Neue Medien • 23 BGHW aktuell 4/16 Geballtes Präventionswissen Informationen zu wichtigen Präventionsthemen bietet online das Kompendium Arbeitsschutz der BGHW an. Jetzt steht ein Themenmodul zum Viehhandel bereit. Die Besondere am Kompendium Arbeitsschutz ist die Verknüpfung von branchenspezifischen Informationen, Grundlagenwissen zu Vorschriften und Regeln mit anderen Angeboten der BGHW, etwa dem Qualifizierungsangebot. Auf der Startseite des Kompendiums finden Sie verschiedene Rubriken. In der Rubrik BGHW-Themenfelder sind spezifische Themen und Gefährdungen, die für die Mitgliedsunternehmen der BGHW relevant sind, zusammengefasst: „A“ wie „Altstoffe/ Recycling“ bis zu „Z“ wie „Zeitungszusteller“. In der Rubrik BGHW-Medien finden Sie das gesamte Angebot an Präven- Sicherheitskennzeichnung tionsmedien der BGHW. Sie können direkt heruntergeladen und ausgedruckt werden. Ergänzt wird das Angebot um ein Regelwerk mit allen wichtigen Gesetzen und Vorschriften und eine umfangreiche Symbolbibliothek. Dort können zum Beispiel Verbotszeichen wie „Rauchen verboten“ oder Rettungsund Brandschutzzeichen wie „Feuerlöscher“ oder „Erste Hilfe“ heruntergeladen werden. Das neue Angebot zum Viehhandel ersetzt die bislang bekannte Broschüre zum Thema. Insgesamt gibt es fünf Module: • Bauliche Einrichtungen beim Viehhändler • Bauliche Einrichtungen beim Landwirt • Ausrüstung der Fahrzeuge • Umgang mit Tieren • Persönliche Schutzausrüstung Viehhandel Grundlagen Maßnahmen • Verbotszeichen Durch Sicherheitszeichen weisen Unternehmen ihre Beschäftigten auf mögliche Gefahren und auf geeignete Schutzmaßnahmen hin. Ob eine Kennzeichnung erforderlich ist, ergibt sich aus der konkreten betrieblichen Gefahrenlage, die in der Gefährdungsbeurteilung dokumentiert wird. • Warnzeichen • Gebotszeichen • Rettungszeichen • Brandschutzzeichen Grundsätzlich ist eine Kennzeichnung erforderlich, wenn Risiken oder Gefahren verbleiben, trotz: Gefährdungen • Maßnahmen zur Verhinderung von Risiken oder Gefahren Beschäftigte können während ihrer beruflichen Tätigkeit Sicherheits- und Gesundheitsgefährdungen ausgesetzt sein: Von der körperlichen Gefährdung, beispielsweise durch Absturz oder gehörschädigenden Lärm, bis hin zur Gefährdung durch fehlende Informationen über Fluchtwege oder Feuerlöscher. • Einsatz technischer Schutzeinrichtungen Mehr dazu Das Kompendium Arbeitsschutz finden Sie über den Direktzugriff auf www.bghw.de. Die neuen Module zum Viehhandel können in der Rubrik „BGHW-Medien“ > „BGHW-Wissen“ heruntergeladen werden. Elektromagnetische Felder Umgang mit Tieren Zu den Sicherheitszeichen zählen: Neben grundlegenden Informationen zu diesen Themen gibt es einen Infokasten mit Verweisen auf wichtige Vorschriften und Literatur. Allgemeine Informationen In Viehhandelsbetrieben drohen Unfallgefahren vor allem durch unruhige oder aggressive Tiere. Die Gefahren und Belastungen für Mensch und Tier lassen sich deutlich redu­ zieren, wenn man die natürlichen Verhaltensweisen der Tiere kennt und artgerecht mit ihnen umgeht. Gefährdungen • Beziehungen unter den Tieren berücksichtigen; Muttertiere mit Jungen sind oft gefährlicher als männliche Tiere, weil sie unvermutet – ohne die üblichen Vorwarnungen – angreifen • Schnelligkeit der Tiere nicht unterschätzen; immer einen sofort zu erreichenden und sicheren Rückzugsbereich vor­ sehen • Das Enthornen von Rindvieh ist eine wirksame Methode zur Reduzierung schwerer Verletzungen Beim Verladen können Tiere verschreckt oder aggressiv re­ agieren und dabei Treiber und andere beteiligte Personen verletzen. Elektrische Felder werden durch positive oder negative elektrische Ladungen erzeugt. Hierbei stoßen sich gleichnamige Ladungen ab, ungleichnamige Ladungen ziehen sich an. Die Verteilung des Feldes im Raum lässt sich durch Feldlinien darstellen. Die elektrische Feldstärke E wird gemessen in Volt pro Meter (V/m). Das Frequenzband Wellenlänge λ Gammastrahlung Als Grundsatz gilt: Die elektrische Feldstärke ist umso größer, je höher die elektrische Spannung ist. Sie verringert sich deutlich mit zunehmendem Abstand zur Feldquelle. ! 10 nm Arbeiten mit Tieren nie alleine durchführen! Beim Umgang mit nicht angebundenen Bullen mit einem Gewicht über 200 kg muss eine zweite Person anwesend sein, die mit geeigneten Hilfsmitteln eingreifen kann. • Arbeitsorganisatorischer Maßnahmen, Methoden oder Verfahren Röntgenstrahlung Frequenz ƒ [Hz] Ionisation Das Kompendium Arbeitsschutz ist die zentrale Wissensplattform der BGHW-Prävention. Sie ist per Direktzugriff auf der Startseite der BGHW erreichbar. 3·1020 3·1016 Ultraviolett Licht Infrarot Allgemeine Maßnahmen Das Einhalten folgender Verhaltensregeln verhindert gefähr­ dende Reaktionen der Tiere: • Bestimmt und furchtlos agieren; Leichtsinn vermeiden • Tiere frühzeitig ansprechen und Vertrauen aufbauen Statisches elektrisches Feld zwischen zwei ungleichnamigen Ladungen • Schweine und Rinder nicht vom Hellen ins Dunkle treiben; Zielort und Weg dürfen nicht dunkler als der gewohnte Aufenthaltsort sein; die Lichtstärke sollte in Treibrichtung zunehmen; Blendung jedoch unbedingt vermeiden Magnetische Felder werden unter anderem auch durch bewegte elektrische Ladungen hervorgerufen. Sie entstehen immer dann, wenn elektrischer Strom fließt. Maßnahmen beim Führen der Tiere • Immer von vorn nähern (außer bei Ebern); Angriffe können so besser erkannt werden; Tiere erschrecken selterner • Zur Abwehr von Angriffen einen Stock mitführen; Schweine verbeißen sich häufig darin 1m HF Hochfrequenz • Einzeln gehaltene Tiere, zum Beispiel Eber, dürfen auch nur einzeln mit festem Treibstock oder Treibschild getrieben werden • Geduldig und ruhig agieren; Hektik vermeiden; genügend Zeit einplanen Müssen Tiere einzeln geführt werden, ist Folgendes zu beachten: • Wenn es sich einrichten lässt, sollte der mit den Tieren vertraute Landwirt die Halfter anlegen und die Tiere aus dem Stall führen • Genügend Strickhalfter mitführen und anlegen 3·1011 Mikrowelle • Herdentrieb nutzen; ist es gelungen, ein Tier in die ge­ wünschte Richtung zu treiben, folgen in der Regel die anderen • Die Treibgeschwindigkeit soll deutlich unter der menschlichen Schrittgeschwindigkeit liegen; Tiere, die sich schneller be­ wegen, sind schwer zu kontrollieren • Schweine besonders schonend behandeln und keine elektrischen Treibgeräte einsetzen, denn sie sind besonders leicht erregbar und leiden stark unter Transportbelastungen Foto: BGHW • Laderampen und Ladeflächen gut einstreuen; Vorteile: Tiere sträuben sich nicht so sehr; Ausscheidungen werden aufgenommen; Laufflächen sind weniger rutschig • Tiere aufmerksam beobachten und nicht aus den Augen lassen • Verhalten der Tiere in Ausnahmesituationen einschätzen 1 mm Wärmewirkung Maßnahmen In der Regel verlassen Tiere den Stall nicht freiwillig, sondern müssen getrieben werden. Hierbei ist zu beachten: 1 km 6000 km Magnetische Feldlinien eines Feldes um einen stromdurchflossenen Leiter Die Ausdehnung im Raum lässt sich ebenfalls durch Feldlinien veranschaulichen. Die magnetische Feldstärke H wird gemessen in Ampere pro Meter (A/m). Oft wird anstelle der magnetischen Feldstärke auch die magnetische Flussdichte B in Tesla angegeben. Da 1 Tesla eine sehr hohe Flussdichte darstellt, erfolgt die Angabe üblicherweise in Nanotesla (nT; 1 nT = 0,000 000 001 Tesla) oder Mikrotesla (μT; 1 μT = 0,000 001 Tesla). BHGW-Wissen: Im Kompedium Arbeitsschutz finden sich Themenmodule mit Präventionsgrundlagen für viele Branchen der BGHW 3·108 3·105 NF Niederfrequenz Reizwirkung Artgerechter Umgang mit Nutztieren reduziert die Unfallgefahr im Viehhandel Maßnahmen beim Treiben der Tiere 50 16 2/3 Statisches Feld Kraftwirkung Foto: focus [email protected] Auswahl an Sicherheitszeichen 0