Therapie HDZ NRW: Medizinische Kompetenz und menschliche Nähe Das Schlaflabor der Klinik für Kardiologie verfügt über alle modernen Verfahren zur Diagnostik und Therapie schlafbezogener Atmungsstörungen und ist an der Entwicklung neuer Therapieverfahren maßgeblich beteiligt. Da schlafbezogene Atmungsstörungen zur Entstehung einer Herzerkrankung führen oder eine vorhandene Herzerkrankung verschlimmern können, ist die Therapie von besonderer Bedeutung. Bei leichtgradig ausgeprägten obstruktiven schlafbezogenen Atmungsstörungen kann eine Gewichtsreduktion und die Vermeidung der Rückenlage bereits zu einer Befundbesserung führen. Leichtgradige zentrale schlafbezogene Atmungsstörungen können sich zurückbilden, wenn sich die Herzfunktion oder der Herzrhythmus stabilisiert. Das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, ist ein international führendes Zentrum zur Behandlung von Herz-, Kreislaufund Diabeteserkrankungen. 37.000 Patienten pro Jahr, davon 14.700 in stationärer Behandlung, werden im Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum versorgt. Die Klinik für Kardiologie des HDZ NRW unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. med. Dieter Horstkotte ist spezialisiert auf die Behandlung der Koronaren Herzkrankheit, Herzklappenfehler, Herzmuskelerkrankungen, Herzrhythmusstörungen und entzündliche Herzerkrankungen. In der Klinik für Kardiologie werden jährlich mehr als 8.000 Herzkatheteruntersuchungen durchgeführt. Über 8.500 Patienten pro Jahr kommen zur ambulanten Behandlung in die Klinik. Modernste diagnostische und bildgebende Verfahren sowie alle modernen Kathetertechniken sichern die bestmögliche und schonende medizinische Versorgung der Patienten. Die Klinik ist Europäisches und Nationales Exzellenz-Zentrum zur Bluthochdruckbehandlung, anerkanntes Brustschmerzzentrum (CPU – Chest Pain Unit) sowie als überregionales Zentrum zur Versorgung Erwachsener mit angeborenem Herzfehler (EMAH) zertifiziert. Mittel- oder hochgradige schlafbezogene Atmungsstörungen erfordern eine nächtliche Atemtherapie. In Abhängigkeit vom Typ der schlafbezogenen Atmungsstörung und der zugrunde liegenden Erkrankung gibt es verschiedene Formen der nächtlichen Atemtherapie, die sich entweder auf das Offenhalten der Atmewege beschränken, die Atemwege unterstützen können oder mit einer bestimmten Frequenz die Beatmung übernehmen. Ihr Ansprechpartner für alle Fragen in Zusammenhang mit schlafbedingten Atmungsstörungen ist unser Schlaflabor: Telefon: +49 (0) 5731 / 97-3342 (-1100) Telefax: +49 (0) 5731 / 97-1920 (-1110) Bei Fragen stehen wir Ihnen und Ihrem weiterbehandelnden Arzt gern zur Verfügung. Klinik für Kardiologie Herz- und Diabeteszentrum NRW Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum Univ.-Prof. Dr. med. Dieter Horstkotte Prof. Dr. med. Olaf Oldenburg Direktor der Klinik für Kardiologie Oberarzt der Klinik für Kardiologie 03/2016 Mit besten Wünschen Ihr Georgstraße 11 32545 Bad Oeynhausen Tel +49 (0)5731 / 97-0 Fax +49 (0)5731 / 97-23 00 [email protected] Patienteninfo Herzerkrankungen und schlafbezogene Atmungsstörungen Klinik für Kardiologie Herz- und Diabetes­zentrum NRW Bad Oeynhausen Häufigkeit und Formen Kardiale Ursachen Mehr als 30% seines Lebens verbringt der Mensch im Schlaf. Störungen des Schlafes und insbesondere der Atmung während des Schlafes (schlafbezogene Atmungsstörungen) können erhebliche Auswirkungen auf die Funktion verschiedener Organe haben. Schlafbezogene Atmungsstörungen treten bei 3 – 5% der Bevölkerung auf. Häufigkeit und Schwere steigen mit dem Alter, außerdem sind Männer häufiger betroffen als Frauen. Therapiebedürftige schlafbezogene Atmungsstörungen bei herzkranken Patienten finden sich jedoch in bis zu 50% der Fälle. Besonders Organe, die auch während des Schlafes kontinuierlich arbeiten, können durch Atempausen (Apnoen) oder Phasen verminderter Atmung (Hypopnoen) und die damit verbundenen Abfälle in der Sauerstoffkonzentration des Blutes (Sauerstoffsättigung) geschädigt werden. Besonders betroffen ist das Herz, das ununterbrochen arbeiten und Blut in den Körper pumpen muss. Um diese Pumpfunktion leisten zu können, muss das Herz ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Schlafbezogene Atmungstörungen mit einem Abfall der Sauerstoffsättigung können hier auf Dauer zu einer Schädigung der Herzfunktion führen. Es gibt zahlreiche Formen schlafbezogener Atmungsstörungen. Bei herzkranken Patienten finden sich hauptsächlich zwei Formen: die obstruktive (Abb. 1) und die zentrale Form Hinweise auf das Vorliegen einer schlafbezogenen Atmungsstörung ergeben sich aus der Krankengeschichte, den Symptomen und der körperlichen Untersuchung. Die Diagnosesicherung erfolgt durch die Analyse der nächtlichen Atmung mittels verschiedener Techniken. Im Herz- und Diabeteszentrum stehen eine nächtliche Atemflussanalyse mit oder ohne Pulsoxymetrie zur Verfügung. Vorwort Liebe Patientin, lieber Patient! Schlafstörungen und schlafbezogene Atemstörungen führen aber nicht nur aufgrund der Abfälle in der Sauerstoffsättigung zu einer Störung von Organfunktionen. Als Folge von nächtlichen Atemstörungen treten auch Weckreaktionen (Arousals) auf, die mit der Ausschüttung von Stresshormonen verbunden sind. Neben vielen anderen Auswirkungen kann dieses einen erhöhten Blutdruck und Blutzucker sowie Herzrhythmusstörungen zur Folge haben. Univ.-Prof. Dr. med. Dieter Horstkotte Direktor der Klinik für Kardiologie (Abb. 2). Abb. 3: Apnea Link® Abb. 4: kardiorespiratorische Polygraphie (Embletta®) Abb. 1 verschlossene Atemwege Abb. 2 freie Atemwege Bei der obstruktiven schlafbezogenen Atmungsstörung kommt es nachts zu einer Verlegung in den oberen Atemwegen. Bei der zentralen Form hingegen sind die oberen Atemweg jederzeit offen, aber der Impuls zur Atmung (Zündung) fehlt. Während in der Allgemeinbevölkerung insbesondere die OSA mit typischen Symptomen wie Schnarchen und Tagesmüdigkeit mit vermehrter Einschlafneigung einhergeht, fehlen genau diese Symptome bei herzkranken Patienten. Deshalb ist eine einfache Untersuchung (Screening) bei unseren Patienten so wichtig. Abb. 5: Polysomnographie (Embla 7000®) Abb. 3 und 4: ©ResMed GmbH & Co. KG Zur Abklärung der Ursache einer schlafbezogenen Atmungsstörung kann die Durchführung weiterer Untersuchungen notwendig sein. Im einzelnen kann das eine Lungenfunktionsanalyse und Blutgasanalyse aber auch eine Ultraschalluntersuchung des Herzens, eine Belastungsuntersuchung auf dem Fahrrad oder im Einzelfall auch einmal eine Herzkatheteruntersuchung sein.