Auswertung Marketingfragebogen 2009/2010 Inhaltsverzeichnis VORBEMERKUNGEN........................................................................................................... 3 AUSWERTUNG .................................................................................................................... 3 Frage 1: Werbeträger und Werbemittel ............................................................................. 4 Medien der Direktwerbung ................................................................................. 4 Medien der Außenwerbung ................................................................................ 9 Insertionsmedien...............................................................................................10 PR-/Öffentlichkeitsarbeit....................................................................................11 Elektronische Medien – Online-Dienste.............................................................13 Elektronische Medien – Hörfunk........................................................................14 Elektronische Medien – Kino .............................................................................15 Elektronische Medien – Fernsehen ...................................................................15 Sponsoring/Spenden.........................................................................................16 Diverses............................................................................................................18 Frage 2: Größe der Genossenschaft...............................................................................18 Frage 3: Professionelle Hilfe im Marketingbereich ..........................................................18 Frage 4: Kriterien für Angebotsportfolio und Absatzerfolg ...............................................19 Frage 5: Besondere Merkmale........................................................................................19 Frage 6: Weitere Anbieter ...............................................................................................21 Frage 7: Zielgruppen.......................................................................................................21 Frage 8: Marketingbudget ...............................................................................................22 FAZIT ...................................................................................................................................22 1 Auswertung Marketingfragebogen 2009/2010 2 Auswertung Marketingfragebogen 2009/2010 VORBEMERKUNGEN Oberste Maxime jeder Genossenschaft ist unbestritten das Förderungsprinzip seiner Mitglieder. Gleichzeitig sind Genossenschaften trotz ihrer besonderen Rechtsform und ihren sozialen Merkmalen ganz normale erwerbswirtschaftliche Unternehmen am Markt und unterliegen einem zunehmenden Ökonomisierungsdruck. Ursprünglich wurde davon ausgegangen, dass keine Übereinstimmung von Unternehmensgewinn und Mitgliederförderung vorliegt. Inzwischen steht jedoch fest, dass die Mitgliederförderung gleichbedeutend ist mit der Realisierung eines maximalen Gewinns beim Mitglied. Die wirtschaftlichen Aktivitäten von Genossenschaften werden im Wesentlichen bestimmt durch Gesetze und begünstigende oder hemmende staatliche Maßnahmen. Die Marktwirtschaft bietet dabei ein für Genossenschaften günstiges Klima. Auch durch Effizienzsteigerung und Erschließung neuer Absatzmärkte können also die Mitglieder einer Genossenschaft gefördert werden. Hinter Märkten stehen immer Menschen. Diese haben Bedürfnisse, Wünsche und Probleme, die sie wiederum durch „Kauf- bzw. Mietentscheidungen“ erfüllen, lösen und befriedigen. Der Angebotsmarkt der Wohnungswirtschaft hat sich längst zu einem Nachfragemarkt entwickelt und kann als „gesättigt“ bezeichnet werden. Wie kann also eine Genossenschaft sich erfolgreich auf dem „Markt“ behaupten und „wachsen“? Grundlage für eine Umsatzsteigerung ist ein durchdachtes Marketingkonzept. Unter Marketing versteht man zusammengefasst eine marktorientierte Unternehmensführung. Grundaufgabe ist die aktive Beeinflussung und damit Steigerung der Nachfrage. Ziel des Marketings ist die Ausrichtung des Unternehmens am Markt und die erfolgreiche und dauerhafte Bewährung neuer Produkte. Denn je höher der Kundennutzen, desto höher die Kundenzufriedenheit und damit die Kauf- bzw. Mietbereitschaft. Insbesondere durch das Beziehungsmarketing oder Relationship Marketing werden langfristige Kundenbeziehungen aufgebaut. Diese können sich nur entwickeln, wenn die Kunden in ihren Bedürfnissen und Ansprüchen anerkannt und hierzu passende Marketingmaßnahmen entwickelt werden. Es gibt unterschiedliche Wege potenzielle Mieter anzusprechen und zu erreichen. Ziel dieses Fragebogens ist die Analyse der momentan eingesetzten Marketingmittel und -instrumente. AUSWERTUNG Die Umfrage wurde im Sommer 2010 an alle 236 Genossenschaften des Verbandes Sächsischer Wohnungsgenossenschaften e. V. auf postalischem Weg versandt. Sie bezieht sich auf das Geschäftsjahr 2009 der Wohnungsgenossenschaften. Die Rücklaufquote der Sozialfragebögen beläuft sich auf 31,4 Prozent (74 Fragebögen). Da auch unvollständig ausgefüllte Fragebögen berücksichtigt wurden, kann die Anzahl der gültigen Fragebögen bei den verschiedenen Fragen differieren, da jeweils nur die Fragebögen einfließen, in denen Angaben zur betreffenden Frage gemacht wurden. Die Anzahl der berücksichtigten Fragebögen ist bei jeder Frage angegeben. Aufgrund der Möglichkeiten der Mehrfachantworten müssen die Prozentsummen nicht immer 100 Prozent ergeben. Prozentwerte wurden dahin gehend gerundet. 3 Auswertung Marketingfragebogen 2009/2010 Frage 1 Welche Werbeträger und Werbemittel nutzen Sie? In Frage 1 traten bei der Beantwortung der Maximalwerte immer wieder sogenannte „Ausreißer“ auf. Das bedeutet, dass ein Wert wesentlich höher war als die anderen. Würde man einen solchen Wert in die Berechnung des Durchschnittswertes einfließen lassen, würde dieser unverhältnismäßig nach oben verzerrt. Um eine solche Verzerrung zu vermeiden, wurden Ausreißer der Maximalwerte bei der Berechnung des Maximalwertes nicht berücksichtigt. Medien der Direktwerbung (gültige Fragebögen: 67) Unter Direktmarketing werden alle Werbemaßnahmen verstanden, mit denen potenzielle Kunden direkt und persönlich angesprochen werden. Ziel der Direktwerbung ist eine möglichst hohe Antwortrate der Kunden – sei es die Anfrage nach Informationsmaterial oder eine Mitgliedschaft in der Genossenschaft. Kundenbindung und Kundenneugewinnung sind von gleicher Bedeutung. Besondere Beachtung muss im Direktmarketing auf den Datenschutz gelegt werden. Abbildung 1 gibt einen allgemeinen Überblick über die Medien der Direktwerbung, die von den sächsischen Genossenschaften genutzt werden. Auf die einzelnen Medien wird im Folgenden näher eingegangen. Abbildung 1. Medien der Direktwerbung Telefon, 18% Merchandisingartikel, 66% Merchandisingartikel, 66% Gespräche, Veranstaltungen, 73% 42% genossenschaftsinterne Werbemedien, 94% Gespräche, 42% Veranstaltungen, 73% Telefon, 18% Veranstaltungen Vorteile des sogenannten „Eventmanagements“ sind zum einen die Präsentation eines Unternehmens und seiner Leistungen in Verbindung mit einem außergewöhnlichen Ereignis. Besucher und Interessenten können direkt und persönlich erreicht werden, die Gestaltung einer ansprechenden Atmosphäre ist wesentlich einfacher als über Medien. Ziel solcher 4 Auswertung Marketingfragebogen 2009/2010 Events sind meist nicht direkte Abschlüsse, sondern eine Steigerung des Bekanntheitsgrads und des guten Rufs, deshalb stehen Imagegründe für Werbezwecke im Vordergrund (drei Viertel der sächsischen Genossenschaften, weniger als die Hälfte (42 Prozent) wirbt aus Objektgründen). Veranstaltungen sind beliebig mit öffentlichen Medien verknüpfbar, um eine noch größere Zielgruppe zu erreichen: schon die Werbung im Vorfeld erhöht die Aufmerksamkeit und das Interesse am Unternehmen, durch Zeitungsberichte über die gelungene Veranstaltung bleibt das Unternehmen im öffentlichen Gedächtnis. Nicht zuletzt können die Genossenschaften mit Bildern eines Events werben. Veranstaltungen als Marketingmaßnahme werden im Schnitt viermal pro Jahr von 73 Prozent der sächsischen Wohnungsgenossenschaften durchgeführt. Zielgruppe solcher Veranstaltungen sind überwiegend „alle“ (60 Prozent). Mit der Resonanz sind die Genossenschaften durchschnittlich „zufrieden“ (Durchschnittswert 3,15). Abbildung 2 zeigt, welche Arten von Veranstaltungen die Mehrzahl der sächsischen Genossenschaften zu Werbezwecken nutzen. Abbildung 2. Veranstaltungen zu Zwecken der Direktwerbung Vorträge, 15% Mieterfeste, 51% Stadt-/ Stadtteilfeste, 42% Promotionaktionen, 13% Schautage, 30% Die am häufigsten durchgeführten Veranstaltungen als Medium der Direktwerbung sind bei über der Hälfte aller Genossenschaften die Mieterfeste. Von den wenigsten Genossenschaften, dafür aber am häufigsten und mit großer Zufriedenheit (abgesehen von den Angaben unter „Sonstiges“, hier ist die Zufriedenheit mit der Resonanz noch größer) werden Promotionaktionen durchgeführt. Diese werden allerdings nur bei drei Zielgruppen (Jugendliche, Singles, Lebenspartnerschaften/Familien) eingesetzt. Jugendliche und Hochbetagte werden am wenigsten bei Veranstaltungen berücksichtigt, erstere am häufigsten noch mit Promotionaktionen, letztere mit Vorträgen. Dieses Ergebnis hängt mit der natürlichen Altersstruktur in Genossenschaften zusammen – die am geringsten vertretenen Altersgruppen sind Hochbetagte und Jugendliche (vgl. Ergebnisse des Sozialfragebogens). Fast alle Veranstaltungen werden vorwiegend aus Imagegründen durchgeführt („Sonstige“ sogar zu 100 Prozent). Ausnahme sind mit eindeutigem Ergebnis die Schautage: hier gaben 100 Prozent an, sie durchzuführen, um das Objekt zu bewerben. Auch die Zielgruppen sind bei den Schautagen auffallend: außer „alle“ werden insbesondere Jungsenioren, 5 Auswertung Marketingfragebogen 2009/2010 Lebenspartnerschaften/Familien und Singles angesprochen. Schautage haben offensichtlich das Ziel, potenziellen Mietern den vorhandenen Wohnraum zu präsentieren. Hier geht die Kundenbindung demnach über das Objekt. Auffallend zufrieden mit der Resonanz sind die Wohnungsgenossenschaften bei Vorträgen, gefolgt von Mieterfesten und Promotionaktionen. Schlusslicht sind die Stadt- und Stadtteilfeste: die Angaben gehen hier tendenziell eher zu „weniger zufrieden“. Bei sonstigen Veranstaltungen wurden u. a. folgende Angaben gemacht (Häufigkeit der Nennung): • • • • • • • • • • (Bus-)Ausfahrten/Wanderungen auch für Senioren (5) Öffentliche Medien (Internet, Radio, Anzeigen) (3) Geburtstage (2) Gemeinsames Frühstücken oder (Senioren-)Kaffeetrinken (2) Sportliche Aktivitäten z. B. Fußballturnier (2) Aktivitäten im Verein Beach-Community Blumenaktion Hochschultage Vernissage Telefon Weniger als ein Viertel (18 Prozent) aller sächsischen Wohnungsgenossenschaften setzen ganzjährig oder bei Bedarf das Telefon als Medium der Direktwerbung ein. Ein Viertel wirbt dabei aus Imagegründen, 100 Prozent dagegen bewerben das Objekt. Zielgruppen sind überwiegend „alle“ (70 Prozent) sowie Jugendliche, Singles, Lebenspartnerschaften/ Familien, Jungsenioren und Senioren (6 Prozent). Die Zufriedenheit mit der Resonanz ist jedoch recht gut, durchschnittlich lagen die Antworten bei „zufrieden“ (Durchschnittswert 3). Gespräche Fast die Hälfte (42 Prozente) aller sächsischen Genossenschaften nutzt Gespräche als Werbemittel. Wie bei den Telefonaten wird ganzjährig oder bei Bedarf überwiegend das Objekt beworben (59 Prozent Image, 93 Prozent Objekt). Zielgruppen sind überwiegend „alle“ (70 Prozent) sowie Jugendliche, Jungsenioren und Senioren (7 Prozent). Die Zufriedenheit mit der Resonanz liegt leicht unter der von Telefonaten (Durchschnittswert 2,96), aber auch hier gab die Mehrheit an „zufrieden“ zu sein. Genossenschaftsinterne Werbemedien Genossenschaftsinterne Werbemedien werden von 94 Prozent aller sächsischen Wohnungsgenossenschaften im Schnitt dreimal im Jahr (mindestens einmal, maximal dreißigmal) eingesetzt. Image- und Objektgründe halten sich nahezu die Waage (72 Prozent Image, 73 Prozent Objekt). Die Zielgruppen sind „alle“ (90 Prozent) und „Sonstige“ (10 Prozent). Die Zufriedenheit mit der Resonanz ist ähnlich wie bei Telefonaten (Durchschnittwert 2,97). Aus Abbildung 3 werden die Unterkategorien der genossenschaftsinternen Medien ersichtlich. 6 Auswertung Marketingfragebogen 2009/2010 Abbildung 3. Kategorien der genossenschaftsinternen Medien Sonstige, 24% Schaufensterwerbung, 24% Genossenschaftszeitschrift, 70% Schaukästen, 79% Im Schnitt wird eine Genossenschaftszeitschrift zweimal im Jahr veröffentlicht, Schaukästen und Schaufensterwerbungen werden im Schnitt dreimal im Jahr erneuert. Die Genossenschaftszeitschrift dient dabei zu 100 Prozent Imagegründen, Schaukästen und Schaufensterwerbung dagegen überwiegend Objektgründen. Als Zielgruppen wurden lediglich „alle“ und „Sonstige“ angegeben – eine besondere Konzentration auf bestimmte Zielgruppen liegt demnach nicht vor. Bei der Zufriedenheit mit der Resonanz liegt die Genossenschaftszeitschrift ganz knapp vor der Schaufensterwerbung, die Genossenschaften sind bei beiden „zufrieden“ mit der Resonanz. Bei den Schaukästen geht die Tendenz dagegen eher Richtung „weniger zufrieden“ (Durchschnittswert 2,86). Unter der Rubrik „Sonstige“ wurden u. a. folgende Angaben gemacht: • Aktion „Mieter werben Mieter“ (2) • Mitgliederinfos • Aushänge im Flur • Seniorenaktionen • Posterserien • Bonusaktionen • Info-Stand • spez. Leistungen • Kennzeichnung der WA und der • Werbeaufsteller Leer-WE • Werbetafeln Merchandisingartikel Merchandisingartikel sind Konsumgüter, die das Logo oder die Botschaft eines Unternehmens in den Alltag transportieren sollen und im günstigsten Fall einen praktischen Zusatznutzen liefern (wie beispielsweise Zollstöcke, Einkaufstaschen oder Chips für den Einkaufswagen). Das Logo des Unternehmens bzw. im weitesten Sinne das Unternehmen selbst wird so für den Anwender mit etwas Positivem verknüpft und ist im Alltag präsent. Zwei Drittel aller sächsischen Wohnungsgenossenschaften (66 Prozent) werben hauptsächlich aus Imagegründen (98 Prozent, Objekt lediglich 2 Prozent) mit Merchandisingartikeln. Die Zielgruppen sind neben „alle“ (86 Prozent) insbesondere bei T-Shirts auffallend häufig Jugendliche (12 Prozent). 7 Auswertung Marketingfragebogen 2009/2010 Die Zufriedenheit mit der Resonanz ist recht gut: durchschnittlich gaben die Genossenschaften an „zufrieden“ zu sein, die Tendenz geht jedoch eher Richtung „sehr zufrieden“. Abbildung 4 zeigt, welche Merchandisingartikel bei den sächsischen Genossenschaften am beliebtesten sind. Abbildung 4. Merchandisingartikel T-Shirts, 13% Sonstige, 57% Schlüsselbänder, 28% Stifte, 54% Unter „Sonstige“ wurden folgende Angaben gemacht: • • Tragetaschen (8) • • Schirme (5) • • Schlüsselanhänger oder -taschen (mit Logo) (5) • • Zollstock/Maßband (4) • • Einkaufswagenchip (4) • • Tassen (3) • • Bade- und Handtücher (2) • • Flaschenöffner (2) • • Frisbeescheibe (2) • • Kalender (2) • • Feuerzeuge • • Brillentücher • • Koffergurte • • Wohnungsordner mit Werbung • • Anti-Stress-Bälle • • Blöcke • • Taschenlampen • • Ordner • • Handytasche • Etui • Spardose 8 Schuhlöffel USB-Stick Brotdosen Radband Pflaster Lupen Brillenputztücher Handysocken Nackenkissen Frisbee Bonbons Maskottchen Autogrammkarten Seifenblasen Basecaps Malhefte Kinderspielzeug Uhr Buch „Chronik der Genossenschaft“ Auswertung Marketingfragebogen 2009/2010 Medien der Außenwerbung (gültige Fragebögen: 67) Unter Außenwerbung wird ganz allgemein die Werbung im öffentlichen Raum verstanden. Größter Vorteil ist, dass äußerst großflächig geworben werden kann und damit eine hohe Aufmerksamkeit erzielt wird. Durch die Werbung auf Verkehrsmitteln oder durch Aushänge und Plakate, die an Stellen mit hoher Personenfrequenz ausgehängt werden, wird eine breite Streuung erreicht. Aus Abbildung 5 wird ersichtlich, welche Medien der Außenwerbung von der Mehrzahl der sächsischen Genossenschaften angewendet werden. Abbildung 5. Die vier beliebtesten Medien der Außenwerbung Verkehrsmittel, 33% Flyer/Handzettel, 64% Aushänge, 55% Plakate, 33% Am häufigsten werben sächsische Wohnungsgenossenschaften mit Flyern oder Handzetteln (64 Prozent), gefolgt von Aushängen (55 Prozent) und Plakaten (33 Prozent) oder auf Verkehrsmitteln (33 Prozent). Schlusslicht bilden Werbebriefe (9 Prozent) und Kataloge (2 Prozent). Letztere werden lediglich bei den Zielgruppen Jungsenioren, Senioren und Hochbetagte (je 33 Prozent) eingesetzt, bei den anderen Medien sind die Adressaten überwiegend die Zielgruppen „alle“ und „Sonstige“, bei den digitalen Werbetafeln fällt die Zielgruppe „Lebenspartnerschaften/Familien“ (9 Prozent) auf. Medien der Außenwerbung werden ganzjährig eingesetzt, maximal zwölfmal im Jahr. Am größten ist die Zufriedenheit mit der Resonanz bei Verkehrsmitteln (Durchschnittswert 3,27), gefolgt von Plakaten und Werbebriefen, Aushängen und Sonstiges. Schlusslicht bilden Kataloge und digitale Werbetafeln. Unter sonstige Medien der Außenwerbung wurden u. a. folgende Angaben gemacht: • Fahrzeugbeschriftung (2) • Heißluftballon • Logo an Gebäuden (2) • Aufkleber in Leerwohnung • Wohngebietsbeschilderung • Expose • Fassadenmalerei • Mund-zu-Mund-Propaganda • Prospekt Landkreis, Prospekt Stadt • Fensterbeschriftung • Firmenautos • Straßenschilder an jedem Standort 9 Auswertung Marketingfragebogen 2009/2010 • Stellen und Bügelschilder in den Wohnanlagen • Partnerfirmen Insertionsmedien (gültige Fragebögen: 66) Unter Insertionsmedien werden alle Printmedien verstanden, in denen Anzeigen geschaltet werden können. Abbildung 6 zeigt die unterschiedlichen Insertionsmedien und ihre Beliebtheit bei den Genossenschaften. Auf die einzelnen Kategorien wird im Folgenden näher eingegangen. Abbildung 6. Überblick über die Insertionsmedien Sonstige, 24% Zeitschriften, 48% Anzeigenblätter, 59% Tageszeitung, 74% Zeitschrift Grundsätzlich wirbt knapp die Hälfte (48 Prozent) der sächsischen Genossenschaften im Schnitt zweimal im Jahr überwiegend aus Imagegründen (88 Prozent, Objekt: 41 Prozent) in Zeitschriften. Zielgruppen sind mehrheitlich „alle“ (82 Prozent). Die Zufriedenheit mit der Resonanz ist bei Artikeln am höchsten (Durchschnittswert 2,74), Werbung und Anzeigen liegen gemessen an der Zufriedenheit mit der Resonanz gleichauf. Aus Abbildung 7 wird deutlich, dass Anzeigen das beliebteste Medium in Zeitschriften sind, fast alle sächsischen Genossenschaften (91 Prozent) greifen im Schnitt fünfmal im Jahr darauf zurück. Die Häufigkeit bei Artikeln und Werbung liegt dagegen im Schnitt bei einmal im Jahr. Imagegründe überwiegen bei allen drei Varianten, Zielgruppe ist überwiegend „alle“. Name der Zeitschriften: • Wochenspiegel (2) • Senioren • Familienmagazine • Stadt Kurier • Sächsische Zeitung • Blick 10 Auswertung Marketingfragebogen 2009/2010 Abbildung 7. Werbemittel in Zeitschriften Artikel, 53% Werbung, 38% Anzeige, 91% Tageszeitung Auch in Tageszeitungen wirbt der Großteil der Genossenschaften (85 Prozent) mit Anzeigen (vgl. Abbildung 8), hier werden jedoch auch von deutlich mehr Genossenschaften (71 Prozent) Artikel geschaltet als in Zeitschriften. Abbildung 8. Werbemittel in Tageszeitungen Werbung, 27% Artikel, 71% Anzeige, 85% Zielgruppen sind meist „alle“ und „Sonstige“, lediglich bei den Anzeigen werden Lebenspartnerschaften/Familie, Jugendliche, Singles und Jungsenioren gesondert erwähnt. Am größten ist die Zufriedenheit mit der Resonanz bei der Werbung in Tageszeitungen, es folgen Artikel und Anzeigen. Name der Tageszeitung: • Freie Presse (6) • Sächsische Zeitung (5) • LVZ (2) • • LR Wochenkurier 11 Auswertung Marketingfragebogen 2009/2010 Anzeigenblätter Alle sächsischen Genossenschaften werben mit Anzeigen in Anzeigenblättern, lediglich 38 Prozent bevorzugen Werbung in Anzeigenblättern. Bei den Anzeigen überwiegen die Objektgründe, bei der Werbung deutlich die Imagegründe (100 Prozent). Anzeigen werden im Schnitt neunmal im Jahr geschaltet, Werbung siebenmal im Jahr. Zielgruppen sind bei der Werbung ausschließlich „alle“, bei den Anzeigen außerdem noch „Sonstige“. Die Zufriedenheit mit der Resonanz ist bei Werbung in Anzeigenblättern höher als bei Anzeigen. Name der Anzeigenblätter: • Wochenkurier (4) • Blick (2) • Crottendorfer Anzeiger • Diverse • Grün AS • Sachsen Sonntag • Hallo • Pirnaer Rundschau • • • • • • • Regional Stadtplan Aue SZ regionaler Stadtanzeiger Wochenpost Wochenspiegel Blitzpunkt Sonstige Werbeträger der Insertionsmedien Unter sonstigen Werbeträgern wurden folgende Angaben gemacht: • Amtsblätter Landkreis und Stadt • Sonderausgaben • Telefonbuch (2) • Stadtkurier • Gemeindeblatt • LK-Panorama • Infobroschüre • Stadtmagazin • Stadtpläne • Stadtteilzeitschriften • Kabelfernsehen • Stadtteilzeitungen • Pirnaer Anzeiger • Vereinszeitschriften • Landkreisbote Mit folgenden sonstigen Werbemitteln wird geworben: • • Anzeige (3) • Artikel (2) • • Regionalfernsehen 12 spezielle lokale Veröffentlichungen Standardeintrag Auswertung Marketingfragebogen 2009/2010 PR-/Öffentlichkeitsarbeit (gültige Fragebögen: 38) Die Öffentlichkeitsarbeit umschließt die systematische Gestaltung und Pflege Beziehungen eines Unternehmens zur gesamten Öffentlichkeit. Ziel ist es, ein positives des Unternehmens zu vermitteln, das Unternehmen als Ganzes in Kontakt mit Öffentlichkeit zu bringen, eine Atmosphäre des Vertrauens zu schaffen sowie Identifizierbarkeit auf dem Markt zu erhöhen. der Bild der die Gut die Hälfte aller sächsischen Wohnungsgenossenschaften wirbt im Schnitt viermal pro Jahr mithilfe von PR- und Öffentlichkeitsarbeit. Imagegründe stehen dabei deutlich im Vordergrund (92 Prozent, 44 Prozent Objekt). Dabei werden unterschiedliche Mittel eingesetzt (vgl. Abbildung 8): Abbildung 8. Werbemittel der PR-/Öffentlichkeitsarbeit Newsletter, 19% Pressekonferenz, 19% Presseinformation, 92% Presseinterviewes, 43% Große Zufriedenheit besteht bei der Werbung durch Pressekonferenzen, obwohl diese nur von relativ wenigen Genossenschaften als Werbemittel genutzt werden. Am häufigsten wird die Presse-Information als Werbemedium genutzt, dabei ist aber die Zufriedenheit auffallend gering. Als Zielgruppe wurde meist „alle“ angegeben. Die Adressaten sind demnach breit gestreut, eine Spezialisierung auf eine Zielgruppe findet nicht statt. Elektronische Medien – Online-Dienste (gültige Fragebögen: 64) Online-Immobilienportale 86 Prozent aller sächsischen Wohnungsgenossenschaften werben über OnlineImmobilienportale. Die verschiedenen Möglichkeiten, sich im Internet zu präsentieren, werden in Abbildung 9 deutlich. Die Zufriedenheit mit der Resonanz ist sehr groß: durchschnittlich gaben die Genossenschaft „zufrieden“ an, die Tendenz geht jedoch bei allen Kategorien Richtung „sehr zufrieden“. 13 Auswertung Marketingfragebogen 2009/2010 Abbildung 9. Möglichkeiten der Internetpräsentation Werbebanner, 13% Anzeigen, 47% Website, 89% Sonstige, 3% Namen der Portale: • Immobilienscout 24 (4) • Immonet • eigene Website • SZ-Online • • • Wohnfinder Vermietung-Online Immowelt Elektronische Medien – Hörfunk (gültige Fragebögen:16) Diese Frage wurde lediglich von 21 Prozent der Genossenschaften beantwortet – Werbung im Hörfunk ist demnach eher selten. Auffallend „wenig zufrieden“ (Durchschnittswert 2,4) waren die Genossenschaft mit Radio-Spots, obwohl die Mehrheit mit diesem Medium wirbt (vgl. Abbildung 10). Abbildung 10. Werbemittel der Hörfunkwerbung Sonstige, 7% Hörbericht, 7% Radio-Spot, 100% 14 Auswertung Marketingfragebogen 2009/2010 Sender: • PSR (3) • Chemnitz Radio (2) • Radio Zwickau (2) • 91.3 Radio Leipzig (2) • Radio Leipzig (2) • • • • Elsterwelle Radio Radio Lausitz Radio Radio WSW Elektronische Medien – Kino (gültige Fragebögen: 6) Alle sechs Genossenschaften, die diese Frage beantwortet haben, werben mit Kino-Spots im Schnitt siebenmal im Jahr. Zielgruppen sind Jugendliche, Singles, Lebenspartnerschaften/ Familie (50 Prozent), Jungsenioren und Senioren (17 Prozent). Mit der Resonanz sind die meisten Genossenschaften „zufrieden“. Name der Kinos: • Astoria (2) • Crimmitschau • CineMotion Hoyerswerda • UCI Dresden • • • UFA Palast Cinemaxx Filmnächte am Elbufer Elektronische Medien – Fernsehen (gültige Fragebögen: 32) Die Mehrheit der sächsischen Genossenschaften wirbt im Fernsehen mit Werbespots, Sendeberichte und Nachrichten werden eher weniger genutzt (vgl. Abbildung 11). Imagegründe überwiegen bei allen Kategorien, größte Zufriedenheit mit der Resonanz besteht bei Nachrichten. Abbildung 11. Werbemittel der Fernsehwerbung Sonstige, 43% TV-Werbespots, 53% Nachrichten, 17% Sendebericht, 37% 15 Auswertung Marketingfragebogen 2009/2010 Angaben bei der Kategorie „Sonstige“: • Anzeige (2) • Beitrag über Neubauprojekt Rosental-Terrassen • Bildtafelwerbung • k. A. • Kabeljournal • • • • • • Leerwohnungen anzeigen Texttafel reg. TV vertonte Tafeln tonlose Tafeln Weihnachtsgrüße Werbefilm Namen der Sender: • Regionaler Sender (7) • Sachsen Fernsehen (2) • TV-Zwickau (2) • eff 3 Stadtsender • Elsterwelle TV • ertv Görlitz • Infokanal 12 Neukirch • Kabelfernsehen regional • Kabel-TV • • • • • • • • • Leipzig Fernsehen Muldental TV Nordsachsen TV örtlicher Anbieter Pirna TV Punkt 1 - OL - TV (Regionalsender) Regionalsender Großdubrau OL-TV VRF (Vogtland Fernsehen) Sponsoring/Spenden (gültige Fragebögen: 57) Sponsoring wird überwiegend aus Marketinggründen betrieben. Man versteht darunter die Unterstützung von Einzelpersonen, Gruppen oder Veranstaltungen. Es herrscht das Prinzip der Gegenseitigkeit: beide Parteien profitieren von der Vereinbarung. Der Sponsor kann sein Unternehmen in der Öffentlichkeit präsentieren und seinen Bekanntheitsgrad steigern, der Partner erhält Unterstützung in Form von Dienstleistungen, Geld- oder Sachspenden. Sponsoring ist immer auch ein Zeichen von Engagement im sozialen Bereich und kongruiert dadurch mit dem genossenschaftlichen Selbstverständnis. Nutzung des Multiplikatoreneffekts durch Berichterstattung in den Massenmedien, genaue Selektierung der Zielgruppe, schnell und flexibles einzusetzendes Instrument sind nur einige Vorteile des Sponsorings. Mögliche Maßnahmen sind u. a. Werbung auf Eintrittskarten, Bandenwerbung oder Werbung mit Prädikaten. Aus Abbildung 12 wird deutlich, auf welchen sozialen Gebieten die sächsischen Genossenschaften am meisten spenden oder sponsorn. 16 Auswertung Marketingfragebogen 2009/2010 Abbildung 12. Häufigkeit des Sponsorings/der Spenden 90% 79% 80% 70% 60% 58% 46% 50% 40% 30% 20% 14% 7% 10% 2% 0% Sozial und Umwelt Kunst und Kultur Wissenschaft Medien Sport Sonstige Den größten Anteil in der Kategorie „Sponsoring/Spenden“ haben sportliche Aktivitäten (79 Prozent), gefolgt von Sozialem und Umwelt (58 Prozent) sowie Kunst und Kultur (46 Prozent). Medien (7 Prozent) und Wissenschaften (2 Prozent) haben einen eher geringen Anteil. Größte Zufriedenheit mit der Resonanz besteht allerdings bei den Medien (Durchschnittswert 3), die geringste Zufriedenheit mit der Resonanz besteht bei Sozialem und Umwelt (Durchschnittswert 2,55). Sport Insbesondere im Vereinssport werben die sächsischen Genossenschaften (vgl. Abbildung 13). Die Zielgruppen „Jugendliche“ und „Lebenspartnerschaften/Familie“ sind insgesamt stark vertreten, bei Vereinssport zusätzlich die Zielgruppen der Jungsenioren, Senioren und Hochbetagten. An sich besteht eine hohe Zufriedenheit mit der Resonanz, Ausnahme ist das Wettbewerbssponsoring. Abbildung 13. Häufigkeit des Sponsorings in der Kategorie „Sport“ 77% 32% 18% 9% Ei nz el sp or tle rs po ns or in g an ns ch af ts sp on so ri n g M g Ve re in ss po ns or in et tb ew er bs sp on so rin g 2% W Ve rb an ds sp on so ri n g 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 17 Auswertung Marketingfragebogen 2009/2010 Diverses (gültige Fragebögen: 24) Aus Tabelle 1 wird ersichtlich auf welchen weiteren Gebieten die sächsischen Genossenschaften werben. Tabelle 1. Weitere Werbemittel der sächsischen Wohnungsgenossenschaften Werbemittel % aller Genossenschaften Patenschaften 22% Stipendien 0% Ehrenamtliches Engagement 22% Mitgliedschaften/Kooperationen 67% Gremienarbeit 59% Frage 2 Wie groß ist Ihre Genossenschaft? Die erste Teilfrage nach der Anzahl der Wohneinheiten wurde von allen teilnehmenden Genossenschaften gültig beantwortet (74 Fragebögen, 100 Prozent). Im Schnitt haben die sächsischen Wohnungsgenossenschaften 2.228 Wohneinheiten. Die kleinste Genossenschaft verfügt über 58, die größte Genossenschaft über 13.300 Wohneinheiten. Die zweite Teilfrage nach der Anzahl der Mitglieder wurde von 70 Genossenschaften gültig beantwortet (94 Prozent). Im Schnitt haben die sächsischen Genossenschaften 2.248 Mitglieder, mindestens 17, maximal 14.150. Frage 3 Benutzen Sie professionelle Hilfe im Marketingbereich? (gültige Fragebögen: 73) Abbildung 14. Nutzung professioneller Hilfe im Marketingbereich Ja, 41% Nein, 59% 18 Auswertung Marketingfragebogen 2009/2010 Frage 4 Welche Kriterien sind entscheidend für Ihr Angebotsportfolio und für Ihren Absatzerfolg? Teilfrage 1: (gültige Fragebögen: 55) Abbildung 15 zeigt, welche Kriterien die sächsischen Genossenschaften als entscheidend für ihr Angebotsportfolio und ihren Absatzerfolg halten. Preis und Qualität liegen eng beieinander, gefolgt von Lage und Service. Abbildung 15. Entscheidende Kriterien für das Angebotsportfolio und den Absatzerfolg 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 95% 93% 84% 76% Preis Qualität Service Lage Teilfrage 2: (gültige Fragebögen: 68) Am wichtigsten erachten die sächsischen Genossenschaften die Qualität ihres Angebots (Durchschnittswert 1,66, „1“ steht hier für „sehr wichtig“, „2“ für „wichtig“), gefolgt vom Preis (1,7). Service (2,01) und Lage (2,03) liegen eng beieinander und werden von den Genossenschaften als „wichtig“ erachtet. Frage 5 Wie heben Sie sich vom Markt ab? (gültige Fragebögen: 54) Insbesondere Dienstleistungsqualität eines Unternehmens führt zu einem bewussten Abheben des eigenen Unternehmens von denen der Marktbegleiter und damit zu einem deutlichen Wettbewerbsvorteil. Die sächsischen Genossenschaften gaben (sortiert nach der Häufigkeit) folgende Alleinstellungsmerkmale an: 19 Auswertung Marketingfragebogen 2009/2010 Tabelle 2. Alleinstellungsmerkmale der sächsischen Wohnungsgenossenschaften Merkmal % aller Genossenschaften Wohnservice/Wohnberatung 74% Begegnungsstätten/Freizeittreffs 52% Sozialarbeit 44% Sonstige 37% Sicherheits-/Notrufeinrichtungen 35% Umzugsservice 33% Haushaltsservice 20% Pflegedienst 20% Urlaubsangebote/Reiseservice 13% Einkaufsdienste 13% Essenservice 11% Friseur/Fußpflege 9% Kinderbetreuung 7% Beförderungsservice 6% Unter der Rubrik „Sonstige“ wurden folgende Angaben gemacht: • „Nachbar ich brauch' Dich“ • 2 Dutzend Mietplus Angebote • begleitende Dienstleistungen (Reinigung, Kleinreparaturen etc.) • Concierge • eigene Handwerker, Gästewohnungen, Schlüsseldienst, Bereitschaftsdienst, keine Modernisierungsumlage für Balkone (Mehrwert) • Empfehlung Pflegedienst, Urlaubsangebote (Gästewohnungen), Rauchwarnmelder • Gästewohnungen • Gästewohnungen, Internet-Ecke, Concierge, Servicecard, EVIS (EnergieVerbraucher-Informations-System) • Hausmeisterdienste, Hausreinigungsdienste • Kleinreparaturservice, 5 Gästewohnungen • Mieternahe Vorstandsarbeit – Service „Rund um's Wohnen“ • Mieterseminare 9x p.a., Wandertage 1x p.a. • Onlinedienste • persönliches Gespräch • Rückvergütung, eigener Tripelplay-Netz • Spareinrichtung, Gästewohnungen • Vermittlung jeglicher Dienstleistungen über den BGL-Nachbarschaftshilfeverein e. V. • Verstärkung des Genossenschaftsgedankens – gemeinschaftliches, aktives Zusammenleben von Jung und Alt • vielschichtige kulturelle Angebote für alle Altersgruppen • Wohngebietsarbeit • Zahlung genoss. Rückvergütung, finanz. Unterstützung Kinder/Jugendliche (Schule) 20 Auswertung Marketingfragebogen 2009/2010 Frage 6 Welche weiteren Anbieter sind am Markt tätig? (gültige Fragebögen: 72) „Konkurrenz belebt das Geschäft“ – dieser Spruch eine erfolgreiche Unternehmensführung wichtig, einschätzen zu können. Konkurrenten sind nach genossenschaften (vgl. Abb. 16) die kommunalen Genossenschaften. mag zwar stimmen, trotzdem ist es für seine Marktbegleiter zu kennen und Angaben der sächsischen Wohnungsund privaten Anbieter, weniger andere Abbildung 16. Weitere am Markt tätige Anbieter andere Genossenschaften, 58% kommunale Anbieter, 94% private Anbieter, 97% Frage 7 Welche Zielgruppen sprechen Sie vorwiegend mit Ihren Marketingmaßnahmen an? (gültige Fragebögen: 68) Unter Zielgruppe werden alle potenziellen und tatsächlichen Käufer auf einem Markt verstanden. Im Rahmen des Projekts „Alter leben“ ist das Alter der Zielgruppen besonders interessant. Der demografische Wandel, die Individualisierung und ein erhöhtes Streben nach Lebensqualität verändern die Ansprüche und Erwartungen potenzieller Käufergruppen. Aus solchen Trends können relevante Zielgruppen abgeleitet werden, daraus dann wiederum die potenziellen Mitglieder. Wichtig ist jedoch die Unterscheidung zwischen aktuellen und zukünftigen Mitgliedern. Tabelle 3. Zielgruppen der sächsischen Wohnungsgenossenschaften Zielgruppe Jugendliche bis 25 Jahre Singles Lebenspartnerschaften/junge Fam. % 73% 88% 81% Zielgruppe Jungsenioren Senioren Hochbetagte % 91% 72% 46% Zielgruppe % Sonstige 1% 21 Auswertung Marketingfragebogen 2009/2010 Frage 8 Welches Marketingbudget veranschlagen Sie für eine Wohneinheit (ein Genossenschaftsmitglied) pro Jahr? (gültige Fragebögen: 53) Unter Marketingbudget wird die Summe der Ausgaben für Werbemaßnahmen verstanden. Es werden vier Möglichkeiten unterschieden, um die Höhe dieses Budgets festzulegen: es kann ein bestimmter Prozentsatz einer Bezugsgröße (meistens ist dies der Umsatz) festgelegt werden, das Budget kann als prozentualer Anteil des Gewinns definiert werden, durch eine ziel- und maßnahmenorientierte Budgetierung oder durch Orientierung am Budget von Mitbewerbern. Bei der Beantwortung des Fragebogens wurde bei den Maximalbeträgen ein „Ausreißer“ von 1.500 Euro angegeben. Da der nächstniedrigere Wert allerdings 50 Euro beträgt, sind die 1.500 Euro nicht in die Berechnung des Durchschnittswerts eingeflossen, um eine Verzerrung nach oben zu vermeiden. Der Durchschnittswert liegt demnach bei 15 Euro (würde man die 1.500 Euro berücksichtigen, läge er bei 43 Euro). FAZIT Genossenschaften sind gerade wegen ihrer sozialen Merkmale und dem Förderungsprinzip der Mitglieder wirtschaftliche Unternehmen. Eine wichtige Grundlage dafür ist ein stimmiges Marketingkonzept, durch das die Nachfrage aktiv beeinflusst und gesteigert werden kann. Erfolgreich kann Marketing nur sein, wenn es zu einem Handlungsgrundsatz des Managements im Sinne einer marktorientierten Unternehmensführung wird. Diese wiederum erfordert die Nutzung lohnender Absatzchancen durch gezielte Aktionen. Der Markt ist dabei der Ausgangspunkt der Entscheidungen. Drei Felder sind bei der Marketingkonzeption besonders zu beachten: die Mieter und deren Bedürfnisse, insbesondere die Anforderungen der unterschiedlichen Altersgruppen. Sächsische Wohnungsgenossenschaften sprechen mit ihren Marketingmaßnahmen überwiegend Jungsenioren an. Für diese Altersgruppe ist das Projekt „Alter leben“ besonders interessant, da sich in dieser Lebensphase die Frage nach einem selbstbestimmten Leben und Wohnen im Alter stellt. Ein zweites Feld sind die Märkte und Problemlösungen. Auch hier bietet das Projekt „Alter leben“ interessante Ideen für neue Marktstrategien, Produkte und Dienstleistungen für das Wohnen im Alter. Drittes Feld sind die Wettbewerber, die bei den sächsischen Genossenschaften eher in den privaten und kommunalen Anbietern zu sehen sind als unter den anderen Genossenschaften. Durch Alleinstellungsmerkmale können sich Genossenschaften von ihren Mitbewerbern abgrenzen. Wohnberatung und Wohnservice, sowie Begegnungsstätten und Sozialarbeit scheinen bei sächsischen Wohnungsgenossenschaften von besonderer Bedeutung zu sein. Ein Konzept, das insbesondere die Anforderungen von Wohnungsgenossenschaften erfüllt, ist das sogenannte Relationship (Beziehungs-)Marketing. Dabei steht der Mieter mit seinen Bedürfnissen und Ansprüchen im Vordergrund und es werden langfristige Mieterbindungen aufgebaut. Je höher dabei der Mieternutzen der Wohnung ist, umso höher ist auch die Mieterzufriedenheit und damit die Mietbereitschaft auch über lange Zeiträume. 22