Bemerkung zu den Texten und Bildern, die in der Vorlesung gezeigt wurden: Aus urheberrechtlichen Gründen könne die aus Büchern kopierten Abbildungen hier nicht eingeschlossen werden. Sie sind jeweils zitiert und sind aus folgenden Büchern entnommen: Bergmann.Schäfer, Lehrbuch der Experimentalphysik, Band 1, bzw Band 3 Elektrizität Walter de Gruyter Berlin 1998 G.S. Campbell An introduction to environmental Biophysics Springer New York, 1977 Denis and Pierson The speech chain D.C. Giancoli, Physics, Principles with applications Prentice Hall, Englewood cliffs, 1980 W. Hoppel et al. Biophysik, Springer Berlin 1978 H. Horvath Biologische Physik, HPT&BV, 2003 J.L. Montheit. Grundzüge der Umweltphysik, Steinkopf, Darmstadt 1978 R.W.Pohl Einführung in die Physik, Band 1, Mechanik, Akustik, Wärmelehre Springer Berlin 1941 J. Schreiner Physik I, HPT&BV, Wien, 1982 K. Schmidt-Nielsen Scaling: Why is animal size so important. Cambridge University Press, 1993 Scientific American, monatlich erscheinende Zeitschrift P.A. Tipler, Physik. Spektrum Verlag, Heidelberg 1991 H. Vogel, Gehrtsen Physik Springer Berlin, 1995 Die gezeigten Applets können bei http://www.walter-fendt.de angesehen werden ELEKTRIZITÄT Bernstein: Wenn mit Stoff gerieben, zieht er kleine Objekte, z.B. Stoffasern an. 1789: “Tierische Elektrizität” Frosschenkel zuckt bei Berührung eines Eisengitters auf.(Abb. 116, Bergmann Schäfer, Elektrizität) Heute: Elektrische Geräte, Elektrische Meßmethoden, Elektrophysiologie,EKG, Membranpotential, Elektroortung (Nilhecht) aber auch Gefahren durch Elektrizität Abb 146 Bergmann Schäfer ELEKTROSTATIK: keine Bewegung von Ladungen 2 Arten von Ladungen: + (Glas) – (Hartgummi), willkürlich gewählt ---> e– Anziehung und Abstoßung ohne sichtbare Verbindung Auch im Vakuum, in jeder Entfernung ---->Fernwirkungskraft Elektrischer LEITER Bewegung von Ladungen (Metalle, Schwefelsäure) ρ < 10-6Ωm Elektrischer NICHTLEITER (Isolator) keine Bewegung von Ladungen Glas, Holz ρ > 10+6Ωm HALBLEITER Elektrisch NEUTRAL: Gleiche Menge an + und – Ladungen Metalle sind gute Leiter: Frei bewegliche – Ladungen (Elektronen) Fixe + Ladungen (im Kristallgefüge) Bei Stromfluß: – Ladungen bewegen sich. Richtung des elektrischen Stroms: Richtung der (fiktiven) positiven Ladungen Elektronen bewegen sich in die Gegenrichtung ELEKTROSKOP: mißt Ladungen durch Abstoßung Mehr Ladungen: stärkere Abstoßung Abb. 14.1 Biologische Physik Vergrößern der Oberfläche: Ladungen weniger dicht--> weniger Abstoßung Erden: Verbinden mit der gößtmöglichen Oberfläche, Erdoberfläche (Erde durch Feuchtigkeit immer zumindest etwas leitend) ----> Entladung (z.B. Chips) INFLUENZ: Ladungsverschiebung in einem Leiter durch Ladungen in der Nähe Abb 14.1 Biologische Physik Maß für Ladungen: Ladungsmenge SI Einheit 1C (Coulomb), Definition später aus anziehender Kraft ermittelbar Kleinste mögliche Ladung: Elementarladung Ladung des Elektrons e, Protons e = 1,602•10-19C 1C = ?? Elektronen?? Anziehung (Abstoßung) von Ladungen Mehr Ladung 1: Mehr Kraft Mehr Ladung 1: Mehr Kraft Mehr Abstand: weniger Kraft Coulomb’sches Gesetz r Q1 F -F Q2 Beispiel: Kraft von 2 Ladungen von 1C in 1m Entfernung Wieviel ist 1C??, z.B. vieviel H2SO4 muß genommen werden?? Atomare Masseneinheit: 1u = 1,66 . 10-24 kg Wenn mehrere Ladungen: Elektrostatische Kräfte durch vektorielle Addition “Verhüllte Ladung” Q q Kraft gibt Existenz einer oder mehrerer Ladungen an Die Kraft ist von der “Probeladung” q abhängig Unabhängig, wenn Kraft pro Ladung Kraft pro Ladung ELEKTRISCH FELDSTÄRKE Probeladung muß klein sein Elektrisches Feld: Raum, in dem eine Feldstärke auftritt durch Probeladung feststellbar bei punktförmigen Ladung(en): aus dem Coulomb’schen Gesetz Beispiel: Q=109 Elektronen, E in 10m Entfernung. Feldstärken werden vektoriell addiert Visualisierung der Feldstärken durchFeldlinien (analog Stromlinien) •Richtung der Linien gibt Richtung der Feldstärke •Feldliniendichte den Betrag Masselose Probeladung bewegt sich entlang der Probeladung Feld einer Punktladung: Radiale gerade Linien, gehen von + Ladung aus enden auf – Ladung Experimentelle Darstellung durch Dipole Abb 19 bis 21 Bergmann Schäfer, Elektrizität Quellfeld: Feldlinine beginnen und enden auf Ladungen je größer die Ladung, desto mehr Feldlinien Elektostatisches Feld: Feld von ruhenden Ladungen. ---> Feldstärkenvektor steht normal auf Leiteroberfläche Beweis indirekt: durch Konstruktion eines Widerspruchs Abb 14.3 Biologische Physik Annahme E nicht normal in 2 Komponenten zerlegt Normal und parallel zu Leiter Feldstärke parallel zu Leiter --> Bewegung von Ladungen ---> kein elektrostatisches Feld Im Inneren eines Leiters ist die Feldstärke Null Abb. 24, Bergmann Schäfer Elektrizität Elektrisches Potential, Elektrische Spannung Bewegung einer Probeladung im Feld --> Es gibt anziehende oder abstoßende Kräfte. Kraft und Weg--> Arbeit F ds Bewegung im elektrischen Feld vom Punkt 1 zum Punkt 2 Abb. 14.5 Biologische Physik Ist unabhängig von der Probeladung Elektrische Potentialdifferenz, Elektrische Spannung Falls Weg normal auf die Feldlinien: --> Keine Arbeit bei Bewegung einer Ladung entlang einer Feldlinie Keine Potentialdifferenz auf einem elektrischen Leiter (im elektrostatischem Feld) Falls: Elektrische Feldstärke ist Spannung pro Länge Beispiel 1: Hochspammungsleitung 220000V gegen Erde, 16.5 m über Boden. E=? [E] = V.m-1 16.5 m Beispiel 2. Zellmembran: ∆U = 70mV, ∆s= 9 nm, E=?? Pontentialdifferenz um Punktladung: Feldstärke nur von Distanz abhängig Bewegung normal zur Feldlinie gibt keinen Beitrag. Parallel zur Feldlinie nur von Anfangs- und Endentfernung abhängig Abb. 14.5 Biologische Physik Ersatzweg mit derselben Arbeit / Spannung: Zuerst radial Dann auf Kreis ∆U = ∆U = 0 Ergebnis unabhängig vom Weg Auf geschlossenem Weg ist die Arbeit / Spannung Null Potentialdifferenz: Differenz des Potentials zwischen zwei Punkten. Analog Höhendifferenz Absolutwert des Potentials durch Festlegung des Nullpunkts. (Meeresspiegel bei Höhenangaben) -----> Erdoberfläche hat Potential Null Bei Punktladung: Potential Null im Unendlichen Punkte gleichen Potentials liegen auf Äquipotentialfläche Bei Punktladungen: Konzentrische Kugeln. Abb 14.6 Biologische Physik Elektrischer Leiter: Äquipotentialfläche Äquipotentialflächen normal zu Feldlinien. Feld kann auch durch Äquipotentialflächen veranschaulicht werden: Feldstärke normal Äquipotentialfläche Dichte Äquipotentialflächen ----> große Feldstärke, da Kondensator: zwei isolierte Platten Zwischen den Platten homogenes Feld, konstante Feldstärke Bergmann Schäfer Elektrizität, Abb 22 Abb 14.7 Biologische Physik Spannung zwischen den Platten U = E.d Mehr Ladung --> mehr Feldlinien ---> größere Feldstärke --> grössere Spannung --> Q proportional zu U Einheit der Kapazität ist ein Farad (Nicht Fahrrad !!!!) Plattenabstand d und Plattenfläche A beeinflussen die Kapazität: Größerer Abstand ----> U = E.d wird größer, C=Q/U wird kleiner Größere Fläche der Platten ----> bei gleicher Ladung weniger Feldlinien pro Fläche ----> geringere Feldstärke ----> kleinere Spannung -----> größere Kapazität Ohne Beweis: Beispiel: Gewitterwolke r = 5 km, 2000m über Boden, C = ?? 2000m Parallel- und Serienschaltung von Kondensatoren Symbolik für Schaltungen Leitende Verbindung die Widerstand Null hat, Äquipotentialfläche Kondensator (mit Anschlußdrähten) Widerestand ( + Spannungsquelle – ) Serienschaltung: Ein Element nach dem anderen Parallelschaltung: Ein Element neben dem anderen Eine Kombination von Kondensatoren nimmt Ladungen auf und hat zwischen den Anschlüssen eine Spannung, verhält sich also wie ein Kondensator. Berechnung dessen Kapazität aus Ladung und Spannung: C=Q/U Parallelschaltung von Kondensatoren: Abb 14.8 Biologische Physik Größere Gesamtfläche als bei jeden einzelnen Kondensator ---> mehr Ladung bei derselben Spannung ---> größere Kapazität C = C1 + C2 + C3 Serienschaltung von Kondensatoren: Abb 14.9 Biologische Physik Durch Influenz Ladung auf den einzelnen Platten Abstand der Platten wird vergrößert ----> bei derselben Ladung mehr Spannung zwischen den Platten -----> geringere Kapazität 1 C 1 C1 1 C2 1 C3 Isolierendes Material zwischen den Kondensatorplatten: DIELEKTRIKUM z.B. Glas, Wasser. Dielektrikum besteht aus Atomen, Molekülen ---->positive und negative Ladungen -----> durch das elektrische Feld ausgerichtet Abb 14.11 Biologische Physik Dipole drehen sich in Richtung des elektrischen Feldes Dadurch Schwächung des Feldes -----> geringere Feldstärke ------> geringere Spannung ------> größere Kapazität Abb 14.11 Biologische Physik C = ε · C0 Kapazität mit Dielektrikum Dielektrizitätkonstante (-zahl) Kapazität ohne Dielektrikum Stoffe mit polaren Molekülen haben hohe Dielektrizitätszahl Ladungen im Kondensator können nur unter Arbeitsaufwand hintransportiert werden: + – Eine negative Ladung wird zur anderen Platte gegen abstoßene Kraft transportiert, positive Ladung bleibt. Arbeit im elektrischen Feld: dW = E . Q. ds Anwendung von Kondensatoren: Sensortaste Lift Kondensatormikrophon Energiespeicherung im Kondensator: Blitzlicht Gleichrichtung Zellmemebran Beispiel: Gewitterwolke, E = 0.2MV/m, d = 10 km, 2000m über Boden gespeicherte Energie ??