50. Mathematik-Olympiade 1. Stufe (Schulstufe) Klasse 8 Lösungen c 2010 Aufgabenausschuss des Mathematik-Olympiaden e.V. ° www.mathematik-olympiaden.de. Alle Rechte vorbehalten. 500811 Lösung I. Es bezeichne x die Anzahl der teilnehmenden Schüler. Dann erhält beim Fototausch jeder Schüler x − 1 Fotos. Also gilt x · (x − 1) = 2450. (1) Weil 50 · 49 = 2450 gilt, ist 50 eine Lösung von (1). II. Da für ganze Zahlen x mit x > 50 x · (x − 1) > (x − 1)2 ≥ 502 > 2450 gilt und da für ganze Zahlen x mit 0 < x < 50 x · (x − 1) < x2 ≤ 492 < 2450 gilt, können keine weiteren ganzen Zahlen Lösung von (1) sein. Aus I. und II. folgt, dass die Anzahl der Schüler, die am Ferienlager teilgenommen haben, eindeutig bestimmt werden kann und dass diese Anzahl 50 ist. Hinweis: Auch aus der Primfaktorzerlegung 2450 = 2 · 52 · 72 erhält man durch systematisches Probieren nur 50 als einzige Lösung der Aufgabe. 500812 Lösung Teil a) Wählt man A und B als Eckpunkte eines Dreiecks aus, so kommt noch einer der Punkte C, D, E, F als dritter Eckpunkt infrage. Folglich gibt es 4 verschiedene Dreiecke dieser Art. Wählt man A und C als Eckpunkte eines Dreiecks aus, so kommt noch einer der Punkte D, E, F als dritter Eckpunkt infrage, da das Dreieck ABC bereits gezählt wurde. Im Folgenden werden bereits gezählte Objekte nicht mehr erwähnt. Folglich gibt es 3 verschiedene Dreiecke dieser Art. Wählt man A und D als Eckpunkte eines Dreiecks aus, so kommt noch einer der Punkte E, F als dritter Eckpunkt infrage. Folglich gibt es 2 verschiedene Dreiecke dieser Art. Wählt man A und E als Eckpunkte eines Dreiecks aus, so kommt nur noch F als dritter Eckpunkt infrage. Folglich gibt es 1 Dreieck dieser Art. Wählt man B und C als Eckpunkte eines Dreiecks aus, so kommt noch einer der Punkte D, E, F als dritter Eckpunkt infrage. Folglich gibt es 3 verschiedene Dreiecke dieser Art. Wählt man B und D als Eckpunkte eines Dreiecks aus, so kommt noch einer der Punkte E, F als dritter Eckpunkt infrage. Folglich gibt es 2 verschiedene Dreiecke dieser Art. 1 Wählt man B und E als Eckpunkte eines Dreiecks aus, so kommt nur noch F als dritter Eckpunkt infrage. Folglich gibt es 1 Dreieck dieser Art. Wählt man C und D als Eckpunkte eines Dreiecks aus, so kommt noch einer der Punkte E, F als dritter Eckpunkt infrage. Folglich gibt es 2 verschiedene Dreiecke dieser Art. Wählt man C und E als Eckpunkte eines Dreiecks aus, so kommt nur noch F als dritter Eckpunkt infrage. Folglich gibt es 1 Dreieck dieser Art. Wählt man D und E als Eckpunkte eines Dreiecks aus, so kommt nur noch F als dritter Eckpunkt infrage. Folglich gibt es 1 Dreieck dieser Art. Wegen 4 + 3 + 2 + 1 + 3 + 2 + 1 + 2 + 1 + 1 = 20 kann man folglich genau 20 verschiedene Dreiecke zeichnen. Teil b) Bei der Auswahl von zwei nicht benachbarten Sehnen (und damit vier Eckpunkten) für ein Sehnenviereck wird dieses genau dann konvex, wenn man dabei nur solche Sehnen beachtet, die einander nicht schneiden. Wählt man AB als eine Seite des Sehnenvierecks, dann können mit den Sehnen CD, CE, CF , DE, DF und EF insgesamt 6 verschiedene Sehnenvierecke gebildet werden. Wählt man AC als eine Seite des Sehnenvierecks, dann können mit den Sehnen DE, DF und EF insgesamt 3 verschiedene Sehnenvierecke gebildet werden. Wählt man AD als eine Seite des Sehnenvierecks, dann kann nur mit der Sehne EF noch 1 Sehnenviereck gebildet werden. Wählt man BC als eine Seite des Sehnenvierecks, dann können mit den Sehnen DE, DF und EF insgesamt 3 verschiedene Sehnenvierecke gebildet werden. Wählt man BD als eine Seite des Sehnenvierecks, dann kann nur mit der Sehne EF noch 1 Sehnenviereck gebildet werden. Wählt man CD als eine Seite des Sehnenvierecks, dann kann nur mit der Sehne EF noch 1 Sehnenviereck gebildet werden. Wegen 6 + 3 + 1 + 3 + 1 + 1 = 15 gibt es genau 15 verschiedene Sehnenvierecke der geforderten Art. Teil c) Jeweils einer der sechs Punkte kommt als Eckpunkt eines Fünfecks nicht infrage. Aus den verbleibenden 5 Punkten kann man jeweils nur ein konvexes Fünfeck bilden, so dass es genau 6 verschiedene konvexe Fünfecke der geforderten Art gibt. 500813 Lösung Teil a) Das angewendete Verfahren lautet: – Schreibe in die zweite und in die vierte Zeile des Schemas das Produkt der beiden Ziffern der zu quadrierenden Zahl als zweistellige Zahl (bei einem einstelligen Produkt durch Voranstellen einer 0). Die erste Ziffer des Produkts steht jeweils an der Hunderterstelle. – Schreibe in die dritte Zeile des Schemas die vierstellige Zahl, die man erhält, indem man das Quadrat der Zehnerziffer und das Quadrat der Einerziffer der zu quadrierenden Zahl nebeneinander schreibt. Einstellige Quadrate sind dabei durch eine vorangestellte 0 zu ergänzen. Die erste Ziffer dieser Zahl steht an der Tausenderstelle. – Addiere die drei in der angegebenen Anordnung eingetragenen Zahlen unter Berücksichtigung der Stellen. 2 Nach dem Verfahren ergeben sich für die Quadratzahlen von 59, 82 und 19 folglich: 592 45 2581 45 3481 822 16 6404 16 6724 192 09 0181 09 361 Teil b) Für jede zweistellige Zahl x mit der Zehnerziffer a und der Einerziffer b gilt x = 10a+b. Hieraus folgt x2 = (10a + b)2 = 100a2 + 20ab + b2 = 10ab + (100a2 + b2 ) + 10ab. (1) Da 100a2 auf zwei Nullen endet und a2 und b2 höchstens zweistellig sind, ist 100a2 + b2 eine höchstens vierstellige Zahl, bei der die beiden Quadratzahlen von a und b nebeneinander stehen, wobei b2 links durch eine 0 ergänzt werden muss, wenn b2 einstellig ist. An der Stellung von ab in der Addition erkennt man, dass eigentlich 10ab unter dem oberen und über dem unterem Strich steht. Die Rechnung lautet daher (10a + b)2 10ab 100a2 + b2 + 10ab 2 100a + 20ab + b2 und ist wegen (1) richtig. Teil c) Es sei nun x = 100a + 10b + c eine dreistellige Zahl mit den Ziffern a, b und c. Dann gilt x2 = (100a + 10b + c)2 = 10000a2 + 1000ab + 100ac + 1000ab + 100b2 + 10bc + 100ac + 10bc + c2 = 100ac + (1000ab + 10bc) + (10000a2 + 100b2 + c2 ) + (1000ab + 10bc) + 100ac. (2) Dies kann schematisch dargestellt werden als (100a + 10b + c)2 100ac 1000ab + 10bc 10000a2 + 100b2 + c2 1000ab + 10bc + 100ac 2 10000a + 1000ab + 100ac + 1000ab + 100b2 + 10bc + 100ac + 10bc + c2 Das Produkt ac ist also in der zweiten und sechsten Zeile um zwei Stellen nach links einzurücken. In der dritten Zeile und fünften Zeile ist das Produkt ab um drei Stellen nach links, das Produkt bc um eine Stelle nach links einzurücken. Da bc nur höchstens zweistellig ist, müssen die fehlenden Stellen mit 0 besetzt werden. In der vierten Zeile werden a2 um vier Stellen nach links, b2 um zwei Stellen nach links eingerückt und c2 eingetragen. Da die Quadrate höchstens zweistellig sind, müssen eventuell fehlende Stellen mit 0 besetzt werden. 3 Das gefundene Verfahren lautet: – Schreibe in die zweite und in die sechste Zeile des Schemas das Produkt der ersten und der dritten Ziffer der zu quadrierenden Zahl. Ein einstelliges Produkt ist dabei durch eine vorangestellte 0 zu ergänzen. Die erste Ziffer dieser Zahl steht jeweils an der Tausenderstelle. – Schreibe in die dritte und in die fünfte Zeile des Schemas die vierstellige Zahl, die man erhält, indem man das Produkt aus der ersten und der zweiten Ziffer und das Produkt aus der zweiten und der dritten Ziffer der zu quadrierenden Zahl nebeneinander schreibt. Einstellige Produkte sind dabei wieder durch eine vorangestellte 0 zu ergänzen. Die erste Ziffer der zu bildenden Zahl steht an der Zehntausenderstelle. – Schreibe in die vierte Zeile des Schemas die sechsstellige Zahl, die man erhält, indem man die Quadrate der drei Ziffern nebeneinander schreibt. Einstellige Quadrate sind dabei wieder durch eine vorangestellte 0 zu ergänzen. Die erste Ziffer der zu bildenden Zahl steht an der Hunderttausenderstelle. – Addiere die eingetragenen Zahlen analog wie bei dem Verfahren für zweistellige Zahlen. Wir berechnen nun 5242 = 274576, einmal indem wir die Zahlen wie oben beschrieben anordnen, und einmal indem wir das Einrücken durch Nullen kennzeichnen: 524 20 1008 250416 1008 20 274576 524 2000 10080 250416 10080 2000 274576 500814 Lösung Nach Aufgabenstellung bezeichnen α und β die Größen der Innenwinkel BAC und CBA im Dreieck ABC. Weiterhin bezeichne γ die Größe des Innenwinkels ACB und δ die Größe des Winkels BDC. Die mathematische Formalisierung der vier Angaben lautet dann: (1) (2) (3) (4) D liegt auf AB. α < 45◦. δ = 3α. γ = δ. C γ α A 3α β D B Abbildung L 500814 a Wir lösen zuerst Aufgabenteil b). Teil b) Aus (3) und (4) folgt durch Einsetzen γ = 3α. Aus dem Innenwinkelsatz für das Dreieck ABC folgt hieraus β = 180◦ − α − γ = 180◦ − α − 3α, also β = 180◦ − 4α. (5) Wegen (2) gilt β = 180◦ − 4α > 0◦. Teil a) Aus α = 20◦ und (5) folgt β = 180◦ − 4α = 180◦ − 80◦, also β = 100◦. 4 Teil c) (Die Aufgabenstellung Ermittle alle“ erfordert (I.) die Bestimmung aller möglichen ” Werte und (II.) den Nachweis, dass zu diesen Werten auch tatsächlich ein Dreieck mit den geforderten Eigenschaften existiert. Laut Aufgabenstellung darf hier auf II. verzichtet werden, wird aber für den interessierten Schüler trotzdem abgedruckt.) I. Wegen (2) können nur die Winkel ACB und CBA die Größe 90◦ haben. Wenn β = 90◦ gilt, so folgt aus (5), dass 90◦ = 180◦ − 4α gilt und daher α = 22,5◦ gelten muss. Wenn γ = 90◦ gilt, dann folgt aus (3) und (4), dass 90◦ = γ = δ = 3α gilt und daher α = 30◦ gelten muss. II. Es existiert ein Dreieck ABC mit den Winkelgrößen α = 22,5◦, β = 90◦ und γ = 67,5◦, da die Summe dieser Größen 180◦ ist. Offenbar ist dieses Dreieck rechtwinklig und es gilt (2). Es gibt genau eine Gerade g, welche durch den Eckpunkt C verläuft, mit der Geraden BC den Winkel 22,5◦ einschließt und die Strecke AB schneidet. Letzteres ist möglich, weil 22,5◦ < γ gilt. Damit erfüllt der Schnittpunkt D von g mit AB die Bedingung (1). Aus dem Innenwinkelsatz für das Dreieck DBC folgt |<) BDC| = 67,5◦. Daher sind auch (3) und (4) erfüllt. Es existiert auch ein Dreieck ABC mit den Winkelgrößen α = 30◦, β = 60◦ und γ = 90◦, da auch hier die Summe dieser Größen 180◦ ist. Offenbar ist dieses Dreieck rechtwinklig und es gilt (2). Es sei D der Lotfußpunkt des Punktes C auf die Gerade AB. Da das Dreieck ABC rechtwinklig bei C ist, folgt (1) und |<) BDC| = 90◦ = 3α = γ. Daher sind auch (3) und (4) erfüllt. Aus I. und II. folgt, dass ein rechtwinkliges Dreieck ABC mit den Eigenschaften (1), (2), (3) und (4) genau dann existiert, wenn α = 22,5◦ oder α = 30◦ gilt. Hinweis: Um für den Aufgabenteil b) einen Lösungsweg zu finden, ist es günstig, zunächst den Teil a) zu lösen, indem man in eine geeignet gezeichnete (u. U. sogar konstruierte) Figur für α und 3α die gegebenen Werte 20◦ und 60◦ einträgt. Dann lassen sich alle anderen Winkel allein mit Hilfe des Innenwinkelsatzes und des Nebenwinkelsatzes berechnen. Beim Darstellen der Lösung ist es günstig, mit Teil b) zu beginnen, da man dann die Lösung von Teil a) sofort durch Einsetzen erhalten kann. Durch Verwenden des (aus dem Nebenwinkelsatz und dem Innenwinkelsatz folgenden) Außenwinkelsatzes lässt sich die dargestellte Lösung verkürzen. 5