Vegetarier dürfen schneller fahren. Mehrere Millionen Hektar große Gebiete des Regenwaldes, die nur noch in Dunst und Asche liegen, mehrere Millionen Liter verseuchtes Trinkwasser, übersäuerte Böden und übermäßige Mengen an Gülle und anderen tierischen Fäkalien. Hungernde Menschen auf dem einen Teil, unwissende Fleischkonsumierende auf dem anderen Teil der Erde. Immer mehr verschmutzte Luft ein enormer Energieverbrauch und ein bald unaufhaltsamer Klimawandel sind die Folgen einer fleischhaltigen Ernährung. “Bitte essen Sie weniger Fleisch - Fleisch ist ein sehr CO2-intensives Produkt.“, so der Appell des Vorsitzenden des UNO-Weltklimarates (IPCC), Dr. Rajendra Pachauri, an uns alle, unseren Fleischkonsum einzuschränken oder sogar völlig einzustellen. Denn in Deutschland werden pro Jahr und Person ca. 10,3 Tonnen CO2 ausgestoßen, dies ist wesentlich mehr als die 2-3 Tonnen, die unsere Umwelt eigentlich nur verträgt. Nun, wenn man an die Minderung von Treibhausgasemissionen und die Verlangsamung des Klimawandels denkt, kommen den Meisten sicherlich die erneuerbaren Energien, wie Solar-/ Wind/ oder Wasserenergie als Lösung dieser Probleme in den Sinn; dass aber das Schnitzel, der Hamburger oder auch das Brathähnchen auf ihrem Teller einen viel größeren Einfluss auf das Klima und einen enormen Energieverbrauch haben könnte, darauf kommen nur wenige. Dabei stammen laut FAO (Food and Agriculture Organization der UNO) 18% der menschlich verursachten Treibhausgase aus der Massentierhaltung und werden somit durch eine fleischhaltige Ernährung unterstützt. Das WWI (World-Watch-Institut) spricht sogar von einem Anteil von 51% der Treibhausgasemissionen, die auf die Kappe der Fleischesser gehen. “Das ist mehr als der gesamte Transportsektor, dessen Treibhausgasemissionen nur bei ca. 13 % weltweit liegen“ ,so Christopher Flavin, Präsident des WWI ,in Washington DC. Würde man also einen Tag lang alle Transportmittel auf der Erde an ihrem momentanen Standort stehen lassen, wäre der Erfolg, Treibhausgasemissionen einzusparen geringer, als wenn alle Menschen einen Tag lang auf Fleisch verzichten würden. “Umfragen zeigen, dass die Menschen über ihren Kohlendioxid-Footprint besorgt sind und deshalb weniger Auto fahren und so weiter. Aber sie realisieren möglicherweise nicht, dass eine Veränderung dessen, was sie auf ihren Teller tun, einen viel größeren Effekt haben könnte. ", so Dr. Rajendra Pachauri. Doch wieso ist eine Fleischproduktion mit soviel mehr Emissionen verbunden als eine Produktion von pflanzlichen Nahrungsmitteln? Nun, der Weg eines Schnitzels, bis auf den Teller des Verbrauchers ist lang. In jedem Verarbeitungsprozess von Nahrungsmitteln wird selbstverständlich Energie benötigt, jedoch ist der Energiebedarf bei der Fleischproduktion und insbesondere der Rindfleischproduktion am Größten. Es werden viele einzelne Arbeitsschritte durchlaufen, bei denen Energie verbraucht wird, die man in der Produktion pflanzlicher Nahrungsmittel spart. Die Produktion beginnt nicht etwa im Stall der Schlachttiere, nein, sie beginnt mit der Rodung von Regenwäldern und der Beschaffung von Weide-/ bzw. Futteranbauflächen. Hierzu werden Energie und eine Menge an wertvollen Ressourcen, wie z.B. Wasser verbraucht; sehr viel mehr als bei der Produktion pflanzlicher Nahrungsmittel. Diese Energie, die durch die Produktion und den Transport allein des Futters gebraucht wird, macht mehr als zwei Drittel der gesamten Energie aus. Diese kann logischerweise durch Produktionen pflanzlicher Nahrungsmittel gespart werden. Das Futtergetreide muss bewässert, geerntet, verarbeitet, die Traktoren beladen und das Getreide meist in andere Länder exportiert werden. Die Maschinen zur Ernte, zur Waldrodung und zur Bewässerung müssen ebenfalls mit Treibstoff versorgt werden. Hinzu kommen die benötigten Flächen, um Schlachthöfe einzurichten und große Zuchten möglich zu machen. Dort kommen weitere Energiemengen für Heizung, Licht, und Schlachtmaschinen hinzu. Die Nutztiere müssen von dem Getreide ernährt und mit Trinkwasser versorgt werden. Nach der Schlachtung müssen wiederum die Höfe mit Wasser gereinigt werden. Aber hier endet die Produktionskette noch nicht. Hinzu kommen der Vertrieb für Fleisch und Nebenprodukte, wie z.B. für Leder oder Felle und deren Verpackungen. Diese sind meist aufwendiger gestaltet als bei pflanzlichen Produkten, da die verderbliche Fleischware strengeren Hygienevorschriften unterliegt. Der Transport, die Kühlung von Produkten und Nutztierfutter, sowie die Entsorgung von Abfallprodukten wie z.B. Gülle auf Mülldeponien, Verbrennungsanlagen oder in Gewässer, verbraucht eine Menge Energie und Aufwand. Und als letzten Schritt, wenn wir dann das fertig verpackte Fleisch aus dem Kühlregal nehmen, kommt noch der Energieverbrauch durch das Kochen hinzu. Fleisch wird nämlich bekannterweise nicht roh, sondern im Gegensatz zu Gemüse, ausschließlich gekocht verzehrt. Dies erfordert weitere Energie. Da die Fleisch-/ bzw. Milchprodukte nicht sehr lange Zeit haltbar sind, wird auch öfter einmal etwas Verdorbenes aus den Haushalten entsorgt und dafür neue Produkte gekauft. Der Konsum, der mit solchen Mengen an Energie erzeugten Fleischprodukte, steigt also, obwohl es sowohl für uns alle als auch für unsere Erde wesentlich besser wäre, er würde sinken. Sie können zwar Glühbirnen durch Energiesparlampen ersetzen, das Licht ausschalten, wenn Sie gerade nicht im Zimmer sind, wann immer es möglich ist zu Fuß gehen, die Heizung so weit herunterdrehen, dass Sie im Winter in Strickjacke im Wohnzimmer sitzen müssen usw. Allerdings glaubt Dr. Rajendra Pachauri, dass das, was wir ohne zu große Anstrengung tun können, das Verringern unseres Fleischkonsums ist. Auf die Frage, was er persönlich für den Klimaschutz tue, antwortete er: „Ich versuche, bescheiden zu leben und Abfall zu vermeiden. Zudem bin ich zum Vegetarier geworden. Dies, weil die Produktion eines einzigen Kilogramms Fleisch etliche Kilogramm CO2 freisetzt.“ Diese vielen energieaufwendigen Arbeitsschritte der Fleischproduktion verursachen nämlich eine Menge an CO2-Emissionen. So ist 1kg Rindfleisch für mehr Treibhausgase, als bei einer Autofahrt von 250 km, für die Rodung von 50 Quadratmetern Regenwald, 16 kg Futtergetreideverbrauch und 20.000 Liter Trinkwasserverbrauch verantwortlich. Man könnte ebenfalls eine 100-Watt Glühbirne mit der Energie, die für die Produktion von 1 kg Fleisch gebraucht wird, ganze 20 Tage leuchten lassen. Fleischesser verursachen, laut Studien der Organisation Foodwatch, damit einen knapp doppelt so hohen CO2-Ausstoß wie Vegetarier und einen fast 7 mal so hohen wie Veganer, Menschen, die sowohl auf Fleisch-, also auch auf Milchprodukte und Eier verzichten. Das entspricht bei einem Fleischesser einer Autostrecke von Frankfurt am Main nach Lissabon und zurück (ca. 4700 km), bei einem Vegetarier einer Autostrecke von Frankfurt am Main nach Rom und zurück (ca. 2500 km) und bei einem Veganer einer Autofahrt von Frankfurt am Main nach Erfurt und zurück (ca. 630 km). Die Luft wird allerdings nicht nur durch CO2-Emissionen der Fleischproduktion, sondern auch durch einige andere hierbei entstehenden Gase verunreinigt. So produzieren Nutztiere z.B. durch ihre Verdauung einen großen Ausstoß an Methangasen, deren Erwärmungspotential 23 mal so stark ist, wie das von Kohlenstoffdioxid. Durch den Stickstoff, der im Rinderkot nicht gebunden wird, sondern durch die meist große Hitze in den Weideländern der Tiere, verdunstet, entsteht außerdem Ammoniak, das in anderen Orten als sauerer Regen wieder zur Erde fällt. So ist in den Niederlanden die Belastung des saueren Regens aus dem Kuhstall höher, als die durch den Verkehr und die Fabriken zusammen. Hinzu kommt der Ausstoß eines Gases mit dem 1000-fachen Erwärmungspotential wie Kohlenstoffdioxid: des Flourkohlenstoffs, der zur Kühlung tierischer Produkte verwendet wird, und das Klima stärker als jedes andere durch die Viehwirtschaft ausgestoßene Gas belastet. Wir können also mit diesem Wissen davon ausgehen, das ein hoher Fleisch-/ bzw. Milchproduktkonsum sich auf die Luftverschmutzung auswirkt, und das stärker als der globale Verkehr! Veggie-Day Als eine Methode, die Bevölkerung auf dieses Phänomen aufmerksam zu machen, hat Bremen, als erste deutsche Stadt nach dem Beispiel der belgischen Stadt Gent, den Vegetarischen Donnerstag, oder auch einfach nur “Veggie-Day“ eingeführt. Dies ist ein Tag, an dem die Stadt ihre Bewohner dazu auffordert, einen Tag in der Woche kein Fleisch zu essen. Die “Albert-Schweizer-Stiftung für unsere Mitwelt“ hat nun zusammen mit dem „Vegetarierbund Deutschland“ weitere 100 deutsche Städte dazu aufgerufen, ebenfalls einen “Veggie-Day“ einzurichten; unter Anderen auch Hanau und Frankfurt am Main. Mit dieser Aktion könnten durch die 26 Mio. Bürger der angeschriebenen Städte der CO2-Ausstoß von ca. 2Mio. PKW ausgeglichen werden. Zusätzlich würde ca. 1Mio. Tiere allein in einer Woche ihr Leben geschenkt werden und die öffentlichen Krankenkassen würden aufgrund einer gesünderen Ernährung und weniger Krankheitsfällen der Bevölkerung, wahrscheinlich entlastet werden. “Zum Wohle von Mensch, Tier und Umwelt hoffen wir, dass der “Veggie-Day“ aus Deutschland schon bald nicht mehr wegzudenken sein wird.“, so Wolfgang Schindler, Präsident der „Albert-SchweizerStiftung für unsere Mitwelt“, zur neuen Einführung. Das Energiereferat der Stadt Frankfurt a.M. allerdings ist von der Idee nicht ganz so begeistert. Frankfurt entwickelte zwar im Jahr 2009 bereits eine Wanderausstellung und ein Faltblatt zum Begriff „Klimagourmet“ in Anlehnung an die Veranstaltungsreihe „Frankfurt is(s)t gut“, um die Zusammenhänge von Ernährung und Klimaschutz aufzuzeigen. Dieter Wolf allerdings, Mitarbeiter der Stadt Frankfurt a.M. äußerte sich zu den vergangenen Projekten der Stadt folgendermaßen: „ Auf diese Weise erreichen wir eine große Anzahl von Menschen, die bei Interesse eigene Verhaltensstrategien zur Erreichung des Zieles "Klimaschutz durch Ernährungsverhalten" entwickeln können und sich nicht an einer vorgegebenen Idee ausrichten müssen. Wir denken, dass auf diese Weise die Handlungsvielfalt größer und die Bereitschaft zum dauerhaften Mitmachen eher gegeben ist.“ Ob man sich nun durch eine vorgegebene Idee wie dem „Veggie-Day“ oder aus eigenem verantwortungsbewussten Handeln heraus mit dem Thema Energiesparen auseinandersetzt, ist schließlich unwichtig und Jedem selbst überlassen. Wichtig ist, dass uns klar wird, wie stark sich unser jeder Fleischkonsum auf die gesamte Umwelt und die verschiedensten Bereiche auswirkt. Wasserverschmutzung/-verbrauch Die beschriebenen hohen CO2-Emissionen sind nämlich noch lange nicht alles: Es wird nicht nur die Luft um uns herum, sondern auch das mittlerweile sehr wertvolle Wasser durch die Fleischproduktion verschmutzt. So gibt es durch die überdimensionalen Zuchten und Massentierhaltungen, die der Nachfrage an Fleischprodukten gerecht werden wollen, auch übermäßig viele Abfälle, wie z.B. Gülle. Für diese unnatürlichen Mengen ist auf unserer Erde allerdings nicht unendlich viel Platz vorgesehen. So werden überflüssige Fäkalien von Farmern einfach auf Feldern abgeladen oder in Gewässer geleitet. Von dort senken sie sich dann bis ins Grundwasser ab; mit ihnen die in der Gülle enthaltenen Antibiotika und sämtliche Insektenvernichtungs- und Pflanzenschutzmittel, die durch das aufgenommene Futter in das Tier und schließlich in die Fäkalien gelangen. Dies führt zu starker Bodenübersäuerung und Grundwasserverunreinigungen. Wie schon erwähnt werden überflüssige Fäkalien jedoch nicht nur auf Feldern abgelagert, sondern auch einfach in Gewässer bzw. ins Meer geleitet. Dies hat zur Folge, dass sich die Algen schlagartig vermehren. Mehr Algen benötigen eben auch mehr Sauerstoff zum „Atmen“ bzw. um Stoffwechsel zu betreiben. Durch dieses Phänomen wird der Sauerstoff in den Gewässern immer knapper und sowohl Fische als auch andere Meereslebewesen und Pflanzen sterben aus. Es entstehen sogenannte „Tote Zonen“, wie z.B. in einem großen Teil des Golfs von Mexiko. Auch in der Schweiz müssen aufgrund der Gefahr von Entstehungen von toten Zonen der Sempacher- und Baldeggersee schon mit riesigen Sauerstoffgebläsen künstlich beatmet werden, dies erfordert wiederum Energie. Jedoch wird nicht nur Wasser verschmutzt, sondern auch sehr viel Wasser benötigt bzw. verbraucht, um eine Massentierhaltung möglich zu machen und das Fleisch, das schließlich auf unserem Teller landet, zu produzieren. So wird Wasser als Trinkwasser für Nutztiere, zur Tierfutterbewässerung und zur Reinigung der Ställe und Schlachthöfe gebraucht. In den USA macht dieser Wasserverbrauch in der Viehwirtschaft fast 50% des gesamten Wasserverbrauchs der Bevölkerung aus. Für die Produktion von 1 kg Fleisch werden bis zu 20.000 Liter Wasser gebraucht. Im Vergleich dazu braucht man zur Produktion von 1kg Weizen nur 1.000 Liter Wasser. Man könnte also für den Wasserverbrauch von1 kg Fleisch 1 Jahr lang täglich duschen (7min)! An Hand dieser Zahlen lässt sich unschwer nachvollziehen, dass durch die Fleischproduktion sehr viel Wasser verschwendet wird, was an anderen Stellen nötig gebraucht wird. In Indien z.B. muss man heute bis zu 1000m tiefe Brunnen bohren um an Wasser zu kommen. Noch vor einer Generation sah das ganz anders aus. Es genügten mit der Hand gegrabene Löcher um Wasser zu erhalten. Mittlerweile sind 95 % aller Pumpstellen komplett ausgetrocknet. Am einen Ende der Welt mangelt es also stark an Trinkwasser zum Überleben, während es am anderen Ende unter Anderem durch einen hohen Fleischkonsum verschwendet wird. Trotz dieser Klimabalastung und des enorm hohen Energieverbrauchs ist die Viehwirtschaft in den letzten Jahren stetig gestiegen. Ein einzelner Deutscher verzehrt in seinem ganzen Leben durchschnittlich 22 Schweine, 7 Rinder, 20 Schafe, 600 Hühner und zusätzlich Wild und Geflügel. Allerdings ist dieser Konsum auf der Welt nicht gleich verteilt. So konsumiert der durchschnittliche USBürger ca. 112kg Fleisch pro Jahr, der durchschnittliche Inder allerdings nur 2kg. Weltweit müssen ca. 850 Mio. Menschen Hunger leiden, da die Industriestaaten durch ihren hohen Fleischkonsum indirekt der ärmeren Bevölkerung die Lebensgrundlage nehmen. Die Tendenz der Hungernden ist steigend. Dagegen ist auch ca. 1 Milliarde der Menschen weltweit fettleibig. Würde in den USA nur 10% weniger Fleisch konsumiert werden, könnten von dem Getreide, das dadurch als Tierfuttergetreide gespart werden würde, diese 850 Millionen hungernden Menschen ernährt werden! Der Hunger und das Übergewicht könnten also theoretisch durch einen verminderten Fleischkonsum ausgeglichen werden. Wie bereits erwähnt werden nämlich zur Produktion von 1 Kilogramm Rindfleisch ca. 16 Kilogramm Futtergetreide oder Soja verwendet. Bei einem kg Schweinefleisch sind es 4-5, bei einem Kilogramm Hühnerfleisch 2-3 Kilogramm Futter, die an einer anderen Stelle der Welt gebraucht werden würden, um Menschen zu ernähren. Das Vieh frisst 3mal soviel Getreide wie der Mensch Dies erfordert große Anbauflächen, die in Deutschland 62% des zur Bewirtschaftung zur Verfügung stehenden Ackerlandes einnehmen. Insgesamt werden weltweit ca. 70% des Agrarlandes von der Viehwirtschaft beansprucht. Mittlerweile sind schon 20% der Weideflächen für Nutztiere durch Überweidung, Erosion oder Bodenverdichtung unbrauchbar. Daraus folgt, dass der Bedarf an Land als neue Weideflächen ständig steigt und irgendwann nicht mehr zu befriedigen sein wird, wenn der momentane Fleischkonsum nicht sinkt. Die Rodung der Wälder und Beschaffung neuer Anbauflächen für Getreide und Soja wäre sicherlich einigermaßen nachvollziehbar, wenn die Bevölkerung des jeweiligen Landes Hunger leiden, und sich nur durch die Rodung des Waldes am Leben halten könnte. Dies ist aber nicht der Fall! Die Bevölkerung Brasiliens zum Beispiel bekommt von dem in ihrem Land angebauten Soja und Getreide so gut wie nichts zu Gesicht. Ein Großteil der Bevölkerung leidet Hunger, wohingegen die reichen Farmer das dort angebaute Getreide nur zum Export nutzen. Menschen müssen hungern, weil das Getreide, das auf ihrem Land angebaut wird an Nutztiere verfüttert wird, die dann von unwissenden konsumierenden Menschen in Industriestaaten, wie Deutschland, verzehrt werden!!! Dies ist eine wirklich absurde Vorstellung. 70% -80% des Getreides in den USA werden an Tiere verfüttert, während an einem anderen Ort der Welt Menschen an Hungersnot sterben! In der Sowjetunion verzehrte das Vieh 1990 dreimal soviel Getreide wie die dortige Bevölkerung. Durch diese unnatürliche Verlängerung der Nahrungskette von Futter zu Tier und dann erst zum Menschen gehen wertvolle Nährstoffe sowie eine Menge Kalorien, also Energie verloren. Wenn man bedenkt, dass 1/3 des Getreides weltweit nur als Tierfutter dient, um später in der Form von Fleisch verzehrt zu werden, kommt leicht die Frage nach dem Sinn dieser Nahrungskettenverlängerung auf. Leider wissen wir auf die Frage, welchen Sinn diese Verlängerung bzw. die gesamte Massentierhaltung hat, keine sinnvolle Antwort. Und trotzdem existiert die Fleischindustrie noch immer, und sicherlich nicht gerade in kleinem Maße. Der Fleischkonsum und somit auch die Fleischindustrie sind ständig am wachsen. Und unsere Erde bzw. wir alle sind ständig am Leiden darunter, auch wenn wir dies nicht immer direkt mitbekommen und meist andere Faktoren für einige unserer Krankheiten verantwortlich machen. Auswirkungen auf den Menschen Die Fleischindustrie bringt nämlich nicht nur Auswirkungen auf die Umwelt mit sich, sondern auch auf den Menschen selbst. Um überhaupt wirtschaftlich lohnenswerte Zuchten zu betreiben, züchten die meisten Massentierhalter nicht mehr artgerecht, sondern nur noch nach möglichst hohen Erträgen bzw. möglichst viel Fleisch in kurzer Zeit. Die meisten Tiere würden natürlicherweise an der artfremden Fütterung und der viel zu engen Haltung sterben, wenn die Farmer ihnen nicht so viel Antibiotika und Arznei zuführen würde, dass sie bis zu ihrer Schlachtung einigermaßen überleben. Mit dem Ausliefern der tierischen Fäkalien, wie z.B. Gülle auf Felder und der Absenkung dieser Fäkalien in die Böden bis ins Grundwasser, gelangen schließlich auch Antibiotika, Hormone und Krankheitserreger der Tiere zum Menschen. Man hat festgestellt, dass 60% der menschlichen Krankheitserreger ursprünglich von Tieren stammen. Vegetarier hingegen nehmen diese „tierischen Krankheitserreger“ in geringerem Maße, nur durch die Pflanzen, die auf mit Fäkalien gedüngten Feldern wachsen oder durch Grundwasser, logischerweise nicht durch das Tier direkt auf und leiden somit 80% weniger an Herzkrankheiten, haben eine 39% niedrigere Krebssterblichkeit und sind zu 50% weniger häufig zuckerkrank. Trotz dieser negativen Begleiterscheinungen existiert die Fleischindustrie noch immer. Laut der Klimakonferenz im Dezember 2009 in Kopenhagen sollen die durch die Viehwirtschaft hervorgerufenen Treibhausgase bis zum Jahr 2017 um 25% reduziert werden. Dies ist allerdings bis dato noch nicht der Fall. Im Gegenteil, es wurde eher eine steigende Tendenz der Treibhausgase durch die Viehwirtschaft, festgestellt. Nun kommt die Frage auf... Wie die Fleischindustrie überhaupt noch existieren kann. Ein unschöner, aber wahrer Grund für die Existenz der Fleischindustrie bzw. der Massentierhaltung ist wohl oder übel, dass die Einnahmen dieses Industriezweigs privatisiert werden, die Ausgaben und Kosten, die sie mit sich bringt, allerdings auf die Allgemeinheit, also den Steuerzahler übertragen werden. Nach Schätzungen des WWI müsste sich der Preis für tierische Produkte eigentlich verdoppeln, wenn man alle mit ihnen verbunden ökologischen Kosten und Schäden (Boden-, Luft-, Wasserverschmutzung, Wasserverbrauch, Verbrennung fossiler Brennstoffe, die menschliche Gesundheit) berücksichtigen würde. Dann allerdings wäre die Fleischindustrie nicht mehr lohnenswert. Die Nachfrage an tierischen Produkten würde bei doppeltem Preis prompt sinken und die Existenz der Fleischindustrie wäre stark gefährdet. Die Zukunft unserer Ernährung In Zukunft wäre das Ersetzen von tierischen durch pflanzliche Produkte sicherlich die beste Methode den schon vorangeschrittenen Klimawandel möglicherweise zu verlangsamen. Der Klimaexperte Olaf Hohmeyer, Vize-Vorsitzende einer Arbeitsgruppe des IPCCs, äußerte sich am 19. November 2007 in den Stuttgarter Nachrichten wie folgt: „Ja, wir können etwas tun. Ja, wir haben bereits jetzt alle Mittel in der Hand. Aber: Wir müssen sofort anfangen!“ Tun wir nämlich nichts um dem Klimawandel entgegenzuwirken, werden, nach Schätzungen, regelmäßige Klimakatastrophen nicht mehr aufzuhalten sein. Und dabei muss ein vegetarischer Speiseplan gar nicht mal so trist und langweilig aussehen. Es gibt nämlich viele Wege, sogar geschmacklich sehr fleischähnliche Ersatzprodukte zu produzieren. Diese Produkte, aus Soja oder Seitan, haben viele Vorteile gegenüber tierischen Produkten, die manch einem gar nicht in den Sinn kommen. Meist denkt man bei Ersatzprodukten an gräulichen, eher unappetitlich aussehenden „matschigen Sojakram und ist sich gar nicht über die vielen Vorteile dieser Produkte im Klaren. So sind Fleischersatzprodukte z.B. mit deutlich weniger Energieaufwand zu kochen und gesünder, es werden weniger Ressourcen, wie z.B. Getreide und Wasser zur Produktion gebraucht, ebenso sind sie sind oft günstiger als Fleischprodukte und haben trotzdem einen ähnlichen Geschmack. Außerdem lässt sich der Vertrieb von Fleischersatzprodukten im Vergleich mit relativ niedrigen Investitionen vergleichbar schnell umsetzen. Man umgeht die verlängerte Nahrungskette und schafft durch eine arbeitsintensivere Produktion automatisch auch mehr Arbeitsplätze; Arbeiter aus der Viehwirtschaft könnten zusätzlich schnell umgeschult werden. Laut UN- Organisation, (im Jahr 2006), ist die Viehwirtschaft Hauptverursacher der Wasser-, Boden-, und Luftverschmutzung, des Wasser-/und Agrarflächenverbrauchs, der Regenwaldrodungen und der Verschwendung wertvoller und mittlerweile immer knapper werdender Ressourcen wie Wasser und Getreide. Trotzdem bekommt man nur wenig davon zu hören und über Solarzellen, Bio-Diesel, Elektroautos oder sonstige Einführungen, die der Umwelt dienen sollen, liest man viel. Dabei ist es der hohe Fleisch-/Milch- und Eierkonsum der Bevölkerung, der so einfach zu verringern wäre und den Klimawandel schneller und effektiver aufhalten könnte als alle anderen Energiesparmaßnahmen! Denn würde man weltweit alle Glühbirnen durch Energiesparlampen ersetzen und zusätzlich jeden Auto- und Flugzeugverkehr verbieten, wäre der Effekt zugute unseres Klimas geringer, als wenn man die Ernährung von tierischen auf pflanzliche Produkte umstellen würde. 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(Broschüre) Luisa Weinert, Klasse 10c, F.A.Z.-Artikel “Vegeatrier dürfen schneller fahren.“ zum Thema Energieeffizienz, 1. Juni 2010 Quelle (25) Mail (an die Stadt Frankfurt a.M.) 18.April 2010 Sehr geehrte Bürgerberatung, Ich bin eine 16-Jährige Schülerin des Franziskanergymnasium Kreuzburg in Großkrotzenburg und nehme zur Zeit an dem F.A.Z.-Projekt "Jugend recherchiert" zum Thema Energieeffizienz teil. In diesem Zusammenhang recherchiere ich momentan zum Thema "Vegetarisch Energiesparen". Ich habe mich über den sogenannten Veggie-Tag informiert, den Bremen als erste deutsche Stadt, nach dem Urheber Gent (in Belgien), eingeführt hat. In Bremen ist es dadurch, dass alle Einwohner einmal pro Woche auf Fleischprodukte verzichten, möglich, den CO2- Ausstoß von ca. 40.000 Autos pro Jahr wettzumachen. Bremen ging also mit gutem Beispiel voran; es wird nicht viel über den Klimaschutz bzw. Energiesparen geredet, sondern gehandelt. Deshalb hat jetzt die "Albert-Schweizer-Stiftung für unsere Mitwelt" 100 Städte in Deutschland dazu aufgefordert auch zu handeln und dem Beispiel Bremens zu folgen. Wenn alle insgesamt 26 Millionen Einwohner dieser Städte nur einen Tag der Woche auf Fleischprodukte verzichten würden, könnten wir also zusammen pro Jahr den CO2- Ausstoß von ca. 2 Millionen PKW einsparen und ebenfalls die Gesundheitskassen entlasten. Zusätzlich würde pro Woche ca.1 Millionen Tiere ihr Leben geschenkt werden. Meines Wissens nach wurden unter anderem auch Sie bzw. die Stadt Frankfurt a. M. angeschrieben und dazu aufgefordert bei ihren Bürgern für einen Veggie-Tag zu werben. Nun wollte ich mich erkundigen ob sich denn schon etwas in dieser Hinsicht ergeben hat bzw. ob der Veggie-Tag in Frankfurt eingeführt wurde? Allein Ihre Stadt könnte mit ihren 667.000 Einwohnern pro Jahr den CO2-Ausstoß von ca. 8.893.333 PKW einsparen und somit einen Teil zum Klimaschutz und der Erhaltung wertvoller Ressourcen unsere Erde beitragen. Die Fleischproduktion ist nämlich einer der Hauptverursacher der momentan immer steigenden Klimaerwärmung, der Luftverschmutzung durch Methan und Stickstoff, des Waldsterbens durch die Überdüngung und Übersäuerung der Böden, der Regenwaldrodungen für Weiden der Massentierhaltung und den Futteranbau, der Wasserverschmutzung und des enormen Wasserverbrauchs. Sie sehen also wie nötig es ist etwas zu unternehmen, ich freue mich sehr über eine Antwort, denn damit könnten Sie mich mit meinem Projekt einen großen Schritt weiter bringen, mit freundlichen Grüßen, Luisa Weinert 19.April 2010 Sehr geehrte Frau Weinert, vielen Dank für Ihre Anfrage vom 18. April. Die von Ihnen beschriebene Aktion ist dem Energiereferat der Stadt Frankfurt am Main bekannt. Das Energiereferat ist eine Einrichtung, die Konzeptionen für umweltverträgliche Energienutzung erarbeitet, Klimaschutz fördert sowie kommunale Energieplanung betreibt. Dazu wird Beratung zur Verringerung des Energieverbrauches angeboten sowie über entsprechende Förderprogramme informiert. Um die Zusammenhänge von Ernährung und Klimaschutz aufzuzeigen, wurde bereits 2009 im Rahmen einer Veranstaltungsreihe "Frankfurt is(s)t gut" der Begriff "Klimagourmet" entwickelt. http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=3060&_ffmpar[_id_inhalt]=5694824 In Anlehnung an diese Veranstaltung wurden eine Wanderausstellung sowie ein Faltblatt konzipiert. Auf diese Weise erreichen wir eine große Anzahl von Menschen, die bei Interesse eigene Verhaltensstrategien zur Erreichung des Zieles "Klimaschutz durch Ernährungsverhalten" entwickeln können und sich nicht an einer vorgegebenen Idee ausrichten müssen. Wir denken, dass auf diese Weise die Handlungsvielfalt größer und die Bereitschaft zum dauerhaften Mitmachen eher gegeben ist. Im übrigen hat die Stadt Frankfurt am Main - Dezernat für Umwelt und Gesundheit seinerzeit kein Anschreiben zum Thema "Vegetarisch Energie sparen" erhalten. Bei weiteren Fragen zur Ausstellung "Klimagourmet" wenden Sie sich bitte an das Energiereferat unter den im Link angegebenen Kontaktmöglichkeiten. Mit freundlichen Grüßen Im Auftrag Dieter Wolf Luisa Weinert, Klasse 10c, F.A.Z.-Artikel “Vegetarier dürfen schneller fahren.“ zum Thema Energieeffizienz, 1.Juni 2010