Grundlagen der Molekularbiologie Wie wird genetische Information in biologische Funktion umgesetzt ? Lit: ‚Molekulare Genetik‘ Rolf Knippers, Thieme Die Zelle: Elementarteilchen des Organismus? Proteine – Strukturelle Bausteine der Zelle und Reaktionsbeschleuniger • Wichtige Bausteine der zellulären Architektur (Ionenkanäle, Zellgerüst) • Enzyme: Reaktionsbeschleuniger (Synthetasen, Synthasen) • Regulatorisch wirksame Stoffe (Ablesung der Erbinformation) • Kleine Proteine (<20 Aminosäuren): ‚Peptide‘; oft Signalsubstanzen (Nobelpreis Chemie letzte Woche) oder Etiketten (Glutathion) • Aufbau: Im Wesentlichen aus 20 verschiedenen Grundbausteinen (Aminosäuren) als lineare Kette (Primärstruktur) • Komplexere Details des räumlichen Aufbaus und der Stabilität ergeben sich aus der genauen Sequenz; können aber oft nicht ‚vorhergesagt‘ werden (Sekundär-, Tertiär-, Quartärstruktur) • Konformation und Dynamik von Proteinen oft entscheidend für Funktion Proteine – Aufbau aus Aminosäuren Sekundärstruktur: a-Helix Oft aus 10 AS aufgebaut (5-40); theoretisch kann jede AS in einer Helix enthalten sein (Ausnahme Pro) Globuläre Proteine: Alle Enzyme Faserförmige Proteine: Zellwand (Pektin); oft bis 90 % Helix-Anteil Sekundärstruktur: ß-Faltblatt Tertiärstruktur Proteine erhalten ihre charakteristische Form (und damit auch Funktion) durch Faltung, die von selbst ablaufen kann (self assembly), aber oft durch Chaperone unterstützt wird. Tertiär- und Quartärstruktur Quartärstruktur: Geordneter Zusammenschluss mehrerer Proteine. DNA Auch DNA ist ein lineares Makromolekül, dessen Sequenz einen hohen Informationsgehalt besitzt. Die vier Grundbausteine sind A T G C Verknüpfung der Bausteine durch PhosphodiesterBrücken; Paarung der Basen durch Wasserstoff-Brücken. DNA-Doppelhelix Die räumliche Struktur wurde vor 50 Jahren aufgeklärt. Dies war der ‚Urknall‘ der Molekularbiologie. DNA-Doppelhelix Evolution der DNA? Kurze und lange zwischengeschaltete Elemente Nicht der gesamte DNAStrang besitzt einen hohen Informationsgehalt Wichtige Schritte der Gentechnik Quelle: www.nobelprize.org Entdeckung der Rolle des Chromosoms, klassisches GenMapping Kreuzungsversuche mit Drosophila-Fliegen; Auszählen von Häufigkeiten für die Vererbung gewisser Merkmale und Korrelation mit Merkmalen, die an ‚bekannten‘ Orten des Chromosoms liegen. Erstellung von ‚Landkarten‘ in Maßeinheit centi-Morgan. Überführung von DNA in Proteine Exkurs: Replikation Ist eine notwendige Voraussetzung, bevor es zu Zellteilung kommen kann. Überführung von DNA in Proteine RNA Die vier Grundbausteine der RNA sind A U G C Verknüpfung der Bausteine erfolgt ebenfalls durch Phosphodiester-Brücken; Zucker-Bestandteil stärker oxidiert als bei DNA; Thymin wird durch Uracil ersetzt.. Überführung von DNA in Proteine: Splicing von RNA ‚split genes‘ Exkurs: Splicing Die Information verlässt den Kern Überführung von DNA in Proteine: Export von RNA aus dem Kern Überführung von DNA in Proteine: Translation t-RNA t-RNA-Moleküle bestehen aus 70-90 Basen und erkennen ein spezifisches Codon (manchmal auch mehrere) sowie eine spezifische AS (Bsp: Serin). Der ‚genetische Code‘ Gentechnik: Erste große Schritte durch Kary Mullis und Michael Smith Protein-Design Protein-Design PCR: Amplifizierung eines bestimmten Gens DNA-Test: Einsatz von Mikrosatelliten Erster Freilandversuch mit transgenen Pflanzen in D: die lachsrote Petunie, Köln 1990 ‚Herstellung‘ transgener Pflanzen, Klonieren von Organismen, Stammzellenforschung,… … würde in einem Biophysik-Kurs endgültig zu weit führen; Diskussionsthemen für die Pause?