Neuartige Lebensmittel - Schweizer Illustrierte

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mit Beatrice
Neuartige Lebensmittel
Gerne möchte ich Ihnen im folgenden
Merkblatt einen Überblick über neuartige
Lebensmittel verschaffen - über «Novel
Food», «Designerfood» und «Functional
Food».
Unter «Novel Food» versteht man bisher nicht verbreitete Lebensmittel, die oft
aus anderen Kulturkreisen stammen. Sie
kommen erst auf den Markt, wenn sie dafür
zugelassen sind. Das können exotische
Früchte oder Gemüse sein, die bisher noch
nicht nach Europa importiert wurden oder
Nahrungsmittel wie Lupinenmehl, geröstete Insektenlarven und ähnliches...
Exotische Früchte/Pflanzen:
Exotische Früchte wie Stevia, Noni-Saft
und Baobab-Fruchtfleisch versprechen ein
neuartiges Geschmackserlebnis. Doch bei
der Zulassung als «neuartige Lebensmittel»
gibt es nicht selten Schwierigkeiten. Denn
der gesetzlich geforderte Sicherheitsnachweis ist gerade bei exotischen Pflanzen oft
ziemlich schwierig zu erbringen. SteviaBlätter sind zum Beispiel noch nicht im
Handel erhältlich, die Pflanzenextrakte
dürfen vorerst nur als Süssstoff und in Lebensmitteln (E 960) eingesetzt werden.
Auch «Designer Food» gehört in die
Kategorie der neuartigen Lebensmittel.
Die Bezeichnung ist lebensmittelrechtlich
nicht genau definiert. Falls es sich dabei
um «Novel Food» handelt, unterliegt
auch er der Novel-Food-Verordnung. Diese
regelt EU- weit, wann neuartige Lebensmittel auf den Markt kommen dürfen.
Beim Designer Food gibt man der Nahrung
Zusätze auf der Basis von Vitaminen,
Aminosäuren, Proteinen und Mineralstoffen bei. Designer Food gibt es auch in
Form von Instantpulver oder Kapseln.
Auch Elektrolytgetränke für Sportler
fallen in diese Kategorie.
Das Konzept des «Functional Food»
wurde in den 80er- Jahren in Japan erfunden und kam vor ungefähr zehn Jahren
via USA nach Europa. Nahrungsmitteln
wurden bestimmte Nähr- und Zusatzstoffe
beigefügt oder entfernt, so dass ein gesundheitsfördernder Nutzen erzielt werden
kann. Damit ein Lebensmittel zu Functional Food werden kann, muss es verschiedene Prozesse über sich ergehen lassen.
Zum einen können schon vorhandene Inhaltsstoffe auf einen Wert erhöht werden,
der einen gesundheitsfördernden Nutzen
erbringt. Zum anderen können einem Lebensmittel auch Stoffe zugegeben werden,
welche das Lebensmittel eigentlich gar
nicht enthält.
u
Jodisiertes
Übrigens: Ovomaltine kam wohl als
erstes Functional Food in der Schweiz
auf den Markt - iodisiertes Salz folgte
kurz danach.
Fazit:
Beliebte Zusatzstoffe
Vitamine
Mineralstoffe
Spurenelemente
Prebiotische Nahrungsfasern
Ungesättigte Fettsäuren
Lycopin (Farbstoff aus der Tomate)
Aloe Vera
Gingseng
Grüntee
Phyto-Östrogene aus Soja
Beispiele für Functional Food
Joghurt
mit zugegebenen
Vitaminen und Mineralstoffen
u
Omega-3-Eier (die von mit Leinsamen
gefütterten Hühnern)
u
Müsli und Riegel, denen Ballaststoffe
zugegen wurden
u
Folsäure in Crackern
(gegen Spina Bifida)
Salz Ballaststoffe
(z.B. Inulin)
u
Sportlernahrung oder -getränke
wie z.B. Elektrolytgetränke
Der Nutzen von
Functional Food
Wer sich gesund ernährt und täglich fünf
Portionen Gemüse und Früchte isst, benötigt eigentlich keinen Functional Food. Es
gibt aber auch Situationen, in denen solche
Lebensmittel sinnvoll sein können. Zum
Beispiel für Milchallergiker oder Menschen
mit Laktoseintoleranz. Produkte, welche
mit Kalzium angereichert werden, können
helfen, den täglichen Bedarf an Kalzium
trotzdem zu decken.
Tatsächlich kann Functional Food unter
den richtigen Voraussetzungen das Wohlbefinden verbessern - wie wir wissen,
wirkt sich die Ernährung automatisch auf
unser Wohlbefinden aus. Eine abwechslungsreiche und saisongerechte Ernährung
hat daher immer Priorität. Functional Food
wird sich jedoch bestimmt weiter entwickeln, das Marktpotential dafür ist riesig
und solche Nahrungsmittel appellieren ja
immer an unser schlechtes Gewissen. Daher gilt: Gesundheitsbewusste sollten oft
Gemüse, Obst und Vollkornprodukte essen
und nicht künstlich aufgewertete Lebensmittel. Functional Food sehe ich nur als
Nahrungsmittelergänzung, die sie auch mit
ausgewogener Mischkost erreichen.
uProbiotischer
u
Fruchtsäfte
Quellen:
wissen.de
pflegeportal.ch
physiotriengen.ch
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