Lucia di Lammermoor

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Lucia di
Lammermoor
Gaetano Donizetti (1797-1848)
Oper in drei Akten (sieben Bildern)
Libretto von Salvatore Cammarano nach
«The bride of Lammermoor» von Sir Walter Scott
Uraufführung: 26. September 1835, Neapel
Handlung
Erster Akt
Normanno, in Diensten Enrico Ashtons, befiehlt, die Gegend nach Spuren eines
geheimnisvollen Fremden abzusuchen. Enrico und der Kaplan Raimondo treten
hinzu: Enrico klagt, seine Schwester Lucia weigere sich, Arturo Buklaw zu hei­
raten, den Mann, der ihn und seinen in politischen Schwierigkeiten stecken­den
Clan retten könne. Raimondo wendet ein, Lucia sei noch in Trauer um ihre
tote Mutter. Normanno behauptet jedoch, sie liebe einen anderen Mann und
treffe sich heimlich mit ihm im Wald – und Normanno hat den Ver­dacht, dass
es sich um Edgardo di Ravenswood handle, Enricos Todfeind. Als die Zurück­
kehrenden diesen Verdacht bestätigen, bricht Enrico in heftige Wut aus.
Lucia Ashton erwartet Edgardo. Sie erzählt ihrer Zofe Alisa eine Vision: Sie
sah den Geist einer Frau, deren Leiche in einem Brunnen im Park des Schlosses
liege, nachdem ein Ravenswood sie einst in Eifersucht getötet habe. Nach der
Erscheinung habe sich das Brunnenwasser in Blut verwandelt. Nur der Gedan­
ke an Edgardos Liebe verscheucht Lucias Ängste. – Edgardo eröffnet Lucia,
er müsse in politischer Mission abreisen. Zuvor will er aber bei ihrem Bruder
Enrico um ihre Hand anhalten und der Familienfehde ein Ende setzen. Lucia
erschrickt: Sie weiss um die Unversöhnlichkeit ihres Bruders. Ihr Zögern bringt
Edgardo in Wut – er habe aus Liebe seiner Rache abgeschworen, was sich jedoch
wieder ändern könne. Lucia beruhigt ihn; die beiden Liebenden schwören sich
ewige Treue, tauschen Ringe aus und versprechen, sich Briefe zu schrei­ben.
Zweiter Akt
Enrico ist verbittert über die Halsstarrigkeit seiner Schwester: Mit Hilfe Nor­
mannos hat er Briefe der Liebenden abgefangen. Als Lucia erscheint – fest
entschlossen, Edgardo die Treue zu halten – zeigt ihr Enrico ein gefälschtes
Schreiben, aus dem hervorgeht, dass Edgardo sie verraten hat. Damit sei sie
frei von ihrem Treueversprechen. Auch beschwört er sie mit dem Hinweis auf
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das der Familie drohende Unheil, ihren Widerstand aufzugeben und Arturo
Buklaw zu heiraten. Als auch der Kaplan Raimondo das Opfer zum Wohl der
Ashtons fordert, ist Lucias Widerstand gebrochen. Wie betäubt ergibt sie sich
ihrem Schicksal.
Arturo erscheint zur Hochzeit. Enrico bittet ihn vorsorglich um Nachsicht –
Lucia trauere noch immer um ihre Mutter. Lucia tritt ein. In letzter Aufleh­
nung zögert sie, doch dann unterschreibt sie den Ehevertrag. In diesem
Augen­blick stürzt Edgardo herein, und nur knapp gelingt es, einen Kampf zu
verhindern. Als Lucia Edgardo ihre Unterschrift unter den Ehevertrag bestäti­
gen muss, verflucht er sie und ihre Familie.
Dritter Akt
Während eines Unwetters brütet Edgardo voll Bitterkeit über Lucias Treue­
bruch. Da erscheint Enrico – er will die Beleidigungen rächen, die Edgardo
seiner Familie zugefügt hat. Die beiden einigen sich auf ein Duell: Im Morgen­
grauen wollen sie sich bei den Gräbern der Ravenswood treffen.
Lucias Hochzeit mit Arturo wird gefeiert. Plötzlich stürzt Raimondo herein
und berichtet den entsetzten Gästen, Lucia sei wahnsinnig geworden und habe
ihren Gatten im Hochzeitsbett erstochen. Lucia erscheint. In ihrer Geistesver­
wirrung beschwört sie Szenen der Vergangenheit herauf, phantasiert sich Ed­
gardo herbei und imaginiert ihre Vermählung. Enrico muss die fatalen Folgen
seiner Intrige erkennen. Lucia ruft nur noch nach ihrem Geliebten und sehnt
die Vereinigung im Himmel herbei.
Bei den Gräbern seiner Ahnen wartet Edgardo auf Enrico und beklagt sein
Schicksal. Raimondo berichtet ihm von Lucias Tod im Wahnsinn; da erkennt
er die Grösse ihrer Liebe. Er nimmt sich das Leben, bevor es die Umstehenden
verhindern können. Mit dem letzten Atemzug träumt er von der Vereinigung
mit Lucia im Himmel.
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