Aufgabenblatt 5 (PDF 86 KB)

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Übung
5-1
Theorie der Geldpolitik
Übungsblatt 5
Geldpolitik in dynamischen Makromodellen: Kurzfristige Effekte von
Geldpolitik und Stabilisierungspolitik
1. Grundlagen der neukeynesianischen Makromodelle
(a) Beschreiben Sie die wesentlichen Unterschiede der sogenannten neukeynesianischen Makromodelle von den Modellen, die Sie im letzten Aufgabenblatt kennengelernt haben.
(b) Schreiben Sie die wesentlichen Gleichungen eines neukeynesianischen Modells auf und interpretieren Sie sie.
2. Preisrigiditäten
(a) Welche unterschiedlichen Arten der Modellierung von Preisrigiditäten kennen Sie? Beschreiben Sie sie kurz.
(b) Welche Rolle spielen dabei die sogenannten menu costs?
3. Preisanpassungskosten und die Rolle von Geldpolitik 1
Folgende Kosten- und Nachfragefunktion des Monopolisten sind gegeben:
C(q) = kqZ
(1)
P (q) = f (q)Z
(2)
wobei C die nominalen Kosten bei Produktionsmenge q sind, k eine Konstante
und P der Nominalpreis, den der Monopolist erhält, wenn er q anbietet. Z
kennzeichnet die exogene Höhe an aggregierter Nachfrage.2
(a) Schreiben Sie das Problem des Monopolisten in Abhängigkeit von den
Größen c = C/Z und p = P/Z.
(b) Stellen Sie das Problem graphisch dar und lösen Sie es nach dem optimalen
Preis pm und der optimalen Menge qm .
1
See N. Gregory Mankiw, ”Small Menu Costs and Large Business Cycles: A Macroeconomic
Model of Monopoly”, Quarterly Journal of Economics, May 1985, p.529-537.
2
Die Variable Z kann z. B. als allgemeines Preisniveau, Geldmenge oder nominales BIP angesehen
werden.
c
Seminar
für Makroökonomie, Sommer 2010
Dr. Sebastian Watzka
Übung
5-2
Theorie der Geldpolitik
(c) Nehmen Sie nun an, der Monopolist muss bereits in der Vorperiode den
Preis für die nächste Periode setzen, basierend auf seiner Erwartung über
die aggregierte Nachfrage Z. Nachdem der Monopolist die aggregierte
Nachfrage in der nächsten Periode beobachtet, kann er seinen Preis anpassen, müsste aber dann menu costs in Höhe von z zahlen. Wann würde
der Monopolist seinen Preis anpassen ?
(d) Wann würde ein sozialer Planer den Preis anpassen ? Erklären Sie in diesem Kontext den Begriff der sogenannten aggregate demand externality.
(e) Was schließen Sie daraus für die Rigiditäten von tatsächlichen Preisen ?
Und was schließen Sie für die Rolle von Geldpolitik?
4. Stabilisierungspolitik: Nachfrage vs. Angebotsschocks
Aggregiertes Angebot und aggregierte Nachfrage seien durch folgende stochastische Gleichungen beschrieben:
y s = y + (π − π e ) + (3)
yd = µ − π + η
(4)
mit als Angebotsschock [E() = 0; V ar() = σ2 ] und η als Nachfrageschock
[E(η) = 0; V ar(η) = ση2 ].
Die Zentralbank reagiert nach Realisierung der Schocks und folgt einer linearen
Feedback-Regel der Form:
µ = µ(, η) = µ + β1 + β2 η
(5)
(a) Erläutern Sie verbal, wie die Gleichungen (3) und (4) ökonomisch motiviert
werden können!
(b) Leiten Sie das Gleichgewicht vor Realisation der Schocks bei rationalen
Erwartungen ab!
(c) Ermitteln Sie das Gleichgewicht nach Realisation der Schocks, wenn die
Geldpolitik der Feedback-Regel folgt.
(d) Versetzen Sie sich nun in die Position eines Planers, der der Zentralbank
einen Vorschlag bezüglich der Gewichte βi in der Feedback-Regel machen
soll. Welche Gewichte schlagen Sie vor? Welche Information fehlt Ihnen
zur vollständigen Beantwortung der Frage?
c
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Dr. Sebastian Watzka
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5-3
Theorie der Geldpolitik
5. Taylor-Regel3 : Negative Nominalzinsen als optimale Reaktion auf die Krise?
Die sogenannte Taylor-Regel kann folgendermaßen geschrieben werden:
∗
iTt = i∗ + β (Et πt,t+1 − π ∗ ) + γEt yt,t+1 − yt,t+1
mit iTt dem Zielzins für den nominalen Leitzins der Zentralbank, Et dem Erwartungsoperator, πt,t+1 der Inflationsrate zwischen Periode t und t + 1, π ∗ der
∗
optimalen Inflationsrate und yt,t+1 − yt,t+1
dem sogenannten output-gap oder
Output-Lücke zwischen t und t + 1.
(a) Interpretieren Sie diese Taylor-Regel. Wieso wird diese Taylor-Regel auch
vorausschauende Taylor-Regel genannt?
T
(b) Schreiben Sie die Gleichung für den implizierten (ex ante) Realzins, Et rt+1
=
iTt − Et πt,t+1 auf. Wie groß müssen die Parameter β und γ sein, damit
diese Regel stabilisierend auf die Realwirtschaft wirkt?
(c) Lesen Sie den Artikel von Glenn Rudebusch The Fed’s Monetary Policy
”
Response to the Current Crisis“ 4 und erklären Sie seine Abbildung 2. Laden
Sie sich außerdem seinen Datensatz und führen Sie seine Schätzungen in
einem Programm wie Eviews oder Gretl aus.
(d) Welche Schlußfolgerungen ziehen Sie aus Ihrer Analyse.
3
Siehe Clarida, Gali und Gertler, Monetary Policy Rules and Macroeconomic Stability: Evidence
”
and Some Theory“, Quarterly Journal of Economics, 2000
4
http://www.frbsf.org/publications/economics/letter/2009/el2009-17.html
c
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