf den Nettoproduktionswert)
und 21,6 Prozent des Energieverbrauchs
(bezogen auf den Umsatz) sowie ein Anteil von 63,5 Prozent erneuerbarer Energieträger am gesamten Energieverbrauch
Klimabilanz und
klima:aktiv pakt2020
hinweis zum geltungsbereich der tabellen
Der Geltungsbereich der Tabellen im Kapitel „Energie,
Klima und Umwelt“ umfasst
REWE International AG in
Österreich ab 2010 inklusive Großhandel (B2B) und ab
2011 inklusive ADEG Kaufleute (falls nicht anders angegeben). Bei der Darstellung quantitativer Daten ist
der jeweilige Geltungsbereich
explizit ausgewiesen. Einige
in der Vergangenheit liegende
Kennzahlen wurden aufgrund
einer besseren Datenlage,
neuer Berechnungsmethoden
oder angepasster Emissionsfaktoren angeglichen.
Die Klimabilanz dient der Messung, Steuerung und Umsetzung konkreter Effi-
2006 1
2008 1
2010 2
2012 3
Absolute und spezifische Treibhausgasemissionen der REWE Group in Österreich und Deutschland
2,37
2,19
2,35
2,23
Gesamte Treibhausgasemissionen
in Mio. Tonnen CO2-Äquivalente
343
264
259
236
Spezifische Treibhausgasemissionen
in kg CO2-Äquivalente pro m2 Verkaufsfläche
Basisjahr
– 22,9
– 24,5
– 31,2
Erzielte Einsparungen der spezifischen
Treibhausgasemissionen gegenüber dem Basisjahr 2006 (%)
Die Berechnungen erfolgten mit fachlicher Unterstützung des Öko-Instituts e.V. in Deutschland und der Umweltbundesamt
GmbH in Österreich (Berechnungsstand Ende Juli 2013).
1
Daten für 2006 und 2008 nachträglich angepasst (Energieverbrauchsdaten, Wechsel der Flächen von Stichtagswerten auf
Durchschnittswerte).
2
ab 2010 inkl. AGM und B2B.
3
ab 2011 inkl. ADEG Kaufleute.
52
—
und 10,7 Prozent im Verkehrsbereich. Die
Fortschritte sowie die Erreichung der Mindestziele aller „klima:aktiv pakt2020“Partner werden jedes Jahr durch die
österreichische Energieagentur und das
Umweltbundesamt geprüft und mit Workshops und Fachunterlagen bei der Zielerreichung unterstützt. Als Gründungsmitglied des „klima:aktiv pakt2020“ gehört
REWE International AG zu den Vorreitern des betrieblichen Umweltschutzes in
Österreich.
Energieeffiziente Filialen
Obgleich Energieeffizienz-Maßnahmen in
den Filialen nicht immer automatisch von
den KundInnen wahrgenommen werden,
gehört REWE International AG zu den Vorreitern von GreenBuildings in Österreich.
Als erster Supermarkt Europas wurde die
BILLA Filiale in Klosterneuburg bereits
2008 mit dem GreenBuilding-Zertifikat
der Europäischen Union ausgezeichnet.
Seither werden alle Neu- und Umbau-
Gesamtenergieverbrauch von REWE International AG
in Österreich 2012, aufgeteilt nach Bereichen
STROM
63,9 %
raumwärme gas
15,7 %
logistik
13,3 %
fernwärme
4,2 %
raumwärme heizöl
2,9 %
[in kWh]
1
665.620.945
163.437.763
138.178.374 1
44.248.932
29.812.547
Zusammensetzung: Fuhrpark Logistik 110.163.310, Fuhrpark PKW 28.015.064 kWh
2010
2011
2012
Gesamter und spezifischer Energieverbrauch von REWE International AG in Österreich
938.223.535
1.035.367.943
827
807
1.033.102.461 Gesamtenergieverbrauch in kWh (inkl. Läger und Logistik)
793
Spezifischer Energieverbrauch in kWh pro m2 Verkaufsfläche
53
—
Gemeinsam
ressourcen schonen
—
energie, klima und umwelt
Einsparungsmaßnahmen können darüber
hinaus in der Kältetechnik erzielt werden.
In den Filialen reichen die Maßnahmen
in diesem Bereich von energieeffizienten Kälteanlagen und Kühlmöbeln, LED
in Tiefkühl- und Normalkühlmöbeln und
Glastüren bei Tiefkühlmöbeln bis zum
Monitoring der Kälteanlagen. Zudem werden Kühlmöbeltüren für die Kühlung von
Fleisch- und Convenienceprodukten bei
Neu- und Umbauten von BILLA, MERKUR
und AGM Märkten eingesetzt. Ein besonders umweltschonendes Kältemittel ist
übrigens CO2: 2011/2012 wurden elf Filialen mit entsprechenden Anlagen bestückt. Bei AGM gibt es zwei Standorte,
die mit CO2 gekühlt werden.
ten von BILLA und MERKUR sowie auch
teilweise von PENNY entsprechend dem
GreenBuilding-Standard adaptiert. Ende
2012 zählte das Unternehmen insgesamt
529 energieeffiziente Filialen mit einer
durchschnittlichen Gesamtenergieeinsparung von 34 Prozent gegenüber normalen Filialen. Die Reduktion der Heizleistung wird durch Wärmerückgewinnung,
Fußbodenheizung oder Schnelllauf-Tore erreicht. Bei der Beleuchtung wurde
eine Umstellung auf Energiespar-Röhren und im Obst- und Gemüse-Bereich
sowie im Feinkost-Bereich auf LEDStrahler durchgeführt. Seit 2013 werden
BILLA Neu- und Umbauten vollkommen
mit LED ausgestattet. Wesentliche CO2-
Vorzeigefiliale BILLA Perchtoldsdorf
Der BILLA im niederösterreichischen Perchtoldsdorf spart mit folgender
Ausstattung mehr als 50 Prozent Energie gegenüber normalen Filialen, ist eine
Vorzeigefiliale für den Klimaschutz und für alle zukünftigen Filialen von REWE
International AG:
•Verbesserungen in der Kältetechnik
•Klimaschonendes CO2 in der Tiefkühlung
•Wegfall der Rahmen- und Stockheizung bei Tiefkühl-Möbeln
•Türen bei Fleisch-Kühlmöbeln
•
Wetterinformationssystem für Heizung und Kühlung
•
Heizung und Warmwasser mittels
Wärmerückgewinnung aus der Abwärme der Kälteanlagen
•Gesamte Beleuchtung komplett mit
LED (inkl. Kühlung, Nebenräume
und Außenbereich)
•Niedrigenergiehaus-Standard, Heizwärmebedarf von 34 kWh/m²/Jahr
•Schnelllauftor bei Lagerzugang und
Windfang
•Außenliegender Sonnenschutz
•Photovoltaik am Dach: Jahresertrag
von 15.000 kWh
•
Ladestation für E-Autos und EBikes
•
Energie- und Ressourcen-Monitoring aller Verbraucher inkl. Wasser
•Holzkonstruktion, die CO2 bindet
•Betonkernaktivierung
•Energiesparbeton
54
—
CO2-Äquivalent-emissionen der
rewe international ag in österreich 2012
raumwärme erdgas
raumwärme heizöl
10,6 %
2,4 %
fernwärme
strom
2,4 %
38,7 %
fuhrpark logistik
7,9 %
dienstreisen
2,2 %
kältemittel
32,1 %
papier
3,7 %
Treibhausgasemissionen in
Tonnen CO2-Äquivalente
2010 1
20112
149.656
2012
124.004
Gesamte und spezifische Treibhausgasemissionen
von REWE International AG in Österreich
41.132
30.329
Gesamte Treibhausgasemissionen
339.144 407.524 386.201
in Tonnen CO2-Äquivalente
299
1
318
Spezifische Treibhausgasemissionen
296
in kg CO2-Äquivalente pro m2 Verkaufsfläche
ab 2010 inkl. AGM und B2B
2
14.270
9.334
9.097
8.379
386.201
ab 2011 inkl. ADEG Kaufleute
55
—
Strom
Kältemittel
Raumwärme Erdgas
Fuhrpark Logistik
Papier
Fernwärme
Raumwärme Heizöl
Dienstreisen
Gesamt
Gemeinsam
ressourcen schonen
—
energie, klima und umwelt
2010
2011
triumdampflampen oder alten Leuchtstoffröhren. Im ersten Schritt wurde 2011 der
Beleuchtungstausch im Zentrallager Wiener Neudorf umgesetzt. Für ein verbessertes Verständnis der Energieflüsse wurden
darüber hinaus am Zentralstandort Wiener Neudorf Datenzähler sowie eine Monitoring-Software installiert. So werden in
den nächsten drei Jahren relevante Eckdaten von Strom und Heizung im Lager, aber
auch in den Büroräumlichkeiten gemessen
und konkrete Einsparungsmaßnahmen für
ein Roll-Out erarbeitet und umgesetzt.
2012
Ozonschädigungspotenzial (ODP) der Kältemittelverluste bei
REWE International AG in Österreich
299
357
271
Ozonschädigungspotenzial
(ODP) in kg
R11-Äquivalenten
Luftschadstoffemissionen von REWE International AG
in Österreich
562.912 647.203 668.932
Gesamte NOx-Emissionen
in kg
117.161 137.215 123.640
Gesamte SO2-Emissionen
in kg
25.476
33.114
34.538
Gesamte PM-Emissionen
(Feinstaub) in kg
40.824
45.684
50.638
Gesamte NMVOC-Emissionen (Non Methane Volatile
Organic Compounds) in kg
Green IT
Eine energieeffiziente Infrastruktur ist neben den Gebäuden auch in der Informations- und Kommunikationstechnologie
ökologisch und ökonomisch notwendig.
2012 wurde ein Pilotprojekt zur Erhebung des Energie-Einsparungs­potenzials
bei Kassen und Waagen gestartet. Ziel
war es, zu eruieren, welche Einsparungen
erzielt werden können, wenn die Systeme
nachts und an Sonn- und Feiertagen nicht
durchlaufen, sondern gezielt automatisiert bei Nicht-Verwendung abgeschaltet
und rechtzeitig zum Geschäftsbetrieb am
nächsten Morgen wieder gestartet werden. Diese Möglichkeit, Zeitpläne mit Abschalt- und Aufweckzeiten zu konfigurieren, ist in der Kassensoftware inzwischen
umgesetzt.
Die Bilanzierung der Luftschadstoffe, die auf die Geschäftstätigkeit
von REWE International AG zurückzuführen sind, erfolgte auf den
gleichen Verursacherbereichen wie die Erstellung der Klimabilanz
– ebenfalls durch das Umweltbundesamt.
Energieeffizientes Lager
Logistik und Lagerhaltung gehören zu den
Kernkompetenzen eines Lebensmittelhändlers, wodurch Energieeffizienzmaßnahmen bei REWE International AG auch
in diesem Bereich zum Standard gehören.
Aktuellstes Vorzeigeprojekt ist das neue
Zentrallager West im oberösterreichischen
Ohlsdorf: So legte das Handelsunternehmen mit dem Spatenstich im Juni 2012
den Grundstein für das erste Lagergebäude in Österreich, das durch Energieeffizienz, nachhaltige Bauweise, Einsparungen
von LKW-Kilometern bei der Filialbelieferung, den Einsatz von Photovoltaik u.v.m.
eine ÖGNI-Zertifizierung in Silber anstrebt.
Ein neues Beleuchtungskonzept für den
gesamten Lager- und Logistikbereich umfasst den Einsatz von LED anstelle von Na-
Klimabündnispartner BILLA
Das Klimabündnis Österreich unterstützt
seit 2012 die Klimaschutzmaßnahmen
von REWE International AG unter anderem in den Bereichen Energie, Mobilität,
Raumplanung und Bewusstseinsbildung.
Mit 25 ausgewählten Filialen wurde
BILLA nach einem positiven Abschluss
56
—
der Analyse zum Klimabündnis-Betrieb
ernannt. Dazu wurden diese Filialen vom
Klimabündnis Österreich energetisch untersucht und Klimaschutz-Maßnahmen
ausgearbeitet. Die Analyse dient zudem
als Grundlage für die Steigerung der
Energieeffizienz bei weiteren Filialen. Ein
wichtiger Teil der langfristig ausgelegten
Kooperation ist neben der Einsparung
beim Energieverbrauch auch die Schulung der MitarbeiterInnen von BILLA.
den, verstärkt REWE International AG ihre
Bestrebungen zur Energieeigenproduk­
tion. In mittlerweile vier Photovoltaikanlagen auf mehreren Filialdächern werden
etwa 68 MWh Strom jährlich erzeugt. Dieser Grünstrom wird hauptsächlich in der
jeweiligen Filiale verbraucht und steht
auch für die dortigen Ladestationen für
Elektrofahrzeuge zur Verfügung. Zusätzlich gibt es Beteiligungen an zehn Windrädern, wobei weitere Investitionen in Windkraftanlagen derzeit evaluiert werden.
Erneuerbare Energie
Alternative Antriebe bei Fuhrpark und Logistik
REWE International AG bemüht sich
um die konsequente Förderung von erneuerbaren
und
umweltschonenden
Energiequellen. Seit 2008 nutzen alle
Handelsfirmen sowie die Lager- und Zentralstandorte von REWE International
AG zu 100 Prozent Grünstrom. 98 Prozent des Grünstroms wird dabei in heimischen Wasserkraftwerken produziert
oder ist Ökostrom gemäß Ökostromgesetz. In Kooperation mit dem Verbund und
dem unternehmenseigenen Energieversorgungsunternehmen EHA Austria wird die
Herkunft des Stroms viertelstundengenau
der Produktion der Kraftwerke Greifen­
stein, Altenwörth und Kaprun zugewiesen.
Die restlichen zwei Prozent des Strombedarfs werden aus Windkraftanlagen und
ein geringer Teil aus Photovoltaikanlagen
gedeckt. Deren gesamter Ertrag wird direkt über die Bilanzgruppe der EHA Austria in die Filialen, Läger und Büros von
REWE International AG verteilt. Für Filialen, die von der EHA Austria nicht versorgt
werden können (z. B. in Einkaufszentren)
werden zusätzliche Herkunftszertifikate gekauft, damit sichergestellt ist, dass
der gesamte Strombedarf im oben dargestellten Sinn abgedeckt ist. Um im Strombereich zunehmend unabhängiger zu wer-
Mit dem Einsatz alternativer Antriebe in
der Logistik verfügt REWE International AG mit einem der größten Fuhrparks
Österreichs über einen großen Hebel für
den Klimaschutz. Seit November 2011
sind drei Hybrid-LKWs auf Österreichs
Straßen unterwegs. Die ressourcenschonenden LKWs produzieren ihren Antriebsstrom aus der Bremskraft und sparen dadurch bis zu 25 Prozent an Treibstoff.
Der Elektroantrieb hat seine Stärke vor allem bei den vielen Start-Stopp-Vorgängen in der Stadt, und dies mit stark reduzierten Lärm- und CO2-Emissionen. Seit
2002 wird bei der 360 Fahrzeuge umfassenden LKW-Flotte von REWE International AG Biodiesel aus österreichischer Produktion beigemischt. Seit 2012 wird der
gesamte Biodieselbedarf aus Alt-Speiseöl aus den MERKUR Restaurants sowie aus McDonald’s-Küchen hergestellt.
Allein aus dem Alt-Speiseöl der MERKUR
Restaurants werden pro Jahr rund 60.000
Liter Biodiesel erzeugt, wodurch in den
letzten zehn Jahren rund 7.500 Tonnen
CO2 eingespart werden konnten. Ab Ende
2013 wird die alternativ angetriebene Flotte um drei Biogas-LKWs ergänzt.
57
—
DI Peter Traupmann
Geschäftsführer
Austrian Energy Agency
REWE International AG ist
als eines der ersten Unternehmen Österreichs dem Klimaschutzbündnis für Großbetriebe beigetreten, dem
klima:aktiv pakt 2020. Damit hat sich REWE International AG verpflichtet, laufend konkrete Maßnahmen
zur CO2-Reduktion umzusetzen und so einen bedeutenden Beitrag zur Erreichung
der österreichischen Energieund Klimaziele bis 2020 zu
leisten. Die Zielerreichung ist
für alle Beteiligten eine große
Herausforderung. Wir haben
REWE International AG in der
Umsetzung als engagierten
Partner kennenlernt, der sich
seiner Vorbildwirkung und
Verantwortung für Nachhaltigkeit im Energie- und Umweltbereich bewusst ist.
Gemeinsam
ressourcen schonen
—
energie, klima und umwelt
Strom tanken können. Zusätzlich gibt es
für Gäste und BesucherInnen noch mehrere Ladestationen in der Zentrale in
Wiener Neudorf. Seit Dezember 2012
verstärkt REWE International AG diese
Aktivitäten auch in Kooperation mit Europcar und Wien Energie. Am Flughafengelände Wien-Schwechat werden zwei
Elektro-Fahrzeuge mit Carsharing-Funktion angeboten. Dieses Angebot richtet sich an Geschäftspartner, Gäste und
MitarbeiterInnen der REWE Group. Um
Elektromobilität noch attraktiver für die
Bevölkerung zu gestalten, wurde in Kooperation mit Austrian Mobile Power das
Projekt „emporA“ ins Leben gerufen, das
den Weg für die E-Mobilität in Österreich
bereiten soll. An elf Filialen von BILLA,
MERKUR und PENNY wurden Ladestationen mit beschleunigter Ladung errichtet. Dabei können E-Fahrzeuge derzeit in
knapp zwei Stunden bis zu 80 Prozent
geladen werden.
„Shell FuelSave Partner“ als
Kraftstoffmanagementsystem in
der Logistik
„Shell FuelSave Partner“ ist ein Kraftstoffmanagementsystem, das bei REWE
International AG seit Juni 2011 im Einsatz ist. Das System umfasst eine Onboard-Unit, die im Fahrzeug fix installiert
wird und das Fahrverhalten bzw. Daten
aus der Fahrzeugelektronik aufzeichnet.
Dabei handelt es sich u. a. um Informationen zur Motorleistung, dem Kraftstoffverbrauch, dem Bremsverhalten, der Geschwindigkeit oder der Leerlaufzeit des
Motors. Diese Fahrdaten werden drahtlos an eine zentrale Datenbank übertragen und stehen in einem Webportal in
Form von Online-Reports zur Analyse bereit. Die definierten Zielwerte werden mit
den erreichten Ergebnissen verglichen
und, darauf basierend, entsprechende individuelle Schulungsmaßnahmen für die
KraftfahrerInnen abgeleitet. Ende 2012
war „Shell FuelSave Partner“ bereits in
127 LKW eingebaut. Die Ausrüstung weiterer Fahrzeuge in den kommenden Jahren ist aufgrund der positiven Ergebnisse im Zuge von LKW-Neuanschaffungen
geplant. Seit Einführung des Kraftstoffmanagementsystems ließ sich eine Treibstoffeinsparung von ca. 3,5 Prozent pro
Fahrzeug realisieren, was ungefähr einer
jährlichen Einsparung von 630 Litern Diesel pro Fahrzeug entspricht.
EMIL CarSharing
Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie beschäftigt sich REWE International
AG seit langem mit Elektro-Mobilität als
zukunftsträchtige und umweltschonende Mobilitätsform. Gemeinsam mit dem
Infrastrukturdienstleister Salzburg AG
gründete das Unternehmen im Jahr 2012
das Tochterunternehmen „EMIL e-Mobility Sharing GmbH“ mit dem österreichweit ersten Elektro-Carsharing, das ausschließlich auf Elektroautos setzt. Der
Betrieb startete am 1. März 2012 mit
fünf Ausleihstationen und zehn Elektroautos in der Stadt Salzburg. Bis 2016
sollen es bis zu 40 Stationen und Fahrzeuge sein. Ende 2012 waren zwölf
E-Fahrzeuge, aufgeteilt auf neun Standorte, für EMIL unterwegs. Neben CO2-Ein-
E-Mobilität
REWE International AG verfügt mittlerweile über sechs Elektro-Fahrzeuge, die
in unterschiedlichsten Unternehmensbereichen eingesetzt werden. Österreichweit stehen über 19 Ladestationen
zur Verfügung, wo KundInnen kostenlos
58
—
sparungen und Verringerung der Lärmbelästigung wird auch der Platzproblematik
durch den Ersatz von bis zu acht Individual-PKWs je Carsharing-Fahrzeug entgegengewirkt. EMIL ist mit seinen umweltfreundlichen Elek­
troautos, die alle
mit Ökostrom betrieben werden, als Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr
mit Autobussen und Bahn zu sehen.
2012
Nicht gefährliche Abfälle von REWE International AG in
Österreich 1 2012
Abfall- und Recyclingmanagement
1
2011
2012
Gesamtabfallmenge von REWE International AG
in Österreich 2 in Tonnen
94.266
95.649
96.514
182
156
176
94.448
95.805
96.690
Abfall, nicht gefährlich
(in Tonnen)
Abfall, gefährlich
(in Tonnen)
Gesamtabfallmenge
(in Tonnen)
Gesamtabfallmenge von REWE International AG
in Österreich 2 in kg pro m2 Verkaufsfläche
83
84
83
45.199 t
46,8 %
23.088 t
24,0 %
21.320 t
22,1 %
4.395 t
4,5 %
1.443 t
1,5 %
1.069 t
1,1 %
96.514 t
100,0 %
Pappe/Kartonagen
Gewerbeabfall/Restmüll
Bio- und Fleischabfälle
Kunststofffolien
Holz
Sonstige
Gesamt
inkl. AGM und Großhandel, exkl. ADEG Kaufleute.
Summe aus stofflicher und energetischer
Verwertung, deutlich mehr als 90 Prozent. Rund 0,1 Prozent der Gesamtmenge sind gefährliche Abfälle, die befugten
Unternehmen zur Entsorgung übergeben
werden (hauptsächlich Batterien, Bleiakkumulatoren sowie ölhaltige Abfälle
und Ölabscheider). Es ergibt sich eine
(v. a. expansionsbedingte) absolute Zunahme der Gesamtabfallmenge von 2010
bis 2012 um rund 2,4 Prozent, die spezifische Menge liegt jedoch konstant bei
83 kg/m² Verkaufsfläche. Den größten
Anteil der Abfallbilanz machen nach wie
vor Transportverpackungen wie Kartonagen aus. Der Einsatz von wiederverwendbaren Klappkisten anstatt von Einwegkartonagen wird forciert und spart
dem Unternehmen jährlich rund 1.785
Tonnen CO2. Aktuell liegt der Mehrweganteil der Transportkisten im Obst- und
Gemüse-Bereich bei 33 Prozent. Rollcontainer bieten ebenso Einsparungspotenzial. Seit einiger Zeit werden die
defekten Kunststoffböden alter Rollcontainer vom Lieferanten gesammelt, eingeschmolzen und daraus neue Rollcontainerböden hergestellt. Pro Jahr
werden mit dieser Recycling-Methode ca.
10.500 Stück neue Recycling-Rollcontainer angeschafft. Dies entspricht etwa
50 Prozent aller neuen Rollcontainerböden.
Vermeidung, Verringerung, Sammlung,
Verwertung und Entsorgung – ein funk­
tionierendes Abfall- und Recyclingmanagement ist für einen Lebensmittelhändler nicht nur aufgrund gesetzlicher
Vorschriften unabdingbar. Eine effiziente
Logistik ist ein wichtiges Handlungsfeld
im Ressourcenmanagement von REWE
International AG. Das unternehmens­
eigene Logistiksystem sammelt die in
den Märkten vorsortierten Verpackungen
und führt sie der überwiegend stofflichen
Verwertung zu. Insgesamt beträgt der
Verwertungsanteil aller Abfälle, also die
2010 1
Anteil in Prozent
Gesamtabfallmenge in kg
pro m2 Verkaufsfläche
Durch eine Adaptierung der Berechnungsmethode ergeben sich
für das Jahr 2010 veränderte Werte gegenüber dem Lagebericht
zur Nachhaltigkeit 2010.
1
inkl. AGM und Großhandel, exkl. ADEG Kaufleute.
2
59
—
Gemeinsam
ressourcen schonen
—
so sieht
ökologisches
Engagement aus
4
60
—
3
1
2
1. 2 011 b r a chte RE W E Inte r na tio nal AG den e r s ten D ie s el -Vollhy b rid - L K W auf Ö s te r r eichs St r aß en – A ndr e a s
B aye r ( G e s chäf t s führ e r RE W E Inte r na tio nal L a g e r- und Tr ans p o r t G mb H ) mit d en mit tle r w eile dr ei H y b rid - L K Ws im
Fuhrp a r k . 2. G e s chäf t s p a r tn e r n, G ä s ten und Mit a r b eite rInn en v o n RE W E Inte r na tio nal AG s teh en s eit End e 2 012
z w ei b r andn eu e Ele k t r o au to s zur Ve r fü g un g. A m Bild zu s eh en sind ( v.l.n.r. ) die C a r s ha rin g - P r oj e k tp a r tn e r Ma r tin
Malina ( N e w M o bilit y Mana g e r b ei Eur o p c a r) und Jür g en Hala s z ( A bteilun g sleite r für en e r gie ef fiziente L ö sun g en
b ei Wien En e r gie ) mit Pe te r B r eus s ( Te chnis ch e r D ir e k to r RE W E Inte r na tio nal AG ) . 3. EMIL , die e r folg r eich e
E- C a r s ha rin g - Initia tive v o n RE W E Inte r na tio nal AG und S alzbur g AG – s eit A nf an g 2 012 kö nn en im Rahm en d e s s en
im Raum S alzbur g Ele k t r o au to s an n eun C a r s ha rin g - St a tio n en au s g elieh en w e rd en. 4. BIL L A En e r gie s p a r ma r k t d e r
n eu e s ten G en e r a tio n in D eu t s ch - Wa g r a m mit m o de r n e r E-Tank s telle und BIL L A E- Au to.
61
—
GEMEINSAM
Mehr
erreichen
Gemeinsam
mehr erreichen
—
eltern
fragen uns:
Wieso sollte ein
junger Mensch eine
Lehre bei REWE
International AG
beginnen?
Jugendliche brauchen
Perspektiven und Chancen, wollen in einem
spannenden Umfeld
arbeiten, benötigen Förderung und Forderung,
sollen ihre Persönlichkeit
entwickeln dürfen und
beanspruchen Vorbilder
und Wertschätzung – das
bietet der größte Lebensmittelhändler Österreichs
seinen Lehrlingen in
17 Lehrberufen. REWE
International AG sieht in
den Lehrlingen die Zukunft des Unternehmens
und fördert die jungen
Menschen bestmöglich.
64
—
Strategische Zielsetzung
Zufriedene, engagierte und produktive MitarbeiterInnen begeistern KundInnen.
Handlungsfelder
•
•
•
•
•
Faire Arbeitsbedingungen
Lebensphasenorientierte Personalpolitik
Personalentwicklung
Gesundheitsmanagement und Arbeitsschutz
Vielfalt und Chancengleichheit
Key Peformance Indicators (KPI)
• KPI 1: A
rbeitszeitausfälle bedingt durch Unfälle: Sicherheit am Arbeitsplatz spielt
eine zentrale Rolle. Durch entsprechende Schulungen und Schutzkleidungen sollen Unfälle verhindert werden.
• KPI 2: Gesundheitlich bedingte Arbeitszeitausfälle.
• KPI 3: Anzahl der Ausbildungsplätze: Ist aufgrund der demografischen Entwicklung eine Herausforderung, der man mit attraktiven Ausbildungsplätzen
und Karrierechancen entgegenwirken möchte.
• KPI 4: Interne Besetzung von Führungspositionen: MitarbeiterInnen sollen die
Perspektive haben, dass sie sich im Unternehmen weiterentwickeln und
Führungspositionen erreichen können.
Ausblick
Zur Mitarbeitermotivation und stärkeren Integration der Nachhaltigkeit im Kerngeschäft werden Nachhaltigkeitskriterien in Zielvereinbarungen bzw. Anreizsysteme
des Topmanagements integriert.
65
—
Gemeinsam
mehr erreichen
—
mitarbeiterinnen
und mitarbeiter
Rund 75.000 MitarbeiterInnen stehen in
Österreich, Italien sowie in Ländern Zentral- und Osteuropas für den Erfolg von
REWE International AG. Im Berichtszeitraum (2011/12) hat sich die Belegschaft
des Unternehmens um rund 2.500 MitarbeiterInnen vergrößert.
2010
Teilzeit 44,9 %
(exklusive ADEG)
24,5 % Lehrlinge 3,9 %
2011
2010
7,1
2
2011
2012
7,2
(exklusive ADEG)
7,4
urch eine neue Berechnungsmethode ergibt sich bei der FirD
menzugehörigkeit gegenüber Lagebericht zur Nachhaltigkeit
2010 ein adaptierter Wert.
Lebensphasenorientierte
Personalpolitik
Eine ausgewogene Work-Life-Balance
wird in Zukunft ein entscheidender Faktor für einen guten Arbeitgeber sein. Eine
lebensphasenorientierte Personalpolitik
Frauen
Männer Ebene
Verteilung Frauen und Männer 2012
REWE International AG in Österreich je Ebene
9,4 %
90,6 % Top Executives
61,5 %
38,5 % Führungskräfte
77,3 %
22,7 % MitarbeiterInnen
75,1 %
24,9 % Österreich insgesamt
2012
MitarbeiterInnenzahl
REWE International AG Österreich 1 (per 31.12.)
37.658 38.747 39.791 Österreich
8.800
8.621
6.996 Italien
25.487 26.709 28.398 Zentral- und Osteuropa
71.945 74.077 75.185 REWE International AG
gesamt
1
24,2 %
Firmenzugehörigkeit in Jahren
REWE International AG in Österreich 2
Vollzeit 43,9 %
Geringfügig
Beschäftigte 7,3 %
24,9 %
Zentrale wie auch bei den Handelsfirmen
zur Basis der MitarbeiterInnenkommunikation. Sei es durch die „MitarbeiterInnenforen“ wie bei PENNY, ein IT-gestütztes Vorschlagswesen bei MERKUR oder
mittels des seit Mai 2012 neu geschaffenen Bereichs „BILLA ideenreich“ – hier
können sich alle MitarbeiterInnen mit ihren Anregungen aktiv einbringen.
Die eigenen Ideen einzubringen und das
Unternehmen mitzugestalten, gehört im
Rahmen des Vorschlagswesens in der
2010
2012
Fluktuation bei REWE International AG in Österreich In Österreich nimmt REWE International
AG mit über 40.000 MitarbeiterInnen einen besonders wichtigen Stellenwert als
Arbeitgeber ein und investiert mit vielen
Maßnahmen in ihre MitarbeiterInnen und
damit in die Zukunft des Unternehmens.
Die stetig steigende Firmenzugehörigkeit
von mittlerweile 7,4 Jahren und die gleichbleibende durchschnittliche Fluktuation in
den letzten beiden Berichtsjahren zeigen,
dass REWE International AG als verantwortungsvoller und erfolgreicher Arbeitgeber auf gute Arbeitsbedingungen Wert legt
und mit seinen Maßnahmen Erfolg hat. Bestätigt wird dies auch durch die regelmäßig stattfindende unternehmensweite MitarbeiterInnenbefragung, bei der 2011 das
gute Ergebnis aus dem Jahr 2008 beim
Grad der Gesamtzufriedenheit wiederholt
werden konnte. Insgesamt wurden mehr
als 37.000 Fragebögen verschickt und
über 10.000 Bewertungen abgegeben.
Verteilung Beschäftigungsverhältnisse bei REWE
International AG in Österreich
2011
bedeutet für REWE International AG die
bestmögliche Begleitung unterschiedlicher Altersgruppen durch Personalentwicklungsmaßnahmen.
Österreich ohne MitarbeiterInnen der ADEG Kaufleute
66
—
Ein wichtiger Schritt war die Änderung
der Arbeitszeitmodelle in den Zentralbereichen mit 1. Jänner 2013. Diese sieht
eine dreistufige Regelung in fixe Arbeitszeit, Gleitzeit und die Vertrauensarbeitszeit vor. Dieses Modell unterstützt insbesondere die Flexibilität in der Arbeitszeit,
verlangt aber gleichzeitig ein hohes Maß
an Vertrauen und Eigenverantwortlichkeit.
Zusätzlich steht das seit 2010 verliehene
staatliche Gütezeichen „berufundfamilie“
für ein professionelles Management einer familienfreundlichen Unternehmenspolitik.
dung sowie über die Handelsfirma BIPA
und die REWE Group.
Die „REWE Group Karriereschmiede“ bie­tet für Lehrlinge und Lehrlingsausbil­
derInnen zusätzliche unternehmensüber-
geschlechterverteilung BEI
rewe international ag in österreich
frauen
Lehrlingsförderung
75,1 %
Eine Lehre bei REWE International AG
bedeutet eine qualitativ hochwertige Ausbildung nach modernsten Standards, bei
der auf persönliche Betreuung besonders viel Wert gelegt wird. Rund 1.800
Lehrlinge bildet das Unternehmen in ihren Handelsfirmen sowie in ihren Zentralbereichen in derzeit 17 Lehrberufen aus.
Das Handelsunternehmen bietet zudem
eine spezielle Ausbildung für integrative
Lehrlinge im Filialbereich, die aufgrund
einer körperlichen, geistigen oder sozialen Einschränkung keine standardisierte
Ausbildung machen können. 2013 starteten rund 700 neue Lehrlinge mit ihrer
Ausbildung bei REWE International AG
ihren Einstieg ins Berufsleben.
männer
24,9 %
Persönliche Betreuung durch die AusbildnerInnen und eine Förderung der Lehrlinge durch Aktivitäten in der Gruppe
werden bei BIPA gleich zu Beginn der
Ausbildung beim „Startertraining“ gefördert. Dabei lernen sich alle Lehrlinge aus
ganz Österreich kennen und erfahren in
diesem einwöchigen Training alles Wissenswerte rund um die Lehrlingsausbil-
67
—
Gemeinsam
mehr erreichen
—
mitarbeiterinnen
und mitarbeiter
greifende Angebote. Beim jährlich stattfindenden Persönlichkeitsseminar in der
Ramsau am Dachstein nahmen im August 2012 mehr als 400 Lehrlinge unterschiedlicher Berufe aus allen Bundesländern teil. Bei den zweitägigen Workshops
stehen Teamgeist und gemeinsame Erfolgserlebnisse im Zentrum. Um die Bedeutung der Lehrlinge zu unterstreichen,
nehmen jedes Jahr auch die obersten
Führungskräfte der Handelsfirmen und
Zentralbereiche an den Seminaren teil.
fend erhält – wie zum Beispiel den Great
Place to Work Award „Bester Arbeitgeber für Lehrlinge“ für BIPA im Jahr 2011
oder den Staatspreis „Beste Lehrbetriebe – Fit for Future“, wo REWE International AG unter allen Lehrbetrieben in
Österreich als bester Handelsbetrieb den
3. Platz belegen konnte.
Aufteilung der Lehrlinge nach Ausbildungsbereichen
Ende 2012 (inkl. ADEG Lehrlinge)
63,04 % Einzelhandel – Schwerpunkt Lebensmittelhandel
21,58 %
Führungskräfte von morgen
4,49 %
2,59 %
2,59 %
2,17 %
REWE International AG verfolgt weiterhin das Ziel, ausgelernte MitarbeiterInnen innerhalb von zwei Jahren führungsfit zu machen und MitarbeiterInnen
aus den eigenen Reihen – insbesondere mit Lehrabschluss – in Führungspositionen zu besetzen. 681 Führungspositionen wurden im Jahr 2012 intern
besetzt, was einer Quote von knapp
80 Prozent entspricht. Für besonders
motivierte und leistungsstarke NachwuchsmitarbeiterInnen, die ihre Lehre bereits abgeschlossen haben, gibt es
spezielle Förderungsprogramme, wie bei
BILLA die „Meisterklasse“, bei MERKUR
die „Young Generation“, bei BIPA die
„YoungStars“ oder bei ADEG bzw. AGM
den „frischeCampus“.
2010
2011
0,90 %
0,90 %
0,58 %
0,42 %
0,26 %
0,16 %
0,11 %
0,05 %
0,05 %
0,05 %
0,05 %
Soziale Leistungen
Zum Selbstverständnis von REWE International AG gehört, dass 100 Prozent der
MitarbeiterInnen
kollektivvertraglichen
Regelungen unterliegen. Die Kollektivvertrag-Überzahlung beträgt durchschnittlich 4,52 Prozent.
2012
Interne Besetzung von Führungspositionen
74,0 %
77,3 %
Einzelhandel –
Schwerpunkt Allgemeiner Einzelhandel
Einzelhandel – Schwerpunkt Parfümerie
Fleischverkauf
Konditor/in (Zuckerbäcker/in)
Großhandelskaufmann/-frau
Doppellehre Einzelhandel –
Schwerpunkt Bürokaufmann/-frau
Lagerlogistik
Koch/Köchin
Bürokaufmann/-frau
EDV-Systemtechnik
Fleischverarbeitung
Kfz-Technik
Medienfachmann/-frau – Mediendesign
Medienfachmann/-frau – Medientechnik
Metalltechnik
Reisebüroassistent/in
77,7 %
REWE International AG bietet darüber
hin­aus eine Bandbreite sozialer Leistungen, die MitarbeiterInnen in allen Situationen des beruflichen und privaten Alltags unterstützen sollen. So erhalten die
MitarbeiterInnen auf jeden Einkauf einen speziellen Rabatt, der 2012 in Sum-
Dass REWE International AG nicht nur
zu den größten, sondern auch zu den
modernsten Ausbildungsstätten Österreichs zählt, zeigt sich in den vielen Auszeichnungen, die das Unternehmen lau-
68
—
me rund 6,3 Mio. Euro betrug. Seit 2010
wurde auch die Möglichkeit einer privaten Pensionsvorsorge institutionalisiert.
personalentwicklung
Zur stärkeren Verankerung von ökologischen und sozialen Themenstellungen in
den Köpfen der MitarbeiterInnen wurden
in den letzten Jahren gezielt Weiterbildungsangebote mit Nachhaltigkeitsfokus
ins Leben gerufen. Im Rahmen der Ausbildungsmaßnahmen bei BILLA, der so
genannten „BILLAbuch-Karriere“, werden
die Angestellten über die Nachhaltigkeitsmaßnahmen bei BILLA mit einem speziellen Folder informiert. Im Rahmen einer Partnerschaft mit dem Klimabündnis
Österreich gab es im Sommer 2012 die
erste Schulung für BILLA MitarbeiterInnen zum Thema Umweltschutz und Ressourcenschonung. Weitere Schulungen
sind für 2013 und 2014 geplant.
MitarbeiterInnen der REWE International AG steht ein breites Angebot unterschiedlichster hochqualitativer Personalentwicklungsmaßnahmen zur Verfügung.
Über 48.100 Schulungstage absolvierten die MitarbeiterInnen von REWE International AG im Jahr 2012, was einer
deutlichen Steigerung gegenüber 2010
Um MitarbeiterInnen auch während
schwieriger Lebensphasen zur Seite zu
stehen, können sie eine Unterstützung
durch den Schicksalsfonds beantragen.
Der bereits 2009 ins Leben gerufene
Fonds bietet eine rasche und unbürokratische Unterstützung für Beschäftigte,
die durch einen Schicksalsschlag in eine
Notsituation geraten sind. 2012 konnte
in 15 Fällen mit einer Gesamtsumme von
35.300 Euro geholfen werden.
bemerkenswerte karrieren
Bei der Rückverfolgung von Karrierewegen zeigen sich immer wieder bemerkenswerte Karrierewege, wie die folgenden Beispiele beweisen:
Alfred Propst ist seit 2006 Direktor des Zentraleinkaufs Frische und leitet in dieser Funktion auch sämtliche Frischeläger von REWE International AG. Er startete seine Ausbildung bei BILLA im Jahr 1980 mit einer Lehre zum Einzelhandelskaufmann. Danach war er als Verkäufer und Filialleiter tätig. Nach weiteren
Stationen als Sortimentsmanager und Einkaufsprokurist wurde er Leiter des Einkaufs für Obst und Gemüse bei BILLA und schließlich für den ganzen Frischesortimentsbereich von REWE International AG in Österreich.
Siglinde Kothleitner hat ihre Karriere 1988 als Lehrling in einer BILLA Filiale in Kindberg gestartet. Bereits nach erfolgreicher Absolvierung der Lehrabschlussprüfung nahm sie 1991 die Position als Marktmanager-Stellvertreterin ein, gefolgt von der Position als Marktmanagerin. Im Jänner 2004 begann
ihre Tätigkeit als Regionalmanagerin, in der sie seitdem für acht BILLA Filialen verantwortlich ist.
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—
Gemeinsam
mehr erreichen
—
mitarbeiterinnen
und mitarbeiter
entspricht und den erfolgreichen Aus- bildung für eine Fachkarriere (für Beautybau der Ausbildungszentren der Handels- BeraterInnen und VisagistInnen) bzw.
firmen widerspiegelt. Neben Präsenz- eine Führungskarriere (für Shop-Mana­
veranstaltungen hat das Unternehmen gerInnen) vor, unabhängig ob in einer
im Berichtszeitraum auch das Angebot Vollzeit- oder Teilzeitposition.
von
E-Learning-Schulungen weiterentwickelt. 2012
Seit 2012 gibt es ein neuwurden über ein Viertel der
es MERKUR Managementüber 48.100
Schulungen über E-Learprogramm, das auf vier
schulungstage
ning-Programme absolviert.
Säulen basiert: Leaderwurden 2012
Das vielfältige Angebot des
ship, soziale, ökologische
STEPS -Seminarkatalogs
und ökonomische Verantabsolviert
nahmen die MitarbeiterInwortung, Diversity & Innonen der Zen­
trale und der
vation sowie nachhaltiges
Handelsfirmen 2012 an über 5.100 Ta- Wirtschaften. Nach abgeschlossener Ausgen in Anspruch. Zudem wurde im Früh- bildung haben die TeilnehmerInnen die
ling 2012 bereits das fünfte BILLA Aus- Fähigkeiten, zukünftige Managementposibildungszentrum in Traun eröffnet. BIPA tionen als Verkaufsleiter mit einer Veranteröffnete im Mai 2012 sein zweites in wortung von bis zu 13 MERKUR Märkten
Graz und MERKUR seine erste Akademie und damit ca. 1.000 MitarbeiterInnen zu
im Jänner 2013 in Wien.
übernehmen.
Um zu eruieren, welche Weiterbildung für
die jeweiligen Karriereschritte passend
ist, werden jährlich in allen Handelsfirmen und Zentralbereichen verpflichtende
Entwicklungsgespräche für alle MitarbeiterInnen durchgeführt.
Gesundheitsmanagement und
Arbeitsschutz
Der Führungsebene von REWE International AG ist die Gesundheit am Arbeitsplatz ein wichtiges Anliegen. Bereits seit
2008 verfolgt das Unternehmen systematisch das Ziel, die Gesundheit und
Leistungsfähigkeit der MitarbeiterInnen
langfristig zu erhalten und ganzheitlich
zu unterstützen.
Schwerpunkte in der personalentwicklung
Zusätzlich zu den gesetzlichen Schulungen und Qualitätsschulungen gibt es bei
REWE International AG eine Vielzahl an
personalisierten Weiterbildungsmöglichkeiten. Neben Programmen für SchulabgängerInnen, wie zum Beispiel das
„Junior Shop Manager Programm“ von
BIPA, ist die Förderung von HochschulabsolventInnen oder QuereinsteigerInnen
als Trainees ein weiterer wichtiger Baustein der Ausbildung. Die B.Factory – der
Karriereplan bei BIPA – sieht eine Aus-
Die betriebliche Gesundheitsförderung
zielt darauf ab, das Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu steigern – durch präventive
Maßnahmen am Arbeitsplatz und vor allem auch dadurch, indem Gesundheitspotenziale gestärkt werden. Der Erfolg der
betrieblichen Gesundheitsförderung wird
in regelmäßigen Abständen mittels Befragung gemessen. Bei den MitarbeiterInnen
der Zentrale wurden 2012 positive Ergeb-
70
—
nisse bei der Arbeitszufriedenheit, der Erholungs-Belastungs-Bilanz oder dem Bewegungs- und Sportverhalten identifiziert,
sodass rund 70 Prozent der MitarbeiterInnen mit dem Gesundheitsprojekt insgesamt zufrieden bzw. sehr zufrieden sind.
2010
2011
Vielfalt und Chancengleichheit
Bei REWE International AG ist Chancengleichheit und Gleichbehandlung von jeder und jedem Beschäftigten selbstverständlich und ein Grundwert des
Unternehmens – unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Religionszugehörigkeit. Kulturelle Vielfalt wird als Bereicherung verstanden und zunehmend
auch als Wettbewerbsvorteil genutzt.
2012
Summe Arbeitsunfähigkeitstage
aufgrund von Unfällen in Österreich
12.911
13.397
13.543
Anzahl durch Unfälle betroffener ArbeitnehmerInnen
in Österreich (inkl. Raubüberfälle)
942
996
Eine wichtige Maßnahme für die Gleichwertigkeit der Karrierechancen bei REWE
International AG war die 2012 gestartete
Teilnahme an einem Pilotprojekt für ano­
nyme Bewerbungsverfahren gemeinsam
mit dem Frauenministerium, das Diskriminierung im Bewerbungsprozess vorbeugt.
891
Um die Maßnahmen der betrieblichen
Gesundheitsförderung noch weiter zu
verbessern, werden zukünftig regelmäßig
Gesundheitszirkeltreffen abgehalten, für
die im Herbst 2011 MitarbeiterInnen zu
internen GesundheitszirkelmoderatorInnen ausgebildet wurden.
2010
2011
Auch die Beteiligung an der Aktion
des Integrationsstaatssekretärs „Zusammen Österreich“ soll unterstreichen,
dass REWE International AG allen MitarbeiterInnen, unabhängig von ihrer Herkunft, die Chance auf eine erfolgreiche
Karriere bietet. Seit 2010 unterstützt
REWE International AG daher auch
den Verein „Wirtschaft für Integra­
tion“.
Mehrsprachige Betriebsräte leisten beispielsweise einen wichtigen Beitrag,
um Barrieren abzubauen und eine gute
Vertrauens­basis zu den MitarbeiterInnen
zu schaffen.
2012
Anzahl der durch Unfälle bedingten Arbeitsausfälle
32,5
33,1
28,8
Unfälle pro 1.000
MitarbeiterInnen (FTE)
Anteil der gesundheitlich bedingten Arbeitszeitausfälle
3,47 %
3,85 %
3,73 %
Auch beim Schutz der ArbeitnehmerInnen sind hohe Standards im Unternehmen
selbstverständlich. Neben den StandardSchulungen, den ArbeitssicherheitsschutzAusschusssitzungen und regelmäßigen
Begehungen der Betriebsstätten werden
kontinuierlich LKW- und PKW-Sicherheitstrainings durchgeführt, was z. B. bedeutet,
dass jede/r MitarbeiterIn bei Übernahme
eines Firmen-PKWs an einem Fahrsicherheits- und Spritspartraining teilnimmt. Arbeitsunfälle werden genau evaluiert, um in
Zukunft mit geeigneten Maßnahmen gegensteuern zu können.
MERKUR veranstaltet im Rahmen der
Young Generation Ausbildung (Nachwuchsführungskräfte
nach
Lehrabschluss) in Zusammenarbeit mit dem
Österreichischen Zivil-Invalidenverbandes ÖZIV regelmäßige eintägige Semi­
nare zum Thema „Menschen mit Behinderung“.
71
—
Gemeinsam
mehr erreichen
—
so sehen
zufriedene
mitarbeiter
aus
2
1
72
—
1. B eim jährlich en P e r s ö nlichkeit s s e mina r w a r en im S o mm e r 2 011 m ehr als 4 0 0 RE W E
Inte rna tio nal AG L ehrlin g e aus allen L ehr b e r ufen mit dab ei. 2. Zent r almit a r b eite rInn en b ei ein e r
inte rn en G e sundh eit s m e s s e . E r nähr un g, B e w e g un g, Ent s p annun g und viele s m ehr – auf g r und d e r
unterschiedlichen ge sundheitlichen Bedür fnis se der MitarbeiterInnen von RE WE International AG
gibt e s mit tle r w eile ein e V ielz ahl v o n A k tivit ä ten, die im Rahm en d e s b e t rie blich en G e sund ­
h eit s mana g e m ent s g efö rd e r t w e rd en.
73
—
GEMEINSAM
für mehr
Menschlichk
eit
Gemeinsam
für mehr menschlichkeit
—
Kunden
fragen uns:
„Was tut rewe
international ag, um
lebensmittelabfälle
zu reduzieren?“
Aus einer Tomate
mit Delle wird Salat im
MERKUR Restaurant, aus
Obstresten wird Biogas,
nicht verkauftes Brot
wird an Sozialorganisationen weitergegeben – die
Maßnahmen der Lebensmittelabfall-Reduktion bei
REWE International AG
sind vielfältig. Trotzdem:
Das Thema bleibt herausfordernd und ist nur unter
gemeinsamer Anstrengung von Unternehmen,
MitarbeiterInnen, Organisationen und nicht zuletzt
den KundInnen in den
Griff zu bekommen.
76
—
Strategische Zielsetzung
REWE International AG möchte dazu beitragen, die gesellschaftliche Lage – vor allem dort, wo sie
tätig ist – aktiv zu verbessern. Sie hat daher als strategisches Ziel definiert, Gesundheit und Bildung zu fördern sowie sozial Benachteiligte zu unterstützen.
Handlungsfelder
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Unterstützung gemeinnütziger Organisationen und Projekte
Förderung von gesunder Ernährung
Förderung der Bildung und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen
Verbraucheraufklärung und -bildung
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