hörzeit AKUSTIKA, Schweizerischer Fachverband der Hörgeräteakustik Editorial Noch immer verzichten etliche Menschen auf ein Hörgerät, trotz verminderter Hörfähigkeit. Oft sind es ästhetische Bedenken oder die Angst vor Vorurteilen, dass man sich scheut, ein Hörsystem zu tragen. Dabei fällt ein Hinter-Ohroder Im-Ohr-Gerät längst nicht mehr so auf wie noch vor Jahren. Im Artikel «Ist doch nicht peinlich!» sagt Kim Ruberg: «Offen zur eigenen Schwerhörigkeit zu stehen, verbessert die Lebensqualität.» Wünschen sich Betroffene eine unsichtbare Lösung, dann ist dieser Traum heute näher denn je. Lesen Sie den nebenstehenden Artikel über «Lyric», das neuartige, komplett unsichtbare Hörgerät, das Sie einfach im Ohr drin belassen. Das neue, komplett unsichtbare Hörgerät: – die Kontaktlinse fürs Ohr. Dieses neue Hörgerät von Phonak ist einzigartig, bedarf keiner Handhabung und bleibt Tag und Nacht im Ohr. Und: Niemand sieht, wie gut Sie hören! Der in der «Lyric»-Anwendung geschulte Akustiker platziert das Gerät im äusseren Gehörgang, kurz vor dem Trommelfell, wo die Anatomie des Ohres für eine natürliche Bild: Phonak Lyric Klangqualität sorgt. Mit «Lyric» können Sie Ihr Hörgerät einfach vergessen: Sie müssen weder die Batterien wechseln noch das Gerät reinigen oder täglich ins Ohr einsetzen. «Lyric» wird über einen Zeitraum von bis zu vier Monaten rund um die Uhr bei allen täglichen Aktivitäten getragen – beim Telefonieren, beim Sport, beim Duschen, beim Musikhören mit Kopfhörern und auch nachts beim Schlafen. Das Gerät besteht aus biokompatiblem Weichschaum-Material, das einen angenehmen Sitz im Gehörgang garantiert. Nach dem Einsetzen wird «Lyric» digital programmiert. Das Gerät kann mit einer Rückholvorrichtung jederzeit selbst entfernt werden. Lassen Sie sich die Neuheit bei erklären. René Hänni hat eine «Lyric»-Ausbildung absolviert, ist autorisierter «Lyric»-Partner und kann Sie optimal beraten. Akustisches Phänomen AG Ob Sie sich mit dem Gedanken tragen, auf ein neueres Hörsystem zu wechseln, oder den entscheidenden Schritt zum ersten Hörgerät ins Auge fassen, wir von gehen auf Ihre Wünsche und Bedürfnisse ein. Sie werden bei uns kompetent und aufrichtig beraten. Kommen Sie vorbei – Sie sind herzlich willkommen. Infos-Tipps für ein besseres Hören AG Nr. 10/Juni 2011 Es grüsst Sie freundlich René Hänni Unsere Themen in dieser Ausgabe: «Lyric» ........................ Seite 1 Akustisches Phänomen ... Seite 1 Rudern für die Stille ....... Seite 2 Im US-Repräsentantenhaus in Washington hat sich gemäss Überlieferungen anfangs des letzten Jahrhunderts folgendes zugetragen: Ein cleverer Senator schien immerzu dösend auf seinem Platz zu sitzen, den Kopf in die Hand gestützt. Umso mehr verwunderte es, dass er über die Absichten der Opposition immer bestens informiert war. Dass er sich ein akustisches Phänomen zunutze machte, kam erst viele Jahre später zutage. Er sass am anderen Ende eines sogenannten Flüsterbogens. Dabei handelt es sich um einen ellipsenförmigen Raum, in welchem die Schallwellen von den Wänden so reflektiert werden, dass man im gegenüberliegenden Brennpunkt der Ellipse sogar ein Flüstern versteht. Der Senator sass genau dort, wo sich die reflektierten Schallwellen wieder verdichteten, und konnte so die Gespräche seiner Gegenspieler unbemerkt belauschen. Hörgeräte-Chronologie .. Seite 2 Mund auf – Ohren zu .... Seite 2 Kalorien ...................... Seite 2 Bunte Töne ................... Seite 3 Wassily Kandinsky ........ Seite 3 Das Kunden-Interview .... Seite 3 Ist doch nicht peinlich! ... Seite 3 AG Hörgeräte-Batterien ....... Seite 2 Fachgeschäft für Hörgeräteakustik Barfüsserplatz 3 CH - 4001 Basel 1 Telefon +41 (0)61 226 90 30 Fax +41 (0)61 226 90 31 [email protected] www.hoerplus.ch IV, AHV, MV und SUVA anerkannt … und zum Schutz der Meere, denn unter Wasser gibt es zu viel Lärm! Janice Jakait wird im Dezember 2011 bei der portugiesischen Küste ablegen und in ihrer «Nuss-Schale» den Atlantik überqueren. Während langer vier Monate wird sie lautlos und allein 7‘000 Kilometer übers Wasser gleiten. Die deutsche Athletin unterstützt damit die Bemühungen der internationalen Organisation OceanCare, die sich für stille Ozeane einsetzt. Meerestiere sind beim Beutefang, sowie für ihre Orientierung und Kommunikation auf ihr feines Gehör angewiesen und können nur überleben, wenn der Lärm in ihrem Lebensraum deutlich eingeschränkt wird. Hörgeräte-Batterien Die Knopfzelle ist eine nicht wieder aufladbare Zink-Luft-Batterie, deren Spannung durch die Reaktion von Zink mit Luftsauerstoff entsteht. Die Knopfzelle ist speziell für die Energieversorgung von Hörgeräten ausgelegt. Sie zeichnet sich durch ihre sehr hohe Energiedichte und eine annähernd waagrechte Entladungskurve aus. Ihre Spannung bleibt bis zur vollständigen Entladung nahezu konstant. Und wozu ist der Pluspol der Zink-Luft-Batterie mit einer kleinen Folie zugeklebt? Die Schutzfolie verhindert den vorzeitigen Zutritt von Luft und wird erst vor dem Einlegen ins Hörgeräte-Batteriefach entfernt. Die Stromabgabe beginnt mehrere Sekunden bis wenige Minuten nach dem Abziehen der Schutzfolie. Im aktivierten Zustand sind Zink-Luft-Batterien nur begrenzt lagerfähig. Daher ist es unnütz, die einmal entfernte Schutzfolie wieder anzubringen. Mund auf – Ohren zu Da hat sich ein amerikanischer Pommes-Chips-Hersteller eine Heidenmühe gemacht und eine komplett aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellte Chips-Verpackung entwickelt. Wird dieser Beutel lieblos über den nächsten Gartenzaun geworfen und bleibt liegen, so verschwindet er innert 3 Monaten ganz von selbst. Der Biobeutel löst sich einfach auf. Eigentlich eine tolle Sache, doch mit einem grossen Haken: Der Griff in den Beutel ist mit ohrenbetäubendem Rascheln des Verpackungsmaterials verbunden. Ganze 97 Dezibel wurden gemessen. Sicher wird es der Beutelhersteller noch schaffen, eine leisere Lösung zu entwickeln. Wer bis dahin beim Verzehr der Chips keinen Hörschaden erleiden will, einen kann sich bei Gehörschutz besorgen. AG Rudern für die Stille Hörgeräte-Chronologie – 2. Folge Das in der letzten «hörzeit» beschriebene Hörrohr war eine recht dürftige Hörhilfe. Die Entwicklung des Hörgeräts nahm ihren eigentlichen Anfang erst mit der Erfindung des Telefons (1861). Der elektrische Strom transportierte nun das gesprochene Wort in Form von Signalen, die beim Empfänger in der Hörkapsel mittels elektromagnetisch bewegter Membran hörbar gemacht werden. Die ersten Telefonhörgeräte waren «kleine elektrische Koffer». Unhandlich, schwer und mit einer riesigen Batterie bestückt, die nur wenige Stunden hielt. Die Telefonhörgeräte waren zudem qualitativ noch schlecht und die leisen Töne wurden unzureichend verstärkt. Das Sekretariat von regulär geöffnet von: AG Mit der Erfindung der elektronischen Radioröhre um 1919 wurde eine neue Entwicklungsstufe eingeläutet. Nun konnten die elektrischen Signale auch in verschiedenen Frequenzbereichen verstärkt werden. Doch waren diese an die Steckdose angeschlossenen Hörgeräte noch immer sehr sperrig. Bis zur heutigen Miniaturisierung war es noch ein weiter Weg. Den verfolgen wir in der nächsten «hörzeit». ist Montag–Freitag von 09.00–12.00 und 13.30–17.00 Uhr während René und Silvia Hännis Abwesenheit vom: 4.–15. Juli 2011 Kalorien Oftmals bemühen wir uns abzuspecken, um am Strand eine gute Figur zu machen oder weil es der Arzt verordnet hat. Könnte es sein, dass wir in Zukunft die tägliche Kalorienzufuhr reduzieren, um die Altersschwerhörigkeit hinauszuschieben? Klingt irgendwie verrückt. Doch exakt dies haben Forscher der «University of Wisconsin-Madison» bei Mäusen bewiesen. Mittels Diät konnten sie den Beginn von altersbedingter Schwerhörigkeit bei Mäusen deutlich verzögern. Durch Reduktion der Kalorieneinnahme um 25% wird das Enzym Sirt3 aktiviert, das die Körperzellen stärkt – und dieses Enzym schützt auch den Hörsinn. Bunte Töne Herr Daniel Jenni, Basel im «Zugegeben, ich habe eine hohe Erwartungshaltung» «hörzeit» befragte Herrn Daniel Jenni aus Basel, wie er mit seinen Hörgeräten zufrieden sei. Herr Jenni ist Stv. Leiter Personal- und Lohnadministration im JSD Basel-Stadt. Hier seine Antwort: Kandinsky Der russische Maler Wassily Kandinsky (1866–1944) hörte die Farben, die er malte. Kandinsky war offensichtlich ein Synästhetiker und empfand Farben nicht nur als optische, sondern auch als akustische Reize. Daher versuchte er Bilder zu malen, wie man Musik komponiert. Er sprach von Farbklängen und verglich die Harmonie von Farben mit der Harmonie in der Musik. Kandinsky gilt als Begründer der abstrakten Kunst (um 1910). Ob seine Synästhesie dafür verantwortlich zeichnete? AG Zu meinem ersten Hörgerät kam ich vor Jahren nach einer Routine-Kontrolle durch die SUVA. Dabei wurde bei mir eine verminderte Hörfähigkeit festgestellt, und schon bald sass ich Herrn René Hänni gegenüber. Was mich an immer wieder beeindruckt, ist die Geduld, mit der Herr Hänni, aber auch das ganze Team auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden eingeht. Zudem wird man fachmännisch sehr kompetent beraten, wie ich es mir nicht besser vorstellen kann.» (Das Interview wurde von unserem aussenstehenden Mitredaktor der «hörzeit», Herrn Wolfgang Johner, geführt. Wir bedanken uns herzlich bei Herrn Jenni und Herrn Johner für ihr grosses Engagement.) AG Menschen, bei denen eine Sinneswahrnehmung im Gehirn einen zweiten Sinnesreiz anregt, bezeichnet man als Synästhetiker. Einen solchen könnte man also fragen, «welche Farbe hat dieses Geräusch?» Er kann Worte oder Klänge nicht nur hören, sondern nimmt sie zugleich in bestimmten Farben wahr. Betroffene erleben die Musik oder Sprache zusammen mit Farben. Die seltene Verkoppelung von Sinneswahrnehmungen gibt es in verschiedenen Varianten. Aber eine aus Basel stammende Flötistin verfügt über eine noch seltenere Art der Synästhesie. Sobald die junge Musikerin ein bestimmtes Tonintervall hört, fühlt sie einen dazugehörigen Geschmack auf ihrer Zunge. So schmeckt sie die kleine Terz salzig, die grosse süss und Johann Sebastian Bachs Kompositionen zergehen sahnig auf ihrer Zunge. «Mein Hörsystem ist nicht alltäglich, weil es eigentlich aus zwei Systemteilen besteht. Ich verfüge links und rechts über ein modernes Hinter-Ohr-Gerät, das ich den ganzen Tag trage. Zudem habe ich ein «kleines Kästchen», genannt Phonak iCom, ständig bei mir, das auf Knopfdruck drahtlos die Sprachsignale Bluetoothfähiger Kommunikationsmittel direkt in meine Hörgeräte übermittelt. Die Übermittlung geschieht nach dem bekannten Bluetooth-Standard, wie er auch für andere drahtlose Peripheriegeräte, z.B. die schnurlose Computermaus oder den schnurlosen Telefonhörer, verwendet wird. Wenn also mein Natel läutet, drücke ich nur den Knopf am Phonak iCom und schon höre ich den Gesprächspartner in meinen Hörgeräten. Der Empfang in beiden Ohren, fast ohne Nebengeräusche, ist natürlich sehr komfortabel und zudem habe ich beide Hände frei. Ebenso angenehm funktioniert es, wenn ich fernsehe. Wobei ich sagen muss, dass ich mich für diese komfortable Lösung vorwiegend aus beruflichen Gründen entschieden habe, da ich viel an Besprechungen und am Telefonieren bin. Ist doch nicht peinlich! Schwerhörigkeit ist ein Handycap wie das eingeschränkte Sehvermögen auch. Kaum jemand schämt sich heute, eine Brille zu tragen. Doch bei der Hörminderung scheint das anders zu sein. In einer Online-Untersuchung zu Beginn dieses Jahres gaben nur 49% der Antwortenden an, offen zu Familie und Freunden über ihre eingeschränkte Hörfähigkeit zu sprechen. Insgesamt finden es 71% der Antwortenden etwas peinlich bzw. sogar sehr peinlich, an einem verminderten Hörvermögen zu leiden. Die Untersuchung wurde von der internationalen Non-Profit-Organisation hear-it in Brüssel (www.hear-it.org) durchgeführt. Ihr Generalsekretär Kim Ruberg meint: «Ich kann allen Schwerhörigen nur raten, offen mit der Hörminderung umzugehen. Es gibt nichts zu verstecken – nichts, was einem peinlich sein müsste. Offen zur eigenen Schwerhörigkeit zu stehen, verbessert die Lebensqualität. Wenn die Menschen im Umfeld Bescheid wissen, zeigen sie Verständnis und nehmen Rücksicht.» Es ist zu hoffen, dass Hörgeräte bald einmal die gleiche Akzeptanz erfahren wie die Brillen. Hörgeräte brauchen deswegen nicht gleich zum ModeAccessoire zu avancieren wie Brillen, die auch mal mit Fensterglas bestückt werden, nur weil’s chic ist. )! "$ " !"$ !!$ " $$ %"$! "$ % !% % ! $! (! " *% '! $ )! !!!$ ! % " (! ' !!$%"$! $ ! $*!$ % &!*%$ $ !'!!! %$$ ! " " " " " "