Kapitel 5 Geldpolitk bei rationalen Erwartungen (I) 5.1 Das Sargent Wallace Theorem Lit: Sargent and Wallace (1975), Rational expectations, the optimal monetary instruments and the optimal monetary supply rule, JPE, p. 241254 McCallum, B. (1989), Monetary Economics, Chap. 10 Folgende starke Annahmen werden eingeführt Perfekte Preisexibilität Lucas-Angebotsfunktion (Abweichung des tatsächlichen Outputs vom nnatürlichenÖutput nur aufgrund von nicht-antizipierten Preisänderungen) Die Geldpolitik folgt bekannten Regeln Die Wirtschaftssubjekte besitzen rationale Erwartungen Ergebnis des Papers: In Modellen mit diesen Eigenschaften ist eine systematische Geldpolitik ineektiv, d.h. sie beeinusst die realen Variablen (Output, Beschäftigung, und relative Preise) nicht. 1 Postulat der Unwirksamkeit der Geldpolitik Ausgangspunkt ist folgendes ISLM - Modell: Gütermarkt: IS-Kurve: ytd = a0 + a1 [it − Et−1 (pt+1 − pt )] + v1t Et−1 (pt+1 − pt ) (5.1) = Erwartete Inationsrate Geldmarkt: LM-Kurve: mt − pt = c0 + c1 ytd + c2 it + v2t a1 < 0, c2 < 0, (5.2) c1 > 0 y1d = Reale Nachfrage pt = Preisniveau Logarithmen mt = Geldmenge it = Nominalzins v1t , v2t = stoch. Variable Et−1 (vit ) = 0 Eliminiere Zinsatz aus (5.1) und (5.2) ytd = β0 + β1 (mt − pt ) + β2 Et−1 (pt+1 − pt ) + vt (5.3) (5.3) ist die aggregierte Nachfragefunktion Koezienten: β0 = β2 = a0 c2 −a1 c0 a1 c1 +c2 −a1 c2 a1 c1 +c2 >0 β1 = a1 a1 c1 +c2 vt = c2 vit +a1 v2t a1 c1 +c2 Satz 1 Eine Zunahme der realen Geldmenge m − p >0 t t sowie eine positive Inationserwartung, pt+1 − pt , erhöhen die reale Güternachfrage ytd . 2 5.1.1 LUCAS - Angebotsfunktion yts = d0 + d1 (pt − Et−1 pt ) + d2 yt−2 + ut (5.4) Gleichung (5.4) besagt, dass nur nichtantizipierte Änderungen des Preiss niveaus Abweichungen des Outputs yt vom Gleichgewichtsoutput bewirken. Man erkennt, dass die Geldpolitik nur durch Beeinussung des Prognosefehlers reale Eekte erzielt. (pt − Et−1 pt ) > 0 bewirkt : W Pt < W Et−1 Pt W sind geringer als die erwarteten Reallöhne Die tatsächlichen Reallöhne Pt W . Et−1 Pt Dieser Eekt führt zu mehr Beschäftigung. Perfekte Preisexibilität bedeutet, dass der Gütermarkt in jedem t ge- räumt ist. yts = ytd ∀t (5.5) Aus (5.3) und (5.4) folgt: pt = 1 [(β0 − d0 ) + β1 mt + d1 Et−1 pt − d2 yt−1 + d1 + β1 +β2 Et−1 (pt+1 − pt ) + vt − ut ] (5.6) ist eine Pseudo-reduzierte Form für Anwendung von Et−1 pt = Et−1 (5.6) pt . auf Gleichung (5.6) 1 [(β0 − d0 ) + β1 Et−1 mt + d1 Et−1 pt − d1 + β1 −d2 yt−1 + β2 Et−1 (pt+1 − pt )] (5.7) Dierenz (5.7) minus (5.6) pt − Et−1 pt = 1 [β1 (mt − Et−1 mt ) + vt − ut )] d1 + β1 (5.8) Wir haben festgestellt, dass die Geldpolitik nur durch Beeinussung des Prognosefehlers wirkt. Wie (5.8) zeigt, hängt der Prognosefehler nur von der unsystematischen 3 Komponente der Geldmengenregel (mt −Et−1 mt ), sowie von den stochas- tischen Gröÿen ab. Somit ist die Unwirksamkeit der Geldpolitik bewiesen. Aus Gleichung (5.8) in (5.4) yts = Annahme: → d1 vt + β1 ut d1 β1 (mt − Et−1 mt ) + d2 yt−1 + d1 + β1 d1 + β1 (5.9) Geldregel nach McCallum: mt = µ0 + µ1 mt−1 + et Et−1 mt = µ0 + µ1 mt−1 mt − Et−1 mt = et Somit wird (5.9) zu (5.10) yts = d0 + d2 yt−1 + d1 β1 d1 vt + β1 ut et + d1 + β1 d1 + β1 Man erkennt, dass eine Beeinussung von tematischen Teil der Geldpolitik yts (5.10) (Angebot) durch den sys- mt = µ0 + µ1 mt−1 nicht möglich ist. Die stochastischen Variablen in (5.10) sind von der Politik-Regel unabhängig. 4 Kritik Das Ergebnis hängt nicht von der Annahme rationaler Erwartungen ab, sondern von der Annahme exibler Preis [Gleichung (5.5) Markträumende Preise] Man kann zeigen, dass bei Nominallohnrigiditäten (Lohnkontrakte), Preisrigiditäten und rationalen Erwartungen, der Satz von der Unwirksamkeit der Geldpolitik nicht gilt. Phelps-Tayler (1977); Stanly Fisher (1977) Rationale Erwartungen sind nur im Gleichgewicht möglich. Ausserhalb des Gleichgewichts gibt es Anpassungsprozesse, die durch Lernen erkannt werden. Dem Lernen entsprechen jedoch adaptive Erwartungen. Die Geldpolitik ist selten an Regeln gebunden. (Inationstargeting (wird besprochen)) Die Schule der Neo-Keynesianer verbindet das Konzept der rationalen Erwartungen mit Preisrigiditäten (R. Taylor Staggered wage contracts). In diesen Modellen ist die Gelpolitik ezient . 5