MERKBLATT FÜR PATIENTEN Merkblatt zur Behandlung mit Sandimmun-Optoral® (Ciclosporin A) Liebe Patientin, Lieber Patient! Zur Behandlung Ihrer Erkrankung erhielten sie eine Transplantation der Blutstammzellen und damit auch des Immunsystems. Zur Vorbeugung einer schweren Abstoßungserkrankung werden Sie u.a. mit SandimmunOptoral, einem Immunmodulator, welcher bestimmte Abwehrzellen (T-Zellen) hemmt, behandelt. Wie wird Sandimmun-Optoral eingenommen? Die für Sie richtige Dosis wurde von Ihren Ärzten während des stationären Aufenthaltes zur Transplantation festgelegt und an den einzuhaltenden Blutspiegel angepasst. Die Kapseln gibt es mit 10, 25, 50 und 100 mg. Sie werden 2x täglich, also morgens und abends, eingenommen und so kombiniert, dass die vom Transplantationszentrum verordnete Dosis erreicht wird. z.B.: 175 mg – 0 – 175 mg = 1 Kapsel 100 mg + 1 Kapsel 50 mg + 1 Kapsel 25 mg, jeweils morgens und abends. Dosisanpassungen (entweder Erhöhung oder Verringerung) werden in der Regel, falls nötig, Transplantationsambulanz vorgenommen. in der Welche Nebenwirkungen können auftreten? Bei jeder wirksamen Behandlung können unerwünschte Wirkungen auftreten. Das gilt auch für die Therapie mit Cyclosporin A. Daher ist eine ständige Kontrolle der Behandlung durch im Umgang mit transplantierten Patienten und Ciclosporin A erfahrene Ärzte notwendig. Nur so können eventuell auftretende Nebenwirkungen rechtzeitig erkannt und die erforderlichen Maßnahmen ergriffen werden. Dann bilden sich die Nebenwirkungen in der Regel vollständig zurück. Nicht jede Nebenwirkung zwingt zum Abbruch der Therapie. - Es besteht eine Schwächung des Immunsystems, weshalb es zu schwerwiegenden Infektionen kommen kann, welche nicht immer mit klassischen Infektionszeichen (z.B. Fieber, Schmerzen) einhergehen müssen. - Nierenschäden sind durch häufige Kontrollen vorzubeugen. - Der Blutdruck kann ansteigen. Kopfschmerzen sind möglich. - Zahnfleischwucherungen, Erhöhung der Blutfette, vermehrte Schweissneigung der Haut, Zunahme der Behaarung kann auftreten. - Verringerung der Leukozyten kann fortbestehen. Weitere Informationen finden Sie im Beipackzettel des Arzneimittels. Die meisten der im Beipackzettel erwähnten Nebenwirkungen sind selten. Zur rechtzeitigen Erkennung von Nebenwirkungen erfolgen anfangs wöchentlich ärztliche und labormedizinische Untersuchungen in der Transplantationsambulanz. Dort werden Blutdruckmessungen, Bestimmung des Blutbildes, Serum-Kreatinin, Blutsalze, Leberwerte und vieles mehr vorgenommen. Zur korrekten Bestimmung des Cyclosporin A-Spiegels im Blut ist es wichtig, dass Sie die morgendliche Dosis erst NACH der Blutentnahme einnehmen. Über die weitere Medikation und die Intervalle der Kontrollen wird von den Sie betreuenden Ärzten des Transplantationsteams entschieden. Was müssen Sie beachten? Wenn Sie ungewohnte Beschwerden während der Therapie mit Cyclosporin A bemerken, informieren Sie Ihren Arzt. Sie sollten eine Trinkmenge von 2-3 Litern täglich einhalten. Die Nierenfunktion möglicherweise beeinträchtigende Medikamente (z.B. bestimmte Schmerzmittel) sollten vermieden werden. Die Maßnahmen zur Vermeidung von Infektionen (s.a. Patientenratgeber: Informationen zur allogenen Knochenmark- und Blutstammzelltransplantation) sind zu beachten. Ciclosporin A sollte nicht gleichzeitig mit Grapefruitsaft eingenommen werden, da diese Frucht die Wirkung von Ciclosporin A verändert. Weiterhin ist von Johanniskraut-haltigen Medikamenten (häufig in pflanzlichen Präparaten gegen Depressionen) bekannt, dass sie die Verfügbarkeit von Ciclosporin A im Körper verringern. Sie sollten daher bei Einnahme von Ciclosporin A auf die gleichzeitige Einnahme von Johanniskraut-haltigen Medikamenten verzichten. Bei versehentlichem Auslassen einer Dosis sollte die vergessene Dosis nicht nachgeholt und die folgende Dosis nicht erhöht werden. Nehmen Sie die nächste Dosis zur üblichen Zeit ein. Eine Schwangerschaft sollte während der Behandlung vermieden werden. Mütter, die Cyclosporin A einnehmen müssen, sollten nicht stillen. Dieses Medikament enthält Alkohol. Wenn Sie durch einen anderen Arzt oder ein anderes Krankenhaus – auch wegen Beschwerden, die nichts mit der Transplantation zu tun haben – behandelt werden, dann sollte Ihre Behandlung mit uns abgesprochen werden. Die Wechselwirkungen der Medikamente können erhebliche Probleme bereiten und Schäden Ihrer Gesundheit verursachen. Dieses Merkblatt ist eine orientierende Information. Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt.