Ihre Lösungen senden Sie bitte bis zum 15. Oktober an: Redaktion SuW – Zum Nachdenken, Max-Planck-Institut für Astronomie, Königstuhl 17, D-69117 Heidelberg. Fax: (+49|0) 6221–528-246. NACHD E NKE N Adaptive Optik ZUM Im Beitrag »Dem Seeing ein Schnippchen schlagen« ab Seite 32 im Heft wird gezeigt, dass das astronomische Seeing von der Beobachtungswellenlänge abhängt. Zusätzlich spielt der so genannte Fried-Parameter r0 – eine charakteristische Größe der Turbulenzzellen über dem Teleskop – eine Rolle: je größer der Fried-Parameter, desto besser das Seeing. Die meisten Observatorien nutzen spezielle Seeingmonitore – so genannte DIMM-Kameras (differential image motion monitor) –, um das Seeing aus der schnellen Bildbewegung eines Sternbildes bei 0.5 µm Wellenlänge zu ermitteln. Astronomen dagegen bestimmen bei der Auswertung ihrer Bilder das Seeing, bzw. die aktuelle Winkelauflösung während der Beobachtung, aus der Halbwertsbreite (FWHM, full width half maximum) von Punktquellen der lange belichteten Aufnahme. Mit einem gut kalibrierten Seeingmonitor und unter Vernachlässigung lokaler Seeingeffekte stimmen beide Messungen in der Regel gut überein. Aufgabe 1: Ein Seeingmonitor bestimmt das Seeing zu s 0.8 bei einer Wellenlänge von l1 0.5 µm. Wie groß wird eine Infrarotkamera an einem 8-m-Teleskop unter diesen Bedingungen das Seeing bei einer Wellenlänge von l2 2.2 µm mit der FWHM-Methode messen? Hilfe: Man beachte die Tabelle auf Seite 34. Aufgabe 2: Was würde eine Infrarotkamera unter gleichen Bedinungen bei einer Wellenlänge von l2 2.2 µm an einem 50-cm-Teleskop messen? Mit Adaptiver Optik steigert man nicht nur die Winkelauflösung eines Teleskops, sondern auch dessen Nachweisempfindlichkeit für Punktquellen. Die Empfindlichkeit eines Teleskops wächst außerdem mit der Größe D seines Hauptspiegels. Um eine schwache Punktquelle nachzuweisen muss man sie von »Rauschquellen« eindeutig unterscheiden können. Ein Signalzu-Rausch-Verhältnis (SNR) von 5 –10 ist in der Regel dazu ausreichend. Die Hintergrundstrahlung des Himmels ist dabei nur eine von mehreren Rauschquellen. Kameras an Teleskopen mit Adaptiver Optik haben in der Regel eine Pixelgröße, die halb so groß ist wie die Beugungsgrenze s des Teleskops (s 1/D; bedeutet: proportional zu). Bei Seeing-begrenzten Lösung der Aufgabe aus dem August-Heft Aufgabe 1: Dem betrachteten Frequenzbereich n1 1 mHz bis n2 10 mHz entspricht wegen P 2 p/n der Periodenbereich P1 6283 Sekunden, also etwa 13/4 Stunden, bis P2 628 Sekunden, also etwa 101/2 Minuten. Polsicht Äquatorsicht {0,0} {1,0} {1,1} Aufgabe 2: Die Abbildung links zeigt alle Schwingungsmuster von {l,m} {0,0} bis {3,3}. Dabei wurde die Farbe eingesetzt, um relative Ruhe (gelb), Entfernung vom Beobachter (rot) sowie Annäherung an den Beobachter (blau) zu signalisieren. Die gelben Linien stellen die Knotenlinien dar. Als Beispiel betrachte man die Verhältnisse für {l,m} {3,3}, die durch die vier Fälle a –d unten rechts charakterisiert sind. So finden sich beim Blick auf den Pol in (a) drei Großkreise. Sie trennen sechs Regionen, die sich von Pol zu Pol erstre Schwingungszustände für alle Wer- {2,0} {2,1} {2,2} {3,0} {3,1} {3,2} 94 ZN 1004-v9.indd 94 STERNE UND WELTRAUM te des Parameters l, mit 0 l 3. l gibt die Gesamtzahl aller Knotenlinien auf der Oberfläche an. Die jeweils obere Sicht zeigt den Blick auf den Nordpol der Sonne, darunter ist der Blick von der Erde, bei Werten a c 0 für den Parameter m, der die Knotenlinien b d durch die Pole zählt, ist jeweils zusätzlich eine zweite Ansicht von der {3,3} Seite dargestellt. Teleskopen ist ein Detektorpixel dagegen normalerweise halb so groß wie das Seeing (s 1/r0). Zusatzaufgabe 1: Eine schwache Punktquelle der Helligkeit mK 22 mag wurde an einem 8-m-Teleskop ohne adaptive Optik mit einem Signal-zu-Rausch-Verhältnis von 10 innerhalb einer Stunde nachgewiesen. Das Seeing war dabei s 0.5, und die Aufnahme wurde bei l2 2.2 µm Wellenlänge gemacht. a) Wie schwach könnte die Punktquelle sein, wenn dasselbe Teleskop unter gleichen Bedingungen eine Adaptive Optik mit 50 % Performance (Strehl-Wert S 0.5) einsetzt? Als einzige Änderung betrachte man die an den jeweiligen Beobachtungsmodus angepasste Detektorpixelgröße. b) Welche Umstände machen den theoretisch maximalen Empfindlichkeitsgewinn wieder geringer? c) Wie verhält sich die Nachweisgrenze, wenn statt eines 8-mTeleskops mit Adaptiver Optik (S 0.5) ein 30-m-Teleskop mit Adaptiver Optik (S 0.5) benutzt wird? Aufgabe 3: Die meisten Wellenfrontsensoren messen die erste Ableitung (Steicken und abwechselnd auf- bzw. absteigende Materie anzeigen. In (b) ist dieses Muster von der Seite gezeigt. Die Fälle (c) und (d) treten ein, wenn etwa die Erde auf ihrer Bahn 30° weitergelaufen ist. Aufgabe 3: Sorgfältiges Ausmessen der Abbildung (SuW 8/2004, S. 93 oben links) ergibt 10 großkreisförmige Knotenlinien durch die Pole, also m 10. Zudem findet man 5 Äquatorparallele Knotenlinien. Somit ergibt sich für die Gesamtzahl der Knotenlinien auf der Oberfläche l 15. Die Zählung der inneren Knotenlinien ergibt n 14. Nicht 15, denn die Oberfläche schwingt frei – sonst sähe man schließlich keine solaren Oszillationen dieses Typs. AMQ Richtige Lösungen sandten ein: Elisabeth Guggenberger, A-1150 Wien; Barbara Gutowski, D-19057 Schwerin; Eva Ponick, D-38678 Clausthal-Zellerfeld; Ulrike Saher, D-40629 Düsseldorf; Katrin Stauch, D-01640 Coswig; M. Baldus, D-59519 Möhnesee; W. Blendin, D-65597 Hünfelden-Kirberg; G. Breitkopf, D-13156 Berlin; U. Buchner-Eysell, D-86833 Ettringen; W. Christ, D-65824 Schwalbach; K. Clausecker, D-74219 Möckmühl; R.-R. Conrad, D-31275 Lehrte; A. Dannhauer, D-38871 Ilsenburg; J. Döblitz, D-70619 Stuttgart; A. Dufter, D-83334 Inzell; H. Duran, CH-5300 Turgi; E. Edler v. Malyevacz, D-70825 Korntal-Münchingen; H. Fischer, A-7132 Frauenkirchen; R. Fischer, D-50858 Köln; A. Forkl, D-73230 Kirchheim / Teck; G. Forster, D-69120 Heidelberg; M. Geisel, D-79540 Lörrach; J. Oktober 2004 3.9.2004 19:29:04 Uhr gung) oder die zweite Ableitung (Krümmung) der Wellenfront über eine bestimme Fläche in der Teleskoppupille. Welche Nachteile sind damit jedoch verbunden, und wie kann man diese eventuell beheben? Zusatzaufgabe 2: Der Strehl-Wert (im englischen »Strehl ratio«), von dem Physiker und Optiker Karl Strehl (1864 –1940) im Jahr 1894 in die Optik eingeführt und später nach ihm benannt, beschreibt das Verhältnis der Maximalintensität im zentralen Beugungsscheibchen der realen Abbildung eines punktförmigen Objekts zu der Intensität, die man rein theoretisch mit einer perfekten Optik unter den gleichen Bedingungen erreichen könnte. Eine gute Näherung, um den Zusammenhang zwischen Strehl-Wert S und atmosphärischen Phasenstörungen p zu beschreiben ist die Gleichung von Maréchal. Danach gilt für Strehl-Werte S 0.1: Kreuzworträtsel Himmelsüberwachungsprogr. Insgesamt 82 Einsendungen, Fehlerquote: 0 %. Energieerzeugung i. Stern (......-Kette) Schutzkuppel für Radioteleskope 9 8 1 Vater der SteadyStateTheorie Lehre vom Licht Vorläufer der ESA betreibt e. Netzwerk helioseis. Observat. 7 Sternbild mit M 39 (int. Abk.) Kfz.-Kennzeichen f. 5 Kronach griech. Insel Junge (engl.) 2 Pionier d. Helioseismologie Ausruf SpektralklassenMerksatz (5. Wort) Sternbild mit Ankaa (int. Abk.) 11 Wagenstern 4 6 Zeitzone chem. für Raum- Zeichen f. fahrzeuge Rhenium Sternbild von Ras Alhague (int. Abk.) Planetoid Nr. 59 Planetoid Nr. 100 Phänomen bei VenusTransits (2. Wort) Vorname des Astronomen Abell schweizer Maler (1879 – 1940) 10 Kreuzworträtsel. Die eingekreisten Buchstaben bilden ein Lösungswort. Unter allen, die dieses Lösungswort bis zum 15. Oktober auf einer Postkarte an die Redaktion einsenden, verlosen wir das 820 Taschenfernglas Bresser Corvette im Wert von 99 €. Die großen LongEye-Okulare ermöglichen auch Brillenträgern Beobachtungen über das gesamte Sehfeld. Von der Stiftung Warentest Heft 2/2004 mit Note 1.9 bewertet! Gestiftet von Meade Instruments Europe. Viel Spaß beim Knobeln! Das Lösungswort des Kreuzworträtsels in Heft 8/2004 lautet: Enceladus. Der glückliche Gewinner des Taschenfernglases Bresser Corvette (bei 117 richtigen Einsendungen) ist: Christoph Steiner, Tratten 224, A-2880 Kirchberg. Herzlichen Glückwunsch! Red. B E I E R M C N L O K I E V E N U L B M A I R M A U G O R E I O I N S O O N O T E P E O S S L E P L K A I N D D H O S O R T A F A L SB U T O H E R R AN D T A U K W E L N E »Zum Nachdenken« im Web Einige Tage vor der Auslieferung des gedruckten Heftes lässt sich das aktuelle »Zum Nachdenken« auf der Homepage von SuW www.suw-online.de als PDF finden. Ältere Fassungen → SuW-Archiv → Zurückliegende Ausgaben. Einsendungen • Lösungen werden nur auf Papier – Brief oder Fax – akzeptiert, auf keinen Fall jedoch per EMail. • Die Redaktion empfiehlt, Namen und Anschrift immer auf dem Lösungsblatt zu notieren. • Lösungen, die nach dem angegebenen Stichtag eintreffen, können leider nicht berücksichtigt werden. Die 24. Runde Mit der Aufgabe im Juni-Heft 2004 begann die 24. Runde Zum Nachdenken. Alle Löser mit wenigstens neun richtigen Einsendungen aus den zwölf bis Mai 2005 erscheinenden »Zum Nachdenken« werden bei der Verlosung im Sommer 2005 berücksichtigt. Zu gewinnen gibt es u.a. Freiabos und als attraktiven Hauptpreis ein Meade DS2070AT im Wert von 299 €, gestiftet von Fa. Meade Instruments Europe. Viel Spaß beim Nachdenken und viel Erfolg beim Lösen! AMQ Hauptpreise Einsteiger- und Reiseteleskop Meade DS2214 ATS mit Stativ, Montierung und AutoStar Computer Controller sowie Okularen. Öffnung: 114 mm, Brennweite: 1000 mm. Gestiftet von Meade Instruments Europe. Diascanner Workscan 3600 pro mit 3600 dpi Auflösung und Softwae (Photoshop Elements sowie Silverfast Ai 6.0), gestiftet von Mediax. Edelsteinglobus mit 33 cm Durchmesser und ca. 8 kg Masse. Die hochglänzende Oberfläche mit präziser Verarbeitung besteht aus (Halb-)Edelsteinen wie Jade, Jaspis u.a. und bietet bemerkenswerte Farbspiele. Gestiftet von Mediax. STERNE UND WELTRAUM ZN 1004-v9.indd 95 einzelner Stern (...stern) Castors fern, weit Sternbild (griech.) (int. Abk.) deutscher Astronaut Meteoritentyp die Sonne betreffend Lösung des Kreuzworträtsels aus SuW 8/2004 Glattkowski, D-76571 Gaggenau; H. Göbel, D-79540 Lörrach; J. Th. Grundmann, D-52068 Aachen; A. Güth, D-73119 Zell u. A.; R. Guse, D-31228 Peine; D. Haensch, D-27624 Bad Bederkesa; J. Haller, D51379 Leverkusen; J. Hanisch, D-48712 Gescher; D. Hauffe, D-60431 Frankfurt am Main; T. Holderer, D-72622 Nürtingen-Zizishausen; H.-O. Hoppe, D48455 Bad Bentheim; A. Huss, D-70599 Stuttgart; B. Hußl, A-4553 Schlierbach; Th. Inghoff, D-34355 Staufenberg; H. Kamper, D-89520 Heidenheim; Th. Kattermann, D-09669 Frankenberg/Sa.; H. Kuchler, A-8960 Öblarn; M. Küng, CH-8050 Zürich; H.-P. Lange, D-85376 Massenhausen; M. Leinweber, D-35435 Wettenberg; B. Leps, D-13507 Berlin; A. Lichtfuß, D-93161 Sinzing; R. Lühmann, D-78476 Allensbach; W. Mahl, D-71254 Ditzingen; P. Matzik, D-51399 Burscheid; N. Mayer, D-12205 Berlin; M. Mendl, D-85567 Grafing b. München; F. Moser, D-47167 Duisburg; Chr. Netzel, D-52080 Aachen; J. Nußbaum, D-80689 München; Chr. Overhaus, D-46325 Borken; J.-F. Pittet, D-88677 Markdorf; R. Prager, A2230 Gänserndorf; H. Prange, D-57250 Netphen; J. Puschnig, A-4600 Wels; A. Schäfer, D-71711 Steinheim/Murr; F. Schauer, D-79199 Kirchzarten; N. Scherer, D-76137 Karlsruhe; J. Schermer, D-12687 Berlin; R. H. Schertler, A-5280 Braunau am Inn; M. Schiffer, D-88662 Überlingen; B. Schmalfeldt, D21521 Aumühle; G. Scholz, D-73457 Essingen; P. J. Schüngel, CH-8105 Regensdorf ZH; F. Schwab, D76297 Stutensee; M. Senkel, D-85614 Kirchseeon; R. Stahlbaum, D-38124 Braunschweig; K. Stampfer, D-86486 Bonstetten; P. Stoffer, CH-3507 Biglen; A. Trutschel-Stefan, D-83714 Miesbach; G. Wahl, D88453 Erolzheim; D. Walker, D-20259 Hamburg; H.G. Wefels, D-47239 Duisburg; H. Wember, D-22525 Hamburg; A. Wendt, D-69488 Birkenau; B. Wichert, D-21629 Neu Wulmstorf; G. Woysch, D-70435 Stuttgart; A. Zeh-Marschke, D-76344 Eggenstein-Leopoldshafen; M. Ziegler, A-2460 Bruckneudorf; Chr. Zorn, D-70825 Korntal-Münchingen. Satellitenserie, u.a. UV-Beobachtungen 2000 entd. Saturnsatellit 3 S e–p2. Dabei wird die Varianz der Phasenaberration in der (dimensionslosen) Einheit rad2 angegeben. Der Strehl-Wert einer Aufnahme mit Adaptiver Optik im K-Band bei l2 2.2 µm wurde mit S 0.8 bestimmt. Wie groß ist der gleichzeitig gemessene Strehl-Wert im H-Band bei l3 1.6 µm? STEFAN HIPPLER VON FRED GOYKE Oktober 2004 95 3.9.2004 19:29:05 Uhr