Bundesrealgymnasium Imst Chemie 2010

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Bundesrealgymnasium Imst
Chemie 2010-11
Klasse 8
Funktionelle Gruppen
Inhalt
5
Funktionelle Gruppen .................................................................................................... 28
5.1
Überblick .................................................................................................................. 28
5.2
Halogen-Kohlenwasserstoffe ................................................................................... 28
5.2.1
Derivate aliphatischer Kohlenwasserstoffe ........................................................ 28
5.2.2
Derivate aromatischer Kohlenwasserstoffe ........................................................ 28
5.3
Derivate .................................................................................................................... 30
5.4
Alkohol ..................................................................................................................... 30
5.4.1
Synthese von Alkohol ........................................................................................ 31
5.4.2
Eigenschaften von Alkohol ................................................................................ 31
5.4.3
Löslichkeit von Alkohol ..................................................................................... 31
5.4.4
Reaktionen von Alkohol..................................................................................... 31
5.5
Phenole ..................................................................................................................... 32
5.6
Oxo-Derivate ............................................................................................................ 32
5.6.1
Bildung von Oxo-Derivaten ............................................................................... 32
5.6.2
Reaktionen von Oxo-Derivaten .......................................................................... 32
5.6.3
Anwendungen von Oxo-Derivaten ..................................................................... 33
5.7
Ester .......................................................................................................................... 33
5.8
Ether ......................................................................................................................... 33
5.9
Amine ....................................................................................................................... 34
5.9.1
Nitroverbindungen ............................................................................................. 35
5.9.2
Säureamide und Nitrile....................................................................................... 35
5.10 Aminosäuren ............................................................................................................ 35
5.11 Carbonsäuren ............................................................................................................ 36
5.11.1 Di- und Tricarbonsäuren .................................................................................... 38
5.12 Chiralität ................................................................................................................... 38
5.12.1 Racemat .............................................................................................................. 39
5.12.2 Exkurs: I-Effekt .................................................................................................. 40
Chemie
Klasse 8
5
5.1
Funktionelle Gruppen
Funktionelle
unktionelle Gruppen
Überblick
5.2 Halogen-Kohlenwasserstoffe
Kohlenwasserstoffe
Bei Halogen – Kohlenwasserstoffen werden ein oder mehrere Wasserstoffatome durch
Halogene ersetzt. Das führt aufgrund der höheren Elektronegativitätswerte zu einer
verstärkten Polarisierungen im Molekül.
Halogen – Derivate kann man aus durch verschieden Reaktionen erhalten
- aus Alkanen durch Substitution
stitution
- aus Alkinen und Alkenen durch Addition
- aus Aromaten durch Substitution und Addition
Mögliche Stellungsisomerie lässt meistens ein Gemisch aus verschiedenen Halogenen
Halogen –
Verbindungen entstehen. Die Eigenschaften der Halogen – Derivate werden sehr stark durch
die Stellung der Halogene – Atome bestimmt.
Beispiel Trichlorethan:
Abb. 5-1: Die Stellung der Chlor-Atome
Chlor
entscheidet, ob es sich bei Trichlorethan um ein starkes Lebergift
(links; 1,1,2-Trichlorethan)
ethan) oder um eine weniger giftige Substanz (rechts; 1,1,1-Trichlorethan)
1,1,1 Trichlorethan) handelt.
5.2.1 Derivate aliphatischer Kohlenwasserstoffe
Die meisten aliphatischen Kohlenwasserstoffe sind gesundheitsschädlich und wirken
narkotisierend weshalb sie als Lösungsmittel in Lacken, Farben, Klebstoffen und
Holzschutzmittel verboten sind.
Flüssige chlorierte Kohlenwasserstoffe sind wichtige Lösungsmittel für Fette, Harze und Öle.
Chlor - Derivate des Methans
CH3Cl
Chlormethan
CH2Cl2
Dichlormethan
CHCl3
Trichlormethan
CCl4
Tetrachlormethan
ist das am wenigsten giftige Chlor-Methan-Derivat
Chlor
Chloroform:: wurde früher wegen seiner lähmenden
Wirkung auf das zentrale Nervensystem
Ne
als
Narkosemittel verwendet
Fleckenentferner,
r, giftig und deswegen verboten
Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe
Kohlenwasserstoffe wurden als Kühlmittel, Treibgase in Spraydosen und zum
Aufschäumen von Schaumstoffen verwendet. Infolge ihrer Reaktionsträgheit gelangen diese
Stoffe in die oberen Schichten der Atmosphäre wo sie unter Einwirkung der UV Strahlung
und niedriger Temperaturen zum Ozonkiller werden.
5.2.2 Derivate aromatischer Kohlenwasserstoffe
Z. B. Pestizide: Pestizide sind nur wenig gefährlich. Die für Menschen tödliche Menge liegt
bei 10 – 30 Gramm. Allerdings reichert sich DDT in der Nahrungskette an und ist deswegen
verboten worden.
Zwei Gruppen chlorierter aromatischer sind wegen ihrer toxikologischen und
ökotoxikologischen bekannt.
Dr. K.-H. Offenbecher
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Funktionelle Gruppen
Polychlorierte Dibenzodioxine (PCDD), kurz Dioxine genannt, sind heterocyclische
Verbindungen bei denen C – Atome durch Heteroatome ersetzt sind.
Aufgrund der Stellungsisomerie gibt es 75 verschiedene Möglichkeiten. Chlorierte Dioxine
sind ein unerwünschtes Nebenprodukt bei der Herstellung chlorierter aromatischer
Kohlenwasserstoffe.
2,3,7,8-Terachlor-benzodioxin (TCDD, Seveso-Gift) ist das giftigste chlorierte Dioxin. Auch
dieses Dioxin reichert sich in der Nahrungskette an.
Von den polychlorierten Dibenzofurane (PCDF) sind je nach Anzahl und Stellung der
Chloratome 135 verschiedene chlorierte Furane denkbar.
Wichtige Quellen dieser Stoffe sind:
- ungereinigte Abgase und Verbrennungsrückstände aus Müllverbrennungsanlagen
Nebenprodukt
bei
Sinterprozessen
für
die
Metallgewinnung
- Nebenprodukt verschiedener Produktionsprozesse der chemischen Industrie
PCDD und PCDF haben keine technische Anwendung. Sie entstehen in Nebenreaktionen
chemischer Prozesse aus aromatischen Chlorverbindungen wie z. B. Pentachlorphenol (PCP)
oder von chlorierten Biphenylen (PCB).
PCDD und PCDF bilden sich aus stabilen 5- bzw. 6-gliedrigen ringförmigen
Atomanordnungen. Gegen Reaktionen mit Sauerstoff sind diese Moleküle durch die
Chloratome geschützt. Stabil sind diese Verbindungen bis ca. 800 °C. In Autoabgasen bilden
sich auch bromierte Dibenzodioxine und –furane.
Umweltchemisch relevant sind außer 2,3,7,8-TCDD weitere, weniger toxische Vertreter
dieser Stoffklasse. Um deren Toxizität klassifizieren zu können, wurden
Toxizitätsäquivalentfaktoren eingeführt (TEF).
Beispiele für Toxizitätsäquivalentfaktoren:
Verbindung
TEF
2,3,7,8-TCDD
1
1,2,3,7,8-PnCDD
1
1,2,3,4,7,8-HxCDD
0,1
1,2,3,4,6,7,8-HpCDD
0,01
OCDD
0,001
2,3,7,8-TCDF
0,1
2,3,4,7,8-PnCDF
0,5
OCDF
0,0001
Chlor-Dioxine werden erst bei Temperaturen oberhalb 1000 °C zerstört. Diese Temperaturen
werden in Müllverbrennungsanlagen nicht erreicht und Dioxine müssen deshalb durch
spezielle Filter entfernt werden.
Polychlorierte Biphenyle (PCB) gehören zur Klasse der chlorierten Kohlenwasserstoffe, in
denen mehr als ein Wasserstoffatom durch Chloratome ersetzt ist. Bei Biphenyle sind 209
Verbindungen theoretisch möglich.
PCB sind nur geringfügig akut toxisch und werden nur in größeren Mengen für Organismen
schädliche. Der Grenzwert für Klärschlamm, der auf landwirtschaftlichen Flächen
aufgebracht wird, liegt bei 0,2 mg/ kg. Aufgrund der hohen Persistenz (Dauer des Abbaus),
der geringen Wasserlöslichkeit und der geringen Mobilität, sind PCB inzwischen ubiquitär
(überall verbreitet). Sie reichern sich in der Nahrungskette an. So weisen z. B. Meeressäuger
gegenüber dem Meerwasser eine Konzentrationserhöhung um den Faktor 80 000 000 auf. Ein
ähnliches umweltrelevantes Verhalten zeigen auch polychlorierte Terphenyle und Naphtaline.
Dr. K.-H. Offenbecher
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Funktionelle Gruppen
5.3 Derivate
Aus Kohlenstoff-Atomen lassen sich unendliche viele Strukturen konstruieren. Diese Vielfalt
wir durch den Einbau von Hetero-Atomen noch vergrößert.
Als Derivat (=abgeleitete Verbindung) bezeichnet man organische Verbindungen, die
Heteroatome enthalten. Solche Atome, die ein H-Atom ersetzen, werden als Substituenten
bezeichnet.
Substituenten verändern die chemischen Eigenschaften des Kohlenwasserstoffs, von dem sie
sich ableiten.
Substituenten die die charakteristischen Eigenschaften einer Stoffklasse bestimmen, heißen
„funktionelle Gruppe“.
Beispiel: Derivate des Ethan
Ethan
Formel
CH3-CH3
Siedepunkt
- 89 °C
Wässrige Lösung
Physiologische
Wirkung
Ethanol
CH3-CH2-OH
+ 73 °C
neutral
berauschend
bis giftig
Ethansäure
CH3-COOH
+ 118 °C
sauer
ätzend
Benennung von Derivaten mit einer funktionellen Gruppe
- Zuordnung des Derivats zum entsprechenden Kohlenwasserstoffgerüst
- Bezeichnung für Substituenten niederer Priorität werden dem Namen als Präfix vorgesetzt.
Z. B. CH3Cl Chlormethan
- Bezeichnung für Substituenten höherer Priorität werden dem Namen als Suffix angehängt.
Z. B. CH3-CH2OH Ethanol
- Die Stellung des Substituenten wird durch eine der Endung vorangestellte Nummer (Lokant)
angegeben.
Benennung von Derivaten mit mehreren funktionellen Gruppen
- Die Anzahl mehrerer gleicher Substituenten wird durch die Silben –di-, -tri- usw. angegeben
- die Stellung der Substituenten wird durch Lokanden vor den Silben angegeben. Bei
Substituenten niederer Priorität werden die Silben vor den Namen geschrieben.
- bei Substituenten hoher Priorität werden die Silben und die Lokanden zwischen den Namen
und der charakteristischen Endung geschrieben.
5.4 Alkohol
Alkohole sind Verbindungen, die ein oder mehrere sp3-hybridisierte Kohlenstoffatome mit je
einer Hydroxy-Gruppe enthalten. Nach der Anzahl der Hydroxy-Gruppen unterteilt man in
einwertige und mehrwertige Alkohole. Einwertig gesättigte Alkohole werden Alkanole
genannt. Bei Phenolen ist die Hydroxy-Gruppe an den Benzenring gebunden.
Benennung der Alkohole:
Die Endung –ol wird an den Namen des C – Grundgerüstes gehängt.
Einteilung der Alkohole
Nach der Stellung der OH – Gruppe werden primäre, sekundäre, tertiäre Alkohole
unterschieden;
Anzahl der OH – Gruppen gibt die Wertigkeit an.
Dr. K.-H. Offenbecher
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Funktionelle Gruppen
5.4.1 Synthese von Alkohol
Halogen Alkane sind geeignete Ausgangsstoffe für die
die Herstellung (Synthese) von Alkoholen.
Setzt man einem Halogen-Alkan
Alkan konzentrierte Natronlauge zu, wird das Halogen-Atom
Halogen
durch
eine Hydroxyl Gruppe ersetzt. Es findet eine Substitution statt.
Das OH- -Ion
Ion der Natronlauge (Nucleophil) sucht eine positive Ladung,
Ladung, die von dem C–
C
Atom, an das das Halogen gebunden ist, angeboten wird. Dadurch entsteht ein
Übergangszustand mit 5 Bindungen am C-Atom.
C Atom. Dieser ist instabil und führt zur Abspaltung
des Halogenid-Ions.
Ist das Halogen-Atom
Atom an ein tertiäres C-Atom
C
gebunden,
nden, wird es als Halogenid-Ion
Halogenid
abgespalten. Das C-Atom
Atom wird positiv (Carbenium-Ion)
(Carbenium Ion) und reagiert mit dem OH- -Ion.
5.4.2 Eigenschaften von Alkohol
Schmelz- und Siedepunkte: Alkohole werden mit zunehmender Kettenlänge immer
dickflüssiger. Ab C12H25OH (Laurylalkohol)
(Laurylalko
sind sie fest.
Alkohole sind polar
O-Atom
Atom der OH -Gruppe
Gruppe bildet Wasserstoffbrücken zu andern OH- Gruppen Siedepunkte der Alkohole sind viel höher als beim entsprechenden Alkan.
Alkohole bestehen aus einem polaren Hydroxyl-Anteil,
Hydroxyl Anteil, durch den eine Wasserlöslichkeit des
Alkohols entsteht und einen unpolaren Alkyl-Rest.
Alkyl Rest. Mit zunehmender Kettenlänge nimmt die
Löslichkeit in polaren Lösungsmitteln (Wasser) ab.
5.4.3
Löslichkeit von Alkohol
5.4.4 Reaktionen von Alkohol
Alkohole reagieren in wässriger Lösung neutral. Im Gegensatz zu anorganischen HydroxidHydroxid
Verbindungen sind die Bindungen zur OH-Gruppe
OH Gruppe kovalent. Alkohole können in Verbindung
mit reaktionsfähigen Metallen auch als Säure reagieren. Dabei bilden sich Salze, die als
Alkanolate bzw. Alkoholate bezeichnet werden.
Dr. K.-H. Offenbecher
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Funktionelle Gruppen
5.5 Phenole
Benzenringe mit Hydroxyl-Gruppen werden als Phenole bezeichnet. (Phen = alter Begriff für
Benzen).
Die einfachste aromatische Hydroxy-Verbindung ist Phenol. Die Verbindung ist giftig und
kann über die Haut aufgenommen werden. Früher wurden wässrige Phenollösungen als
Desinfektionsmittel unter dem Namen Carbolsäure verwendet.
Phenol ähnelt einem einwertigen Alkohol. Er reagiert aber stärker sauer weil die
nichtbindenden Elektronenpaare des Sauerstoffs mit der Elektronenwolke des Rings in
Wechselwirkung treten. Dadurch vergrößern sie das mesomere System des Aromaten und
erhöhen seine Stabilität. Die Abgabe des H+-Ions wird dadurch unter Bildung eines PhenolatIons erleichtert.
5.6 Oxo-Derivate
Zur Gruppe der Oxo-Derivate gehören Aldehyde und Ketone. Oxo-Derivate haben oft einen
charakteristischen, aromatischen oder blumenähnlichen Geruch. Aldehyden und Ketonen
gemeinsam ist ein Sauerstoffatom, dass über eine Doppelbindung mit einem C-Atom
verknüpft ist.
Ketone: werden durch eine Carbonyl-Gruppe in der Mitte eines C-Gerüsts definiert.
Aldehyde: Ist mit der Carbonyl-Gruppe noch ein H-Atom verknüpft, entsteht eine AldehydGruppe. Aldehyde enden auf –al. Ist das C-Atom der Aldehyd-Gruppe nicht Bestandteil des
C-Gerüsts lauetet die Endung auf –carbaldehyd.
5.6.1 Bildung von Oxo-Derivaten
Die Carbonyl-Gruppe kann durch die Oxidation von Alkoholen gebildet werden. Aus
primären Alkoholen entstehen Aldehyde. Aus sekundären Alkoholen entstehen Ketone. Bei
der Oxidation von tertiären Alkoholen wird das C-Gerüst zertrümmert.
Bei der Oxidation eines Alkohols werden H-Atome abgegeben. Dabei steigt die
Oxidationszahl jenes C-Atoms, an dem die OH-Gruppe gebunden war von -1 nach +1.
5.6.2 Reaktionen von Oxo-Derivaten
Die Carbonyl-Gruppe ist stark polar.
Das C-Atom der Carbonyl-Gruppe trägt eine starke positive Teilladung
Das O-Atom der Carbonyl-Gruppe trägt eine stark negative Teilladung
Die der Carbonyl-Gruppe nächsten C-Atome binden ihre H-Atome nicht mehr so stark.
Diese könne als Protonen ihren Platz verlassen.
Diese Eigenschaften sind Grundlage für viele technische Anwendungen
Additionsreaktionen
Bei C=O Doppelbindung ist das C-Atom der Carbonyl-Gruppe positiv polarisiert. Daher
werden Nucleophile leicht an diesem Atom addiert. Additionsreaktionen an der Oxo-Gruppe
sind nucleophil (AN).
Niedermolekulare Aldehyde können auch polymerisieren. So bildet sich aus Ethanal z.B.
Metaldehyd, der als Trockenspiritus verwendet wird.
Keto-Enol-Tautomerie
Das O-Atom wirkt nicht nur auf das C-Atom der Oxo-Gruppe anziehend. Auch benachbarte
H-Atome werden positiv polarisiert. Diese H-Atome werden abgespalten und von den OAtomen aufgenommen.
So entsteht aus dem ursprünglichen Keton ein ungesättigter Alkohol Enol.
Tautomerie:
Schnelles
chemisches
Gleichgewicht
zwischen
Isomeren.
Neben der Keto-Enol-Tautomerie gibt es noch weitere Tautomerien, die bei Verbindungen
mit C=O Doppelbindungen und benachbarten H-Atomen auftreten.
Dr. K.-H. Offenbecher
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Funktionelle Gruppen
Aldol-Addition
Die Aldol-Addition
Addition von Aldehyden ist ebenfalls auf die polare C=O Bindung und ihre
polarisierende Wirkung auf benachbarte C-H
C Bindungen zurückzuführen.
5.6.3 Anwendungen von Oxo-Derivaten
Oxo
Methanal (Formaldehyd, H-CHO):
CHO): Zellgift, da Proteine gehärtet werden. Wird aus diesem
Grund aber auch als Desinfektionsmittel und Konservierungststoff verwendet. Technisch wird
Methanal zur Herstellung von Kunstharzen eingesetzt.
Ethanal (Acetaldehyd, CH3-CHO):
CHO): wichtiges Stoffwechselprodukt. Es wird im menschlichen
Körper durch Oxidation von Ethanol durch das Enzym Alkoholdehydrogenase in der Leber
gebildet.
Benzencarbaldehyd (Benzaldehyd): intensiver Geschmack
nach Marzipan. Kommt in verschiedenen Früchten vor wo er
mit Blausäure und Traubenzucker den Aromastoff Amygdalin
bildet.
Citral (3,7-Dimethyl-octa-2,6
2,6-dienal):
dienal): Ist in Zitronen enthalten und kommt in vielen
Blumenduftstoffen vor.
Propanon (Aceton, CH3-CO
CO-CH3): Nagellackentferner, wird aus Propan-2-ol
Propan
durch
Dehydrogenierung gewonnen
5.7 Ester
Die einfachste Veresterung führt zur Bildung von Methansäuremethylester. Die Reaktion ist
eine Kondensationsreaktion. Dieser Reaktionstyp läuft über mehrere Zwischenschritte ab und
es werden kleinere Teile (z. B. Wasser) abgespalten.
Die Veresterung führt zu einem Gleichgewicht, bei dem AusgangsAusgangs und Endstoffe in
vergleichbaren Mengen vorliegen. Um die Ausbeute zu erhöhen, muss
muss das Gleichgewicht
verschoben werden indem man z. B. Endstoffe entfernt oder einen der Ausgangsstoffe im
Überschuss zusetzt.
Die Veresterung von Carbonsäuren benötigt als Katalysator eine starke Säure. Das doppelt
gebundene O-Atom
Atom der Carboxyl-Gruppe
Carboxyl
kann ein H+ aufnehmen. Dadurch entsteht ein
mesomeriestabilisiertes Carbenium-Ion.
Carbenium
5.8 Ether
Unter Einwirkung von konzentrierter Schwefelsäure auf Alkohol findet eine
Kondensationsreaktion zwischen zwei Alkoholmolekülen statt. Dabei entsteht Ether und
Wasser.
Wirdd die Reaktion mit einem einzigen Alkohol durchgeführt, entsteht ein einziger Ether. Z. B.
entsteht aus Ethanol mit H2SO4 bei 140 °C Diethylether
Werden zwei verschiedene Alkohole (R und R‘) eingesetzt, entsteht ein Gemisch aus drei
verschiedenen Ether
R-O--R ; R‘-O-R‘ ; R‘-O-R
Dr. K.-H. Offenbecher
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Funktionelle Gruppen
Zur Nomenklatur:
Die Struktur der Ether besteht aus einem Substituent RO, der an ein C-Gerüst
C Gerüst gebunden ist.
Ist R ein Alkylrest, spricht man von einer Alkoxy-Gruppe.
Alkoxy
Z. B. C2H5O Ethoxy-Gruppe.
Ist R aromatisch, nennt man RO eine Aryloxy-Gruppe.
Gruppe. Da der Rest des Benzens C6H5
Phenylrest heißt, bezeichnet man die Gruppe C6H5O als Phenoxy-Gruppe.
Nach der IUPAC-Nomenklatur
Nomenklatur wird der Name dieser Gruppe vor den Namen des
d
Kohlenwasserstoffes gesetzt.
Eigenschaften
Ether sind wie Wassermoleküle gewinkelt gebaut und daher Dipolmoleküle. Können jedoch
keine Wasserstoff-Brückenbindungen
Brückenbindungen aufbauen (kein H-Atom).
H Atom). Daher sind bei kleinen
(niedermolekularen) Ethermolekülen die zwischenmolekularen Kräfte klein
niedere
Siedepunkte.
In polaren Lösungsmitteln (Wasser) sind Ether nicht löslich, in unpolaren Lösungsmitteln
jedoch sehr gut.
Beispiele für wichtige Ether
Ethoxyethan::
Narkosemittel;
führt
zu
tiefer
tiefer
Bewusstlosigkeit
und
Schmerzunempfindlichkeit.
unempfindlichkeit. Hat jedoch starke Nebenwirkungen.
Neb
Da sich durch Licht und Sauerstoff leicht hochexplosive, nicht flüchtige Peroxide bilden,
muss Ether in braunen Flaschen luftdicht aufbewahrt werden.
Oxiran (Ethylenoxid): Aufgrund der Ringspannung sehr reaktionsfreudig. Ausgangsstoff für
die Erzeugung von Polyester,
er, Epoxidharze und Waschmittelrohstoffen.
Waschmittel
Diethylenglycol: Ein, dem Glycerol in Geschmack und Viskosität ähnlicher Ether, der zur
Verfälschung von Prädikatsweinen verwendet worden ist.
HO-CH2-CH2-O-CH2-CH2-OH
5.9 Amine
Ammoniak besitzt drei H-Atome,
Atome, die formal durch organische Reste ersetzt werden können.
Somit entstehen durch Ersatz von
einem H-Atom
primäre Amine;
RNH2
zwei H-Atomen
sekundäre Amine; R2NH
drei H-Atomen
tertiäre Amine;
R3 N
Als funktionelle Gruppe werden primäre Amine als Amino-Gruppe
Amino Gruppe bezeichnet
Nomenklatur: An den Namen des Kohlenwasserstoffes wird die Endung Amin angehängt.
Beispiel: CH3-NH2
Methanamin
Bei mehrwertigen Aminen werden Zahl und Art der KW-Reste
KW Reste der Endung
Endun –amin
vorangestellt.
Beim Vorhandensein einer zusätzlichen funktionellen Gruppe höherer Priorität, wird die
Amino-Gruppe durch die Vorsilbe AminoAmino gekennzeichnet.
Bsp.: Aminoethansäure
Dr. K.-H. Offenbecher
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Funktionelle Gruppen
Eigenschaften: Amine sind Protonenakzeptoren. Sie reagieren
reagieren mit Wasser und bilden Ionen.
Mit HCl bilden Amine einen weißen Rauch eines Alkylammoniumsalzes
Beispiel: Methylamin + HCl
Methanammoniumchlorid
Wichtige Amine:
Methanamin: Wie andere leichte Amine gasförmig. Kommen kleinen Mengen in Fischen vor
und verursachen nach deren Tad den charakteristischen Verwesungsgeruch.
Anilin: wichtiger Ausgangsstoff für die Farbstoffindustrie
Cholin: quartäre Ammoniumverbindung, die bei Veresterung mit Ethansäure Acetylcholin
bildet, dass für Nervenzellen wichtig ist. Als Phospholipid ist Cholin Bestandteil von
Zellmembranen.
5.9.1 Nitroverbindungen
Nitroverbindungen enthalten die Nitrogruppe NO2. Dem entsprechenden KW wird der Präfix
„Nitro-““ vorangesetzt. Nitroalkane werden als Spezialkraftstoff oder als Sprengstoff
eingesetzt.
Beispiel Nitrobenzen: wird durch die Nitrierung von Benzen hergestellt. Es lässt sich leicht
reduzieren und reagiert dabei zu Anilin. Mehrfach nitrierte KW‘s sind häufig explosiv.
5.9.2 Säureamide und
nd Nitrile
Carbonsäuren können mit Ammoniak unter Wasserabspaltung reagieren indem die OHOH
Gruppe der Carboxyl-Gruppe
Gruppe durch die NH2-Gruppe
Gruppe ersetzt wird. Es entsteht ein Säureamid.
Beispiel: Harnstoff (Diamid) entsteht, wenn zwei OH-Gruppen
OH Gruppen der Kohlensäure ersetzt
werden. Harnstoff wird im Körper als Abbauprodukt von Proteinen und Nucleinsäuren
gebildet.
5.10 Aminosäuren
Aminosäuren sind die Grundbausteine von Proteinen. Von ihrem Grundgerüst kann man alle
Aminosäuren ableiten, die in Proteinen enthalten sind.
Dr. K.-H. Offenbecher
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Funktionelle Gruppen
Das α-C-Atom
Atom aller Aminosäuren (außer Glycin) ist mit vier verschiedenen Substituenten
verbunden. Es ist somit ein asymmetrisches C-Atom.
C
Von den möglichen Konfigurationen DD und L- kommt in Proteinen nur die L-Konfiguration
L
vor.
Heterocyclen
Heterocyclen
clen mit Stickstoffatomen sind im Allgemeinen basisch. Sie sind Bestandteil von
Nukleinsäuren, Enzymen, Vitaminen, Farbstoffen und Alkaloiden.
Beispiele:
Pyridin: Sechserring mit einem N-Atom.
N Atom. Es ist giftig und hat einen widerlichen aromatischen
aromatisch
Geruch. Ein
in Derivat des Pyridins ist z. B. die Nicotinsäure.
Pyrimidin: ebenfalls aromatisch, bildet das Grundgerüst der Basen von Nucleinsäuren
5.11 Carbonsäuren
Werden Alkohole mehrfach oxidiert entsteht über das Zwischenprodukt Aldehyd eine
organische Säure. Im einfachsten
achsten Fall entsteht aus Ethanol zuerst Ethanal und in einer
weiteren Oxidation Ethansäure (Essigsäure).
Dr. K.-H. Offenbecher
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Funktionelle Gruppen
Entsprechend den Alkanen lässt sich auch bei den Carbonsäuren eine homologe Reihe
ableiten:
Methansäure
Ameisensäure
H – COOH
Ethansäure
Essigsäure
CH3 – COOH
Propansäure
Propionsäure
C2H5 – COOH
Butansäure
Buttersäure
C3H7 – COOH
Hexadecansäure
Octadecansäure
Palmitinsäure
Stearinsäure
C15H31 – COOH
C17H35 – COOH
An die Carboxyl-Gruppen können auch Reste mit Doppelbindungen oder aromatischen
Ringen gebunden werden.
Physikalische Eigenschaften:
Die Sauerstoffatome der Carboxyl-Gruppe besitzen eine relativ große Elektronegativität. Die
Gruppe ist somit polar und in der Lage, neben Dipolkräften auch WasserstoffbrückenBindungen auszubilden. Dabei bilden sich Doppelmoleküle deren Schmelz und Siedepunkte
höher als bei vergleichbaren Oxo-Derivaten oder Alkohol ist.
Chemische Eigenschaften
Alkansäuren sind schwache Säuren. Sie bilden wie anorganische Säuren Salze. Na- und KSalze langkettiger Carbonsäuren werden als Seifen verwendet. Sie bilden sich aus höheren
Alkansäuren Aus Calciumsalze entstehen schwer lösliche Kalkseifen, die beim waschen
unerwünscht sind.
Nomenklatur substituierter Carbonsäuren:
Da diese Moleküle mehrere funktionelle Gruppen haben, bestimmt die Gruppe der höchsten
Priorität die Endung. Andere Gruppen werden voran gestellt.
Wichtige Carbonsäuren
Methansäure (Ameisensäure): H – COOH
chemische Waffe von Ameisen und anderen Insekten.
Gewinnung: aus Natronlauge und Kohlenstoffmonooxid entsteht Natriumsalz
Methansäure dient zur Desinfektion von Fässern, entkalken von Kaffeemaschinen,
Imprägnieren und Beizen von Textilien und Leder, als Na oder K-Salze auch als
Konservierungsstoff.
Das Molekül der einfachsten Carbonsäure besitzt nur ein C-Atom an das als Rest nur ein HAtom gebunden ist. Somit enthält das Molekül auch eine Aldehyd-Gruppe die leicht
oxidierbar ist.
Ethansäure (Essigsäure): CH3 – COOH
entsteht bei der bakteriologischen Oxidation
Essiggärung
C2H5OH + O2
CH3COOH + H2O
Die dabei gebildete 4 – 7 %ige Ethansäure bezeichnet man als Essig. Technisch gewinnt man
Essig durch oxidation von Alkoholläsungen durch Bakterien (Submerse-Verfahren). Durch
die Art der Alkohol-Lösung kann die entstehende Essigsorte bestimmt werden.
Reine Ethansäure gewinnt man durch katalytische Oxidation von Ethen
CH3 + CHO + 0,5 O2
CH3 – COOH
Verwendung: Herstellung von Kunstseide, Filmen und als Lösungsmittel; auch
Zwischenprodukt bei der Herstellung von Aspirin
Dr. K.-H. Offenbecher
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Funktionelle Gruppen
Propansäure (Propionsäure, C2H5 – COOH):
wird wegen der bakteriziden Wirkung als Konservierungsstoff für Brot, Backwaren, Käse und
Futtermittel verwendet
Butansäure (Buttersäure; C3H7 – COOH):
unangenehmer Geruch, entsteht beim Ranzigwerden von Butter und bei der bakteriellen
Zersetzung von Schweiß.
Fettsäuren: mindestens 4 C--Atome,
Atome, Bausteine von Fetten. Bestehen die Ketten nur aus
Einfachbindungen, spricht man von gesättigten Fettsäuren. Bei C = C Doppelbindungen
spricht man von ungesättigten Fettsäuren.
Bsp. Ölsäure CH3 – (CH2)7 – CH = C – (CH2)7 – COOH
Sorbinsäure: ungesättigte Carbonsäure als wichtiger Konservierungsstoff in Lebensmittel und
Ausgangsstoff bei der Herstellung von Vitamin C.
Benzoesäure: aromatische Monocarbonsäure, wird wie Na-, K- und Ca-Salze
Ca
als
Konservierungsmittel in sauren Lebensmitteln verwendet.
5.11.1 Di- und Tricarbonsäuren
Oxalsäure (Ethandisäure):
einfachste Dicarbonsäure, besteht nur aus zwei Carboxyl-Gruppen
Carboxyl
HOOC – COOH
Die Salze der Oxalsäure heißen Oxalate
HOOC – COO-K+
Oxalsäure ist Bestandteil von sauren Pflanzen wie Sauerklee, Sauerampfer oder Rhabarber
und Spinat
Oxalat-Ionen (C2O42-) bildet mit Ca2+ schwer lösliche Calciumoxalate die im Blut zur Bildung
von Kristallen führen können. Blutgefäße können verstopfen
verstopfen und die Bildung von HarnHarn oder
Nierensteinen wird begünstigt.
Weinsäure (2,3-Dihydroxybutandisäure):
Dihydroxybutandisäure):
Die Salze der Weinsäure werden als Tartrate bezeichnet. Kaliumhydrogentartrat scheidet sich
im Wein ab. Weinsäure ist im Brausepulver, Kunsthonig und Speiseeis enthalten.
enthalten
Citronensäure (3-Carboxy-3--hydrogenpentan-1,3,5-trisäure):
Tricarbonsäure mit großer Bedeutung für den Stoffwechsel. Wird hauptsächlich enzymatisch
aus Traubenzucker gewonnen. Citronensäure wird einigen Lebensmitteln zugesetzt oder
od als
Entkalkungsmittel verwendet.
5.12 Chiralität
Chiralität bedeutet Händigkeit: Zwei Hände sehen gleich aus, sind aber spiegelbildlich gebaut.
Das heißt, dass sie sich nicht durch Drehungen übereinander legen lassen.
Beispiel Milchsäure:
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Funktionelle Gruppen
Viele physikalische Eigenschaften der beiden Arten sind gleich (Siedepunkt, Schmelzpunkt,
Dichte). Eigenschaften die von der Molekülgeometrie abhängen, wie die optische Aktivität,
sind aber unterschiedlich.
Optische Aktivität: Jedes dieser beiden Moleküle dreht linear polarisiertes Licht um den
gleichen Betrag aber entgegengesetzte Richtung. Man spricht von optischen Antipoden
(Enantiomere). Wird die Schwingungsebene des polarisierten Lichts im Uhrzeigersinn
gedreht, spricht man von rechtsdrehend. Im anderen Fall von linksdrehend. Richtung und
Betrag sind für jeden Stoff charakteristisch und auch abhängig von Temperatur,
Konzentration, Wellenlängen des Lichtes usw.
D-L-Nomenklatur
Schreibt man die Formel einer Hydroxycarbonsäure in der Fischer-Projektion
Fischer Projektion an, lassen
las
sich
Spiegelbildisomere durch die Anordnung der OH-Gruppen
OH Gruppen am asymmetrischen C-Atom
C
unterscheiden. Bezugssubstanz ist dabei das Glycerinaldehyd.
Bei Molekülen mit Symmetrieebenen wird das Molekül in zwei deckungsgleiche Teile
unterteilt. Die Drehung an den asymmetrischen C-Atomen
C Atomen können sich aufheben.
Bsp.: Weinsäure
R-S-Nomenklatur
Allgemeiner Fall der D-L-Nomenklatur.
Nomenklatur. Die vier Substituenten werden nach fallender
Ordnungszahl gereiht.
Atomen gibt es 2n optische Isomere
Bei n asymmetrischen C-Atomen
5.12.1 Racemat
Liegen die beiden optisch aktiven Isomere im Verhältnis 1:1 vor, hebt sich
si die optische
Aktivität auf. Das Gemisch ist optisch inaktiv. Eine solche Mischung aus 2 optischen
Antipoden im Verhältnis 1:1 wird als Racemat bezeichnet.
Zur Trennung in diee beiden optisch aktiven Substanzen lässt man einen Racemat mit einer
anderen optisch aktiven Substanz reagieren.
D-Weinsäure + D-Base
Base
D,D-Salz
L-Weinsäure + D-Base
Base
L,D-Salz
Die entstehenden Produkte werden als Diastereomere bezeichnet und sind
s
nicht mehr
Spiegelbildlich gebaut.
Dr. K.-H. Offenbecher
Seite 39
Chemie
Klasse 8
Funktionelle Gruppen
Eine Trennung kann auch mit Hilfe von Bakterien erfolgen, die nur eines der Enantiomere
abbauen.
5.12.2 Exkurs: I-Effekt
Effekt
Die Wirkung eines Atoms oder einer Atomgruppe auf die Elektronenverteilung im Rest des
Moleküls wird als induktiver Effekt bezeichnet (I – Effekt). Er beruht auf Differenzen
zwischen Elektronegativitäten (EN) benachbarter Atome oder Atomgruppen und wird relativ
zur EN des Wasserstoffatoms beurteilt. Beim +I-Effekt
+I Effekt wird die Elektronendichte am
benachbarten Atom erhöht, beim –I-Effekt erniedrigt.
+I-Effekt: EN(R) < EN (H)
-I-Effekt: EN(R) > EN (H)
Dr. K.-H. Offenbecher
Seite 40
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