Volkswirtschaft INFO

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Economic Research Report
1. Quartal 2017 - Infoblatt
KOMPAKT
Internationale ökonomische Entwicklung
Allgemeines Konjunkturbild
Die Weltwirtschaft befindet sich weiterhin in einer moderaten Erholungsphase, der Aufschwung in den Industriestaaten festigt sich und auch die Lage in den Schwellenländern stabilisierte sich im Lauf des Jahres 2016. Das
Wachstumstempo der Weltwirtschaft fällt jedoch im Vergleich zur Vorkrisenphase schwächer aus. Die Gründe
dafür liegen einerseits im Rückgang des Produktivitätswachstums, als auch auch an den zahlreichen Unsicherheiten (wirtschaftspolitischen Ausrichtung der USA, Auswirkungen des Brexit als auch die zunehmenden nationalistischen Strömungen innerhalb der EU und ihren Nachbarländern).
In den USA konnte die Wirtschaftsdynamik in der zweiten Jahreshälfte deutlich an Fahrt gewinnen. Den dominierenden Wachstumstreiber stellt dabei weiterhin der private Konsum dar, dieser wird allerdings immer mehr
auch von den Investitionen unterstützt. Positive Entwicklungen kommen aber auch vom Arbeitsmarkt, so lag im
Dezember 2016 die Arbeitslosenquote bei 4,7 %. All diese wirtschaftlichen Entwicklungen sprachen also für die
Entscheidung der Fed, die Leitzinsen im Dezember zu erhöhen. Der Dollar ist zwar zurzeit sehr stark, was wiederum den Außenhandel negativ beeinflusst, doch da der Exportsektor nur einen kleinen Teil zum Wirtschaftswachstum beiträgt, sollte diese dem guten Konjunkturbild nicht schaden. Unsicherheiten entstehen jedoch aufgrund der
ungewissen Wirtschaftspolitik der Trump Regierung. Die angekündigte Steuersenkung als auch die Infrastrukturinvestitionen sollten zwar kurzfristig wachstumsfördernd wirken, allerdings wird damit auch die Staatsverschuldung
deutlich ansteigen. Neuverhandlungen von Handelsabkommen als auch die restriktive Immigrationspolitik werden
hingegen mittel- bis längerfristig dem Wirtschaftswachstum schaden.
Die wirtschaftliche Erholung der Eurozone schreitet weiter voran, den wesentlichen Wachstumsmotor stellt dabei
die Inlandsnachfrage dar. Zudem zeigt die aktuell sehr lockere Geldpolitik Wirkung, die Kreditvergabe steigt an,
wenngleich die Inflation weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau verharrt. Für die nächsten Jahre rechnet man
jedoch aufgrund des Anziehens der Rohölpreise mit einer weiteren Steigerung der Inflation. Diese niedrige Inflation brachte im Jahr 2016 jedoch auch gewisse Vorteile, so profitierte u.a. der private Konsum von den niedrigen
Verbraucherpreisen. Auch die Investitionen konnten aufgrund der günstigen Finanzierungsbedingungen von der
aktuellen Geldpolitik profitieren. Dennoch ist das Volumen der Investitionen immer noch deutlich unter den Vorkrisenwerten. Betrachtet man die Entwicklung einzelner Länder innerhalb der Eurozone ist eine sehr heterogene
Entwicklung erkennbar. Neben Spanien und Irland zählen auch Malta oder Luxemburg zu jenen Ländern mit den
höchsten Wachstumsraten, während Italien, Finnland und Zypern derzeit zu den Schlusslichtern zählen.
Die österreichische Wirtschaft befindet sich derzeit in einer Erholungsphase die größtenteils durch die inländische Nachfrage gestützt wird. Dabei konnte vor allem der private Konsum von der Einkommenssteuerreform
profitieren, aber auch die Ausrüstungsinvestitionen konnten deutlich an Fahrt gewinnen. Dieser Anstieg ist durchaus positiv zu beurteilen, da Investitionen einen wertvollen Beitrag zum langfristigen Wachstumspotential leisten.
Zu berücksichtigen ist jedoch, dass dieses Wirtschaftswachstum im Jahr 2016 großteils auf die Sondereffekte der
Einkommenssteuerreform und den Flüchtlingsausgaben zurück zu führen ist.
Die Situation in den Schwellenländer verbessert sich im Laufe der zweiten Jahreshälfte ein wenig. Die politischen
und sozialen Probleme belasten allerding noch weiterhin die realwirtschaftliche Entwicklung. Der Anstieg der
Rohstoffpreise sollte allerdings die Devisenflüsse, in die von Rohstoffexporten abhängigen Länder, unterstützen.
Dennoch weisen Länder wie Russland oder Brasilien eine relativ hohe Inflation bei gleichzeitig niedrigem Wirtschaftswachstum auf.
Wertpapier Sales Retail - Economic Research
Julia Paschinger DW 22646
Petra Putschögl DW 22649
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Economic Research Report
1. Quartal 2017 - Infoblatt
KOMPAKT
Wirtschaftsentwicklung in Österreich
Vorlaufindikatoren Österreich
Die Stimmung bei Österreichs Verbrauchern und Unternehmen hellte sich mit Jahrsende deutlich auf, so erreichte
der vom WIFO veröffentlichte Wirtschaftsklimaindex gegen Jahresende sogar den höchsten Stand seit dem Frühjahr 2011. Aber auch die Konjunkturindizes der Sachgütererzeugung, des Bauwesens und des Dienstleistungssektors verbesserten sich weiter. Somit scheint es, als ob die Unsicherheiten rund um den Brexit die Unternehmensstimmung der heimischen Unternehmen nicht zu sehr beeinträchtigen und sich die positive Grunddynamik der
Konjunktur auch im Jahr 2017 fortsetzen wird.
Inflation
Österreich ist eines der Euroländer mit den höchsten Inflationsraten, doch ist auch hierzulande die Teuerung deutlich unter dem 2 %-Inflationsziel der EZB. Im 1. Halbjahr 2016 entwickelte sich die Inflation zwar sehr verhalten,
im Verlauf der 2. Jahreshälfte konnte die Teuerung jedoch etwas anziehen. Für diesen starken Anstieg waren vor
allem die Energiepreisentwicklungen verantwortlich, während von den inländischen Determinanten der Inflationsentwicklung nur ein moderater Inflationsimplus ausging. Aber auch die Ausgabengruppe Restaurants und Hotels
lieferte einen wichtigen Beitrag zu diesem Anstieg.
Privater Konsum: Vom Sorgenkind zur Konjunkturstütze
Die Einkommenssituation der privaten Haushalte hat sich im Jahr 2016 aufgrund mehrerer Faktoren verbessert.
Erstens führt die mit Jahresbeginn 2016 in Kraft getretene Steuerreform zu einer finanziellen Entlastung. Weiters
ließen auch die Aufwendungen für Flüchtlinge in Form von Transferzahlungen die Haushaltseinkommen steigen
und schließlich trägt auch die konjunkturelle Erholung zu einer verbesserten Situation auf den Arbeitsmärkten bei.
Diese günstige Entwicklung der Einkommenssituation führte auch zu einer Belebung des privaten Konsums, demnach rechnet man für das Gesamtjahr 2016 mit einem Konsumwachstum von 1,1 %. Angesichts der enormen
Geldmengen die in die Steuerreform gesteckt wurden ist das Wachstum des privaten Konsums als relativ verhalten einzustufen. Konsumenten reagieren jedoch meist etwas verzögert auf Einkommenszuwächse, sodass sich
der positive Wachstumsbeitrag wahrscheinlich auch noch auf das Jahr 2017 ausdehnen wird.
Bruttoinlandsprodukt im Detail
Auf den traditionell großen Wachstumsbeitrag des Außenhandels muss Österreich angesichts der globalen Konjunkturflaute 2016 verzichten. Dabei schrumpften vor allem die Exportnachfrage aus den USA und den MOEL 5
(Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn), während der Außenhandel mit dem Euro-Raum die Warenausfuhren stützten. Anders als die Warenausfuhren entwickelten sich die Tourismusexporte deutlich besser,
die Nachfrage nach Dienstleistungen ist zwar weniger produktivitätssteigernd, doch durch den erhöhten Beschäftigungseffekt wird ein höherer Preisdruck erzeugt. Aber nicht nur der private Konsum, auch die Ausrüstungsinvestitionen, stellten 2016 einen sehr wichtigen Wachstumsmotor dar. Mit einem Plus von 0,8 % gegenüber dem
Vorquartal, wuchs die reale Wertschöpfung der heimischen Industrie doppelt so stark wie das BIP. Die wirtschaftlichen Unsicherheiten die zur Jahresmitte 2016 im Zuge des Brexits auftauchten sind mittlerweile einer Stimmungsaufhellung gewichen, so signalisiert der erneute Anstieg des Bank Austria EinkaufsmanagerIndex ein kräftiges
Wachstum der Industriekonjunktur.
Dieses Dokument ist weder eine Marketingmitteilung noch eine Finanzanalyse. Es handelt sich lediglich um Informationen über allgemeine Wirtschaftsdaten. Dieses Dokument
basiert auf öffentlichen Informationen und wurde von der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG ausschließlich zu Informationszwecken erstellt. Die enthaltenen Angaben,
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sich auf die Vergangenheit und stellen daher keinen verlässlichen Indikator für die zukünftige Entwicklung dar. Währungsschwankungen bei Nicht-Euro-Veranlagungen können
sich auf die Wertentwicklung ertragserhöhend oder ertragsmindernd auswirken. Ausführliche Risikohinweise und Haftungsausschluss unter www.boerse-live.at/Disclaimer;
Redaktionsschluss: 10.01.2017
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