Osteuropa Osteuropa wird manchmal das neue Europa genannt. Geographisch gibt es keine klaren Grenzen die zeigen, was genau zu dieser Region gehört. Abhängig davon was du liest und wo du nachsiehst, werden verschiedene Länder zu Osteuropa gezählt. Es gibt einige Länder, die ganz offensichtlich dazu zählen, wie etwa der europäische Teil Russlands, der Westen des Uralgebirges ... Weißrussland ... die Ukraine ... Auch Rumänien und Bulgarien gehören dazu. In diesem Film werfen wir einen Blick darauf, was für die meisten Länder, die im östlichen Teil Europas liegen, typisch ist. Einige der Länder in Osteuropa sind sehr groß. Russland ist zum Beispiel das größte Land der Welt, die Ukraine das zweitgrößte Land. Die Region besteht aus weiten Ebenen, die größtenteils bebaut werden. Große Teile der Region bestehen aus Ackerland und viele Menschen arbeiten auf den Bauernhöfen. Es werden vor allem Weizen, Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben angebaut. Abgesehen von Rumänien und Bulgarien gehörten die Länder Osteuropas früher zur Sowjetunion. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die kommunistische Partei die Führung der Sowjetunion und hatte absolute Kontrolle über die Länder. Sie entschied über alle wichtigen Fragen. Während der Zeit der Sowjetunion wurden kollektiv betriebene Bauernhöfe auf dem Land gebildet. Kollektiv betriebene Bauernhöfe waren große Bauernhöfe die von mehreren Familien besessen und betrieben wurden. Sie hatten Tiere und haben ihr Getreide zusammen angebaut. Jedoch ging der Großteil der Einnahmen des Bauernhofs an den Staat. Nach und nach wuchs die Unzufriedenheit mit den Machtinhabern in der Sowjetunion. Als die Sowjetunion 1991 schließlich aufgelöst wurde, wurden die Länder unabhängige Demokratien. Nun konnten sie für sich selbst entscheiden. Viele Vorschriften verschwanden und es wurde einfacher ins Ausland zu reisen. Mittlerweile sind nicht mehr sehr viele der kollektiv betriebenen Bauernhöfe übrig. 1 Stattdessen wurden private Genossenschaften gebildet, die ähnlich wie staatliche Genossenschaften sind. Allerdings behalten die Besitzer die Einnahmen für sich selbst und verwenden sie, um ihre Bauernhöfe zu modernisieren. In der Ukraine kann man endlose schwarze, frisch gepflügte Felder sehen, so weit das Auge reicht. Das Steppenland rund um den Dnepr bietet mit das beste Ackerland in Europa. Das ist der Grund dafür, dass die Ukraine "der Brotkorb Europas" genannt wird. Kohl ist in der Ukraine stark verbreitet. Der Kohl hier wird an Schulen im ganzen Land gesendet. Jung und alt arbeiten hier zusammen. Sie pflücken rote Beete, die - unter anderem - für das Nationalgericht "Borschtsch" verwendet werden, eine köstliche rote Beete-Suppe. Auf der Halbinsel Krim, im Süden der Ukraine, werden Zitrusfrüchte und Weintrauben angebaut, da das Klima dort sehr mild ist. Ein großer Teil der Produkte, die in der Ukraine angebaut werden, werden exportiert. Ein anderer wichtiger Industriezweig für einige dieser Länder ist die Stahlindustrie. In Russland und der Ukraine wird 10 Mal mehr Eisenerz produziert als in Schweden. Das Erz wird in großen Stahlanlagen geschmolzen und in Stahl umgewandelt. Das Eisenerz wird in heißen Brennöfen geschmolzen. Ein Teil des Stahls wird an diese Fabrik geliefert, die Tanks für Ölraffinerien herstellt. Diese werden im Ausland verkauft. In den Großstädten arbeiten die Menschen in den neuen Industrien, die noch weiter wachsen. Viele kommen aus anderen Ländern. Weil es günstige Arbeitskräfte gibt, bauen viele Länder hier Fabriken. Kleider werden beispielsweise in dieser sehr modernen Fabrik in der Ukraine für ein schwedisches unternehmen hergestellt. Viele Flüsse laufen durch all diese Länder. Diese Flüsse sind wichtig, um beispielsweise Eisenerz zu transportieren. Deswegen wurden viele Städte an diesen Flüssen gebaut. Die Flüsse, die durch die großen Ebenen fließen, sind wichtig für die Bauern, die damit ihre Felder bewässern. Die Wolga, die durch Russland fließt, ist der längste Fluss Europas. Der zweitlängste Fluss Europas ist die Donau. Sie ist 3000 km lang. 2 Das Donaudelta am Schwarzen Meer ist eines der wichtigsten Naturschutzgebiete Europas. Neben anderen Vögeln nesten sich hier auch Pelikane ein. Die Donau fließt durch viele Länder in Europa, bevor sie in Rumänien schließlich in das Schwarze Meer mündet. Da Osteuropa sich über ein so großes Gebiet erstreckt, gibt es große Unterschiede in der Landschaft, wie auch im Klima. Bulgarien liegt beispielsweise im Herzen des Balkans und hat eine sehr vielseitige Landschaft. Im Norden gibt es viele weite Ebenen entlang der Donau. Im Süden finden sich Berge und Hochebenen. Alle Länder in Osteuropa sind weit vom Atlantischen Ozean entfernt. Daher haben sie ein so genanntes "kontinentales Klima" mit kalten Wintern und heißen Sommern. Im hohen Norden Russlands, in der Tundrazone, ist es sehr kalt und karg. Es gibt nicht viel, das hier wachsen kann. Vor allem Moose und Flechten. Ackerbau ist hier nicht möglich, aber Rentiere können hier gehalten werden. Auch Jagen und Fischen sind hier recht gebräuchlich. In den Berggebieten müssen Pflanzen und Tiere die langen kalten Winter und die kurzen, milden Sommer überleben. Bergketten können in Ost- und in Südwesteuropa gefunden werden. Zwei der größten sind die Karpaten und das Uralgebirge. In der Südukraine, auf der Halbinsel Krim, und in Südbulgarien ist es so warm wie im Mittelmeerraum. Hier gibt es viele Menschen, die vom Tourismus leben. In Bulgarien ist es die Küste am Schwarzen Meer mit all ihren Stränden, die im Sommer so viele Touristen ins Land zieht. Tourismus schafft viele Arbeitsstellen und ist eine Haupteinnahmequelle für das Land. In den Ländern Osteuropas gibt es große Unterschiede zwischen dem Leben in den Städten und dem Leben auf dem Land. Wenn ein Land aufgebaut wird, wird das meiste Geld in den Städten ausgegeben. Die ländlichen Gegenden sehen daher ärmer aus und die Leute, die dort leben, sind ärmer. In vielen Teilen Osteuropas leben viele Menschen noch immer in einfachen Holzhäusern auf dem Land. Fährt man durch manche dieser Häuser, kommt einem das manchmal vor wie eine Reise in die Vergangenheit. In den Städten leben die meisten Familien in Wohnungen. Viele Menschen leben in recht einfachen Verhältnissen, obwohl beide Elternteile arbeiten, da die Löhne oftmals sehr niedrig sind. Manche Familien haben mehr als nur einen Job, um über die Runden zu kommen und manche haben sogar ein eigenes stückchen Land, wo sie Gemüse für den Eigenbedarf anbauen können. 3 So kann eine Schule in dieser Region aussehen. Viele Kinder lernen in der Schule Russisch als ihre Zweitsprache. Das ist so, seit das Land zur Sowjetunion gehörte. Viele Eltern von Kindern und Jugendlich sprechen nur Russisch. An einigen Teilen des Landes wird das kyrillische Alphabet in Schulen verwendet. Heutzutage werden Englisch und andere internationale Sprachen in den Schulen gelehrt. Es ist sehr gebräuchlich, sein Mittagessen mit in die Schule zu bringen. Obwohl in einigen Schulen auch Essen angeboten wird. Die Traditionen dieser Länder sind sehr stark. Wenn du als Tourist nach Bulgarien reist, kannst du an einigen teilhaben. Die Essenskultur in Bulgarien wird von europäischen und von asiatischen Ländern inspiriert. Es gibt eine Spezialität namens "Shopska salata” aus Gurke, Zwiebel und Tomate, mit geriebenem Schafkäse bestreut. Bulgarien ist für seine Volksmusik bekannt. Auch Feste und Festivals sind verbreitet. Die Landestrachten sind wunderschön und werden, wie in Schweden, zu besonderen Gelegenheiten getragen. In den letzten 10 Jahren ist in den Ländern Osteuropas viel geschehen. Heutzutage gibt es in Europa mehr Arbeit und ein starkes Zugehörigkeitsgefühl zum neuen Europa. Alte, beschädigte Gebäude werden repariert! Und neue Unternehmen werden gegründet. Vielleicht werden die Länder Osteuropas schon bald wirtschaftlich so stark sein wie der Rest Europas. Schwedens Handel mit Osteuropa hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Viele schwedische Unternehmen haben heutzutage Produktionsstätten in mindestens einem der osteuropäischen Länder und kaufen Dinge von ihnen. Oder verkaufen Produkte dorthin. Heutzutage zeichnen sich die Länder in Osteuropa durch Neugier und Glauben an die Zukunft aus! 4