Jetzinger

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MECHANIK
Schulversuchspraktikum
WS 2002 / 2003
Jetzinger Anamaria
Mat.Nr. 9755276
Inhaltsverzeichnis
1. Vorwissen der Schüler
2. Lernziele
3. Theoretische Grundlagen
3.1 Kräfte
3.2 Reibungskraft
3.3 Die Newtonschen Axiome
3.3.1 Erstes Newtonsches Axiom ( Die Trägheitskraft )
3.3.2 Zweites Newtonsches Axiom ( Die Bewegungsgleichung )
3.3.3 Drittes Newtonsches Axiom ( Das Reaktionsprinzip )
3.4 Kräfteparallelogramm
3.5 Der Impuls und der Impulssatz
3.6 Stoss zwischen Körpern
3.6.1 Elastischer Stoß
3.7 Fadenpendel
4. Durchgeführte Experimente
4.1 Reibungskraft
4.2 Kraftmessung
4.3 Zusammensetzung von Kräften - Kraftparallelogramm
4.3 Stossversuche – Impulssatz
4.4 Dynamische Massenbestimmung
4.5 Schwingungsdauer beim Fadenpendel
1
Literaturliste



Experimente zur Schulphysik, NTL Mechanik
Angewandte Physik 1, Schreiner
Paul A. Tipler, Physik, Spektrum
1. Vorwissen der Schüler
Diese Arbeit wird sich auf den, in der Unterstufe behandelten Stoff beschränken.
Vor der Behandlung dieser Thematik haben die Schüler folgende Stoffgebiete bearbeitet:






Wechselwirkung und Masse
Die Kraft
Gleichgewicht von Körpern
Reibung zwischen Festkörpern
Die Erhaltung der Masse
Die Erhaltung des Impulses
Die wesentlichen Begriffe wie Zeit, Arbeit und Energie werden als bekannt vorausgesetzt.
2. Lernziele
Nach der Durchführung dieses Stoffgebietes sollen die Schüler in der Lage sein, anhand
konkreter Experimente die Energie und Impulserhaltung zu erklären. Um dieses Ziel zu
erreichen eignet sich sehr gut der Versuch „Dynamische Massenbestimmung“. Dieses
Experiment ist für die dritte Klasse vorgesehen.
Der Versuch „Zusammensetzung von Kräften - Kräfteparallelogramm“ eignet sich dafür, das
grundlegende Wissen bezüglich Kräfte zu festigen. Dieser Versuch ist in der dritten Klasse
vorgesehen.
Der Versuch „Schwingungsdauer beim Fadenpendel “ ist in der sechsten Klasse vorgesehen.
Anhand dieses Experiments sollen die Schüler die Zusammenhänge zwischen der Länge und
der Schwingungsdauer des Pendels besser verstehen.
2
3. Theoretische Grundlagen
3.1 Kräfte
Kräfte sind von uns nicht wahrnehmbar. Es ist nur möglich sie an ihrer Wirkung zu erkennen
bzw. zu messen. Sie sind vektorielle Größen. Um eine Kraft zu beschreiben, benötigt man
deshalb den Betrag, die Richtung und den Angriffspunkt. Wenn eine Kraft nicht durch eine
andere Kraft bzw. andere Kräfte im Gleichgewicht gehalten wird, dann erzeugt dies eine
Bewegungsänderung. Eine wichtige Eigenschaft der Kräfte ist, dass sie entlang ihrer
Wirkungslinie beliebig verschoben werden können. Die Wirkung der Kraft auf das
entsprechende System verändert sich bei der Verschiebung nicht.
An dieser Stelle möchte ich den Begriff abgeschlossenes System einführen:
Zwei Körper bilden ein abgeschlossenes
Wechselwirkung treten können.
System, wenn sie nur miteinander in
In solchen Systemen, auf die keine äußeren Kräfte wirken, bleiben drei Größen erhalten:



Energie
Impuls
Drehimpuls
3.2 Reibungskraft
Außer dem Widerstand des umgebenden Mediums tritt bei Bewegungen die Reibung als
Widerstand auf. Sie wirkt an der Kontaktfläche zweier sich berührender fester Körper. Die
Reibungskraft wirkt immer parallel zur Kontaktfläche und ist der Bewegung und somit auch
der Kraft, die diese Bewegung verursacht entgegengesetzt. Eine wichtige Eigenschaft der
Reibungskraft ist, dass sie unabhängig von der Größe der Kontaktfläche ist.
Es gibt folgende Reibungsarten:



Gleitreibung
Haftreibung
Rollreibung
Die folgende Skizze beschreibt die einzelnen Kräfte, die auf einen Körper wirken:


FR …. Reibungskraft
FN …..Normalkraft

FG …. Gewichtskraft
3
Anhand eines einfachen Versuches möchte ich die Gleitreibung und die Haftreibung näher
betrachten. Ein Körper wird mit Hilfe eines Kraftmessers in Bewegung gesetzt.
Ein Festkörper, der mit einer Normalkraft FN gegen eine Unterlage gedrückt wird, bleibt in
Ruhe solange die über den Kraftmesser ausgeübte Kraft einen gewissen Betrag nicht
überschreitet. Die Unterlage wirkt ebenfalls auf den Körper mit einer dem Betrag gleich aber
entgegengesetzten Kraft. Diese Kraft wird als Haftreibungskraft bezeichnet. Wenn ihr
Maximalwert überschritten wird, setzt sich der Körper in Bewegung. Um den Körper in
gleichförmiger Bewegung zu halten, muss eine deutlich kleinere Kraft überwunden werden.
Diese Kraft heißt Gleitreibungskraft.
Es gilt folgender Zusammenhang:
FR    FN
Die Reibungskraft hängt von den Materialien und von der Oberflächenbeschaffenheit ab.
 ….. Reibungszahl
4
3.3 Die Newtonschen Axiome
Alle Phänomene der klassischen Mechanik können durch drei fundamentale Sätze
beschrieben werden, die als Newtonsche Axiome bekannt sind.
Die 3. Newtonschen Axiome möchte ich als nächstes formulieren:
3.3.1 Erstes Newtonsches Axiom ( Die Trägheitskraft )
Ein Körper bleibt in Ruhe oder bewegt sich mit konstanter Geschwindigkeit weiter, wenn
keine resultierende Kraft auf ihn einwirkt.
v  const
wenn F  F1  F2  .....  Fn  0
Die resultierende Kraft ist die Vektorsumme aller Kräfte, die an einem Körper angreifen.
3.3.2 Zweites Newtonsches Axiom ( Die Bewegungsgleichung )
Die Änderung des Bewegungszustandes erfolgt in Richtung einer äußeren Kraft und ist dem
Betrag nach dieser Kraft proportional.
F  ma
Wobei:
m….. die Masse des Körpers
a …. die Beschleunigung
bezeichnet.
3.3.3 Drittes Newtonsches Axiom ( Das Reaktionsprinzip )
Übt ein Körper 1 auf einen zweiten Körper 2 eine Kraft F12 aus, so übt auch der zweite
Körper auf den ersten eine Kraft F21 aus.
Diese Kräfte sind entgegengesetzt und vom gleichen Betrag.
F12   F21
„actio=reactio“
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3.4 Kräfteparallelogramm
Als 4. Newton-Axiom oder als Korollar wird die Addition von Kräften als Vektoren
bezeichnet. Kräfte können mathematisch wie Vektoren behandelt werden. Anschaulich gilt
das so genannte Kräfteparallelogramm bei der Addition von Kräften.
Beim Kräfteparallelogramm greifen die Kräfte an einem Punkt an. Dabei wird stets der
Anfangspunkt eines Vektors an den Endpunkt des vorhergehenden Vektors gelegt. Werden
alle Vektoren nach diesem Prinzip gezeichnet, so muss der Endpunkt des letzten Vektors nur
noch mit dem Anfangspunkt des ersten Vektors verbunden werden. Durch paralleles
Verschieben der jeweiligen Wirkungslinie durch die Spitze der anderen Kraft, erhält man ein
Parallelogramm, dessen Diagonale die gesuchte resultierende Kraft ist.
Bei diesem Aufbau stellt sich ein Gleichgewicht ein. Die Gewichte sind dann in Ruhe.
Die Summe aller an ihm angreifenden Kräfte ist gleich Null.
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Falls das System noch nicht die Gleichgewichtslage erreicht hat gilt:
G1  G 2  G 3  0
Es wirkt noch eine Trägheitskraft:
FT  m  a
Somit gilt für das System:
G1  G 2  G3  FT  0
3.5 Der Impuls und der Impulssatz
Der Impuls ist eine vektorielle Größe. Er hat die Richtung der Geschwindigkeit.
Der Impuls p eines Körpers ist definiert als das Produkt aus seiner Masse und seiner
Geschwindigkeit.
pma
Der Impulserhaltungssatz besagt:
Der Gesamtimpuls eines abgeschlossenen Systems ist konstant.
p1  p 2  ......  p n  const.
Anhand folgenden Beispiels möchte ich den Inhalt des Impulserhaltungssatzes
veranschaulichen.
Eine Person sitzt auf dem Wagen 1 und stößt sich mit den Beinen vom Wagen 2 ab. Beide
Wagen waren zuerst in Ruhe. Bei dieser Betrachtung wird die Reibung vernachlässigt.
Quelle: http://monet.unibas.ch/intro-physik
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Es gilt:
p1  m1  v1  m person  v1
p 2  m2  v 2
Nach dem Impulserhaltungssatz gilt:
p1  p 2  0.
( m1  v1  m person  v1 )  m 2  v 2  0  (m1  m person )  v1   m 2  v 2
3.6 Stoss zwischen Körpern
Man unterscheidet zwischen folgenden Arten von Stößen:



Elastischer Stoß
Unelastischer Stoß
Teilelastischer Stoß
Für unsere Experimente ist der elastische Stoß von Bedeutung.
3.6.1 Elastischer Stoß
Bei einem elastischen Stoß bewegen sich beide Körper während einer kurzen
Berührungsphase mit der gleichen Geschwindigkeit v. Aufgrund ihrer Elastizität stoßen sie
voneinander ab und bewegen sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeitsbeträgen weiter.
Bei einem elastischen Stoß gilt:
1. Energieerhaltung: die Energiesumme ist vor und nach dem Stoß gleich.
2. Impulserhaltung:
p1  p 2  const.
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Seien:
m1 … die Masse des ersten Körpers
m2 … die Masse des zweiten Körpers
v1 … die Geschwindigkeit des ersten Körpers vor dem Stoss
v 2 … die Geschwindigkeit des zweiten Körpers vor dem Stoss
v1 ` … die Geschwindigkeit des ersten Körpers nach dem Stoss
v 2 ` … die Geschwindigkeit des zweiten Körpers nach dem Stoss
Nach dem Impulserhaltungssatz gilt:
m1  v1  m2  v 2  m1  v`1  m2  v`2
3.7 Fadenpendel
Wenn das Pendel um den Winkel φ aus seiner Ruhelage ausgelenkt wird, wirkt eine
rücktreibende Kraft Fr. Es handelt sich dabei um die Komponente der Gewichtskraft Fg = m g,
die senkrecht zum Faden wirkt. Die Komponente Fs wird durch die Fadenspannung
kompensiert. Weiterhin folgt aus der Geometrie der Anordnung:
Fr = m g sin φ.
Für kleine Auslenkungen kann man sin φ ≈ φ nähern, wodurch sich eine harmonische
Schwingung ergibt. Da die zurückgelegte Strecke x der Kugel aus der Fadenlänge l, folgt
durch x = l φ, erhält man Fr =x / l und somit ω² = g / l.
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Es gilt: T  2 
l
wobei:
g
T …Schwingungsdauer (beschreibt die Dauer eines vollen Hin und Herganges.)
l … Pendellänge
g …Gravitationskonstante
4 Durchgeführte Experimente
Wir haben folgende Experimente durchgeführt:
 Reibungskraft
 Kraftmessung
 Zusammensetzung von Kräften Kraftparallelogramm
 Stossversuche – Impulssatz
 Dynamische Massenbestimmung
 Schwingungsdauer beim Fadenpendel
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4.1 Reibungskraft
Benötigte Materialien
1 Quader aus Aluminium
1 Quader aus Eisen, klein
1 Kraftmesser 2 N
2 Schlitzgewichte 50 g
Versuchsanordnung / Versuchsdurchführung
Folgende Abbildung zeigt die, für diesen Versuch notwendige Anordnung.
In diesem Versuch wird die Reibungskraft bei gleitender und bei rollender Bewegung
gemessen. Zuerst werden das Gewicht des Aluminiumquaders und des kleinen Eisenquaders
bestimmt. Sie sollen gleich sein.
Das Gewicht des Aluminiumquaders beträgt: G Al  1N
Das Gewicht des kleinen Eisenquaders beträgt: G Fe  1N
Experiment 1
Der Aluminiumquader ist in Längsrichtung mit einem Haken versehen. An diesen Haken wird
der Kraftmesser 2 N gehängt. Der Quader wird nun an ein nicht zu glattes Papier
( DIN A4 Papier ) gelegt und mit den zwei Gewichten (jeweils 50 g) belastet.
Das Gesamtgewicht beträgt: G ges  2 N
Der Aluminiumquader wird mit Hilfe des Kraftmessers gezogen bis er in Bewegung gesetzt
wird. Die maximal auftretende Kraft heißt „Haftreibung“.
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Die Haftreibung bei 2 N Gewicht beträgt 0,6 N.
Der gleiche Versuch wird nun mit dem kleinen Eisenquader durchgeführt.
Die von uns gemessene Haftreibung beträgt in dem Fall 0,4 N.
Experiment 2
Der Versuch wird zunächst mit dem Aluminiumquader durchgeführt.
Der Aluminiumquader wird erneut auf das Papier gelegt und mit den zwei Gewichten
belastet.
Mit dem Kraftmesser ziehen wir an dem Aluminiumquader solange, bis er sich gleichförmig
bewegt.
Die vom Kraftmesser angezeigte Kraft heißt „Gleitreibung“.
Die Gleitreibung beträgt in diesem Fall 0,5 N.
Der gleiche Versuch wird nun mit dem kleinen Eisenquader durchgeführt.
Die von uns gemessene Gleitreibung beträgt in dem Fall 0,4 N.
4.2 Kraftmessung
Benötigte Materialien
1 Schraubenfeder 20 N
1 Kraftmesser 2 N
1 Blatt Papier DIN A4
Versuchsanordnung / Versuchsdurchführung
In diesem Versuch wird die Kraft gemessen, die für die Verformung eines elastischen Körpers
notwendig ist.
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Die Schraubenfeder wird auf das Blatt Papier gelegt und ihre Endpunkte werden anschließend
markiert. Die Feder soll in der Mitte des Blattes liegen. Im Abstand von je 2 cm vom
Endpunkt weg, werden 5 Marken gezeichnet.
Der Kraftmesser 2 N wird nun am rechten Ende der Feder gehängt. Das linke Ende der Feder
wird festgehalten. Am Kraftmesser wird nun gezogen, bis das rechte Ende der Feder die erste
Marke erreicht. Am Kraftmesser wird nun die Kraft abgelesen, die für diese Dehnung
aufzuwenden ist. Auf diese Weise werden auch die Kräfte abgelesen, die für die zweite, für
die dritte, für die vierte und für die fünfte Dehnung aufzuwenden sind.
Wir haben folgende Werte erhalten:
Verlängerung
der Feder
Aufgewendete
Kraft
0,02 m
0,04 m
0,06 m
0,08 m
0,10 m
0,9 N
1,3 N
1,8 N
2,2 N
2,6 N
0,108 J
0,176 J
0,026 J
Die Arbeit ist wie folgt definiert:
A F s
wobei :
F … die Kraftkomponente in Richtung des Weges
s … den zurückgelegten Weg
bezeichnet.
Die in unserem Experiment verrichtete Arbeit ist:
Verrichtete
Arbeit
0,018 J
0,052 J
4.3 Zusammensetzung von Kräften Kraftparallelogramm
Benötigte Materialien
2 Stativschienen 30 cm
1 Stativstange 25 cm
2 Stativstangen 50 cm
2 Kunststoffkappen für Stativstange
1 Schienenverbinder
2 Lagerbolzen
1 Teller für Schlitzgewichte
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4 Schlitzgewichte 50 g
4 Schlitzgewichte 10 g
2 Kraftmesser 2 N
Zeichendreieck
2 Multimuffen
Versuchsanordnung / Versuchsdurchführung
Anhand dieses Versuches werden wir die Kraft ausrechnen, die zwei gegebenen Kräften das
Gleichgewicht hält.
Für den Versuch ist die folgende Anordnung erforderlich:
Auf die beiden Stativstangen werden Multimuffen aufgesteckt. Die zwei Multimuffen werden
in 30 cm Höhe über der Tischplatte befestigt. In die Lagerbolzen werden die oberen Enden
der Kraftmesser eingehängt. Die Haken der Kraftmesser werden zusammengehängt.
Die Werte der Kraftmesser werden in dieser Position abgelesen.
Die abgelesenen Werte sind:
Fanfang (links)  0,05 N und Fanfang (rechts )  0,1N
Diese ursprünglichen Werte werden von den angezeigten Kraftwerten abgezogen.
Den Reiter mit der Stativstange verschieben wir solange, bis der Winkel zwischen den beiden
Kraftmessern 90° beträgt.
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Die angezeigten Werte lesen wir nun ab.
F (links )  0,3N und F (rechts )  0,55 N
Die ursprünglichen Werte werden nun abgezogen.
Die nach unten wirkenden Kräfte sind:
F final (rechts )  0,55 N  0,1N  F final (rechts )  0,45 N  F1
und
F final (links )  0,3 N  0,05 N  F final (links )  0,25 N  F2
Die Lotrecht nach unten wirkende Kraft beträgt 0,7 N.
Mit den Messergebnissen wird jetzt ein Kräfteparallelogramm gezeichnet.
Erklärungen
Die zwei Kräfte F final (rechts )  0,45 N  F1 und F final (links )  0, 25 N  F2 werden zu einer
resultierenden Kraft zusammengesetzt, indem man die Diagonale des Kräfteparallelogramms
konstruiert. Die dritte Kraft, die den beiden Kräften das Gleichgewicht hält, ist die Gegenkraft
zur resultierenden Kraft.
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4.4 Stossversuche – Impulssatz
Benötigte Materialien
1 Fahrbahn 100 cm
2 Messwagen
4 Schlitzgewichte 50 g
1 Reiter mit Klemmschraube
1 Reiter für Skalen
2 Stossfedern
Versuchsanordnung / Versuchsdurchführung
Der Aufbau erfolgt gemäß folgender Abbildung.
Auf beiden Enden der Fahrbahn werden Reiter gesetzt. Dadurch werden die Messwagen auf
der Fahrbahn gehalten. Ein Reiter stellt eine „starre Wand“ dar, mit der der Messwagen
zusammenstößt.
Experiment 1
Ein Messwagen wird mit einer Stossfeder versehen und auf ein Ende der Fahrbahn gestellt.
Wie setzten ihn jetzt in Bewegung in Richtung des Reiters am anderen Ende der Fahrbahn.
Beobachtung
Die Geschwindigkeit des elastischen Körpers ist vor und nach dem Stoß gleich.
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Experiment 2
Die zwei Messwagen werden mit Stoßfedern versehen und gegeneinander zum rollen
gebracht. Sie treffen in der Mitte der Fahrbahn aufeinander.
Beobachtung und Erklärung
Seien:
v1 … die Geschwindigkeit des ersten Messwagens vor dem Stoss
v 2 … die Geschwindigkeit des zweiten Messwagens vor dem Stoss
v1 ` … die Geschwindigkeit des ersten Messwagens nach dem Stoss
v 2 ` … die Geschwindigkeit des zweiten Messwagens nach dem Stoss
Nach dem Stoss gilt:
v1 ` v1 und v 2 ` v 2
Die Geschwindigkeiten der beiden Messwagen sind nach dem Stoß gleich groß aber
entgegengesetzt.
Experiment 3
Die beiden Messwagen werden mit Feder und jeweils mit einem 50 g Schlitzgewicht
versehen. Ein Messwagen wird in der Mitte der Fahrbahn gestellt. Der zweite Messwagen
wird gegen den ersten zum Rollen gebracht.
Beobachtung und Erklärung
Seien:
m1 … die Masse des ersten Messwagens
m2 … die Masse des zweiten Messwagens
v1 … die Geschwindigkeit des ersten Messwagens vor dem Stoss
v 2 … die Geschwindigkeit des zweiten Messwagens vor dem Stoss
v1 ` … die Geschwindigkeit des ersten Messwagens nach dem Stoss
v 2 ` … die Geschwindigkeit des zweiten Messwagens nach dem Stoss
Vor dem Stoss gilt es:
v1 = 0 und m1 = m2
Nach dem Stoss gilt es:
v1 ` = v 2 und v 2 ` = 0
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Der Impulserhaltungssatz ist somit erfüllt.
m1  v1  m2  v 2  m1  v`1  m2  v`2
Der stoßende Messwagen kommt zur Ruhe und der gestoßene Messwagen übernimmt die
Geschwindigkeit des stoßenden Messwagens.
Experiment 4
Der erste Messwagen wird mit vier Schlitzgewichten 200 g beladen. Der zweite Messwagen
wird nicht beladen und er wird in Ruhezustand gelassen. Der beladene Messwagen stößt
elastisch auf den zweiten unbeladenen Messwagen.
Beobachtung und Erklärung
Seien:
m1 … die Masse des ersten Messwagens
m2 … die Masse des zweiten Messwagens
v1 … die Geschwindigkeit des ersten Messwagens vor dem Stoss
v 2 … die Geschwindigkeit des zweiten Messwagens vor dem Stoss
v1 ` … die Geschwindigkeit des ersten Messwagens nach dem Stoss
v 2 ` … die Geschwindigkeit des zweiten Messwagens nach dem Stoss
Vor dem Stoss gilt es:
v 2 = 0 und m1 > m2
Nach dem Stoss gilt es:
v 2 ` > v1 `
Der Impulserhaltungssatz ist somit erfühlt.
m1  v1  m2  v 2  m1  v`1  m2  v`2
Die kleine Masse wird mit größerer Geschwindigkeit weg geschoben werden.
Die stoßende kleine Masse wird sich mit kleinerer Geschwindigkeit weiterbewegen.
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4.5 Dynamische Massenbestimmung
Benötigte Materialien
1 Fahrbahn 100 cm
1 Reiter mit Klemmschraube
1 Reiter für Skalen
2 Messwagen
1 Feder für Messwagen
4 Schlitzgewichte 50 g
1 Schere
1 Schnur
Zündhölzer
Versuchsanordnung / Versuchsdurchführung
Der Aufbau erfolgt gemäß folgender Abbildung:
Für alle Messungen wird eine Schlinge verwendet, deren Länge im gestreckten Zustand
25 - 30 mm beträgt.
Die zwei Messwagen werden einander soweit genähert, dass die Feder mit ihren
Einkerbungen zwischen den beiden Messwagen hält. Die zwei Messwagen werden in die
Mitte der Fahrbahn gebracht. Die Schlinge wird mittels Streichholz durchgebrannt, worauf die
Bewegung beider Massen beginnt.
Die folgende Tabelle gibt die Startposition ( die Position der äußeren Enden ) und die
Endposition beider Messwagen an.
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Durch Auflegen von Schlitzgewichten wird auch das Verhältnis der Massen bestimmt.
Mass
e
links
100 g
200 g
150 g
150 g
200 g
Mass Massene
Verhältni
rechts
s
100 g
1:1
100 g
2:1
100 g
3.2
50 g
3:1
50 g
4:1
Startpositio
n
links
25 cm
15 cm
20 cm
20 cm
20 cm
Startpositio
n
rechts
52 cm
42 cm
47 cm
47 cm
47 cm
Endpositio
n
links
10 cm
0 cm
10 cm
10 cm
10 cm
Endpositio
n
rechts
67 cm
72 cm
62 cm
77 cm
87 cm
WegVerhältni
s
1:1
1:2
2:3
1:3
1:4
Die Wege werden in gleichen Zeiten zurückgelegt. Die Geschwindigkeiten werden aus den
Verhältnissen der Wege ermittelt.
Seien:
v1 … die Geschwindigkeit des ersten Messwagens
v 2 … die Geschwindigkeit des zweiten Messwagens
Es gilt:
d1  v1  t
d 2  v2  t
und
d1 1
  v1  v 2
d2 1
Aus dieser Weise erhalten wir folgende Geschwindigkeitsverhältnisse:
WegGeschwindigkeitsVerhältnis
Verhältnis
v1  v 2
1:1
2  v1  v 2
1:2
3  v1  2  v 2
2:3
3  v1  v 2
1:3
4  v1  v 2
1:4
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4.6 Schwingungsdauer beim Fadenpendel
Benötigte Materialien
1 Stativschiene 30 cm
1 Stativstange 25 cm
1 Stativstange 50 cm
1 Tischklemme
2 Multimuffen
1 Rundmuffe
4 Schlitzgewichte 50 g
1 Lagerbolzen
1 Rollmaßband
1 Schere
Schnur
1 Stoppuhr
Versuchsanordnung / Versuchsdurchführung
Der Aufbau erfolgt gemäß folgender Abbildung:
An einer 1 m langen Schnur wird der Teller für Schlitzgewichte aufgehängt. Das andere Ende
der Schnur wird mit einer Schlaufe versehen und durch die Bohrung des Lagerbolzens
geführt.
Es werden folgende 5 Experimente durchgeführt:
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Experiment 1
Auf den Teller für Schlitzgewichte werden 2 Schlitzgewichte 50 g aufgehängt. Die
Pendellänge wird auf 40 cm eingestellt. Das Pendel wird etwa 5 cm aus der Ruhelage
ausgelenkt. Wir lassen es schwingen und wir messen die Zeitdauer für 10 Schwingungen.
1 Schwingung entspricht einer Hin und Herbewegung. Aus der Zeitdauer für 10
Schwingungen berechnen wir die Dauer T für eine Schwingung.
Beobachtung und Erklärung
Wir wissen, dass die Schwingungsdauer eines Fadenpendels von der Auslenkung und vom
Gewicht des Pendelkörpers unabhängig ist.
l
Die Schwingungsdauer T ist definiert als: T  2 
g
wobei:
l….der Pendellänge
m
g  9,807 2 …der Erdbeschleunigung
s
entsprechen.
Seien nun:
t… die Zeit für 10 Schwingungen
T... die Zeitdauer für eine Schwingung
In unserem Fall gilt:
t = 12,5 s  T = 1,25 s
Anhand der obigen Formel wird nun T berechnet.
l = 40 cm = 0,4 m  T  2 
0,4m
 T  1, 27 s
9,807 m / s 2
Experiment 2
Auf den Teller für Schlitzgewichte werden erneut 2 Schlitzgewichte 50 g aufgehängt. Die
Pendellänge wird auf 40 cm eingestellt. Das Pendel wird etwa 10 cm aus der Ruhelage
ausgelenkt. Wir lassen es schwingen und wir messen die Zeitdauer für 10 Schwingungen.
1 Schwingung entspricht einer Hin und Herbewegung. Aus der Zeitdauer für 10
Schwingungen berechnen wir die Dauer T für eine Schwingung.
Beobachtung und Erklärung
22
Seien nun:
t… die Zeit für 10 Schwingungen
T... die Zeitdauer für eine Schwingung
In unserem Fall gilt:
t = 12,5 s  T = 1,25 s
Anhand der obigen Formel wird nun T berechnet.
l = 40 cm = 0,4 m  T  2 
0,4m
 T  1, 27 s
9,807 m / s 2
Bemerkung
Wir bekommen das gleiche Ergebnis wie beim ersten Versuch. Daraus können wir folgende
Eigenschaft der Schwingungsdauer formulieren:
Die Schwingungsdauer ist von der Auslenkung des Pendels unabhängig, solange diese
Auslenkung klein ist.
Experiment 3
Auf den Teller für Schlitzgewichte werden 4 Schlitzgewichte 50 g aufgehängt. Die
Pendellänge wird auf 40 cm eingestellt. Das Pendel wird etwa 10 cm aus der Ruhelage
ausgelenkt. Wir lassen es schwingen und wir messen die Zeitdauer für 10 Schwingungen.
1 Schwingung entspricht einer Hin und Herbewegung. Aus der Zeitdauer für 10
Schwingungen berechnen wir die Dauer T für eine Schwingung.
Beobachtung und Erklärung
Seien nun:
t… die Zeit für 10 Schwingungen
T... die Zeitdauer für eine Schwingung
In unserem Fall gilt:
t = 12,5 s  T = 1,25 s
Anhand der obigen Formel wird nun T berechnet.
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l = 40 cm = 0,4 m  T  2 
0,4m
 T  1, 27 s
9,807 m / s 2
Bemerkung
Wir bekommen das gleiche Ergebnis wie bei den ersten zwei Versuchen.
Daraus können wir folgende Eigenschaft der Schwingungsdauer formulieren:
Die Schwingungsdauer ist von der Masse unabhängig.
Experiment 4
Auf den Teller für Schlitzgewichte wird 1 Schlitzgewicht 50 g aufgehängt. Die Pendellänge
wird auf 25 cm eingestellt. Das Pendel wird etwas 10 cm aus der Ruhelage ausgelenkt. Wir
lassen es schwingen und wir messen die Zeitdauer für 10 Schwingungen.
Aus der Zeitdauer für 10 Schwingungen berechnen wir die Dauer T für eine Schwingung.
Beobachtung und Erklärung
Seien nun:
t… die Zeit für 10 Schwingungen
T... die Zeitdauer für eine Schwingung
In unserem Fall gilt:
t = 10,0 s  T = 1,00 s
Anhand der obigen Formel wird nun T berechnet.
l = 25 cm = 0,25 m  T  2 
0,25m
 T  1,003s
9,807 m / s 2
Experiment 5
Auf den Teller für Schlitzgewichte wird 1 Schlitzgewicht 50 g aufgehängt. Die Pendellänge
wird auf 80 cm eingestellt. Das Pendel wird etwa 10 cm aus der Ruhelage ausgelenkt. Wir
lassen es schwingen und wir messen die Zeitdauer für 10 Schwingungen.
Aus der Zeitdauer für 10 Schwingungen berechnen wir die Dauer T für eine Schwingung.
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Beobachtung und Erklärung
Seien nun:
t… die Zeit für 10 Schwingungen
T... die Zeitdauer für eine Schwingung
In unserem Fall gilt:
t = 17,9 s  T = 1,79 s
Anhand der obigen Formel wird nun T berechnet.
l = 80 cm = 0,80 m  T  2 
0,8m
 T  1,79 s
9,807 m / s 2
25
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