Führende Geldpolitiker reden wieder über Inflation Auf der Tagung in J ackson Hole gibt es keine Angst vor China / Was macht die EZB am Donnerstag? gb./ppl. FRANKFURT, 30. August. Mit der wirtschaftlichen Erholung der Industrienationen nimmt die Wahrscheinlichkeit eines allmählichen Anstiegs der Inflationsrate zu. Diese Botschaft haben führende Zentralbanker am Wochenende auf der jährlichen: Konferenz der Federal Reserve Bank of Kansas in Jackson Hole im amerikanischen Bundesstaat Wyoming verbreitet. Dort trafen Geldpolitiker und Okonomen zusammen, um über das Thema Inflation und Geldpolitik . zu sprechen. "Es gibt gute Gründe für die Annahme eines Anstiegs der Inflationsrate", sagte der stellvertretende Vorsitzende der amerikanischen Federal Reserve, Stanley Fischer. Weil die Geldpolitik nur mitlanger Verzögerung die Wirtschaftstätigkeit beeinflusse, könne die Fed mit einer Verschärfung der Geldpolitik nicht warten, bis die Inflationsrate das Ziel von 2 Prozent erreicht habe. Fischer ließ jedoch nicht erkennen, ob die Führung der Fed schon auf ihrer Sitzung Mitte September ihren Leitzins erhöhen wolle. Der Gouverneur der Bank of England, Mark Carney, sprach von der Aussicht auf einen nachhaltigen Konjunkturaufschwung und einem allmählich zunehmenden Inflationsdruck in Großbritannien. Die Frage, wann die Bank of England als Folge dieser Entwicklungen ernsthaft über eine Verschärfung ihrer Geldpolitik nachdenken müsse, werde sich voraussichtlich an der Wende zum Kommenden Jahr stellen. Der Zusammenhang zwischen der Konjunktur und der Entwicklung der Inflationsrate werde in der Eurozone wieder enger, sagte der Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Vitor Constäncio. Wenn die Politik der EZB zu einer Stärkung des Wirtschaftswachstums beitragen sollte, werde dies einen Anstieg der Inflationsrate auf das Ziel von knapp unt r 2 Proz nt unterstützen. .derungen des Dollar-Wechselkurses wenig Auswirkung auf die Inflationsrate in den Vereinigten Staaten haben, wohl aber deutliche Auswirkungen auf die Inflationsrate in Schwellenländern wie der Türkei. Das Thema Deflation ist aus Sicht der Ökonomen S. Boragan Aruoba und Frank Schorfheide zu Recht in den Hintergrund , getreten. Sie präsentierten Simulationen, nach denen in den kommenden fünf Jahren das Risiko einer Deflation in Japan zwar bei 50 Prozent liege. In diesem Zeitraum betrage das Risiko einer Deflation für die Vereinigten Staaten nur 15 Prozent und für die Eurozone 20 Prozent. Aruoba und Schorfheide konstatierten, dass bei einem Zinsniveau um null Prozent die Definition einer optimalen Geldpolitik sehr schwierig sei. Der Idee, es sei eine Rückkehr zu einer Welt möglich, in der mit einfachen Regeln Geldpolitik ohne Spannungen betrieben werden könne, erteilten die Ökonomen Jon Faust und Eric Leeper eine klare Absage. Dies sei eine Verklärung der Vergangenheit, Fed- Vize Stanley Fischer Foto Reuters denn auch früher habe es keine Phasen einer normalen Geldpolitik ohne SpannunCarney wie auch Fischer spielten den gen gegeben, sagten sie. So sei eine Zeit Einfluss der aktuellen Unsicherheit über mit guter Konjunktur und niedriger Infladie chinesische Wirtschaft auf die Geldpotion in der schweren Finanzkrise der Jahlitik in ihren Ländern herunter. Entschiere 2007 bis 2009 zu Ende gegangen. den wies Fischer jedoch Vorwürfe aus.PeNach Jackson Hole richten sich die Bliking zurück, die Diskussionen über eine cke auf Frankfurt. Von der Sitzung des amerikanische Leitzinserhöhung seien . EZB-Rats an diesem Donnerstag erwarder Grund für den jüngsten Kurssturz am ten die meisten Analysten keine unmittelchinesischen Aktienmarkt gewesen. bare Anderung der Geldpolitik. Die EuroAuch die Aufwertung des Dollars päische Zentralbank werde ihren Leitzins scheint die amerikanische Geldpolitik beim Rekordtief nahe null lassen und nicht sehr zu beunruhigen. Bestätigung auch ihr Anleihekaufprogramm (Quantifand diese Auffassung durch eine von der tative Easing, QE) vorerst unverändert Harvard-Ökonomin Gita Gopinath in fortsetzen, heißt es bei Beobachtern. Jackson Hole vorgestellte Studie. GopiSpannend dürfte aber werden, welche Innath beschäftigte sich mit der internatioflations- und Wachstumsprognosen EZBnalen Rolle des Dollars als führende WähChef Mario Draghi vorlegen werde. Vor rung an den Kapital- und Rohstoffmärkeinem Vierteljahr erwarteten die Okonoten. Sie gelangte zu dem Schluss, dass Änmen der Z ntralbank für 2015 noch durch- schnittlieh 0,3 Prozent Inflationsrate, für 2016 dann 1,5 Prozent Teuerung. Diese Prognosen werde die EZB wegen des ÖIpreisverfalls wohl leicht senken,' erwarten Bankanalysten. Auch die Wachstumsprognose könnte sie leicht herabsetzen, wofür die aktuellen Risiken für die Weltwirtschaft angesichts der Schwellenländerkrise und die Börsenturbulenzen sprechen. Andererseits gab .es jüngst aus Europa und den Vereinigten Staaten auch ermutigende Konjunkturdaten. Wegen des Olpreisverfalls halten es viele Okonomen für realistisch, dass die Inflationsrate im Euroraum nach 0,2 Prozent im Juli in den nächsten Monaten abermals leicht unter null sinken könnte. Dies werde die EZB unter Druck setzen, ihre geldpolitische Lockerung nochmals zu verstärken. EZB-Chefvolkswirt Peter Praet hat schon geäußert, dass die Risiken gestiegen seien und die Anleihekäufe möglicherweise auch ausgeweitet werden können. Nach dem bisherigen Beschluss vom Jahresanfang wird die EZB bis mindestens 2016 monatlich für 60 Milliarden Euro Anleihen kaufen, also insgesamt für mehr als 1100 Milliarden Euro. Die Analysten der Commerzbank erwarten eine Erhöhung des Kaufprogramms, da die EZB ihre Ziele zu verfehlen drohe: "Insbesondere sind die Inflationserwartungen weniger gut verankert, QE dämpft den Euroaußenwert nicht wie erhofft, und der Realzins ist gestiegen", schrieb Analyst Michael Schubert. All das spreche dafür, dass die EZB ihre Anleihekäufe über September 2016 hinaus fortsetze oder vorher erhöhe. Andererseits warnte das Institut für Weltwirtschaft in Kiel, dass sich der EH kt einer immer größeren geldpolitis h 11 Lockerung zunehmend abnutze, In d I' Erholungsphase nach einer Filillll~kli s i cl! expansive Geldpolitik nullt 1.11 W 11 1111 slos, hab eine Stud] (lI'H 111 11.