Akademie für Gesundheitsberufe Heidelberg gemeinnützige GmbH Weiterbildung “Pflege des krebskranken, chronisch – kranken Menschen“ Mangelernährung Beginn einer parenteralen Ernährung Kurs 13/15 Saskia Schweikert 25.03.2015 Mangelernährung - Beginn einer parenteralen Ernährung 1 Abstract In der nachfolgenden Arbeit wird sich mit der Mangelernährung bei onkologischen Patienten auseinandergesetzt. Dieses Thema wird schon seit den 70er Jahren diskutiert. Bis heute existiert weder eine einheitliche Definition für Mangelernährung, noch gibt es einen festgelegten Standard für die Ernährung bei onkologischen Patienten. Studien zeigen, dass jeder 4. Patient in deutschen Krankenhäusern mangelernährt ist. 2006 belegte eine Studie, dass 27,4% der Patienten im Krankenhaus mangelernährt sind. Die Ernährung eines Menschen spielt eine große Rolle bei der Prognose, sowie bei der Lebensqualität. Die Ursachen einer Mangelernährung sind sehr komplex. Meist haben diese etwas mit der Erkrankung selbst zu tun, sowie mit den Nebenwirkungen der Therapie und den beeinflussenden Faktoren des Tumors. Es werden hauptsächlich Muskeleiweiß, Muskelmasse und Skelettmasse abgebaut. Die Folgen einer Unter-/Mangelernährung sind in vielen klinischen Studien und Metaanalysen belegt. Bei der Diagnostik einer Unter-/Mangelernährung ist ein Hauptbestandteil die Anamnese im Patientengespräch. Eine weitere wichtige Rolle spielt die Erfassung des Ernährungszustandes anhand eines Screenings und der Einbeziehung der Laborwerte. Der Energiebedarf eines Menschen ist unterschiedlich und richtet sich individuell nach seinem Grundumsatz, seinem Aktivitätsfaktor, seinem Ernährungszustand und nach der Art seiner Krankheit. Für onkologische Patienten gibt es eine Schätzformel des Gesamtenergiebedarfs. Parenterale Ernährung ist die Zufuhr aller essentieller Nährstoffe über den parenteralen Weg. Heutzutage ist die parenterale Ernährung jahrelang möglich, ohne dass es dem Patienten an wichtigen Nährstoffen mangelt. Die Hauptnährstoffe sind Glucose, Fette und Aminosäuren. Zusätzlich werden Vitamine und Spurenelemente verabreicht. Die parenterale Ernährung sollte standardisiert erfolgen, d.h. es sollte mit einem stufenweisen Aufbau der Nahrungsgabe begonnen werden. Ansonsten kann es bei stark mangelernährten Patienten zu dem sogenannten Refeeding – Syndrom führen. Der jeweilige Bedarf eines Patienten wird nach der Schätzformel oder nach der Harris – Benedict Formel berechnet. Es gibt bestimmte Vorgaben, wie viel ein Patient an Glucose, Aminosäuren und Fetten am Tag benötigt, auch die Schnelligkeit der Infusionsrate ist vorgegeben. Vitamine und Spurenelemente werden standardisiert verabreicht. Es ist wichtig, die Laborparameter in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren, damit keine metabolische Komplikationen entstehen. Saskia Schweikert Seite 1