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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
1.
WAS VERSTEHT MAN UNTER BORDERLINE? .................................5
1.1. Eine Erklärung des Begriffes „Borderline“........................................5
1.2. Die professionelle Diagnose der Erkrankung Borderline.................6
1.3. Problematik der Klassifikation der Borderline-Erkrankung .............6
1.4. Die therapeutische Klassifikation der Borderline-Erkrankung ........7
1.5. Kriterium 1: Verhalten.......................................................................8
1.6. Kriterium 2: Suizidgedanken und suizidale Absichten.....................8
1.7. Kriterium 3: Selbstschädigendes VerhaltenFehler! Textmarke nicht definiert.
1.8. Kriterium 4: Zwischenmenschliche Beziehungen und GefühleFehler! Textmarke n
1.9. Kriterium 5: StimmungsschwankungenFehler! Textmarke nicht definiert.
1.10. Kriterium 6: der Umgang mit WutFehler! Textmarke nicht definiert.
1.11. Kriterium 7: Veränderungen der WahrnehmungFehler! Textmarke nicht definie
1.12. Kriterium 8: Langeweile und innere LeereFehler! Textmarke nicht definiert.
1.13. Kriterium 9: Instabiles SelbstbildFehler! Textmarke nicht definiert.
2.
SYMPTOME UND VARIANTEN DER ERKRANKUNG ........................9
2.1. Bewältigung von Problemen und Aufgaben.....................................9
2.2. Die Nutzung von Hilfsquellen .........................................................10
2.3. Weitere Begleiterkrankungen...Fehler! Textmarke nicht definiert.
2.4. Weitere Symptome...................Fehler! Textmarke nicht definiert.
2.5. Das Auswerten von ErfahrungenFehler! Textmarke nicht definiert.
2.6. Das Bewältigen von KrisensituationenFehler! Textmarke nicht definiert.
3.
ERKLÄRUNGSMODELLE UND URSACHEN ....................................11
3.1. Die Bedeutung der Entwicklung .....................................................12
3.2. Die Bedeutung von Emotionen im Erleben....................................13
3.3. Das Konzept der sozialen KompetenzFehler! Textmarke nicht definiert.
3.4. Das Selbstmodell......................Fehler! Textmarke nicht definiert.
3.5. Die Bedeutung der AbwehrmechanismenFehler! Textmarke nicht definiert.
3.6. Die Bedeutung von Traumatisierungen bei BorderlineFehler! Textmarke nicht de
3.7. Das Konzept der Vulnerabilität bei Borderline-StörungenFehler! Textmarke nicht
3.8. Das Modell der ObjektpsychologieFehler! Textmarke nicht definiert.
3.9. Das Modell der emotionalen InstabilitätFehler! Textmarke nicht definiert.
3.10. Bewertung der beiden psychologischen ModelleFehler! Textmarke nicht definie
3.11. Veränderung der Symptome und der GesundungsprozessFehler! Textmarke nic
3.12. Bedeutung von Ressourcen auf dem Weg zur GesundungFehler! Textmarke nic
4.
DER UMGANG MIT DER ERKRANKUNG..........................................14
4.1. Grundsätzliche Informationen über Veränderungen......................14
4.2. Mit Störungen umgehen .................................................................16
4.3. Borderline-Symptome als „Selbstläufer“ ........................................17
4.4. Ziele definieren ...............................................................................18
4.5. Selbstgefährdendes und suizidales VerhaltenFehler! Textmarke nicht definiert.
4.6. Bedingungen für selbstgefährdendes und suizidales VerhaltenFehler! Textmarke
4.7. Umgang mit Suizidalität und selbstgefährdendem VerhaltenFehler! Textmarke nic
4.8. Die Veränderung der LebensqualitätFehler! Textmarke nicht definiert.
4.9. Die gezielte Beeinflussung der LebensqualitätFehler! Textmarke nicht definiert.
Inhaltsverzeichnis
4.10.
4.11.
4.12.
4.13.
4.14.
4.15.
4.16.
4.17.
4.18.
4.19.
4.20.
4.21.
4.22.
4.23.
4.24.
4.25.
4.26.
4.27.
4.28.
4.29.
4.30.
4.31.
4.32.
4.33.
Störungen in sozialen Beziehungen und der Umgang hiermitFehler! Textmarke n
Der geeignete Umgang mit Krisen und StressFehler! Textmarke nicht definiert.
Die Bedeutung von Ressourcen und der Umgang mit diesenFehler! Textmarke n
Innere Stärken und zwischenmenschliche RessourcenFehler! Textmarke nicht d
Ressourcen rund um KommunikationFehler! Textmarke nicht definiert.
Potenziale und motivationale RessourcenFehler! Textmarke nicht definiert.
Selbstachtung und Verbesserung innerer AufmerksamkeitFehler! Textmarke nic
Der bewusste Umgang mit GefühlenFehler! Textmarke nicht definiert.
Die Auswertung von ErfahrungenFehler! Textmarke nicht definiert.
Das Erlernen von EntspannungFehler! Textmarke nicht definiert.
Beziehungsaspekte ................Fehler! Textmarke nicht definiert.
Formen der Bewältigung ........Fehler! Textmarke nicht definiert.
Ess-Störungen – Formen und UmgangFehler! Textmarke nicht definiert.
Auswirkungen von Ess-StörungenFehler! Textmarke nicht definiert.
Angemessener Umgang mit Ess-StörungenFehler! Textmarke nicht definiert.
Selbstverletzendes Verhalten.Fehler! Textmarke nicht definiert.
Der angemessene Umgang mit SelbstverletzungenFehler! Textmarke nicht def
Chronische Suizidalität ...........Fehler! Textmarke nicht definiert.
Die Kontrolle von Impulsen ....Fehler! Textmarke nicht definiert.
Alkohol und Drogen ................Fehler! Textmarke nicht definiert.
Die Verarbeitung von TraumataFehler! Textmarke nicht definiert.
Die Bedeutung von Traumata und deren VerarbeitungFehler! Textmarke nicht d
Die möglichen Auswirkungen von TraumataFehler! Textmarke nicht definiert.
Die Thematisierung von traumatischen ErlebnissenFehler! Textmarke nicht def
5.
REGELN FÜR BETROFFENE.............................................................19
5.1. Regeln für Familien und Angehörige von Borderlinern..................19
5.2. Regeln für Beziehungen mit einem Borderliner ............................21
6.
DIE THERAPIE IM RAHMEN EINER BORDERLINE-STÖRUNG......22
6.1. Verschiedene Arten der TherapieFehler! Textmarke nicht definiert.
6.2. Erwartungen im Rahmen der TherapieFehler! Textmarke nicht definiert.
6.3. Gründe für eine Therapie .........Fehler! Textmarke nicht definiert.
6.4. Erfahrungen mit Therapeuten ..Fehler! Textmarke nicht definiert.
6.5. Das Finden des richtigen TherapeutenFehler! Textmarke nicht definiert.
6.6. Voraussetzungen für eine erfolgreiche TherapieFehler! Textmarke nicht definier
6.7. Themen innerhalb der BehandlungFehler! Textmarke nicht definiert.
6.8. Die Umsetzung der BehandlungsergebnisseFehler! Textmarke nicht definiert.
6.9. Die Rolle und Bedeutung der Partner und der FamilieFehler! Textmarke nicht de
6.10. Dauer und Behandlungsformen der Borderline-TherapieFehler! Textmarke nich
6.11. Die psychodynamische Therapie bei Patienten mit BorderlineFehler! Textmarke
6.12. Die dialektisch-behaviorale TherapieFehler! Textmarke nicht definiert.
6.13. Spezielle Verfahren im Bereich der Borderline-TherapieFehler! Textmarke nicht
7.
ANGEMESSE PROFESSIONELLE FREMDHILFE FINDEN .............24
7.1. Wie kann ein guter Therapeut gefunden werden? ........................25
7.2. Welche Therapieform ist die geeignete?Fehler! Textmarke nicht definiert.
7.3. Die Übertragungsfokussierte Psychotherapie (TFP)Fehler! Textmarke nicht defin
7.4. Welche Klinik ist für einen Borderline-Betroffenen geeignet?Fehler! Textmarke nic
7.5. Typische Fragen im Vorfeld einer TherapieFehler! Textmarke nicht definiert.
8.
MÖGLICHKEITEN DER SELBSTHILFE..............................................26
8.1. Besser mit den Folgen der Erkrankung zurechtkommen ..............27
8.2. Narben ......................................Fehler! Textmarke nicht definiert.
Inhaltsverzeichnis
8.3.
8.4.
8.5.
8.6.
8.7.
8.8.
8.9.
8.10.
8.11.
8.12.
8.13.
8.14.
8.15.
9.
Lücken im Lebenslauf...............Fehler! Textmarke nicht definiert.
Lücken im Lebenslauf und ein offensiver Umgang damitFehler! Textmarke nicht
Verstecken der Lücken im LebenslaufFehler! Textmarke nicht definiert.
Coming-Out ..............................Fehler! Textmarke nicht definiert.
Akzeptieren oder verändern?...Fehler! Textmarke nicht definiert.
Das Stärken der stabilen Seite.Fehler! Textmarke nicht definiert.
Das Wiederfinden von positiven ErfahrungenFehler! Textmarke nicht definiert.
Was einem selbst gut tut ........Fehler! Textmarke nicht definiert.
Den eigenen Körper als Feind oder Freund ansehenFehler! Textmarke nicht de
Liebevoll mit sich selbst umgehenFehler! Textmarke nicht definiert.
Welche Leistungen kann eine Selbsthilfegruppe erfüllen?Fehler! Textmarke nich
Jede Gruppe ist anders ..........Fehler! Textmarke nicht definiert.
Frauen- oder Männergruppen Fehler! Textmarke nicht definiert.
MEDIKAMENTE....................................................................................28
9.1. Gebrauchte Medikamente als Werkzeug sehenFehler! Textmarke nicht definiert
9.2. Das Mitspracherecht nutzen.....Fehler! Textmarke nicht definiert.
9.3. Sich über Medikamente informierenFehler! Textmarke nicht definiert.
9.4. Das Gespräch mit dem Arzt niemals dem Zufall überlassenFehler! Textmarke nic
10. SELBSTHILFEBOGEN FÜR BORDERLINE-ERKRANKTE...............29
WAS VERSTEHT MAN UNTER BORDERLINE?
Anmerkung: Ungeachtet der gültigen Rechtschreibung wird für den
Terminus „Personen, die an Borderline erkrankt sind“ in diesem Ratgeber
synonym der Begriff „Borderliner“ verwendet.
VORWORT
Es hat lange Zeit gedauert, bis die Selbsthilfemöglichkeiten für Menschen,
die an Borderline erkrankt sind, endlich in das Blickfeld der Öffentlichkeit
gelangt sind. Nach wie vor handelt es sich bei der Krankheit Borderline um
ein Tabuthema in Deutschland, über das viele Personen gerne
Stillschweigen bewahren möchten. Über lange Zeit hielt sich nicht nur in
Deutschland die Fehlinterpretation der Erkrankung, dass Betroffene keine
anderen Hilfsmöglichkeiten als eine Psychotherapie in Kombination mit
einer medikamentösen Therapie in Anspruch nehmen könnten, um eine
Erleichterung zu erfahren. Vielfach wurde formuliert, dass an Borderline
erkrankte Personen nicht an Selbsthilfe interessiert wären oder eine Form
von Selbsthilfe sogar schädlich für die Krankheit an sich sei. Heutzutage
weiß man jedoch, dass alle Personen, die von Borderline betroffen sind,
durch adäquate Selbsthilfe ihr Leben grundlegend verändern und sich
persönlich stabilisieren können. Grundsätzlich hat jeder Borderliner die
Möglichkeit, durch das eigene Verhalten einen entscheidenden Einfluss auf
die Symptome und deren Konsequenzen nehmen zu können. Dies
bedeutet, dass man Borderline nicht hilflos ausgeliefert ist!
Dieser Ratgeber wurde speziell für betroffene Personen konzipiert, soll
jedoch auch Angehörige von Borderlinern ansprechen. Durch diesen
Ratgeber kann dem Borderliner geholfen werden, sich der eigenen
Einflussmöglichkeiten bewusst zu werden und diese gezielt im Alltag
einzusetzen. Zudem erthält man konkrete Vorschläge und neue Ideen rund
um die Erkrankung Borderline sowie deren Heilung.
Der vorliegende Ratgeber gliedert sich in verschiedene Kapitel, die unter
anderem das innere Erleben eines Borderliners erklären und somit zu
Verständnis für die Problematik rund um die Erkrankung Borderline führen
sollen. Weitere Kapitel enthalten konkrete Selbsthilfemöglichkeiten sowie
Therapieformen, also Möglichkeiten der Fremdhilfe, die für Borderliner
hilfreich sein können.
Grundsätzlich muss man wissen, dass es sich bei Selbsthilfe keinesfalls um
einen Ersatz für eine professionelle Therapie handelt. Selbsthilfe kann
somit Fremdhilfe nicht ersetzen. Bei der Herangehensweise sind
verschiedene und sich ergänzende Hilfen bei psychischen Problemen zu
berücksichtigen. Der Genesungsvorgang hat viel mit dem Thema
Seite 2
WAS VERSTEHT MAN UNTER BORDERLINE?
Beziehung zu tun. Dies bedeutet, dass Borderliner intensive und wertvolle
Beziehungen zu anderen Menschen benötigen und zur Lösung all ihrer
Probleme in den allermeisten Fällen auch therapeutische Unterstützung
brauchen. Bei der Selbsthilfe handelt es sich jedoch um eine sehr wichtige
Ergänzung, die bis heute im Therapiekonzept rund um Borderline ein
Schattendasein führt. Das eigene Selbsthilfepotenzial zu entdecken und
nutzen zu können, bedeutet jedoch autonomer von der Hilfe anderer zu
werden und irgendwann auch ohne eine begleitende therapeutische
Unterstützung mit dem eigenen Leben klar zu kommen.
Eine Borderline-Störung entwickelt sich häufig über einen vergleichsweise
langen Zeitraum hinweg. Der eigentlichen Erkrankung gehen häufig relativ
unspezifische Vorzeichen voraus. Irgendwann ist jedoch der Punkt erreicht,
an dem der gesamte Krankheits-Charakter der Störung offensichtlich wird.
Meistens führt jedoch erst der Leidensdruck des Betroffenen, der sich
durch die vielfältigen Symptome erklären lässt, zu ersten Überlegungen,
Hilfe in Anspruch zu nehmen. In vielen Fällen sind es auch
Familienangehörige und Freunde, die darauf hinweisen, dass eine
professionelle Behandlung notwendig ist.
Grundsätzlich ist im Rahmen der Behandlung von Borderline jedoch nicht
nur an Fremdhilfe zu denken. Es existieren heutzutage verschiedene
Theorieansätze, inwieweit die Selbsthilfe im Rahmen einer BorderlineErkrankung bzw. die Gesundung von einer solchen Störung eine zentrale
Rolle im Leben eines Betroffenen spielen kann. In diesem Ratgeber
werden beide Facetten ausführlich dargestellt. Dieser Ratgeber hat neben
dem Ziel einer Aufklärung rund um die Krankheit Borderline die besondere
und erklärte Absicht, konkrete Anregungen zur Nutzung der eigenen
Selbsthilfemöglichkeiten zu geben.
Zunächst jedoch ist es sicherlich von Interesse, wie sich eine BorderlineStörung auswirken kann, welche Symptome charakteristisch für sie sind
und welche Ursachen heutzutage für das Auftreten einer BorderlineErkrankung vermutet werden.
Verlauf und
Borderline
Verbreitung
der
Erkrankung
Verschiedene Untersuchungen haben ergeben, dass etwa zwei Prozent
der erwachsenen Bevölkerung unter einer Borderline-Störung leidet. Wie es
bei Persönlichkeitsstörungen im Allgemeinen der Fall ist, bestimmt nicht nur
die Art, sondern auch das Ausmaß der Störung den letztlichen Charakter
der Krankheit. Erst wenn die Symptome für den Betroffenen oder sein
soziales Umfeld einen „Leidens-Charakter“ annehmen, wird von einer
Seite 3
WAS VERSTEHT MAN UNTER BORDERLINE?
Störung im eigentlichen Sinne gesprochen. Daher werden viele Personen
Kriterien der Störung bei sich selbst finden, ohne tatsächlich ein
Krankheitsgefühl entwickelt zu haben. Aktuell machen Borderliner rund
zehn Prozent der stationär behandelten Personen aus.
Neuere Untersuchungen, die bisher jedoch nicht allgemein bestätigt
werden konnten, zeigen, dass eine Borderline-Störung offensichtlich bei
vielen Betroffenen im Laufe des Lebens verschwinden kann und sie somit
hauptsächlich eine Erkrankung eines jungen Erwachsenen ist. Im Grunde
ist dieser Krankheitsverlauf als positiv und günstig zu bewerten, da es
vielen Betroffenen im Laufe des Lebens möglich ist, entsprechende
Selbstheilungskräfte gegen die Borderline-Störung entwickeln zu können,
sodass Krankheitssymptome kompensiert und Perspektiven gefunden
werden können. Inwieweit damit auch eine zufriedenstellende
Lebensqualität gesichert sein kann, ist selbstverständlich individuell
verschieden. Ebenfalls ist ungeklärt, in welchem Ausmaße sich spezielle
Ersatzsymptome ausbilden können. Die Untersuchungen des Verlaufs
einer Borderline-Erkrankung lassen jedoch vorsichtigen Optimismus zu und
zeigen darüber hinaus individuelle Möglichkeiten der Therapien, auf die an
einer späteren Stelle in diesem Ratgeber ausführlich eingegangen werden
wird.
Seite 4
WAS VERSTEHT MAN UNTER BORDERLINE?
1.
WAS VERSTEHT MAN UNTER
BORDERLINE?
Um die Bedeutung der Krankheit Borderline für einen Betroffenen
ansatzweise verstehen zu können, soll an dieser Stelle ein Vergleich
dienen. Angenommen, dass es sich bei Gefühlen um Pferde handelt, dann
nehmen gesunde und normale Menschen auf einem alten Ackergaul Platz.
Personen, die unter Borderline leiden, sitzen hingegen auf einem
Araberhengst. Dieser hat ein starkes Temperament, ist nur schwer zu
bändigen und geht leicht durch. Aus diesem Grund müssen Borderliner
lernen, besser reiten zu können.
1.1.
Eine Erklärung des Begriffes „Borderline“
Borderline bedeutet für viele Betroffene, die gesamte Farbpalette des
Lebens in ihrer Intensität gleichzeitig durchleben zu müssen. Die Palette
reicht hierbei von tiefschwarz bis neongelb.
Oftmals wird Borderline als unbeschreibbare Krankheit bezeichnet.
Grundsätzlich lässt sich die Frage, was unter Borderline zu verstehen ist,
nicht in ein oder zwei Sätzen beantworten. Doch....... Text gekürzt
Seite 5
WAS VERSTEHT MAN UNTER BORDERLINE?
1.2.
Die professionelle Diagnose der
Erkrankung Borderline
Psychiatrische Diagnosen können stets Krankheiten oder Störungen
benennen. Ausgangspunkt einer jeglichen Diagnose ist die Beschreibung
von Symptomen. Diese Beschreibung beinhaltet stets auch eine Wertung.
Aus diesem Grund besteht bei psychiatrischen Diagnosen stets die Gefahr,
dass aufgrund dieser Wertung auch die betroffene Person an sich
abgewertet wird. In diesem Fall hat jedoch die Diagnose ihren erklärenden
Wert verloren und dient lediglich der Diskriminierung eines Menschen.
Psychiatrische Diagnosen beschreiben stets nur einen Teil des Menschen,
in der Regel einen problematischen Anteil. Den Mensch an sich macht
jedoch natürlich sehr viel mehr aus.
Zudem sollte bedacht werden, dass der Blick eines Außenstehenden,
beispielsweise eines Therapeuten, stets eine andere Perspektive darstellt
als der Blick des Betroffenen selbst. Objektivität und Subjektivität sind
daher keine Gegenspieler, sondern ergänzen sich im Optimalfall zu einem
ganzheitlichen Bild. Betroffene Personen sollten daher nicht allzu großen
Wert auf den wertenden Teil der Diagnose legen, sondern sich vorwiegend
auf den informativen Aspekt der Diagnose konzentrieren.
1.3.
Problematik der Klassifikation der
Borderline-Erkrankung
Aufgrund der unterschiedlichen Wurzeln des Borderline-Begriffes existieren
bis heute verschiedene Definitionen. Aktuell ändert sich zudem auch noch
die Art der psychiatrischen Klassifikation grundlegend. Ursprünglich
orientierten sich die psychiatrischen Diagnosen stets an den
Krankheitstypen. Die vermuteten Ursachen und Anreizmodelle von
Erkrankungen gingen damit in den Krankheitsbegriff ein. Da jedoch für die
meisten seelischen Erkrankungen verschiedene und mehrere Ursachen
verantwortlich sind, werden heutzutage lediglich Kriterien bestimmt. Diese
Kriterien müssen erfüllt sein, damit von einer bestimmten Krankheit...
...
gesprochen werden kann. Eine derartige Diagnostik wird auch als
„operative Klassifikation“ bezeichnet.
Seite 6
WAS VERSTEHT MAN UNTER BORDERLINE?
Jedoch wird diese Form der Diagnostik bei weitem nicht von allen
Therapeuten angewendet. Viele professionelle Helfer orientieren sich noch
allzu sehr am Krankheitsmodell, auch wenn diese Sichtweise eine Vielzahl
von Unsicherheiten und Unklarheiten mit sich bringt. Dies ist im Rahmen
der Therapie einer Borderline-Erkrankung für den Gesundungsprozess des
Betroffenen nicht unbedingt förderlich.
1.4.
Die therapeutische Klassifikation der
Borderline-Erkrankung
Heutzutage ist unter dem Begriff Borderline eine ganz eigenständige
psychische Erkrankung zu verstehen, bei der sehr verschiedene Symptome
beobachtet werden können. Somit hat der Begriff also seine ursprüngliche
Bedeutung verloren, greift jedoch ein ganz typisches Thema aus der Welt
der Betroffenen auf: Ein Leben auf der Grenze. Häufig beschreiben sich
Borderliner als Grenzgänger, die zwischen himmelhochjauchzend und zu
Tode betrübt, zwischen Nähe und Distanz zu anderen Menschen, zwischen
krank und gesund und immer wieder auch zwischen Leben und Tod
pendeln.
Zu den ebenfalls ganz typischen Borderline-Problemen gehört die
Unfähigkeit, Grenzen setzen zu können kombiniert mit der Schwierigkeit,
die eigenen Grenzen wahrzunehmen und sie als gegeben zu akzeptieren.
Aus diesem Grund wird schnell verständlich, weshalb viele Personen, die
an Borderline leiden, mit dem Begriff „grenzverletzt“ bezeichnet werden, da
ihre Grenzen von anderen Menschen missachtet wurden. Der Begriff drückt
somit aus, dass Borderliner durchaus Erlebnisse und Erfahrungen
sammeln mussten, die zur Entstehung der Krankheit beigetragen haben.
Neben der Diagnose Borderline wird heutzutage in der Fachsprache gerne
der Terminus „emotional instabile Persönlichkeitsstörung“ verwendet, die
jedoch von der Vielzahl der Betroffenen als unzutreffende Beschreibung
der gesamten Tragweite von der Problematik der Erkrankung bezeichnet
wird....... Text gekürzt
Seite 7
WAS VERSTEHT MAN UNTER BORDERLINE?
1.5.
Kriterium 1: Verhalten
Dieses lässt sich mit dem verzweifelten Bemühen, vermutetes oder
tatsächliches Alleinsein und verlassen werden um jeden Preis vermeiden
zu wollen, beschreiben.
Um nicht in eine Art innere Leere zu stürzen, suchen viele Borderliner Orte
auf, an denen ein reges Treiben herrscht. Letztlich handelt es sich bei
dieser Lösung jedoch nur um einen Trugschluss, denn Betroffene finden
auch an solchen Orten wenig Halt, sind quasi einsam unter vielen, in einer
anonymen Menschenmenge und ohne wirklichen Kontakt zu anderen
Personen. Aufgrund der Angst, missverstanden oder nicht ernst genommen
zu werden, wagen es viele Borderliner nicht, anderen Personen von ihrer
Angst vor dem Alleinsein zu berichten. Hierbei geht es letztlich nicht um die
Angst vor einem „Kellergeist“, sondern vielmehr um die tiefgreifende Angst,
sich in sich selbst verlieren zu können. Für viele Borderliner geht es primär
um die Vermeidung von Verlassenheits- und Einsamkeitsgefühlen. Bei
Borderline kann die innere Einsamkeit zu einer solch existenziellen
Bedrohung werden, dass alle anderen Probleme zweitrangig werden.
Viele Borderliner mussten in ihrer Kindheit angstbesetzte Situationen
erleben, in denen sie auf sich alleine gestellt waren und in denen keiner für
sie da war, der sie aus dem Gefühl der Angst herausholen hätte können.
Für andere Betroffene sind Erinnerungen an das Verlassenwerden in einer
Partnerschaft oder Trennungen vom Lebenspartner in einem solchen
Augenblick wieder präsent, wenn es sich hierbei vielleicht auch nur um ein
schwer zu beschreibendes, bedrohliches Gefühl handelt.
1.6.
Kriterium 2: Suizidgedanken und suizidale
Absichten
Konkrete Suizidandeutungen, Selbstverletzungsverhalten und wiederholte
Suizidhandlungen können auf eine Borderline-Erkrankung hindeuten.
Selbstverletzungen werden von Borderline-Betroffenen aus den
unterschiedlichsten Gründen durchgeführt. Manche ritzen sich mit einer
Rasierklinge oder einem anderen scharfen Gegenstand an verschiedenen
Körperstellen, manch andere wiederum fügen sich mit einem Messer tiefe
Fleischwunden zu. Meistens geschieht dies aus dem Grund, um sich selbst
überhaupt wieder spüren zu können oder als Ventil....... Text gekürzt
Seite 8
SYMPTOME UND VARIANTEN DER ERKRANKUNG
2.
SYMPTOME UND VARIANTEN DER
ERKRANKUNG
Die aufgeführten Kriterien der Borderline-Störung verdeutlichen es sehr
anschaulich, dass es bei einer Borderline-Erkrankung vor allem zu einer
Beeinträchtigung der inneren Ausgeglichenheit sowie zu Störungen im
Bereich der sozialen Beziehungen der Betroffenen kommen kann. Dies hat
natürlich teilweise erhebliche Konsequenzen auf die Gestaltung des Alltags
der Betroffenen, den Umgang mit Mitmenschen sowie die Auswertung von
Erfahrungen und die Entwicklung einer positiven und angemessenen
Lebensperspektive. Nachfolgend werden einige Bereiche beschrieben, in
denen sich die Borderline-Störung bemerkbar machen kann.
2.1.
Bewältigung von Problemen und Aufgaben
Das unsichere Selbstbild, die starken Stimmungsschwankungen, die
Schwierigkeiten beim Gestalten von Beziehungen zu Mitmenschen sowie
die Probleme mit Einsamkeit und dem Alleinsein können dazu führen, dass
die Einschätzung der eigenen Kompetenz im Bereich der Bewältigung von
Problemen und Aufgaben starken Schwankungen unterliegen kann. Dies
Seite 9
SYMPTOME UND VARIANTEN DER ERKRANKUNG
wiederum kann dazu führen, dass die Kompetenz von der Umgebung und
dem Betroffenen gleichermaßen überschätzt wird. Insbesondere in
Krisensituationen sind dann Überforderungen des Betroffenen keine
Seltenheit. Erschwerend kommt hinzu, dass die Borderline-Störung das
Zugreifen der Betroffenen auf die eigenen Ressourcen als schwierig
gestaltet. Entspannungstechniken und das Bewahren der Übersicht in
Stress-Situationen fehlen in diesem Fall häufig.
2.2.
Die Nutzung von Hilfsquellen
Der Mensch im Allgemeinen ist bekanntlich ein Gruppentier und daher in
der einen oder anderen Form auf soziale Unterstützung angewiesen. In
diesem Bereich kann zwischen emotionaler, gedanklicher oder einer
instrumentellen Unterstützung unterschieden werden. Aufgrund der
beeinträchtigten Fähigkeit der Gestaltung einer Beziehung ist es im
Rahmen einer Borderline-Störung oftmals nicht möglich, die Hilfequellen
des sozialen Umfeldes und Netzwerkes angemessen zu nutzen. Vor allem
das Zusammenspiel von Nehmen und Geben funktioniert hierbei nicht.
Viele Betroffene haben darüber hinaus Schwierigkeiten, mit den starken
Stimmungsschwankungen im Rahmen dieser Störung umzugehen. Dies
betrifft sowohl Betroffene selbst als auch das nähere soziale Umfeld von
Borderlinern. Die einen mögen sich abwenden, die anderen eher wütend
und mit Ablehnung reagieren. Eine Störung, bei der Ungeduld ein zentrales
Symptom ist, wird aus diesem Grund auch bei anderen Personen Ungeduld
auslösen.
Zum Ausgleich der starken inneren Impulse haben viele Borderliner eine
ganze Reihe an Kontrollstrategien entwickelt. Derartige Überlebensstrategien führen beim Gegenüber nicht selten zu einem manipulativen
Gefühl. Ergebnis hieraus ist oftmals ein mehr oder weniger offen
ausgetragener Kampf um die Kontrolle. Ähnliches gilt für die Tendenz vieler
Borderliner, aufgrund von Schamgefühl die ganze Bandbreite der
Borderline-Störung verbergen zu wollen, was letztlich die Gestaltung einer
offenen Beziehung sehr erschweren kann. Viele Freunde und Partner
fühlen sich hierbei durch den Betroffenen ausgenutzt und getäuscht. Das
Gefühl des Borderliners, dass „man nicht verstanden wird“, kann unter
diesen Umständen entsprechend verstärkt werden....... Text gekürzt
Seite 10
ERKLÄRUNGSMODELLE UND URSACHEN
3.
ERKLÄRUNGSMODELLE UND
URSACHEN
Wie bereits angedeutet fällt eine Borderline-Erkrankung in die Gruppe der
Persönlichkeitsstörungen. Unter der Persönlichkeit wiederum wird in der
Medizin und in der Psychologie die Gesamtheit der Verhaltensweisen und
Eigenschaften eines Menschen aufgefasst, die einem Individuum seine
charakteristische und ganz eigene – also spezielle - Individualität verleihen.
Diese Eigenschaften sind hierbei weitestgehend stabil und betreffen
Intelligenz, körperliche Grundbedingungen, Temperament und den
Charakter des Einzelnen. Durch die Ausbildung einer Persönlichkeit wird es
dem Menschen ermöglicht, eine gewisse Sicherheit und Souveränität im
Hinblick auf die zu erwartenden Reaktionen zu entwickeln, jedoch auch,
sich entsprechend von anderen Menschen unterscheiden zu können. Die
Persönlichkeit bildet sich im Kontrast zwischen anlage- und
entwicklungsspezifischen Bedingungen zum einen und Anforderungen aus
der Umwelt zum anderen aus. Entwicklungspsychologische Bedingungen
sowie kulturelle Faktoren spielen bei der Bildung der Persönlichkeit eines
Menschen somit eine zentrale Rolle.
Seite 11
ERKLÄRUNGSMODELLE UND URSACHEN
Die verschiedenen Persönlichkeitsmerkmale eines Menschen unterliegen
im sozialen Bereich stets Wertungen. Kreativität kann als Unstetigkeit
ausgelegt werden, während Ordnungsliebe als Pedanterie aufgefasst
werden
kann.
Jedoch
erst
dann,
wenn
ein
bestimmtes
Persönlichkeitsmerkmal eines Menschen zu dauerhaften Schwierigkeiten
im Umgang mit der sozialen Umgebung des Einzelnen führen kann, wird
von einer Störung gesprochen. Aus diesem Grund entsteht eine
Persönlichkeitsstörung
stets
im
Wechselspiel
zwischen
Persönlichkeitseigenschaft und Umwelt. Ohne ein entsprechendes soziales
Umfeld könnte daher eine Persönlichkeitsstörung per se nicht definiert
werden.
Die jeweiligen Übergänge zwischen einem normalen Verhalten und einer
Persönlichkeitsstörung sind fließend. Oftmals ist zu beobachten, dass die
Eigenschaften, die später als Persönlichkeitsstörung zu Tage treten, in
einer früheren Phase des Lebens als Überlebensstrategien entwickelt
worden sind. Im weiteren Verlauf des Lebens können diese Merkmale
jedoch zu einer dauerhaften Anpassungsstörung führen und damit negative
Auswirkungen auf die berufliche und soziale Entwicklung eines Menschen
nach sich ziehen. Subjektiv kann zudem ein Leidensdruck beim
Betroffenen erzeugt werden. Hierzu müssen die Persönlichkeitsmerkmale
jedoch eine bestimmte Ausprägung entwickeln. Jeder Mensch hat ein mehr
oder weniger umfangreiches Repertoire an Reaktionsmöglichkeiten zur
Verfügung. Im Rahmen der Persönlichkeitsstörung ist die Vielzahl an
Reaktionsmöglichkeiten jedoch eingeschränkt und das störende Verhalten
wird bevorzugt an den Tag gelegt.
3.1.
Die Bedeutung der Entwicklung
Eine Borderline-Störung weist häufig eine lange Vorgeschichte auf. Viele
Betroffene klagen über eine vergleichsweise schwierige Kindheit. Oftmals
waren bereits die Eltern auffällig, häufig suchtkrank, vielfach gewalttätig und
übergriffig sowie in ihrem Erziehungsverhalten unberechenbar und
wechselhaft.
Angesichts dieser Bedingungen erweist es sich als Vorteil, wenn
unterschiedliche Realitäten voneinander getrennt werden können.
Beispielsweise ist eine Versöhnung mit dem abends betrunkenen und
aggressiven Vater am nächsten Morgen durchaus möglich. In diesem
Kontext kann sich auch die Fähigkeit, Stimmungen wechseln zu können,
als vorteilhaft für den Betroffenen erweisen. Häufig zeigten sich die Eltern
mit der Erziehung und Versorgung der Kinder überfordert. Auf diese Weise
Seite 12
ERKLÄRUNGSMODELLE UND URSACHEN
haben Kinder solcher Eltern ein berechenbares und konstantes Verhalten
eines oder beider Elternteile kaum erlebt und erfahren dürfen. Maßlose
Bestrafung und große Fürsorglichkeit haben sich oftmals auf
unberechenbare Art und Weise abgewechselt. Den Eltern ist es zudem
nicht gelungen, dem Kind einen angemessenen Umgang mit Beziehungen,
Gefühlen und Bedürfnissen zu vermitteln.
3.2.
Die Bedeutung von Emotionen im Erleben
Im Bereich der seelischen Entwicklung spielen Gefühle eine zentrale Rolle.
In diesem Zusammenhang kommt es zu einer Verbindung zwischen der
wahrgenommenen Situation und entsprechenden Gefühlen. Diese
„affektlogischen Muster“ erlauben dem Einzelnen im späteren Leben eine
rasche Orientierung in ähnlichen sozialen Situationen. Eine solche
Mischung aus affektiver Reaktion und dem Erfassen der jeweiligen
Situation reduziert die Komplexität, wobei jedoch Informationen auf der
Strecke bleiben können. Andererseits können hierdurch ebenso
Verhaltensmuster gebildet werden, die ein sicheres Verhalten ermöglichen.
Hierdurch kann ein Mensch letztlich Gefahren erkennen, sich in Zeit und
Raum orientieren und in der Lage sein, vorausschauend zu denken und zu
handeln. Dieser sinnvolle Vorgang ist jedoch davon abhängig, ob
angemessene Gefühle gebildet werden können. Die Entwicklung von
Sicherheit ist vor allem dann erforderlich, wenn in sich widersprüchliche
Situationen überstanden werden müssen, da in diesem Fall nach dem
Ermessen des Einzelnen entschieden werden muss.
Jeder Mensch ist von Natur aus mit einer Vielzahl an Emotionen
ausgestattet. Die emotionale Stabilität scheint von den biologischen
Faktoren abhängig zu sein. Dies gibt Anlass zur Vermutung, dass
endogene Faktoren, also Vererbungen, bei der Entstehung einer
Borderline-Störung eine Rolle spielen können. Die emotionale
Grundausstattung eines Menschen wird im Laufe des Lebens durch
Umwelteinflüsse verändert. Durch diese Veränderlichkeit wird der Mensch
zum Kulturwesen. Das Zusammenspiel von Umwelteinflüssen auf der einen
Seite und Veranlagung sowie Temperament auf der anderen Seite kann
jedoch auch misslingen. Das ist häufig dann der Fall, wenn die eingeübten
Verhaltensweisen der persönlichen Entwicklung auf spätere Situationen
nicht angemessen übertragen werden können. Unsicherheit und
Ambivalenz können die Folge hiervon sein. Widersprüche lösen bei einem
Menschen zunächst eine Art Alarm aus. Im Rahmen eines ersten Schrittes
werden die angenehmen von ....... Text gekürzt
Seite 13
DER UMGANG MIT DER ERKRANKUNG
4.
DER UMGANG MIT DER ERKRANKUNG
4.1.
Grundsätzliche Informationen über
Veränderungen
Viele Personen, die etwas an sich oder ihrem Leben verändern möchten,
versuchen es zu Beginn zunächst mit einem großen Rundumschlag.
Sicherlich wird jede Person die vielen guten Vorsätze kennen, die man sich
beispielsweise zu Beginn eines neuen Jahres vornimmt. Dies kann
beispielsweise den Verzicht auf Nikotin oder eine radikale Diät beinhalten,
um der eigenen Gesundheit einen Gefallen zu erweisen. Diese Möglichkeit,
Veränderungen durchzuführen, ist aus diesem Grund sehr attraktiv, weil
schnell Unterschiede deutlich und sichtbar gemacht werden können. Unter
Umständen sind auf diese radikale Art und Weise schnelle Erfolge möglich.
Oftmals übersehen viele Personen bei einem solchen Vorgehen jedoch,
dass es bei Veränderungen primär nicht darum geht, schnelle Erfolge
vorweisen zu können, sondern das Verhalten nachhaltig zu beeinflussen.
Ein gutes Beispiel, um dies zu verdeutlichen, ist der sogenannte Jo-JoEffekt im Rahmen einer Crash-Diät. Oftmals wandern nach einer solchen
radikalen Diät sogar mehr Pfunde zurück auf die Hüften als vor Beginn der
Diät vorhanden waren.
Seite 14
DER UMGANG MIT DER ERKRANKUNG
Ähnlich verhält es sich mit einer Borderline-Störung, die sich nicht innerhalb
eines Tages entwickelt hat und somit nicht von heute auf morgen
entstanden ist. Die Überwindung einer solchen Erkrankung erfordert daher
ein gewisses Maß an Geduld und Energie vom Betroffenen. Dies bedeutet,
dass die Fortschritte im Rahmen der Überwindung einer solchen Störung
unter Umständen sehr klein sein können. Dies wiederum bringt es jedoch
mit sich, dass nicht jeder Rückschlag im Rahmen der Gesundung eine
sprichwörtliche Katastrophe darstellt.
Grundsätzlich ist es wichtig, sich nicht zu viel auf einmal vorzunehmen und
sich durch kurzfristige Misserfolge nicht von seinem Ziel abbringen zu
lassen. „Gut Ding will Weile haben“, wie es bereits ein bekanntes
Sprichwort suggeriert. Dies trifft in besonderem Maße auf die Überwindung
einer Borderline-Störung zu. Wenn eine bestimmte Strategie zu Anfang
nicht den gewünschten Erfolg erzielt, bedeutet dies nicht zwangsläufig,
dass diese Strategie in späterer Zukunft nicht doch Erfolge nach sich
ziehen kann.
Aus verschiedenen Erfahrungen im Umgang mit der Erkrankung Borderline
lassen sich verschiedene Regeln ableiten, die bei der Bewältigung der
Krankheit durchaus hilfreich sein können.
Die Motivation des Betroffenen sollte bei allen Schritten vorab geklärt
werden. Vor allem sind solche Schritte wichtig, die zu einer unmittelbaren
Veränderung beim Betroffenen selbst führen. Bevor ein solcher Schritt
unternommen wird, sollten zu aller erst die Ziele abgewägt werden, für die
die Schritte letztlich unternommen werden. Diese Ziele sollten möglichst
konkret formuliert sein und stets einen Bezug zur Gegenwart aufweisen.
Für den Großteil der Veränderungen ist es von zentraler Bedeutung, dass
eine weitgehende Offenheit herrscht. Mit dieser Offenheit ist zum einen die
Ehrlichkeit gemeint, mit der man sich und anderen Person begegnet,
jedoch zum anderen auch die Offenheit für neue Erfahrungen. Ehrlichkeit
und Offenheit sollten auch im Umgang mit Rückschlägen und Niederlagen
sowie für alle Situationen gelten, in denen keine Fortschritte erkennbar
sind.
Positive Veränderungen benötigen stets angemessene Bedingungen. Die
Fähigkeit eines Menschen zu lernen, ist immer dann besonders groß, wenn
in einem gewissen Maße Ausgeglichenheit und innere Ruhe erreicht
werden konnten. Wenn diese Bedingungen jedoch nicht erfüllt sind, ist ein
entsprechender Krisenplan notwendig, der das Ziel erfüllt, dass durch die
Krise die zuvor erreichten Fortschritte nicht wieder infrage gestellt werden.
Es ist von großer Bedeutung, dass der Betroffene die volle Verantwortung
für alles übernimmt, was geschieht. Es hat somit nur wenig Sinn, andere
Personen für das eigene Elend und die eigene Situation verantwortlich
Seite 15
DER UMGANG MIT DER ERKRANKUNG
machen zu wollen. Selbstmitleid und Klagen bringen den Betroffenen
zudem nur selten weiter. Dies zu erkennen, ist jedoch oftmals einer der
härtesten Schritte auf dem Weg zur Gesundung.
Der Betroffene sollte für einen Ausgleich zwischen einer Ressourcen- und
Störungsperspektive sorgen. Wenn sich die Symptome der BorderlineStörung verändern, tritt nicht automatisch eine Besserung ein, sondern es
muss eine gesündere Alternative gesucht und gefunden werden. Aus
diesem Grund muss bei dem Veränderungsprozess die Perspektive der
Ressourcen mit der der Störung in ein Gleichgewicht gebracht werden. Alle
Überlegungen, welche Stärken und Kräfte mobilisiert werden können,
stellen vielleicht sogar den wichtigeren Aspekt dar.
4.2.
Mit Störungen umgehen
Zu Anfang wurde bereits darauf hingewiesen, wie vielfältig die Probleme
und Symptome im Rahmen einer Borderline-Störung ausfallen können. Bei
einer solchen Vielfalt ist das Schaffen von Ordnung unerlässlich. Alle
vorhandenen Probleme müssen in eine Art Hierarchie gebracht werden.
Zusätzlich ist eine Vorentscheidung nötig, welche der Vielzahl an
Problemen zum gegenwärtigen Zeitpunkt lösbar erscheinen und bei
welchen eine Lösung auf einen späteren Zeitpunkt verlegt werden sollte.
Wenn diese Voraussetzungen geklärt sind, können die ersten
Lösungsschritte zur Beseitigung der Probleme unternommen werden.
Die Erarbeitung einer möglichst genauen Definition des vorliegenden
Problems ist im Rahmen eines angemessenen Umgangs mit Störungen
ebenso wichtig wie die Klärung, in welchen Formen und bei welchen
Anlässen sich das Problem äußert. Auch die Frage danach, wer oder was
mit dem vorliegenden Problem zu tun hat sowie eine Analyse, welche
Auswirkungen das jeweilige Problem auf die eigene Lebensführung und die
des sozialen Umfeldes mit sich bringt, ist von entscheidender Bedeutung.
Zudem bieten sich Überlegungen an, welche negativen und positiven
Auswirkungen denkbar sind, wenn das jeweilige Problem nicht mehr
vorliegt. Natürlich ist das Sammeln von zusätzlichen Ideen, was unter
Umständen dabei helfen kann, bei der Lösung weiterzukommen, ebenso
hilfreich wie eine Vorstellung davon, was an die Stelle des jeweiligen
Problems treten könnte.
Allen Schritten zur Lösung der Probleme ist gemeinsam, dass
Lösungsstrategien klar überlegt und entsprechend deutlich formuliert sein
Seite 16
DER UMGANG MIT DER ERKRANKUNG
müssen. Zudem sollten sich die Strategien auf die Gegenwart beziehen
und auf den unmittelbaren Erfahrungen des Betroffenen aufbauen können.
Die Forderung nach einem direkten Zugang ist deswegen so bedeutsam,
da oftmals komplexe Begründungen, Einwände und Überlegungen den
Blick auf die wesentlichen Elemente verdecken können. Dies lässt sich vor
allem sehr gut bei Streitigkeiten beobachten. Hierbei wird einem Vorwurf oft
mit einem Gegenvorwurf begegnet. Beide ergeben sich jeweils aus
anderen zeitlichen Zusammenhängen und stellen Generalisierungen dar.
Das Resultat hiervon ist, dass sich die Streitenden in einem zähen Kampf
um Recht und Unrecht, Wahrheit und Lüge, Vorwurf und Gegenvorwurf
befinden, ohne einer Klärung auch nur ein kleines Stückchen näher
kommen zu können. Aus dieser Art der Auseinandersetzung lässt sich
ersehen, dass es nicht nur fundamental ist, Theorien und Begründungen zu
entwickeln, sondern auch über Symptome und Probleme zu reden. Mit
Reden ist hierbei gemeint, Erlebtes nicht direkt zu kommentieren, sondern
sich vorbehaltlos zunächst die Art und das Ausmaß der jeweiligen
Probleme vor Augen führen zu können.
Wenn Symptome und Probleme längerfristig andauern, dann besteht stets
die Gefahr, dass immer gleiche oder zumindest ähnliche Strategien
angewendet werden. Natürlich ist es zunächst sehr wichtig, sich auf die
Symptome und Probleme zu konzentrieren. Dabei darf jedoch nicht der
Moment verpasst werden, an dem Überlegungen notwendig werden, einen
neuen und vielleicht ungewöhnlichen Weg einzuschlagen.
4.3.
B o r d e r l i n e - S ym p t o m e a l s „ S e l b s t l ä u f e r “
Es sind viele Borderline-Erlebnisweisen bekannt, die so belastend für die
Betroffenen sein können, dass diese alles tun, um sie zu vermeiden,
allerdings oftmals auch auf eine nicht wirkungsvolle Art und Weise.
Beispielsweise stürzen Betroffene immer wieder in ein tiefes Gefühl des
Verlassenseins und der Einsamkeit, weshalb sie alles Mögliche
unternehmen, damit andere Personen bei ihnen bleiben. Unter anderem
können sie sich auch selbst verletzen, wenn sie befürchten, dass der
jeweilige Lebenspartner sie allein lassen könnte. In gewisser Art und Weise
ist dieses Verhalten eine Art der Selbsthilfestrategie, um das unerträgliche
Gefühl des Verlassenwerdens kontrollieren zu können. Natürlich schaden
sich Betroffene mit diesem Verhalten jedoch letztlich selbst, denn das
Umfeld fühlt sich hierdurch immer wieder manipuliert und denkt an eine
Distanzierung.
Seite 17
DER UMGANG MIT DER ERKRANKUNG
Zu Beginn sind Selbstverletzungen für viele Betroffene ein Weg, um
unerträgliche Gefühle von Angst und Wut kontrollieren zu können oder
Dissoziationen zu beenden. Oft merken Betroffene in der Folge jedoch,
dass die Umgebung auf eine bestimmte Art und Weise auf diese
Selbstverletzungen reagiert, wie dies beispielsweise in Form von Sorge
oder Angst sowie auch in Form von Verärgerung der Fall sein kann. Wenn
diese Reaktionen für die Betroffenen positiv ausfallen, jedoch oftmals sogar
dann, wenn sie ablehnende Reaktionen der Umgebung hervorrufen,
können Borderline-Verhaltensweisen schnell zu „Selbstläufern“ werden.
Diese Verhaltensweisen werden von Betroffenen gezielt eingesetzt, um
damit ein bestimmtes Verhalten oder überhaupt eine Reaktion beim
Gegenüber bewirken zu können. Es ist wichtig, solche schädlichen
Bewältigungsversuche bei sich selbst zu durchschauen. Erst wenn dies
geschehen ist, kann man abwägen, ob man sie in Zukunft weiter
praktizieren oder sich von ihnen befreien möchte. Auch wenn einige
Verhaltensweisen von Betroffenen bewusst eingesetzt werden mögen, so
ist dies stets als ein Ausdruck von Hilflosigkeit und nicht als
Manipulationsversuch zu betrachten. Betroffene befinden sich in so
belastend erscheinenden Situationen, dass sie keinen anderen Ausweg
mehr wissen, als solche Verhaltensweisen einzusetzen.
4.4.
Ziele definieren
Verbesserungen und Veränderungen beziehen sich jeweils auf Ziele, die
als eine Art Maßstab für den Erfolg anzusehen sind. Zahlreiche
Erfahrungen in der Therapie einer Borderline-Störung haben gezeigt, wie
wichtig die Formulierung von Zielen für die Überwindung der Erkrankung
sein kann. Zwar können für alle möglichen Lebensbereiche Ziele definiert
werden, an dieser Stelle sollen jedoch nur die Ziele Erwähnung finden, die
sich auf die Überwindung der Symptome und die Lösung der Probleme
beziehen. In diesem Zusammenhang lassen sich im Wesentlichen drei
Kernbereiche nennen. Das Alleinsein aushalten zu lernen ist ebenso
entscheidend wie das Beherrschen der eigenen Impulse. Eine Ambivalenz
sollte des Weiteren ertragen und genutzt werden können. Diese drei
Zielbereiche stehen natürlich stets in einer Wechselbeziehung zueinander.
Es treten beispielsweise häufig während des Alleinseins Probleme bei der
Kontrolle von Impulsen auf. Hiervon wissen insbesondere Betroffene zu
berichten, die unter einer Bulimie leiden oder die zu Selbstverletzungen
neigen. Diese drei Ziele befinden sich gewissermaßen in einer Art
Hierarchie zueinander. Oftmals steht der Umgang mit den ....... Text gekürzt
Seite 18
REGELN FÜR BETROFFENE
5.
REGELN FÜR BETROFFENE
Eine Borderline-Erkrankung betrifft häufig nicht nur den Einzelnen selbst,
sondern hat zudem einen deutlichen Einfluss auf das soziale Umfeld des
Betroffenen. Insbesondere Familienangehörige oder der Lebenspartner
müssen zunächst lernen, mit den Symptomen, die mit einer BorderlineStörung zusammenhängen, umgehen zu können.
5.1.
Regeln für Familien und Angehörige von
Borderlinern
Ein entsprechender Umgang mit der Erkrankung gestaltet sich vor allem für
nahestehende Verwandte des Betroffenen sehr viel einfacher, wenn
verschiedene Regeln akzeptiert werden. Einige hiervon sollen im
Folgenden für ein besseres Verständnis für Angehörige von betroffenen
Personen aufgeführt werden.
Hierzu zählt unter anderem die Erkenntnis, dass es sich bei einer
Borderline-Störung um eine Krankheit handelt und der Borderliner selbst
somit nicht verrückt, böse oder schlecht ist, sondern als krank zu
Seite 19
REGELN FÜR BETROFFENE
bezeichnen ist. Er fügt sich beispielsweise nicht selbst Verletzungen zu,
weil er Freude daran hat. Ein solches Verhalten ist vielmehr als ein
Ausdruck innerer Hilflosigkeit und des Abbaus von übermäßig wirkendem
psychischem Druck zu verstehen.
Das Lesen dieses Ratgebers bedeutet einen wichtigen Schritt in die richtige
Richtung für Angehörige von Borderlinern ebenso wie für den Borderliner
selbst. Es ist für das soziale Umfeld des Betroffenen sehr wichtig, möglichst
viele Informationen über die Krankheit zu haben, um den Betroffenen
verstehen zu können.
Insbesondere in Krisensituationen und immer dann, wenn der Borderliner
wütend wird, ist es sinnvoll, selbst ruhig zu bleiben, denn ein
Zurückschreien bringt nichts, außer dass man sich hierdurch in das
Hoheitsgebiet des Borderliners begibt, in dem er selbst unschlagbar ist. Die
Reaktionen des Betroffenen mögen für Außenstehende sehr übertrieben
erscheinen; Jedoch ist es für einen Angehörigen besser, sich ruhig zu
verhalten und dem Borderliner immer wieder zu zeigen, dass man ihn mit
seiner Erkrankung akzeptiert. In besonderen Krisenmomenten kann es
sinnvoll sein, für einige Minuten aus dem Haus zu gehen und erst
zurückzukommen, wenn sich der Borderliner beruhigt hat.
Für Borderliner ist es wichtig, immer wieder zu merken, dass sie akzeptiert
und geliebt werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, dem Betroffenen zu
zeigen, dass man für ihn da ist, vor allem dann, wenn es ihm sehr schlecht
geht. Wenn man dem Betroffenen hingegen nicht hilft, verstärkt sich nur
das Gefühl bei ihm, dass er nicht geliebt wird und alleine ist. Ein Betroffener
bittet sein Umfeld nicht um Hilfe, weil er es damit „nerven“ möchte, sondern
weil er wirklich Hilfe benötigt. Dies bedeutet jedoch nicht, dass man als
Angehöriger des Betroffenen die Rolle eines Therapeuten einnehmen
sollte, auch wenn man meint, zu wissen, was im Betroffenen vorgeht und
was man für ihn tun kann.
Es erfordert vom sozialen Umfeld des Betroffenen natürlich ein hohes Maß
an Einfühlungsvermögen und Geduld, dem Betroffenen immer wieder
zuzuhören sowie Verständnis und Interesse für das Leben und die
Symptomatik der Betroffenen zu zeigen.
Wenn einem Borderliner langweilig ist, sollte dieser beschäftigt werden, um
das Auftreten einer selbstverletzenden Attacke zu minimieren. Die
Beschäftigung an sich muss keineswegs atemberaubend sein; das Backen
eines Kuchens, ein Spaziergang, eine gemeinsame Fahrradfahrt oder der
Besuch von Freunden kann durchaus ausreichend sein, um den
Borderliner von seinem gesundheitlichen Dilemma abzulenken.
In jedem Fall sollte man es vermeiden, den Betroffenen zusätzlich unter
Druck zu setzen, denn dies bringt nichts weiter, außer die Lage noch weiter
Seite 20
REGELN FÜR BETROFFENE
zu verschlimmern. Die Drohung, den Betroffenen zu verlassen, ihn zu
ignorieren oder nicht mehr zu lieben, ist für ihn das Schlimmste, was er sich
vorstellen kann. Aus diesem Grund sollten solche Drohungen in jedem Fall
unterlassen werden.
Borderliner benötigen Grenzen. Wenn Betroffene merken, dass sie mit
ihrem sozialen Umfeld machen können, was sie wollen, werden sie dies
entsprechend nutzen. Es ist für Angehörige von Betroffenen daher sehr
wichtig, sich nicht manipulieren und um den Finger wickeln zu lassen.
Die Akzeptanz, dass eine Veränderung Zeit benötigt und nur langsam
vonstattengeht, ist sicherlich eine der Kernkompetenzen des Betroffenen
selbst und dessen soziales Umfeld. Einer Borderline-Erkrankung ist nicht
innerhalb von wenigen Tagen entstanden und wird daher auch nicht von
heute auf morgen geheilt werden können. Es ist daher nicht ratsam, den
Betroffenen im Gesundungsprozess unter Druck zu setzen.
Sehr hilfreich hingegen können Familienrituale sein. Hierunter kann ein
regelmäßiges Miteinanderreden ebenso fallen wie ein gemeinsames Essen
oder Unternehmungen, auch wenn dies Angehörigen von Betroffenen
manchmal schwer fallen kann. Entsprechende Rituale geben den
Betroffenen Halt und Sicherheit in einer für ihn sehr turbulenten und
unsteten Lebensphase.
Diese genannten Regeln müssen für alle Familienmitglieder und den
Betroffenen selbst ohne Ausnahme gelten. Hierbei sollte man sich ins
Bewusstsein rufen, dass jede Person Rechte, aber auch Pflichten zu
erfüllen hat. Es darf jedoch vom Betroffenen nicht erwartet werden, dass
alle eingeführten Regeln sofort eingehalten werden. Dies betrifft natürlich
auch Angehörige und das soziale Umfeld des Betroffenen. Nicht selten ist
es auch für Nicht-Borderliner innerhalb der Familie oder des sozialen
Umfeldes des Betroffenen sehr schwer, sich erst an das neue Miteinander
zu gewöhnen. Dies benötigt insbesondere am Anfang etwas Zeit, die man
sich selbst zugestehen sollte.
5.2.
Regeln für Beziehungen mit einem
Borderliner
Über Jahre hinweg stabilisieren sich Beziehungen und die
Verhaltensweisen werden den beiden Partnern vertraut. Dies trifft nicht nur
allgemein auf Partnerschaften, sondern auch im....... Text gekürzt
Seite 21
DIE THERAPIE IM RAHMEN EINER BORDERLINE-STÖRUNG
6.
DIE THERAPIE IM RAHMEN EINER
BORDERLINE-STÖRUNG
Alle Persönlichkeitsstörungen haben meist eine Vorgeschichte, die
Symptome entwickeln sich langsam und erst die Reaktion aus der
Umgebung des Betroffenen führt dazu, dass sich die Symptome
verfestigen. Wenn der Leidenscharakter der Symptome offensichtlich wird,
hat die Störung bereits eine lange Vorgeschichte. Die Notwendigkeit einer
Therapie drängt sich aus diesen Gründen zunächst nicht immer direkt auf.
Wenn die Idee, eine Therapie zu versuchen, gereift ist, ist die Frage nach
dem richtigen Zeitpunkt ebenfalls zu beantworten.
Abgesehen von der sogenannten Einsicht, die etwas mit der Akzeptanz des
Krankheitscharakters der Störung im Allgemeinen zu tun hat, drängt sich
bei Persönlichkeitsstörungen ganz besonders die Frage auf, für was (oder
gegen was) die Therapie dienen soll. Hierbei ist es nicht sicher, dass die
Therapie auf jeden Fall helfen wird oder dass die Störung ganz zu
beseitigen ist. Vielmehr reiht sich die Therapie in das Konzert der
Aktivitäten ein, das eigene Leben in den Griff zu bekommen und dem
Leben einen neuen Sinn geben zu können.
Zunächst jedoch soll geklärt werden, welche Inhalte eine Psychotherapie
hat und welche Ziele damit verfolgt werden können. Insbesondere die
Therapie der Persönlichkeitsstörungen galt über einen langen Zeitraum
hinweg in der Psychotherapie und Psychiatrie als besonders schwieriges
Seite 22
DIE THERAPIE IM RAHMEN EINER BORDERLINE-STÖRUNG
Feld. Ursprünglich wurde sogar von einer Unveränderbarkeit von
Persönlichkeitsstörungen im Allgemeinen ausgegangen, was unter dem
Begriff Psychopathie zusammengefasst ist. Später hielt man
entsprechende Störungen für ein Resultat einer langen und verfehlten
Entwicklungsgeschichte (Charakterneurosen). Entsprechend langwierig
und schwierig erschien aus dieser Perspektive heraus die Beeinflussung
einer solchen Störung. Unter diesen gegebenen Voraussetzungen fiel es
lange Zeit schwer, den eigentlich notwendigen therapeutischen Optimismus
entwickeln zu können. Ein Teil der Schwierigkeiten resultierte auch daher,
dass Persönlichkeitsstörungen mit therapeutischen Methoden angegangen
wurden, die grundsätzlich für andere Krankheiten konzipiert worden waren.
Die Folge hiervon waren Unvereinbarkeiten und damit viele Misserfolge.
Auf der anderen Seite hat die Beschäftigung mit den
Persönlichkeitsstörungen insbesondere die stationäre Psychotherapie
aufgrund der beschriebenen Schwierigkeiten enorm bereichert und
Entwicklungen anstoßen können, denn im stationären Bereich finden sich
die ersten spezialisierten Modelle, welche die Behandlung dieser
Störungen
zum
Inhalt
hatten.
Aus
dem
Charakter
von
Persönlichkeitsstörungen heraus lässt sich die Art von Voraussetzungen
herleiten, die solchen Modellen zu Grunde liegen müssen.
•
Bei der Behandlung von Borderline muss ganz besonders
die individuelle Lebensgeschichte des Betroffenen
berücksichtigt und von den vorhandenen Möglichkeiten
ausgegangen werden. Aus diesem Grund muss die Therapie
daher variabel auf den Patienten abgestimmt werden.
•
Die Elemente Lebensgeschichte, Disposition und aktuelle
Lebenssituation müssen in alle therapeutischen
Überlegungen eingehen. Dennoch muss sich die Therapie
deutlich am aktuellen Zustand des Patienten orientieren.
•
Mehr als in anderen Therapien spielen die persönliche
Beziehung von Therapeut und Patient sowie die Erfahrung
des Therapeuten eine große Rolle. Erst hierdurch wird die
Therapie krisenfest.
•
Die Therapie hat sorgfältige Überlegungen zur
Voraussetzung, welche Bereiche die Therapie berühren und
welche konkreten Ziele mit der Therapie verfolgt werden
sollen.
....... Text gekürzt
Seite 23
ANGEMESSE PROFESSIONELLE FREMDHILFE FINDEN
7.
ANGEMESSE PROFESSIONELLE
FREMDHILFE FINDEN
Auch wenn manchen Personen ein Kapitel zum Thema Fremdhilfe in
einem Ratgeber, der sich vorwiegend mit Selbsthilfe beschäftigt, absurd
erscheinen mag, ist es wichtig zu wissen, dass Selbsthilfe ihre Grenzen hat.
Aus diesem Grund ist es notwendig, auch professionelle Anlaufstellen zu
wissen. Oft ist es für den Betroffenen schwierig, das Richtige im Dschungel
der therapeutischen Hilfeangebote rund um einer Borderline-Erkrankung zu
finden. Selbsthilfe bedeutet in diesem Fall, was der Einzelne unternehmen
kann, um den richtigen Therapeuten finden zu können und wie er
gewinnbringend dazu beitragen kann, dass die Therapie für ihn persönlich
besonders hilfreich verläuft. Auch ein selbstbestimmter Umgang mit
Medikamenten kann Inhalt dieser speziellen Form der Selbsthilfe sein.
Fast alle Betroffenen einer Borderline-Störung suchen professionelle Hilfe
auf, ganz gleich, ob diese Form von ambulanter Psychotherapie oder einer
stationären Behandlung in einer psychiatrischen oder psychosomatischen
Klinik erfolgt. Das Bedürfnis nach einer Therapie ist für Betroffene groß und
das, obwohl es gerade für Borderline-Erkrankte zahlreiche Hürden zu
bewältigen gibt. Neben den Vorbehalten, die Therapeuten gegenüber
Borderlinern oftmals an den Tag legen, kommen eventuell auch noch
Probleme mit den Krankenkassen hinzu, die ihrerseits nur eine sehr
begrenzte Stundenzahl für Psychotherapie finanzieren. Aus diesem Grund
Seite 24
ANGEMESSE PROFESSIONELLE FREMDHILFE FINDEN
stellt sich für manche Betroffene irgendwann die Frage, ob und wie sie eine
Psychotherapie aus der eigenen Tasche bezahlen können.
Wenn die Therapie beginnt, gehen die Probleme für viele Betroffene erst
richtig los. Eine Beziehung zu einem Therapeuten ist für viele Betroffene,
die unter einer Borderline-Störung leiden, über eine längere Phase ihres
Lebens der für sie wichtigste zwischenmenschliche Kontakt. Aber genau in
diesem zwischenmenschlichen Bereich und mit den Themen wie Nähe und
Distanz, Grenzen und Abgrenzen sowie Vertrauen geht es für die meisten
Betroffenen an das sprichwörtliche „Eingemachte“. Dementsprechend
treten Auseinandersetzungen auf, Enttäuschungen müssen überwunden
und Grenzen müssen gesetzt werden.
Im Rahmen einer Borderline-Therapie sind Therapieabbrüche und
Therapiewechsel eher die Regel als die Ausnahme. Dies kann
verschiedene Gründe haben und muss nicht unbedingt auf die fehlende
Qualität der Therapie zurückzuführen sein. Oftmals ist es auch ein
Ausdruck der Borderline-Instabilität und Enttäuschung nach der ersten
Idealisierung des Therapeuten. Die Klienten haben jedoch häufig auch
deshalb schlechte Erfahrungen mit Therapeuten gemacht, weil viele
professionelle Helfer mit der Borderline-Problematik schlichtweg überfordert
sind. Unzureichende Ausbildung, mangelnde Supervision und fehlende
Erfahrung können dazu führen, dass die Therapie nicht zuletzt aus
Gründen scheitert, welche die Fachleute zu verantworten haben.
Manchmal machen diese es sich allzu leicht und erklären gescheiterte
Therapien und Therapieabbrüche ausschließlich mit der typischen
Borderline-Dynamik und machen somit allein die Betroffenen für das
Scheitern der Therapie verantwortlich. Umgekehrt sehen BorderlineBetroffene oftmals die Schuld für das Scheitern einzig bei den Fachleuten.
Hieraus ergibt sich, dass die Wahrheit hierüber wohl irgendwo in der Mitte
liegen dürfte.
7.1.
Wie kann ein guter Therapeut gefunden
werden?
Einen guten Therapeuten zu finden kann zu einer mühsamen
Angelegenheit für den Betroffenen im Rahmen einer Borderline-Erkrankung
werden. Oftmals stellt sich vor allem die Frage, wie ein betroffener Laie
einschätzen kann, welcher Therapeut für ihn besonders gut geeignet ist.
Die Krankenkassen haben bestimmte Standards festgelegt, durch die sie
die Qualität eines Therapeuten zu erkennen glauben. Das Hauptkriterium
hierbei ist die Ausbildung des Therapeuten. Hat ein....... Text gekürzt
Seite 25
MÖGLICHKEITEN DER SELBSTHILFE
8.
MÖGLICHKEITEN DER SELBSTHILFE
Potenziale sind untrennbar mit den Ressourcen verbunden, die zur
Selbsthilfe genutzt werden können. Über einen langen Zeitraum glaubten
Fachleute, dass seelisch kranke Personen überhaupt nicht in der Lage
dazu seien, ihre Probleme zu erkennen und bewusst verändern zu können.
Suchtkranke Personen zeigten als erstes, dass durch passende Selbsthilfe
ein wesentlicher Beitrag zur Gesundung geleistet werden kann. Im Laufe
der Jahre haben sich weitere Gruppen in Selbsthilfe-Bewegungen
organisiert. Mittlerweile gibt es heute spezielle Gruppen für Angehörige,
Selbsthilfegruppen für depressiv kranke Personen und viele andere mehr.
Oftmals sind entsprechende Selbsthilfegruppen in Verbänden
zusammengeschlossen, welche die Interessen der Betroffenen vertreten.
Heutzutage wird auch das Internet als Forum für die Selbsthilfe-Bewegung
mehr und mehr genutzt.
Selbsthilfe ist jedoch nicht nur in dieser organisierten Form möglich. Auch
jeder Einzelne kann etwas dafür tun, um Krankheitssymptome reduzieren
und die Folgen der Krankheit minimieren zu können. Auch der
Zusammenschluss von Betroffenen in Gruppen kann in einer organisierten
aber ebenso auch unorganisierten Form erfolgen.
Auch bei Borderlinern glaubten viele Fachleute zu Beginn, dass eine
Selbsthilfe nicht möglich sei. Aus diesem Grund wurde die SelbsthilfeBewegung für diese Störung auch nicht explizit gefördert. In diesem Fall
sind es vor allem die neuen Möglichkeiten, die das Internet mit sich bringt,
die für die Betroffenen neue Wege erschließen, zumindest miteinander ins
Gespräch zu kommen und sich austauschen zu können. Die Fähigkeit,
neue Wege zu beschreiten und der Austausch von Erfahrungen sind
hierbei wichtige Elemente der Selbsthilfe.
Es gibt eine ganze Reihe an Punkten, an denen eine
Ressourcenperspektive ansetzen kann. Die Aktivierung von Ressourcen
Seite 26
MÖGLICHKEITEN DER SELBSTHILFE
baut zunächst stets auf vorhandenen Möglichkeiten auf. In einem weiteren
Schritt können dann die Stärken und Fähigkeiten des Einzelnen erweitert
und sukzessive ausgebaut werden. Gelegentlich kann es sinnvoll sein, bei
der Entdeckung von Möglichkeiten eine gewisse Fantasie zu entfalten.
Wichtig ist jedoch stets zu wissen, dass sich die Ressourcen gelegentlich
hinter vermeintlich negativen Eigenschaften verbergen und deswegen nicht
immer direkt zugänglich sind.
Viele Jahre therapeutische Erfahrungen haben gezeigt, wie hilfreich die
Zusammenarbeit von Betroffenen sein kann. Wechselseitiger Trost, Tipps,
Informationsweitergabe und gegenseitige Rückmeldungen können von
Menschen, die selbst von einer Borderline-Störung betroffen sind, sehr viel
besser angenommen werden. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass die
Begegnung durch Achtung und Respekt vor dem Schicksal der anderen
Personen geprägt ist. Zudem lässt sich sagen, dass die Erarbeitung eines
gemeinsamen Krankheitsverständnisses die Zusammenarbeit verbessern
kann, wofür unter Umständen die Unterstützung von professionellen
Helfern notwendig sein kann.
8.1.
Besser mit den Folgen der Erkrankung
zurechtkommen
Auch wenn die akute Phase der Borderline-Erkrankung möglicherweise
schon Jahre zurückliegt und das Leben inzwischen wieder einigermaßen
im Gleichgewicht ist, gibt es dennoch unsichtbare und sichtbare Spuren,
welche die Betroffenen unter Umständen ihr ganzes Leben lang begleiten
können. Viele dieser Folgen lassen sich nicht rückgängig machen; dennoch
ist es möglich, im Laufe der Zeit einen positiven Zugang zu diesen Spuren
des Lebens finden zu können. Solche Zeichen einer Borderline-Störung
gibt es viele; aus diesem Grund sollen an dieser Stelle beispielhaft einige
besonders häufig vorkommende beschrieben werden. Ausführlich soll an
dieser Stelle auf die Narben, die nach Selbstverletzungen bleiben,
eingegangen werden sowie auf Lücken im Lebenslauf, die es später
mitunter schwierig gestalten können, wieder eine Arbeit....... Text gekürzt
Seite 27
MEDIKAMENTE
9.
MEDIKAMENTE
Das Kapitel Medikamente befindet sich nicht ohne Grund am Ende dieses
Ratgebers. Medikamente stellen stets einen gravierenden Eingriff in das
System eines Menschen dar und sollten aus diesem Grund mit höchster
Vorsicht genommen werden. Medikamente können generell nicht die
Ursachen einer psychischen Erkrankung beheben und sind daher
höchstens als vorübergehende Möglichkeit zu verstehen, die
verschiedenen Symptome im Rahmen einer Borderline-Erkrankung
abschzuwächen.
Viele Borderline-Betroffene sammeln irgendwann im Laufe ihrer
Erkrankung Erfahrungen mit Medikamenten. Bis heute konnte eine AntiBorderline-Pille nicht erfunden werden und auch der Versuch der Fachleute
in der Vergangenheit, unterschiedliche Psychopharmaka gegen
unterschiedliche Einzelsymptome parallel zu verabreichen, gewissermaßen
als Cocktail für eine Borderline-Erkrankung, hat sich als nicht sinnvoll
erwiesen. In der gegenwärtigen Behandlungspraxis orientiert sich die
Medikation vorwiegend an den aktuellen psychischen Schwierigkeiten des
Betroffenen. Vor allem neuere Antidepressiva scheinen von vielen
Betroffenen als sehr hilfreich erlebt zu werden. Hierbei sollte man jedoch
nicht vergessen, dass die medikamentöse Unterstützung deutliche
Grenzen hat. Nicht gegen jedes unangenehme Empfinden im Rahmen
einer Borderline-Erkrankung lassen sich entsprechende....... Text gekürzt
Seite 28
SELBSTHILFEBOGEN FÜR BORDERLINE-ERKRANKTE
10.
SELBSTHILFEBOGEN FÜR
BORDERLINE-ERKRANKTE
Kein Mensch ist psychischen Krisen hilflos ausgeliefert. Vielmehr gibt es
zahlreiche Einflussmöglichkeiten für den Betroffenen, um die Dauer, das
Ausbrechen und die Folgen von Krisen und schweren psychischen
Symptomen beeinflussen zu können. Einige Krisen können komplett
vermieden werden, andere wiederum lassen sich spürbar abmildern. Der
vorliegende Selbsthilfebogen soll es Menschen, die unter einer BorderlineStörung leiden, erleichtern, ihre eigenen Selbsthilfemöglichkeiten erkennen
und nutzen zu können.
Grundsätzlich ist es wichtig, sich genügend Zeit für die Bearbeitung dieses
Bogens zu nehmen. Hierbei muss nicht der ganze Bogen an einem Stück
ausgefüllt werden, sondern er kann mehrmals zur Hand genommen und
entsprechend ergänzt werden.
Das Ausfüllen des nachfolgenden Bogens kann als eine Art Unterstützung
für den Betroffenen verstanden werden, um den Prozess des Erinnerns
und Nachdenkens zu fördern. Er ist hingegen keine Art
„Versicherungspolice“, die getrost zur Seite gelegt werden kann, sondern
liefert vielmehr Anregungen für die tägliche Bemühung um mehr
Selbstbestimmung und Selbsthilfe.
Die Bearbeitung dieses Bogens kann ein besseres Verständnis der
eigenen psychischen Schwierigkeiten und der Zusammenhänge zu
Situationen und eigenem Verhalten bewirken. Ohne konkrete
Verhaltensänderungen lassen sich psychische Schwierigkeiten, wie bereits
mehrfach in diesem Ratgeber angesprochen worden ist, oftmals nicht
ändern, weshalb man am besten sofort damit beginnen sollte.
Die Bearbeitung dieses Bogens kann eine Psychotherapie nicht ersetzen,
enthält jedoch viele Themen, die auch Inhalt einer Psychotherapie sein
können. Der Bogen kann entweder vom Betroffenen alleine bearbeitet und
ausgefüllt werden oder zusammen mit einem Menschen des Vertrauens, in
einer Selbsthilfegruppe oder gemeinsam mit einem....... Text gekürzt
Seite 29
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