Abendsprechstunde am Montag, 15. April 2013 FRAG EN UND AN TW ORTEN Frauen sind häufiger betroffen Vielerlei Symptome weisen auf Schilddrüsenleiden hin Wie groß ist das Risiko, dass die Schilddrüse er krankt? Schilddrüsenkrankheiten sind recht häufig. Zwar ist nur schwer festzustellen, wie viele Menschen betroffen sind, aber eine deutsche Studie unter fast 100 000 Berufstätigen hat ergeben, dass fast jeder vierte Knoten in der Schilddrüse hatte. Sind Männer und Frauen in gleichem Ausmaß betroffen? Nein. Eine Studie aus Großbritannien kam zu dem Ergebnis, dass Frauen weit häufiger betroffen sind. So litten bei dieser Untersuchung 9,3 Prozent der Frauen unter einer Schilddrüsen-Unterfunktion, aber nur 1,3 Prozent der Männer. Auch von einer Überfunktion waren deutlich mehr Frauen (3,9 Prozent) betroffen als Männer (0,2 Prozent). Welche Symptome können auf krankhafte Veränderungen der Schilddrüse hinweisen? Wenn das Organ zu wenig Hormone produziert, können die Symptome recht vielfältig sein. Dazu zählen u.a. Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Erschöpfung, Veränderungen der Haut, Haarausfall, das Ausbleiben der Menstruation oder grundlose Traurigkeit. Um welche Hormone geht es und wozu wer den sie gebraucht? Die Schilddrüse speichert Jod und produziert damit die Hormone Thyroxin (T4) und Triidothyronin (T3). Über den Blutkreislauf gelangen diese Hormone mit Transportmolekülen in die Körperzellen. Dort regulieren sie den Sauerstoffverbrauch und den Energiestoffwechsel. Sie sorgen aber auch dafür, dass Muskulatur, Reflexe und das zentrale Nervensystem richtig funktionieren. Außerdem wirken sich diese Hormone auf die Psyche aus und stimulieren das Herz. Was passiert bei Jodmangel? Darauf kann der Körper dadurch reagieren, dass er einen Kropf bildet, der in der Fachsprach Struma genannt wird. Das ist eine Vergrößerung im Halsbereich, die meist erst ab einem bestimm- ten Ausmaß Beschwerden verursacht. Sie kann mit oder ohne knotenartige GewebeVeränderungen entstehen. Wie lässt sich das behandeln? Die Behandlung von Jodmangel erfolgt mit der Verabreichung von Jod, Schilddrüsenhormonen oder auch durch gezielte Gabe eines radioaktiven Jod-Isotops, dessen Strahlung das Schilddrüsengewebe ausschalten soll, ohne Schäden im benachbarten Gewebe anzurichten. Was versteht man unter „Morbus Base dow“? Dieses Leiden gehört zu den Autoimmunkrankheiten, bei denen die Reaktion des Immunsystems zur allmählichen Zerstörung der Schilddrüsenzellen führt. Oft treten dabei die Augen hervor. Ursachen der Überfunktion sind Antikörper, die die Schilddrüse zur Hormonproduktion anregen. Die Krankheit kann mit Präparaten behandelt werden, die die Hormonproduktion hemmen. Möglich sind aber auch eine Radiojod-Therapie oder eine Operation. In einer Klinik für Nuklearmedizin wird ein mit spezieller Kamera erstelltes Bild der Schilddrüse eines erkrankten Patienten auf eiFoto dpa nem Monitor dargestellt. Solche Erkrankungen sind sehr oft auf Jodmangel zurück zu führen. Das unbekannte Organ Als Schaltzentrale für den ganzen Körper erfüllt die Schilddrüse eine wichtige Funktion DORSTEN. Ein kleines Organ mit großer Wirkung: Nicht wenige Menschen leiden unter Schilddrüsen-Beschwerden und stellen sich daher die Frage, die im Mittelpunkt der nächsten Abendsprechstunde steht – „Ein Knoten in der Schilddrüse – was nun?“ Die Abendsprechstunde, eine bewährte Veranstaltungsreihe des Katholischen Klinikums Ruhrgebiet Nord (KKRN) und der Dorstener Zeitung, greift turnusmäßig medizinische Themen auf, von denen viele Menschen betroffen sind. Am Montag (15.4.) wird um 18.30 Uhr im Alten Rathaus auf dem Dorstener Marktplatz die Schilddrüse in den Scheinwerfer gerückt. Hormon-Ausschüttung Die Schilddrüse ist zwar ein kleines Organ, SchilddrüsenHormone beeinflussen aber viele Organfunktionen. Solange alles abgestimmt abläuft, bemerkt der Mensch dieses Organ gar nicht. Erst wenn Veränderungen der Hormonbildung auftreten, können sich Beschwerden einstellen. Je nachdem, ob zu viel oder zu wenig Hormone gebildet werden, gerät der Körper aus dem Gleichgewicht und fast alle Organe und Körperabschnitte können davon betroffen sein. Zur Diagnostik der Schilddrüsen-Erkrankungen gehören neben de Bestimmung der Schilddrüsen-Hormone auch zu allererst UltraschallUntersuchungen. Häufig wird dabei ein Knoten in der Schilddrüse gefunden. Patienten mit Schilddrüsenknoten haben zunächst keine Beschwerden und weisen fast immer normale Laborwerte aus. Erst größere Knoten machen sich mit lokalen Beschwerden im Halsbereich bemerkbar. Nur ca. fünf Pro- Zwei Experten auf dem Gebiet der Schilddrüsenerkrankungen: Dr. Wilhelm Gross-Weege und Dr. Jimshad Farahati (l.) stehen am 15. April im Alten Rathaus Rede und Antwort. zent dieser Knoten sind jedoch bösartig, so dass längst nicht jeder Knoten operiert werden sollte. Wie es weitergeht, dass werden am 15. April zwei ausgewiesene Experten auf diesem Gebiet, Dr. Wilhelm Gross-Weege und Dr. Jimshad Farahati, dem Publikum erklären. Nach ihren Vorträgen besteht für alle Zuhörer Gelegenheit, den Referenten persönliche Fragen zu stellen. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist wie immer kostenlos, es wird lediglich um vorherige Anmeldung (Tel. 02362-291 610) gebeten. Medizinischer Rat Die Teilnahme ist auch deshalb sinnvoll, weil die Mediziner davon abraten, sich auf eigene Faust in diversen Internetforen schlau zu machen. Der rege Austausch dort beweise lediglich, dass viele Betroffene (oder vermeintlich Betroffene) sich nicht ausreichend beraten fühlen. Die Qualität der Selbstauskünfte aus dem Internet lasse jedoch sehr zu wünschen übrig und führe oft zu falschen Schlussfolgerungen oder großer Verunsicherung. Wichtig sei es daher, dass Patienten zu einem schilddrüsenerfahrenen Arzt gehen, also in der Regel uzu einen Endokrinologen oder einem Nuklearmediziner. Insofern ist die Abendsprechstunde für alle Betroffenen ein Glücksfall: Gleich zwei kompetente Mediziner werden Rede und Antwort stehen und falls etwas noch genauer erklärt werden muss, besteht Gelegenheit, am Ende im Vier-Augen-Gespräch nachzufassen. In Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat der Stadt Dorsten Ein Knoten in der 1 – Schilddrüse was tun? # 272 72 10 !012 &#( )*--( -.+/* Montag,)*+ 15., April 2013, i! 18.30 Uhr ntritt fre i E ## % * im#%0"# Alten Rathaus, + # Dorsten #0102!0+ Telefonische Anmeldung 29 /3 16*) 10 2 bitte %unter 0*23 )/62 3)/0 )4 0&# +!#5 #6 + Referenten und Themen: Priv. Doz., Dr. med. Jimshad Farahati Ärztlicher Leiter der Priv. Doz. Dr. med. Wilhelm Gross-Weege Chefarzt der Klinik für Nuklearmedizin Allgemein und Viszeralchirurgie, Abteilung ! "St. #$ Ärztlicher Direktor Elisabeth-Krankenhaus %& '! St. Elisabeth-Krankenhaus Dorsten %& %( Dorsten ! $ % Diagnose und Abklärung "# Befundadaptierte von Knoten in der # $% Schilddrüsenoperation 85#Schilddrüse #5 %2 ! 0 ! 7 &#'# Persönlich erstellt für: Angelika Ruetten Mittwoch, 10. April 2013 Sonderveröffentlichung DN20, Nr. 083, 15. Woche