Wa s N a h ru n g u n s m i t t e i lt Vegane ernährung aus integr aler sicht A h o r n – A p o t h e k e / 2 3 . O 8 . – 4 .1O . 2 O14 Liebe Leserin, lieber Leser In unserem Beitrag legen wir Ihnen eine Reihe von Betrachtungen vor, die für eine vegane Ernährung sprechen, also für eine Ernährung, die ohne Fleisch oder andere tierische Produkte wie etwa Milch oder Eier auskommt.1 Seit der Veröffentlichung der China Study von T. C. Campbell und Th. M. Campbell zeigten viele Studien auf, dass ein direkter Zusammenhang zwischen einer proteinreichen Ernährung und einer Reihe von Erkrankungen besteht.2 Dazu gehören degenerative und chronische Erkrankungen; aber auch hinsichtlich des Wachstums von Tumorzellen wurde dieser Zusammenhang bestätigt. Da Richtlinien für Ernährungsempfehlungen vorwiegend von Verantwortlichen getroffen werden, denen weniger die Gesundheit von Menschen am Herzen liegt als die Verfolgung anderer, nämlich kommerzieller Interessen, herrscht auf dem Gebiet von Ernährungsempfehlungen und damit zusammenhängenden Richtwerten grosse Konfusion und Verunsicherung. Aus den erwähnten neueren Studien3 geht hervor, dass eine Ernährung, die zu mehr als 10% aus Proteinen tierischer Herkunft (Fleisch, Fisch, Milch, Käse und Eier) besteht, vielfach zu Gesundheitsschäden führt. Natürlich gehört das Stillen nicht in diese Kategorie. Muttermilch ist gesund und enthält das, was ein Säugling für seine Entwicklung braucht. Aber Kuhmilch und jede andere Milch ist immer auf eine für den Menschen artfremde Säugetierart zugeschnitten und dient dem Wachstum der entsprechenden Jungtiere. Vom Genuss von Kuhmilch und allen anderen Arten tierischer Milch ist aus diesem Grund dringend abzuraten. Führt man dem Körper zu viele Proteine zu, kann dies zu Herz- und Gefäss­ krankheiten, Osteoporose, Diabetes, Allergien, Demenzerscheinungen, Nierensteinen, Makuladegeneration und Krebs in Dickdarm, Brust, Prostata, Bauchspeicheldrüse führen. Hierzu ein Beispiel: Fleisch und Milchprodukte erhöhen die Säurelast im Blut, was dazu führt, dass Calcium aus den Knochen ausgeschieden wird, um den pH-Wert des Körpers wieder herzustellen. Dieser Calciumentzug führt zu Osteoporose. Das ausgeschiedene Calcium kann ausserdem die Entstehung von Nierensteinen begünstigen. Wir sind deshalb der Auffassung, dass eine proteinsenkende vegane Ernährung anzustreben ist. Für eine solche Ernährung sprechen aus ethischer Sicht auch folgende Gesichtspunkte: Schon die Erzeugung geringer Mengen von tierischen Proteinen verschlingt bei der Fütterung der Tiere unverhältnismässig grosse Mengen an Wasser und pflanzlichen Rohstoffen; daraus ergibt sich ein ökologisches Problem von globaler Tragweite: Allein der Transport von Getreide aus armen Ländern hin zu den Märkten der Industrieländer, die dieses als Futtermittel in der Viehzucht benötigen, ist also ursächlich an der Entstehung von Hunger in den Herkunftsländern mit beteiligt. Tierhaltung, Tiertransport und Schlachtung der Tiere bringen weitere Schwierigkeiten mit sich. Die dabei praktizierten Methoden senken die Lebensqualität der betroffenen Tiere und üben damit einen entscheidenden Einfluss auf die Qualität tierischer Lebensmittel aus. Aus Respekt vor Menschen und Tieren sollten solche Zusammenhänge bei Fragen der Ernährung mitbedacht werden. Aber auch eine abwechslungsreiche vegane, also streng vegetarische Ernährung liefert in ausreichendem Masse Proteine. Ersetzt man tierisches Eiweiss durch ein pflanzliches, trägt man nicht nur zur eigenen Gesundheit bei, sondern man wird auch eine grosse Vielfalt von Nahrungsmitteln kennen und geniessen lernen. In den folgenden Betrachtungen gehen wir von verschieden Seiten auf die Bedeutung der Proteine hinsichtlich der Vorgänge im Zellbereich ein. Dazu folgen Ausführungen, die auf dem anthroposophischen Menschenbild und einer geisteswissenschaftlich erweiterten Biochemie beruhen, und wir streifen neuste Erkenntnisse aus der Quantenphysik über Biophotonen. 1 Joanne Stepaniak, Virginia Messina (2000): «What‘s in a name?» aus The Vegan Sourcebook, McGraw-Hill Professional 2T. Colin Campbell, Thomas M. Campbell (2013): «China Study» Verlag Systemische Medizin AG, Bad Kötzting und München 3 z.B. M. Laugesen, R. Elliott (2003): «Ischaemic heart disease, Type 1 diabetes, and cow milk A1 beta-casein» (Herzerkrankungen, Diabetes 1 und A1 Beta-Casein aus Milch) New Zealand Medical Journal D i e B e d e u t u n g vo n P rot e i n Viele Teile unseres Körpers bestehen weitgehend aus Proteinen oder Eiweissen. Dazu zählen beispielsweise unsere Muskeln, die Haare und Fingernägel. Kein Zweifel, eine optimale Eiweissversorgung ist von zentraler Bedeutung. Nicht alle Proteine sind gleich, wie man an den Unterschieden zwischen Muskeln und Fingernägeln erkennen kann. Proteine setzen sich aus Aminosäuren zusammen. Im menschlichen Organismus sind neun essentielle Aminosäuren unentbehrlich: Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin. Andere Aminosäuren können aus den genannten im Körper selbst oder aus Vorstufen dieser Säuren hergestellt werden. Die essentiellen Aminosäuren können dem Körper durch eine ausgewogene vegane Ernährung mit Leichtigkeit zugeführt werden, da fast alle vegetarischen Nahrungsmittel Proteine enthalten. Gerade Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen, Erbsen) bestehen zu einem grossen Anteil aus Proteinen; sie sind dem Fleisch in dieser Hinsicht ebenbürtig. Die vielen verschiedenen und sehr schmackhaften Hülsenfruchtprodukte (Tofu, Soja-Burger, SojaDrink etc.), die mittlerweile nicht nur in Bioläden und Reformhäusern erhältlich sind, belegen, dass diese verschiedenen Nahrungsmittel sich in ihren unterschiedlichen Formen inzwischen bei uns eingebürgert haben. Weitere reiche Quellen für nicht-tierische Eiweisse sind z.B. die Speisehefen, die gar aus bis zu 50% Protein bestehen. Vo m W es e n d e r E i w e i s s e Betrachten wir nun die Bedeutung von Eiweiss aus anthroposophischer Sicht im Sinne der geisteswissenschaftlich erweiterten Biochemie, so stossen wir auf äusserst interessante Zusammenhänge. Otto Wolff schreibt: «Um das Zusammenwirken von Leben und Substanz zu verstehen, ist es nötig, nach der jeweiligen Herkunft zu fragen. Summarisch kann man sagen, dass es nur drei Substanzgruppen gibt, die Träger des Lebens sind, nämlich Kohlenhydrate, Fette und Eiweisse. Analysiert man diese drei Hauptgruppen, so findet man nur vier chemische Elemente, nämlich Wasserstoff, Sauerstoff, Kohlenstoff und Stickstoff. Die lebendigen Substanzen beschränken sich also auf diese vier Elemente im Gegensatz zur anorganischen toten Welt, wobei das Leben auch kleine Mengen der anorganischen Welt benötigt. Bei den Ausführungen zu den Elementen Wasserstoff, Sauerstoff und Kohlenstoff kommt man zu Entsprechungen, wie sie unten in der Gegenüberstellung aufgeführt sind. Analysiert man lebendige Substanzen, so findet man bei Pflanzen überwiegend Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff, eigentlich Kohlenstoff und Wasser, Kohlenhydrate. Durch Analyse erhält man Stickstoff in geringen Mengen, ausser bei den Leguminosen, wo es mehr gibt. Ganz anders sind die Mengenverhältnisse bei der Analyse von tierischer und menschlicher Leibessubstanz. Im Verhältnis zu den Pflanzen findet man in auffallend grosser Menge dort Stickstoff als Charakteristikum von Eiweiss und mit relativ konstantem Anteil. Deshalb kann man durch Bestimmung des Stickstoffs und Multiplikation dieses Wertes mit 6.25 einen Rückschluss auf den Eiweissgehalt ziehen. Eiweiss enthält durchschnittlich 16% Stickstoff. Kohlenhydrate haben eine relativ starre Struktur. Diese wird durch das Hinzutreten des Stickstoffs im Eiweiss überwunden. Der Stickstoff bewirkt eine Umgestaltung der «nur» lebendigen Struktur der Kohlenhydrate. Die Substanz Stickstoff muss also etwas mit dem Wesen des Tieres und des Mensches zu tun haben, ohne diesen können sie sich nicht verwirklichen.»4 Sinngemäss kann der Stickstoff, der das seelische Leben bei Mensch und Tier ermöglicht, Seelenstoff genannt werden. Da alle Gestaltung über den Kohlenstoff verläuft und durch ihn überhaupt erst Leben in der Substanz möglich wird, kann man ihn Lebensträger oder Lebensstoff nennen. Entsprechend kann gemäss dem anthroposophischen Menschenbild jeder der vier Stoffe dem entsprechenden Wesensleib zugeordnet werden: Wasserstoff Wärmestoff Ich Stickstoff Seelenstoff Astralleib Kohlenstoff Lebensstoff Ätherleib Sauerstoff Erdenstoff Physischer Leib Die lebendige Körpersubstanz von Tier und Mensch besteht zum grössten Teil aus Eiweiss, während die Pflanzensubstanz in erster Linie aus Kohlehydraten besteht. Allerdings findet sich in jeder pflanzlichen Zelle auch Eiweiss, ebenso wie kein Tier oder Mensch ohne Kohlenhydrate leben könnte. Um das Wesen des Eiweisses zu erkennen, kommt es auf die grundsätzlichen Verhältnisse der Kohlenhydrate zu den Eiweissen an, wie dies weiter oben ausgeführt wurde. Gewiss sind alle tierischen Organe mehr oder weniger aus Eiweiss gebildet. Jedoch kann man in dem Fleisch, d.h. den Muskeln, den Urtyp tierischen Bildungsimpulses sehen. Die Muskeln sind die spezifischen Organe, die die aktive Bewegung ermöglichen. So wie der Stickstoff der Luft geradezu Inbegriff der physikalischen Beweglichkeit ist, kann man diese Eigenschaft, organisch geworden, in der Bewegungsfähigkeit der Muskeln wieder erkennen, die sehr viel gebundenen Stickstoff enthalten. Bewegungsfähigkeit aber ist ein typisches Kennzeichen tierischer, d.h. beseelter Lebenswesen. Für diese Lebensweise, die über das «nur» Lebendige hinausgeht, bedürfen Mensch und Tier also des Stickstoffs, der als charakteristisches Element in das Leben, das sich primär hauptsächlich auf die Elemente Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff stützt, eingeht und zur Eiweiss- und vor allem zur Muskelfleischbildung benutzt wird. Das Eiweiss ist Lebensträger bei Tier und Mensch. Über diese Qualität hinaus sind Eiweisssubstanzen auch Vermittler der Empfindungen. Die Kohlenhydrate sind dazu nicht in der Lage. Dazu muss Stickstoff vorhanden sein. Genauso wie das Muskeleiweiss die typische Substanz physischer Beweglichkeit ist, so ist Eiweiss auch die physische Grundlage seelischer Impulse. – Das Fleisch ist somit nicht nur Träger des biologischen, d.h. ätherischen Lebens, sondern zugleich Träger des höheren Lebens, also der Seele und des Geistes (Astralleib und Ich). Die Verbindung dieses höheren Wesens des Menschen mit dem Körper wird im Lateinischen incarnatio genannt, was letztlich das «Einziehen» des Wesens des Menschen als Geistgestalt in das Fleisch (caro, carnis = Fleisch) bedeutet. Die Möglichkeit der Proteine, substantielle Träger von Bewusstsein zu sein, beruht nach anthroposophischem Menschenbild auf abbauenden Prozessen. Dementsprechend müssen Eiweissabbau-Produkte damit verbunden sein. Man kann sagen, dass bis zu einem gewissen Grade eine Giftbildung nötig ist, um das rein biologische zu einem höheren Leben umzuwandeln, also das Eingreifen von Astralleib und Ich zu ermöglichen. Anders ausgedrückt: Sowohl das Wachsein wie auch die Bewegung als seelische Äusserung verdanken wir einem leichten inneren Giftbildungsprozess, der an Stickstoff gebunden ist. Dazu dienen zwei Substanzgruppen, die biogenen Amine und das Kreatin. Die biogenen Amine erstrecken ihre dem Astralleib entstammende Wirksamkeit auf das Nervensystem und Bewusstsein. Dadurch wird biologisches Leben zum bewussten Erleben. Das Kreatin kann innerhalb des Stoffwechsels Willensimpulse aufnehmen und damit Bewegung ermöglichen. Hierfür ist eine besondere Konfiguration nötig, die eine intensive Verbindung mit dem Phosphor eingeht, was bei den biogenen Aminen nicht der Fall ist.5 4Otto Wolff (2013): «Grundlagen einer geisteswissenschaftlich erweiterten Biochemie» Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart, S. 56 ff. und S. 191 ff. 5 vgl. Wolff, op. cit., S. 209 ff. V e r dau u n g u n d E i w e i s s a bb au Der Abbau der Eiweisse und Kohlenhydrate bei der Verdauung erfolgt im Magen-Darmtrakt mit Hilfe verschiedener Enzyme, die schrittweise den Abbau bis zu Monosachariden bzw. Aminosäuren bewirken. Da jedes Eiweiss artspezifisch gebildet wird, hat es – auch wenn es nicht mehr im Bereich des aktiven Lebens ist – immer noch etwas vom Wesen des betreffenden Lebewesens, zum Beispiel des Tieres, an sich. Das Gleiche gilt, wenn auch weniger ausgeprägt, für Kohlenhydrate. Leben tritt eben in unendlich differenzierter Form auf und wird durch jede Pflanze und jedes Tier in jeweils spezifischer Form aktualisiert. Beim Tier kommt über den Stickstoff im Eiweiss zusätzlich das seelische Element zum Tragen. Mensch und Tier benötigen letztlich als Lebensmittel das von der Pflanze erzeugte Leben, das in deren Substanz z.B. in den Kohlenhydraten festhalten wird. Würde dieses Leben direkt in den menschlichen Organismus hineinkommen, so würde das artspezifische bzw. individualisierte menschliche Eiweiss von Fremdwirkungen überdeckt. Dies kann bei allergischen Erkrankungen tatsächlich der Fall sein. Das Leben, auf das der Mensch in seiner Ernährung angewiesen ist, muss also seiner Artspezifität entkleidet werden und dies geschieht durch den Abbau im Magen-Darmkanal. Tatsächlich zeigen sowohl die Monosacharide als auch die Aminosäuren keine Artspezifität mehr. Deshalb wirken sie auch nicht mehr allergen. In diesem Sinne sind sie tote Substanzen. Findet dieser Abbau in der Verdauung nur unvollständig statt, so können Gegebenheiten, die mit den seelischen Realitäten zusammenhängen, sich als Fremdwirkungen äussern und im Menschen schädigend auftreten. L i c h t a l s I n f o r m at i o n s t r äg e r und Ordnungskr aft Auch die neusten Erkenntnisse der Physik über die Biophotonen geben erhellende Auskünfte. Biophotonen sind Lichtquanten, also physikalisch kleinste Elemente von Licht, die von lebenden Zellen abgegeben werden. Sie koordinieren alle biochemischen Prozesse in den Zellen und steuern die Kommunikation zwischen ihnen. Zweifelsfrei nachgewiesen wurden sie durch Fritz-Albert Popp vor über dreissig Jahren. Popp hat eine Messmethode und ein Gerät entwickelt, das die Biophotonenemission lebender Zellen (Samen, Früchte etc.) sehr präzise bestimmt. Von jedem Lebensmittel entsteht so in Sekundenschnelle eine optische Visitenkarte. Sie liefert wichtige Aussagen über Qualitätsunterschiede von Vergleichsprodukten und über die Stabilität der Qualität unter unterschiedlichen Bedingungen. Damit können folgende Qualitätsmerkmale genau beurteilt werden: ·· Frischezustand ·· Kontamination ·· Geschmackliche Komponenten ·· Herkunft ·· Eventuelle Produktionsfehler ·· Anbau-/Düngeeinflüsse ·· Preis/Leistungsverhältnisse In sehr eindrücklicher Weise beschreibt Popp die physikalischen Hintergründe dieser neuen Art, «Qualität» zu definieren und zuverlässig zu überprüfen. Damit erhalten wir ein Bild von den Einflüssen, die die Bodenbeschaffenheit, Düngevarianten, die Sortenauswahl, klimatische Faktoren oder die Sonnenexposition auf die Qualität der Lebensmittel ausüben. Rasch können jene Produkte aussortiert werden, die sich in ihren Merkmalen deutlich von den Sollwerten unterscheiden. Nur so lässt sich die Qualität von Nahrungsmitteln überhaupt richtig beschreiben. Die praktischen Konsequenzen von Popps Grundlagenforschung sind vielfältig. Er zeigt auf, dass die Inhaltsstoff-Analytik nicht ausreicht, um zu erfassen, was Nahrung im eigentlichen Sinne bedeutet und welchen Stellenwert sie für unsere Gesundheit hat. Ihm zufolge kann auch das Krebsproblem nicht ohne das Verständnis der Biophotonen gelöst werden. Mit dem Verständnis der Biophotonen können neue und konkrete Vorschläge zur Diagnose von Krebserkrankung gemacht werden, und es werden auch Methoden angeboten, wie in für den übrigen Organismus nicht schädigender Weise das Tumorwachstum eingedämmt oder gar unterbunden werden kann. Er liefert konkrete Hinweise auf Informationskanäle im Organismus, die bisher nicht erkannt oder verstanden wurden. Sie erlauben neuartige Einsichten in das Wesen der Krankheit und damit auch in die Entwicklung ganzheitlicher Diagnose und Therapieverfahren. Und auch zur Homöopathie ergeben sich aus Popps Ansatz neue Impulse. Über den Zusammenhang von Evolution und Bewusstsein schreibt Popp: «Bewusstsein ist ein bipolares Wirkungsgefüge, das sich aus den Elementen aktueller und potenzieller Informationen zusammensetzt und das sich als die Quelle aller physiologischen Regelkreise identifizieren lässt. Zuordnen kann man auf der Basis des Biophotonenfeldes kohärente (gequetschte) und chaotische Zustände, die an der Phasengrenze ineinander übergehen und deshalb als höchst sensible Ordnungsparameter wirken. Wie das Bewusstsein selbst, das aus solchen bipolaren Zuständen zusammengesetzt ist, verfügen alle eng verzahnten biologischen Regulationsfunktionen über diese Charakteristik.» Popp fährt fort und erläutert sodann, weshalb wirkliche Heilung nur über eine Evolutionsfähigkeit des Bewusstseins möglich ist: «Unter 'Evolution' verstehe ich die fortschreitende Entfaltung aktueller und potenzieller Informationen, also die Fähigkeit, immer neue Fragen zu beantworten, und mit den Antworten wiederum neue Fragen zu stellen. Diese Informationsmengen sind unbeschränkt und ihre Entfaltung setzt den Dialog zwischen diesen Bereichen voraus. Mit anderen Worten: Die Evolutionstüchtigkeit lebender Systeme hängt einzig und allein von der Fähigkeit ab, aus neuen Antworten neue Fragen zu formulieren und entsprechend neue Antworten zu finden, die wiederum zu neuen Fragen führen … Allein aus diesem Grund kann es keine 'absolute' Wahrheit geben, und es wäre vermutlich falsch, zu vermuten, dass die Evolution allein nur die intersubjektive wissenschaftliche aktuelle Information fördert, ohne das wesentlich breiter und tiefer angelegte subjektive Verlangen nach Erkenntnis vorzuschlagen. Tatsächlich stimmen erfahrene Ärzte mit der Beobachtung überein, dass nicht die physische Konstitution, sondern vor allem die lange aufrecht erhaltene Neugierde jene Zeitgenossen auszeichnet, die ein hohes Alter erreichen. Die Evolution beteiligt jene Geschöpfe am längsten an der Entwicklung, die ihr am dienlichsten sind. Innerliche 'Verabschiedung' von der Evolution erspart dem Erdenbürger andererseits, sich weiter daran zu beteiligen. Eine 'Heilung' bedeutet in diesem Sinne, zur Verpflichtung und Reaktivierung jener genetischen Anlagen zurückzufinden, die der Einzelne mit der Geburt auf sich nahm.»6 Bewusstsein ist nun aufzufassen als die Differenz zwischen Tatsache und Notwendigkeit, während Kohärenz dahingegen aufzufassen wäre, das Notwendige mit Freude zu tun. Der Begriff der Kohärenz erfährt damit eine Sinnerweiterung. Die Biophotonik wird bereits auf vielen verschiedenen Gebieten praktisch angewendet. Momentan werden Untersuchungen durchgeführt, um abzuklären, wie sich unterschiedliche Anbaubedingungen auf die Qualität von Lebensmitteln auswirken. Auf dem Andreas-Hof in Überlingen am Bodensee wird zum Beispiel über den Anbau von Licht­yams geforscht und die Forschungs­ergebnisse fliessen direkt wieder in die Kultivierung der Lichtwurzel ein.7 Damit ist es möglich, eine qualitativ hochstehende Lichtwurzel anzubauen. 6 Fritz-Albert Popp (2006): «Biophotonen – Neue Horizonte in der Medizin» Karl F. Verlag, Stuttgart, S. 119 ff., S. 170 ff. 7Informationen unter www.andreashof-bodensee.de Die Licht wurzel Die Lichtyam (Dioscorea batatas) ist eine mehrjährige Kletterpflanze und gehört zur über 600 Arten umfassenden Familie der Yamswurzelgewächse (Dioscoreaceae). In Südamerika, Afrika und Asien sind Yamswurzeln als Nahrungs- und Heilpflanzen weit verbreitet, in China schon seit Jahrhunderten. Die Lichtyam bildet Ranken mit Blättern von länglicher Herzform, die an einer Kletterhilfe in die Höhe wachsen, und einen tropfenförmigen Wurzelbereich, der als Speicherorgan dient. Die Vermehrung erfolgt über Sprossknöllchen, die ab dem zweiten Vegetationsjahr an der Blattachsel wachsen. Lichtyam bzw. Lichtwurzel ist die deutsche Bezeichnung der Dioscorea batatas. Als 1924 Rudolf Steiner den landwirtschaftlichen Kurs in Koberwitz hielt, aus dem später der Impuls zur biologisch-dynamischen Bewegung entstehen sollte, wies er nach dem Kurs in einem Gespräch mit Wachsmuth auf die Dioscorea batatas hin. Ihm zufolge müsste es möglich sein diese Pflanze in Europa heimisch zu machen. In den unterirdischen Teilen speichere sie wie keine andere Pflanze den Lichtäther.8 Aufgrund der schwierigen Anbaubedingungen blieb die Pflanze als Wurzelgemüse in Europa jedoch lange unbekannt, ihre Kultivierung gelang dank intensiver Forschung erst in den letzten Jahren. Lichtyam enthält eine Vielzahl wertvoller Inhaltsstoffe, u.a. die Vitamine B und C, über 30 Spurenelemente, Polysacharide und Saponine (Dioscorin, Diosgenin). In der Medizin wird sie bereits bei degenerativen Erkrankungen und Wechseljahrbeschwerden, aber auch bei Entzündungen, Gelenkschmerzen, Tumorerkrankungen und zur Blutzucker- und Cholesterinsenkung angewendet. 8 vgl. Adalbert Keyserlingk (1953): «Erinnerungen an frühere Forschungsarbeiten» S. 31 Einl adung zum Somm e r fes t Degustation selbst zubereiteter veganer Köstlichkeiten m Degustation Lichtwurzel m Ausschank diverser Teesorten und Sirupe m Bali-Fahnenmalen für Kinder m Vegane Rezeptvorschläge und Informationen S a m s tag, 3O. Au g u s t 2O14 11 b i s 16 U h r / A h o r n –A p ot h e k e Wir freuen uns auf ein gemeinsames Fest! Frau Gabriela Zagula-Rufener Apothekerin FPH Offizinpharmazie Ahornstrasse 24 4O55 Basel T O61 3O1 48 88 F O61 3O1 26 44 [email protected] www.ahorn-apotheke.ch